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Test Lenovo IdeaPad S12 ION-Netbook

von: Florian Wimmer 09.02.2010

Das kleine Weiße.

Netbooks müssen vor allem eines sein: Schick! Denn die Klientel sind hier nicht nur erfahrene Computernutzer, die sich ein Zweitgerät zulegen, sondern vor allem auch die Hausfrau von Nebenan, die gerne das Internet erkunden möchte. Lenovo setzt mit dem IdeaPad S12 auf die Trendfarbe weiß und einige clevere Details. Mehr dazu erfahren Sie in unserem ausführlichen Testbericht.

Lenovo IdeaPad S12 Notebook
Lenovo IdeaPad S12 Notebook

Als Lenovo im Januar 2008 mit seiner neuen Consumer-Serie, den IdeaPads, auf den Markt kam, befürchteten die einen eine Verwässerung bei den Kernkompetenzen und damit den geliebten ThinkPads, die anderen freuten sich auf günstige Laptops in hoffentlich ThinkPad-ähnlicher Qualität.

Irgendwie wurden beide Seiten bestätigt: Mit der ThinkPad Edge-Serie kommt bald eine billige und designorientierte ThinkPad-Variante auf den Markt, andererseits boten die ersten IdeaPads solide Qualität. Bei den ersten Netbooks aus der Serie, dem IdeaPad S9 und dem IdeaPad S10 war lediglich die Akkulaufzeit und die Displayqualität zu bemängeln.

Das IdeaPad S12 geht mit 12,1 Zoll an die Größengrenze für ein Netbook und soll mit einer Atom-CPU und NVidias Ion-Plattform auch für etwas Leistung sorgen.

Gehäuse

Wie wir testen - Gehäuse

Unser Gerät kam ganz in Weiß, mit einem silbern glänzenden Lenovo-Logo und einem ebenfalls glänzenden Muster aus Kreisen auf dem Deckel. Das Gerät ist auch in schwarz erhältlich, mit dem selben Muster und auch den selben perlmuttartig schimmernden seitlichen Enden des Displayscharniers. Das Design ist gefällig, wenn auch im Vergleich zu anderen Netbooks nicht unglaublich aufregend.

Ein weiteres auffälligen Design-Merkmal ist der Akku, der aus zwei aneinandergesetzten zylindrischen Formen besteht: Die eine komplettiert, wenn der Akku eingesetzt wird, das runde Monitorscharnier in der Mitte, die andere steht nach unten und hinten aus dem Gehäuse und dient gleichzeitig als Stütze, so dass das Notebook mit eingesetztem Akku leicht zum Nutzer hin abfallend geneigt ist. Entfernt man den Akku, weil man das Gerät nur am Stromnetz betreiben will, so muss man mit der Lücke leben, die der Akku unterhalb des Bildschirms hinterlässt.

Außer dem Monitordeckel sind alle Bauteile des Notebooks aus mattem und angerautem Kunststoffen gefertigt. Durch die helle Farbe des Gehäuses waren Fingerabdrücke allerdings auch auf den glänzenden Flächen nur unter bestimmten Lichtverhältnissen erkennbar.

Die Verarbeitungsqualität des Netbooks lässt kaum zu Wünschen übrig: Die Teile sind fest miteinander verbunden, allerdings kann der Monitordeckel Druck von hinten nicht ganz vom Panel fernhalten, auch lässt sich der Deckel leicht verwinden. Ebenso ist die Akkuhalterung selbst im verriegelten Zustand wackelig. Die Tastatur sitzt fest im Gehäuse, biegt sich allerdings etwas nach unten, wenn man auf bestimmte Tasten drückt. Dieses Verhalten ist allerdings kaum wahrnehmbar und sollte den Schreibkomfort nicht beeinträchtigen.

Der Monitor wird von zwei straff eingestellten Scharnieren gehalten, die ein recht lautes, schabendes Geräusch beim Öffnen machen, dafür den Monitor aber auch ohne Nachwippen sofort in Position halten. Ein Öffnen mit einer Hand ist aufgrund der strengen Einstellung der Scharniere nur mühsam möglich. Wegen des Akkudesigns ist bei eingesetztem Akku der Öffnungswinkel des Monitors auf circa 30 Grad aus der Senkrechten begrenzt. Auch bei entnommenem Akku lässt sich der Bildschirm nicht weiter öffnen.

Ausstattung

Wie wir testen - Gehäuse

Anschlusstechnisch gibt sich Lenovo alle Mühe, größtmögliche Vielfalt anzubieten. Zwar sind die Anschlüsse nur an den Seiten platziert, aufgrund des für ein Netbook aber großen Formfaktors bekommt der Nutzer doch einiges an Ports geboten.

So befinden sich an der linken Seite von vorne nach hinten: Ein Kartenleser für Memory Stick, Memory Stick Pro, SD-Karten und Multimediakarten, der praktischerweise auch auf der Handballenablage beschriftet ist, so dass man ihn leicht findet. Es folgen zwei USB 2.0-Anschlüsse, dahinter ein Hardware-Schalter für die schnurlose Kommunikation, das Lüftungsgitter sowie der Stromanschluss.

Auf der rechten Seite findet sich zuerst ein HDMI-Anschluss, es folgen Kopfhörer- und Mikrofonanschluss, ein weiterer USB-Port, ein VGA-Anschluss, ein LAN-Port und ein Kensington-Lock.

Neben der Vielfalt der Anschlüsse ist auch die Positionierung ganz gut gewählt: Da sich auf beiden Seiten USB-Anschlüsse befinden, sollten weder Links- noch Rechtshänder auf schmalen Schreibtischen Probleme mit Mauskabeln oder -steckern bekommen. Allerdings könnte Rechtshändern bei der Mausbenutzung das HDMI-Kabel in den Weg kommen, das rechts ganz vorne angeschlossen wird. Wer einen Monitor per HDMI verbinden möchte, sollte dies bedenken.

Linke Seite: Cradreader, 2x USB, Wireless-Schalter, Lüftungsgitter, Stromanschluss
Linke Seite: Cradreader, 2x USB, Wireless-Schalter, Lüftungsgitter, Stromanschluss
Rechte Seite: HDMI, Kopfhörer- und Mikrofonanschluss, USB, VGA, LAN, Kensington-Lock
Rechte Seite: HDMI, Kopfhörer- und Mikrofonanschluss, USB, VGA, LAN, Kensington-Lock

Bei den schnurlosen Netzwerken bietet Lenovo Bluetooth nach Standard 2.1 und EDR sowie WLAN. Damit erreicht Lenovo ziemlich genau den Klassenstandard, allerdings werden beim WLAN über die Karte von Broadcom nur die Standards 802.11 b und g angeboten. Der moderne 802.11 n-Standard fehlt.

Software

Als Betriebssystem wählt Lenovo Microsofts Windows 7, allerdings nicht in der oftmals bei Netbooks verwendeten Starter-Version, sondern in der üppigeren Variante Home Premium. Weil der Atom-Prozessor keine 64-Bit Architektur unterstützt, ist Windows 7 nur als 32-Bit-System installiert.

An weiterer Software spart Lenovo, das ist einerseits gut, weil das System nicht mit Testversionen vollgemüllt wird, andererseits wäre es natürlich nett, einige sinnvolle Vollversionen an Bord zu haben. So muss man sich mit VeriFace begnügen, einer Software, die über die eingebaute Webcam Gesichtserkennung durchführt und den Computer vor unberechtigtem Zugriff schützt.

Zudem gibt es OneKey Recovery, das per Spezialtaste einen früheren Systemzustand wieder herstellt und die obligatorischen Testversionen von McAfee Security und Microsoft Office.

Außerdem installiert Lenovo die sogenannte Quick Start Software, die eigentlich ein eigenes Betriebssystem ist und über eine spezielle Taste gestartet werden kann. Dann lädt anstatt von Windows 7 eine schön designte Oberfläche, die Zugriff auf grundlegende Funktionen wie Webbrowser, Fotogalerie, Musikplayer oder den Internettelfoniedienst Skype bietet.

Schön ist, dass man diese Software komfortabel aus Windows heraus konfigurieren kann, dass sie schnell lädt und dass man aus der Software heraus direkt per Knopfdruck zu Windows 7 wechseln kann, dazu wird allerdings ein Systemneustart durchgeführt. Nicht so gut ist der fehlende Videoplayer, der wohl dem Umstand geschuldet ist, dass das Lenovo S12 kein DVD-Laufwerk hat.

Eingabegeräte

Wie wir testen - Eingabegeräte

Tastatur

Das Keyboard des IdeaPad S12 ist aufgrund des für ein Netbook recht großzügigen Gehäuses ebenfalls ordentlich dimensioniert, alle Tasten haben eine gute Größe, lediglich die selten benutzten eckigen Klammern, Nummernzeichen- und Plus-Taste sind etwas schmaler geraten.

Auch mussten kaum Tasten auf Kombinationen mit der Fn-Taste ausgelagert werden, die Pos1- und Ende-Tasten und seltsamerweise die F12-Taste hat es dann aber doch erwischt. Ansonsten lassen sich per Tastenkombination Bildschirmhelligkeit und Lautstärke verändern, sowie Multimediatasten, Touchpadaktivierung und drahtlose Kommunikation bedienen.

Für die Lautstärkeregelung gibt es auch Sondertasten, die oberhalb der Tastatur angebracht sind. Neben einer Stummschaltung finden sich dort auch der Quick-Start-Schalter, über den sich das oben erwähnte Schnellstart-System aktivieren lässt und auf der linken Seite der OneKey-Recovery-Taster und der Power-Schalter.

Zurück zur eigentlichen Tastatur: Sie ist entsprechend der Gehäusefarbe bei unserem Testmodell in Weiß gehalten, die Tastenkombinationen sind in Orange aufgebracht. Die Tastatur ist fest im Gehäuse verbaut, biegt sich allerdings, wie schon erwähnt, an einigen Stellen durch.

Der Tastenanschlag fühlt sich gedämpft und etwas indirekt an, trotzdem lassen sich mit dem Keyboard auch gut längere Texte verfassen. Die Tasten sitzen weit genug auseinander, so dass man bequem schreiben kann.

Touchpad

Das kleine Touchpad des S12 sitzt unterhalb der Leertaste und ist durch eine umlaufende Rille vom Rest der Handballenauflage getrennt. Die Oberfläche des Touchpads ist recht leichtgängig, so dass der Finger manchmal etwas zu flott über die Fläche gleitet. Hat man die Mausempfindlichkeit etwas heruntergeregelt, erreicht man ohne Nachfassen aber nicht mehr den ganzen Bildschirm, dazu ist das Touchpad zu klein. Trotzdem gibt das Touchpad einen passablen Mausersatz ab, wenn man die passenden Einstellungen gefunden hat.

Am rechten Rand sitzt ein Scrollbalken, der sowohl fühl- als auch sichtbar ist. Er stellt gleichzeitig die einzige Möglichkeit dar, zu scrollen, Multi-Touch-Gesten beherrscht das Touchpad nämlich nicht.

Unter dem Touchpad sitzen noch die beiden Tasten, die angenehm und leichtgängig sind und sowohl fühlbar als auch akustisch eine gute Rückmeldung über den Tastendruck geben.

Tastatur
Tastatur
Touchpad
Touchpad

Display

Wie wir testen - Display

Der 12 Zoll-Bildschirm des Lenovo IdeaPad S12 löst mit 1280 mal 800 Pixeln auf, daraus ergibt sich ein Seitenverhältnis von 16:10. Maximal leuchtet der Bildschirm mit 229 cd/m² in der Bildmitte. Unten rechts sind es allerdings nur 170 cd/m², so dass die Ausleuchtung nur zu 74,2 Prozent gleichmäßig ist. Auch die durchschnittliche Helligkeit ist mit 206,8 cd/m² eher Mittelmaß.

219
cd/m²
215
cd/m²
210
cd/m²
218
cd/m²
229
cd/m²
199
cd/m²
198
cd/m²
203
cd/m²
170
cd/m²
Ausleuchtung des Bildschirms
Maximal: 229 cd/m² (Nits) Durchschnitt: 206.8 cd/m²
Ausleuchtung: 74 %
Helligkeit Akku: 229 cd/m²
Kontrast: 183:1 (Schwarzwert: 1.25 cd/m²)

Zusammen mit dem ebenfalls mittelmäßigen Schwarzwert von 1,25 cd/m² ergibt sich ein Kontrastverhältnis von 183:1. Wieder kein herausragender Wert. Subjektiv sind die Farben leuchtend und die Kontraste in Ordnung, bei großen Farbflächen ergeben sich aber durch die ungleichmäßige Ausleuchtung schnell dunkle Flecken.

Spiegelung

Auch ist der Bildschirm mit einer Glare-Beschichtung überzogen, die es schwierig macht, im hellen Sonnenlicht mit dem Laptop zu arbeiten. Sobald die Umgebung nämlich hell ist, spiegelt das Display stark.

Die Blickwinkel sind, wie bei den meisten Consumer-Geräten, zwar horizontal durchaus in Ordnung, nach oben und unten jedoch verschieben sich die Farben schnell, wenn man das Display neigt.

Insgesamt liefert der Bildschirm des IdeaPad S12 recht klassentypische Ergebnisse ab: Der Monitor besitzt die gleichen Schwachstellen, die die meisten anderen Netbooks auch haben, nämlich schwache Schwarzwerte, nur mittelmäßige Helligkeit, Glare-Beschichtung und enge vertikale Blickwinkel. Hier ist wohl der Preisdruck einfach zu groß.

Blickwinkel Lenovo IdeaPad S12
Blickwinkel Lenovo IdeaPad S12

Die aktuelle Atom-Generation hat es noch nicht ins IdeaPad S12 geschafft, der Intel Atom N270-Prozessor mit einer Taktung von 1600 MHz gehört noch zur letzten Generation, genannt Diamondville.

Der kleine Single-Core-Prozessor kann zwar zwei Prozesse gleichzeitig bearbeiten, sogenanntes Hyper-Threading, allerdings ist seine Leistung dabei nicht gerade überragend, wie das Ergebnis beim Multi-Thread-Rendering im Cinebench R10 zeigt: Mit 482 wird die Berechnung in zwei simultanen Threads um einige Punkte geringer bewertet als die Berechnung mit nur einem Thread, die 499 Punkte erreichte.

Nvidia bringt seine Ion-Plattform ein, auf der der Prozessor verbaut ist. Die hat den Vorteil, dass eine Geforce 9400M-Grafikkarte verbaut ist, so dass einiges mehr an Grafikleistung zu erwarten ist, als von Intels Chipsatzlösung. Eigenen Grafikspeicher besitzt die Karte nicht, sondern belegt bis zu 256 MByte des Hauptspeichers. Trotzdem entlastet sie den Prozessor sowohl beim Videodecoding und bei Spielen, so dass ältere Games und HD-Videos aus dem Internet  eigentlich kein Problem mehr sein sollten.

Systeminfo CPUZ CPU
Systeminfo CPUZ Cache
Systeminfo CPUZ Mainboard
Systeminfo CPUZ RAM
Systeminfo CPUZ RAM SPD
Systeminfo GPUZ
Systeminfo HDTune
Systeminformationen Lenovo IdeaPad S12

Wir testen das mit einem aktuellen Kinotrailer in Full-HD-Auflösung, den wir uns auch dem Internet herunterluden.

Leider war das kleine System damit trotz der separaten Grafikkarte überfordert: Der Ton lief schneller ab als das Bild, auch als wir die Energiesparoptionen auf Höchstleistung setzten und das Netzteil anschlossen. Ebenso konnten wir keine HD-Flash-Videos, beispielsweise von gametrailers.com genießen, weil auch dort eher Ruckeln denn flüssiger Videogenuss vorherrschten.

Ein Flash-Upgrade auf die neueste Version machte die Gametrailer-Videos in HD deutlich flüssiger, man sollte also darauf achten, die neueste Version von Flash zu installieren, um die GPU-Unterstützung voll auszunutzen. Insgesamt merkt man einen deutlichen Unterschied in der Geschwindigkeit zu Atom-Systemen mit Intel Grafiklösung, trotzdem ist das System mit HD-Content in vielen Fällen überfordert. Auch andere Ion-Netbooks, wie der Asus EeePC 1201N haben hier Probleme.

Bei der Anwendungsleistung schlägt sich das Gerät auf Klassenniveau durch: 1488 Punkte im PCMark05 und 1233 Zähler im PCMark Vantage lassen vermuten, dass man mit dem Netbook zwar arbeiten kann, sehr aufwändige Berechnungen sollte man dem kleinen Prozessor aber nicht zumuten. Wo die Grafikkarte den Prozessor entlasten kann, sieht es etwas besser aus, wie der Test mit den HD-Videos zeigt, sind aber auch hier die Leistungsgrenzen bald erreicht.

Cinebench R10 Rendering Single 32Bit
499
Cinebench R10 Rendering Multiple CPUs 32Bit
482
Cinebench R10 Shading 32Bit
1040
Hilfe
PCMark 05 Standard
1488 Punkte
PCMark Vantage Result
1233 Punkte
Hilfe
2.3
Windows 7 Leistungsindex
Prozessor
Berechnungen pro Sekunde
2.3
Speicher (RAM)
Speichervorgänge pro Sekunde
4.3
Grafik
Desktopleistung für Windows Aero
4.3
Grafik (Spiele)
3D-Business und Gaminggrafikleistung
5.3
Primäre Festplatte
Datentransferrate
5.9

Die Spieleleistung sollte aufgrund der Grafiklösung höher liegen als bei anderen Systemen mit Atom-Prozessor, die eigentlich gar nicht zum Spielen geeignet sind. Die synthetischen Benchmarks bestätigen diese Vermutung: 5439 Punkte im 3DMark2001 sind ein guter Wert, Spiele die 9 Jahre und mehr auf dem Buckel haben sollten also kein Problem darstellen. Auch beim 3DMark03 erreichen wir einen Wert, der mit 3616 Punkten recht gut ist.

Wir wollten wissen, wie sich das System in modernen, nicht übermäßig anspruchsvollen Spielen schlägt und installierten Anno 1404. Die Überraschung: Mit Einschränkungen ist Anno 1404 in den niedrigsten Einstellungen sogar spielbar, auch wenn die Ladezeit sehr, sehr hoch ist. 15,8 Frames erreichte das Game in 1024 mal 768 Pixeln Auflösung und mit den niedrigsten Grafikeinstellungen. Sogar bei höchsten Detaileinstellungen lässt sich die Karte noch scrollen, Spaß macht das Spielen bei durchschnittlich 6,2 Frames aber nicht mehr.

3DMark 2001SE Standard
5439 Punkte
3DMark 03 Standard
3616 Punkte
3DMark 05 Standard
2348 Punkte
Hilfe
Fujitsu MJA2250BH G2
Minimale Transferrate: 31.8 MB/s
Maximale Transferrate: 89.8 MB/s
Durchschnittliche Transferrate: 68.3 MB/s
Zugriffszeit: 18 ms
Burst-Rate: 71.5 MB/s
CPU Benutzung: 7.8 %

Als Massenspeicher verwendet Lenovo eine Festplatte von Fujitsu, die 250 GByte fasst und mit Daten bei maximal 5.400 Umdrehungen pro Minute liest und schreibt. Mit dem Tool HDTune bestimmen wir die Leistungswerte der Festplatte, unter anderem die Zugriffszeit, die Datentransferrate und die Prozessorbeanspruchung.

Hier liegt die Platte mit einer durchschnittlichen Datenübertragungsrate von 68,3 MByte pro Sekunde ganz gut im Rennen. Zum Plattenende ist die Datenrate gewöhnlich niedriger, so auch hier mit 31,8 MByte pro Sekunde, am Anfang jedoch recht hoch mit 89,8 MByte pro Sekunde.

Für einen Zugriff benötigt die Platte gewöhnlich 18 Millisekunden, was einen durchschnittlichen Wert darstellt. Auf den recht schwachen Atom-Prozessor verweist die relativ hohe CPU-Auslastung bei Festplattenzugriffen von 7,8 Prozent.

DPC Latency Checker Lenovo IdeaPad S12
DPC Latency Checker

DPC Latenzen

Wer Daten zu externen Geräten streamen möchte, der sollte zuerst die DPC Latenzen seines Systems überprüfen. Dieses stellen grob gesagt die Wartezeit dar, die Prozesse auf ihre Ausführung warten müssen. Steigen diese Latenzen, vorallem verursacht durch fehlerhafte Gerätetreiber, über 2000 Mikrosekunden, kann es zu Aussetzern in der Datenübertragung kommen, die besonders bei Audio- und Videostreams störend sind.

Beim IdeaPad S12 gab es solche zu hohen Latenzen, so dass man die Treiberstruktur des Systems einem gründlichen Check unterziehen sollte, zumindest bevor man das Gerät professionell nutzt.

Emissionen

Wie wir testen - Emissionen

Geräuschemissionen

29,4 dB(A) sind ein kaum hörbares Betriebsgeräusch und gleichzeitig das Minimum, welches das IdeaPad S12 in unserem Geräuschemissionstest erreichte. Im Idle-Betrieb schaltet der Lüfter teilweise komplett ab, so dass nur noch die Festplatte wahrzunehmen ist. Die hört man allerdings auch kaum: Maximal 32,1 dB(A) messen wir bei Aktivität.

Manchmal dreht der Lüfter im Idle-Betrieb kurz hoch, um die warme Luft aus dem Gehäuse zu befördern und erreicht dann 35 dB(A), damit bleibt er immer noch recht unauffällig, aber hörbar.

Setzt man das Netbook unter Last, kommt im Durchschnitt ein ähnliches Betriebsgeräusch zu Stande, wie es maximal im Idle-Betrieb zu hören ist: Mit 34,4 dB(A) rauscht dann der Lüfter, höchstens bringt er es auf 37,8 dB(A).

Eine Geräuschwertung von 92 Prozent spricht wohl für sich, zumal die Lüfterfrequenz in einem angenehmen Bereich liegt.

Lautstärkediagramm

Idle
29.4 / 31.8 / 35 dB(A)
HDD
32.1 dB(A)
Last
34.4 / 37.8 dB(A)
  red to green bar
 
 
30 dB
leise
40 dB(A)
deutlich hörbar
50 dB(A)
störend
 
min: dark, med: mid, max: light    (aus 15 cm gemessen)

Temperatur

Verlangt man dem kleinen Laptop etwas ab, kann sich die Unterseite des S12 schon mal auf bis zu 46,5 Grad erwärmen. Deutlich spürbar, aber noch nicht kritisch. Auch die Oberseite wird dann fühlbar wärmer, besonders die Handballenauflage bleibt aber mit maximal 35,7 Grad Celsius angenehm anzufassen.

Ist man anspruchsloser in seinen Tätigkeiten erwärmt sich das IdeaPad an der Oberseite kaum merklich auf maximal 30,1 Grad Celsius und das auch noch im hinteren Bereich, wo man es nur selten anfasst. Auch die Unterseite bleibt dann mit maximal 33,5 Grad so kühl, dass man das kleine Gerät auch auf den Schoß stellen kann.

Einzig das Netzteil erwärmt sich ordentlich: Bis zu 56,6 Grad messen wir hier. So sollte man auspassen, bevor man den, übrigens in Weiß gehaltenen Spannungswandler in die Hand nimmt.

Max. Last
 38.8 °C37.4 °C34.1 °C 
 41.4 °C40.7 °C36.9 °C 
 35.7 °C35 °C35.4 °C 
Maximal: 41.4 °C
Durchschnitt: 37.3 °C
40.4 °C43.1 °C41.7 °C
39.2 °C46.5 °C46.1 °C
37.8 °C42.7 °C45.4 °C
Maximal: 46.5 °C
Durchschnitt: 42.5 °C
Netzteil (max.)  56.6 °C | Raumtemperatur 22.5 °C
(±) Die Durchschnittstemperatur auf der Oberseite unter extremer Last ist 37.3 °C. Im Vergleich erhitzte sich der Durchschnitt der Geräteklasse Netbook auf 29.8 °C.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-6.4 °C).
Die Lautsprecher liegen etwas ungünstig unter der Vorderkante.

Lautsprecher

Leicht suboptimal sind die Lautsprecher unter der schräg ansteigenden Vorderkante platziert. Dadurch können sie durch eine weiche Unterlage schon mal verdeckt und ihr Sound gedämpft werden. Trotzdem liefern die kleinen Stereospeaker einen zumindest lauten, wenn auch nicht sehr bassstarken Klang ab.

Keinerlei Probleme mit dem Klang hatte der rechts platzierte Kopfhörerausgang, der für Soundenthusiasten somit die besser Wahl darstellt.

Akkulaufzeit

Wie wir testen - Akkulaufzeit

Der Akku des IdeaPad.
Der Akku des IdeaPad.

Sanyo baut den 6 Zellen-Akku mit 48,8 Wattstunden an Kapazität. Damit erreicht das IdeaPad S12 ganz passable Laufzeiten, auch wenn es der Netbook-Konkurrenz etwas hinterherhinkt: Maximal vier Stunden und 36 Minuten hält der Akku durch, dazu muss man aber alle Energiesparmaßnahmen ausnutzen und darf nur eine einfache Aufgabe fordern, wie einen Text lesen.

Unter Volllast schließlich sind es noch zwei Stunden und neun Minuten, bis das weiße Netbook wieder in die Nähe einer Steckdose muss. Ziemlich in der Mitte, nämlich genau bei drei Stunden und vier Minuten liegt die Laufzeit, wenn man per WLAN im Internet surft.

Damit lässt sich das IdeaPad S12 als sehr mobiles Gerät beschreiben, dass allerdings wegen der gehobenen Leistungswerte der Grafikeinheit nicht an die Laufzeiten anderer Geräte und sogar der meisten Subnotebooks herankommt. Mit denen kann man dann aber unterwegs auch kaum spielen.

Akkulaufzeit
Idle (ohne WLAN, min Helligkeit)
4h 36min
Surfen über WLAN
3h 04min
Last (volle Helligkeit)
2h 9min

Dementsprechend zeigt sich der Stromverbrauch zwar sehr gemäßigt, aber eben doch deutlich höher, als bei Modellen ohne Ion Chipsatz: 8 Watt minimal, 10,6 Watt im Mittel bei Idle-Betrieb sind gute Werte, aber doch fast doppelt so hoch als andere Netbooks, beispielsweise der EeePC 1005PE.

Unter Last verbraucht der weiße Mini-Laptop bis zu 29 Watt, im Durchschnitt sind es hier 21,3 Watt. Ist das Netbook ausgeschaltet, verbraucht es kaum Strom: 0,1 Watt liegen innerhalb der Meßtoleranz. Schaltet man auf Stand-By zieht das Netbook allerdings 0,3 Watt aus der Steckdose.

Stromverbrauch
Aus / Standbydarklight 0.1 / 0.3 Watt
Idledarkmidlight 8 / 10.6 / 11.7 Watt
Last midlight 21.3 / 29 Watt
 color bar
Legende: min: dark, med: mid, max: light        

Fazit

Wie wir testen - Fazit

Das IdeaPad S12 ist ein relativ großes, gefällig designtes Gerät, dass an der Grenze zwischen Netbook und Subnotebook steht. Durch die Ion-Plattform gibt es ein bisschen Grafikpower, so dass ältere Spiele problemlos möglich sind. Bei HD-Videos hatte das System trotz Nvidias Versprechen seine Probleme.

Wie schon die anderen Mitglieder der IdeaPad-Familie hat das S12 auch einige Schwachstellen. Der Monitor liegt zwar in der Klassennorm, die ist aber ohnehin nicht herausragend: Geringe Kontraste, ungleichmäßige Ausleuchtung und enge horizontale Blickwinkel machen das Benutzen des IdeaPad-Monitors zwar nicht zu einem unglaublich schlechten, aber eben auch nicht besonders angenehmen Erfahrung. Zumal ein glänzender Bildschirm bei einem ultramobilen Gerät schlicht und einfach unpraktisch ist.

Auch ist die Temperaturentwicklung unter Last recht hoch, so dass man das Gerät beim Spielen nicht auf eine weiche Unterlage stellen sollte, die den Hitzeabtransport weiter behindert. Die Geräuschentwicklung ist positiv anzumerken, auch geräuschempfindliche Nutzer können das IdeaPad verwenden.

Die gute, aber im Vergleich zur Konkurrenz doch kürzere Akkulaufzeit und der recht hohe Preis sind weitere Faktoren, die Interessenten vom Kauf abhalten könnten. Allerdings bekommt man auch mehr Leistung als bei Netbooks ohne Ion-Plattform, so dass mit diesen Einschränkungen zu rechnen war.

Wer also ein bisschen 3D-Power sucht, weil er seine Spieleklassiker gern mal wieder hervorholen würde oder auch mal etwas aufwändigere Bildbearbeitung betreibt, der kann das IdeaPad S12 in Betracht ziehen, zumal die Tastatur solide ist, das Gehäuse gut verbaut und das Gerät relativ viele Anschlüsse bietet. Wer ein klassisches Netbook mit möglichst langer Akkulaufzeit und geringer Temperaturentwicklung möchte, der sollte sich aber anderweitig umschauen.

Lenovo IdeaPad S12
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Im Test:  Lenovo IdeaPad S12
Im Test: Lenovo IdeaPad S12, zur Verfügung gestellt von:

Datenblatt

Lenovo IdeaPad S12 (Ideapad S Serie)
Prozessor
RAM
2048 MB 
, DDR2-533
Bildschirm
12.00 Zoll 16:10, 1280 x 800 Pixel, spiegelnd: ja
Mainboard
Nvidia MCP79MX (9400M G)
Massenspeicher
Fujitsu MJA2250BH G2, 250 GB 
, 5400 U/Min
Soundkarte
Realtek ALC269 @ nVIDIA MCP79/7A
Anschlüsse
3 USB 2.0, 1 VGA, 1 HDMI, 1 Kensington Lock, Audio Anschlüsse: 3,5mm Kopfhörerausgang, Mikrofoneingang, Card Reader: SD, MMC, Memory-Stick, MS Pro
Netzwerk
Broadcom NetLink Fast Ethernet (10/100MBit/s), Broadcom 802.11 b/g (b/g/), Bluetooth 2.1 +EDR
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 36 x 292 x 230
Akku
49 Wh Lithium-Ion
Betriebssystem
Microsoft Windows 7 Home Premium 32 Bit
Kamera
Webcam: ja
Sonstiges
Lenovo VeriFace, Quick Start, 12 Monate Garantie
Gewicht
1.55 kg, Netzteil: 320 g
Preis
400 Euro

 

Lenovo setzt beim IdeaPad S12...
Lenovo setzt beim IdeaPad S12...
...und einen Kartenleser.
...und einen Kartenleser.
Per Quickstartbutton lässt sich ein eigenes Betriebssystem starten.
Per Quickstartbutton lässt sich ein eigenes Betriebssystem starten.
Und die Recovery-Taste neben dem Powerschalter...
Und die Recovery-Taste neben dem Powerschalter...
...stellt das System wieder her.
...stellt das System wieder her.
Sondertasten gibt es auch für die Lautstärkeregelung.
Sondertasten gibt es auch für die Lautstärkeregelung.
Auch ein Stummschalter ist integriert.
Auch ein Stummschalter ist integriert.
Die Tasten der Tastatur sind recht groß...
Die Tasten der Tastatur sind recht groß...
...das Touchpad allerdings etwas klein.
...das Touchpad allerdings etwas klein.
Insgesamt ist das IdeaPad S12 ein gutes Angebot...
Insgesamt ist das IdeaPad S12 ein gutes Angebot...
...wenn Sie ein bisschen mehr Leistung brauchen.
...wenn Sie ein bisschen mehr Leistung brauchen.
Eine Webcam ist auch an Bord.
Eine Webcam ist auch an Bord.
Viele Ports verbaut Lenovo, so einen HDMI-Anschluss...
Viele Ports verbaut Lenovo, so einen HDMI-Anschluss...
...Lenovo setzt hier auf NVidias Ion-Chipsatz.
...Lenovo setzt hier auf NVidias Ion-Chipsatz.
Dabei sollte man aber auch die Leistung nicht ganz aus dem Auge verlieren...
Dabei sollte man aber auch die Leistung nicht ganz aus dem Auge verlieren...
...auf ein relativ schlichtes Design mit einigen Höhepunkten.
...auf ein relativ schlichtes Design mit einigen Höhepunkten.
Der Displaydeckel ist mit einem Kreis-Muster verziert.
Der Displaydeckel ist mit einem Kreis-Muster verziert.
Die abgerundeten Ecken...
Die abgerundeten Ecken...
...und die weiße Farbe fallen auf.
...und die weiße Farbe fallen auf.
Ebenso die ungewöhnliche Form des Akkus...
Ebenso die ungewöhnliche Form des Akkus...
...die Statusleuchten...
...die Statusleuchten...
...und die Scharnierseiten:
...und die Scharnierseiten:
Sie kommen in Perlmuttoptik daher.
Sie kommen in Perlmuttoptik daher.
Im umkämpften Netbookmarkt...
Im umkämpften Netbookmarkt...
...überzeugt viele Nutzer vor allem das Design.
...überzeugt viele Nutzer vor allem das Design.
Für Musikfans ist wegen der schwachen Lautsprecher ein Kopfhörer empfehlenswert.
Für Musikfans ist wegen der schwachen Lautsprecher ein Kopfhörer empfehlenswert.

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Pro

+ Gefälliges Design
+ Groß dimensionierte Tastatur
+ Höhere 3D-Leistung als andere Netbooks
+ Üppige Anschlussausstattung

Contra

- Monitorscharniere sind laut und bieten nur engen Öffnungswinkel
- Kleines Touchpad
- Hochpreisig
- Gehäuse erwärmt sich unter Last stark

Shortcut

Was uns gefällt

Das eigentlich recht schlichte Design, das doch viele Details bereithält.

Was wir vermissen

Die Grafikpower ist da, vielleicht müsste jetzt der Prozessor noch etwas stärker sein.

Was uns verblüfft

Auf welch ungewöhnliche Form die Designer für den Akku gekommen sind.

Die Konkurrenz

Netbooks gibt es zur Genüge. Mit Ion-Chipsatz wird es schon etwas schwieriger: Das Samsung N510 bietet eine ähnliche Ausstattung ebenso wie der Asus EeePC 1202N, bei dem man sich aber mit der klapprigen Tastatur begnügen muss. Wer's noch größer mag, der kann zu einem Subnotebook oder dem Apple MacBook greifen, schließlich steckt darin fast die gleiche Grafikkarte.

Bewertung

Lenovo IdeaPad S12 - 05.02.2010
Florian Wimmer

Gehäuse
82%
Tastatur
80%
Pointing Device
75%
Konnektivität
74%
Gewicht
90%
Akkulaufzeit
84%
Display
70%
Leistung Spiele
62%
Leistung Anwendungen
61%
Temperatur
78%
Lautstärke
92%
Auf- / Abwertung
85%
Durchschnitt
78%
82%
Netbook - gewichteter Durchschnitt
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Autor: Florian Wimmer (Update: 23.03.2016)