Test Sony Xperia M Smartphone
Mit dem Xperia M vervollständigt Sony seine aktuelle Smartphone-Reihe um ein Einsteiger-Gerät. Leistungstechnisch siedelt es sich noch unter dem Xperia L an. Ebenso ist das Display mit 4 Zoll ein wenig kleiner. Anders als im aktuellen Top-Modell Sony Xperia Z kommt kein Quad-Core-SoC zum Einsatz, sondern ein Dual-Core. Der im Testgerät verbaute Zweikerner ist mit einem Gigahertz noch etwas schwächer getaktet als in der L-Variane (1,2 GHz). Dazu gibt es jedoch mit dem Adreno 305 eine recht starke GPU. Das Gerät ist in Schwarz, Weiß, Gelb und Violett verfügbar.
Ob Sonys Konzept aufgeht und sich das Xperia M gegen die Konkurrenten wie das Huawei Ascend Y300, HTC Desire 500 oder das Acer Liquid E2 behaupten kann, wird der folgende Test zeigen. Außerdem drängt Nokia – oder korrekterweise bald Microsoft – mit den Windows Phones Lumia 520, 620 und 720 ebenfalls in das Einsteigersegment vor und stellt damit einen Kontrahenten außerhalb des Android-Raumes dar.
Das Sony Xperia M misst 124 x 62 x 9,3 mm (Länge x Breite x Höhe) und wiegt inklusive dem austauschbaren Akku 112 Gramm. Das Display verbirgt sich hinter einem nicht näher spezifizierten kratzfesten Glas, welches von einem schwarzen Kunststoffrahmen eingefasst wird. Daran schließt direkt das Back-Cover an, welches in einem Stück gefertigt ist und sowohl die Seiten als auch die Rückseite ausmacht. Die seitliche Linienführung ist dem Xperia Z nachempfunden, nur dass hier kein Mineralglas verwendet wird, sondern schlichter schwarzer Kunststoff. Die Ecken und die Rückseite sind mattschwarz gummiert und machen das Smartphone somit besonders griffig. Typisch für Sonys Xperia-Reihe besitzt auch dieses Gerät den prägnanten Power-Knopf aus Aluminium.
Der USB-2.0-Port bietet eine leichte Erhöhung am Rand, um die Abdeckung leicht öffnen zu können. Das funktioniert auch in der Praxis prima. Einmal entfernt sind der Micro-SIM-Slot und der MicroSD-Kartenleser leicht zu erreichen. Der 1.700 mAh starke Akku lässt sich problemlos austauschen. Da der NFC-Chip in der Abdeckung integriert ist, sollte man, je nach Nutzung des Chips, nicht wahllos mit anderen seine Rückseiten austauschen.
Das Gerät präsentiert sich überaus verwindungssteif. Dafür knarzt und knackt es dabei aber stetig, da sich die aufgesteckte Abdeckung mitbewegt. Haptisch ist das Xperia M sehr angenehm und liegt gut in der Hand. Ein kleines Highlight ist die Benachrichtigungs-LED. Diese informiert in verschiedenen Farben über eingehende oder verpasste Anrufe, sowie erhaltende Nachrichten. In den Einstellungen lässt sich sowohl das Ereignis als auch die dazugehörige Farbe definieren.
Das Sony Xperia M verfügt über 4 GB Flashspeicher. Nach dem ersten Start stehen dem Benutzer etwa 1,3 GB zur Verfügung. Da dies nicht sonderlich viel ist, sollte beim Kauf des Smartphones über den zeitgleichen Erwerb einer MicroSD-Karte nachgedacht werden. Mit dieser kann der Speicher des Gerätes um bis zu 32 GB erweitert werden.
Es gibt keine Sensorfelder für die Bedienung des Betriebssystems. Dies geschieht lediglich auf dem Touchscreen. Dennoch gibt es drei physikalische Tasten. Neben dem markanten Power-Button aus Aluminium gibt es noch eine Lautstärkewippe und eine Kamerataste. Mit letzterer lässt sich das Smartphone auch direkt aus dem Ruhezustand in den Kameramodus versetzen. Wie bei einem herkömmlichen Fotoapparat ist die Auslösetaste zweistufig. Die erste Stufe wird zum Fokussieren genutzt. Drückt man den Knopf ganz durch, wird die Aufnahme angefertigt. Ist die Kamera-App aktiv, kann über die Lautstärkewippe gezoomt werden.
Der Micro-USB-Anschluss entspricht dem Standard 2.0 und dient sowohl zum Laden des Gerätes als auch dem Datenaustausch mit einem Computer. Bei der Audio-Klinke auf der Kopfseite handelt es sich um einen kombinierten Kopfhörer- und Mikrofon-Port.
Software
Das Sony Xperia M wird mit Googles Android 4.1.2 Jelly Bean ausgeliefert. Die Anpassungen des Betriebssystems fallen gering aus. Ein paar Icons wurden ersetzt und das Einstellungsmenü wurde erweitert. Außerdem spendiert Sony dem Gerät ein paar nützliche Widgets.
Weniger erfreulich ist die vorinstallierte Bloatware. Diese lässt sich zwar vollständig deinstallieren, aber vor allem McAfee AntiVirus ist ein wenig kniffelig. Ob es ein Update des Systems auf Android 4.2 oder gar 4.3 geben wird, ist ungewiss. Sony bemüht sich zwar alle seine aktuellen Geräte mit Updates zu versorgen, jedoch gibt es kein klares Statement zum Xperia M.
Kommunikation & GPS
In puncto Kommunikationseigenschaften ist das Xperia M gut gerüstet. Es versteht sich mit allen vier GSM-Netzen (850, 900, 1.800 und 1.900 MHz) sowie auf die schnelle Datentechnik HSPA+ (850, 1.700, 1.900 und 2.100 MHz). LTE beherrscht das Smartphone zwar nicht, doch das ist angesichts des Preisgefüges, in dem es sich bewegt, nicht weiter verwunderlich.
Das WLAN-Modul unterstützt die IEEE-802.11-Standards a/b/g/n und funkt in den Frequenzbereichen mit 2,4 und 5,0 GHz. Die WLAN-Komponente kann im Test durchaus überzeugen und liefert gute Resultate. Auch weite Entfernungen zum Router (> 20 m) stellten das Xperia M vor keine unüberwindlichen Aufgaben.
Der GPS-Empfänger hingegen ist nur für den Gebrauch im Freien zu empfehlen. Dort ist eine ordentliche Positionsbestimmung möglich. In geschlossenen Räumen konnte das Gerät unseren Aufenthaltsort nicht ermitteln.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App ist schlicht und einfach strukturiert. Die größten Veränderungen gegenüber der Android-Standard-App sind die veränderten Grafiken. Der Komfort bleibt unverändert gut.
Bei der Sprachqualität kann das Xperia M ebenfalls überzeugen. Zwar klingen wir beim Gesprächspartner etwas blechern, sind aber dennoch immer gut zu verstehen. Überraschend ist, dass wir bei einer ruhigen Umgebung klarer verstanden werden, als wenn das Gerät direkt ans Ohr gehalten wird. Andersherum versteht der Benutzer des Smartphones seinen Gesprächspartner besser, wenn das Gerät sich an der Wange befindet. Über Lautsprecher klappt es zwar auch recht gut, aber es kommt hin und wieder zu kleineren Aussetzern. In summa liefert das Xperia M eine ordentliche Vorstellung ab.
Kameras & Multimedia
Die Hauptkamera löst mit fünf Megapixeln (MP) auf. Das entspricht im Seitenverhältnis von 4:3 einer Auflösung von 2.560 x 1.920 Bildpunkten, im Verhältnis 16:9 einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln. Genauso wie die höher auflösende Kamera im größeren Bruder Xperia L verfügt die Optik des Testgerätes über eine HDR-Funktion. Diese funktioniert recht ordentlich und bietet sich vor allem bei Motiven mit unterschiedlichen Belichtungsarten an.
In der Praxis ist die Kamera bei gutem Licht durchaus für den einen oder anderen Schnappschuss zu gebrauchen, kann eine Kompakt-Kamera im Urlaub aber nicht ersetzen. Solange es ausreichend Umgebungslicht gibt, gelingen scharfe Aufnahmen mit einer ordentlichen Farbwiedergabe. Doch bereits bei etwas schlechteren Lichtverhältnissen werden die Bilder leicht matschig und unscharf. Dazu gesellt sich dann ein deutlich sichtbarer Blaustich, was auf einen fehlerhaften Weißabgleich zurückzuführen ist.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör ist gewohnt spärlich. Lediglich ein 4,25-Watt-Netzteil sowie das passende USB-Kabel liegen dem Gerät bei. Außerdem gehört ein Headset zum Lieferumfang, das unserem Testgerät jedoch leider nicht beilag.
Beim optionalen Zubehör kann der Käufer auf ein reichhaltiges Angebot von Sony zurückgreifen. Die Offerte reicht von SmartTags, über kabelgebundene wie kabellose Headsets bis hin zu SmartWatches.
Garantie
24 Monate Garantie gewährt Sony auf sein Smartphone. Das Zubehör sowie der Akku erhalten zwölf Monate Garantie. Beide sind nicht erweiterbar.
Eingabegeräte & Bedienung
Die virtuelle Tastatur ist sehr aufgeräumt. Sie entspricht einer grafisch aufgehübschten Standard-Tastatur von Android 4.1, jedoch mit einer zusätzlichen Zeile darüber. In dieser werden beim Start häufig verwendete Zeichen angeboten. Beginnt man zu schreiben, werden dort Auto-Vervollständigungsvorschläge unterbreitet. Im Hochformat wirkt die virtuelle QWERTZ-Tastatur sehr gedrängt. Benutzer mit großen Händen könnten hier Probleme bekommen, die richtigen Zeichen zu treffen. Dennoch waren wir angenehm von der Präzision der Tastatur überrascht. Im Querformat tippt es sich aber deutlich komfortabler. Die einzelnen Tasten liegen etwas weiter auseinander und sind angenehm groß gestaltet. Leider nehmen sie dann auch fast den gesamten Bildschirm ein.
Der Touchscreen erkennt bis zu fünf zeitgleiche Eingaben. Er setzt diese schnell und präzise um. Die automatische Drehung des Screens arbeitet tadellos. Die Oberfläche des Panels verfügt zudem über gute Gleiteigenschaft, zeigt sich aber auch sehr anfällig gegenüber Fingerabdrücken.
Das TFT-Display verfügt über eine Diagonale von vier Zoll und löst mit 480 x 854 Pixeln auf. Das entspricht einer Pixeldichte von ordentlichen 245 PPI. In Zeiten von Full-HD-Displays kommt der Verdacht auf, dies seit etwas grobpixelig, aber bei dieser Displaydiagonale ist es mehr als ausreichend.
Die Helligkeit des Panels liegt durchschnittlich bei 422 cd/m² und damit auf einem ordentlichen Niveau. Die Ausleuchtung könnte mit 82 % jedoch etwas ausgewogener sein, obwohl dies bei einem kleineren Display wie im Xperia M in der Praxis nicht weiter auffällt. Das Xperia L (383 cd/m²) leuchtet sogar etwas weniger stark und auch die Konkurrenten Acer Liquid (347 cd/m², 88 %) und Nokia Lumia 520 (287 cd/m², 92 %) sind dunkler, aber vor allem das Lumia kann durch eine hervorragende Ausleuchtung seines IPS-Panels glänzen.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 424 cd/m²
Kontrast: 633:1 (Schwarzwert: 0.67 cd/m²)
ΔE Color 11.95 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 12.43 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 3.73
Der Schwarzwert des Testgerätes ist mit 0,67 cd/m² recht hoch und verhindert einen höheren Kontrast als 633:1. Außerdem wirkt das Schwarz nicht richtig satt, sondern eher wie ein dunkles Grau. Doch auch die Konkurrenz in dieser Klasse bewegt sich in diesem Bereich. Das HTC Desire 500 stellt mit 0,8 cd/m² sogar einen Negativ-Rekord im Vergleichsfeld auf.
Die Messungen des Panels verbessern den Eindruck nicht. Hier finden sich in allen Messbereichen deutliche Abweichungen. Vor allem die Graustufen liefern eine schlechte Vorstellung. Nicht nur der durchschnittliche DeltaE ist mit 12,4 deutlich erhöht, sondern auch hier zeigt sich der für weniger wertige TFTs typische Blaustich sehr deutlich. Vor allem in dieser Disziplin zeigt das kleine Nokia, dass ein Einsteiger-Smartphone auch über eine sehr gute Farbwiedergabe verfügen kann. Mit einem dE von 2,2 kann es sogar vielen Topgeräten das Wasser reichen.
Das leuchtstarke Display müsste eigentlich auch für den Außengebrauch bestens gerüstet sein, zumal der Kontrast recht ordentlich ist. Im Schatten lässt sich das Xperia M auch sehr gut verwenden. Bei direkter Sonneneinstrahlung lässt sich die Anzeige jedoch so gut wie gar nicht mehr ablesen. Das hätten wir aufgrund der Messdaten in einer solchen Form nicht erwartet.
Da das Flaggschiff Xperia Z schon über keine gute Blickwinkelstabilität verfügt, sind die Erwartungen an das Testgerät entsprechend gering und werden auch nicht enttäuscht. Die Betrachtungswinkel des Xperia M sind bescheiden. Bereits ab Neigungen von 20° und mehr treten Farbinvertierungen auf und ein grauer Schleier legt sich über das Bild. Das können die IPS- und SLCD-Displays der Konkurrenz deutlich besser. Dies jedoch allein der verwendeten TFT-Technik anzukreiden, wäre nicht korrekt, denn dass auch solche Screens über eine enorme Blickwinkelstabilität verfügen können, zeigt Samsung eindrucksvoll im Galaxy S4 Active.
Das Sony Xperia M ist kein Leistungsbolide. Es verfügt über einen Qualcomm Snapdragon S4 SoC mit einem Dual-Core-Prozessor, dessen Kerne jeweils mit 1,0 GHz takten. Dazu gesellen sich 1 GB Arbeitsspeicher und eine Adreno 305 Grafikeinheit. Als Massenspeicher kommt ein 4 GB Flashspeichermodul zum Einsatz.
Das Leistungsniveau liegt bei der CPU-Performance hinter der Konkurrenz zurück. Das liegt aber vor allem an dem etwas geringeren Takt. Das Grafikpotenzial ist beim Xperia M jedoch deutlich größer und stellt es im GFX Benchmark unter Beweis. Die gleich ausgestatteten Windows Phones von Nokia und HTC verfügen leider über keine einheitliche Vergleichsplattform, sodass ein direkter Leistungsvergleich nicht möglich ist.
Subjektiv ist die Rechenpower des Testgerätes ausreichend dimensioniert. Weder kommt es zu störenden Rucklern in der Android-Bedienoberfläche noch zu längeren Ladezeiten bei Apps.
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia M | |
Huawei Ascend Y300 | |
Sony Xperia L | |
Acer Liquid E2 v370 | |
HTC Desire 500 |
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia M | |
Sony Xperia L | |
Acer Liquid E2 v370 | |
HTC Desire 500 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 - T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia M | |
Huawei Ascend Y300 | |
Sony Xperia L | |
Acer Liquid E2 v370 | |
HTC Desire 500 |
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia M | |
Huawei Ascend Y300 | |
Sony Xperia L | |
Acer Liquid E2 v370 | |
HTC Desire 500 |
Bei den Browser-Benchmarks zeigt sich ein ähnliches Bild wie zuvor bei der Gesamtleistung. Das Vergleichsfeld der Android-Konkurrenz liegt recht nah beieinander. Lediglich das Acer Liquid E2 mit dem MediaTek-SoC kann sich deutlich absetzen. Ebenso das HTC Desire 500 mit dem Snapdragon 200. Das liegt vor allem an den beiden zusätzlichen Kernen der SoCs. Der Vergleich mit den Windows Phones ist bei diesem Test-Szenario auch schwierig, da die Resulte stark vom verwendeten Browser abhängig sind. Das Xperia M (Chrome 28) verfügt hier gegenüber den Windows Phones (Internet Explorer 10) meistens über einen Geschwindigkeitsvorteil. Generell stellt das Surfen im World Wide Web kein Problem für das Testgerät dar. Lediglich umfangreichere Webseiten benötigen etwas mehr Zeit bis sie aufgebaut sind.
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia M | |
HTC Windows Phone 8S | |
Nokia Lumia 520 | |
Sony Xperia L | |
Huawei Ascend Y300 | |
HTC Desire 500 | |
Acer Liquid E2 v370 |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia M | |
HTC Windows Phone 8S | |
Nokia Lumia 520 | |
Sony Xperia L | |
Huawei Ascend Y300 | |
HTC Desire 500 | |
Acer Liquid E2 v370 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia M | |
HTC Windows Phone 8S | |
Nokia Lumia 520 | |
Sony Xperia L | |
Huawei Ascend Y300 | |
HTC Desire 500 |
Der Speicher des Sony Xperia M liefert eine gute Leistung ab. Die Messwerte sind richtig gut und bilden im Gegensatz zur Konkurrenz einen echten Mehrwert. Lediglich das Acer Liquid E2 verfügt über einen noch schnelleren Flashspeicher, welcher vor allem beim Lesen von Daten glänzen kann.
Spiele
Dank der Mittelklasse-GPU Adreno 305 stellen auch anspruchsvollere Spiele für das Xperia M kein Hindernis dar. Nur aktuelle 3D-Toptitel wie Iron Man 3 könnten zeitweilige Ruckler aufweisen. Hier gelangt nicht nur die GPU, sondern vor allem auch die etwas schwache CPU an ihre Grenzen. Klassiker wie Angry Birds und Fruit Ninja können problemlos ausgeführt werden.
Der Touchscreen und der Lagesensor zeigen sich allerdings keinesfalls als Spielverderber, sondern verrichten ihre Dienste tadellos.
Temperatur
Im Idle-Betrieb erreicht das Sony Xperia M maximal 34,5° C und wird nicht mal handwarm. Unter Last entpuppt sich der kleine Japaner jedoch als Hitzkopf. Im Stresstest mit der App Stability Test (CPU- und GPU-Nutzung) werden Werte von bis zu 43,4° C gemessen. Das ist vergleichsweise hoch. Die übrigen Android-Konkurrenten bleiben alle unter der Marke von 40° C. Lediglich die mit demselben SoC ausgestatteten Windows Phones HTC 8S und Lumia 520 erreichen mit 41° C eine ähnlich hohe Oberflächentemperatur.
Diese hohe Wärmeentwicklung wird vor allem auf die leistungsfähige Adreno-GPU zurückzuführen sein. Das wäre auch gar nicht so störend, wenn diese Höchstwerte nicht ausgerechnet im Bereich der Ohrmuschel gemessen worden wären. Zwar werden diese Temperaturen nur höchst selten in der Praxis erreicht, aber vor allem Nutzer, die gerne mal etwas länger spielen, könnten unangenehm überrascht werden, wenn sie ein Gespräch annehmen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der verbaute Monolautsprecher auf der Rückseite verrichtet seine Aufgabe recht ordentlich. Zwar dürfen keine Klangwunder erwartet werden, doch zum Spielen, zum Radio hören oder um einen Film unterwegs zu schauen, ist seine Leistung ausreichend. Auch bei maximaler Lautstärke gibt es keine Verzerrungen. Das Tonbild ist ein wenig dumpf sowie mitten- und bassarm, klingt aber nicht unharmonisch.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch von Sonys Einsteiger-Smartphone hält sich in Grenzen. Im Idle-Betrieb benötigt das Xperia M maximal 1,4 Watt. Auch unter Last entpuppt sich das Gerät mit höchstens 2,8 Watt nicht als außergewöhnlich energiehungrig.
Selbstverständlich ist dies aufgrund des verhältnismäßig leistungsschwachen SoCs nicht, was der Vergleich mit dem HTC 8S zeigt. Das Windows Phone Gerät verfügt über den gleichen SoC und benötigt maximal 4,1 Watt unter Last. Das Testgerät liegt damit auf Augenhöhe mit seinen Android-Konkurrenten.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.4 / 0.8 / 1.4 Watt |
Last |
2.2 / 2.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Das Sony Xperia M verfügt über einen 1.700 mAh (6,3 Wh, 3,7 V) starken Energiespeicher. Es erreicht aufgrund seines niedrigen Energiebedarfs damit recht ansehnliche Einsatzzeiten. Die maximale Laufzeit ermittelten wir bei minimaler Panel-Helligkeit, eingeschaltetem Energiesparmodus sowie deaktivierten Kommunikationsverbindungen, bis auf das WLAN-Modul. Dabei wurde mit Hilfe eines Skriptes das Lesen eines Textes simuliert. Nach 15 Stunden und 36 Minuten ging dem Smartphone die Puste aus. Das ist ein recht ordentlicher Wert, der jedoch vom Laufzeit-Primus Huawei Y300 (28:36 Std.) deutlich übertroffen wird.
Im umgekehrten Szenario wird mit maximaler Display-Leuchtkraft und allen aktivierten Energieverbrauchern, mit Hilfe der App Stability Test, die minimale Laufzeit ermittelt. Auch hier schafft das Testgerät mit über drei Stunden einen guten Wert.
Praxisnäher ist der Test „Surfen über WLAN“ gestaltet. Hier wird mit einer angepassten Panel-Helligkeit (150 cd/m²) und lediglich der aktivierten WLAN-Verbindung ein alle 40 Sekunden wechselnder Webseitenmix aufgerufen. Über zehn Stunden hält das Xperia auch hier durch.
Die Akkuleistung reicht somit in den meisten Fällen aus, um über den gesamten Tag zu kommen. Lediglich bei intensiver Nutzung muss das Gerät wieder früher ans Netz. Die Laufzeit kann in der Praxis noch mit diversen Stromsparfunktionen verlängert werden.
Der 4-Zoll-Samurai von Sony entpuppt sich im Test als kleiner Hitzkopf, der aufgrund seiner geringen Abmaße bequem in jede Hosentasche passt. Besonders gefallen uns die wertige Verarbeitung und die für das Einsteiger-Segment leistungsstarke Grafikeinheit. Auch bei den Telefoneigenschaften kann das Xperia M punkten. Die Benachrichtigungs-LED ist ein nettes wie nützliches Feature, welches gut ins Design integriert wurde.
Auf der Kehrseite steht an erster Stelle das mäßige Panel. Es ist schon sehr verwunderlich, dass es ein Display-Spezialist wie Sony nicht schafft, einen blickwinkelstabilen TFT-Screen in sein Smartphone zu integrieren. Zudem ist der interne Speicher mit 4 GB doch arg knapp bemessen.
Eine klare Kaufempfehlung können wir dennoch für Smartphone-Einsteiger aussprechen. Das Sony Xperia M sei besonders Käufern ans Herz gelegt, die gerne auch 3D-Spiele auf ihrem Handy benutzen wollen, da es im Vergleichsfeld die stärkste GPU beherbergte. Wer noch ein paar Euro sparen möchte und zudem Wert auf hohe Laufzeiten legt, sollte einen Blick auf das Huawei Y300 werfen, welches bereits ab 116 Euro zu haben ist. Ähnlich günstig, aber mit deutlich besserem Display, ist die Alternative mit Windows Phone. Das Nokia Lumia 520 gibt es bereits ab 130 Euro.