Test Sony Vaio VPCM11M1E/W Netbook
Netbooks sind hochgradig austauschbar. Der Status Quo: Intel Atom, 1.024x600 Pixel und ein paar Anschlüsse. Laufzeiten sind typischerweise gut bis sehr gut (5 bis 8 Stunden) und die Displays sind bei vielen Modellen entspiegelt. Wer trotz der Substituierbarkeit große Stückzahlen seines Netbooks an den Mann oder die Frau bringen will, der braucht einen Discounter-Preis oder ein Premium-Image. Sony positioniert seinen 10.1-Zoller für 349 Euro (UVP) und der Marktpreis kommt dem mit Preisen ab 329 Euro sehr nahe. Der Hersteller platziert sein Vaio M11 fernab der wirtschaftlich ruinösen 250 Euro Netbook-Zone.
Wird der 10.1-Zoller seinem Preis gerecht? In einem Marktumfeld, in dem die meisten Netbooks zwischen 200 und 300 Euro verkauft werden, schauen die Kunden auf jedes Detail und erwarten selbst für geringe Summen ein perfektes Gerät. Wir werden in diesem Test herausfinden, ob sich das Vaio M11 nur mit einem prestigeträchtigen Namen schmückt oder ob es tatsächlich ein alltagstaugliches Netbook ist.
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Geringes Gewicht und robuste Gestaltung. So beschreibt der Hersteller seinen Vaio M11 10.1-Zoller. Wir können die Aussagen teilweise bestätigen. Das Gewicht von 1.331 Gramm mag zwar im Vergleich zu einem Notebook gering sein. Für ein Netbook mit einem 3-Zellen Akku ist es aber bereits überdurchschnittlich schwer. Ein Samsung N150 wiegt zum Beispiel 1.184 Gramm (6-Zellen Akku), ein HP Mini 210 bringt 1.322 Gramm (6 Zellen Akku) auf die Waage. Angesichts der geringen Laufzeit ist das Gewicht zu hoch.
Verarbeitungsqualität und Robustheit sind aber tatsächlich gut. Pluspunkte gibt es für den Deckel. Dieser ist in sich verwindungssteif und seine matte Fläche können wir mit normalem Druck nicht eindellen. Die Fläche ist zudem auf Fingerabdrücke und leichtes Kratzen unempfindlich. Positiv sind die feste Handballenauflage und die Tastenfläche, die nirgends nachgibt. Die Base Unit kann mit zwei Händen nur leicht verbogen werden und Druck auf die Bodenplatte provoziert nur an einer Stelle minimales Nachgeben.
Die Scharniere sitzen etwas schwammig in ihrer Einhängung und lassen den Deckel beim schnellen Öffnen Nachwippen. Sie haben den Deckel aber fest im Griff, er kann sich auch kopfüber nicht von selbst öffnen.
Bei den Anschlüssen gibt es nur Schonkost in Netbook-Stil. Auf der linken Seite, in Nachbarschaft zum Stromstecker, kann der externe Monitor per VGA angesteckt werden. Die gleiche Seite endet frontseitig mit einem USB-Steckplatz, dem Karteleser sowie dem Ethernet-Port für ein Netzwerkkabel. Sony baut nicht mehr einen zweiten Kartenleser für HG Duo ein (nur Pro Duo lesbar), was beim vielen Vaio-Notebooks Standard ist.
Die drei USB-Anschlüsse besitzen leider keine Ladefunktion (Laden von Smartphones etc. bei deaktiviertem PC). Alle drei USB 2.0 Ports sind neben dem Kensington Lock (Anschließen des Netbooks) die einzigen Anschlüsse auf der rechten Seite.
Power-On und WLAN-Schalter befinden sich an der Frontseite. Beide sind als Schieber realisiert und können auch bei Dunkelheit einfach ertastet werden. Der Schalter für die Funkmodule Bluetooth und WLAN deaktiviert beides auf einen Streich. Eine sinnvolle Funktion für Fluggäste.
Die Webcam kann Bilder leider nur in 640 x 480 Pixeln (VGA, 0.3MP) aufnehmen (4:3). Das ist vergleichsweise wenig aber immer noch typisch für Netbooks.
Die Ethernet-Karte (JMicron PCI Express) bietet nur Fast Ethernet, kein Gigabit Ethernet. Immerhin kommt beim WLAN-Funkmodul der schnellste Standard Draft-N zum Einsatz. Bluetooth 2.0 ist auch dabei und kann für Eingabegeräte oder für die langsame Datenübertragung (Smartphone) genutzt werden.
Tastatur
Die Tasten haben einen deutlichen Hub, einen sehr deutlichen Druckpunkt und einen ausreichend festen Anschlag. Die Fläche der Eingabe gibt an keiner Position nach. Die Tasten haben einen geringen Durchmesser, sind aber optisch durch stark abgeflachte Kanten deutlich voneinander getrennt.
Die Blindschreiber-Markierungen auf F und J sind gut zu ertasten. Die Tasten für die Richtungen, sowie Bild-Auf/Ab sind zwar noch kleiner als die Buchstaben, aber sie wurden minimal in die Handauflage hineingeschoben. Das macht die Steuerung etwas leichter, kann aber in der Hektik Fehleingaben nicht verhindern. Enter- und rechte Shift-Taste haben eine ausreichend große Dimension bekommen.
Touchpad
Das Multitouch-Mousepad (Synaptics TouchPad V7.4) kann auf verschiedene Arten bedient werden. Wer Mehrfinger-Gesten mag, der rollt mit zwei nebeneinander liegenden Fingern nach oben oder unten. Rollen funktioniert aber auch klassisch mit einem Finger: Über die nicht markierten horizontalen und vertikalen Scroll-Leisten.
Die Fläche des Pads ist matt und bietet uns einen deutlichen Reibungswiederstand. Die ohnehin zu kleine Fläche ist nicht bis die Ränder sensibel. Multitouch-Experten sollten also beide Scrollbars deaktivieren, um die maximale Fläche für die Bewegung nutzen zu können. Die Pad-Tasten haben einen ausreichenden Hub und geben ein dumpfes Klicken wieder. Leider brauchen wir viel Kraft, um den Druckpunkt zu überwinden. Das macht die Finger schon bald müde und bereitet keine Freude.
Die native Auflösung von 1.024 x 600 Bildpunkten des matten 10.1-Zollers ist Standard bei Mini-Notebooks. Für manche Nutzer reicht das für ein geöffnetes Browser-Fenster, viele wünschen sich aber mehr Übersicht und weniger Scroll-Bedarf. Eine interpolierte höhere Bildschirmauflösung, wie sie das Samsung N150 Eom erlaubt, bietet der Vaio M11 nicht.
Bei einer außerordentlich hohen Helligkeit von 306 cd/m² messen wir einen starken Kontrast von 861:1. Die Netbook-Klasse ist üblicherweise mit extrem geringen Kontrasten bestückt. Deshalb überrascht das entspiegelte Display des Vaio umso mehr. Die Farbwahrnehmung ist daher für ein mattes Panel lobenswert. Fotos leuchten kräftig und ein Schwarz sieht wirklich wie tiefes Schwarz aus.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 310 cd/m²
Kontrast: 861:1 (Schwarzwert: 0.36 cd/m²)
Während die meisten mobilen Mini Notebooks mit der 200 cd/m² Marke kämpfen, überwindet das Vaio M11 mit Leichtigkeit die 300 cd/m². Eine derart hohe Luminanz von durchschnittlich 306 cd/m² ist extrem selten, auch bei Notebooks. Fast so hell waren nur das MSI Wind U115 Hybrid Luxury (272 cd/m²) oder der HP Mini 110-1199eg (252 cd/m²).
Was bringt diese hohe Helligkeit unter Tageslicht? Beste Sicht am Strand, im Café und in der S-Bahn. Zusammen mit der Anti-Glare Eigenschaft (matt) und den hohen Kontrasten erleben wir einen gelungenen Outdoor-Einsatz. Weder Reflexionen stören die Sicht, noch haben wir Schwierigkeiten Schrift zu lesen. Ein schattiger Platz ist zwar immer noch von Vorteil, mit dem Vaio M11 aber nicht mehr zwingend notwendig.
Die Blickwinkel des Sony Minis sind in der Horizontalen sehr gut. Bis fast 70 Grad bleibt Schrift lesbar und Farben verfälschen nicht. Vertikal können unsere Augen nur bis 20 Grad abweichen, dann dunkelt das Bild deutlich ab und die Farbinvertierung beginnt. Ein kurioser Effekt tritt auf: Schauen wir von Oben in das TFT (80 Grad) dann gibt es keine Invertierung und die Helligkeit ist bestens.
Das Vaio M basiert auf dem Atom N450 (1.66 GHz, Intel Pine Trail) mit integriertem GMA 3150 Grafikchip. Der Prozessor hat einen kleinen L2 Cache von 512 KB und einen FSB von 667 MHz. Intels Hyper-Threading (HT) stellt Anwendungen einen zweiten, virtuellen Kern zur Verfügung. Dadurch kann der Einkerner trotz der schwachen Leistung mit einem Multitasking OS wie dem installierten Windows 7 Starter umgehen. Das gilt zumindest in der Theorie.
Zur Seite stehen dem Atom 1.024 MB DDR2 RAM sowie eine 250 GB Festplatte von Western Digital (WD2500BEVT-22A23). DDR2-Speicher ist bislang typisch für Netbooks. Die neue Pine Trail Plattform unterstützt diesen Typ erst mit N455 (1.66 GHz)) und N470 (1.83 GHz) Prozessoren. Auf den Prozessor kommt es in diesem Fall an, da selbiger den Speichercontroller enthält.
Grafikleistung ist quasi nicht vorhanden. Die DirectX-9 fähige GMA 3150 ist im Prozessor integriert. Der 3DMark2006 endet mit 142 Punkten (1.280x1.024). Das ist extrem wenig, vergleicht man mit dem AMD basierten Aspire One 521 Netbook (1.046 3DMarks). Ganz zu schweigen von Spiele Einsteiger Notebooks. Die schaffen locker 6.000 bis 7.000 Punkte im gleichen 3D-Benchmark.
Schwach ist ebenfalls die HD-Unterstützung. Es gibt keine. Der Atom-Prozessor muss die Dekodierung von HD-Videos selbst übernehmen, was bei 720p und 1080p massives Ruckeln zur Folge hat. Mangels HDMI könnte das Bildsignal aber ohnehin nicht an einen externen Fernseher ausgegeben werden und die native Auflösung ist für den hochauflösenden Filmgenuss zu gering. Geringer auflösende Filme stellen aber kein Problem dar (Auflösungen kleiner 1.280 x 720 Pixel, abhängig vom Codec).
PCMark 05 Standard | 1270 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 1106 Punkte | |
Hilfe |
Während das Vaio M11 beim Bildschirm zum Überflieger wird, holen wir es bei der Leistung auf den Boden der Tatsachen zurück. Der PCMark Vantage ermittelt die Systemperformance und zieht alle Komponenten wie HDD, CPU, GPU, RAM in Betracht. Das Vaio M11 schafft lediglich 1.106 PCMark Vantage Punkte.
Das zeitgleich getestete Aspire One 521 (AMD Basis) erreicht mit 1.686 Punkten etwas mehr, obwohl die Athlon II CPU kein Hyper Threading besitzt (Single Core). Im Vergleich zu einer Notebook-Konfiguration aus Nvidia Geforce 310M und Intel Core i5-430M ist das extrem wenig (4.500 bis 5.000 Punkte).
Die erlebte Anwendungsperformance unter Windows 7 ist entsprechend bescheiden und bei Beanspruchung durch mehrere Aufgaben sogar unterirdisch. Selbst im Höchstleistungsmodus (Netzbetrieb) öffnen sich Ordner, Dateien oder Programme mit deutlicher Zeitverzögerung. Wer sich nicht mit dieser für Netbooks typisch geringen Performance abgeben will, der sollte sich das Aspire One 521 ansehen (329 Euro).
3DMark 2001SE Standard | 2796 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 276 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 142 Punkte | |
Hilfe |
Die Western Digital Festplatte (Typ WD2500BEVT-22A23) mit einer Kapazität von 250 GByte erreicht im HD-Tune einen unterdurchschnittlichen Datendurchsatz: 57.9 MB/s (Sequential-Read-Test). Der HDD-Score des PC Mark Vantage lautet auf 2.472 Punkte, das ist der unterste Punkt der Messlatte bei 2.5-Zoll Festplatten. Dieser Score korrespondiert mit der geringen Arbeitsgeschwindigkeit. Die HDD ist nach der CPU die zweite Ursache für lange Wartezeiten.
Geräuschemissionen
Der Lärm ist die größte Schwachstelle des Vaio M11. Der Lüfter dreht konstant mit 34.5 dB(A) und macht keine Pausen. Egal ob Idle, Netz- oder Akkubetrieb, die Kühlung arbeitet konstant hörbar. Für ein Pine Trail Netbook ist diese Office-Geräuschkulisse zu hoch. Positiver Geräusch-Spitzenreiter Samsung N220 schaltet meistens den Lüfter ab, wenn der User nur surft oder Mails tippt. Selbst der leistungsstärkere Aspire One 521 (AMD) macht sich nur mit 32.1 dB(A) bemerkbar.
Unter starker Belastung des Atom-Prozessors kann es noch deutlich lauter werden. Im Stresstest messen wir stolze 39.6 dB(A). Eine solche konstante 100% Last ist zwar relativ unrealistisch, zeigt aber, wie schwach das Kühlsystem aufgestellt ist. Intels Pine Trail mit N450 erzeugt eigentlich wenig Abwärme, selbst lüfterlose Systeme existieren (Dell Inspiron Mini 1012).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.5 / 34.5 / 34.7 dB(A) |
HDD |
| 34.5 dB(A) |
Last |
| 34.7 / 39.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Lärmender Lüfter = kühles Gehäuse? Diese Gleichung geht im anspruchslosen Bürobetrieb auf. Die Oberseite erwärmt sich an der linken Handballenauflage maximal auf 28 Grad. Die Unterseite bleibt mit bis zu 36 Grad im akzeptablen Bereich (Durchschnittstemperatur 30 Grad).
Unter konstanter CPU-Last verändert sich das Bild auf der Arbeitsumgebung so gut wie gar nicht, wohl aber auf der Bodenplatte. Hier messen wir punktuell eine Spitzentemperatur von 40 Grad Celsius in der Nähe der CPU. Die Durchschnittstemperatur liegt hier aber immer noch bei akzeptablen 33.5 Grad. In Betracht der hohen Lautstärke ist die Kühlleistung gut. Ein Aspire One 532 bringt es unter Last auf bis zu 49 Grad und ist dabei mit 33.6 dB(A) leiser als der Vaio M11 im Idle. Die hohe Lautstärke hat also auch einen Vorteil.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 27.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 25.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (+3.6 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher des Vaio M11 befinden sich über den Tasten. Das Klangbild ist sehr höhenlastig und selbst für den anspruchslosen Musik-Genuss nicht zu empfehlen. Bei hoher Lautstärke klingen die kleinen Membranen den Umständen entsprechend immer noch sauber, es kommt nicht zum Kratzen.
Der 3.5 Millimeter Soundausgang (Kopfhörer) ist die Rettung. Wer mit dem Mini Musik hören will, für den sind Kopfhörer bzw. externe Lautsprecher die beste Wahl. Der Ausgangspegel ist relativ laut und rauschfrei (Hörprobe, keine Messung).
Laufzeiten sind das A & O bei Netbooks. Sony spricht von 275 Minuten Akkubetriebsdauer (4:35 Stunden, laut MobileMark 2007) und 155 Minuten Ladezeit (2:35 Stunden). Die Ladezeit des 3.600 mAh Akkus konnten wir bestätigen (172 Minuten). Für die Laufzeit gilt das nicht. Um die Herstellerangabe zu erreichen, müssten wir die Helligkeit stark dimmen und die ganze Zeit nur im Word Tippen. Ein anwendungsnahes Szenario wäre das nicht.
Der realen Akkulaufzeit kommt ein Test beim Surfen im Internet nahe (WLAN-Test). Nach 3:35 Stunden ist der Akku entleert. Das LED-Panel lief während dieses Tests auf mittlerer Stufe, also etwa 150 cd/m².
Die DVD-Wiedergabe haben wir mit einem USB-DVD Laufwerk mit eigener Stromversorgung getestet. Der Atom N450 musste nur das Bildsignal dekodieren. Da es sich dabei nicht um HD-Material handelt, war er nur mit um die 40 Prozent ausgelastet. Herr der Ringe endete schon nach 3:03 Stunden (183 Minuten).
Die maximale Laufzeit übersteigt die Herstellerangabe, ist aber für den praktischen Einsatz nutzlos. Der BatteryEater Reader-Test endet nach 5:28 Stunden bei maximalen Energieeinsparungen (Funkmodule aus, niedrigste Helligkeit).
Die Laufzeit des Vaio M11 enttäuscht, sie liegt deutlich unter dem Klassendurchschnitt der Atom-Netbooks. Ein Aspire One 532 läuft im WLAN-Test 10:27 Stunden! An der geringen Laufzeit ist der Hersteller aber selbst schuld, denn der schwache 3.600 mAh Akku (40 Wh) kann einfach nicht mehr bieten. Für den Preispunkt des Vaio M11 hätte der Hersteller die doppelte Kapazität beilegen sollen.
Einen kleinen Beitrag zur schlechten Laufzeit leistet der vergleichsweise hohe Energiebedarf. Während sehr sparsame Intel Pine Trail Netbooks im Idle mit 4.5 Watt auskommen (Aspire One 532), gönnt sich das Vaio M11 mit 8.1 Watt fast das Doppelte.
Der Stromverbrauch unter Belastung wird durch die hohe Helligkeit des Panels (316 cd/m²) in die Höhe getrieben: 16.2 Watt. Das mit nur 216 cd/m² leuchtende Aspire One 532 kommt bei Last mit 12.6 Watt aus. Bei den Messungen war der Akku nicht eingelegt (zirka 8 Watt zusätzlich beim Laden).
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 8.1 / 11.4 / 12.7 Watt |
Last |
15.1 / 16.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Sony Vaio VPC-M11M1E/W mit Intel Atom N450 und 250 GB Festplatte präsentiert sich als unausgewogenes Netbook-Konzept. Auf der einen Seite gibt es Bestnoten, auf der anderen deutliche Kritik.
Positiv ist das extrem helle 10.1-Zoll Display (316 cd/m²). Damit und mit der matten Oberfläche funktionieren Outdoor-Einsätze bestens. Hinzu kommt ein sehr guter Kontrast von 861:1 und horizontal stabile Blickwinkel. Bei den Pluspunkten haben wir auch den steifen Deckel und die stabile Base Unit notiert. Das Tastenfeld drückt nirgends ein und das Gehäuse lässt sich kaum verbiegen.
Negativ kamen bei uns die kurzen Akkulaufzeiten und der konstant deutlich hörbare Lüfter an. Der schwache 40 Wh Akku und der überdurchschnittliche Energiebedarf lassen nicht mehr als 3:35 Stunden zu (WLAN-Test). Die zum Teil deutlich günstigeren Netbooks von Asus oder Acer laufen mit stärkeren Akkus und gleichem Atom Prozessor sechs bis zehn Stunden.
Den VPCM11M1E/W gibt es ab zirka 340 Euro in den Shops. Damit ist es etwa 80 Euro teurer als die günstigsten Asus Eee PCs mit Windows 7 Starter (z. B. 1005P). Das außerordentlich gute Display hätte zwar einen erhöhten Preis gerechtfertigt, aber die geringe Laufzeit macht jede Rechtfertigung zunichte. Am Ende des Tages bleibt das Vaio VPC-M11M1E/W ein überteuertes Netbook, mit einer schwachen Akkulaufzeit.
Wer eine hübsche Alternative zum Vaio M11 sucht, der sollte sich den Lenovo IdeaPad S10-3 ansehen. Die Optik lädt zum Angeben vor den Freunden ein. Den S10-3 gibt es auch mit Atom N470 (1.83 GHz).
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