Test Lenovo ThinkPad Edge E530 (NZQBQGE) Notebook
Das Lenovo ThinkPad Edge E530 ist eine Kombination aus Business-Notebook und Consumer-Notebook im klassischen 15,6"-Format. Während man Fingerabdruckleser, Windows 7 Professional und matten Bildschirm noch als eindeutige Business-Features finden kann, bleiben ein Dockingport oder speziellere Schnittstellen den in der ThinkPad-Hierarchie höher angesiedelten Serien vorbehalten. Stattdessen findet man eine spieletaugliche Einsteigergrafikkarte, eine üppig dimensionierte Festplatte, USB 3.0 und einen HDMI-Ausgang.
Die derzeitig verfügbaren Modelle unterscheiden sich hauptsächlich hinsichtlich der CPU (bis zu Core i7-3612QM), der RAM-Ausstattung, der Festplattengröße und ob eine dedizierte Nvidia-GPU integriert ist oder nicht. Eine etwas exotischere Variante verfügt darüber hinaus über ein zusätzliches 16-GB-SSD-Modul (Systembeschleunigung per SSD-Caching) und einen höher auflösenden Bildschirm (1600x900). Zudem wird in Lenovos Datenblatt ein Spiegeldisplay genannt, das aber derzeit hierzulande in keiner Zusammenstellung zu finden ist. In Lenovos Online-Shop kann man sich sein "Wunschmodell" zusammenstellen und so Kombinationen wählen, die es vorkonfiguriert nicht bei den Händlern gibt.
Unser Testmodell ist eine der Händlerversionen (NZQBQGE) und kommt mit dem matten Standard-HD-Display (1366x768), einer 750 GB großen Festplatte, 4 GB RAM, Nvidia GT 630M Grafik und Intel Core i5-2450M CPU. Damit verfügt unser Testmodell zwar schon über die Ivy-Bridge-Plattform Panther Point, wird aber noch mit einer Sandy-Bridge-CPU bestückt. Der Straßenpreis beginnt derzeit bei etwa 720 Euro.
Das grundsätzlich im Business-Grau gehaltene Gehäuse wird im Gegensatz zu den klassischen ThinkPads durch kleinere Akzente etwas aufgelockert. Dazu gehören ein schmaler Alurahmen um das Display herum, die etwas dunklere Farbgebung des Displaydeckels (gibt es alternativ auch in rot oder blau) und der bei der Edge-Serie rot leuchtende i-Punkt in den ThinkPad-Schriftzügen. Ebenfalls abweichend ist der unverständlicherweise in Hochglanzlackierung durchzogene Tastenbereich. Einen echten Schönheitswert hat diese Maßnahme nicht. Sie führt eher dazu, dass Staub, Fingerabdrücke und Mikrokratzer schneller sichtbar werden.
Die Gehäusequalität kann sich insgesamt durchaus mit den besseren Business-Notebooks messen und bietet eine ordentliche Festigkeit. Lediglich an den kritischen Stellen wie dem Displaydeckel, über dem optischen Laufwerk und über dem Akkuschacht lässt sich das Oberflächenmaterial eindrücken. Die Wertigkeit der Materialien erreicht nicht ganz das Niveau der etablierten Platzhirsche wie Latitude, ProBook oder der ThinkPads ohne "Edge"-Zusatz. Die Handballenablage wiederum ist fest, der Displaydeckel ansonsten verwindungssteif und die Displayscharniere greifen sicher zu. Ein Nachwippen ist hier nicht feststellbar.
Der Unterboden verfügt über zwei Klappen unter denen alle wichtigen Komponenten schnell und einfach erreichbar sind. Auch ohne Akku steht das Notebook dank separaten Füßen stabil. Die Verarbeitung ist ordentlich, abstehende Grate, Passungenauigkeiten oder scharfe Kanten sind uns nicht aufgefallen. Das Gewicht entspricht mit knapp 2,5 kg der althergebrachten 15"-Klasse und ist damit einige hundert Gramm von den derzeit modisch-leichten Ultrabook-Flundern entfernt.
Das ThinkPad Edge E530 verfügt über eine solide Schnittstellenausstattung, die für die meisten Fälle gut gerüstet ist. Im Gegensatz zum Edge E520 muss man allerdings auf den eSata-Port und den ExpressCard-Slot verzichten. Zudem hat sich einiges an der Schnittstellenpositionierung geändert. Wie gehabt, binden VGA und HDMI analog beziehungsweise digital externe Bildschirme und Fernseher an. Neu sind die drei USB-3.0-Anschlüsse, die nun für eine schnelle Integration externer Peripherie wie Festplatten (129 MB/s, seq. lesen) sorgen. Wieder mit an Bord ist der USB-2.0-Port mit Ladefunktion, der ein Aufladen externer Geräte auch im ausgeschalteten Zustand ermöglicht. Die kombinierte Audiobuchse schränkt auch beim E530 die Auswahl an Headsets mit Klinke-Anschluss erheblich ein und verhindert dadurch weiterhin den weiteren Einsatz schon vorhandener Peripherie die über zwei separate Ein- und Ausgänge verfügt.
Die Schnittstellen sind aufgrund der frontlastigen Positionierung gut erreichbar, haben deshalb aber den Nachteil bei angeschlossenen Geräten den Arbeitsbereich teilweise zu blockieren. Lenovo hat hier die Schnittstellen im Vergleich zum Vorgänger zwar alle ein bisschen durcheinander gewürfelt, eine Verbesserung können wir aber nicht erkennen. Zudem sind die Abstände auf der linken Seite wie gehabt etwas knapp bemessen, vor allem, wenn es darum geht breitere USB-Erweiterungen gleichzeitig mit anderen Geräten zu nutzen. Hier muss man dann gegebenenfalls auf Nachbar-Anschlüsse ausweichen und dazwischen liegende Schnittstellen ungenutzt lassen.
Kommunikation
Gigabit-LAN und schnelles W-LAN (802.11n) sorgen zusammen mit der 720p Webcam für eine standesgemäße Netzwerk- und Kommunikationsanbindung. Die verbaute Intel Wireless N2230 Karte unterstützt Datenraten von bis zu 300 Mbit/s und beinhaltet auch gleichzeitig ein Bluetooth-4.0-Modul. Eine UMTS-Nachrüstung wäre dank vorhandener mSATA-Schnittstelle und einem SIM-Karten-Slot zwar grundsätzlich möglich, leider fehlen jedoch die notwendigen Antennen beim Testmodell, was eine nachträgliche Ergänzung deutlich erschweren würde. Allerdings bietet Lenovo auch Varianten mit UMTS-Vorbereitung oder bereits eingebautem UMTS-Modul an.
Sicherheit
Neben den üblichen Passwortoptionen verfügt unser Edge E530 über einen Fingerprintreader (nur bestimmte Modelle), der sich neben dem TouchPad befindet und eine alternative Zugangsregulierung zum System eröffnet. Darüber hinaus bieten alle E530 Intels Anti-Theft-Technology, mit der man im Falle eines Diebstahls seinen Rechner entweder automatisch oder über das Internet sperren kann. Sicherheitsfeatures wie Smartcardreader, Trusted-Plattform-Module und ähnliches, bleiben weiterhin den klassischen ThinkPad-Modellen vorbehalten.
Zubehör
Gerätespezifisches Zubehör gibt es für das ThinkPad Edge E530 kaum. Lediglich Akkus mit weiteren Kapazitäten sind gelistet. Lenovo bietet jedoch universelle USB-Dockingstationen, externe Festplatten, Mäuse und vieles mehr an, die serienübergreifend eingesetzt werden können. Hier lohnt sich jedoch wie immer auch ein Blick auf den Zubehörmarkt der Drittanbieter.
Wartung
Festplatte, RAM-Slot und Lüfter sind leicht über die große Bodenklappe erreichbar. Einer Aufrüstung oder Reinigung steht somit lediglich das Lösen weniger Schrauben im Weg. Zudem verfügt das ThinkPad Edge E530 über einen freien mSata-Slot unter der kleinen Klappe, der zum Beispiel mSata-SSDs wie Crucials M4 aufnehmen kann. Mehr dazu im Kapitel Massenspeicher.
Garantie
Unser Testmodell verfügt über die übliche, gesetzlich vorgeschriebene, Gewährleistung von 24 Monaten und darüber hinaus über ein Jahr Herstellergarantie innerhalb der ersten 12 Monate. Lenovo bietet gegen Aufpreis Garantieerweiterungen für bis zu weitere 3 Jahre an (insgesamt dann 4 Jahre).
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur mit normal großen Tasten enthält einen separaten Ziffernblock und füllt damit nahezu die gesamte Gehäusebreite aus. Die Tasten verfügen über einen mittleren Hub, einen etwas harten Anschlag und ein gut hörbares Tippgeräusch. Etwas klapprig hören sich wie üblich nur die größeren Tasten, wie Space und Return, an. Die Tastaturmatte liegt im linken Drittel sehr fest auf und gibt nicht nach. Zur rechten Seite hin verliert die Auflage jedoch an Festigkeit und lässt sich insbesondere über dem optischen Laufwerk merklich durchbiegen. Im Alltagsbetrieb hängt es vom persönlichen Schreib- und Anschlagsverhalten ab, ob sich das negativ auswirkt. Vielschreiber könnten sich ohnehin am Tastendesign stören und werden eher zu einem Modell mit der etablierten ThinkPad-Tastatur alter Art greifen.
Touchpad
Das TouchPad ist groß, nimmt Eingaben sehr gut an und bietet ein gutes Gleitverhalten. Mehrfingergesten werden im üblichen Rahmen unterstützt und können dank der großen Fläche auch sehr komfortabel umgesetzt werden. Separate Tasten hat das TouchPad im Gegensatz zum ThinkPad Edge E520 nicht mehr, vielmehr dient die gesamte Fläche als solche. Das funktioniert recht gut, verlangt aber etwas Umgewöhnung, insbesondere wenn man oft zwischen Point und Pad als Eingabehardware hin und her springt. Beim normalen Tippen hat unser Modell allerdings geklackert, da hier anscheinend etwas Spiel zwischen Padfläche und Unterbau besteht. Auf Dauer kann das nerven. Der TrackPoint funktioniert wie immer tadellos und lässt keinen Unterschied zu den Modellen in den anderen ThinkPads erkennen.
Lenovo bietet das Edge E530 grundsätzlich mit drei verschiedenen Bildschirmen an. Zwei HD-Displays mit 1366x768 Bildpunkten (einmal spiegelnd und einmal matt) sowie ein HD+-Display mit 1600x900 Bildpunkten (matt). In unserem Testmodell findet sich das matte 15,6"-Standard-Display. Konfigurationen mit dem Glare-Type-Bildschirm haben wir bisher noch nicht ausmachen können. Die relativ geringe Auflösung führt beim 15"-Bildschirm zu einer großen Symboldarstellung und kommt damit der generellen Erkennbarkeit zugute. Dafür ist aber auch eine deutliche Rasterung auffällig, die für eine sehr grobkörnige Darstellung sorgt.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 245 cd/m²
Kontrast: 122:1 (Schwarzwert: 2.01 cd/m²)52% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
70.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
50.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die maximale Helligkeit der Anzeige haben wir an neun Messpunkten überprüft und reicht von minimal 197 cd/m² in der rechten oberen Ecke bis hin zu 245 cd/m² im Zentrum. Die Ausleuchtung beträgt 80% und die durchschnittliche Helligkeit liegt bei 224 cd/m². Das sind insgesamt gute Werte, die einen Einsatz in Innenräumen wie auch im Außenbereich ermöglichen. Dank der matten Oberfläche und der folglich fehlenden Spiegelbilder, lassen sich in Innenräumen ergonomische Helligkeitswerte von um die 150 cd/m² nutzen. Die Helligkeit kann man in 15 Stufen regulieren, ca. 150 cd/m² werden bei Stufe 10 erreicht.
Beim Outdooreinsatz kann man auch im Akkubetrieb von der vollen Helligkeit profitieren, eine Limitierung findet nicht statt. Bildinhalte sind unter freiem Himmel ausreichend erkennbar und lassen bei gut gewählter Sitzposition sogar ein relativ entspanntes Arbeiten zu. Nur eine direkte Sonneneinstrahlung sollte man vermeiden, da die Hintergrundbeleuchtung dann doch an ihre Grenzen stößt.
Wie bei den Notebookstandard-Displays üblich, liefert auch der Bildschirm im Testmodell einen sehr geringen Kontrast von 122:1. Farben wirken blass, schwarz wird grau dargestellt und bei Fotos und Filmen geht dadurch sehr viel an Stimmung verloren. Der Farbraum erreicht etwa 78 % des sRGB Farbraums und übertrifft damit sonstige Standarddisplays um etwa 20-30 Prozentpunkte. Dennoch deckt auch dieses Ergebnis lediglich Standardansprüche ab, da für Bildbearbeitungs- oder Grafikaufgaben der sRGB-Farbraum zumindest annähernd erreicht werden sollte.
Die Blickwinkelstabilität ist TN-typisch horizontal recht gut, schwächelt aber vertikal ganz massiv. Die Folge ist ein starkes Ausbleichen oder Invertieren der Bildinhalte, wenn man das Display zu sehr in die eine oder in die andere Richtung neigt. Die optimale Darstellung findet in einem eng begrenzten Winkel statt, der somit nur ein geringes Verändern der Sitzposition während des Arbeitens erlaubt.
Lenovo macht bei unserem Testmodell von der Möglichkeit Gebrauch Sandy-Bridge-CPUs mit der Ivy-Bridge-Plattform (Panther Point) zu kombinieren. Das hat vielleicht Kostengründe, könnte aber auch an der noch besseren Verfügbarkeit der letzten CPU-Generation liegen. Im Testmodell finden wir daher bereits den Intel HM77 Express Chipsatz der jedoch noch mit der bekannten Intel Core i5-2450M CPU bestückt ist. Da der Leistungszuwachs bei den Ivy-Bridge CPUs eher moderat ausfällt und wenn es drauf ankommt die Grafikleistung bei unserem E530 durch Nvidias Geforce GT 630M erbracht wird, hat man leistungsmäßig kaum Nachteile zu erwarten.
Prozessor
Die CPU Benchmarks fördern keine Überraschungen zutage sondern bewegen sich im üblichen Rahmen der Werte einer Intel Core i5-2450M CPU. Dank TurboBoost und Hyperthreading ist man für alle Lebenslagen gut gerüstet und kann über eine flotte Rechenleistung verfügen. Beim Cinebench R10 werden 4839 (single 64 bit) und 10408 (multi 64bit) Punkte erreicht. Die wPrime 1024m Berechnung (Multi-Core) erfolgt in 546 s und der superPi 32m Test (single-Core) benötigt 700 s.
Im Akkubetrieb können wir keine Taktreduzierung feststellen. Bei den Cinebench Tests werden mit 4831 (4839) und 10037 (10408) Punkten nahezu identische Werte erreicht. Ein Hitze- oder Netzteilthrottling haben wir beim Testmodell ebenfalls nicht festgestellt.
System Performance
Übliche Anwendungen wie Office, Internet und Kommunikationsanwendungen sind für das ThinkPad Edge E530 Nebenbei-Aufgaben, die das Notebook nur minimal belasten. Auch Bildbearbeitung, Tabellenkalkulationen oder Konvertierungen bereiten dem System keinerlei Kopfzerbrechen und können anstandslos beauftragt werden.
Für die Konvertierung unserer MP3-Files ins AAC Format erreicht iTunes eine 40,9-fache Geschwindigkeit und das Umwandeln einiger Testvideos mit Elementals Badaboom geschieht ebenfalls sehr flott. Dabei haben wir Elephants Dream und Big Bug Bunny in eine iPhone kompatibles Format transferiert (480x270). Die reine CPU-Konvertierung erreichte dabei im Schnitt 106 fps. Eine Konvertierung per Grafikchip konnte nicht durchgeführt werden. Cyberlinks Media Espresso verweigerte sogar ganz den Dienst, da das Programm kurz nach dem Start immer wieder abgestürzt ist. Eventuell liegt hier ein Treiberproblem oder eine Inkompatibilität mit einem der vorinstallierten Progrämmchen vor. Eine Aktualisierung auf Media Espresso 6.5.2830.44298 und des Intel Grafik-Treibers auf 8.15.10.2761 hat keine Besserung gebracht. Eine genauere Ursachenforschung konnten wir aus zeitlichen Gründen nicht durchführen. In früheren Tests haben wir aber, wenn alles funktioniert, festgestellt, dass eine Konvertierung per GPU das System deutlich weniger belastet (ca. 20-50%) als die reine CPU-Berechnung, die knapp 100 % abverlangt.
Eine kostengünstige Performancesteigerung lässt sich mit dem Einsetzen eines zweiten RAM-Moduls erreichen. Neben einem größeren Arbeitsspeicher profitiert das System dann auch vom Dual-Channel-Mode, was zu einer verbesserten Geschwindigkeit und damit auch zu einer gesteigerten Performance der integrierten Intel HD Graphics 3000 führt. Beim PC-Mark 11 werden mit einem zweiten 4-GB-Modul beispielsweise 2281 Punkte anstatt 2047 Punkte erreicht (beides mit Intel HD Graphics). Selbst das Ergebnis mit Nvidia-GPU und einem RAM-Modul (2170 Punkte) wird mit etwa 100 Punkten übertroffen. Auch die Windows 7 Speicherbewertung im Leistungsindex steigt von 5,9 auf 7,9 Punkte.
PCMark Vantage Result | 6940 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2170 Punkte | |
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Massenspeicher
Als Massenspeicher kommt eine konventionelle 750-GB-Festplatte von Western Digital zum Einsatz. Sie arbeitet mit 5400 U/min und ist akustisch kaum wahrnehmbar. Leistungsmäßig muss das Laufwerk aber eher als unterdurchschnittlich eingestuft werden, da mit maximal 89,6 MB/s und durchschnittlich 75,9 MB/s heutzutage kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Linderung könnte der freie mSata-Slot bringen, der die Möglichkeit eröffnet ein zusätzliches Solid State Drive als Systemlaufwerk oder zum SSD-Caching einzusetzen.
Wir haben die Performance des mSata-Slots mit einer 64 GB Crucial M4 mSata SSD ausprobiert und deutlich bessere Ergebnisse erzielt, als man sie von herkömmlichen Festplatten erwarten kann. 266 MB/s beim sequentiellen Lesen und 160 MB/s beim Dauertransfer können sich sehen lassen. Insbesondere die geringen Zugriffszeiten von 0,1 ms sorgen für einen gefühlt hohen Geschwindigkeitszuwachs. Allerdings haben wir auch festgestellt, dass das SSD ausgebremst wird. An einem SATA 6G Anschluss (Desktop-PC) mit mSATA-Adapter haben wir Lesegeschwindigkeiten von knapp 500 MB erreicht. Da die mSata-Schnittstelle im Edge E530 mit einer der 3G-Schnittstellen angebunden ist, tritt beim Testmodell die typische 3-Gbit/s-Limitierung ein und die Übertragungsrate wird auf etwa 260 MB/s (Lesen) beschränkt. Wer hier aufrüsten möchte, muss also nicht zum schnellsten Modell greifen, sondern kann Preis und Kapazität bei der Auswahl stärker gewichten.
Grafikkarte
Die Grafikleistung richtet sich dank Nvidia-Optimus-Technologie automatisch nach dem Bedarf oder nach den persönlichen Voreinstellungen, die man in der Nvidia-Systemsteuerung treffen kann. Wie beim Prozessor, soll auch hier die jeweils optimale Lösung zum Einsatz kommen, um so die Akkulaufzeit zu verlängern. Während Intels HD Graphics 3000 bereits für die meisten Aufgaben vollkommen ausreichend ist, kann die dedizierte Nvidia GT 630M vor allem bei Spielen ihren Geschwindigkeitsvorteil geltend machen. Beim 3D Mark Vantage kann sie zum Beispiel mit 4685 zu 1806 Punkten einen Performancevorteil von über 100% für sich verbuchen. Auch die sonstigen Ergebnisse wie 5637 Punkte beim OpenGL Shading (Cinebench 64 bit) oder 1067 beim 3D Mark 11 können sich sehen lassen und reihen sich im oberen Bereich unserer bisher ermittelten GT 630M Werte ein. Siehe zum Vergleich auch unsere umfangreiche GPU-Benchmarkliste.
Während wir bei der CPU kein Throttling feststellen konnten, zeigt GPU-Z bei der Nvidia-Grafik bei gleichzeitiger Auslastung von CPU und GPU eine Taktreduzierung auf 135 MHz Kerntakt, 405 MHz Speichertakt und 270 MHz Shadertakt. Dies erklärt auch die reduzierte Leistungsaufnahme bei Vollauslastung auf etwa 53 Watt. Wenn in erster Linie die GPU gefordert wird (3D Mark`06) nimmt sich der Rechner etwa 63 Watt..
Im Akkubetrieb haben wir darüber hinaus generell eine Leistungsreduzierung festgestellt. Mit der Nvidia Geforce GT 630M wurden beim OpenGL Shading (Cinebench R10 64 bit) lediglich 2016 Punkte (5637 am Netz) erreicht. Das entspricht einem Performanceeinbruch von fast 2 Dritteln. Auch beim 3D Mark´06 fällt das Ergebnis mit 2819 anstatt 7919 Punkten sichtbar geringer aus.
3DMark 06 Standard Score | 7979 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1067 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Bei der Spieleleistung liefert das Testgerät eine der gehobenen Einstiegsklasse entsprechende Performance ab. Die getesteten Titel lassen sich in nativer Displayauflösung flüssig wiedergeben und es besteht sogar noch Luft, um so manchen Qualitätsregler etwas aufzudrehen. Mit angeschlossenem Netzteil konnten wir keine Performanceeinbrüche, auch nicht nach längerem Spielen, feststellen. Somit bekommt man gegenüber der integrierten Intel HD Graphics 3000 deutlich mehr Spielspaß geboten. Im Mobilbetrieb, wird das gute Ergebnis allerdings durch die generelle Taktreduzierung im Akkubetrieb getrübt.
min. | mittel | hoch | max. | |
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World of Warcraft (2005) | 202 | 148 | 51 | |
StarCraft 2 (2010) | 111 | 42 | 29 | |
Anno 2070 (2011) | 79 | 28 | 20 | |
Diablo III (2012) | 95 | 64 | 47 |
Geräuschemissionen
Das ThinkPad Edge E530 ist grundsätzlich ein leises Notebook, dessen Lüfter bei geringer Last kaum hörbar (30,7 dB(A)) aber fast ständig aktiv ist. Nur bei längerem Nichtstun schaltet sich das aktive Kühlsystem gelegentlich ganz ab. Ändert man das Energiesparprofil, so dreht der Lüfter etwas schneller, bleibt aber auch dann mit maximal 31,9 dB(A) und sonorem Klang grundsätzlich zurückhaltend. Nur nach längerer Lastphase kann sich der Lüfter im Leerlauf irgendwie nicht entscheiden und pulsiert zwischen verschiedenen Drehzahlen hin und her. Belastet man das System, so schwankt die Kühlintensität ebenfalls und bewegt sich wechselhaft von 35,4 dB(A) über 36,4 dB(A) bis hin zu 38,1 dB(A) in der Spitze. Wie schon öfter bei Lenovo festgestellt, könnte hier eines der bestimmt noch folgenden Bios-Updates für eine Verbesserung sorgen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.7 / 31.7 / 31.9 dB(A) |
HDD |
| 31 dB(A) |
DVD |
| 33.4 / dB(A) |
Last |
| 36.4 / 38.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Mit maximal 39,8°C bleibt das Testgerät selbst nach 1 Stunde Last sehr kühl. Eine Schoßnutzung ist uneingeschränkt möglich und eine eventuell mal anstehende Lüfterreinigung, wie bereits im Kapitel Wartung beschrieben, sehr einfach durchführbar. Ein Hitzethrottling konnten wir nicht feststellen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-3 °C).
Lautsprecher
Die kleine in der Front eingelassene Boxenleiste tönt wie üblich sehr höhenlastig, bietet kaum Bässe und Mitten und eignet sich daher lediglich für anspruchslose Soundausgaben. Bereits günstige Ohrhörer oder USB-Boxen können für eine hörbare Verbesserung sorgen.
Energieaufnahme
Das Edge E530 verfügt über einen 6-Zellen-Akku mit einer Kapazität von 48 Wh. Darüber hinaus wird im Online-Shop noch ein 6-Zellen-Akku mit gleicher Bezeichnung (75+), aber einer Kapazität von 62 Wh zu einem Aufpreis von 11,90 Euro angeboten.
Netzseitig haben wir Stromverbräuche von minimal 9,3 Watt bis hin zu 63,1 Watt gemessen. Diesen Maximalwert erreicht das System beim 3D Mark`06. Wird das Edge E530 mit Furmark und Prime 95 gleichermaßen gefordert, reduziert die Grafikkarte ihre Taktrate und die Gesamtleistungsaufnahme sinkt auf etwa 53 Watt. Siehe dazu auch das Kapitel Grafikkarte.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 9.3 / 11.2 / 12.4 Watt |
Last |
63.1 / 53.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Insgesamt verfügt das Consumer-ThinkPad über gute Voraussetzungen praxisgerechte Akkulaufzeiten erreichen zu können. Ohne Netzanschluss zeigt sich der Energieverbrauch nochmals sparsamer und ermöglicht beim Battery Eater Readers Test (maximal mögliche Laufzeit mit allen Funkmodulen aus, minimale Helligkeit) eine Laufzeit von 401 min. Rechnerisch sind das etwa 7,1 Watt anstatt den gemessenen 9,3 Watt.
Beim praxisgerechteren W-LAN-Surf-Test (Helligkeit ca. 150 cd/m², Energiesparprofil) sind immer noch 4 Stunden Netzunabhängigkeit möglich und DVDs können bei maximaler Helligkeit, ebenfalls im Energiesparprofil und wieder mit ausgeschalteten Funkmodulen, gute 3 Stunden lang wiedergegeben werden. Beim Battery Eater Classic Test (Minimale Laufzeit, alles an, maximale Helligkeit) erreicht das Testgerät noch 1 Stunde Laufzeit, wobei hier das relativ gute Ergebnis auch auf die Taktreduzierung der GPU zurückzuführen ist. Rein rechnerisch werden hier lediglich 44 Watt anstatt der netzseitig maximal gemessenen 63,1 Watt abverlangt. Dies ist in der Regel auch so gewollt, da ein zu schnelles Entladen des Akkus dessen Lebensdauer beeinträchtigt oder sogar zu einer Überhitzung und/ oder einem sofortigen Ableben führen kann.
Lenovo hat die beiden Welten gut miteinander kombiniert und liefert ein insgesamt solides Notebook ab. Die Ausstattung stimmt und lässt kaum Wünsche offen. Die Leistungsfähigkeit ist grundsätzlich gut und auch die Akkulaufzeiten erreichen dank Optimus-Technologie praxisgerechte Werte im Bereich von um die 4 Stunden. Mit geringem Aufwand hat man zudem einige Möglichkeiten die Systemperformance zu steigern.
Das, womit reinrassige Office-Notebooks meist nicht aufwarten können, ist eine ausreichende Spielefähigkeit. Hier liefert das Testgerät mit der Nvidia Geforce GT 630M ansehnliche Werte auf dem Niveau der gehobenen Einstiegsklasse ab und ermöglicht so eine relativ gute Spieleperformance. Getrübt wird dieser Mehrwert durch eine generelle Taktreduzierung der GPU im Akkubetrieb und einen Leistungsabfall der Nvidia-Grafik bei gleichzeitiger CPU-Auslastung.
Leider wird zudem mal wieder beim Display gespart und leider hat Lenovo mal wieder die Lüftertätigkeit zum Erscheinungstermin nicht so richtig im Griff. Hier hat jedoch die Vergangenheit gezeigt, dass man herstellerseitig recht schnell mit Bios-Updates reagiert und zumindest die Lüfterproblematik in den Griff bekommen sollte.
Die Material- und Verarbeitungsqualität liegt zwar über sonstigen Einsteigernotebooks, reicht aber nicht an die echten Business-Vertreter heran. Auch die Eingabegeräte sollten vielen Anwendern genügen, erfordern aber auch bei diesen Nutzern hier und da kleinere Kompromisse. Das klackende TouchPad ohne separate Tasten oder die teils nachgiebige Tastatur sind zumindest gewöhnungsbedürftig.
Zusammenfassend handelt es sich beim Edge E530 um einen ordentlichen Allrounder mit kleinen Schwächen, der sich insbesondere im Home-Office mit Gaming-Anteilen wohlfühlt und somit als Familienrechner dienen könnte.