Metal Gear Solid V Notebook Benchmarks
Technik
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Wer bisher nicht mit der Metal Gear Reihe vertraut ist, wird am Anfang sprichwörtlich nur Bahnhof verstehen. Ohne Kenntnis der Vorgänger fällt es sehr schwer, die Charaktere, die Hintergrundstory und das Universum einzuordnen und zu begreifen. Trotzdem oder gerade deshalb fasziniert The Phantom Pain von der ersten Sekunde an. Obwohl der Einstieg aus europäischer/amerikanischer Sicht etwas zäh und langsam wirkt, schafft es der Titel eine erstklassige Spannung aufzubauen, die problemlos an durchchoreographierte Ego-Shooter wie Call of Duty heranreicht.
Vor allem die Inszenierung ist den Entwicklern gut gelungen. Dank ständig wechselnder Perspektiven und packend in Szene gesetzter Kamerafahrten erinnert Metal Gear Solid V oftmals an einen Hollywood-Streifen. Was aber nicht bedeutet, dass es sich um ein Casual-Game handelt. Spielerisch orientiert sich The Phantom Pain, wenn man es denn so möchte, eher an Stealth-Abenteuern wie Splinter Cell, Thief oder Dishonored. Die PC-Steuerung mit Maus und Tastatur würden wir – abgesehen von ein paar Ausnahmen (keine Mausunterstützung in Menüs, Controller-Einblendungen im Tutorial) – als ordentlich bezeichnen, so dass dem Spielerlebnis fast nichts im Weg steht.
Technisch weiß der Titel auch zu überzeugen, wobei man im Vergleich zu anderen Games aus dem Jahr 2015 (The Witcher 3, GTA V, ...) gewisse Abstriche machen muss. So gibt es neben recht scharfen Texturen auch sehr matschige Objektoberflächen, die einen krassen Gegenpol zu den liebevoll gestalteten und glaubwürdig animierten Figuren bilden. Ein weiterer Minuspunkt ist das Fehlen von hochwertigem Anti-Aliasing. FXAA, das auf höheren Post-Processing-Stufen aktiviert wird, glättet Kanten bei weitem nicht so zufriedenstellend wie etwa MSAA. Aufgrund dieser Tatsache neigen viele Objekte zum Flimmern (Haare, Sträucher, ...).
Ansonsten muss sich die Fox Engine, welche unter anderem für Pro Evolution Soccer 2014-2016 verwendet wird, kaum Kritik anhören. Auf der positiven Seite hätten wir zum Beispiel die gute Skalierbarkeit, von der speziell schwächere Notebooks profitieren. Besonders gut haben uns die Effekte gefallen. In actionlastigen Szenen erleben Spieler ein wahres Feuerwerk, seien es nun Staub-, Rauch- oder andere Partikel. Die Licht- und Schattendarstellung bewegt sich ebenfalls auf einem guten Niveau. Abgerundet wird das Paket von schicken Zwischensequenzen, die nicht zuletzt durch häufige Physikeinlagen begeistern.
Um in den Genuss von Metal Gear Solid V zu kommen, muss das eigene System allerdings DirectX 11 beherrschen. Die restlichen Anforderungen sind – wie unsere Benchmarks zeigen – human. So lässt sich der Titel auch mit einem Dual-Core-Prozessor noch gut spielen. Dass The Phantom Pain zu Nvidias »the way it's meant to be played« Programm gehört, merkt man zumindest im Grafikmenü nicht (es gibt kein TXAA oder dergleichen). Alle Settings sind auch bei AMD GPUs vorhanden, wobei die Performance bisher hinter die Konkurrenz zurückfällt. Nvidia bietet mit der ForceWare 355.82 schon einen optimierten Treiber an.
Vorsicht: Die DVD-Packung, welche im Handel verkauft wird, enthält nicht das Spiel, sondern nur einen Steam Installer. Entsprechend muss jeder Käufer mehr als 20 GByte downloaden. Dass man beim Start mit zahlreichen Meldungen konfrontiert wird und sich The Phantom Pain direkt mit einem Server verbindet, wird manche Nutzer ebenfalls stören, zumal der Vorgang unnötig Zeit kostet.
Settings
Die Einstellungsmöglichkeiten entpuppen sich als respektabel. Das Grafikmenü bietet genau 16 Optionen, die allesamt ohne Neustart auskommen. Während sich einige Features nur an- bzw. abschalten lassen, sind andere Optionen in den Stufen Low, Medium, High und Extra High verfügbar. Jedoch ist das System nicht ganz konsequent, da manchmal bestimmte Stufen fehlen (man kann Metal Gear Solid V z. B. nicht komplett mit mittleren Settings spielen).
Viel ärgerlicher ist in unseren Augen das 60-fps-Lock, das Besitzer von 120- oder 144-Hz-Displays zu einer niedrigeren Bildwiederholrate zwingt. Auch wenn man die vertikale Synchronisation deaktiviert, läuft The Phantom Pain mit höchstens 60 fps. Optional wird die Framerate sogar auf 30 Bilder pro Sekunde begrenzt, was aus PC-Sicht kaum Sinn macht. Immerhin hatten wir bei den Tests nicht mit Abstürzen oder größeren Bugs zu kämpfen. Nach dem katastrophalen Launch von Batman: Arkham Knight war ein halbwegs ausgereiftes Spiel auch bitter nötig für das Image der PC-Plattform.
Kopfzerbrechen bereiteten uns derweil die Performance-Schwankungen, welche auf manchen Systemen auftraten. So erreichte die GeForce GTX 950 im ersten Durchlauf mit vollen Details 42 fps. Nach einem kurzen High-Intermezzo waren es bei identischen Settings plötzlich 57 fps. Ein Neustart des Spiels brachte keine Änderung. Falls es bei einer GPU seltsame Schwankungen gab, wurde von uns der Mittelwert aus zwei Messungen eingetragen. Wir vermuten, dass Settings zum Teil nicht korrekt übernommen werden.
Benchmark
Da sich der Prolog im Krankenhaus aufgrund der vielen Cutscenes und begrenzten Level-Architektur eher schlecht als recht für Benchmarks eignet, kommt für die Geschwindigkeitsmessungen das erste Kapitel mit der Bezeichnung »Phantom Limbs« zum Einsatz, das in einem weitläufigen Wüsten-Areal (Afghanistan) spielt. Dank der sehr konstanten Grundframerate, die man gut an den minimalen fps erkennt, genügt schon eine relativ kurze Testsequenz. Wie das untere Video zeigt, reiten wir nach der Einleitung knapp 30 Sekunden einen Pfad entlang, bis das Pferd an einer Kreuzung ankommt. Die Kollegen von PC Games Hardware nutzen exakt die gleiche Stelle.
Resultate
Im Gegensatz zu vielen Neuerscheinungen benötigt Metal Gear Solid V keine »Mörder-Hardware«. Wer sich mit minimalen Details und Auflösungen im Bereich von 1.024 x 768 zufrieden gibt, kann The Phantom Pain auch mit Einsteiger-Lösungen zocken. Sei es nun die HD Graphics 4600 oder die HD Graphics 5500 (jeweils über 30 fps).
Für mittlere Settings und 1.366 x 768 Pixel genügt schon ein Modell aus der unteren Mittelklasse wie die GeForce GT 740M. Kräftigere Midrange-GPUs packen mitunter sogar hohe Details und 1.920 x 1.080 Pixel. Als Beispiel möchten wir hier die GeForce GTX 850M nennen, welche im Test knapp 40 fps erreichte. Selbst maximale Optionen sind nicht übermäßig anspruchsvoll. Ab der GeForce GTX 960M kann man alle Settings auf Anschlag stellen. Richtig fordernd wird Metal Gear Solid V erst im 4K-Bereich. Lediglich Nvidias Topmodell, die GeForce GTX 980M, packt eine Kombination aus 3.840 x 2.160 Pixeln und der Stufe High flüssig.
Nimmt man alle Aspekte zusammen, hinterlässt The Phantom Pain einen ordentlichen bis sehr guten Eindruck. Der einzigartige Stil und die dichte Atmosphäre trösten bald über kleinere Schwächen hinweg.
Hinweis: Ergebnisse zu AMD Chips können wir leider erst in ein paar Tagen liefern.
Metal Gear Solid V | |
3840x2160 High / On 1920x1080 Extra High / On 1920x1080 High / On 1366x768 Medium / Off 1024x768 Low / Off | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 3770K | |
AMD Radeon R9 290X, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 970M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 880M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950, 3770K | |
NVIDIA GeForce GTX 870M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 960M, 4720HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 860M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 850M, 4340M | |
NVIDIA GeForce GT 750M, 4702MQ | |
NVIDIA GeForce GT 640M, 2637M | |
AMD Radeon R7 512 Cores (Kaveri Desktop), A10-7850K | |
Intel Iris Pro Graphics 5200, 4750HQ | |
NVIDIA GeForce GT 740M, 4200M | |
NVIDIA GeForce GT 630M, 3720QM | |
NVIDIA GeForce GT 720M, 4200M | |
AMD Radeon HD 8650G, A10-5750M | |
Intel HD Graphics 4600, 4700MQ | |
Intel HD Graphics 5500, 5010U | |
Intel Iris Graphics 5100, 4258U |
Testsysteme
Vier unserer Testgeräte stammen von Schenker Technologies (mysn.de):
- W504 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 860M, GTX 870M, GTX 880M, GTX 970M, GTX 980M)
- A505 (Core i7-4720HQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 960M)
- M504 (Core i5-4340M, 8 GB DDR3, GeForce GTX 850M)
- M503 (Core i7-4702MQ, 8 GB DDR3, GeForce GT 750M)
Drei Notebooks wurden von Nvidia zur Verfügung gestellt:
- HP Envy 15-j011sg (Core i5-4200M, 12 GB DDR3, GeForce GT 740M)
- MSI CX61-i572M281BW7 (Core i5-4200M, 8 GB DDR3, GeForce GT 720M)
- Acer Aspire Timeline Ultra M3-581TG (Core i7-2637M, 4GB DDR3, Geforce GT 640M)
Intel spendierte uns zudem ein:
- Schenker S413 (Core i7-4750HQ, 8 GB DDR3, Iris Pro Graphics 5200)
Die Desktop-Rechner beinhalten CPUs/APUs von Intel und AMD, SSDs von Micron, Intel und Samsung, Mainboards von Intel und Asus sowie Grafikkarten von Nvidia, PNY und AMD. Als 4K Monitor nutzen wir den Asus PB287Q.
Verwendete GPU-Treiber: Nvidia 355.82, AMD 15.8 Beta, Intel 10.18.14.4264 (Win 7) bzw. 10.18.15.4256 (Win 10)