Call of Duty: Black Ops 3 Notebook Benchmarks
Technik
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Nach dem technisch unfertigen Batman: Arkham Knight ist am 06. November 2015 der nächste Triple-AAA-Titel erschienen, der kein gutes Licht auf die PC-Plattform wirft. Als größter Minuspunkt entpuppt sich derzeit die schwankende Performance. Selbst wenn man über potente Hardware verfügt, kann es in manchen Levels und Spielsituationen zu deftigen Rucklern kommen, die nicht nachvollziehbar sind und auch bei reduzierten Einstellungen auftreten.
Speziell Rechner, deren Grafikkarte es an VRAM mangelt, werden häufig von Leistungseinbrüchen geplagt. Beispiel gefällig? Trotz höherer Gesamtperformance fühlte sich die Desktop-Variante der GTX 980 ruckeliger als ihre Notebook-Schwester GTX 980M an, welche mit 8 statt 4 GByte bestückt ist. Bei schwächeren Modellen, die allgemein ins GPU-Limit laufen, sind die Abweichungen nicht ganz so krass.
Auch hinsichtlich des Arbeitsspeichers scheint Black Ops 3 kaum optimiert. Als wir zu Testzwecken den Taskmanager öffneten, staunten wir nicht schlecht, dass der First-Person-Shooter die vollen 8 GByte unseres Desktop-PCs beanspruchte. Apropos »raustabben«: Auf manchen Systemen blieb das Bild nach Setting-Änderungen oder direkt nach dem Spielstart komplett schwarz, wobei im Hintergrund der Sound zu hören war. In diesem Fall half es oft, kurz per Alt + Enter aus dem Fullscreen-Modus zu gehen. Allerdings hängte sich das Spiel bisweilen vollständig auf, so dass die EXE per Taskmanager beendet werden musste.
Doch damit nicht genug: Im Testverlauf hatten wir außerdem mit Mausbugs (nach dem Umschalten der Auflösung auf unserem 4K-Monitor), Grafikfehlern (vor allem in niedrigen und mittleren Details) sowie seltsamen Schwankungen bei der Ladezeit zu kämpfen. Während die Ladedauer bei den meisten Titeln vom Massenspeicher (SSD vs. HDD) abhängt, skaliert Black Ops 3 anscheinend auch mit der Power der restlichen Hardware.
Nun könnte man behaupten, dass ein bildgewaltiger Ego-Shooter entsprechend Leistung frisst. Nach unseren Erfahrungen steht der Ressourcen-Hunger jedoch in keinem Verhältnis zur optischen Qualität. Wenn man die detaillierten und gut animierten Charaktere ausklammert, ist die Grafik nicht sonderlich beeindruckend. So stößt man in der Kampagne häufig auf matschige Texturen und zweitklassige Effekte (die Feuerdarstellung ist relativ dürftig). Zwar bietet Black Ops 3 teils deutlich mehr Physikelemente als seine Vorgänger, insgesamt wirkt die Technik dennoch etwas angestaubt. Aus diesem Grund sind die Performance-Probleme und die happige Spielgröße (fast 50 GByte Download) doppelt ärgerlich.
Spielerisch erhalten Käufer das bekannte Call of Duty Feeling: Abwechslungsreich und perfekt in Szene gesetzte Action, die unter der Haube jedoch mehr Schein als Sein ist (unfähige KI, übertriebene Gegnermassen, lahme Moorhuhn-Passagen, chaotisch präsentierte Story, …). Taktik und Anspruch? Im Singleplayer meist Fehlanzeige.
Doch zurück zur Technik: In einigen Punkten verdient der Titel durchaus Lob. Während wir bei Advanced Warfare das nervige Scrollen im Grafikmenü kritisiert hatten, sind die Black Ops 3 Pendants deutlich aufgeräumter. So wurden die Grafikeinstellungen in zwei Reiter aufgeteilt. »Video« kümmert sich um grundsätzliche Optionen wie Auflösung, Helligkeit und Sichtfeld, wohingegen »Advanced« zur Anpassung der Features dient.
Black Ops 3 beherrscht zahlreiche moderne Techniken wie Subsurface Scattering und volumetrisches Licht. Insgesamt warten in den beiden Menüs mehr als 20 Optionen, was für ein PC-Spiel sehr üppig ist. Top: Neben der Kantenglättung lässt sich auf Wunsch auch die maximale Framerate ändern. Letztere reicht von 24 bis maximal 240. Hinzu kommt V-Sync, das Zeilenverschiebungen verhindert.
Noch schöner finden wir die Tatsache, dass alle Settings ohne Neustart übernommen werden (selbst im laufenden Spiel). Allerdings scheint es hier noch kleinere Bugs zu geben. Im Test wurden manche Optionen (z. B. Anti-Aliasing & Ambient Occlusion) nicht immer zuverlässig gespeichert, was einen zweiten oder dritten Besuch der Grafikmenüs zur Folge hatte. Etwas störend ist auch, dass sich die Mausgeschwindigkeit an der generellen Performance orientiert und die Menüs im Extremfall unbedienbar werden (immerhin merkt man gleich, ob Settings das System überlasten).
Kurz nach Release beschwerten sich viele Käufer zudem über die Leistung von Dual-Core-Prozessoren. Intels Core i5-Modelle wurden in diesem Zusammenhang besonders oft genannt. Da wir alle Benchmarks mit dem ersten Patch durchgeführt haben, welcher noch am Launch-Tag erschienen ist, trat dieses Problem jedoch kaum bis überhaupt nicht auf.
Benchmark
Obwohl Black Ops 3 ziemlich lang zum Laden eines Levels braucht (die Videos ruckeln auf schwächeren Geräten nicht mehr so stark wie früher), gingen die Geschwindigkeitsmessungen recht leicht von der Hand. Schwieriger war da schon das Finden einer passenden Sequenz. Zwar darf man – und das würden wir uns auch bei der Konkurrenz wünschen – alle Missionen direkt beim ersten Spielstart freischalten, aufgrund der massiven Performance-Drops kommen viele Levels jedoch nicht in Frage.
Um eine hohe Vergleichbarkeit zu gewährleisten, schieden auch Missionen aus, deren Ablauf sich schlecht reproduzieren lässt. Lange Rede, kurzer Sinn: Am Ende haben wir uns für den Anfang des dritten Kapitels entschieden, das auf den Namen »In Darkness« hört. Ja, wie Sie im Video sehen, ist die Sequenz nicht sehr spektakulär (kein Feuergefecht etc.), bei anderen Szenen gäbe es jedoch viel größere Performance-Schwankungen, was das GPU-Ranking mitunter durchschütteln würde.
Da die Framerate – je nach Mission und Plattform – sehr stark variiert, muss man leistungstechnisch gewisse Reserven mitbringen. Sprich: Um Black Ops 3 einigermaßen flüssig spielen zu können, sollten es in der Benchmark-Sequenz mindestens 50 oder 60 fps sein. Und selbst dann werden Sie im Spielverlauf hin und wieder mit heftigen Rucklern konfrontiert. Entsprechend sind die nachfolgenden Ergebnisse respektive Aussagen nur ein grober Anhaltspunkt. Entwickler Treyarch hat in der kommenden Zeit sehr viel Arbeit vor sich. Ob Black Ops 3 auf dem PC jemals rund laufen oder das Schicksal von Arkham Knight teilen wird, steht derzeit noch in den Sternen.
Resultate
Besitzer von Budget- oder Office-Notebooks können sich die knapp 60 Euro sparen. Low-End-GPUs wie Intels HD Graphics 4600 und ältere bzw. günstigere Mittelklasse-Chips wie die GeForce GT 740M packen Black Ops 3 nicht einmal mit niedrigen Details und 1.024 x 768 Pixeln. Für letztere Settings sollte es schon eine GTX 850M sein. Normale Details und 1.366 x 768 Pixel lassen sich erst mit einer waschechten Spiele-GPU angenehm zocken (z. B. der GTX 960M oder GTX 870M).
Für hohe Einstellungen und 1.920 x 1.080 Pixel empfiehlt sich sogar eine GTX 970M. Gleiches gilt für maximale Settings, die nur von den Spitzenreitern ordentlich befeuert werden. 4K bricht allen Notebook-Chips das Genick. Selbst die Desktop-GTX-980 ruckelte beim Einsatz von 3.840 x 2.160 Pixeln und der Stufe »High« extrem.
Call of Duty: Black Ops 3 | |
3840x2160 High / On AA:FX 1920x1080 Extra / On AA:T2x SM 1920x1080 High / On AA:FX 1366x768 Medium / Off 1024x768 Low / Off | |
AMD Radeon R9 Fury, 4790K | |
AMD Radeon R9 290X, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 3770K | |
NVIDIA GeForce GTX 980M, 4700MQ | |
AMD Radeon R9 280X, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 970M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950, 3770K | |
AMD Radeon R7 370, 3960X | |
NVIDIA GeForce GTX 880M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 870M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 960M, 4720HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 850M, 4340M | |
NVIDIA GeForce GTX 860M, 4700MQ | |
AMD Radeon R7 512 Cores (Kaveri Desktop), A10-7850K | |
NVIDIA GeForce GT 750M, 4702MQ | |
Intel Iris Pro Graphics 5200, 4750HQ | |
NVIDIA GeForce GT 740M, 4200M | |
Intel HD Graphics 5500, 5010U | |
Intel HD Graphics 4600, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GT 720M, 4200M |
Testsysteme
Vier unserer Testgeräte stammen von Schenker Technologies (mysn.de):
- W504 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 860M, GTX 870M, GTX 880M, GTX 970M, GTX 980M)
- A505 (Core i7-4720HQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 960M)
- M504 (Core i5-4340M, 8 GB DDR3, GeForce GTX 850M)
- M503 (Core i7-4702MQ, 8 GB DDR3, GeForce GT 750M)
Drei Notebooks wurden von Nvidia zur Verfügung gestellt:
- HP Envy 15-j011sg (Core i5-4200M, 12 GB DDR3, GeForce GT 740M)
- MSI CX61-i572M281BW7 (Core i5-4200M, 8 GB DDR3, GeForce GT 720M)
- Acer Aspire Timeline Ultra M3-581TG (Core i7-2637M, 4GB DDR3, Geforce GT 640M)
Intel spendierte uns zudem ein:
- Schenker S413 (Core i7-4750HQ, 8 GB DDR3, Iris Pro Graphics 5200)
Die Desktop-Rechner beinhalten CPUs/APUs von Intel und AMD, SSDs von Micron, Intel und Samsung, Mainboards von Intel und Asus sowie Grafikkarten von Nvidia und AMD. Als 4K Monitor nutzen wir den Asus PB287Q.
Verwendete GPU-Treiber: Nvidia 358.87, AMD 15.11 Beta, Intel 20.19.15.4300 (Win 10) bzw. Intel 10.18.14.4294 (Win 7)