Test HP ProBook 6570b (B6P88EA) Notebook
15-Zoll-Notebooks stellen im Business-Sektor den Löwenanteil der portablen Geräte dar. Viele Hersteller befüllen den Markt stetig mit neuen Variationen der beliebten Gattung. Auch der US-amerikanische Computer-Hersteller Hewlett Packard möchte natürlich ein Stück vom leckeren Geschäftskuchen abhaben und produziert seit einigen Jahren die erfolgreiche ProBook Reihe. Hier trifft ein urstabiles Chassis mit guter Verarbeitung auf reichhaltige Ausstattung und ordentliche Leistung.
Auch die neueste ProBook Inkarnation vertritt diese Werte im Vergleich zum Vorgänger HP ProBook 6560b nahezu unverändert und ist mit Windows 7 Professional schon unter 1.000 Euro zu haben, was speziell die Small-Business-Kunden interessieren dürfte. Insgesamt bietet HP derzeit 27 verschiedene Konfigurationen zu Preisen zwischen 910 und 1.282 Euro (UVP) an. Das vorliegende Testgerät ProBook 6570b (B6P88EA) kostet rund 1.160 Euro (UVP) und stellt die Vize-Speerspitze des Portfolios dar. Das 123 Euro teurere Topmodell ProBook 6570b (B6P89EA) unterscheidet sich augenscheinlich nur durch ein anderes Mobile-Broadband-Modul.
Für einen Straßenpreis von etwa 1.060 Euro verfügt das Testgerät über eine dedizierte Radeon HD Grafikkarte von AMD, einen Intel Core i5 Prozessor mit vPro-Technologie und integrierter Intel HD Graphics 4000 Grafikkarte, viel Speicherplatz sowie einen schnellen Arbeitsspeicher. Ein DVD-Brenner verarbeitet optische Datenträger. Ein mattes HD+-Display und ein umfangreiches, businesstaugliches Schnittstellenangebot vervollständigen das mobile Büro. Ob das ProBook 6570b auch adäquate Leistung bringen kann, zeigt unser Test.
Das anthrazitfarbene Gehäuse wurde eins zu eins vom Vorgängermodell ProBook 6560b übernommen. Die saubere Verarbeitung und die hohe Materialqualität wissen zu gefallen. Der Displaydeckel aus perlengestrahltem Aluminium ist zu den Rändern hin leicht gewölbt und recht empfindlich gegenüber Fingerabdrücken oder Verschmutzungen. Er weist eine schmale Kunststoffintarsie auf, unter der sich die Funkantennen verbergen, um eine stabile Verbindung über WLAN zu gewährleisten und nicht durch das Aluminium beeinträchtigt zu werden. Der Deckel ist verwindungssteif und wird von stabilen Scharnieren gehalten, die bei Erschütterungen oder nach dem Öffnen nur geringfügig nachwippen. So halten sich störende Reflexionen auf der matten Display-Oberfläche in Grenzen. Dennoch sind die Scharniere leichtgängig genug, dass sich die schwere Base Unit beim einhändigen Öffnen nicht mit anhebt. Ein Schiebehebel am Deckelrahmen entriegelt zwei Transporthaken, die den Displaydeckel sicher geschlossen halten.
Nach dem Öffnen kommt ein mattes 15,6-Zoll-Display zum Vorschein, das sauber in einen matt-schwarzen Displayrahmen eingepasst ist. Das Tastaturbett besteht ebenfalls aus dem spiegelfreien Material. Die äußerst stabile Handballenauflage ist aus gebürstetem Aluminium gefertigt und gibt nur über dem optischen Laufwerk bei starkem Druck etwas nach. Die Isolation-Tastatur verfügt über einen separaten Ziffernblock. Die Unterseite des ProBook 6570b besteht aus matt-schwarzem Kunststoff und ist sehr druckresistent. Per Schiebeschalter wird eine riesige Wartungsklappe entriegelt, die fast die gesamte Unterseite einnimmt. Darunter sind nahezu alle Komponenten leicht zugänglich verbaut. Neben der konventionellen Festplatte finden sich dort unter anderem das WLAN- und das WWAN-Modul, zwei RAM-Slots und die BIOS-Batterie. Der Lüfter ist dort ebenso zu erreichen und kann somit selbst gereinigt werden. Selbst der Prozessor und die Grafikkarte sind herausnehmbar. Der 55-Wh-Akku kann über einen weiteren Schiebeschalter entriegelt und entnommen werden. Darunter befindet sich ein SIM-Karteneinschub. Alternativ lässt sich das ProBook 6570b auch mit einer HDD und einer per mSATA angebundenen SSD gleichzeitig konfigurieren, dabei fällt dann aber das UMTS-Modul weg. Die grundsolide Verarbeitungsqualität und die hohe Wartungsfreundlichkeit hinterlassen insgesamt einen sehr guten Eindruck.
HP stattet das ProBook mit einer Vielzahl von Anschlüssen aus, darunter auch einige speziell für Business-User interessante Varianten. Viele davon gehen über die normale Grundausstattung der meisten Notebooks hinaus. Bis auf die vordere Kante sind alle Chassis-Seiten fast komplett mit Schnittstellen bestückt.
Fünf USB-Ports sind insgesamt verbaut und verteilen sich auf beide Seitenkanten des Gerätes. Zwei davon arbeiten nach dem flotten USB-3.0-Standard, außerdem befindet sich noch eine eSATA-/USB 2.0-Kombi-Buchse mit an Bord. Da je zwei USB-Ports recht nahe nebeneinander liegen, blockieren dickere USB-Sticks sich gegenseitig. Schnelle Datenübertragungen unterstützt neben USB 3.0 auch eine IEEE-1394a-Schnittstelle (Firewire). Darüber hinaus sind zwei 3,5-mm-Audio-Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer sowie ein optisches DVD-Laufwerk HP DVDRAM GT50N vorhanden. An der linken Chassis-Seite verarbeitet ein Kartenleser SD- oder MMC-Karten. Dort ist ebenfalls ein PC-Card-Express54-Einschub vorzufinden. Für die Ausgabe an externen Bildwiedergabe-Geräten wie Monitoren oder einem Flachbildfernseher steht eine VGA- sowie eine HDMI-Schnittstelle bereit. Überdies sind an der Rückkante der Stromanschluss, ein DisplayPort, eine RS-232-Schnittstelle sowie optional eine RJ-11-Buchse für ein Modem vorhanden.
Eine Gigabit-LAN-Schnittstelle ist direkt neben dem mittlerweile obligatorischen Kensington Lock intelligent an der rechten hinteren Seite des ProBook 6570b positioniert, sodass auch ohne Docking-Lösung kein zu großes Kabelgewirr neben dem Notebook entstehen kann. Eine solche „HP 2012 Dockingstation“ findet an der Gehäuseunterseite den passenden Anschluss und ist für rund 200 Euro (UVP) zu haben. Dafür bietet die Dockingstation weitere vier USB-3.0-Ports sowie eine Vielzahl an Schnittstellen und Port-Replikationen. Von einem DisplayPort über eine Netzwerkbuchse, Ausgänge für DVI und VGA bis hin zu paralleler und serieller Schnittstelle sind viele businessrelevante Lösungen eingebaut. Für einen aktuellen Straßenpreis von etwa 123 Euro gestaltet diese Lösung gerade Nutzern, die häufig zwischen Büro und mobilem Einsatz wechseln müssen, den Arbeitsalltag deutlich angenehmer.
Neben dem Docking Port befindet sich an der Unterseite des Notebooks noch ein Anschluss für den Akku-Slice „HP ST09 Notebook-Akku“, der für gut 100 Euro Aufpreis die Betriebsdauer mit 6600 mAh/73 Wh erheblich verlängert.
Die Schnittstellen des HP ProBook 6570b wurden offensichtlich in ihrer Lage für Rechtshänder optimiert. Linkshänder bekommen unangenehmer Weise bei beengten Platzverhältnissen und der Nutzung einer externen Maus den Abluft-Ausgang zu spüren.
Webcam
Natürlich spendiert HP dem ProBook 6570b auch eine Webcam, die sich wie üblich im oberen Displayrahmen befindet und mit einer Auflösung von 720p hauptsächlich für Videochats gedacht ist. Schlechte Lichtverhältnisse quittiert die Kamera allerdings mit verrauschten, dunklen Bildern.
Lautsprecher
Die Stereolautsprecher des HP ProBook 6570b mit ihren ovalen Membranen tönen für ihre geringe Größe recht ordentlich. Schlecht ist aber die dezentrale Position an der unteren Vorderkante, die auf Rechtshänder ausgelegt ist. Will oder kann ein Linkshänder keine externe Maus nutzen, verdeckt er bei der Bedienung via Touchpad zwangsläufig den linken Lautsprecher. Insgesamt ist der Sound hochtonlastig, die Mitten treten gerade bei hohen Lautstärken in den Hintergrund. Der Tiefbass fällt aufgrund fehlender Membranfläche sehr mau aus. Für sanfte Hintergrundbeschallung in einem kleinen Büro oder Videotelefonie sind die Schallwandler durchaus geeignet, bei der Wiedergabe von Musik, Games oder Filmen fallen die Defizite der kleinen Lautsprecher jedoch deutlich auf. Deshalb gilt unsere Empfehlung externen Wiedergabegeräten. Die 3,5-mm-Klinkenbuchse ermöglicht eine hohe Maximallautstärke auch bei hochohmigen Kopfhörern.
Kommunikation
Gerade Business lebt von Kommunikation. Gut, dass HP das ProBook 6570b gleich mit mehreren Möglichkeiten zum Datenaustausch und der Einbindung in ein Firmen- oder Privatnetzwerk ausstattet. Eine Intel 82579LM Gigabit Network Connection (10/100/1000 MBit) LAN-Buchse übernimmt die kabelgebundene Übertragung. Für drahtlose Verbindungen steht neben einem Wireless-LAN-Modul Intel Centrino Advanced-N 6205, das nach den Standards IEEE 802.11 a/b/g/n arbeitet, auch ein mobiler Breitband-Netzwerk-Adapter HP hs2350 HSPA+ (WWAN) für Verbindungen via 3G/UMTS bereit. Ein Bluetooth 4.0+ EDR Modul vervollständigt das Angebot. Optional kann das ProBook mit einem 56k-Modem für die RJ-11-Buchse ausgestattet werden.
Sicherheit
Auch der wichtige Sicherheitsaspekt kommt beim ProBook 6570b (B6P88EA) nicht zu kurz. Ein Kensington Lock zum Anschluss eines kompatiblen Sicherheitsschlosses stellt mit dem Fingerabdruckleser das haptische Sicherheitsduo dar, das den Nutzer vor Diebstahl und unbefugtem Datenzugriff bewahrt.
Softwareseitig punktet HP beim ProBook 6570b mit vielen hauseigenen Software-Lösungen wie den HP ProtectTools, einer Laufwerksverschlüsselung oder dem Enhanced Pre-Boot Security. Über die Webcam kann zudem eine Gesichtserkennung initialisiert werden. Der Microsoft Defender mit MS Security Essentials schützt vor Viren und anderer Schadsoftware. Ein TPM Embedded Security-Chip 1.2 ist ebenfalls im Notebook implementiert. Optional kann mit CompuTrace ein gestohlenes ProBook geortet werden, sobald es sich ins Internet einloggt. Der verbaute vPro-Prozessor in Verbindung mit der Intel Anti-Theft Technologie ermöglicht es Unternehmen und Privatnutzern, den Zugriff auf sensible Daten bei einem Diebstahl des Notebooks zu blockieren. Zudem sind die Reaktivierung wiedergefundener Hardware wie auch die in vielen Firmen favorisierte Fernwartung mittels Remote-Konfiguration, -Diagnose, -Eingrenzung und -Reparatur damit sichergestellt. Wer Wert darauf legt, kann auf Wunsch den ExpressCard54-Slot des HP ProBook 6570b durch ein Smartcard-Lesegerät ersetzen.
Zubehör und Software
So reichhaltig HP das ProBook 6570b auch ausstattet – beim Lieferumfang ist Schmalhans der Packmeister. Neben dem kompakten 90 Watt starken Netzteil packt der Hersteller nur eine Kurzanleitung und zwei optische Datenträger mit Treibern und dem Betriebssystem Windows 7 Professional in der 64-Bit-Version mit Servicepack 1 in den schlanken Karton.
Außer dem Betriebssystem sind einige Programme bereits vorinstalliert. Da wären beispielsweise Microsoft Office 2010 in der Starter-Version, die nur eingeschränkte Word und Excel Funktionalität mit Werbung bietet. Einiges an HP spezifischer Software wartet ebenfalls schon auf der Festplatte, darunter ein Connection Manager, ein ProtectTools Security Manager oder ein Recovery Manager. Nützlich sind auch die PDF Complete Corporate Edition oder die Abspiel- und Brenn-Software Roxio MyDVD Business 2010. Videokonferenzen werden durch Skype zum Kinderspiel. WinZip Basic schließlich verkleinert und dekomprimiert bei Bedarf große Daten.
Garantie
Leider gewährt HP ab Werk nur 12 Monate Einsendegarantie für das ProBook 6570b, die sich auf Wunsch kostenpflichtig erweitern lässt. Die optionale 3-Jahres-Garantie mit Abhol- und Lieferservice liegt bei etwa 142 Euro, für 325 Euro ist ein ebenso langer Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag inkludiert.
Tastatur
Die Tastatur in Isolation-Bauweise nutzt konsequent nahezu die gesamte Breite des HP ProBook 6570b, sodass auch ein vollwertiger Ziffernblock Platz findet. Nur den vier Richtungstasten hat HP weniger Platz zugestanden, was aber angesichts des separaten Nummernblocks, der ebenfalls zur komfortableren Navigation verwendet werden kann, nicht negativ ins Gewicht fällt.
Das restliche Tastenfeld ist in normaler Größe ausgeführt und hält auch dem hohen Anspruch von vielschreibenden Business-Kunden stand – kein Wunder, teilt sich das ProBook 6570b neben sehr ähnlichem Gehäuse auch die Eingabegeräte mit dem edlen Profi-Business-Gerät EliteBook 8570b. Die matt-schwarze Tastatur weist einen deutlichen Druckpunkt bei mittellangem Tastenhub auf und gibt dem Nutzer jederzeit ein exaktes Feedback. Zudem ist das Tippgeräusch nicht übermäßig laut, wenn auch manche Konkurrenz-Notebooks wie die Apple Geräte leiser zu Werke gehen. So halten sich auch nach einem langen Arbeitstag mit hohem Schreibaufkommen die Ermüdungserscheinungen angenehm in Grenzen. Wichtige Sonderfunktionen wie die Regulierung von Luminanz oder Lautstärke werden durch Tastenkombinationen mit der Fn-Taste realisiert. Die Doppelbeschriftung dieser Sondertasten ist übrigens – anders als bei vielen Konkurrenten – ebenfalls in weiß gehalten und wird durch eine gleichfarbige Umrandung hervorgehoben. Das garantiert auch bei schlechten Lichtverhältnissen eine sehr gute Ablesbarkeit. Leider ist eine Tastaturbeleuchtung bei der ProBook Serie nicht verfügbar. Die spritzwassergeschützte Bauweise mit eingebauter Ablaufvorrichtung verzeiht auch mal einen plötzlichen Regenschauer beim Arbeiten unter freiem Himmel. Getränke sollte man jedoch trotzdem nicht darüber ausschütten, um Beschädigungen zu vermeiden.
Touchpad
Das 110 x 56 mm große Touchpad ist leicht vertieft in die Handballenauflage eingebaut. Die matte Oberfläche weist eine gute Gleiteigenschaft auf. In der linken oberen Ecke ist ein kleiner Schalter integriert, der bei einem Doppeltap das Touchpad deaktiviert, was eine Status-LED signalisiert. Ein weiteres zweifaches Antippen schaltet das Touchpad wieder ein. Multitouch-Eingaben und Gestensteuerung wie Pinch-to-Zoom werden stets präzise erkannt. Außerdem verfügt das Touchpad über zwei separate Mausersatztasten. Deren Tastenhub ist etwas zu groß, der Druckpunkt aber deutlich zu spüren. Insgesamt ermöglicht das Touchpad nebst Zusatztasten ein zuverlässiges, exaktes Navigieren. Optional sind Modelle des ProBook 6570b verfügbar, die einen Trackpoint nebst zugehörigen Mausersatztasten eingebaut haben – ein Feature, was auch die beliebten Lenovo ThinkPads wie beispielsweise das Edge E530 besitzen.
Die Business-Serie HP ProBook 6570b verfügt über ein 15,6 Zoll (39,6 cm) großes 16:9-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Die maximale Auflösung des HD+-Panels vom Typ LG Philips LP156WD1-TLD3 beträgt 1600 x 900 Pixel. Für Anwender mit Multidisplay-Arbeitsplatz interessant: Mit einem externen Monitor kann über den Displayport maximal eine Auflösung von 2560 x 1600 Pixel erzielt werden. Über die HDMI- oder die VGA-Schnittstelle sind höchstens 1980 x 1200 Pixel möglich. Mehr als drei externe Monitore gleichzeitig können nicht angeschlossen werden. Die entspiegelte Oberfläche macht das Display wenig anfällig für direkten Lichteinfall. Einsätze im Freien oder in Großraumbüros stellen somit kein größeres Problem dar. Diese werden auch von der durchschnittlich erreichten Leuchtdichte von 270,8 cd/m² unterstützt. In der Bildschirmmitte zeigt unser Messgerät X-Rite i1Pro 2 die maximale Luminanz des Displays von 310 cd/m² an. In den Display-Ecken sinkt die Leuchtdichte um bis zu 30 cd/m² ab, was aber im Alltagsbetrieb nicht störend auffällt.
Damit positioniert sich das HP ProBook 6570b deutlich vor der direkten Konkurrenz mit ebenfalls matten Displays. Der Vorgänger ProBook 6560b leuchtet mit 206,7 cd/m² deutlich weniger hell. Auch dem Lenovo ThinkPad Edge 535 mit 259 cd/m² und dem Dell Vostro 3560 mit 256,8 cd/m² zeigt das Testgerät nur die Rücklichter. Zugegeben: Dafür kostet das HP ProBook 6570b auch mehr.
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Ausleuchtung: 78 %
Helligkeit Akku: 292 cd/m²
Kontrast: 1000:1 (Schwarzwert: 0.31 cd/m²)60.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
87.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
58.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Ein sehr guter Schwarzwert von 0,31 cd/m² und ein überdurchschnittlich hoher Kontrast von 1000:1 erzeugen beim ProBook 6570b ein scharfes, differenziertes Bild mit knackigen Farben.
Im Außeneinsatz sind Bildinhalte zwar lange erkennbar, bei starkem Lichteinfall wird das Bild dennoch stark milchig und verliert seine Brillanz.
Das HP ProBook 6570b stellt im Vergleich zu seinem Vorgänger HP ProBook 6560b einen marginal größeren Farbraum dar. Adobe RGB (t) wird dennoch weit verfehlt. Den sRGB-Farbraum kann das 6570b ebenfalls nicht erreichen, wenn auch hier die Abweichungen geringer ausfallen. Für normale Nutzer fallen diese Unterschiede kaum spürbar aus. Profis, die professionelle Grafikberufe ausüben und exakte Farbräume benötigen, werden allerdings nicht glücklich mit dem ProBook 6570b. Die versammelte Konkurrenz macht das aber auch nicht besser.
Enttäuschend ist die für TN-Panels typische, deutliche Blickwinkelabhängigkeit des Displays. Schon bei einer horizontalen Abweichung von +/-30 Grad von der besten, zentralen Blickposition zeigt sich ein Helligkeitsverlust, der wenig später von Farbinvertierungen begleitet wird. Vertikal fällt dieses Phänomen noch deutlicher aus, hier reichen schon wenige Grad Displayneigung, um Bildinhalte unansehnlich erscheinen zu lassen.
HP stattet das ProBook 6570b mit einem Intel Core i5-3320M Prozessor mit 2,6 GHz Taktfrequenz aus, der im 22-Nanometer-Verfahren hergestellt wird. Der Turbo-Boost-Modus steigert bei Bedarf die Taktrate auf bis zu 3,3 GHz. Der Level 3 Cache beläuft sich auf 3 Mbyte. Die mobile Zweikern-CPU der aktuellen Ivy-Bridge-Baureihe markiert im Angebot der 6570b-Serie die kräftigste Antriebsart. Die Thermal Design Power = TDP von 35 Watt würde sich die CPU eigentlich mit der integrierten Intel HD Graphics 4000 Grafikkarte teilen. Diese wird aber nicht benutzt. Weitere Infos sowie ausführliche Benchmark-Tests zum i5-3320M sind hier zu finden.
Der Prozessor wird im Testgerät von einem 4 GB großen Arbeitsspeicher begleitet, aufgeteilt auf zwei Speicherriegel mit 1600 MHz. Die beiden SODIMM-Slots können mit höchstens 16 GB bestückt werden.
Prozessor
Die potente Dual-Core-CPU läuft konstant mit 2,6 GHz Grundtakt. Unter Last gesetzt wird mit dem Turbo Boost zuverlässig die maximale Taktrate von 3,3 GHz aktiviert. In unserem Härtetest bei zeitgleicher Vollauslastung von CPU und GPU bleibt auch nach über einer Stunde Laufzeit der Stresstest-Programme Prime 95 und Furmark eine Drosselung aus. Auch wenn die CPU Render-Aufgaben im Cinebench R10 abarbeiten muss, nutzt der Prozessor seine Taktreserven konsequent aus. Das Leistungsniveau des Testgerätes fällt wie erwartet gut aus, es gibt keine deutlichen Ausreißer. Im Vergleich zu anderen Geräten mit gleichem Prozessor wie beispielsweise dem Fujitsu Lifebook P772 oder dem Dell Latitude E6230 schneidet das ProBook 6570b im Schnitt nahezu gleichwertig ab.
System Performance
Eine Gesamteinschätzung der Systemleistung (Kombination aus CPU, GPU, HDD und RAM) des HP ProBook 6570b erfolgt mit den beiden Benchmark-Programmen PCMark Vantage und PCMark 7. Mit 7.819 respektive 2.191 Punkten platziert sich das Testgerät respektabel, höhere Leistung ist meist nur mit einer SSD anstelle einer konventionellen HDD möglich, wie sie beispielsweise das Dell Inspiron 14z (i5-3317U, AMD Radeon HD 7570M) besitzt. Auch Geräte mit nominell stärkerer Konfiguration wie das HP EliteBook 8570p-B6Q03EA (i7-3520M, AMD Radeon HD 7570M) können sich nicht oder nur marginal absetzen. Allerdings leistet der Vorgänger HP ProBook 6560b nahezu dieselben Werte.
PCMark Vantage Result | 7819 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2191 Punkte | |
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HDD Performance
In der ProBook 6570b Reihe verbaut HP konventionelle Festplatten mit 320 oder 500 GB und 7200 U/min oder eine 128 GB große SSD. In unserem Testgerät ProBook 6570b (B6P88EA) kommt eine Toshiba MK5061GSYN zum Einsatz. Mit 500 GB ist viel Speicherplatz für wichtige Dokumente oder Präsentationen vorhanden. Die 2,5-Zoll-HDD arbeitet mit 7200 U/min flott. Das Benchmark Tool HD Tune attestiert der Toshiba Festplatte eine moderate Transferrate von 73,6 MB/s und eine schnelle Zugriffszeit von 16,8 ms – keine überragenden Werte. Die Burstrate von 129,2 MB/s bei einer CPU-Nutzung von 4,2 Prozent ist annehmbar. Dennoch schnitt die Western-Digital-Festplatte des Vorgängers ProBook 6560b noch etwas besser ab.
Im Betrieb ist die Festplatte durchweg hörbar. Da sie im rechten Bereich der Handballenauflage platziert wurde, ist die HDD auch deutlich spürbar, denn sie überträgt ihre Betriebsvibrationen stark auf die rechte Hand des Nutzers. Hier könnte eine SSD ihre Vorteile voll ausspielen, denn Flash-Speicher ohne bewegliche Teile arbeiten lautlos und sind überdies viel schneller.
Grafikleistung
Der in der CPU integrierte Intel HD Graphics 4000 Grafikchip kann im HP ProBook 6570b nicht aktiviert werden, im AMD Catalyst Control Center ist statt Switchable Graphics nur die PowerPlay-Funktion auswählbar. Eine diskrete AMD Radeon HD 7570M Grafikkarte mit 1 GB GDDR5-SDRAM übernimmt also alleine grafische Aufgaben. Die DirectX-11-fähige Radeon HD 7570M von AMD stellt eine Mittelklasse-Grafikkarte dar und positioniert sich in etwa zwischen der Nvidia GeForce GT 620M und der 630M.
Die synthetischen Benchmarks absolviert die dedizierte Grafikkarte nicht konstant mit ihren 500 MHz Kerntakt und 800 MHz Speichertakt. Bei Vollauslastung im Stresstest stellen wir Minimalwerte von 300 respektive 150 MHz fest. Dennoch liegen die Ergebnisse mit 963 Punkten im 3DMark 11 und 5.971 Punkten im 3DMark 06 im für diese Grafikkarte erwarteten Bereich.
3DMark 06 Standard Score | 5971 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3782 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 963 Punkte | |
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Gaming Performance
Das HP ProBook 6570b ist zwar ein reinrassiges Office-Notebook, kann aber mit den verbauten Komponenten auch das eine oder andere Spiel zwischendurch bewältigen. Unseren Game-Check führen wir repräsentativ mit den Spielen FIFA 13, Anno 2070 und Battlefield 3 durch. FIFA 13 stellt die Hardware vor keinerlei Probleme, denn sogar mit der Ultra-Einstellung flitzen die Fußballer mit geschmeidigen 51 FPS. Das geringfügig anspruchsvollere Anno 2070 läuft erst bei mittlerer Einstellung mit 28 FPS annehmbar. Battlefield 3 schließlich kommt mit 32 FPS erst dann aus dem Stocken, wenn die niedrigste Einstellung bei einer verringerten Auflösung von 1.024 x 768 Pixeln aktiv ist.
Ist man also bereit, die Einstellungen entsprechend anzupassen, ist auch mal die eine oder andere Runde Gaming drin.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Battlefield 3 (2011) | 32 | 22 | 17 | 6 |
Anno 2070 (2011) | 71 | 28 | 18 | 9 |
Fifa 13 (2012) | 213 | 134 | 104 | 51 |
Geräuschemissionen
Trotz der leistungsfähigen Komponenten und einer fehlenden umschaltbaren Grafiklösung zeigt sich das Testgerät HP ProBook 6570b hier moderat. Im Idle hält sich das Gerät mit 33,8 dB(A) zurück, der Lüfter arbeitet aber durchgehend. Bei der DVD-Wiedergabe steigt der Lautstärkepegel nur geringfügig auf 35,3 dB(A) an. Dennoch genug, um in leisen Filmpassagen deutlich aufzufallen. Unter Volllast erhöht sich der Pegel auf 39,1 dB(A), gemessen im Stresstest. Da der Lüfter niederfrequent rotiert, stört er nie übermäßig.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.8 / 33.8 / 33.7 dB(A) |
DVD |
| 35.3 / dB(A) |
Last |
| 39.1 / 39.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
HP hat das Wärmemanagement des HP ProBook 6570b sehr gut bemessen, denn die Temperaturen an den Oberflächen halten sich durchweg in annehmbaren Grenzen. Nach einer Stunde Vollauslastung in unserem Stresstest ist das Notebook immer noch angenehm anzufassen. Selbst rund um die Abluftöffnung im linken unteren Bereich erhitzt sich das Gehäuse auf maximal 41,6 °C. An den neuralgischen Bereichen Handballenauflage und Touchpad bewegen sich die Temperaturen zwischen 26 und 31 °C. Ein Schoßbetrieb ist also sogar im Hochsommer mit kurzen Hosen möglich. Im Idle erwärmt sich die Oberseite des Notebooks auf höchstens 29,4 °C, an der Unterseite werden maximal 34,7 °C erreicht. Durchschnittstemperaturen von 29 °C sprechen für die Entwicklungsleistung der HP Ingenieure. Das Netzteil wird im Idle schon 40,5 °C warm. Unter Last klettert die Oberflächentemperatur auf heiße 56 °C. Eine freie Aufstellung ist also Pflicht.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-3 °C).
Energieaufnahme
Berücksichtigt man die gebotene Leistung und die fehlende Stromspartechnologie aufgrund der deaktivierten Intel HD Graphics 4000 Grafikkarte, so geht der Strombedarf des HP ProBook 6570b noch in Ordnung. Für ein Office-Gerät ist der Verbrauch im Idle bei voller Helligkeit mit Werten zwischen 14,1 und 23,8 Watt deutlich zu hoch. Das resultiert dann in sehr schwachen Akkulaufzeiten. Unter Last steigt der Maximalverbrauch auf 67,2 Watt, im Mittel pendelt er sich bei etwa 45,6 Watt ein. Im Stand-by-Modus werden durchschnittlich 0,3 Watt verbraucht. Ausgeschaltet sind es noch 0,1 Watt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 14.1 / 20.2 / 23.8 Watt |
Last |
45.6 / 67.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Das HP ProBook 6570b besitzt einen 322 g schweren Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 5090 mAh. Der 55 Wh starke Akku mit 6 Zellen erreicht mit dem synthetischen Programm BatteryEater im Reader’s Test maximal 4 Stunden und 16 Minuten, ermittelt mit maximalen Stromspareinstellungen und deaktiviertem Funkmodul sowie minimaler Helligkeit. Den BatteryEater Classic Test, der einen Volllastbetrieb simuliert, beendet das HP ProBook 6570b bei aktiviertem WLAN und voller Helligkeit nach moderaten 89 Minuten.
Der praxisnahe Internet-Laufzeittest ist nach 2 Stunden und 23 Minuten vorüber. Dabei befindet sich das Gerät im Energiesparprofil bei mittlerer Helligkeit und laufendem WLAN. Unser browserbasierter Benchmark stellt dabei ein Surfen auf verschiedenen Webseiten nach. Filmvergnügen auf DVD unterstützt das HP ProBook 6570b circa 2 Stunden und 11 Minuten. Dabei ist die ausbalancierte Energieprofileinstellung aktiv, das Funkmodul ist ausgeschaltet. Dank HP Fast Charge benötigt das Aufladen mit dem 90-Watt-Netzteil einer vollständig entleerten Batterie nur 1 Stunde und 45 Minuten.
Für einen so starken Akku sind die Laufzeiten insgesamt schwach. Hier hätte eine Grafikumschaltmöglichkeit zur sowieso integrierten Intel HD Graphics 4000 deutlich bessere Laufzeiten gebracht.
HP bietet mit dem aktuellen ProBook 6570b wieder ein Office-Gerät an, das in vielen Bereichen der Konkurrenz die Messlatte aufzeigt. Zunächst fällt die mustergültige Verarbeitung auf. Mit edlem Aluminium und einer umfangreichen Ausstattung nebst kräftiger Komponenten sitzt das 15-Zoll-Notebook wie ein maßgeschneiderter Business-Anzug. Dazu kommt das helle und kontrastreiche Display, das dank matter Oberfläche auch unterwegs eine gute Figur macht. Weiteres Pro: Die überdurchschnittlich große Schnittstellenvielfalt, an der sich andere Hersteller ruhigen Gewissens ein Beispiel nehmen könnten.
Die runde Systemleistung bietet professionellen Anwendern in mittelständischen Unternehmen wie anspruchsvollen Privatkunden ein vollwertiges Büro, das dennoch transportabel ist. Zudem ist das ProBook 6570b dank der großen Wartungsklappe äußerst wartungsfreundlich und kann problemlos selbst aufgerüstet werden. Dass bei einem Notebook sogar CPU und GPU ausgetauscht werden können, ist in dieser Gerätegattung sehr selten.
Größter Negativpunkt: Für sich gesehen lässt die verbaute Grafikkarte AMD HD 7570M ohne umschaltbare Grafik zu wünschen übrig. Die geringe Mehrleistung rechtfertigt nicht den deutlich höheren Energieverbrauch der AMD Lösung gegenüber der deaktivierten Intel HD Graphics 4000. Daraus resultieren schwache Akkulaufzeiten, die trotz des starken Akkus unterdurchschnittlich ausfallen und den mobilen Nutzer zum Kauf eines teuren Zusatzakkus nötigen, will er einen Geschäftstag abseits einer Stromversorgung überstehen. Die laute konventionelle Festplatte mit den unangenehm auf die Handballenauflage übertragenden Vibrationen kann zumindest selbst gegen eine ruhige Variante oder eine flotte Solid State Disc ausgetauscht werden.
Mit dem preislich sehr nah positionierten EliteBook 8570p könnte sich HP selbst die Kundschaft abspenstig machen. Dennoch stellt das HP ProBook 6570b (B6P88EA) ein interessantes Business-Gerät dar, das viele exklusive Vorzüge für sich verbuchen kann und sicher bei vielen Geschäftskunden Anhänger finden wird.