Test Toshiba Satellite L855D-10K Notebook
Wer auf Toshibas Website über die Satellite-L855-Serie nachliest, könnte denken, dass Toshiba an alles gedacht hat: Gebürstete Aluminiumoberflächen sind resistent gegen Fingerabdrücke und bleiben außerdem kühl, eine Tastatur mit "perfektem Druckpunkt" und ein großes Touchpad sollen für Bedienkomfort sorgen. Dazu starke Prozessoren und Grafikkarten – das sollten eigentlich für Multimediazwecke perfekte Voraussetzungen sein. Wir schauen uns nun das Toshiba Satellite L855D-10K an, um zu sehen, ob Toshiba nur Marketingslogans abliefert oder ob die Notebooks dieser Serie tatsächlich überzeugen können.
Das "D" nach der Serienbezeichnung steht für AMD-basierte Systeme, während die Notebooks ohne "D" im Namen auf Intel-Prozessoren setzen. Die Grafikkarten kommen in beiden Fällen von AMD. Für die AMD-basierte Serie Toshiba Satellite L855D gibt es aktuell nur ein Modell mit der Bezeichnung 10K, das wir hier testen. Neben dem Quad-Core-Prozessor AMD A8-4500M besitzt es 8 GByte Arbeitsspeicher, eine 750 GByte große Festplatte und eine Crossfire-Kombination aus den beiden AMD-Grafiklösungen Radeon HD 7640G und 7610M.
Auf den ersten Blick begeistert das Toshiba Satellite L855D-10K mit seiner ungewöhnlichen, von Toshiba "Eisblau" genannten Farbe und dem gebürsteten Aluminium, das sich über den Deckel zieht. Schon bei der ersten Berührung wird aber klar, dass es mit der Stabilität des Gehäuses nicht weit her ist: Selbst wenn man leicht über den Deckel streicht, biegt sich dieser deutlich nach innen. Wird der Deckel geöffnet, lässt sich dieser sehr leicht verwinden, was sich auch auf dem Display durch Helligkeitsänderungen bemerkbar macht. Außerdem wölbt sich die Umrandung des Bildschirms aus glänzendem Kunststoff dabei deutlich nach vorne, so dass ein Spalt zwischen Aluminium und Kunststoff entsteht.
Insgesamt hinterlässt der Deckel des Notebooks also einen äußerst billig verarbeiteten Eindruck, der untere Teil des Gehäuses wirkt da stabiler. Zwar gibt auch hier die Handballenauflage auf Druck nach, jedoch nicht so schnell, wie der Displaydeckel. Bei der Tastatur ist auch bei normalem Schreiben ein deutliches Nachgeben erkennbar.
Abgesehen von der Stabilität überzeugt das gebürstete Aluminium durch seine gute Optik und die kühle Haptik. Auch die Einrahmung des Touchpads ist ein Hingucker. Störend wirken aber die hochglänzenden Kunststoffteile rund um Tastatur und Bildschirm, die dafür sorgen, dass das Notebook entgegen Toshibas Aussage doch Fingerabdrücke anzieht.
Immerhin 799 Euro ruft Toshiba für sein Satellite L855D auf, da sollte schon ein gewisses Mindestmaß an Anschlüssen vorhanden sein. Kurz gesagt: Das Gerät liegt hier innerhalb der Norm anderer Vergleichsgeräte, besondere Highlights sollte man jedoch nicht erwarten. Zwei USB 3.0-Anschlüsse gehören mittlerweile ebenso zum guten Ton, wie ein HDMI-Ausgang. Bei den Geräten der L855-Serie, die mit Blu-Ray-Laufwerk ausgestattet sind, wird auch die 3D-Ausgabe über den HDMI-Port unterstützt, so dass man das Notebook als 3D-Blu-Ray-Zuspieler für den Fernseher verwenden kann. Bei unserem Notebook ist allerdings als Laufwerk auf der linken Seite nur ein DVD-Brenner verbaut.
Die Platzierung der Anschlüsse lässt ebenfalls zu wünschen übrig: Fast alle Ports finden sich im vorderen rechten Bereich, wo sich auch eine eventuelle Rechtshänder-Maus befindet und dann sind die Anschlüsse auch noch sehr eng nebeneinander montiert. Das kann schon mal zu Konflikten zwischen breiten USB-Sticks und HDMI-Kabel führen.
Kommunikation
Ein Multimedia-Notebook wie das Toshiba Satellite L855D-10K muss natürlich auch eine schnelle Verbindung zum Internet herstellen können. Dafür soll eine Netzwerkkarte von Atheros sorgen, die allerdings keine schnellen Gigabit-Netzwerke unterstützt. Aktuelle Glasfaserleistungen für Endverbraucher kann die Karte zwar meist noch voll ausnutzen, zukunftsfähig ist sie aber damit nicht. Beim WLAN sieht es ähnlich aus: Schnelle 300 MBit pro Sekunde werden nicht unterstützt, 54 MBit pro Sekunde sind das Maximum. Die Empfangs- und Sendeleistung des WLAN-Moduls ist gut, auch 10 Meter vom Router entfernt hatten wir noch vier Striche Empfang auf der Windows-Anzeige. Die aktuelle Bluetooth-Generation in der Version 4.0 ist ebenfalls an Bord.
Zubehör und Software
Außer einer Schnellstartanleitung findet sich kein zusätzliches Zubehör in der Schachtel, auch keine physischen Datenträger für das Betriebssystem. Auf der Toshiba-Website gibt es außer Speichererweiterungen (die man aber woanders günstiger bekommt) und Laptoptaschen keine nennenswerten Zubehörteile.
Toshiba installiert einige erwähnenswerte Apps in Windows 8: Nero 12 enthält neben der bekannten Brennsoftware auch eine Videoschnittsoftware und einen Videokonverter, die sehr nützlich sein können. Am prominentesten präsentiert wird "Toshiba Places". Abgesehen von Links zum Support handelt es sich aber fast ausschließlich um zahlungspflichtige Streamingservices für Musik und Video oder um Angebote von Toshiba. Viele der vorinstallierten Apps sollte man sich mal anschauen, man kann sie aber auch getrost löschen.
Wartung
Über eine Klappe an der Unterseite lässt sich durch das Lösen nur einer Schraube schnell an Arbeitsspeicher und Festplatte kommen. Vorbildlich: Auch die Batterie, die das BIOS im ausgeschalteten Zustand mit Energie versorgt, kann leicht gewechselt werden, das spart das aufwändige Einsenden an den Support. Den Lüfter darf man zwar durch eine Gitter betrachten, man kommt aber selbst nicht heran, um ihn etwa von Staub zu befreien.
Garantie
2 Jahre Garantie offeriert Toshiba standardmäßig, das Gerät muss dabei zum Service-Center gebracht werden. Wer seinen Garantiefall allerdings bei der Toshiba-Hotline anmeldet, der kann sogar auf einen Hol-und-Bring-Service zurückgreifen, der das Notebook bequem zuhause abholt und es auch wieder dorthin zurückbringt. Die zubuchbaren Optionen auf Toshibas Website sind vielfältig und reichen von der einfachen Verlängerung über einen Datenrettungsservice, der aus virenverseuchten oder defekten Festplatten Daten zurückholt bis hin zur "Egal-was-passiert-Garantie", die eine kostenlose Hotline, eine Diebstahlversicherung und mehr beinhaltet. Angesichts des mittleren Preisniveaus des Notebooks kann solch eine Zusatzgarantie für Sie Sinn machen.
Tastatur
102 Tasten umfasst die mattschwarze Tastatur mit separatem Nummernblock. Einen solchen gibt es nicht bei allen 15,6-Zoll-Multimediabooks: das Dell Inspiron 15R SE muss beispielsweise ohne auskommen. Toshiba verspricht im Marketingtext des Satellite L855D-10K einen klar definierten Druckpunkt. Tatsächlich ist aber nicht immer ganz klar, ob das System die Eingabe wirklich angenommen hat – besonders, wenn der Finger die Tasten leicht seitlich erwischt. Der sehr kurze Hub und das harte Anschlagverhalten sind Geschmackssache, allerdings gibt die Tastatur über die ganze Fläche auf Druck spürbar nach, was den Qualitätseindruck schmälert.
Touchpad
Das Touchpad ist stark nach links versetzt, klar zur Handballenauflage abgegrenzt und bietet eine große berührungsempfindliche Fläche, die auch Multitouchgesten erkennt. Die Oberfläche macht die Bedienung angenehm. Die beiden großen Tasten haben einen kurzen Hub und geben deutliches Feedback über den Tastendruck, sind dabei allerdings relativ laut.
"TruBrite" und "Hochhelligkeits-Display" nennt Toshiba seinen Bildschirm, der eigentlich von LG zugeliefert wird. Tatsächlich liegt die Helligkeit verglichen mit einigen Konkurrenten im Mittelfeld: Während der Bildschirm des Dell Inspiron 15R SE deutlich heller leuchtet, kommt der Screen des ebenfalls von Toshiba stammenden Satellite L850 nicht an die durchschnittlichen 239,9 cd/m² unseres Testgerätes heran.
Das Display des Toshiba Satellite L855D-10K löst mit 1.366 x 768 Pixeln auf und basiert auf der günstigen TN-LED-Technologie, die allerdings die Blickwinkel nach allen Seiten schmälert.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 251 cd/m²
Kontrast: 534:1 (Schwarzwert: 0.47 cd/m²)51.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
69.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
52.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Trotz des eigentlich ganz ordentlichen Schwarzwertes von 0,47 cd/m² überzeugen schwarze Flächen nur in der niedrigsten Helligkeit des Displays. In allen höheren Helligkeitsstufen legt sich ein deutlicher Grauschleier über die schwarzen Flächen. Farben wirken auch dank der glänzenden Beschichtung des Displays sehr knackig und kräftig, das kommt besonders der bunten Metro-Oberfläche von Windows 8 entgegen. Farbräume wie sRGB oder gar Adobe RGB werden nicht einmal annähernd abgedeckt, das ist aber für alltägliche Aufgaben kaum von Bedeutung.
Unten sehen Sie die Screenshots, die wir von der Farbanalyse durch i1 Pro 2 Fotospektrometer und CalMAN 5 Software gemacht haben. Dabei zeigt sich, dass das Display des Toshiba Satellite L855D-10K in den Werkseinstellungen nicht sonderlich farbtreu ist. Außerdem zeigt sich der oft beobachtete Blaustich auch bei diesem Display. Grauwerte entsprechen kaum ihrem angedachten Wert, lediglich volles Schwarz und Weiß liegen hier innerhalb einer tolerierbaren Abweichung.
Im Freien ist das Display selbst an bewölkten Tagen kaum zu gebrauchen, zu stark sind die Spiegelungen, die fehlende Entspiegelung macht sich deutlich bemerkbar. Hinzu kommen die nur mittelmäßigen Helligkeitswerte, die das Bild nicht kräftig genug darstellen können. In Innenräumen hat man keine Probleme, solange keine Lichtquelle direkt auf den Bildschirm gerichtet ist.
Nach oben und unten sollte man den Bildschirm nicht zu stark neigen, hier ergeben sich sehr schnell unschöne Farbverschiebungen. Nach links und rechts bleibt das Bild länger stabil, aber auch hier sollte man sich nicht zu sehr aus einer geraden Blickachse herausbegeben. Begeistern kann unter den Konkurrenten hier vor allem das Acer Aspire V3-571G mit mattem IPS-Display: Helligkeit, Außentauglichkeit und Blickwinkel sind hier wesentlich besser.
AMDs A8-4500M Prozessor ist ein beliebtes Modell und kommt beispielsweise in folgenden Notebooks zum Einsatz: Samsung Serie 3 355E7C-S05DE, Lenovo Thinkpad Edge E535-NZR5BGE, Toshiba Satellite L875D-10E. Die CPU bringt vier Kerne mit und taktet mit 1,9 GHz. Bei Bedarf kann der Takt auf bis zu 2,8 GHz erhöht werden. Basierend auf der aktuellen Trinity-Architektur und gefertigt in 32 Nanometer kann der Prozessor unserer Erfahrung nach meist nicht mit den aktuelle Core-i3-Modellen von Intel mithalten. Der Chip beinhaltet außerdem eine AMD-Radeon-7640G-Grafikeinheit. 8 GByte Arbeitsspeicher und eine große 750 GByte-Festplatte runden das System ab.
Prozessor
Generell verhält sich der Turbo des Vierkernprozessors sehr unruhig: Selbst wenn man das Gerät nicht bedient, schwankt die Taktfrequenz ständig zwischen 1,4 GHz und 2,3 GHz. Da wirkt Intels Turbo-Boost-Technologie wesentlich entspannter. Leistungstechnisch kann der Prozessor kaum überzeugen: Trotz seiner vier Kerne schafft der AMD A8-4500M in allen Versionen des Cinebench nur Werte, die mit Intels günstigen Pentium- oder Celeron-Prozessoren vergleichbar sind. Im Akkumodus wird der Prozessortakt gedrosselt, unabhängig vom Energiesparprofil: 1,9 GHz sind dann unter Last maximal möglich. Zudem können die Kerne des Prozessors nur jeweils eine Aufgabe gleichzeitig bearbeiten. Intels Core-i-Prozessoren schaffen dank Hyperthreading jeweils zwei Threads auf einmal.
Ähnlich teure Konkurrenten bieten teilweise sogar einen Intel Core i7 Quadcore (Acer Aspire V3-571G, Dell Inspiron 15R SE), der in allen synthetischen Test mindestens doppelt so schnell arbeitete. Wer nur einfache Tätigkeiten, wie Textverarbeitung ausführt oder Filme schauen will, für den tut's auch der Prozessor von AMD. Der völlig identische Ausgangspreis für wesentlich geringere Prozessorleistung lässt sich aber unserer Meinung nach nicht rechtfertigen.
System Performance
Im alltäglichen Betrieb konnten wir mit dem System gut arbeiten. Das ohnehin sehr flotte Windows 8 startete relativ zügig und alle vorinstallierten Apps lassen sich ohne sichtbare Verzögerungen ausführen. Geht man auf YouTube und startet ein HD-Video, so hat das System ebenfalls keine Probleme. Die beeindruckenden Videos in 4K, also vierfacher Full-HD-Auflösung, bringen das System allerdings an seine Grenzen.
Die ähnlich bepreisten Vergleichsgeräte, das Dell Inspiron 15R SE und das Acer Aspire V3-571G haben beide einen deutlichen Vorsprung auch im synthetischen System-Benchmark PC Mark 7.
PCMark 7 Score | 1890 Punkte | |
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Massenspeicher
Mit 750 GByte fällt die Festplatte von Hitachi recht groß aus. Leider dreht sie nur mit 5.400 Umdrehungen pro Minute, schafft aber immerhin eine durchschnittliche Übertragungsrate von 76,3 MB/Sekunde. Dafür ist die Zugriffszeit mit 18,4 Millisekunden recht hoch. Die Prozessorbelastung ist mit 6,6 Prozent recht hoch, was wiederum auf die unterduchschnittliche Leistungsfähigkeit der CPU hinweist.
Grafikkarte
Toshiba verlässt sich auf die im APU-Chip integrierte AMD Radeon 7640G, die etwas schneller rechnet, als beispielsweise die häufig anzutreffende Intel HD Graphics 4000, die in vielen Intel-Core-i-Prozessoren zum Einsatz kommt. Um die Leistung weiter zu steigern, setzt AMD auf eine asynchrone Crossfire-Kombination mit der eigenständigen Radeon HD 7610M, wodurch allerdings Mikroruckler in vielen Spielen entstehen. Mehr dazu lesen Sie hier. Die Grafikkarten können sich beim Systemspeicher bedienen und haben keinen eigenen Speicher. Der Takt liegt unter Last zwischen 500 und 650 MHz, im Idle-Modus bei circa 335 MHz.
Mit 1.617 Punkten im 3DMark11 schneidet diese Kombination auf einem Level mit ähnlich ausgestatten Laptops ab und rechnet auch auf dem Level von dedizierten Einsteiger-GPUs und kommt sogar in die Nähe der GeForce GT 640M. Damit sollten Spiele eigentlich in der nativen Auflösung des Displays spielbar sein. Wir sehen uns das mal genauer an.
3DMark 06 Standard Score | 7574 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1617 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 39396 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3613 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 569 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Alle drei von uns getesteten Spiele konnte das System flüssig darstellen – und zwar auch in der nativen Auflösung des Displays. Allerdings sind Fifa 13 und Diablo III keine sonderlich anspruchsvollen Games. Wie erwähnt treten auch unschöne Mikroruckler auf.
Etwas gehobener sind die Ansprüche von Mass Effect 3, das selbst auf einem externen Monitor in Full-HD flüssig lief – hier überraschte das System positiv. Wie unsere Übersichtsseite zur Grafikkarte zeigt, können anspruchsvollere Spiele das System aber auch schnell an seine Grenzen bringen: Die Performance in Hitman: Absolution litt vor allem unter der schwachen CPU. Einen ausführlichen Spieletest zur APU finden Sie beim Test des Toshiba Satellite L875D-10E.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Mass Effect 3 (2012) | 52.3 | 45.3 | 31.2 | |
Diablo III (2012) | 100.3 | 71.3 | 65.3 | |
Fifa 13 (2012) | 131.6 | 92.3 | 84.6 |
Geräuschemissionen
Grundsätzlich verhält sich der Lüfter unseres Systems sehr leise und schaltet sich manchmal sogar ganz aus. Viele Anwender wird es aber nach kurzer Zeit nerven, dass selbst im Energiesparmodus mit gesenkten Taktraten der Systemkomponenten der Lüfter immer mal wieder ohne ersichtlichen Grund aufheult. Schade, denn eigentlich bleibt der Lüfter sogar im Lastbetrieb mit durchschnittlich 34,5 dB angenehm zurückhaltend. Auch die Festplatte bleibt recht zurückhaltend, das DVD-Laufwerk wird bei der Wiedergabe von Filmen mit 35,2 dB hörbar, aber bleibt noch im Rahmen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.4 / 31.4 / 32.6 dB(A) |
HDD |
| 31.7 dB(A) |
DVD |
| 37.1 / dB(A) |
Last |
| 34.3 / 40.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das Toshiba L855D-10K schlägt sich im Stresstest ganz ordentlich, verwirrt aber die meisten Grafikkarten-Utilities, die einfach die Temperaturen der beiden verbundenen Grafikkarten addieren und so Werte weit über 100 Grad erreichen. Lassen Sie sich davon nicht erschrecken, FurMark Multi-GPU zeigt die richtigen Werte an, die für beide Grafikkarten bei unter 60 Grad bleiben. Auch die CPU bleibt mit 66 Grad außerhalb des kritischen Bereichs. Den 3DMark 06 absolviert Toshibas Notebook nach dem Stresstest mit nur leicht verminderten 7.423 Punkten, so dass keine nennenswerter Leistungsverlust nach langer Volllast zu erwarten ist.
Bei den Oberflächentemperaturen stellen wir ein sehr gutes Zeugnis aus: Maximal 40,5 Grad unter Last an der Oberseite sind spürbar, aber nicht unangenehm. Im normalen Betrieb erwärmt sich das Notebook kaum erwähnenswert und auch das Netzteil bleibt in allen Situationen erfreulich kühl.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-1.7 °C).
Lautsprecher
Erfreulicherweise hat Toshiba dem Multimedia-Notebook Satellite L855D-10K ordentliche Lautsprecher spendiert. Die kommen zwar von keinem Markenhersteller, liefern aber trotzdem recht vollen und vor allem lauten Klang. Laut Toshiba trägt auch die "SRS Premium Sound HD"-Software dazu bei, dass man sogar leichte Bässe aus den kleinen Stereolautsprechern hört und Mitten und Höhen recht ausgewogen sind. Ein leichtes Verzerren bei maximaler Lautstärke ist aber wahrnehmbar.
Energieaufnahme
Die Energieaufnahme zeigt ein zweigeteiltes Bild: Im Idle-Modus liegt unser Testgerät minimal bei 8,3 Watt, was einen recht niedrigen Wert im Testfeld darstellt. Höchstens 17,1 Watt im Idle-Modus sind aber deutlich mehr, als die meisten Mitbewerber benötigen. Wenn die zwei verbundenen Grafikkarten arbeiten und anspruchsvolle Programme laufen, werden maximal 73,7 Watt benötigt, ein Wert, mit dem sich Toshibas Notebook zwischen den Mitbewerbern positioniert: Das Acer Aspire V3-571G (Intel Core i5-3210M und GeForce GT 640M) braucht bis zu 81 Watt, das Dell Inspiron 15R-5521 (Intel Core i5-3317U, AMD Radeon HD 8730M) kommt mit maximal 53,5 Watt aus.
Aus / Standby | 0.1 / 0.7 Watt |
Idle | 8.3 / 11.9 / 17.1 Watt |
Last |
43.8 / 73.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Tatsächlich kann sich das Satellite L855D-10K deutlich von den Konkurrenten mit wesentlich mehr Systemleistung absetzen: Während es im praxisnahen WLAN-Test über 4 Stunden durchhält, kommen Acer Aspire V3-571G und Dell Inspiron 15R SE nur auf knapp über 3 Stunden. Alle drei Systeme besitzen dabei einen Akku mit 48 Wattstunden.
Interessant ist auch das Verhalten der für die Grafik zuständigen Crossfire-Kombination im Akkubetrieb: Unter Last sinkt der GPU-Takt, unabhängig vom Energiesparprofil, deutlich auf 380 MHz. Um Energie zu sparen, kann sich die dedizierte Grafikkarte auch ausschalten, was geschieht, wenn wenig Last auf dem System liegt.
Wie soll man 799 Euro für das Toshiba Satellite L855D-10K rechtfertigen? Über die Leistung? Selbst zum Straßenpreis von circa 550 Euro bieten viele Konkurrenten wesentlich mehr Prozessorpower. Über die Metalloberflächen? Über die kann man sich wegen der schlechten Verarbeitung nur eingeschränkt freuen. Der Bildschirm? Nur Mittelmaß.
Was bleibt also übrig, das für das Toshiba-Notebook sprechen würde in einem Umfeld, in dem die Konkurrenz mit IPS-Displays (Acer Aspire V3-571G) oder hoher Leistung (Dell Inspiron 15R Special Edition) auf Kundenfang geht? Die Akkulaufzeiten, das kühle Gehäuse und die Lautsprecher sind Pluspunkte, die das Testgerät sammeln konnte, reichen aber für eine eindeutige Kaufempfehlung zu diesem Preis nicht aus – die Mitbewerber bieten einfach wesentlich mehr fürs gleiche Geld.