Test HP Mini 210-1021EG Netbook
Schönling.
Es ist zwar nicht das erste Pine Trail Netbook, dafür aber ein besonders Hübsches. Der 10-Zoller bringt eine hochwertige Optik mit einer selbst für Netbooks grandiosen Laufzeit zusammen. Ob uns der Bordeaux-Rote Mini in Champagner-Laune versetzt, das erfahren Sie im ausführlichen Test.
Wenn Hewlett Packard ein Mini-Notebook ohne den Zusatz Compaq im Namen baut, dann kann die Kundschaft HP Qualität erwarten. Wir werfen einen detaillierten Blick auf den 10.1-Zoller Mini 210-1021eg, der aus der Serie Mini 210-1000 stammt. Im rotbraunen Gehäuse steckt Intels Pine Trail Plattform. Das ist aktuelle Netbook-Technik auf typischerweise geringstem Performance-Niveau. Dennoch kann uns der Hersteller mit einer äußerst schnellen Festplatte überraschen, die dem Mini-Notebook ein paar Zusatzpunkte bei der Anwendungsleistung einbringt. Wir wollen in diesem Testbericht aber auch zeigen, mit welchen Nachteilen HPs Wahl dieser HDD verbunden ist.
HP verkauft seinen Mini 210 auch in der Farbe schwarz. Langweilig, sagte wir uns und orderten die rote Variante des 10.1-Zollers. Der Hersteller schließt sich dem aktuellen Trend zu matten Oberflächen an und wir wollen wissen, wie resistent die Kunststoff-Oberflächen gegenüber Schmierfingern sind. Die Optik des leicht metallisch schimmernden Lacks macht für die Augen einen hervorragenden Eindruck. Wer sich damit nicht gern vor seinen Freunden zeigt, der muss schon ein ganz harter Typ sein. Auch die Hände finden an den matten und leicht griffigen Flächen der Ober- und Unterseite Gefallen. Fingerabdrücke bleiben zwar in einem marginalen Maßstab zurück, aber diese lassen sich leicht abwischen.
Das Gehäuse des Mini 210 ist allerdings nur in bedingt stabil. Mit beiden Händen anfassend, können wir die Base Unit ohne viel Kraft deutlich verbiegen. Besonders auffällig wird das, wenn wir den Akku entnehmen und dieselbe Kraft erneut ausüben. Beim Deckel fällt das deutlich schwerer. Die Kunststoff-Scheibe vor dem TFT-Panel sorgt für eine gute Steifheit des Deckels. Dies betrifft aber nicht die Fläche des Deckels. Diese kann unser Finger großflächig eindellen, was Druckstellen auf dem Panel provoziert. Akzeptabel, aber punktuell ebenso labil, geht es auf der Unterseite des Mini 210 weiter. Im rechten Bereich können wir die einheitliche Bodenplatte deutlich eindellen, hierunter befindet sich ein Hohlraum.
Die Scharniere sind fest angezogen und halten den Deckel stramm in seiner Position. Die kleinen Gelenke sitzen aber schwammig in ihrer Verankerung. Druck auf selbige lässt die Rückseite des Chassis leicht verbiegen. Nutzer brauchen nur eine Hand zum Öffnen. Der maximale Aufklappwinkel ist gerade ausreichend, um im Auto oder in der Bahn angenehm auf die Anzeige blicken zu können.
Die optisch cleane Bodenplatte bringt Nachteile für Aufrüster und Optimierer - Könnte der Betrachter auf den ersten Blick meinen, denn es gibt keine Öffnung zum Aufrüsten des Arbeitsspeichers oder zum Tausch der Festplatte bzw. des Funkmoduls. Die Unterseite zeigt zwar keine einzige Verschraubung, aber zwei orangene Hebel unter dem Akku geben die Arretierung frei und die Bodenplatte lässt sich vollständig abheben. Was dann zum Vorschein kommt, erfreut Aufrüster: HDD, RAM (1 Slot) und Funkmodul (Mini PCI Express) sind zugänglich. Zudem gibt es einen Mini PCI Express Slot in voller Bauhöhe, der nicht besetzt ist. Findige Netbook-Optimierer könnten hier ein Broadcom Crystal HD nachrüsten. Dieses Modul unterstützt den schwachen Atom N450 beim Dekodieren von HD-Videomaterial.
Die Anschlüsse sind Netbook-Schonkost und mit der Vielfalt ausgewachsener Multimedia-Laptops nicht zu vergleichen. Auf der rechten Seite, in Nachbarschaft zu zwei USB-Ports, finden wir den RJ45 für das Netzwerkkabel. Die gleiche Seite endet frontseitig mit einem CardReader, der auch xD-Karten lesen kann. Die USB-Anschlüsse besitzen im Übrigen keine Ladefunktion bei inaktivem PC (Sleep & Charge). Wer Diebstahl befürchtet, der kann seinen Mini 210 per Kensington-Kabel anschließen.
Die linke Seite des Gehäuses zeigt einen VGA-Anschluss und einen USB-Port. Der Stromanschluss kommt eher unscheinbar daher und hat einen kleinen Nachteil. Der kerzengerade Stecker ragt weit nach außen und stört zumindest optisch. Die Anschlüsse sind gut am Gerät verteilt. Rückwärtige Ports gibt es zwar keine, aber diese sind bei einem mobilen Kleinst-PC auch nicht erforderlich.
Bei der Software übertreibt der Hersteller und packt jede Menge Testversionen auf die Platte. Nutzer müssen daher erst einmal das Symantec Norton Internet Security 2009 abwimmeln – oder kaufen. HP CloudDrive und Microsoft Office Home und Student 2007 sind ebenfalls lediglich Testversionen. Wir wollen es dem Hersteller nicht nachtragen, dass der günstige Verkaufspreis des Netbooks zum Teil durch das Aufspielen von solcher Bloatware refinanziert wird. Daher erwähnen wir lieber die Vollversion der Cyberlink DVD Suite Essentials, die zum Abspielen von DVDs oder Filmen von der Festplatte dient, aber auch zum Sichern und Kopieren von Daten mittels eines externen USB-DVD Brenners.
Tastatur
Die Tasten besitzen einen deutlichen Hub, einen klaren Druckpunkt und einen brauchbaren Anschlag. Die gesamte Fläche der Eingabe gibt an keiner Stelle nach. Die Tasten haben einen großen Abstand zueinander und sind relativ griffig. Daher können wir zielsicher schreiben. Das gelungene Layout mit breiten Enter- und Shift-Tasten erleichtert zudem Blindschreiben. Auch die Blindschreiber-Markierungen auf F und J sind deutlich zu erfühlen. Den einzigen Nachteil der Eingabe sehen wir im Vergleich zu anderen Netbooks in den winzigen Pfeiltasten. Der Hersteller hat zwar immerhin Rechts und Links akzeptabel groß gestaltet, aber die Oben- und Unten-Tasten sind sehr klein und mit großen Händen nur schwer bedienbar. Kurz: Die Eingabe der Tastatur bietet einen für Netbook-Verhältnisse guten Komfort und selbst Vielschreiber können mit den wenigen Nachteilen leben.
Touchpad
Die Fläche des bis in die Ränder sensitiven Synaptics ClickPad Pad V7.4 ist für unseren Geschmack zu rutschig, lässt sich aber zielgenau bedienen. Weil sich die linke und rechte Maustaste unter dem Pad befinden, kann die komplette tief liegende Fläche für Bewegungen genutzt werden. Das Ungewöhnliche sind aber nicht nur die Tasten unter der Fläche. Der für Bewegungen sensible Bereich schließt die optisch markieren „Tasten“ mit ein. Dadurch entsteht ein für Netbook-Verhältnisse sehr großes Touchpad.
Die unsichtbaren Pad-Tasten haben einen geringen Hub und klicken leise. Bei der Bedienung hatten wir oft das Problem eines springenden Cursors, wenn ein Finger den Cursor bewegt und der zweite die rechte oder linke Maustaste betätigt. Das Pad interpretiert eine Bewegung des zweiten Fingers, auch wenn dieser nur auf die Tasten unter der sensitiven Fläche drücken soll. Dieses Manko ist jedoch nicht schwerwiegend. Benutzer finden mittels der Synaptics Software in den Eigenschaften der Maus viele Einstellungen zur Personalisierung. Sensitivität, Geschwindigkeit oder die Breite/Aktivität der Scrollbars können unter anderem modifiziert werden. Multitouch-Gesten beherrscht das Pad ebenfalls.
Die native Auflösung von 1.024 x 600 Bildpunkten der 10.1-Zoll Anzeige (WSVGA) ist Netbook-Standard. Auffälligstes Merkmal der Anzeige ist das rahmenlose Design. Eine Kunststoff-Scheibe sitzt also homogen auf der kompletten Frontseite des Deckels. Dies bringt selbigem eine gute Stabilität, schützt das darunter liegende, empfindliche Displaypanel und sorgt für eine modische Optik. Leichte Berührungen quittiert die Anzeige daher ohne Druckstellen. Dass diese Herangehensweise nicht zwangsläufig ein Erfolg werden muss, das zeigen wir jetzt.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 163 cd/m²
Kontrast: 179:1 (Schwarzwert: 0.91 cd/m²)
Die Helligkeit des TFTs ist für den Innengebrauch passabel aber im Vergleich zur Masse der Test-Notebooks schlecht. Im Mittel erfassen wir eine Luminanz von lediglich 159.6 cd/m² bei gleichmäßiger Verteilung der Helligkeit (87%). Am hellsten Punkt des Panels sind es gerade einmal 171 candela. Gute Netbook-TFTs, die auch für den Einsatz unter Sonnenlicht herhalten wollen, bringen im Mittel 230 bis 250 cd/m². Die geringe Helligkeit wird immerhin der Akkulaufzeit nützen, wie wir später sehen werden.
Die hohe Akkulaufzeit und die vorzeigbare Optik des 10-Zollers laden geradezu zum Verweilen auf der Terrasse ein. Wer seine E-Mails bei einem Kaffee checken will, der hat allerdings schlechte Karten, den die Reflexionen und die geringe Luminanz nerven. Wie schon aufgezeigt ist die Hintergrundbeleuchtung des Panels zu schwach. Die Kunststoff-Scheibe vor dem TFT sorgt für zusätzliche Lichtbrechungen. Gerade angesichts der Reflextionen auf dem Panel wäre eine Luminanz jenseits der 250 cd/m² wünschenswert gewesen. So aber ist ein angenehmer Einsatz unter Sonnenlicht fast unmöglich.
Die Blickwinkel des Mini 210-1021EG sind relativ schwach, was allerdings der Masse der verfügbaren Netbook-Panels entspricht. Hohe Blickwinkel sind dann von Vorteil, wenn mehrere Personen in die Anzeige sehen oder Nutzer aus einer gewissen Entfernung in das TFT schauen. Die Blickwinkel des HP Mini 210 sind horizontal bis zirka 45 Grad akzeptabel. Wenn das Umgebungslicht nicht zu hell ist (Innenräume), so bleibt Schrift lesbar und Farben verfälschen nur geringfügig. Wir bemerken aber, dass die ohnehin geringe Helligkeit bereits bei zirka 25 Grad sichtbar abfällt. Im Blickwinkel-Foto ist das gut erkennbar.
Das 10.1-Zoll Netbook HP Mini 210 basiert auf dem Intel Atom N450 Prozessor (1.66 GHz) mit integrierter GMA 3150 Grafik. Der in der CPU sitzende Grafikkern (IGP) hat keinen eigenen Speicher. Der Prozessor hat einen kleinen L2 Cache von 512 KB. Der FSB liegt bei 667 MHz. Das Komplettpaket ist als Intels Trail Plattform bekannt und wird in Netbooks aller Marken verbaut.
Intels Hyper-Threading-Technik (HT) stellt Anwendungen einen zweiten, virtuellen Kern zur Verfügung. Das war in den früheren Netbooks mit Atom N270/N280 auch schon so. Durch HT kann der Einkern-Prozessor trotz der schwachen Rechenleistung mit einem Multitasking OS umgehen. Vorinstalliert ist Windows 7 Starter, die Windows 7 Variante mit den geringsten Hardwareanforderungen. Zum Beispiel gibt es keine Aero-Effekte. Zur Seite stehen der CPU 1.024 MB DDR2-Hauptspeicher sowie eine 250 GB Festplatte von Seagate (7.200 RPM).
Grafikleistung gibt es mit dem Intel-IGP keine. Die DirectX-9 GPU GMA3150 ist im Prozessor integriert und leistet in 3D Spielen genau so wenig wie GMA 950 bzw. GMA500. Der 3DMark2006 endet zum Beispiel mit 147 Punkten. Aktuelle Spiele-Einsteiger-Notebooks mit schwachen dedizierten Grafikkarten erreichen spielend 5.000 bis 6.500 Punkte im gleichen Benchmark. Selbst Nvidia Ion hat, je nach Prozessorbegleitung, zirka 1.400 3DMarks06.
Wer sich überwiegend Filme anschaut, der ist mit dem Mini 210 nicht immer gut beraten. 720p enkodierte Videos (H.264 Codec), die selbst auf dem 1.024 x 600 Pixel Display gut aussehen würden, ruckeln in den meisten Fällen. Der schwache Atom N450 ist mit der Dekodierung oft überlastet. Der CPU steht keine dedizierte GPU zur Seite, die bei der Dekodier-Arbeit hilft. Andere Hersteller haben eine Lösung für das HD-Problem bereits im Programm. Sie binden zum Beispiel den Broadcom Crystal HD-Chip (H.264 Dekodierer) an die Pine Trail Plattform an. Mit diesem Zusatz-Chip sind sogar im Akkubetrieb 1080p Videos flüssig abspielbar. Siehe unseren Test des Dell Inspiron Mini 1012. Wer das mit dem Mini 210 machen möchte, der finden unter der Bodenplatte eine freien Mini PCI Express-Schacht (volle Baulänge).
Unsere klassischen Prozessor-Benchmarks bestätigen dem Intel Atom N450 mit seinen 1.66 GHz eine gewohnt geringe Leistung. WPrime rechnet seinen 1.024m-Test in 3724 Sekunden (62:00 Minuten). Zum Vergleich: Ein aktueller Einsteiger Prozessor von Intel, der Core i3-330M (2.16 GHz), benötigt nur 750 Sekunden (12:30 Minuten).
Die erlebte Anwendungsperformance unter Windows 7 Starter spricht in diesem Sinne eine klare Sprache. Ordner, Dateien oder neue Programme öffnen sich mit kleiner aber merklicher Zeitverzögerung. Deutlicher werden die Verzögerungen, sobald wir Programme gleichzeitig laufen lassen. Ein Szenario aus Media-Player und Browser mit fünf Tabs funktioniert nur mit deutlichen Verzögerungen.
Ob sich potentielle Käufer mit der geringen Performance anfreunden, liegt in der Natur der Sache. Mobil surfen und E-Mails abrufen, dafür ist das Netbook gedacht. Ein Notebook-Ersatz ist der HP Mini 210 aber bei Weitem nicht.
3DMark 2001SE Standard | 2758 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 147 Punkte | |
Hilfe |
Die schnelle 7.200 RPM Festplatte von Seagate (ST9250410AS) mit 250 GB Bruttokapazität macht sich als Leistungsträger bemerkbar. Die HDD liest mit 81.3 MByte/s im Sequential Read Daten von der Platte. Dies ist auf dem Gebiet der 2.5-Zoll Notebook HDDs ein ungewöhnlich hoher Datendurchsatz. Schnelle 5.400 RPM 2.5-Zoll HDDs, wie sie in fast allen Laptops verwendet werden, haben einen Datendurchsatz von um die 65 MByte/s.
Die HDD ist konstant durch ein Grundrauschen zu hören. Durch die hohe Drehgeschwindigkeit der 7.200 U/min kann es zu einem leichten Dröhnen der Tischplatte kommen. Dieses Phänomen hatten wir bereits beim HP ProBook 6540b erlebt. Dieses Geräusch kann durch eine weiche Unterlage der Standfüße eliminiert werden.
Geräuschemissionen
Die wenigsten Worte müssen wir über die Geräuschemission verlauten lassen. Dabei kommt das Mini 210 aber nicht positiv weg. Wenige Worte, weil es nur einen einzigen Geräuschzustand gibt. Dies sind gemessene 33 dB(A). Das Lautstärkemessgerät befand sich dabei 15 Zentimeter vor der Frontseite.
Zwar ist die Hitachi-Festplatte konsequent durch ein Rauschen hörbar. Die 33 dB(A) werden jedoch durch einen unaufhörlich laufenden Lüfter erzeugt. Dieser kennt keine Drehzahlregelung und egal ob der Mini 210 im Idle ausharrt oder im Stresstest kämpft, die Messung bleibt dieselbe. Angesichts der geringen Leistung des Atom N450 und angesichts positiv beurteilter Konkurrenzmodelle, wie Samsung N220 oder gar Lüfter loser Netbooks wie Dell Mini 1012, stellt sich die Frage nach den Gründen. Der Lüfter ist mit der Aluminium-Heatpipe des Prozessors verbunden und sorgt damit für ein Herunterkühlen des Metalls. Es ist also nicht nur ein Gehäuselüfter, der bedenkenlos deaktiviert werden kann.
Die Aktivität der HDD Lese- und Schreibköpfe können wir nur mit angelegtem Ohr hören. Wir hören dann ein sanftes Klackern.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33 / 33 / 33.2 dB(A) |
HDD |
| 33.6 dB(A) |
Last |
| 33.2 / 33.2 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Trotz des Lüfters erwärmt sich das Chassis im Betrieb mit Last deutlich. Punktuell misst das Infrarot Thermometer 38.1 Grad Celsius (Bodenplatte) bzw. 33.5 Grad Celsius (Touchpad). Dies sind keine bedrohlichen Temperaturen aber die Base Unit erwärmt sich fühlbar. Die Durchschnittstemperatur auf der Arbeitsumgebung liegt während eines Stress-Tests für den Prozessor (Prime95) bei zirka 30 Grad Celsius.
Die Abwärme bleibt während des normalen Betriebs mit vielen Idle-Zuständen in einem sehr angenehmen Bereich. Die höchste Temperatur, die wir am Gehäuse messen, liegt dann bei 33.7 Grad Celsius (Unterseite). Wer seinen HP Mini 210 nicht sonderlich belastet, der darf sich auf angenehme Temperaturen von um die 30 Grad freuen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.5 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-4.2 °C).
Lautsprecher
Die kleinen Stereo-Membrane des Mini 210 befinden sich unter der Handauflage und beschallen quasi die Tischplatte. Das Klangbild ist stark höhenlastig und eignet sich nicht zum ständigen Musikhören. Bei hoher Lautstärke halten sich die kleinen Membranen aber stabil, es kommt nicht zum Klirren. Anspruchsvolle Ohren werden sich schnell Kopfhörer beschaffen. Der 3.5 Millimeter Soundausgang liefert einen sauberen, das heißt rauschfreien und lauten Ausgangspegel. Wer mit dem Mini 210 Musik hören will, für den sind externe Lautsprecher bzw. Kopfhörer die beste Wahl.
Die Laufzeiten des HP Mini 210 machen selbst in der Netbook-Familie Eindruck. Bei maximal möglichen Energiesparmaßnahmen erreicht das Testgerät gut über 10 Stunden. In diesen 621 Minuten war der PC eingeschalten aber ohne WLAN und bei niedrigster Helligkeit. Dieser Wert ist kein Anhaltspunkt für den realen Betrieb, denn Niemand wird den Rechner 10 Stunden lang nichts rechnen lassen und dabei in eine dunkle Anzeige schauen.
Der tatsächlichen Akkulaufzeit kommt unser Test beim Surfen mit WLAN nahe. Erst nach 6:24 Stunden (384 Minuten) ist der Akku komplett leer. Das LED-Panel lief während dieses Tests auf relativ hoher Stufe (zirka 150 cd/m²). Bei unseren Tests der Akkulaufzeit ist ebenfalls eine Probe des DVD-Schauens üblich. Das Mini 210 hat kein optisches Laufwerk, weshalb wir uns mit einem USB DVD-Laufwerk behelfen. Die DVD endete erst nach knapp 8 Stunden (471 Minuten).
Die minimale Laufzeit, erreicht durch konstante Auslastung des Prozessors und durch maximale Helligkeit, liegt bi 5:10 Stunden (310 Minuten). Möglich macht die hohe Laufzeit der starke 62 Wh Lithium-Ion Akkumulator. Diesen vollständig zu laden läuft im Verhältnis zu seiner Laufzeit sehr schnell ab. 2:50 Stunden benötigt die Ladeelektronik des 10.1-Zollers.
Der HP Mini 210 zeichnet sich durch einen geringen Strombedarf aus. Für ein Netbook sind die Messwerte aber nicht außergewöhnlich gering. 7 bis 11 Watt im Idle sind Netbook-Durchschnitt. Wer den Mini 210 fordert und Festplatte wie CPU arbeiten lässt, der kann den Energiebedarf auf bis zu 15.1 Watt anheben. Bei den Messungen zum Stromverbrauch wurde der Akku nicht geladen. Ist das der Fall, so benötigt allein die Ladung 44 Watt. Setzen wir hier noch den Stresstest-Strombedarf hinzu, so erreichen wir um die 69 Watt. Damit ist das leichte 40 Watt Netzteil zumindest theoretisch überlastet, was durch eine hohe Wärmeabgabe (Stresstest: 40.2 Grad) auch zu erfühlen ist. Einen geringen Stromverbrauch im Standby und im ausgeschalteten Zustand finden wir ebenfalls vor. Unser Multimeter misst 0.4 Watt (Standby) bzw. 0.5 Watt (Aus).
Aus / Standby | 0.5 / 0.4 Watt |
Idle | 7.4 / 10.2 / 11.3 Watt |
Last |
13.2 / 15.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Der HP Mini 210-1021EG ist ein 10.1-Zoll Netbook, dass mit hochwertiger Materialhaptik und einer insgesamt guten Verarbeitung punkten kann. Auf Seiten der Leistung bringt der Intel Atom N450 keine Überraschungen, wohl aber die Seagate Festplatte. Mit 7.200 U/min dreht diese ungewöhnlich schnell, was aus dem Mini 210 aber dennoch keinen Laptop-Ersatz macht.
Ganz vorn dabei ist der Mini 210 mit seinen Akkulaufzeiten im echten Betrieb. Im WLAN-Test ermittelten wir wiederholt 6:24 Stunden. Zusammen mit der übersichtlichen Tastatur und einer minimalen Laufzeit von über fünf Stunden hätte der laufzeitstarke 10.1-Zoller zum perfekten Begleiter werden können. Starke Reflexionen auf dem TFT sowie ein stets aktiver Lüfter verhageln die Freude an Arbeit oder Unterhaltung im Park oder im Café.
Der HP Mini 210 ist ideal für Leute, die einfach Zuhause im Bett, in der Küche oder auf dem Sofa ein wenig im Web surfen, Chatten oder ihre E-Mails checken. Echte Mobilitäts-Fans sollten sich aber lieber für ein Netbook mit hellerer und matter Displayanzeige entscheiden.