Just Cause 3 Notebook Benchmarks
Technik
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Details
2015 war nicht nur ein Jahr der Action-Adventures, sondern auch ein Jahr der schlampigen PC-Umsetzungen. Neben Call of Duty Black Ops 3 sorgte vor allem Batman Arkham Knight für Unmut in der Community. Grafikfehler hier, Abstürze und Framerate-Einbrüche dort: Viele Zeitgenossen schöpfen das Potenzial der PC-Plattform nicht ansatzweise aus.
Obwohl die Technik von Just Cause 3 an einer Katastrophe vorbeischrammt, gibt es auch in diesem Fall einiges zu bemängeln. Angefangen bei der Spielgröße: Mit knapp 50 GByte gehört der Action-Kracher zu den wuchtigsten Titeln überhaupt. Ja, andere Open-World-Games benötigen noch mehr Platz (GTA V, Shadow of Mordor, ...), allerdings existieren auch Gegenbeispiele wie Fallout 4 und Metal Gear Solid V, die nicht einmal 30 GByte fressen.
Ein weiterer Minuspunkt sind die hohen Ladezeiten. Bis sich nach dem Start das Hauptmenü öffnet, vergeht eine halbe Ewigkeit – selbst dann, wenn Just Cause 3 auf einer SSD installiert wurde. Auf manchen Geräten hängt sich das Spiel zudem häufig beim Startvorgang auf (»JustCause3.exe funktioniert nicht mehr«). Wenn man einmal im Hauptmenü gelandet ist, sind die Ladezeiten ordentlich.
Für die Grafikeinstellungen muss sich der Third-Person-Titel kaum Kritik anhören. Zwar fehlen Presets zur Anpassung der Gesamtqualität, ansonsten ist das Grafikmenü jedoch sehr übersichtlich und – mit Ausnahme der Scrollanfälligkeit – gut strukturiert. Ab dem Gamma-Wert lassen sich die Optionen entweder an- bzw. ausschalten oder in vier Stufen regeln. Die anisotrope Filterung reicht von 2-16, als Kantenglättung kommen die Post-Processing-Varianten FXAA und SMAA zum Einsatz. Die Auflösung und den Bildmodus kann man natürlich auch ändern. Abgerundet wird das Paket von einer vertikalen Synchronisation.
Wer alle Optionen auf Anschlag stellt, wird von der Grafik dennoch nicht begeistert sein. Einerseits merkt man die Abwesenheit von hochwertigem Anti-Aliasing (z. B. MSAA), andererseits wirken die Texturen auch auf der höchsten Stufe unsauber. Kein Vergleich zu GTA V, das oft knackscharf ist. Immerhin besticht Just Cause 3 durch ein opulentes Effekt-Gewitter. Kaum ein Spiel kann derart hübsche Explosionen auf den Bildschirm zaubern. Die Weitsicht und der Detailgrad der Hauptfiguren können es ebenfalls mit der Konkurrenz aufnehmen. Hinzu kommt, dass nach Setting-Änderungen kein Neustart nötig ist.
Nichtsdestotrotz hat uns die Technik leicht enttäuscht. Ähnliches gilt für den Hardware-Hunger, der deutlich höher ausfällt, als er subjektiv sein müsste. Nachbessern könnten die Entwickler auch bei der Tastenbelegung in den Menüs (Strg statt Esc für Zurück). Der Hauptcharakter selbst steuert sich recht »fluffig«, was positive Erinnerungen an Saints Row 4 weckt. Die Kombination aus Fallschirm und Grapple-Hook eröffnet ganz neue Möglichkeiten zur schnellen Fortbewegung.
Da Just Cause 3 zu Nvidias Gaming-Programm TWIMTBP gehört, überrascht es nicht, dass AMD GPUs teils deutlich schlechter abschneiden. So war das Desktop-Modell Radeon R9 Fury im Test langsamer als die sonst schwächere GeForce GTX 980. Außerdem fällt auf, dass der Titel bei moderaten Settings – je nach System – CPU-limitiert ist. Von unseren Midrange-Notebooks traf es den 15-Zoll-Spross Asus N551ZU mit Kaveri FX-7600P und Radeon R9 M280X am schlimmsten, der Just Cause 3 überhaupt nicht flüssig befeuern konnte. Einsteiger-Geräte scheitern so und so an minimalen Details. Doch auch mit entsprechend flotter Hardware kommt es – abhängig von der Spielsituation – zu starken Performance-Schwankungen. Infolgedessen sind die ermittelten Zahlen nur grobe Richtwerte.
Benchmark
Aufgrund des identischen Ablaufs nutzen wir gleich den Anfang des Spiels für unsere Geschwindigkeitstests. Nach den ersten zwei Intro-Videos klettert Hauptakteur Rico kurzerhand auf ein Flugzeug, um es per Raketenwerfer vor Gewalt zu beschützen. Mit dem Tool Fraps zeichnen wir knapp 30 Sekunden Gameplay auf (bis die erste Bodenstellung – siehe Video – nur noch 200 Meter entfernt ist) und notieren die minimale und durchschnittliche Framerate.
Resultate
Wie bereits angesprochen, muss es für Just Cause 3 eine Mittelklasse-GPU sein. Low-End-Chips aus Intels HD Graphics Serie (HD 4600, HD 5500, …) und ältere Allround-Modelle wie die GeForce GT 740M schaffen in keinem Setting über 30 fps. Erst eine GeForce GT 750M kann 1.024 x 768 Pixel und minimale Details halbwegs ordentlich wiedergeben. Für 1.366 x 768 Pixel und normale Einstellungen empfiehlt sich eine GeForce GTX 850M oder besser.
Wenn es 1.920 x 1.080 Bildpunkte und hohe Details sein sollen, benötigt man zwangsläufig einen High-End-Chip ab der GeForce GTX 960M oder GTX 870M. Falls Sie die Grafik komplett ausreizen möchten, raten wir zu einem der Topmodelle (GTX 880M+). 3.840 x 2.160 Pixel sind bei Single-GPU-Notebooks keine gute Idee. Selbst bärenstarke Desktop-Chips auf dem Level der GeForce GTX 980 oder Radeon R9 Fury kommen hier an ihre Grenzen (~36 fps @High).
Just Cause 3 | |
3840x2160 High / On AA:FX AF:8x 1920x1080 Very High / On AA:SM AF:16x 1920x1080 High / On AA:FX AF:8x 1366x768 Medium / Off AF:4x 1024x768 Low / Off AF:2x | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 6700K | |
AMD Radeon R9 Fury, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 970M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 880M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950, 6700K | |
AMD Radeon R7 370, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 870M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 960M, 4720HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 860M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 850M, 4340M | |
AMD Radeon R9 M280X, FX-7600P | |
NVIDIA GeForce GT 750M, 4702MQ | |
AMD Radeon R7 512 Cores (Kaveri Desktop), A10-7850K | |
Intel Iris Pro Graphics 5200, 4750HQ | |
NVIDIA GeForce GT 740M, 4200M | |
NVIDIA GeForce GT 720M, 4200M | |
Intel HD Graphics 4600, 4700MQ |
Testsysteme
Vier unserer Testgeräte stammen von Schenker Technologies (mysn.de):
- W504 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 860M, GTX 870M, GTX 880M, GTX 970M, GTX 980M)
- A505 (Core i7-4720HQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 960M)
- M504 (Core i5-4340M, 8 GB DDR3, GeForce GTX 850M)
- M503 (Core i7-4702MQ, 8 GB DDR3, GeForce GT 750M)
Drei Notebooks wurden von Nvidia zur Verfügung gestellt:
- HP Envy 15-j011sg (Core i5-4200M, 12 GB DDR3, GeForce GT 740M)
- MSI CX61-i572M281BW7 (Core i5-4200M, 8 GB DDR3, GeForce GT 720M)
- Acer Aspire Timeline Ultra M3-581TG (Core i7-2637M, 4GB DDR3, Geforce GT 640M)
Intel spendierte uns zudem ein:
- Schenker S413 (Core i7-4750HQ, 8 GB DDR3, Iris Pro Graphics 5200)
Die Desktop-Rechner beinhalten CPUs/APUs von Intel und AMD, SSDs von Micron, OCZ, Intel und Samsung, Mainboards von Intel und Asus sowie Grafikkarten von Nvidia, PNY und AMD. Als 4K Monitor nutzen wir den Asus PB287Q.
Verwendete GPU-Treiber: Nvidia 359.06, AMD 15.11.1 Beta, Intel 20.19.15.4300 (Win 10) bzw. Intel 10.18.14.4294 (Win 7)