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Nvidia Next-Generation ION (ION2) im Test

von: J. Simon Leitner und Klaus Hinum, 20.03.2010

High DefinitION.

Bereits die erste Ausgabe von Ion sollte Netbooks auf ein höheres Performance-Niveau heben und damit auch ihre Einsatzmöglichkeiten entsprechend erweitern.  Für die neuen Atom Prozessoren konnte NVIDIA jedoch nicht weiterhin einen Chipsatz anbieten und deshalb kommt nun die nächste Generation der  ION-Plattform mit dedizierter Grafikkarte.

Für unsere ersten Tests der neuen ION-Plattform von Nvidia stand uns ein bekanntes Netbook mit neuem Innenleben zur Verfügung, das Asus Eee 1201PN. Was das Gehäuse des Gerätes und sämtliche damit verbundenen Aspekte betrifft, verweisen wir auf das eben erst getestete Asus 1201N mit ION in der ersten Auflage, das als baugleich mit dem vorliegenden 1201PN zu bezeichnen ist, und darüber hinaus auch über eine idente Optik verfügt.

Das vorliegende Gerät verfügte über eine Intel Atom N450 CPU, 2GB Arbeitsspeicher und eine 250GB Festplatte. Wann das getestete Gerät auf den Markt kommt und vor allem wo es erhältlich sein wird steht bis dato noch nicht fest.

Die Technik

Die ION-Grafiklösung im EeePC 1201PN ist nicht mehr wie bei der Vorgängergeneration eine Chipsatzgrafik (GeForce 9400M in ION1), sondern eine dedizierte Grafikkarte basierend auf den GT218 Kern. In 12“ Netbooks sind alle 16 Kerne aktiviert und der Kerntakt beträgt relativ geringe 475 MHz. Der Chip ist also vergleichbar mit einer stark untertakteten GeForce G210M / GeForce 305M und verfügt ebenfalls über einen dedizierten Grafikspeicher (64 Bit Speicherbus, 512 MB DDR3).

Im Unterschied zu ION der ersten Generation weist die neue Generation bereits leicht überarbeitete Shader und einen eigenen Grafikspeicher auf. Durch die Limitierungen der neuen Atom Prozessoren, ist ION2 jedoch nur mit PCIe 1x angebunden, wodurch die theoretische Leistung etwas gedrosselt wird (da die Übertragung der Daten zum Flaschenhals wird).

Dank 40nm Prozess sollte der Stromverbrauch im Vergleich zur 9400M (ION 1) gesunken sein (falls die GMA 3150 nicht permanent mitläuft).

Bereits die erste Ausgabe von Ion sollte Netbooks auf ein höheres Performance-Niveau heben und damit auch ihre Einsatzmöglichkeiten entsprechend erweitern.  Für die neuen Atom Prozessoren konnte NVIDIA jedoch nicht weiterhin einen Chipsatz anbieten und
ION2: Anbindung über PCIe 1x. Im Bild mit Optimus zu sehen. Bei unserem Testgerät war jedoch Optimus nicht integriert und daher ist der interne Bildschirm auch direkt an die ION Grafikkarte angeschlossen und nicht an den Atom / GMA3150.

Benchmarks

Den Start in unseren Tests machen wie immer eine Reihe an genereischen Benchmarks, die standardisiert ablaufen und so eine objektive Vergleichbarkeit gewährleisten. Dabei sollte aber stets im Hinterkopf behalten werden, dass diese nicht verbindlich direkt auf praktische Anwendungs- und Spieleleistung umgelegt werden können. Außerdem werden neue Grafikkarten nicht mehr so stark auf die älteren 3DMark Versionen (2001-2005) optimiert, wodurch auch eine Verzerrung auftreten kann.

Futuremark 3D Marks

Etabliert als Referenz im Benchmarking haben sich in den letzten Jahren insbesondere die einzelnen Ausgaben von Futuremarks 3D Mark. Beginnen wir mit der Version 2001.
Hier erreichte das Asus 1201PN 6882 Punkte. Damit kann das Gerät fast alle Notebooks mit Intel GMA950, X3100 und 4500M (HD) hinter sich lassen. Lediglich vereinzelte Geräte mit besonders leistungsstarken CPUs können diesen Score übertreffen. Netbooks auf Pinetrail Basis (GMA3150) oder ältere Atom N270/280/GMA950 Kombinationen erreichen nur rund 2500-3000 Punkte.
Im Bereich des Asus Eee 1201PN mit ION2 findet man bereits mobile Office Lösungen mit Energiespar-CPU und dedizierten Einsteigergrafikkarten.

Vergleich 3DMark 2001 Grafikbenchmark, welcher durch sein Alter jedoch schon etwas CPU abhängig ist. ION 2 positioniert sich knapp vor ION 1 Netbooks und hinter der aktuellen Intel Grafiklösung.
Vergleich 3DMark 2001 Grafikbenchmark, welcher durch sein Alter jedoch schon etwas CPU abhängig ist. ION 2 positioniert sich knapp vor ION 1 Netbooks und hinter der aktuellen Intel Grafiklösung.

Weiter geht's mir der Ausgabe 2003 von 3D Mark. Mit dem Ansteigen der Aktualität der Benchmarkausgabe steigt auch der Einfluss der GPU an bzw. sinkt der Einfluss der CPU - in diesem Fall zugunsten des Asus 1201PN.
Mit 6569 Punkten löst sich das vorliegende System nun endgültig von diversen Netbooks und Offfice-Einsteigern mit integrierter Intel-Grafik. Unmittelbar hinter dem Asus findet man etwa das Dell Latitude E6500 (P9500/NVS 160M) als weit verbreitete Office-Maschine. Grafiklösungen im direkten Umfeld nennen sich Geforce 8400M G, 9300M GS, Radeon X1600.
ION1 findet sich erstmals einige hundert Punkte hinter dem Asus 1201PN in Form des Apple Macbooks mit P8600 CPU (5759 Punkte).

Auch im 3DMark03 zeigt die ION 2 Grafikkarte erstmals ihre Stärken und positioniert sich deutlich vor den Netbooks mit ION 1 Chipsatzgrafik. Die GeForce 310M mit selben Kern und höherer Taktrate hat jedoch noch einen beträchtlichen Vorsprung.
Auch im 3DMark03 zeigt die ION 2 Grafikkarte erstmals ihre Stärken und positioniert sich deutlich vor den Netbooks mit ION 1 Chipsatzgrafik. Die GeForce 310M mit selben Kern und höherer Taktrate hat jedoch noch einen beträchtlichen Vorsprung.

Im 3DMark 2005 bleibt die Positionierung in etwa gleich. Mit erreichten 3098 Punkten positioniert sich das 1201PN abermals inmitten von Office-Notebooks aller Marken, ausgestattet mit Dual-Core CPUs und Grafikkarten vom Schlage einer Geforce 8400M GS bzw. NVS 140M. Spannend: Auch Intels neue Einstiegslösung Core i3-CPU (330M) plus integriertem Intel GMA HD Grafikchip kommt mit knapp über 3000 Punkten knapp an das vorliegende System heran (Fujitsu Lifebook AH550, Toshiba Satellite Pro S500, mySN MB6).

Im 3DMark05 misst sich ION 2 mit der langsam getakteten Intel HD Graphics im Core i3. Die alte GeForce G 105M mit nur 8 Shader kann sich jedoch noch deutlich absetzen.
Im 3DMark05 misst sich ION 2 mit der langsam getakteten Intel HD Graphics im Core i3. Die alte GeForce G 105M mit nur 8 Shader kann sich jedoch noch deutlich absetzen.

Noch immer heiß umkämpft in verschiedensten Benchmark Rankings ist der vor allem bei Gamern noch gern praktizierte 3DMark 2006. Mit 1963 Punkten (1280x1024 Pixel) liefert das Asus 1201PN abermals ein solides Ergebnis. Im ähnlichen Bereich findet man abermals Intels GMA HD Grafikchip und zwar an der Seite aller aktuellen Core Prozessoren bis hin zum leistungsstarken i7-620M.
ION1 in diversen Netbooks (Samsung N510, Asus 1201N) bleibt mit rund 1000 Punkten fast 50% hinter der aktuellen Intel N450 / ION2 Kombination zurück.

Im 3DMark06 lässt die ION Gen. 2 sogar die Intel HD Graphics Karte spürbar zurück und deklassiert die 1. Generation von ION mit einem deutlichen Abstand. Zur dedizierten G 105M bliebt jedoch ebenso ein großer Abstand.
Im 3DMark06 lässt die ION Gen. 2 sogar die Intel HD Graphics Karte spürbar zurück und deklassiert die 1. Generation von ION mit einem deutlichen Abstand. Zur dedizierten G 105M bliebt jedoch ebenso ein großer Abstand.

Die neueste Ausgabe der 3DMark Reihe nennt sich Vantage und soll auch Gaming Boliden die Grenzen weisen. Das nominelle Ergebnis des 1201PN von 1368 Punkten mag zwar nicht besonders mächtig wirken, kann aber im Vergleich mit anderen Datenbankeinträgen durchaus überzeugen. Intels GMA HD kommt selbst an der Seite starker Prozessoren nicht über 400 Punkte hinaus. Geringfügig bessere Werte erreicht etwa das Dell Inspiron 13z (SU7300/G105M) oder aber das Acer Aspire 5738DG (P7450/HD4570). Bei letzterem darf man durchaus schon von einem Multimedia-Einsteiger sprechen.

Im 3DMark Vantage verringert sich der Abstand zur G 105M im 11z etwas und die ION 2 Lösung kann sich noch weiter von der integrierten Intel Karte absetzen (welche jedoch aufgrund von sehr niedrigen Frameraten in den Tests keine ganz representativen Ergeb
Im 3DMark Vantage verringert sich der Abstand zur G 105M im 11z etwas und die ION 2 Lösung kann sich noch weiter von der integrierten Intel Karte absetzen (welche jedoch aufgrund von sehr niedrigen Frameraten in den Tests keine ganz representativen Ergebnisse erbringt).
3DMark 2001SE Standard
6882 Punkte
3DMark 03 Standard
6569 Punkte
3DMark 05 Standard
3098 Punkte
3DMark 06 Standard Score
1963 Punkte
3DMark Vantage P Result
696 Punkte
Hilfe

Die ermittelten Ergebnisse der ION2 Grafiklösung weisen auf das Potential der next Generation ION Lösung hin. Fällt das Ergebnis im 3DMark 2001 (großer Einfluss der CPU) noch sehr bescheiden aus, arbeitet sich die ION2 Grafiklösung im Asus 1201PN Benchmarktest für Benchmarktest nach vorne, um letztlich im 3D Mark Vantage mit rund 700 Punkten ein respektables Ergebnis einzufahren. Hier finden sich Bereits Multimedia-Einstiegsgeräte von der Klasse eines Acer Aspire 5738DG (P7450/HD4570).

Es ist anzunehmen, dass ION2 mit einer entsprechend potenten Dual-Core CPU dieses Ergebnis noch deutlich verbessern kann, und damit ION1 und Intels GMA HD Grafiklösung deutlich hinter sich lassen kann.

Gaming

Abgesehen von den obigen Benchmarktests ist natürlich auch die praktische Performance bei Computer-Games von Interesse. Nicht zuletzt, da Nvidia bezüglich ION2 auch mit einer Kompatibilität mit "today's most popular mainstream games" wirbt. Dass damit nicht unbedingt aktuelle Brocken im Stile Battlefield Bad Company 2 und dergleichen gemeint sind, scheint klar. Vielmehr sollen diverse Internet-basierende RTS (Real-Time Strategy) MMO (Massively Multiplayer Online) und Arcade-Games mit ION2 auf einem Netbook zu schaffen sein.

Wir haben uns einige der in Frage kommenden Titel herausgepickt, und diese hinsichtlich ihrer Spielbarkeit getestet. Die Videos sollen dabei in erster Linie einen Eindruck über den Spielefluss geben.

World of Warcraft (WoW)

Den Beginn macht mit WoW wohl eines der bisweilen erfolgreichsten Games überhaupt. Immer noch erfreut sich Blizzard an mehr als 10 Millionen Usern. Für unseren Test haben wir einen neuen Charakter angelegt und uns im Bereich des Startpunkts bewegt.
Bei einer Auflösung von 800x600 Pixel und niedrigst möglichen Detaileinstellungen pendelte die beobachtete Framerate zwischen 31 und 56 Fps (Schnitt 44 Fps). Das Game war damit subjektiv gut spielbar. Ein Anheben der Auflösung auf 1024x768 Pixel und Details auf Medium (alle Optionen ein) drückte die FPS-Rate auf 16-35 Bilder pro Sekunde (durchschnittlich 27 Fps). Subjektiv war das Game nur noch sehr holprig spielbar.

Vergleicht man die Ergebnisse mit den Einträgen in unserer Datenbank, so kann das Asus 1201PN schwache Systeme mit GMA 4500M Grafik hinter sich lassen. Das Acer 3810T (SU3500/4500M) erreichte bei niedriger Detailstufe etwa nur 32.8 Fps im Schnitt. Deutlich abgeschlagen positioniert sich die ältere Netbook-Plattform, etwa das Aspire One 531 (N280/GMA950) mit 16.3 Fps. Auch die aktuelle Intel PineTrail Plattform befindet sich auf diesem niedrigen Niveau.

World of Warcraft
 AuflösungEinstellungenWert
 1024x768med27 fps
 800x600low, 0xAA, 0xAF44 fps

Für das folgende Video verwendeten wir die Auflösung von 1024x768 Pixel und niedrige Details. Optisch war Wow damit durchaus zumutbar und auch hinsichtlich Performance kann das Spiel mit 21-58 Fps im Test (durchschnittlich 32 Fps) als eingeschränkt spielbar bezeichnet werden.

Praxistest WoW: einigermaßen spielbar bei eingeschränkten Grafikdetails

Anno 1404

Anno zählt in der aktuellen Ausgabe zwar nicht unbedingt zu den Multiplayer-Klassikern, erfreut sich hierzulande aber dennoch einer großen Beliebtheit. Dass auch eine grundsätzlich gemächliche Wirtschaftssimulation mit Systemressourcen nicht gerade zimperlich umgehen kann, das haben bereits zahlreiche Tests mit den unterschiedlichsten Notebooks gezeigt.

In weiser Voraussicht wählten wir für unseren praktischen Gaming Test niedrige Einstellungen bei einer Auflösung von 1024x768 Pixel. Optisch verliert das Spiel dadurch zwar einen Großteil seines Charmes, der Reiz perfekte Produktionsketten auszutüfteln bleibt allerdings.
Mit einer Framerate von 2-28 Frames fällt das Ergebnis ernüchternd aus. Daran vermag auch die durchschnittliche Framerate von 13 Fps nichts zu ändern. Dennoch, sieht man von den zahlreichen Rucklern beim Scrollen ab, lässt sich das Game mit etwas Bauchweh doch praktizieren.

Im Vergleich der Ergebnisse fällt auf, dass das Asus 1201PN mit ION2 hinter den bereits getesteten Systemen mit ION bleibt. So können sich das Ideapad S12 als auch das Samsung N510 knapp aber doch vor dem Asus positionieren. Abermals hinten an bleiben Modelle mit GMA 4500MHD Grafik. Herkömmliche Netbooks mit GMA950 bzw. GMA3150 scheitern an Anno 1404.

Anno 1404
 AuflösungEinstellungenWert
 1024x768low, 0AA, 0AF13 fps

Auch das folgende Video wurde mit den genannten Einstellungen angefertigt.

Anno 1404: bei niedrigen Details trotz sehr geringen Fps-Raten noch spielbar

The Sims 3

Im Bereich des Möglichen könnte auch der Simulations-Klassiker Sims 3 liegen. Gesagt getan, im praktischen Test erreichten wir mit dem Asus 1201PN bei einer Auflösung von 800x600 Pixel und niedrigster Detailstufe 10-38 Frames bzw. durchschnittlich 23 Fps. Deutlich niedriger fällt das Ergebnis dann schon nach einem Anheben der Details auf Mittel, allen Optionen ein und der Auflösung von 1024x768 Pixel aus: 1-33 Fps, durchschnittlich 17 Fps. Subjektiv waren letztere Einstellungen schon zu ruckelig um einigermaßen unterhaltsam spielen zu können. Bei einer Auflösung von 1024x768 und niedrigen Grafikdetails (wie im folgenden Video) reichten die 8-35 Fps allerdings um das Game als spielbar zu bezeichnen.

Im Vergleich bei niedrigen Settings muss sich das Asus 1201PN diversen Office Notebooks mit Intel GMA 4500M(HD) Grafik, allerdings mit wesentlich stärkeren CPUs, geschlagen geben. Auch das Samsung N510 liegt abermals voran in den Benchmarks. Interessanter Weise kippt dieses Verhältnis sobald man auf mittlere Details bei 1024x768 Pixel geht. Hier kann das Asus 1201PN sowohl diverse Office Maschinen als auch das Samsung N510 distanzieren (16 zu 10 Fps).

Sims 3
 AuflösungEinstellungenWert
 1024x768med / all on16 fps
 800x600low / off23 fps

Das folgende Video wurde bei 1024x768 Pixel und niedrigen Grafikdetails angefertigt.

Bei geringen Grafikeinstellungen lässt sich das virtuelle Puppenhaus von Sims 3 durchaus bespielen

Battlefield Heroes

Natürlich will im Gaming Test auch ein waschechter Shooter nicht Fehlen. Die Wahl fiel dabei auf das kostenlos verfügbare Battlefield Heroes. Im Test mit niedrigen Grafikanforderungen bei einer Auflösung von 800x600 Fps (Fullscreen) beobachteten wir 9-49 Frames pro Sekunde wobei sich der Schnitt bei 16 Fps einpendelte. Subjektiv war die Performance zu gering um Online mitspielen zu können.
Ein weiteres reduzieren der Detailstufe von low auf super low hob die Performance etwas an wobei je nach Spielwelt durchschnittlich 19-27 Fps erreicht werden konnten. Phasenweise reichte dies um einige Kills zu sammeln, teils beeinträchtigten aber Ruckler sehr stark unseren Score. Die vorliegende Konfiguration stellt demzufolge sozusagen die Minimalausstattung für Battlefield Heroes dar. Eine etwas stärkere CPU würde hier sicher etwas Luft nach oben schaffen.

Das folgende Video wurde bei einer Auflösung von 800x600 Pixel und low details angefertigt.

Battlefield Heroes: Erst bei niedrigst möglichen Einstellungen besteht die Chance auf obere Ränge

Trackmania Nations

Mit dem Genre des Arcarde-Racers hätten wir nun eine Vielzahl an möglichen Gaming-Einsatzgebieten des Asus 1201PN abgedeckt. Trackmania lief mit minimalen Grafikanforderungen bei einer Auflösung von 640x480 Pixel (AF: biliniar) mit durchschnittlich 26 Fps und wirkte subjektiv ausreichend flüssig um auch im Wettkampf zu bestehen. Ein Anheben der Grafikanforderungen auf high, 1024x768 Pixel und 4x AF wirkte sich mit durchschnittlich 15 Fps fatal auf die Performance aus. 

Der Vergleich mit anderen Noetbooks fällt ähnlich aus wie bei Sims 3: Während bei geringen Grafikanforderungen das Asus 1201PN hinten an steht, können bei mittlerer Detailstufe bereits einige Geräte mit Stromspar-CPUs und Intel 4500M Grafik überholt werden. Dies ist durchaus als Indiz für eine stark limitierende CPU, in diesem Fall der Atom N450 Chip von Intel, zu werten.

Trackmania Nations Forever
 AuflösungEinstellungenWert
 1024x768High Quality, 0xAA, 4xAF15 fps
 640x480Minimum Quality, 0xAA, BilinearAF26 fps

Der Video Test zeigt das Game in nativer Auflösung von 1366x768 Pixel und den Grafikpresets auf "schneller".

Auch für Trackmania Nations müssen die Grafikdetails konsequent nach unten gedreht werden, um ausreichend Performance zu gewährleisten.

HD Video Performance

Nach den umfangreichen Gaming Tests könnte man beinahe den Eindruck bekommen, dass eine bessere Spieleperformance der Sinn von ION schlechthin wäre. Das stimmt so natürlich nicht. In erster Linie geht es um eine Verbesserung der HD-Video-Tauglichkeit. So sollen auch Netbooks fähig sein, Online und Offline HD-Content flüssig wiedergeben zu können.

Dank PureVideo HD mit Video Processor 4 kann die Grafikkarte die Dekodierung von HD Material in H.264, VC-1, MPEG-2, MPEG-4 ASP vollständig übernehmen (gesamte Pipeline: CAVLC/CABAC Bitstream Processing, Inverse Transformation, Motion Compensation, Deblocking).

DXVA fähiger Mediaplayer notwendig (z.B. Windows Media Player in Windows 7, nicht jedoch VLC 3.0).

Wie sich PureVideo HD auswirkt lässt sich eindrucksvoll anhand des mittels VC-1 kodierten 1080p Videos "Elephant's Dream" beobachten. Wenn wir den Kurzfilm mit dem frei verfügbaren VLC (Video LAN Client) wiedergeben, welcher in der derzeitigen Version keine Hardwarebeschleunigung unterstützt, dann bekommt der Benutzer nur Einzelbilder zu sehen. Beim Windows Media Player 12 konnte das Video mit einer Last von 70-90% halbwegs flüssig dargestellt werden. Mit dem vorinstallierten ArcSoft Total Media Theatre Software  war dann ein absolut flüssiges Abspielen bei nur 20-30% CPU Last möglich. Subjektiv war das Bild beim Mediaplayer nicht ganz flüssig während bei ArcSoft die Wiedergabe deutlich runder ablief.

Elephant's Dream 1080p - Media Player
Elephant's Dream 1080p - Media Player
ArcSoft Total Media Theatre
ArcSoft Total Media Theatre

Das selbe Phänomen lies sich auch mit unseren beiden weiteren Testvideos "Big Buck Bunny" (1080p, h.264) und "The Magic of Flight" (1080p, wmf) beobachten. Beide Videos liefen zwar auch mit dem Windows Media Player flüssig, allerdings mit einer deutlich höheren CPU Belastung als bei Wiedergabe mit dem ArcSoft Total Media Theatre.Der VLC 1.0.5 scheiterte auch bei diesen 1080p Videos kläglich. Die Soundausgabe wurde dabei von spärlich wechselnden und verschwommenen Standbildern begleitet.

Big Buck Bunny: Media Player
Big Buck Bunny: ArcSoft Total Theatre
The Magic of Flight: Media Player
The Magic of Flight: ArcSoft Total Theatre

Dank ION verfügt das Asus 1201PN auch über einen digitalen HDMI Port, der den Anschluss externer Monitore ermöglicht. Wir haben die Wiedergabe unserer 1080p HD-Videos auf einem externen Dell 2408 Wfp Monitor bei voller Auflösung getestet. Das Ergebnis unterscheidet sich erwartungsgemäß nicht von den am internen 1366x768 Pixel TFT-Display beobachteten Werten.

You Tube

Hier kommen wir zu einem Punkt, mit dem der durchschnittliche Netbook User vermutlich am meisten Kontakt haben wird, und zwar mit der Wiedergabe von HD-Material via You Tube. Entscheidend für ION ist hier eine aktuelle Version von Adobe Flash, ab Version 10.1. Erst damit wird eine GPU basierende Verarbeitung der Video-Clips ermöglicht, und die Atom CPU entlastet.

Für unsere Tests wählten wir den Trailer zu "Ninja Assasins", verfügbar in unterschiedlichen Qualitätsstufen. Im Test (Fenstermodus) durften wir uns in allen drei Qualitätsstufen an einem flüssigen Bild bei konstant 23-24 Bildern pro Sekunde erfreuen. Im Vollbild-Modus sank die Framerate im 720p-Test auf 20-24 Fps und war subjektiv nicht mehr ganz so flüssig wie im Fenster.
Deutlicher zeigte sich dies beim 1080p-Video, das im Vollbildmodus die Bildwiederholungsrate auf 18-20 Fps drückte und schon etwas unangenehm zu betrachten war.

Die CPU Last blieb bei allen drei Qualitätsstufen zwischen 30 und 40%.

Laut Nvidia soll auch Blu-Ray Wiedergabe mit ION2 möglich sein, dies haben wir allerdings mangels eines externen Blu-Ray Laufwerks nicht näher überprüft. Die Testvideos in VC-1 und H.264 beweisen jedoch genügend Leistungsreserven für die flüssige Blu-Ray Wiedergabe.

Youtube: 480p
Youtube: "Ninja Assasins" 480p
720p
720p
1080p
1080p

Videowiedergabe im Vergleich

Netbooks welche nur mit der integrierten GMA 3150 ausgestattet sind, können sich derzeit nur auf die Dekodierungsleistung der schwachen Atom CPU verlassen. Dadurch ist bei H.264 kodierten Videos ab 720p Schluss und FullHD Videos können nicht flüssig wiedergegeben werden. Flash Videos wie auf Youtube sind nur in SD flüssig abzuspielen (siehe unseren Test des Asus Eee PC 1005PE).

Neben ION konkurriert auch Broadcom mit einer Lösung um HD Videos auf modernen Netbooks flüssig abspielen zu können. Der Crystal HD Zusatzchip ist keine eigene Grafikkarte, sondern übernimmt lediglich die Videodekodierung von der CPU. Dadurch bieten Broadcom HD beschleunigte Netbooks auch keinen HDMI Ausgang. Im Test eines Dell Mini 1012 mit Broadcom Crystal HD Chip konnten wir 1080p Videos mittels Windows Media Player flüssig wiedergeben. Die damalige Flash 10.1 Beta unterstützte den Broadcom Chip noch nicht, jedoch ist die Unterstützung seit der Beta 3 integriert und dadurch sollten auch Flash Videos in 720p flüssig laufen.

Auch Intels CULV Plattform mit Celeron CPU und GMA 4500MHD ist bereits in die Preisregion von Netbooks heruntergestoßen. Im  Test des Acer Aspire One 752 mit Celeron M  743 und GMA 4500MHD konnten wir z.B. HD Videos im WMP 12 flüssig darstellen. Nur das VC-1 kodierte Elephant's Dream ruckelte leicht bei hoher CPU Auslastung. Hier hat ION dank der Arksoft Lösung einen leichten Vorteil. Bei Flash Videos zieht die GMA 4500MHD derzeit jedoch deutlich den Kürzeren und konnte selbst 720p kodierte Videos in Youtube nicht völlig flüssig wiedergeben. Schnellere Dual-Core Prozessoren in CULV Laptops können zwar Abhilfe schaffen, die Preisregion wird damit jedoch nicht mehr gehalten.

Auch die AMD Lösung im Netbook Bereich mit MV-40 Single Core CPU und HD 3200 Grafikkarte ermöglicht die flüssige Wiedergabe von HD Videos. Bei Flash musste die HD 3200 jedoch in unserem Test mit dem Asus Eee PC 1201T auch bei 720p aufgeben. Wie die Intel Lösung, ermöglicht AMD den Herstellern jedoch auch die Integration eines HDMI Ausgangs.

Im Vergleich zu ION 1 Netbooks, wurde bei ION 2 im Chip der Video Processor 4 eingesetzt, welcher ein paar kleine Verbesserungen erfahren hat (MPEG-4 ASP Unterstützung und es gibt nun keine Ausnahmen mehr bei krummen Auflösungen, siehe Wikipediaeintrag über PureVideo HD).

 

Zusammenfassend scheint ION 2 derzeit die beste Lösung im günstigen Preissegment für flüssige HD Videos (Desktop wie Flash), jedoch schwächeln die Konkurrenten wie Intel's CULV, AMD und Broadcom derzeit nur unter Flash.

Leistungsaufnahme

Ein Mehr an Performance geht beinahe immer einher mit einem Mehrbedarf an Energie. Eine Möglichkeit beides zu vereinen wäre die neue Optimus Technologie von Nvidia. Grundsätzlich würde sich ION Next Generation auch für Optimus eignen, es liegt allerdings am Hersteller des jeweiligen Gerätes, ob dies auch implementiert wird. Asus hat im Falle des uns vorliegenden Eee 1201PN davon abgesehen, da Optimus derzeit noch nicht mit dem GMA 3150 zusammenarbeitet. Die Vereinigung des DirectX 9 fähigen GMA 3150 und der DirectX 10 Grafikkarte erwies sich anscheinend als nicht ganz unkompliziert.

Wir haben uns den Strombedarf unseres Testsystems wie gewohnt in einer reihe unterschiedlicher Betriebszustände näher angesehen. Im Betrieb ohne Last pendelt sich der Energieverbrauch des 1201PN zwischen 8.1 und 11.5 Watt ein, abhängig von der Wahl des jeweiligen Energiesparprofils, der Displayhelligkeit und dem Zustand der Kommunikationsmodule.
Unter Last konnten wir beim 3DMark Durchlauf einen durchschnittlichen Wert von 21 W beobachten. Maximal gönnt sich das Testsystem 24.1 W aus der Steckdose.

Stromverbrauch
Aus / Standbydarklight 0.1 / 0.3 Watt
Idledarkmidlight 8.1 / 10.5 / 11.5 Watt
Last midlight 21 / 24.1 Watt
 color bar
Legende: min: dark, med: mid, max: light        

Die erreichbaren Laufzeiten des Asus 1201PN liegen mit dem eingesetzten 47Wh Akku zwischen knapp über drei Stunden unter Last bis hin zu maximal 6,5 Stunden unter besten Bedingungen (Energiesparprofil, min. Displayhelligkeit, deaktivierte Kommunikationsmodule). Im praxisnahen WLAN-Surfbetrieb ist mit einer Laufzeit von rund fünf Stunden zu rechnen. Als Einzelleistung gesehen ist dies zwar nicht so schlecht, klassische Netbooks auf Pinetrail-Basis können dies aber deutlich besser. Folgend ein Vergleich verschiedener Geräte hinsichtlich ihrer Energieaufnahme. Zu Berücksichtigen sind dabei natürlich ausstattungsbedingte Unterschiede wie etwa das verwendete Display, RAM usw. Trends lassen sich aber dennoch gut ablesen.

Der Vergleich aktueller Geräte der Netbook-Klasse zeigt, dass sich das Asus 1201PN im mittleren Bereich hinsichtlich Stromverbrauch einordnet. Das Asus 1201N, ausgestattet mit ION1, allerdings mit der Intel Atom 330 CPU (Dual-Core) liegt hinsichtlich Strombedarf deutlich über der aktuellen Ausgabe des Eee 1201. Deutlich abgeschlagen positioniert sich auch die Konkurrenz von AMD mit dem Eee 1201T (MV40 CPU / ATI HD3200 Grafik)

Im Vergleich mit dem Ideapad S12 von Lenovo (gleiche Displaygröße), ausgestattet mit Atom N270 CPU und ION1 Grafiklösung zeigen sich in den einzelnen Betriebszuständen kaum Unterschiede.
Mit deutlich weniger Energie kommt allerdings Intels aktuelle Pinetrail Plattform aus. So gönnt sich das Ideapad S10-3 mit N450 CPU und GMA 3150 Grafik nur knapp 5W minimal und geht unter Last nicht über die 14W Schwelle hinaus.

Heikel wird es für das vorliegende Asus 1201PN allerdings im Vergleich mit dem Dell 1012 auf Pinetrail Basis, allerdings mit dem Broadcom HD Chip ausgestattet. Dieses ermöglicht wie auch die neue ION2 Technik 720p und 1080p HD-Wiedergabe, bleibt beim Energiebedarf allerdings deutlich hinter dem Asus 1201PN zurück.
Den Mehrbedarf an Energie kann man letztlich nur noch durch insgesamt höhere Leistungsreserven erklären, etwa für den Einsatz bei Games. Sobald Optimus für ION 2 verfügbar und eingesetzt wird, sollte der Idle Verbrauch jedoch vergleichbar mit Atom Netbooks ohne Zusatzchip sein und daher auch den Broadcom Konkurrenten schlagen.

Fazit

Geht man nach den generischen Benchmarktests, so heißt es Daumen nach oben. Speziell bei den aktuellen 3DMark Tests schiebt sich unsere Netbook-Testplattform in Bereiche vor, die bisher leistungsstarken Office Notebooks und Multimedia-Einsteigern vorbehalten war.

Was die Gaming Performance der neuen ION2-Plattform betrifft, so fällt unser Ergebnis durchwachsen aus. Auch wenn die Werte teils stark schwanken, sollte zumindest das Niveau von ION1 erreicht werden. Im Netbook-Bereich ist grundsätzlich die CPU als limitierender Faktor zu betrachten. In einigen Games konnte die Rangliste beim Sprung auf mittlere Grafikdetails gekippt werden. Insgesamt kommt man allerdings mit dem vorliegenden Asus 1201PN kaum über die 30-FPS Grenze hinaus womit sich der Spiele-Spass sehr in Grenzen halten wird. Kombiniert mit starken Dual-Core Prozessoren könnte Next Generation ION aber wie schon sein Vorgänger auch bei aktuellen Games für eine zufriedenstellende Performance sorgen. Es bleibt zu hoffen, dass in absehbarer Zeit auch entsprechende Notebooks auf den Markt kommen, um dies durch Tests verifizieren zu können.

Die schwächere 8-Kern Variante von ION 2 für 10" Netbooks wird dank halbierter Rechenwerke und geringerer Taktrate deutlich schlechter Abschneiden und dadurch die Spielefähigkeit noch deutlich begrenzen. 

Souverän meistert unsere ION2-Testplattform Asus 1201PN auch den Test hinsichtlich HD-Video Wiedergabe. Clips in 720p als auch 1080p Full-HD Videos können mit der vorliegenden Hardware flüssig wiedergegeben werden. Wichtig dafür ist allerdings die Wahl der richtigen Wiedergabesoftware, da diese ION2 auch bestmöglich unterstützen muss um den Erfolg zu gewährleisten. Möglich sind auch online 720p und 1080p (mit Einschränkungen) Inhalte, etwa von Youtube. Voraussetzung dafür ist eine aktuelle Version von Adobe Flash (ab 10.1).

Die Leistungsaufnahme bleibt nahe der der ersten ION-Plattform. Dies bedeutet auch, dass Intels Pinetrail Netbook Plattform in Punkto Akkulaufzeit die Nase weit voran hat. Eng wird es für Next Generation ION im Vergleich mit Pinetrail/Broadcom HD Kombinationen. Diese ermöglichen ebenso flüssige HD-Wiedergabe und bleiben hinsichtlich Stromverbrauch hinter ION2. Mit Optimus kann ION 2 hier jedoch in späteren Notebooks wieder Boden gut machen.

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Autor: Redaktion, 20.04.2010 (Update:  9.07.2012)