Test Lenovo Thinkpad Edge E535 Notebook
Lenovo stellt mit dem Thinkpad Edge E535 einen Nachfolger des Thinkpad Edge E525 bereit. Beide Geräte basieren auf AMDs Fusion-Platform. Das E535 ist dabei mit einer APU basierend auf der neuen Trinity-Architektur ausgerüstet. Das E525 basiert auf der Llano-Architektur. Das Edge E535 ist in verschiedenen Ausstattungsvarianten zu haben. Unser Testgerät wird von einer AMD A8-4500M-APU (Vierkern-CPU, Radeon HD 7640G) angetrieben. Der APU stehen 4 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 750-Gigabyte-fassende Festplatte zur Seite. Auch ein DVD-Brenner ist dabei.
Die Konkurrenz liegt hauptsächlich in der eigenen Familie. Da wären der bereits erwähnte Vorgänger Thinkpad Edge E525 (AMD A8-3500M). Dazu gesellt sich mit dem Thinkpad Edge E530 das Intel-Gegenstück des Thinkpad Edge E535. Der Vergleich mit dem von uns getesteten Thinkpad Edge 530 ist dabei nicht ganz fair, denn dieses enthält eine dedizierte Grafikkarte der Mittelklasse (Nvidia GeForce GT 630M). Der Konkurrent des Thinkpad Edge 535 wäre die Thinkpad Edge 530-Variante, die lediglich einen integrierten Grafikchip besitzt.
Das Gehäuse besteht komplett aus schwarzem, matten Kunststoff. Der Displaydeckel wird teilweise von einem silbernen Kunststoffrahmen umgeben. Die Stabilität des Gehäuses ist grundsätzlich akzeptabel. Die Handballenablage gibt auf Druck nicht nach. Die Tastatur gibt nur minimal nach. Im Bereich des Nummernblocks gibt die Tastatur etwas stärker nach. Dieser sitzt genau über dem optischen Laufwerk. Die Steifigkeit könnte besser sein. Wird das Notebook im geöffneten Zustand an zwei gegenüberliegenden Ecken angehoben, verdreht es sich leicht. Auch die Verarbeitung ist nicht hundertprozentig gelungen. So schließen Ober- und Unterseite der Baseunit im Bereich des Kühlers nicht bündig ab. Man hat den Eindruck, es würde an dieser Stelle im Inneren des Gehäuses ein Verschlusshaken fehlen. Interessant: Das an sich baugleiche Thinkpad E530 hinterließ hier einen deutlich besseren Eindruck.
Die Rückseite des Deckels ist, wie bei anderen Thinkpad Edge-Modellen, mit einer Gummischicht ("Softtouch-Oberfläche") überzogen. Unser Testgerät besitzt eine schwarze ('Midnight Black') Gummischicht. Es gibt das Thinkpad Edge auch mit roter ('Heatwave Red') und blauer Schicht ('Arctic Blue'). Der Deckel macht einen stabilen Eindruck, lässt sich aber trotzdem verwinden. Die aus Metall gefertigten Scharniere halten das Display fest in Position. Es schwingt nur minimal nach. Das beim Thinkpad Edge E525 bemängelte, lose sitzende optische Laufwerk, treffen wir auch beim Thinkpad Edge E535 an. Auch den klappernden Akku hat das Thinkpad Edge E535 geerbt.
In Sachen Anschlüsse hat Lenovo gegenüber dem Thinkpad Edge E525 einiges verändert. An der linken Seite des Geräts sitzen drei USB-3.0-Anschlüsse. Das Thinkpad Edge E525 besitzt nur USB-2.0-Buchsen. Darüber hinaus findet man einen VGA-Ausgang und einen HDMI-Anschluss. Der eSATA/USB-Komboanschluss des Thinkpad Edge E525 wurde nicht übernommen. Das ist aufgrund der USB-3.0-Anschlüsse des Thinkpad Edge E535 verschmerzbar. Optimal wäre es gewesen, wenn Lenovo eine der drei USB-3.0-Schnittstellen als kombinierte eSATA/USB-3.0-Schittstelle ausgelegt hätte.
Die rechte Seite des Geräts bietet einen Gigabit-Ethernet-Steckplatz und einen vierten USB-Anschluss. Dieser unterstützt nur den USB-2.0-Standard. Auch das optische Laufwerk und eine Audio-Kombobuchse haben auf der rechten Seiten ihren Platz gefunden. Der Express Card-Steckplatz des Thinkpad Edge E525 ist beim Thinkpad Edge E535 komplett weggefallen. Das ist schade, denn so fehlt deim Thinkpad Edge E535 eine Erweiterungsmöglichkeit. Ein Speicherkartenlesegerät sitzt an der Vorderseite des Notebooks. Dieses kann die gängigen Kartentypen (SD, MMC, MS, MS Pro, xD) verarbeiten.
Kommunikation
Unser Testgerät kommt mit der erwarteten Ausstattung an Kommunikationsgeräten. So steckt ein WLAN-Modul der Firma Broadcom in dem Notebook. Das Modul unterstützt die Standards 802.11 b/g/n. Das Broadcom-Modul enthält auch gleichzeitig den Bluetooth-Chip. Verbindung mit drahtgebundenen Netzwerken nimmt das Gerät per Gigabit-Ethernet-Chip auf. Lenovo verbaut hier einen Chip der bekannten Realtek RTL8168/8111-Familie. Auch eine Webcam hat Lenovo dem Notebook spendiert. Diese sitzt im Displayrahmen, umgeben von zwei Mikrofonen.
Sicherheit
Die Menge an Sicherheitsfunktionen fällt für ein Business-Notebook recht mager aus. Lenovo liefert das Gerät mit einem Fingerabdrucklesegerät aus. Aber nicht jede Variante des Thinkpad Edge 535 kommt einem solchen Fingerabdrucklesegerät. Das Lesegerät lässt sich mit der vorinstallierten Software Authentec TrueSuite nutzen. Diese ermöglicht es, den Zugang zu Windows, aber auch zu Internetdiensten per Fingerabdruck zu sichern. Auch der obligatorische Anschluss für ein Kensington-Schloss ist vorhanden. Ansonsten war es das mit den Sicherheitsfunktionen. TPM oder ein Smartcard-Lesegerät bietet weder das Thinkpad Edge E535 noch das Thinkpad Edge E525.
Zubehör
Die Sache mit dem Zubehör ist schnell erledigt. Außer einem Netzteil und einem Akku, findet man im Karton nur ein Poster mit einer Schnellanleitung und Garantieinformationen.
Das Gerät wird mit vorinstalliertem Windows-7-Home-Premium-Betriebssystem (64 Bit) geliefert. Eine Windows 7-DVD liegt dem Gerät nicht bei. Eine Wiederherstellung des System erfolgt mit Hilfe einer Recovery-Partition. Wer eine vollwertige Windows 7-DVD besitzen möchte, erfährt in einem unserer Newsbeiträge wie das funktioniert.
Die Menge an zusätzlicher Software ist überschaubar. Neben vielen Lenovo-Tools, dem Google-Browser Chrome und der Authentec TruSuite, sind die Progamme Corel WinDVD SE, Corel Burn.Now und DVD MovieFactory vorinstalliert. Hier stellt sich die Frage, was solche Programme auf einem Business-Notebook zu suchen haben. Darüber hinaus bringt Windows die von den drei Programmen bereitgestellten Funktionen selbst mit.
Überdies hat eine 30-tägige Testversion von Norton Internet Security ihren Platz auf der Festplatte gefunden. Auch Microsoft Office 2010 Starter und die Windows Live Essentials sind vorinstalliert. Eine alternative Bedienoberfläche liefert Lenovo mit Simple Tap. Diese erinnert stark an die Oberfläche eines Tablet-PCs. Ob so eine Software etwas auf einem Business-Notebook zu suchen hat, ist ebenfalls fraglich. SimpleTap erweist sich als nicht sehr nützlich, sondern eher sogar lästig.
Wartung
Das Thinkpad Edge E535 bietet vorbildliche und komfortable Wartungsmöglichkeiten. Gegenüber dem Thinkpad Edge E525 stellt man hier eine deutliche Verbesserung fest. Auf der Unterseite finden sich zwei Klappen. Hinter der kleinen Klappe liegen die BIOS-Batterie und das WLAN-Modul. Hinter der großen Klappe verstecken sich der Arbeitsspeicher, die Festplatte, CPU und Kühlsystem. Das Notebook verfügt über zwei Arbeitsspeicherbänke. Eine der zwei Bänke ist noch frei. Somit wäre ein einfaches und kostengünstiges Aufrüsten auf 8 GB möglich. Das Thinkpad Edge E535 unterstützt insgesamt bis zu 16 GB Arbeitsspeicher. Die Festplatte lässt sich bei Bedarf schnell austauschen und gegen ein anderes Modell ersetzen. Auch das optische Laufwerk lässt sich austauschen. Dazu muss nur die Halteschraube gelöst werden und schon lässt sich das optische Laufwerk aus seinem Schacht herausziehen.
Die große Verbesserung gegenüber dem Thinkpad Edge 525 stellt der volle Zugriff auf das Kühlsystem dar. Der Nutzer kann den Lüfter zwecks Reinigung einfach ausbauen. Selbst die APU ließe sich ausbauen und gegen ein anderes Modell ersetzen. Hier ein Lob an Lenovo.
Garantie
Lenovo stattet das Gerät mit einer 12-monatigen Bring-In-Garantie aus. Der Kunde schickt das Notebook im Fall eines Defektes direkt an Lenovo. Dieser Zeitraum ist heutzutage oftmals üblich. Bei einem Business-Gerät hätte man aber einen Garantie-Zeitraum von mindestens 24 Monaten erwartet. Lenovo bietet die Möglichkeit den Garantizeitraum zwei bzw. drei Jahre zu erweitern. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 50 Euro bzw. 70-90 Euro. Eine dreijährige Vor-Ort-Garantie schlägt mit etwa 120 Euro zu Buche.
Tastatur
Lenovo liefert eine gewohnt gute Chiclet-Tastatur (Lenovo-Bezeichnung: Accu-Type). Der Druckpunkt ist gut erkennbar und die Tasten verfügen über einen angenehmen Hub. Die Tastatur gleicht der Tastatur des Thinkpad Edge E525. Lediglich die Pfeiltasten sowie die Bildlauf-Tasten wurden vergrößert. Das macht sich positiv bemerkbar, denn beim Thinkpad Edge E525 sind diese arg klein ausgefallen. Auch der Untergrund der Thinkpad Edge 535-Tastatur wurde aus glänzendem Kunststoff gefertigt. Hier sammeln sich mit der Zeit schwer zu entfernende Fingerabdrücke. Laut Lenovo ist die Tastatur vor Spritzwasser geschützt. Eine Hintergrundbeleuchtung gibt es nicht.
Touchpad und Trackpoint
Lenovo setzt beim Thinkpad Edge 535 auf ein Clickpad mit den Maßen 9,2 cm x 6,5 cm. Ein Clickpad stellt ein Touchpad dar, das ohne separate Maustasten auskommt. Das gesamte Clickpad ist eine einizige große Taste. Wird im unteren Bereich des Pads ein Klick ausgeführt, interpretiert das Clickpad diesen - je nach Fingerpostion - als Klick der linken bzw. rechten Maustaste. Die Oberfläche des Clickpads ist mit sehr kleinen Noppen besetzt. Der Finger gleitet problemlos über diese leicht angeraute Oberfläche. Das Touchpad ist zudem multitouch-fähig und ermöglicht eine Gestensteuerung à la Zoomen per Zwei-Finger-Geste. Das Clickpad verfügt über einen festen und klar erkennbaren Druckpunkt.
Als Alternative zum Touchpad bietet das Thinkpad Edge 535 einen Trackpoint zur Steuerung des Mauszeigers an. Dieser ermöglicht ein schnelles und doch präzises Bewegen des Mauszeigers. Die zugehörigen Maustasten sitzen direkt oberhalb des Touchpads.
Unsere Testgerät ist mit einem matten 15,6-Zoll-Display bestückt. Die Auflösung des durch LEDs beleuchteten Displays liegt bei 1368 x 768 Bildpunkten. In Sachen Helligkeit hat sich das Thinkpad Edge 535 gegenüber dem Thinkpad Edge 525 stark verbessert. Mit durchschnittlich 259 cd/m² (Thinkpad Edge 525: 210,3 cd/m²) besitzt das Display eine ausreichende Helligkeit. Auch die Helligkeitsverteilung konnte mit 89 Prozent (Thinkpad Edge 525: 67 Prozent) klar verbessert werden.
Laut der Lenovo-Webseite ist das Thinkpad Edge 535 auch mit anderen Bildschirmen erhältlich. So soll es Displays mit glänzender Oberfläche und/oder höherer Auflösung (1600 x 900 Bildpunkte) geben. Zum Zeitpunkt des Tests konnten wir keine entsprechend ausgerüsteten Modelle ausfindig machen. Grundsätzlich wäre ein Display mit einer Auflösung von 1600 x 900 Bildpunkten sehr interessant für ein Business-Notebook. Das entsprechende Panel hatten wir bereits in der Intel-Varianten Thinkpad E530 im Test.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 275 cd/m²
Kontrast: 123:1 (Schwarzwert: 2.24 cd/m²)52% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
71.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
50.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Verbesserung der Helligkeit und der Ausleuchtung des Displays gegenüber dem im Thinkpad Edge 525 verbauten Display, nivelliert Lenovo durch fast schon katastrophale Messergebnisse in den Bereichen Schwarzwert und Kontrast. Das Thinkpad Edge 525 besitzt mit 1.59 cd/m² schon einen schlechten Schwarzwert. Beim Thinkpad Edge 535 legt Lenovo mit 2,24 cd/m² noch eine Schippe drauf. Entsprechend niedrig fällt der Kontrastwert mit 123:1 (Thinkpad Edge 525: 142:1) aus. Schwarze Bildinhalte verkommen auf dem Display zu einem grauen Brei. Grundsätzlich wirkt das ganze Bild etwas blass.
Auch die Farbräume sRGB und AdobeRGB kann das Display nicht abbilden. Das stellt für den Normalanwender aber kein Problem dar, denn diese Farbräume sind nur für professionelle Grafikbearbeitung wichtig.
Die Helligkeit des Displays reicht für den Einsatz im Freien locker aus. Durch die matte Oberfläche bleibt man von störenden Reflexionen verschont. Nur der geringe Kontrast erschwert den Außeneinsatz etwas. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden.
Verändert man den vertikalen Blickwinkel auf das Display, bricht das Bild schnell. Im horizontalen Bereich zeigt sich das Display deutlich stabiler. Selbst wenn das Notebook um neunzig Grad gedreht wird, erkennt man noch den Bildschirminhalt. Der Bildschirm dunkelt lediglich etwas ab.
Lenovo bewirbt das Thinkpad Edge E535 als "Leistungsstarkes Notebook für kleine und mittlere Unternehmen". Entsprechend hat man die Komponenten ausgelegt. Ein Multimedia-Notebook oder gar ein Spiele-Notebook bekommt man hier nicht. Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Ausstattungsvarianten des Thinkpad Edge E535. Diese unterscheiden sich in der verbauten APU, der Menge an Arbeitsspeicher, der Festplatte. Darüber hinaus gibt es auch Varianten, die neben der in der APU integrierten GPU eine zusätzliche, dedizierte GPU (AMD Radeon HD 7670M) besitzen. Diese Varianten des Thinkpad Edge 535 meistern auch aktuelle Computerspiele.
In puncto erweiterter Multimedia-Features ist auch die Intel-Version Edge E530 einen Blick wert, wo beispielsweise mit der GT 630M eine GPU der Mittelklasse zum Einsatz kommt.
Prozessor
Lenovo stattet das Thinkpad Edge E535 mit einer APU (Accelerated Processing Unit; eine Kombination aus CPU und GPU) der Firma AMD aus. Diese trägt die Bezeichnung AMD A8-4500M. Der CPU-Teil der APU besteht aus einem Vierkernprozessor, der mit einer Basisgeschwindigkeit von 1,9 GHz arbeitet. Die Geschwindigkeit kann auf 2,8 GHz erhöht werden (AMD Turbo Core).
Leider konnten wir eine Geschwindigkeit von 2,8 GHz praktisch nie registrieren. Nichtsdestotrotz machte das Thinkpad Edge 535 regen Gebrauch vom Turbo. Während des Idle- und Office-Betriebs liefen alle vier Prozessorkerne permanent mit 2,3 GHz. Ähnlich sah es bei den Cinebench-Tests aus. Auch hier liefen alle Prozessorkerne weitgehend konstant mit 2,3 GHz. Gelegentlich wurde die Geschwindigkeit einzelner Kerne auf 1,8-1,9 GHz gesenkt. Die Cinebench-Ergebnisse enttäuschen etwas, denn sie liegen auf dem Niveau - teilweise sogar darunter - der AMD A6-3410MX-APU (z. B. im Samsung Serie 3 305V5A-S01DE) aus der Vorgängergeneration (Llano). Wäre die volle Turbo-Geschwindigkeit verfügbar, wären bessere Ergebnisse erreicht worden. Lediglich in den GPU-lastigen GL-Tests überzeugt die A8-4500M-APU. Ähnlich fällt der Vergleich mit dem Thinkpad Edge 525 aus. In den Singlethread- und GL-Tests schneidet das Thinkpad Edge 535 besser ab. Die Multthread-Tests entscheidet das Thinkpad Edge 525 für sich.
Gegen das Thinkpad Edge E530 (i5-2450M/GT630M) hat das Thinkpad Edge 535 keine Chance. Die CPU und die GPU des Thinkpad Edge spielen in einer anderen Leistungsklasse. Die Konkurrenz im Intel-Lager liegt im Bereich der aktuellen Pentium-Prozessoren. Die Singlethread-Testergebnisse des A8-4500M liegen unter denen eines Intel Pentium B960. In den Multithread-Tests liegen die AMD-APU und der Intel Pentium B960 etwa auf Augenhöhe
Während unseres Volllasttests (Prime95 und Furmark laufen parallel) im Netzbetrieb schwankte die Geschwindigkeit der CPU stark. Die Geschwindigkeit hat sich grob bei 1,4 GHz eingependelt mit ständigen, kurzen Abweichungen einzelner Kerne nach unten und nach oben (zwischen 405 MHz und 2,3 GHz). Die Geschwindigkeit der GPU pendelte zwischen 500 und 655 MHz. Im Akkubetrieb liefen alle vier Prozessor-Kerne konstant mit einer Geschwindigkeit von 1,9 GHz. Die GPU hingegen wurde auf 335 MHz gethrottelt.
System Performance
Laut Windows 7-Leistungsindex stellt der Grafikchip in Bezug auf die Desktopleistung die schwächste Komponente des Systems dar. Im Alltagsbetrieb fällt eher die Festplatte negativ auf. Das Starten von Anwendungen bzw. Installationsroutinen und das Aufrufen von Dateien dürfte flüssiger verlaufen. Die Ergebnisse in den PC Mark-Tests liegen auf dem Niveau der APUs (AMD A6-3410MX, Samsung Serie 3 305V5A-S01DE) der Vorgängergeneration (Llano). Bessere Ergebnisse wären möglich gewesen. Auch an dieser Stelle macht sich das Fehlen der vollen Turbogeschwindigkeit bemerkbar, denn auch während der PCMark-Tests arbeitete die CPU nie mit Geschwindigkeiten über 2,3 GHz. Das Thinkpad Edge 525 konnte geschlagen werden. Auch in Sachen Systemleistung kann das Thinkpad Edge 535 gegen das Thinkpad Edge 530 nicht gewinnen. Die Kombination aus Core i5-Prozessor, Nvidia-GPU und einer etwas schnelleren Festplatte, liefert in den PC Mark-Tests deutlich bessere Ergebnisse (+30% PCMark 7).
PCMark Vantage Result | 4743 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1667 Punkte | |
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Massenspeicher
Lenovo hat dem Thinkpad Edge E535 eine Festplatte aus der Scorpio Blue-Serie von Western Digital spendiert. Die Festplatte bietet eine Speicherkapazität von 750 Gigabyte und arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 5.400 Umdrehungen pro Minute. Die durchschnittliche Zugriffsgeschwindigkeit liegt mit 66,2 MB/s im Mittelfeld. Die Zugriffszeit liegt mit 19.3 ms in einer zu hohen Region. Die Ausführung von Programmen und Anwendungen geschieht ein wenig verzögert. Lenovo schützt die Festplatte mit dem eigenen Active Protection System. Ein Sensor nimmt Erschütterungen wahr und weist in einem solchen Fall (z. B. wenn das Notebook vom Schreibtisch fällt) die Festplatte an, den Lese-/Schreibkopf in die Parkposition zu setzen. Dadurch soll eine Beschädigung der Festplatte und somit der Verlust der darauf enthaltenen Daten vermieden werden.
Die Festplatte scheint für ein Business-Notebook deutlich überdimensioniert zu sein. Hier hätte Lenovo das Augenmerk vermehrt auf die Geschwindigkeit legen sollen. Eine Festplatte, die mit 7200 Umdrehungen/Minute arbeitet, würde man eher erwarten. Eventuell auch eine kleine Solid State Disk.
Grafikkarte
Der GPU-Teil der AMD A8-4500M-APU trägt die Bezeichnung AMD Radeon HD7640G. Es handelt sich hierbei um einen Grafikchip aus der Einsteigerklasse. Er unterstützt DirectX 11 und das Shadermodell 5.0. Der Chip arbeitet regular mit Geschwindigkeiten zwischen 500 und 655 MHz. Die Geschwindigkeit kann aber auch unter diesen Bereich gesenkt werden. So läuft die GPU im Idle-Betrieb mit 200 MHz. Die Ergebnisse der 3D Mark-Tests liegen auf dem Niveau des Einsteigerchips anderer Hersteller - z. B. Intel HD Graphic 4000. Das Vorgängergerät Thinkpad Edge E525 wird in jedem Test geschlagen.
Während unseres Volllasttests im Netzbetrieb lief die GPU meistens mit der vollen Geschwindigkeit von 655 MHz. Immer wieder mal wurde die Geschwindigkeit kurzfristig auf 500 MHz gesenkt. Im Akkubetrieb wurde die Geschwindigkeit dauerhaft auf 335 MHz gesenkt.
Die GPU ist aber nicht nur aufgrund ihrer 3D-Leistung interessant, sondern auch wegen des integrierten Videodecoders (AMD UVD3-Decoder). Dieser übernimmt die Hauptarbeit bei der Videowiedergabe. Diese Aufgabe erledigt der Decoder sehr gut. Wir haben ein Testvideo (Full HD-Auflösung, H.264) abgespielt und dabei die Prozessorauslastung beobachtet. Diese lag unterhalb von 25 Prozent. Bei der Wiedergabe von Youtube-Videos der gleichen Qualitätsstufe stieg die Auslastung auf bis zu 40 Prozent.
3DMark 03 Standard | 12550 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 7907 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 4208 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2592 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 728 Punkte | |
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Gaming Performance
Bei Notebooks der Thinkpad-Serien handelt es sich primär um Arbeitsgeräte. Die Spieleperformance ist hier zweitrangig. Entsprechend fallen auch die Testergebnisse aus. Die von uns getesteten Spiele können in niedriger Auflösung und niedriger Qualitätsstufe flüssig gespielt werden. Bei höheren Auflösungen und/oder Qualitätseinstellungen beginnt das Ruckeln. Verglichen mit dem Thinkpad Edge 525 haben sich die Frameraten der getesteten Spiele deutlich verbessert. Wer ab und an ein Computerspiel spielen möchte, sollte sich die Thinkpad Edge E535-Variante mit dediziertem Grafikchip genauer anschauen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 109.1 | 23.04 | 14.97 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 47.5 | 21.08 | ||
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 28.36 | 16.66 | 11.59 |
Geräuschemissionen
Lenovo liefert mit dem Thinkpad Edge E535 - wie auch schon mit dem Thinkpad Edge E525 - ein Notebook ab, das über den gesamten Lastbereich recht leise arbeitet. Im Idle-Betrieb messen wir eine Lautstärke von knapp 32 dB, unter Volllast steigt der Wert auf 33,5 dB. Lediglich der DVD-Brenner erreicht mit 35,8 dB höhere Lautstärkebereiche. Da das optische Laufwerk selten benutzt wird, ist die Lautstärke vernachlässigbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.7 / 31.8 / 32 dB(A) |
HDD |
| 32.7 dB(A) |
DVD |
| 35.8 / dB(A) |
Last |
| 32.1 / 33.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während des Idle-Betriebs lagen die Temperaturen durchweg im grünen Bereich. Das Notebook erreichte sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite Temperaturen zwischen 29 und 36.5 Grad Celsius. Diese Temperaturen erlauben ein angenehmes Arbeiten und man kann das Gerät problemlos auf den Oberschenkeln abstellen. Unter Volllast stiegen die Temperaturen moderat auf Werte zwischen 33 und 40 Grad Celsius - je nach Messpunkt. An den Messpunkten über und unter dem Kühlkörper konnten wir Temperaturen über 40 Grad Celsius messen. Die Temperatur der Handballenablage lag auch unter Vollast bei dreißig Grad Celsius. Ein angenehmes Arbeiten ist somit in jedem Lastbereich möglich.
Die Arbeitsgeschwindigkeit der CPU schwankte während des Volllasttests stark. Sie pendelte sich bei 1,4 GHz ein - mit großen Sprüngen nach unten und nach oben. Die Temperatur hat sich nach einer Stunde Volllast bei 65-67 Grad Celsius eingependelt.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.6 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-9.9 °C).
Lautsprecher
Obwohl es sich bei dem Thinkpad Edge 535 um ein Office- und Businessgerät handelt, klingen die Lautsprecher gar nicht mal schlecht. Wir haben schon deutlich schlechteren Lautsprechern zuhören dürfen. Verglichen mit dem Thinkpad Edge 525 ist eine Verbesserung festzulegen. Der beim Thinkpad Edge 525 bemängelte blecherne Sound ist nicht zu hören. Insgesamt klingt der Ton etwas voller, voluminöser. Bässe sind aber auch beim Thinkpad Edge E535 nicht zu hören.
Energieaufnahme
Die Verbauchswerte des Thinkpad Edge 525 im Idle-Betrieb kann das Thinkpad Edge E535 halten. Unter mittlerer Last genehmigt sich das Thinkpad Edge 535 aber 8 Watt mehr als das Thinkpad Edge 525. Unter Volllast sind es nur 2 Watt mehr. Grundsätzlich liefert das Thinkpad Edge 535 mehr Leistung bei weitgehend gleichem Energiebedarf. Das mitgelieferte 65-Watt-Netzteil stößt dabei niemals an seine Leistungsgrenzen.
Auch der Vergleich mit dem Thinkpad Edge E530 fällt für das Thinkpad E535 positiv aus. Im Idle-Betrieb liegen die Leistungsaufnahmen auf einem Niveau (E530 mit Intel HD 3000 per Nvidia Optimus). Sobald den Notebooks die volle Leistung abverlängt wird, benötigt das Thinkpad Edge 530 mehr Leistung. Das ist nicht verwunderlich. Schließlich steckt in dem Thinkpad Edge eine dedizierte GPU (Nivdia GeForce GT 630M).
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 8.1 / 11.4 / 11.6 Watt |
Last |
40.6 / 49.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Lenovo verspricht für das Thinkpad Edge E535 Akkulaufzeiten bis zu 8 Stunden. Das Versprechen hält Lenovo ein. Im Idle-Betrieb hält das Gerät 8:26 h durch. Das Thinkpad Edge E525 bzw. Thinkpad Edge E530 schafft eine Laufzeit von 6:24 h bzw. 6:41 h. Wir testen den Idle-Betrieb mit dem Battery Eater Reader Test. Dabei wird der Bildschirm mit minimaler Helligkeit betrieben, das Energiesparprofil wird aktiviert und die Funkmodule (WLAN, Bluetooth) werden deaktiviert.
Unter Last kommen das Thinkpad Edge E525 und das Thinkpad Edge E535 auf eine identische Laufzeit von 1:31 h. Das Thinkpad Edge 530 bringt es hier nur auf eine Laufzeit von 1:05 h. Im Lasttest absolviert das Notebook den Battery Eater Classic Test. Hierbei läuft der Bildschirm mit voller Helligkeit, das Hochleistungsprofil und die Funkmodule sind aktiviert.
Eine einzige Akkuladung hielt den WLAN-Test 4:48 h lang am Laufen. Die Laufzeit des Thinkpad Edge 525 liegt 9 Minuten darunter. Das Thinkpad Edge 530 landet bei einer Laufzeit von 4:03 h. Bei diesem Test werden Webseiten automatisch per Skript im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Dabei ist das Energiesparprofil aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt.
Auf eine Laufzeit von 3:46 h bringt es das Thinkpad Edge 535 im DVD-Test. Das genügt, um zwei lange Spielfilme anzuschauen. Das Thinkpad Edge 525 bzw. Thinkpad Edge 530 bringt es auf eine Laufzeit von 3:24 h bzw. 3:11. Für den DVD-Test werden die Funkmodule ausgeschaltet und das Display auf maximale Helligkeit gesetzt. Es wird das Energiesparprofil oder ein höheres Profil (falls die DVD nicht flüssig abgespielt wird) genutzt.
Insgesamt bietet das Thinkpad Edge 535 eine bessere Laufzeit als sein Voränger und sein Bruder. Noch etwas mehr Laufzeit kann man aus dem Gerät holen, indem man einen Akku mit größerer Speicherkapazität einsetzt. Lenovo führt einen entsprechenden Akku (0A36311) im Programm. Der Akku verfügt über eine Kapazität von 62 Wh. Die Laufzeiten sollten mit diesem Akku um etwa 25 Prozent ansteigen. Der Akku kostet aktuell 80 - 100 Euro.
Das Thinkpad Edge 535 hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck - das eint das Gerät mit seinem Vorgänger Thinkpad Edge E525. Lenovo bietet hier ein Arbeitsgerät in einem robusten Gehäuse. Die Anwendungsleistung reicht für den Office-Betrieb locker aus. Zudem arbeitet das Gerät immer leise. Das Display besitzt eine matte Oberfläche und verfügt über eine recht hohe Bildhelligkeit. In Sachen Wartungsmöglichkeiten zeigt sich das Gerät vorbildlich. Auch die Eingabegeräte sind von guter Qualität. Wer in dieser Liste die eigenen Anforderungen für ein Notebook wiederfindet, wird mit dem Thinkpad Edge 535 zufrieden sein.
Aber das Gerät besitzt auch negative Eigenschaften. So verbaut Lenovo ein zwar sehr helles, aber gleichzeitig auch sehr kontrastarmes Display. Sollen auf einem Notebook regelmäßig Filme/Serien geschaut werden, dann macht das mit diesem Display keinen Spass. Dazu kommt die nicht immer überzeugende Verarbeitung (Akku klappert). Die Marke Thinkpad verbindet man mit hoher Qualität. Die maximal mögliche CPU-Leistung steht nicht zur Verfügung. Dazu gesellt sich eine Festplatte, die viel Speicherplatz bietet, aber nur eine durchschittliche Geschwindigkeit bietet. Eine solche Festplatte benötigt man in einem Business-Notebook nicht. Hier hat Geschwindigkeit Priorität. Eine überlegtere Auswahl bei Festplatte und Display hätte das Notebook deutlich besser darstehen lassen können.
Wer unter den Thinkpad Edge 535-Modellen nicht das passende Gerät findet, kann auf das Thinkpad Edge 530 mit Intel-CPU ausweichen, das ohne dedizierte Grafik in vergleichbaren Preisbereichen zu finden ist. Alternativ bieten viele Notebookhersteller Konkurrenzmodelle, die preislich auf dem Niveau des Thinkpad Edge 535 liegen (Samsung 300E5A, Dell Vostro 3555,...).