Test Sony Vaio Fit 13A multi-flip SV-F13N1L2E/S Convertible
Sony stellte auf der IFA 2013 ein neues Konzept vor: Per Multi-Flip wechselt ein Subnotebook in den Präsentations- oder Tablet-Modus. Das Gelenk hierfür sitzt mittig am Deckel. Das Vaio Fit 13A multi-flip SV-F13N1L2E/S ist das erste Modell, welches jetzt verfügbar ist (ab 1.150 Euro Marktpreis). Sony spricht selbst von einem neuen Standard und hat bereits einen 15-Zoller (Fit 15A) und einen 14-Zoller (Fit 14A) aufgelegt. Ob die Rechnung aufgeht, das verrät der vorliegende Testbericht.
Bei der Verortung im Konkurrenzumfeld sehen wir HPs Spectre 13-h205eg x2 (1.100 Euro) und Asus Taichi 31 CX003H (1.200 Euro) als Konkurrenten im gleichen Preissegment. Preislich höher angesiedelt sind HPs EliteBook Revolve 810 oder Lenovos ThinkPad Helix, welche sich an die professionelle Zielgruppe richten.
Als Tablet darf das Vaio Fit multi-flip nicht viel wiegen, weshalb der Hersteller an dieser Position an allen Ecken und Enden gespart hat. Dies heißt aber nicht, dass es kein Aluminium gäbe: Die komplette Handballenauflage und Tasteneinfassung besteht aus dem Leichtmetall, hier in einer gebürsteten, gutaussehenden Form. Diese 2,5 Millimeter starke Platte ist der maßgebende Stabilitätsfaktor der Base, was leider für ein solides, steifes Gesamtbild nicht ausreicht. Wir können die nur 7 (Frontpartie) bis 20 mm (Rückseite, jeweils ohne Fuß) dünne Base deutlich verbiegen, das Chassis knarzt dabei. Das silberne Gitter, welches die Tasten einfasst, besteht aus Kunststoff. Wäre selbiges aus Metall, so wäre die Base-Stabilität wohl besser ausgefallen.
Das Scharnier sitzt straff am Gehäuse und bietet auf den letzten 20 Grad Öffnungsweg einen erhöhten Drehmoment. Der Deckel öffnet sich dann einen Tick schwerer. Dieser Effekt ist gewollt, denn so wippt die Anzeige bei Touch-Bedienung kaum. Der Deckel schiebt sich beim Öffnen unter das Chassis, selbiges wird um einige Millimeter angehoben (Rückseite). Kleine Standfüße an der Klappe verhindern indes Kratzer und Beschädigungen.
Ein Arretierriegel am Gelenk verhindert ungewolltes Nach-hinten-Klappen der Anzeige. Dies würde sonst zwangsläufig beim Auf- und Zuklappen mit einer Hand passieren. Für den Tablet-Modus gibt es bis auf zwei Magnete keine mechanische Fixierung. Dies ist aber auch nicht nötig, die beiden Magnete halten den Deckel stramm am Gehäuse. Dabei bleibt konstruktionsbedingt ein deutlicher Spalt zwischen Chassis und Display (Tablet-Modus).
Zum Aufklappen des Convertibles vom Tablet- in den Laptop-Modus muss die Anzeige an einer kleinen Erhebung über der Webcam nach oben gezogen werden. Jetzt ist als Zwischenschritt eine die Tastatur verdeckende Position möglich (nur Touchpad sichtbar). Da die Anzeige so nicht fixiert werden kann, ist dies aber nur für den stationären Einsatz sinnvoll.
Der Deckel an sich ist relativ dünn, aber auch biegsam. Die Einfassung besteht zwar aus gebürstetem Aluminium, durch die Faltstelle wird dem Ganzen aber Verwindungsfestigkeit geraubt.
Eine Gummimatte fungiert als Gelenk, was mechanische Schäden durch Abnutzung weitestgehend ausschließt. Es bleibt zu hoffen, dass die Datenkabel, ebenfalls in der Matte liegend, ebenfalls dauerhaft ohne Bruch funktionieren.
Anschlüsse sind spärlich gesät: Nur 2x USB 3.0 und HDMI haben den Weg ins Gehäuse gefunden. Vergleicht man das mit der Tablet-Konkurrenz wie HP Spectre 13 oder Asus Taichi 31, so steht unser Vaio etwas schlechter da. Das Taichi 31 hat zusätzlich noch einen Mini-VGA zu bieten, an welchen über einen mitgelieferten Adapter VGA angeschlossen werden kann.
Kommunikation
Sony entscheidet sich ob des dünnen Chassis gegen einen Ethernet-Port. Selbiger kann, wie beim Vaio Pro 13 oder Tab 11, über einen optionalen Adapter realisiert werden, der auf das Netzteil gesteckt wird. Selbiges besitzt dafür einen USB-Port zur Spannungsversorgung. Mit jenem Wireless Router VGP-WAR100 (10/100 Mbits/s RJ45) nimmt das Fit 13A per Intel Wireless-N 7260 Kontakt auf. Der Router eignet sich also für Szenarien mit alleiniger Ethernet-Infrastruktur, er bedeutet aber keinen Verzicht auf ein Funksignal. Letzteres sendet der Wireless-N 7260 bis 10 Meter Distanz ohne Ausfallerscheinungen mit voller Empfangsstärke. Danach, wir gehen zu unserem 15-Meter-Messpunkt außerhalb des Gebäudes, verliert unser Vaio den Kontakt mit dem Router. Mit schlechten Antennen oder der Alu-Abschirmung des Deckels hat das scheinbar wenig zu tun, denn alle Wireless-N 7260 hatten diese Reichweitenbeschränkung (z. B. Vaio Pro 13, Lenovo IdeaPad U430p, Dell Inspiron 7737). Der Router läuft in unserem nicht standardisierten Test mit 50 % Sendeleistung.
Bluetooth 4.0 ist ebenso an Bord wie ein NFC-Modul für die kontaktlose Verbindungsaufnahme. So kann etwa ein NFC-Bluetooth-Kopfhörer nach dem kurzen „Kennenlernen“ via NFC ohne administrative Settings gleich benutzt werden.
Zubehör
Sony spendiert dem Vaio Fit multi-flip einen Digitizer Pen. Das ist nur recht, schließlich hat das Display ein mit dem Auge erkennbares Raster, welches die Nutzung eines solchen aktiven Stiftes möglich macht. Als optionales Zubehör gibt es neben dem genannten Ethernet-Wi-Fi- auch einen HDMI-zu-VGA-Dongle. Zusammen kosten beide bei Sony 60 Euro.
Software
Reichhaltige Software oder Bloatware? Sony packt den 128 GB kleinen Festspeicher voll mit Software, darunter Voll- und Testversionen. Nach Office, McAfee LiveSafe, Socialife und Weiteren sind gerade mal 50 GB bei Auslieferung für den Nutzer frei. Hier muss erst einmal gründlich ausgemistet werden. Die Plattform WildTangentGames ist bereits vollgestopft mit Gassenhauern wie Virtual Villagers 5 oder Cut the Rope. Hier wird dem Käufer etwas zu viel Ballast aufgebürdet (18 Games).
Auf der anderen Seite muss das Imagination Studio – VAIO Edition gelobt werden. Es enthält kommerzielle Consumer-Produkte: Movie Studio Platinum 12, ACID Music Studio 9, Sound Forge Audio Studio 10 und DVD Architect Studio 5. Dieses Paket verkauft der Konzern an anderer Stelle für 99 Euro (ohne ACID).
Wartung
Der 13-Zoller besitzt keinerlei Wartungsoptionen, zumindest nicht solche, die auf die Schnelle zur Verfügung stehen. Es gibt keine Wartungsklappe auf der Unterseite und der Akku ist fest integriert.
Garantie
Sony gewährt zwei Jahre Garantie auf sein Vaio Fit multi-flip. Im Sony-Online-Store gibt es die 4-Jahres-Garantie derzeit kostenlos obendrein. Sony hat für alle Vaio Notebooks einheitliche Garantie-Updates im Angebot, die entsprechende Website gibt darüber Auskunft. Obige 4-Jahres-Garantie hat einen Wert von 170 Euro.
Bei der Webcam geht Sony in die Vollen, denn hier steht neben der Standard-Frontkamera (1 MP, 1.280 x 720 Pixel) eine Hauptkamera mit 8 Megapixeln (3.264 x 4.228) zur Verfügung. Letztere kann auch im Laptop-Modus benutzt werden. Das ist allerdings etwas unpraktisch, da sie sich auf der Unterseite der Base befindet. Die Qualität kann sich sehen lassen, doch die exakte Fokussierung klappt auch im Tageslicht nicht in jedem Fall. Dies trat im Test bei einer herunter gesetzten FHD-Auflösung auf (Bild 2). Alles in allem können wir uns nicht beschweren: Fotos lösen kristallklar auf, es gibt kein Rauschen und die Farben wirken echt. Die Fotos entstanden bei starker Bewölkung. Die HD-Frontkamera müssen wir vom Lob ausnehmen - mehr als Schnappschüsse oder Chat-Konferenzen sind mit den verpixelten Aufnahmen nicht möglich.
Wir haben das Tool CamScanner ausprobiert, das per Hauptkamera (8 MP) Text als Bild aufnimmt. Das Ausschneiden des gewünschten Textblocks mit dem Finger klappt bestens, die OCR war jedoch völlig unbrauchbar (Texterkennung).
Tastatur
Kennzeichen der beleuchteten Tastatur ist ihr schwaches, kurzatmiges Feedback. Die Chiclet-Tasten haben einen geringen Hubweg, der in einen federnden Anschlag mündet. Dadurch kann der deutliche Druckpunkt sein Feedback nicht ausspielen. Die Beleuchtung schimmert durch die Buchstaben hindurch (durchsichtiger Kunststoff). Dadurch ist die Beschriftung bei deaktiviertem Tastenlicht schlecht ablesbar. Blindschreiber wird das wenig stören, aber die werden eine konische Tastenwölbung vermissen. Die Zielführung ist auf Grund des großzügigen Layouts mit den abgesetzten Pfeiltasten dennoch in Ordnung. Die Tastenbeleuchtung lässt sich leider nicht über einen Hotkey, sondern nur per Vaio Control Tool beeinflussen.
Touchpad
Das 12 Zentimeter in der Diagonalen große ClickPad ist bis in die Randbereiche sensibel und mit einer matten, aber dennoch relativ glatten Beschichtung versehen. Die beiden Maustasten werden durch Druck auf den unteren Rand des Pads gedrückt. Der Hubweg dort könnte etwas größer sein, er geht mit einem angenehm leichten Druckpunkt aber in Ordnung.
Touchpanel
Das Touchpanel reagiert ohne Verzögerungen auf Finger-Eingaben, und sogar Klicks auf kleine Symbole mit dem großen Finger werden meistens präzise interpretiert. Ein wichtiges Tool für alle, die den Touchscreen effektiv in ihr Windows Arbeitsleben einbinden wollen, ist der Digitizer Stylus VGP-STD2. Selbiger liegt auch beim Vaio Tap 11 bei. Der aktive Stift mit Alu-Gehäuse liegt dank des metallischen Gewichts gut in der Hand, und handschriftliche Notizen lassen sich exakt schreiben. Vorteil des Stiftes: Sobald die Spitze des Stylus über dem Screen schwebt, wird die Fingereingabe ausgeblendet und wir können Handballen oder Finger auf den Touchscreen legen.
Sony weiß: Die Effizienz eines Touchscreens steht und fällt mit den Tools, die der Anwender nutzt. Hier legt der Hersteller CamScanner (Inhalte scannen, synchronisieren, weitergeben, verwalten), VAIO Clip (Web-Inhalte/Bilder für Präsentationen sammeln) und VAIO Paper (Notizen in Dokumenten) auf die SSD.
Sony bietet seinen 13-Zoller nur mit dem Full-HD-Display an (1.920 x 1.080). Die höchste Auflösung bringt das 15,6-Zoll-Schwestermodell Fit 15A heran, dieses löst mit 2.880 x 1.620 Pixeln auf. Die Konkurrenten Taichi 31 und HP Spectre 13-h205eg lösen mit ihren jeweils 13,3 Zoll gleichsam in FHD auf. Ein mattes Display gibt es nur beim Taichi 31 auf der Innenseite (Non-Touch; Außen: Touch).
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 368 cd/m²
Kontrast: 584:1 (Schwarzwert: 0.63 cd/m²)
ΔE Color 4.56 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.36 | 0.5-98 Ø5.2
60% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
61% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
61% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.31
Die starke Helligkeit von 368 cd/m² im Durchschnitt kann das Taichi 31 (-31 %) deutlich überflügeln, das Spectre 13 liegt etwa gleichauf (-6 %). Dafür hat das Vaio aber einen wesentlich geringeren Kontrast (584:1) respektive Schwarzwert (0,63 cd/m²). Beim Taichi 31 und beim Spectre 13 sind die Farben doppelt knackig, hier liegt der Kontrast bei zirka 1.200:1. Dumpfe, verwaschene Farben müssen Käufer dennoch nicht befürchten. Ein Schwarzbild ist bei höchster Helligkeit allerdings nicht tiefschwarz wie bei HP und Asus. Clouding der Hintergrundbeleuchtung müssen wir am Panel nicht kritisieren, allenfalls am unteren Rand kann man einen kleinen hellen Einfluss erkennen. Mit 88 % ist die Ausleuchtung, gemessen an der hohen Luminanz, sehr gut.
Wir kalibrieren das Triluminos-Display auf sRGB und prüfen zuerst die Abdeckung der zwei wichtigsten Farbräume. sRGB kann das Fit 13A zu zirka 90 % abbilden, AdobeRGB zu 60 %. Das dürfte den meisten professionellen Nutzern nicht genügen.
Wir prüfen mit der CalMAN Software und einem Fotospektrometer vor der Kalibrierung (Auslieferungszustand), ob das Panel den Ansprüchen professioneller Bildbearbeiter genügt. Die Graustufen (Werkszustand) sehen akzeptabel aus, CalMAN meldet ein DeltaE(2000) von 5. Ein DeltaE von 2,5 würde aussagen, dass ein menschliches Auge fast keinen Unterschied zwischen dem sRGB Pattern und dem nativen Pattern ausmachen kann (Farbkarten). Die Farbsättigung zeigt ebenfalls nur gemäßigte Abweichungen (DeltaE meist <5), was den ColorChecker zu einem zusammenfassenden DeltaE von 4,56 veranlasst.
Die hohe Helligkeit hilft im Tageslicht ein Stück weit gegen die Spiegelungen des Touchpanels anzukämpfen. Um die maximale Helligkeit zu erreichen, muss aber der Ambient Light Sensor abgeschalten werden. Unter gleißendem Sonnenlicht ist das natürlich nicht nötig. In Innenräumen oder am Abend sorgt der Sensor dafür, dass die Helligkeit fürs Auge angenehm bleibt.
Das F13A wartet mit erstklassigen Blickwinkeln auf: Aus jeder Position erkennen wir ein gleichbleibend helles und farbstabiles Bild. Farbinvertierungen bleiben aus. Die Konkurrenten besitzen ebenfalls IPS-Panels und können in dieser Hinsicht mithalten.
Sony verkauft sein Fit 13A derzeit in Konfigurationen mit Core i3 4005U (1,7 GHz, kein Turbo Boost), i5 4200U (1,6 GHz) und i7 4500U (1,8 GHz). Online-Shops bieten derzeit nur die eher unattraktive Core-i3-Variante an. Windows 8 Pro liegt auf einer 128-GB-SSD (SATA Flash), hier könnte der Hersteller auch ein 256-GB- (+200 Euro) oder ein sündhaft teures 512-GB-Modell (+380 Euro) liefern.
Die RAM-Ausstattung beläuft sich auf 8.192 MB in Form von 2 x 4.096-MB-Modulen. Eines davon ist aufgelötet, das zweite gesteckt. Speziell die GPU dürfte vom unterstützen Dual-Channel-Betrieb profitieren.
Prozessor
Der Core i5 4200U (1,6 GHz) ist ein Dual-Core der aktuellen Haswell Architektur. Sein Turbo-Boost lässt den Takt im besten Fall auf 2,6 GHz hochschnellen, wovon speziell Anwendungen, die kurzzeitig viel Rechenleistung benötigen, profitieren. Läuft der Turbo rund? Nein, wir messen direkt nach dem Kaltstart im Cinebench R11.5 konstant 1,6 GHz (Multi & Single). Diese Taktung bleibt auch bei wiederholten Durchläufen bestehen. Da die Temperaturen an der CPU während dieser normalen CPU-Benchmarks 53 Grad nicht überschreiten, müssen wir von einer massiven Performance-Beschneidung seitens Sony ausgehen.
Aus diesem Grund liegen Microsofts Surface Pro 2 oder auch das Vaio Duo 13 9 bzw. 7 % vor dem Testgerät. Beide Geräte haben denselben Prozessor, fahren aber den Turbo Boost zumindest ansatzweise aus (1,9 GHz bis 2,3 GHz). Der Unterschied ist nicht enorm riesig und für die gängige Praxis eines solchen Notebooks ggf. nicht relevant. Doch stellt sich die Frage: Warum Geld für einen Core i5 ausgeben, wenn die niedriger taktenden Y-Varianten der Konkurrenz (TDP 13 Watt; z. B. Core i5 4202Y) nur 9 bis 20 % langsamer sind. Den alternativen Core i3 4005U hatten wir leider noch nicht im Test, so können wir keinen Ausblick auf dessen Performance geben. Weil der TDP mit 15 Watt ident ist, gehen wir aber von einer ähnlichen Drosselung im Vaio Multi Flip aus. Im BIOS bzw. in Vaio Control gibt es im Übrigen keine Turbo-On/Off-Optionen.
Die Performance bleibt, sofern Leistungsmodus gesetzt, im Akkubetrieb ident. Den Leise-Modus sollte der Nutzer dann aber nicht einsetzen, der beschränkt den CPU-Takt auf 800 MHz (R11.5 Multi: 0,72 statt 1,71 Punkte).
System Performance
Die künstliche Beschränkung auf den Norm-Takt sorgt nicht unbedingt sichtbar für eine Leistungsminderung. Wenn wir uns die PCMark 7- und PCMark 8-Scores ansehen, so stellen wir fest, dass es zwischen den genannten Convertibles höchstens minimale Unterschiede gibt. Extrem ähnlich fallen die Storage Scores des PCMark 8 aus, aber auch der PCMark-7-Gesamtscore fällt nur marginal different aus. Durch die SSD-Bestückung aller Testgeräte gleichen sich die Benchmarks sehr, denn die Geschwindigkeiten beim Lesen und Schreiben von Dateien sind maßgebend für die meisten Scores. Tendenziell geraten die Geräte mit der 13-Watt-Y-Variante des Intel Core leicht ins Hintertreffen.
PCMark 7 Score | 4277 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 2592 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 2624 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 3538 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im Detail betrachtend erkennen wir in der Samsung MZNTD128HAGM (128 GB) eine recht potente SSD, die aber Schwierigkeiten beim Schreiben mittlerer und großer Dateien hat. Read 4k (28 MB/s) als auch Read Sequential (509 MB/s) fallen sehr gut aus. Beim Write gehen die Zahlen in die Knie, sofern es nicht Write 4K ist. Hier führt das Testgerät mit Abstand. Subjektiv starten Programme extrem zügig, und das System fährt aus dem Kaltzustand binnen 10 Sekunden hoch.
Grafikkarte
Die Intel HD Graphics 4400 ist eine universell eingesetzte GPU in den ULV-Chips der Haswell Generation. Sie kann zwischen 200 und 1.000 MHz takten, hat also wie der Prozessor (theoretisch) einen Turbo-Boost.
Die Leistungsentfaltung der HD 4400 zeigte sich im Test stark differenziert. Dies ist in erster Linie vom Performance-Modus abhängig. Das Vaio Control Center lässt die Auswahl von Leistung, Standard und Leise („Betriebsart des Prozessor und des Lüfters“) zu. Bei letzterer wird der GPU-Takt auf 150 MHz gedrosselt, was zu deutlichen Einbußen bei Games oder Benchmarks führt. Im Modus-Performance darf die HD 4400 ein klein wenig mit ihrem Turbo spielen, mehr als 650 MHz erlebten wir in den Testläufen aber nicht. Dies hatte zur Folge, dass sich etwa der OpenGL-Test des Cinebench R11.5 bei wiederholter Ausführung langsam auf 18,5 Punkte steigerte. Startend im kalten Zustand lag der Score zuerst bei 10, dann bei 14 und dann bei den genannten 18 Punkten.
Nichtsdestoweniger scheint unser Fit 13A die Scores anzuführen, zumindest wenn wir Duo 13 und Surface Pro 2 mit gleicher CPU einmal außen vor lassen. Diese beiden Konkurrenten haben ebenfalls Dual-Channel-Arbeitsspeicher, lassen ihren GPU-Takt aber zwischen 900 und 950 MHz schwanken. Das reicht für 20 bis knapp 40 % Mehrleistung.
3DMark 06 Standard Score | 4607 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 28829 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3236 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 498 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Spiele-Performance der HD 4400 ist ohnehin gering, das wird durch den niedrigen Takt noch verschärft. Wie so oft geht es aber auch noch schlechter: Das passiv gekühlte HP Spectre 13 liegt in unseren beiden Test-Games 24 bis 44 % hinter unserem Vaio Fit 13A. Richtig viel anfangen kann der geneigte Spieler damit so oder so nicht, weshalb selbiger wenigstens zu dedizierten Einsteiger-GPUs wie der GT 720M greifen sollte. In der Convertible-Sektion gibt es aber selten ein passendes Gerät. Noch nicht, denn das angekündigte Vaio Fit 15A kommt mit GT 735M daher.
Battlefield 4 | |
1024x768 Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Vaio Fit multi-flip SV-F13N1L2E/S | |
HP Spectre 13-h205eg x2 | |
1366x768 Medium Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Vaio Fit multi-flip SV-F13N1L2E/S | |
HP Spectre 13-h205eg x2 |
Fifa 14 - 1366x768 High Preset AA:2x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Vaio Fit multi-flip SV-F13N1L2E/S | |
HP Spectre 13-h205eg x2 |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Dota 2 (2013) | 51 | 32 | ||
Fifa 14 (2013) | 145 | 84 | 59 | 33 |
Battlefield 4 (2013) | 21 | 15 |
Geräuschemissionen
Der aktive Lüfter des Fit 13A zeigt sich im Performance-Modus (Vaio Control) als ein unruhiger Geselle, der fast die ganze Zeit mit 36 dB(A) dröhnt. Selbst wenn wir nur das BIOS aufrufen, geht der Kühler auf diesen Pegel. Im Modus Leise ändert sich das schlagartig: Während der Lüfter eben noch meinte, lautstark kühlen zu müssen, so ist er jetzt mäuschenstill (29,6 dB(A): Lüfter an, aber sehr leise). Wir haben den Eindruck von extrem übervorsichtig eingestellten thermischen Grenzen. Der Leise-Modus beschränkt allerdings auch den CPU-Takt auf 800 MHz.
Bei Last geht es dann deutlicher zur Sache. 43 dB(A) messen wir im Stresstest, aber auch bei normaler Last durch den 3DMark 2006. Der Leise-Modus kappt den Lärmpegel konstant auf zirka 34 dB(A). Nicht so der Konkurrent Spectre 13 von HP, welcher vollkommen lüfterlos und geräuschlos daherkommt. Das Taichi 31 ist mit höchstens 36 dB(A) ebenfalls deutlich leiser.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 35.8 / 35.8 dB(A) |
Last |
| 42.7 / 42.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Abwärme im Leerlauf ist äußerst gering, sie liegt stellenweise nur wenige Grad über der Zimmertemperatur. In diesem Fall hatten wir den Modus Leise aktiviert, welcher den GPU-Takt auf 150 und den der CPU auf 800 MHz einschränkt. Bei Last erwärmt sich das Chassis punktuell deutlich, jedoch vor allem an zwei Hot-Spots in oberen Bereich der Base. Das Scharnier verdeckt den Luftauslass, lässt aber einen Spalt nach oben und unten zum Abströmen der Heißluft. Hier messen wir im nach mehrstündigem Stresstest 45 bis 47 Grad.
Mit dem Stresstest inszenieren wir eine Extremsituation für das Kühlsystem, die in der Praxis so nicht vorkommen wird. Der Prozessor rückt nach einiger Zeit von seinem 1,6-GHz-Standard-Takt ab und drosselt auf 800 MHz. Das Warum bleibt ungeklärt, schließlich wurden während dieser zwei Stunden höchstens 74 Grad Temperatur erreicht. Die GPU liegt währenddessen bei 350-400 MHz. Arbeitet nur ein Prime95-CPU-Stresstest auf allen Kernen, so steigt der Takt wieder an, verharrt aber wie üblich auf 1,5 bis 1,6 GHz.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-0.3 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher tönen seitlich aus dem flachen Chassis, sie liegen rechts und links unter der Handballenauflage. Die Stärken der kleinen Membrane sind die kratzfreie hohe Lautstärke sowie vglw. ausgewogene Mitten und Höhen. Bässe oder gar Vibrationen unter der Hand vermögen sie nicht zu erzeugen. Für Beethovens Dritte mit Genuss wird es nicht genügen, für einen Film oder den Skype Chat sind die Speaker aber mehr als angemessen. Sony spricht selbst von ClearAudio+, das ist eine klangliche Aufbereitung im Codec.
Der Hersteller muss sich wirklich etwas auf die audiophilen Fähigkeiten des Fit 13A einbilden, schließlich packt er eine Vollversion des Audio Editing Tools Sound Forge Audio Studio 10.0 auf die SSD. Das Tablet in ein Audio- Aufnahme-, Bearbeitungs- und Masteringstudio zu verwandeln, das könnte für manchen Nutzer interessant sein. Preis der Software: 50 Euro.
Energieaufnahme
Der 36-Wh-Akkumulator benötigt 2:33 Stunden zum vollständigen Wiederaufladen. Die Energieaufnahme fällt sehr niedrig aus, speziell unter Last. Hier stehen die 22 Watt konträr zum Microsoft Surface Pro 2 (43 Watt) und zum Sony Vaio Duo 13 SVD1321M2E (31 Watt), welche denselben Prozessor haben. Dies zeigt sehr deutlich den fehlenden Turbo Boost. Weiterhin ist die nicht vorhandene Differenz zwischen Load Maximum und Load Average ein Hinweis auf das Throttling. Im Leerlauf sorgt der Leise-Modus für gerade einmal 4 Watt. Das kann ein Asus Taichi 31-CX003H (7 Watt) bei Weitem nicht. Das HP Spectre 13-h205eg x2 (5 Watt) verfehlt die Messlatte nur knapp.
Aus / Standby | 0.01 / 0.5 Watt |
Idle | 4.1 / 7.6 / 8.8 Watt |
Last |
22 / 22.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Kann sich das Fit 13A durch seine Knauserigkeit bei den Taktungen einen Vorteil bei den Laufzeiten herausschinden? Mit nur 36 Wh sollten die Bemühungen nötig sein, denn die Konkurrenz tischt mehr auf: HP Spectre 13-h205eg (50 Wh, Tab + Dock), Asus Taichi 31 (53 Wh). Beim WLAN-Test hält das Spectre 13 (TDP 13 Watt) ganze 42 % länger aus, das Taichi (TDP 17 Watt) geht 19 % früher aus. Duo 13 und Surface Pro 2 mit gleichem Prozessor sind 20 bis 30 % länger unterwegs. Auch diese beiden haben mehr Wattstunden an Bord.
Der Last-Test (Modus Performance) zeigt sehr gut, wie die Deaktivierung des Turbos Laufzeit schindet. Trotz höherer Akkukapazität liegt das Microsoft Surface Pro 2 (4200U) 11 % zurück, das Taichi 31 (3317U) liegt gleichauf. Im Leerlauf geht die Strategie ebenfalls auf. Der Reader Test (Modus Leise, niedrigste Energieaufnahme) endet 36 % besser als das Taichi 31 und nur 25 % schlechter als das HP Spectre 13.
Bei unseren Tests der Akkulaufzeit ist eine Probe der Laufzeit während des DVD-Schauens üblich. Mangels optischem Laufwerk haben wir Big Buck Bunny H.264 1080p mit voller Helligkeit laufen lassen (Sensor aus) und eine Zeit ähnlich dem WLAN-Test ermittelt (5:04 Stunden).
Sony stellt mit dem Vaio Fit 13A (multi-flip SV-F13N1L2E/S) ein Convertible zusammen, das in vielen Disziplinen ein rundes Bild abgibt. Das Klapp-Falt-Prinzip der Anzeige hat uns überzeugt. Das geringe Gewicht des Chassis und der Mechanismus ziehen allerdings Nachteile bei der Stabilität nach sich. Diese wäre insgesamt tragbar, die nachgebende Tastatur missfällt uns aber.
Das IPS-Panel ist von guter Qualität (geringe DeltaE-Abweichungen), wenngleich der Kontrast nur mittelmäßig ausfällt. Die Anwendungsleistung ist dank der schnellen Samsung SSD auf der Höhe deutlich teurerer Konkurrenten. Die Abwärme ist relativ gering, jedoch macht der Lüfter unter Last oder im Performance-Modus mehr Krach als uns nötig erscheint. Die Laufzeiten von um die fünf Stunden in den praxisnahen Tests sind ebenfalls erfreulich.
Der Test zeigt einmal mehr, wie die Hersteller in Sachen Performance und Thermik immer noch tricksen, um gewisse Laufzeiten zu erreichen oder bestimmte Temperaturen nicht zu überschreiten. Im Falle des Vaio Fit multi-flip SV-F13N1L2E/S scheint Sony aber etwas übereifrig gewesen zu sein. Der Turbo wurde deaktiviert, obwohl die Sensoren zu jeder Zeit unbedenkliche Temperaturen melden (selbst im Stresstest). Wenn sich der Kunde für einen Core i5 entscheidet, so will er auch dessen volle Rechenleistung. Das blumige Versprechen eines „Computer-Erlebnis ohne Kompromisse“ wird damit konterkariert - zumindest für performanceorientierte Käufer. Alle anderen werden davon gar nichts bemerken und lediglich die äußerlichen Nach- aber auch Vorteile kennen lernen.