Test Samsung Serie 6 600B5C-S03 Notebook
Spezielle Business-Sparten werden von den Herstellern äußerst unterschiedlich gehandhabt. Während Sony beispielsweise keine ausgewiesene Business-Serie mehr im Sortiment hat, bauen andere Hersteller wie Lenovo ihr Portfolio langsam aber stetig aus. Zudem versuchen auch Nischenmarken wie Schenker mit umgelabelten Consumer-Notebooks ins Business-Umfeld vorzudringen. Diese punkten vor allem über den Preis und die flexiblen Konfigurationsmöglichkeiten. Samsung hat mit der Serie 6 eine waschechte Business-Linie im Angebot. Hier handelt es sich nicht um eine Verlegenheitslösung, sondern um eine konsequent auf professionelle Anforderungen hin ausgerichtete Produktserie. Ausstattungsdetails wie umfangreiche Sicherheitslösungen, ein Docking-Anschluss oder eine professionelle Grafiklösung unterstreichen den ambitionierten Anspruch. Unser Testmodell verfügt über eine Intel Core i7-3520M CPU, eine Nvidia NVS 5200M Grafik, 8 GB RAM, ein 128 GB großes Solid State Drive und ein HD+-Display. Als Betriebssystem installiert Samsung noch Windows 7 und respektiert damit den aktuellen Wunsch vieler Unternehmen.
Samsung wirbt auf der Produktseite mit einer hohen Stabilität und Langlebigkeit. Zudem soll die spezielle Gehäusearchitektur mit Magnesiumlegierung nach besonders hohen Qualitätsstandards gefertigt werden. Dem ersten Eindruck nach kann sich das Gehäuse des Samsung Serie 6 600B5C durchaus mit Konkurrenten aus den Häusern Dell, Lenovo, HP und Fujitsu messen.
Im Vergleich zum Vorgänger Samsung 600B5B mit Intel-Sandy-Bridge-Ausstattung wurde an Design und Konstruktion offensichtlich nichts geändert. Die Bauteile sind sauber eingepasst, die Spaltmaße gleichmäßig, und die Oberflächen machen einen pflegeleichten Eindruck. Die businessgraue Gehäusefarbe leistet sich kaum Spielereien und bietet ein ausreichend hohes Maß an Understatement. Nicht so richtig passen die blau metallisch abgesetzten Leisten im Bereich der Touchpad- und Pointstick-Tasten und das fliederfarbene Displayscharniergehäuse zum Gesamteindruck. Aber das ist ja wie so oft Geschmackssache.
Die Stabilität des Gehäuses erreicht insgesamt nicht ganz das, was man anhand der Werbeslogans erwarten könnte. Die Baseunit lässt sich mit Zug und Gegenzug etwas verwinden, das Display wippt sichtbar nach, und die rechte Seite der Handballenablage kann man mit mittlerem Druck merklich eindellen. Ob das Gehäuse wirklich einem Gewicht von 500 kg widerstehen kann, haben wir nicht getestet. Dafür sind die Bereiche über dem optischen Laufwerk und über dem Akkuschacht etwas stabiler, als man es sonst oft bei der Konkurrenz sieht.
Im Vergleich mit anderen Business-Notebooks liegt das Samsung Serie 6 600B5C in etwa auf einem Niveau mit dem Asus Pro B53V. Deutlich besser schneiden in der Gehäusewertung zum Beispiel der aktuelle Klassenprimus Dell Latitude E6530 oder das HP EliteBook 8570p ab. Weitere Eindrücke bezüglich der Gehäuseeigenschaften kann man vom Test des Samsung Serie 6 600B5B übertragen.
Samsung hat beim 600B5C viele Schnittstellen, die ein Business-Notebook im harten Unternehmenseinsatz benötigt, in das Gehäuse integriert: USB 3.0, eSATA, VGA, HDMI und ein ExpressCard/34-Schacht decken ein breites Spektrum ab. Schnelle externe Massenspeicher lassen sich per eSATA oder USB 3.0 anbinden, und externe Monitore sind sowohl analog per VGA als auch digital per HDMI ansteuerbar. Firewire 400 oder einen DisplayPort findet man hingegen nicht vor.
Zusätzliche Schnittstellen lassen sich per ExpressCard/34 oder durch Samsungs Business Dock II erweitern. Per Docking-Station (Samsung AA-RD7NDOC Dockingstation, ca. 170 Euro) erhält man neben den üblichen Standardanschlüssen doch noch einen DisplayPort oder sogar einen DVI-Anschluss. Nutzbar ist weiterhin die Dockingstation der Vorgängermodelle Samsung Serie 6 600B5B (Samsung AA-RD4NDOC Dockingstation, ca. 140 Euro), die allerdings noch keine USB 3.0 Ports zu bieten hat.
Die Positionierung der Schnittstellen ist in weiten Teilen gelungen. LAN, USB und eSATA sind weit hinten am Gehäuse untergebracht und stören so wenig, wenn man externe Geräte angeschlossen hat. Bindet man jedoch auch öfter zusätzliche Monitore an, so kann sich die mittig auf der linken Seite gewählte Position der Anschlüsse recht störend auf den Arbeitsfluss niederschlagen. Entsprechende Kabel liegen dann genau im Arbeitsbereich der Hände. Ebenfalls einschränkend können sich die geringen Abstände zwischen den USB-Anschlüssen auswirken. Kommen breite Erweiterungen wie DVB-T Empfänger oder USB-Sticks zum Einsatz wird der benachbarte Port blockiert.
Der VGA-Anschluss beliefert ein Asus PA238Q Display bei nativer FullHD-Auflösung mit einem insgesamt guten Bild, das eine nur schwach wahrnehmbare Unschärfe aufweist. Per USB 3.0 konnten wir ein externes Solid State Drive leistungsmäßig ausreizen und haben eine Übertragungsrate (seq. Lesen) von 238 MB/s erzielt.
Kommunikation
Für Verbindungen per Funk stehen Bluetooth 4.0 und Intels Centrino Advanced-N 6235 WLAN-Modul zur Verfügung. Die WLAN-Lösung von Intel kann theoretisch bis zu 300 Mbit/s übertragen, verfügt über 2 Antennen und deckt sowohl das 2,4-GHz-Band als auch das 5-GHz-Band ab. Im Praxistest haben wir eine übliche Verbindungsqualität festgestellt, die eine etwas weitreichendere und stabilere Verbindung ermöglicht als das Atheros Modul des Asus N76VZ. Als weiteres Feature nutzt Samsung auch Intels WiDi-Standard, der es ermöglicht, externe Displays per Funk anzusteuern. Getestet haben wir das nicht. Ein WWAN-Modul ist im Testgerät nicht integriert und scheint auch nicht vorgesehen zu sein. Ein passender Steckplatz oder überhaupt ein passender Ort dafür ist jedenfalls nicht ersichtlich. Kompletiert wird die Kommunikationsausstattung durch eine 1,3-MP-Webcam, die für Videokonferenzen ausreicht, und einen Gigabit-LAN-Anschluss.
Sicherheit
Im Bereich der Sicherheit lässt Samsung nichts anbrennen und fährt alles auf, was auch viele Konkurrenten bieten: Ein Trusted Platform Modul von Infineon, Intels Active Management System, Intel Anti Theft, verschiedene Bios-, Festplatten- und Windows Passwortoptionen, ein Smart Card Reader, ein Fingerabdruckscanner, Samsungs Recovery 5 und den Passwortverwalter Softex Omnipass. Das Bios ist beim Booten über das Drücken der F2-Taste erreichbar. Je nach Sicherheitsbedürfnis hat man beim Samsung 600B5C eine große Auswahl an Optionen, die eine angemessene Absicherung der privaten oder geschäftlichen Daten ermöglichen. Weiteres zum Thema Sicherheit in Notebooks kann man in unserem passenden FAQ-Artikel nachlesen.
Wartung
Über die große Wartungsklappe am Unterboden gelangt man an das Funkmodul, den Massenspeicher und die RAM-Bausteine. Das optische Laufwerk ist als Modul ausgeführt und kann nach dem Lösen des Verriegelungsschiebers einfach entnommen werden. Zudem ist der Auswurfknopf des Laufwerks gut ertastbar und artet nicht wie bei manchem Konkurenten zu einer Frickelangelegenheit aus. Alternativlaufwerke für diesen Schacht werden von Samsung aber scheinbar nicht angeboten. Jedenfalls haben wir weder bei Samsung noch bei Drittanbietern ein entsprechendes Modul gefunden. Der Lüfter ist über die Wartungsklappe nicht erreichbar. Um weiter ins Innere vordringen zu können, muss die Baseunit zerlegt werden. Das wiederum kann zu einem Garantieverlust führen.
Garantie
Samsung stattet die Serie-6-Notebooks standardmäßig mit einem 2 Jahre gültigen Vor-Ort-Service aus. Dieser lässt sich auf 36, 48 oder 60 Monate verlängern. Eine Garantieerweiterung auf 5 Jahre Vor-Ort-Service gibt es zum Beispiel für etwa 260 Euro. Möglich ist eine solche Ergänzung allerdings nur innerhalb der ersten 90 Tage ab Kaufdatum.
Tastatur
Die Tastaturmatte liegt auf der gesamten Fläche fest auf und lässt sich nur im linken Drittel minimal eindrücken. Die Tasten verfügen über einen mittleren Hub, einen gut definierten Druckpunkt und ein leises Anschlaggeräusch. Das Haupteingabefeld ist im 19-mm-Raster angeordnet, und öfter genutzte Tasten wie Space, Tab und Backspace sind ausreichend groß ausgeführt. Die Hauptbeschriftung ist kontraststark angebracht. Die FN-Kombinationen in hellem Blau und die Positionskennzeichnungen der seitlichen Schnittstellen in mittlerem Grau sind bei ungünstigem Licht schlechter erkennbar. Eine Tastaturbeleuchtung gibt es nicht.
Touchpad/ Pointstick
Das Touchpad ist mit 86 x 44 Milimetern ausreichend groß und ermöglicht es, auch Multitouchgesten meist fehlerfrei umzusetzen. Die Gleiteigenschaften sind gut, und Eingaben werden zuverlässig entgegengenommen. Die separat ausgeführten Touchpadtasten funktionieren tadellos und geben keinen Anlass zur Kritik. Lediglich die Oberfläche ist haptisch nicht so angenehm wie zum Beispiel beim HP EliteBook 8570p mit der gummierten Materialbeschaffenheit.
Der Trackpoint arbeitet grundsätzlich sehr präzise, leidet aber subjektiv unter der nach innen gewölbten Oberfläche. Dadurch hat man öfter das Gefühl, bald von der Steuerung abzurutschen. Die Konkurrenzmodelle mit nach außen gewölbtem Knubbel sorgen für eine komfortablere Navigation mit besserem Feedback. Die beigelegten Ersatzaufsätze sind von gleicher Beschaffenheit.
Samsung bestückt die Serie-6-Modelle entweder mit einem WXGA-Display oder mit dem HD+-Display, das wir auch im Testmodell antreffen. Beide werden mit White-LEDs beleuchtet, haben eine matte Oberfläche und sind mit TN-Panels ausgestattet. Die Punktdichte erreicht beim Testmodell 117 dpi und bietet damit ein gutes Verhältnis aus Arbeitsfläche und Darstellungsgröße. Noch feiner lösen FullHD-Displays auf, die für Modelle der Serie 6 aber derzeit nicht angeboten werden.
Samsung verspricht eine Helligkeit von 300 nit (cd/m²). Diese Leuchtkraft haben wir an keiner Stelle des Displays messen können. Zwar sind die von uns ermittelten Werte mit 228 cd/m² bis 277 cd/m² keinesfalls schlecht, das Versprechen des koreanischen Herstellers erfüllen sie aber bei Weitem nicht. Im Mittel können wir dem Display letztlich eine Helligkeit von 247 cd/m² attestieren. Zudem ist die Ausleuchtung mit 82 Prozent lediglich als durchschnittlich einzustufen. Bei einfarbigen Bildinhalten kann man eine dezente Wolkenbildung erkennen. Auf den Praxisbetrieb hat das aber so gut wie keine Auswirkungen.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 248 cd/m²
Kontrast: 142:1 (Schwarzwert: 1.75 cd/m²)
ΔE Greyscale 8.65 | 0.5-98 Ø5.2
45.91% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
66.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
44.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.7
Die Helligkeit lässt sich in 8 Stufen regulieren und deckt einen Helligkeitsbereich von minimal 17 cd/m² bis maximal 247 cd/m² (jeweils Bildschirmmitte) ab. Eine für Innenräume meist ergonomische Leuchtstärke von etwa 150 cd/m² erhält man mit der Helligkeitsstufe 6. Dank der matten Oberfläche sind Spiegelungen kein Thema. Das wirkt sich besonders positiv im Außeneinsatz aus, wo sich Spiegelbilder aufgrund der hellen Umgebungslichtsituation besonders stark bemerkbar machen würden. Die maximale Helligkeit wird im Akkubetrieb nicht reduziert, sondern kann vom Anwender voll genutzt werden. Das sorgt für eine insgesamt gute Erkennbarkeit der Bildschirmdarstellung. Lediglich bei direkter Sonneneinstrahlung oder sonst ungünstiger Sitzposition wird die Nutzbarkeit teilweise stark eingeschränkt.
Nicht konkurrenzfähig ist der schwache Kontrast mit 142:1. Farben wirken blass, und ein tiefes Schwarz sucht man vergeblich. Für Filme, Videos und Spiele ist das nachteilig, bei Textverarbeitung, Tabellenkalkulationen und Internetaufgaben relativiert sich dieser Nachteil aber erheblich. Sichtbar besser schneiden in diesem Bewertungsteil das HD+-Display des HP EliteBook 8570p oder das FullHD Display des Dell Latitude E6530 ab.
Die Farbraumabdeckung beträgt etwa 60 % des sRGB-Farbraums und empfiehlt sich daher kaum für ein professionelles Arbeiten im Foto- und Grafikbereich.
Bei den sonstigen Qualitätseigenschaften punktet das Samsung Panel in den Werkseinstellungen wenig. Die Graustufenauflösung, die Farbgenauigkeit und die Farbsättigung weisen große Abweichungen zum Ideal auf. Erst mit einer Kalibrierung kann man das Potential des Bildschirms nutzbar machen. Während man bei den Graustufen mit einem DeltaE2000 von durchschnittlich 2,05 schließlich zu einem sehr guten Ergebnis gelangt, wirken sich die Verbesserungen bei der Farbgenauigkeit und der Sättigung nicht so stark aus, dass es für einen professionellen Einsatz reichen würde. Die Abweichungen sind in vielen Farbbereichen dann immer noch zu hoch und damit deutlich sichtbar.
Die Blickwinkelstabilität ist vor allem im vertikalen Korridor sehr schwach. Eine optimale Bilddarstellung hat man lediglich bei einem leicht nach hinten geneigten Bildschirm in einem schmalen Feld von etwa 95 ° bis 105 ° Auftreffwinkel. Außerhalb dieses Korridors bleichen Bildinhalte entweder aus oder beginnen zu invertieren. Im horizontalen Bereich ist die Darstellung deutlich stabiler, dunkelt aber zu den Seiten etwas ab. Während sich dieser Effekt in Innenräumen kaum negativ äußert, führt er im Außengebrauch zu einer eingeschränkten Erkennbarkeit von seitlichen Sitzpositionen aus.
Die drei verschiedenen Konfigurationen, die derzeit vom Samsung Serie 6 600B5C erhältlich sind, unterscheiden sich entweder hinsichtlich der CPU, der Grafikausstattung, der RAM-Ausstattung und/oder beim Massenspeicher. Das von uns getestete Top-Modell mit Intel Core i7-3520M, Nvidia NVS 5200M, HD+-Display und Solid State Drive ist dabei erstaunlicherweise deutlich günstiger als eine Variante mit Intel Core i5-3320M, Intel HD Graphics 4000 und WXGA-Display. Das Testmodell lockt somit einerseits mit einer erwartungsvollen Performance und lässt andererseits mit Nvidia Optimus und einem Solid State Drive auf geringe Emissionen und Verbrauchswerte hoffen. Dass der Straßenpreis mit derzeit etwa 950 Euro einen zusätzlichen Kaufanreiz darstellt, kann dem Businesskunden nur recht sein.
Prozessor
Samsung spendiert dem Testmodell die derzeit zweitschnellste Dual-Core-CPU Intel Core i7-3520M. Diese erreicht dank Turbo Boost 2.0 eine maximale Taktrate von 3.600 MHz bei Single-Thread-Aufgaben und bietet ansonsten einen Nominaltakt von 2.900 MHz. Kann die Rechenlast auf mehrere Kerne verteilt werden, so sorgt Intels Hyperthreading-Technologie dafür, dass bis zu vier Threads gleichzeitig abgearbeitet werden können. Beide Technologien sorgen zusammen für eine optimale Leistungsentfaltung.
Im Vergleich zu Quadcore-CPUs profitiert der flotte Zweikerner vor allem bei Single-Thread-Aufgaben von der hohen Taktung. Beim Cinebench R10 32bit Single erzielt unser Testmodell zum Beispiel 4837 Punkte, wohingegen eine Intel Core i7-3610QM Quadcore-CPU im Schnitt bei 4422 Punkten stehen bleibt. In der Praxis haben wir das mit einer Audio-Konvertierung per iTunes überprüft. Hier erzielt die Intel Core i7-3520M-CPU eine 50-fache und die Intel Core i7-3610QM eine 47,1-fache Konvertierungsgeschwindigkeit.
Bei ausgedehnten Multithread-Aufgaben zeigt sich schließlich die Leistungsgrenze des Intel Core i7-3520M-Prozessors. Beim Cinebench R10 32 bit Multi stehen den 10.265 Punkten 17.265 Punkte (i7-3610QM) gegenüber. In der Praxis wirkt sich das vor allem dann aus, wenn man Software einsetzt, die die anfallende Rechenlast auf möglichst viele Kerne verteilen kann. Das ist bei Videokonvertierungen und Renderaufgaben zum Beispiel der Fall. Auch bei der gleichzeitigen Nutzung rechenintensiver Programme fällt die Zweikern-Lösung deutlich zurück. Bei der reinen CPU-Videokonvertierung mit Cyberlinks MediaEspresso benötigt das Testsample etwa 20-50 % länger, bis ein Arbeitsergebnis vorliegt. Deutlich schneller und mit wesentlich weniger CPU-Last kommt man bei der Videoumwandlung zum Ziel, wenn man die Arbeiten auf eine der in den GPUs integrierten Videoengines übertragen kann.
Insgesamt gesehen ist die Leistungsfähigkeit der eingesetzten CPU für viele Anwendungsszenarien sehr gut aufgestellt. Lediglich bei umfangreichen Multicore-Aufgaben und parallel ablaufenden Anwendungen sollte man sich besser nach einem Modell mit Quadcore-CPU umsehen. Für die Samsung Business-Notebooks der Serie 6 ist ein solcher Prozessor derzeit nicht verfügbar. Alternativ sind zum Beispiel Dells Latitude E6530 und Lenovos ThinkPad T530 mit einem Quadcore erhältlich. Das schlägt sich aber deutlich im Preis nieder und steht nicht immer im Verhältnis zum erzielbaren Geschwindigkeitsvorteil.
System Performance
Das Zusammenspiel der verbauten Komponenten gelingt sehr gut, etwaige konfigurationsbedingte Schwachpunkte sind nicht ersichtlich. Lediglich eine schnellere CPU, ein stärkerer Grafikchip oder eine noch fixer arbeitende Solid State Disk könnten die Systemleistung verbessern. Bis hin zur Videokonvertierung kann das System alle Aufgaben problemlos bewältigen. Lediglich für leistungsintensive 3D-Aufgaben wie Spiele, Konstruktionsprogramme oder 3D-Animationen ist die Grafikleistung zu schwach. Beim PC Mark Vantage erzielt das Testgerät zum Beispiel sehr gute 14.918 Punkte.
Mit dem DPC Latency Checker überprüfen wir das System auf mögliche Latenzen bei der Verwendung externer Geräte. Sind die Verzögerungen zu groß, kann es zu Synchronisationsfehlern, Dropouts und Ähnlichem kommen. Beim ersten Durchlauf haben wir zwei hohe Ausschläge festgestellt, die weit über das Limit von 2000 µs hinausschießen. Durch das Deaktivieren der Funkmodule konnten diese Ausreißer unterbunden werden. Zukünftig sollte hier ein Treiber-Update für Besserung sorgen.
PCMark Vantage Result | 14918 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Das Testmodell ist mit einem schnellen Solid State Drive aus eigenem Hause bestückt. Transferraten, Zugriffszeit und das subjektive Geschwindigkeitsgefühl sind deutlich besser, als man es von konventionellen Festplatten her kennt. Nicht so gut ist der für manche Einsatzgebiete zu knappe Speicherplatz. Mit einigen Programmen, Videos, Fotos oder vielleicht auch Spielen bestückt, stößt man schnell an die Speichergrenze von netto 98 Gigabyte. Ein zweites Laufwerk lässt sich unserem Kenntnisstand nach nicht integrieren. Weder ein mSATA-Steckplatz noch ein zweiter Massenspeicherschacht stehen zur Verfügung. Auch konnten wir keinen passenden Caddy als Ersatz für das optische Laufwerk finden. Wer eine Speicherplatzerweiterung anstrebt, muss entweder das vorhandene Laufwerk austauschen oder auf eine externe Lösung ausweichen.
Grafikkarte
Nvidias Optimus Technologie beschert dem Samsung 600B5C gleich zwei nutzbare Grafikchips. Etwas ärgerlich ist hier jedoch, dass die 3D-Performance der dedizierten Nvidia NVS 5200M nur etwas über der Leistungsfähigkeit der Intel HD Graphics 4000 angesiedelt ist. Dadurch reduziert sich die Liste zusätzlicher Einsatzgebiete merklich. Übrig bleiben im Wesentlichen nur Aufgaben, die von Nvidias CUDA-Engine profitieren, ein Multimonitorbetrieb oder eine etwas bessere 3D-Spieleleistung. Inwieweit sich der theoretisch mögliche Multimonitorbetrieb mit bis zu 4 Displays umsetzen lässt, konnten wir nicht herausfinden. Nvidias NVS 5200 kann laut Datenblatt bis zu 4 Displays gleichzeitig ansteuern und wird dafür wie bei den Lösungen der Konkurrenz die Dockingstation benötigen. Ob das so wirklich funktioniert, konnten wir mangels Equipment nicht ausprobieren.
Ansonsten ist für die meisten Aufgaben Intels HD Graphics 4000 mehr als ausreichend. Dank der vernünftigen Speicherbestückung mit 2x 4 GB kann die vom shared-memory-Verfahren abhängige Grafikeinheit ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten. Beim 3D Mark 11 haben wir beispielsweise 733 Punkte erzielt.
Das deutlich bessere Ergebnis von 1.047 Punkten, das die Nvidia NVS 5200M beim 3D Mark 11 erzielt, wirkt sich in der Praxis nur bei Spielen positiv aus. Hier kann man die eine oder andere Qualitätseinstellung etwas anheben oder eine höhere Auflösung auswählen. Die sonstigen Ergebnisse wie das OpenGL Shading beim Cinebench R11.5 mit 25,5 fps oder die 13,5 fps beim Heaven 2.1 Benchmark unterstreichen, dass man insgesamt nur eine recht geringe 3D-Leistungsfähigkeit erwarten kann.
Beide Grafikchips unterstützen den OpenCL Standard und verfügen zusätzlich über eigene Technologien wie Intel Quick Sync und Nvidia CUDA. Damit können Rechenaufträge von der Grafikeinheit anstatt der CPU abgearbeitet werden (GPGPU). Inzwischen gibt es eine recht stattliche Auswahl an Programmen, die von dieser Beschleunigung profitieren. Die Videobearbeitung wird beispielsweise bei Sony Vegas Pro 11 oder Cyberlink PowerDirector 11 und die Konvertierung bei Cyberlinks MediaEspresso oder Elementals Badaboom (inzwischen eingestellt) beschleunigt. Photoshop CS6 und Gimp 2.9/2.10 nutzen bei einigen Filtern die GPU-Beschleunigung und WinZip 17 komprimiert Daten um ein Vielfaches schneller.
Im Akkubetrieb haben wir keine Leistungsreduzierung festgestellt. 3D Mark als auch Cinebench liefern nahezu identische Resultate ab.
3DMark 06 Standard Score | 7371 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4111 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1047 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 46773 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4475 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 659 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Sicher spielen kann man alle von uns getesteten Titel in den Minimaleinstellungen. Bei mittlerer Qualität und Auflösung läuft schon nicht mehr jedes Spiel flüssig ab und verlangt eine entsprechende Regulierung. Für geringe Ansprüche reicht die Performance insgesamt sicherlich aus, für regelmäßige Gamesessions ist das Samsung 600B5C mit der Nvidia NVS 5200 aber nicht zu empfehlen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 271 | 125 | 32 | 8 |
Hitman: Absolution (2012) | 38 | 23 | 13 | |
Tomb Raider (2013) | 63.1 | 31.7 | 19 | |
BioShock Infinite (2013) | 47.7 | 25.3 | 20.6 | 6.2 |
Geräuschemissionen
Das Samsung Serie 6 600B5C-S03DE ist ein insgesamt sehr leises Notebook. Im Leerlauf ist das Notebook lautlos, und bei wenig Last haben wir einen Schalldruckpegel von 30,5 dB(A) gemessen, wenn der Lüfter einsetzt. Das geschieht zwar in regelmäßigen Abständen, sollte aber nur sehr geräuschempfindliche Personen stören. Doch auch für diese Gruppe hat Samsung ein nettes Gimmick im Petto. In dem Samsung Tool "Easy Settings" kann man einen "Leise-Modus" auswählen. Die CPU taktet dann mit nur 1,2 GHz und die Nvidia NVS mit 162 MHz. Das Notebook bleibt dadurch dauerhaft lautlos, egal ob man eine Konvertierung oder sonstige leistungsfordernde Aufgaben in Auftrag gibt. Die Performance ist folglich natürlich deutlich reduziert: Der Cinebench R11.5 (64 bit) liefert dann zum Beispiel nur 0,5 Punkte (Single), 1,1 Punkte (Multi) und 12,2 fps (OpenGL Shading).
Ohne "Leise-Modus" haben wir bei mittlerer Last 36,2 dB(A) gemessen und bei Volllast maximal 45,6 dB(A). Nach der Volllastphase reduziert das Kühlsystem sehr schnell die Lüfterstufen zunächst auf 33,2 dB(A) und dann schließlich wieder auf 30,5 dB(A).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28 / 28 / 30.5 dB(A) |
DVD |
| 35.8 / 40.1 dB(A) |
Last |
| 36.2 / 45.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung ist insgesamt als sehr gering einzustufen. Selbst unter Volllast wird an fast allen Gehäusestellen nicht die 40-°C-Marke gerissen. Lediglich im Bereich des Luftauslasses an der linken hinteren Seite erreicht der Unterboden schon kritische 51,2 °C, und am Luftauslass selbst haben wir heiße 66,3 °C gemessen. Diese Stellen sollte man als Nutzer also während einer längeren Volllastphase meiden. Unter weniger anspruchsvollen Einsatzbedingungen bleibt das Samsung 600B5C ausgesprochen kühl und erreicht maximal 30,9 °C.
Ein Hitzethrottling haben wir weder bei der CPU noch bei der GPU festgestellt. Auch bei dauerhafter Last (Furmark & Prime95) haben die CPU mit konstant 3,4 GHz und die GPU mit 624 MHz gearbeitet.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 51.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-0.9 °C).
Lautsprecher
Die im Notebook verbaute Lautsprecherlösung taugt nur für geringe Ansprüche. Die Soundcharakteristik ist sehr höhenlastig ohne wirklich heraushörbare Mitten und Bässe. Für ein Business-Notebook reicht das zwar meist aus, sobald man aber auch Präsentationen als mögliches Einsatzszenario einplant, muss man auf eine externe Lösung zurückgreifen. Separate Boxen lassen sich per 3,5-mm-Klinke oder USB anbinden. Zusätzlich steht auch HDMI zur Verfügung.
Energieaufnahme
Die von uns netzseitig gemessene Leistungsaufnahme erreicht Werte von 8,4 Watt bis hin zu 71,1 Watt bei Volllast. Am relativ geringen Minimalverbrauch hat vor allem die nutzbare Intel HD Graphics 4000 einen großen Anteil. Mit der Voreinstellung "maximale Batterielebensdauer" sorgt diese für einen Verbrauchsvorteil von etwa 1,5-2 Watt gegenüber der Nvidia NVS 5200M.
Im Datenblatt zum Serie 6 60B5C führt Samsung einen 6-Zellen-Akku mit 48 Wh Kapazität auf. Bei unserem Testmodell ist jedoch ein 6-Zellen-Akku mit 66 Wh beigelegt. Ein optional erhältlicher Longlife-9-Zellen-Akku ist deutlich größer als die Variante, die wir bei unserem Testmodell finden und bockt das Notebook im Heckbereich gehörig auf. Er kostet etwa 100 Euro (AA-PLAN9AB/E). Etwas widersprüchlich sind Samsungs Angaben dazu: Einerseits wird von 66 Wh gesprochen, und andererseits gibt man 11,3 V und 8850 mAh an, was etwa 80 Wh entsprechen würde. Aufgrund der Größe scheint uns eher Letzteres plausibel.
Aus / Standby | 0.3 / 0.6 Watt |
Idle | 8.4 / 12.3 / 14 Watt |
Last |
54.8 / 71.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die von uns ermittelten Akkulaufzeiten liegen im Rahmen dessen, was die technischen Daten schon vermuten lassen: Beim Battery Eater Readers Test (maximal mögliche Laufzeit, minimale Displayhelligkeit, Funk aus, Energiesparmodus) hält das Testgerät etwas mehr als 8 Stunden durch. Beim Surfen über eine WLAN-Verbindung (etwa 150 cd/m² Displayhelligkeit, Energiesparmodus) reicht die Akkukapazität für etwa 5 Stunden, und die DVD-Wiedergabe (maximale Helligkeit, Energiesparmodus, Funk aus) gelingt 4 Stunden lang.
Beim Battery Eaters Classic Test (minimal mögliche Laufzeit, maximale Helligkeit, alles an, Höchstleistungsprofil) sind lediglich noch knapp 2 Stunden Akkulaufzeit möglich. Dieses Ergebnis ist allerdings nicht repräsentativ, da wir den Wert der integrierten Intel HD Graphics 4000 zugrunde legen. Die dedizierte Nvidia NVS 5200M hat im Gegensatz zu unseren sonstigen Tests im Akkubetrieb mit lediglich 162 MHz getaktet. Hier vermuten wir eine Besonderheit des Battery Eater Tools im Zusammenspiel mit der Nvidia NVS 5200M. Im Ergebnis übertrifft die Nvidia Lösung mit 125 Minuten Laufzeit sogar das Ergebnis der Intel HD Graphics die mit 650 MHz Takt zu Werke geht. In der Praxis sollte man mit der dedizierten Grafik unter Volllast nicht mit mehr als einer Stunde Laufzeit rechnen.
Das Samsung Serie 6 600B5C-S03DE ist ein preislich attraktives Business-Notebook, das es in vielen Bereichen mit der etablierten Konkurrenz aufnehmen kann. Systemleistung, Businessfeatures, Akkulaufzeiten und Tastatur bilden eine sehr gute Basis für viele Einsatzgebiete. Selbst das eine oder andere Alleinstellungsmerkmal kann man beim Testgerät finden. Der "Leise-Modus" sorgt für ein dauerhaft leises Betriebsgeräusch, und die seitlich angebrachten Schnittstellensymbole erleichtern das Auffinden der gesuchten Anschlüsse.
In anderen Kapiteln muss man hingegen Abstriche in Kauf nehmen, die letztlich auch dafür verantwortlich sind, dass das Samsung 600B5C-S03DE keine bessere Wertung erhält. Während das stellenweise nachgiebige Gehäuse und das nachwippende Display im stationären Betrieb so gut wie nicht auffallen, stört das blickwinkelabhängige und kontrastschwache Display deutlich mehr. Zudem sind die internen Erweiterungsmöglichkeiten im Klassenvergleich stark eingeschränkt und damit wenig konkurrenzfähig. Wer spezielle Ausstattungsfeatures wie eine Tastaturbeleuchtung, ein WWAN-Modul, eine Quadcore-CPU oder ein FullHD Display sucht, wird bei Samsungs Serie 6 erst gar nicht fündig.