Test Dell Latitude E6530 Notebook
Dells Latitude-Serie der E6xxx-Reihe steht für gehobene Ansprüche und hat damit eine ähnliche Zielgruppe wie Lenovos ThinkPads der T-Serie oder HPs Elitebooks. Die streng nach Business-Bedürfnissen ausgerichteten Profigeräte finden ihre Fans allerdings nicht nur im unternehmerischen Umfeld sondern auch bei anspruchsvollen Heimanwendern. Qualität, Garantiezeitraum, Ersatzteilverfügbarkeit und Konfigurationsmöglichkeiten sind nur einige Punkte, die sich teils erheblich von vergleichbaren Produkten des Massenmarkts abheben.
Abgehoben sind in manchen Augen auch die für diesen "Luxus" geforderten Preise. Die günstigste Konfiguration, die Dell derzeit im Online-Shop anbietet, beginnt bei 800 Euro. Ohne Mehrwertsteuer versteht sich. Rein an den Daten orientiert ist die Ausstattung, die man dafür bekommt, auf den ersten Blick recht mager. Intel Core i3-3110M, WXGA-Display, 4 GB RAM und eine 320-GB-Festplatte sind die Eckpunkte. Windows 8 wird als Betriebssystem zwar angeboten, Windows 7 dominiert aber noch die Auswahl-Optionen und entspricht damit dem derzeitigen Wunsch vieler Unternehmen. Verglichen mit den üblichen Einsteiger-Notebooks, die man so in den Händlerregalen vorfindet, ist das Latitude E6530 somit kein Sparangebot. Unser Testmodell verfügt über ein mattes FullHD-Display, eine Intel Core i5-3360M-CPU, 4 GB RAM, ein WWAN-Modul und eine 500-GB-Festplatte. Derzeit verlangt Dell im Online-Store für diese Konfiguration 1.120 Euro netto, was einem Preis inklusive MwSt. von etwa 1.340 Euro entspricht.
Am Gehäuse des Dell Latitude E6530 hat sich im Vergleich zum Vorgänger Latitude E6520 wenig geändert. Das von Dell genannte Tri-Metall-Gehäuse überzeugt mit einer hohen Festigkeit und lässt sich kaum Schwachpunkte entlocken. Kritische Stellen, die sich oft über dem optischen Laufwerk, über dem Akkuschacht oder auf der Handballenablage finden lassen, meistert das Testgerät souverän. Nicht von ungefähr werden verschiedene Tests nach dem MIL-STD-810G US-Militärstandard erfüllt. Die widerstandsfähige Konstruktionsweise findet ihren Nachteil jedoch im relativ hohen Gewicht. Mit 2,86 kg bewegt sich das Latitude E6530 zwar auf üblichem Klassenniveau, mit etwas Zubehör dann aber auch schon hart an der Grenze dessen, was man täglich bereit ist mit sich herumzuschleppen.
Die Verarbeitung ist mit gleichmäßigen Spaltmaßen, passgenau eingesetzten Bauteilen und fehlerfreien Oberflächen tadellos. Eine kleine Nachlässigkeit leistet sich das Testmodell jedoch beim Displayscharnier, das bei Bewegungen ein Nachwippen nicht ganz verhindern kann. Zum Verschließen des Displays steht wiederum ganz klassisch ein Doppelhakenverschluss zur Verfügung. Die Oberflächenmaterialien sind widerstandsfähig und machen einen hochwertigen Eindruck. Die silberfarben-graue Gehäuseoptik ist zurückhaltend und sorgt für ein angemessenes Auftreten im geschäftlichen Einsatzbereich. Vielleicht hat man auch aus diesem Grund beim aktuellen Modell auf die orangefarbene Rahmung um die Tastatur herum verzichtet.
Bei der Schnittstellenausstattung hat es einige entscheidende Veränderungen gegeben. Ersatzlos gestrichen wurde der 4-polige Firewire-Port. Dazu gekommen sind dafür nun standardmäßig zwei aktuelle USB 3.0-Anschlüsse, die praxisgerecht auf beide Seiten verteilt worden sind. Unverständlicherweise setzt Dell ausgerechnet beim Premium-Business-Latitude immer noch auf den HDMI-Ausgang. Hier würden wir eher den DisplayPort erwarten, der vor allem deutlich höhere Auflösungen an externen Bildschirmen liefern könnte. Ansonsten sind fast alle Schnittstellen weit hinten positioniert worden. Bei angeschlossener Peripherie kommt es so zu keiner Einschränkung durch im Weg herumliegende Kabel. Der Card Reader ist in der Frontseite integriert und damit immer gut erreichbar. Zusätzliche Anschlüsse oder sonstige Erweiterungen können per ExpressCard/34/54 nachgerüstet werden.
Kommunikation
Unser Dell Latitude E6530 ist sehr üppig ausgestattet und bietet fast alles, was das Herz begehrt. Bereits das Basis-Modell verfügt über Intels Centrino Ultimate-N 6300 WLAN-Modul. Dieses besitzt drei Antennen und kann sowohl das 2,4-GHz- als auch das 5-GHz-Frequenzband nutzen. Im Test konnten wir überdurchschnittlich gute Signalstärken feststellen. Ebenfalls in allen Latitudes der E6530-Serie findet man einen Gigabit-Netzwerkanschluss. Während HD-Webcam, Bluetooth 4.0 und ein WWAN-Modul im Testgerät integriert sind, so sind alle drei Ausstattungsdetails mit einem Aufpreis belegt und nicht bei jeder Modellvariante inklusive.
Sicherheit
Das Dell Latitude E6530 verfügt über umfangreiche Sicherheitsfeatures. Trusted Platform Modul, Intel Anti Theft/ Computrace-Service, Smart Card Reader, Fingerprint Reader, Bios-Kennwortoptionen und die üblichen Windows-Kennwortsicherungen sollten die meisten Sicherheitsansprüche adäquat abdecken können. Weitere Informationen zum Thema Sicherheitseinrichtungen findet man in unserem FAQ-Artikel über Sicherheitslösungen für Notebooks.
Zubehör
Das Dell Latitude E6530 wird ohne Extra-Zubehör ausgeliefert. Optional sind verschiedene Multibay-Erweiterungen für den Laufwerksschacht, Dockingstationen und Zusatzakkus erhältlich.
Wartung
Die Bodenabdeckung lässt sich durch das Entfernen weniger Schrauben abnehmen und ermöglicht so den Zugriff auf die wesentlichen Komponenten. So schnell und einfach wie bei vielen Konkurrenzmodellen gestaltet sich das aber nicht. Selbst für die RAM-Aufrüstung muss die gesamte Bodenplatte abgenommen werden. Einzelne Wartungsklappen gibt es nicht. Nach dem Entfernen der Bodenabdeckung ist der Lüfter erreichbar und kann im Bedarfsfall gereinigt werden. Ein RAM-Steckplatz ist noch frei und vereinfacht so eine Aufrüstung. Die Festplatte ist in einem separaten Modul untergebracht, das mit zwei Schrauben gelöst werden kann. Hierfür ist das Entfernen der Bodenplatte nicht notwendig. Das optische Laufwerk ist als Modullaufwerk ausgeführt und kann gegen andere Laufwerke oder einen Multibay-Akku ausgetauscht werden.
Garantie
Das Dell Latitude E6530 ist standardmäßig mit einem 3-jährigen Service am nächsten Arbeitstag ausgestattet. Bis auf den erweiterten Pro Support haben sich zum Testzeitpunkt online keine weiteren Garantieverlängerungen auswählen lassen.
Tastatur
Die Tastatur des Dell Latitude E6530 erstreckt sich nahezu über die gesamte Gehäusebreite und bietet Standardtasten im 19-mm-Raster. Separater Ziffernblock, herausgestellte Pfeiltasten und groß dimensionierte Enter- und Spacetasten ermöglichen auf Anhieb eine schnelle Eingewöhnung. Der mittellange Hub, gepaart mit einem guten Druckpunkt und leisen Tastenanschlag, dürfte auch ambitionierten Vielschreibern gut gefallen. Die Tastaturmatte liegt nahezu auf der gesamten Fläche fest auf und lässt sich nur im Pfeiltastenbereich ein minimales Nachwippen entlocken.
Unser Testgerät verfügt über ein englisches QWERTY-Layout und unterscheidet sich damit etwas von der deutschen QWERTZ-Tastatur. Die Tastaturbeschriftung ist kontraststark ausgeführt und kann bei Bedarf durch die im Testgerät verbaute Hintergrundbeleuchtung verstärkt werden. Die Helligkeit lässt sich in vier Stufen regeln. Weitere Einstelloptionen findet man in Dells Keyboard Backlight Settings. Serienmäßig ist die Tastaturbeleuchtung im Latitude E6530 nicht vorhanden. Der Aufpreis beträgt beim Basismodell 33 Euro (netto). Sondersymbole, wie zum Beispiel das Regulieren der Displayhelligkeit, sind orangefarben ausgeführt und damit gut von den Standardbeschriftungen zu unterscheiden.
Touchpad/ Pointstick
Das Alps-Touchpad verfügt über eine Eingabefläche von 80 x 45 Millimeter und bietet damit eine für viele Funktionen ausreichende Größe. Lediglich manche Mehrfingergesten könnten schon mal etwas mehr Fläche gebrauchen. Die Gleiteigenschaften sind sehr gut und die Reaktionsfähigkeit gibt keinen Anlass zur Kritik. Die üblichen Mehrfingergesten werden unterstützt, können aber auch separat aktiviert oder deaktiviert werden. Die Touchpadtasten verfügen über eine leicht gummierte Oberfläche und nehmen Eingaben sehr leise entgegen. Auch hier bietet Dell in der Systemsteuerung vielfältige Einstelloptionen.
Alternativ zum Touchpad darf bei einem Businessgerät dieser Klasse auch ein Pointstick erwartet werden. Für Neueinsteiger dieser Eingabemethode ist zwar etwas Eingewöhnung nötig, danach lässt sich der Mauszeiger aber sehr präzise und schnell bewegen. Die drei dazugehörigen Pointstick-Tasten arbeiten ebenfalls sehr leise und reagieren sehr gut auf Klicks. Alternativ lassen sich diese auch mit Zusatzfunktionen für das Touchpad belegen oder ganz deaktivieren.
Dell bietet für das Latitude E6530 drei verschiedene Displays an. Das Basismodell ist mit einem HD-Display mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten ausgestattet. Die mittlere Variante verfügt über eine Auflösung von 1.600 x 900 Bildpunkten und den Dell Premium Panel Service (Garantie auf Pixelfehlerfreiheit). Das FullHD-Display, das auch im Testmodell zum Einsatz kommt, bietet eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten. Dieses soll neben dem Premium Panel-Service auch für besonders weite Sichtwinkel sorgen. Alle Displays sind mit White-LEDs als Hintergrundbeleuchtung und einer matten Oberfläche ausgestattet.
Neben der nativen Auflösung unterstützt das FullHD-Display im Testgerät nur eine eingeschränkte Auswahl von Alternativ-Auflösungen. Die nächstgeringere Einstellmöglichkeit findet man bei 1.280 x 1.024 Bildpunkten. 1.600 x 900 oder 1.366 x 768 Bildpunkte werden nicht unterstützt.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 295 cd/m²
Kontrast: 564:1 (Schwarzwert: 0.523 cd/m²)56.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
81.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
55.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das in unserem Dell Latitude E6530 verbaute Panel stammt von LG-Philips und erreicht eine durchschnittliche maximale Helligkeit von 278 cd/m². Das ist etwas weniger als beim Vorgängermodell Latitude E6520. Auch die Ausleuchtung ist zwar mit 87 % etwas schlechter, kann aber mit bloßem Auge nur bei einfarbigen Bildinhalten schwach erkannt werden. Die Helligkeit lässt sich in 15 Stufen relativ fein abstimmen. In Stufe 7 wird eine Helligkeit von 158 cd/m² erreicht, die für viele Innenraumsituationen ausreichend ist und dann als ergonomisch angesehen wird.
Im Outdoor-Einsatz bleibt die maximale Displayhelligkeit konstant und wird nicht reduziert. Zusammen mit der matten Oberfläche und einem guten Kontrast herrschen gute Bedingungen für einen Einsatz unter freiem Himmel.
Der gemessene Kontrast ist mit 564:1 deutlich besser als bei vielen Einsteiger-Notebooks. Farben werden satter dargestellt und sorgen so für eine realistischere Wiedergabe von Fotos, Filmen und Spielen. Gegenüber Displays mit IPS-Technologie, wie zum Beispiel dem Fujitsu Lifebook T902, muss man in diesem Punkt jedoch einige Abstriche machen.
Die ermittelte Farbraumabdeckung liegt zwar weit über dem Durchschnitt, erreicht aber dennoch nur etwa 85 Prozent des sRGB-Farbraums. Die Farbgenauigkeit weist im unkalibrierten Zustand relativ hohe Abweichungen auf. Das gilt auch für die Graustufenauflösung und die Farbsättigung. Nach dem Kalibrieren zeigt sich das eigentliche Potential des Displays. Bis auf Rot liegen alle Farbwerte sehr nah am Zielkorridor. Dass Rot hier etwas abfällt, ist eine oft zu beobachtende Eigenschaft von White-LED-Displays und sorgt für einen minimalen Blaustich. Im Vergleich zu den bisher nach diesem Verfahren getesteten Displays handelt es sich hier um ein sehr ausgewogenes Panel, das für Notebookverhältnisse relativ farbgenau darstellt.
Die Blickwinkelstabilität des TN-Panels ist zwar sichtbar besser, als die der billigeren Standarddisplays, reicht aber dennoch nicht an die weiten Sichtwinkel eines IPS-Panels heran. Während die Horizontale kaum Veränderungen bei Farben und Helligkeit preisgibt, kann man im vertikalen Bereich bei einem weit nach hinten geneigten Bildschirm Ansätze von Invertierungen erkennen. Kippt man das Display nach vorne, so bleichen die Farben aus. Beide Effekte bewegen sich im für viele Aufgabenbereiche tolerierbaren Rahmen und führen nicht zur Unkenntlichkeit von Bildinhalten.
Insgesamt hat Dell im Latitude E6530 ein gutes FullHD-Display verbaut. Es überzeugt mit einer matten Oberfläche, hoher Leuchtkraft, gutem Kontrast und einer überdurchschnittlichen Blickwinkelstabilität. Die Farbgenauigkeit ist für ein Display mit White-LEDs nach einer Kalibrierung als gut einzustufen. Für die Bildbearbeitung ist es dennoch nur bedingt einsetzbar, da die Farbraumabdeckung und die Blickwinkelstabilität im vertikalen Bereich nicht allen professionellen Ansprüchen gerecht werden.
Die Leistungsausstattung des Testmodells bietet eine gesunde Standardkost, die für viele Aufgaben genügend Leistungsreserven bietet. Für die Rechen- und Grafikleistung ist Intels Core i5-3360M-Prozessor verantwortlich. Die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4000 wird beim Testsample nicht durch eine dedizierte Grafikeinheit ergänzt oder ersetzt. Alternativ könnte man das Dell Latitude E6530 aber optional mit einer Nvidia Quadro NVS 5200 Grafik und Nvidia Optimus ausstatten. Zu den sonstigen Hauptkomponenten gehören Intels QM77-Chipsatz, 4-GB-RAM und eine konventionelle 500-GB-Festplatte. Die Ausstattungsmöglichkeiten sind wie bei Dell üblich sehr umfangreich. Konfigurierbar sind neben der Nvidia Quadro NVS verschiedene CPUs bis hin zum Intel Core i7-3720QM Vierkernprozessor, bis zu 8 GB RAM oder 512 GB große Solid State Drives. Wenn man die gebotenen Hardware-Optionen ausreizt, dann kann man den Preis des Latitude E6530 auf etwa 2.400 Euro netto hochtreiben.
Prozessor
Der Zweikerner Intel Core i5-3360M verfügt über einen Basistakt von 2.800 MHz, der dank Intel Turbo Boost bei Single-Thread-Operationen auf bis zu 3.600 MHz gesteigert werden kann. Für Software, die in der Lage ist Rechenaufgaben auf mehrere Kerne zu verteilen, sorgt Intels Hyperthreading-Technologie für eine optimierte Performance. Neben den zwei physischen Rechenkernen ist die CPU in der Lage zwei weitere virtuelle Kerne anzusprechen, wodurch im Endeffekt vier Threads gleichzeitig abgearbeitet werden können. In unserer umfangreichen CPU-Benchmarkliste befindet sich die Intel Core i5-3360M-CPU auf Platz 31 im Ranking aller Notebookprozessoren.
Beim Cinebench R10 64 bit werden beispielsweise 6.027 Punkte (Single-Core) und 12.217 Punkte (Multi-Core) erzielt. Die SuperPi 32m-Berechnung (Single-Thread) ist nach 599 Sekunden beendet und die wPrime 1024m-Aufgabe (Multi-Threads) ist nach 467 Sekunden absolviert. Ein Vertreter für Single-Thread-Berechnungen in der Praxis ist die Audio-Konvertierung per iTunes. Hier haben wir für die Umwandlung vom MP3- ins AAC-Format eine maximal 50,4-fache Geschwindigkeit ermittelt. Eine Beanspruchung aller Kerne erfolgt bei der Videokonvertierung durch Cyberlinks MediaEspresso. Überlässt man die Aufgabe nur der CPU, so dauert die Umwandlung unserer Testfilme 176 Sekunden (Big Bug Bunny) und 232 Sekunden (Elephants Dream).
System Performance
Beim PC Mark 7 erreicht das Testsystem 2.951 Punkte und beim PC Mark Vantage 8.320 Punkte. Die Systemleistung ist somit für viele Aufgaben gut aufgestellt, könnte aber durch das Beseitigen zweier konfigurationsbedingter Bremsen deutlich gesteigert werden. Ein Schwachpunkt ist die Arbeitsspeicherbestückung. Im Testmodell ist nur ein 4-GB-Modul verbaut, was dazu führt, dass der Dual-Channel-Mode nicht aktiv ist. Einerseits arbeitet dadurch der Arbeitsspeicher an sich mit reduzierter Geschwindigkeit und andererseits wird im zweiten Schritt auch die Grafikleistung beeinträchtigt. Diese greift im Shared-Memory-Verfahren auf den Arbeitsspeicher zurück und ist folglich von dessen Leistungsfähigkeit abhängig. Eine weitere Systembremse stellt der Massenspeicher dar. Zugriffsgeschwindigkeiten, Lese- und Schreibgeschwindigkeiten sind bei Solid State Drives spürbar schneller und wirken sich damit vor allem auf die alltäglich gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit aus.
PCMark Vantage Result | 8320 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2951 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die konventionelle Seagate-Festplatte verfügt über eine Brutto-Kapazität von 500 GB und arbeitet mit Umdrehungsgeschwindigkeiten von bis zu 7.200 U/min. Die maximale Übertragungsgeschwindigkeit liegt bei 112 MB/s und im Mittel bleiben noch etwa 90 MB/s übrig. Das sind für normale Festplatten zwar gute Werte, gegenüber den immer öfter anzutreffenden Festspeicherlaufwerken ist das aber nicht mehr zeitgemäß. Vergleichwerte findet man in unserer umfangreichen Vergleichsdatenbank von Massenspeicherlaufwerken.
Alternativ ist das Dell Latitude mit kapazitätsstärkeren Festplatten oder schnellen Solid State Drives konfigurierbar. Auch kann das optische Laufwerk gegen ein weiteres Speichermodul ausgetauscht werden. Der UMTS-Slot (minPCIe in voller Baugröße) unterstützt scheinbar nicht den mSATA-Standard. Ein Crucial M4 mSATA-SSD wurde nicht erkannt und konnte somit nicht genutzt werden.
Grafikkarte
Die Intel HD Graphics 4000 hat genügend Performance, um ein breites Spektrum an Aufgaben mehr als ausreichend schnell abwickeln zu können. Lediglich für leistungsfordernde 3D-Anwendungen ist diese Grafiklösung weniger geeignet und kann höchstens Basisanforderungen erfüllen. Wie bereits angesprochen wird die Grafikleistung durch die ungünstige Speicherbestückung zusätzlich beeinträchtigt. Beim 3D Mark 11 werden beispielsweise 619 Punkte, beim 3D Mark Vantage 3.010 Punkte und beim Cinebench R10 OpenGL-Shading 5.454 Punkte erzielt. Tauscht man das eine 4-GB-Arbeitsspeichermodul gegen zwei 2-GB-Module, so erhöhen sich die Ergebnisse bereits auf 701 Punkte beim 3D Mark 11, 3.728 Punkte beim 3D Mark Vantage und 5.863 Punkte beim Cinebench R10 OpenGL Shading. Das ist immerhin eine Steigerung von etwa 8 bis 20 Prozent.
3DMark 06 Standard Score | 4392 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3010 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 619 Punkte | |
Hilfe |
3DMark Vantage | |
1280x1024 P CPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6530 | |
Dell Latitude E5530 | |
Nexoc B510 | |
1280x1024 P GPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6530 | |
Dell Latitude E5530 | |
Nexoc B510 | |
1280x1024 P Result (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6530 | |
Dell Latitude E5530 | |
Nexoc B510 |
3DMark 11 | |
1280x720 Performance Combined (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6530 | |
Dell Latitude E5530 | |
Nexoc B510 | |
1280x720 Performance Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6530 | |
Dell Latitude E5530 | |
Nexoc B510 | |
1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6530 | |
Dell Latitude E5530 | |
Nexoc B510 | |
1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6530 | |
Dell Latitude E5530 | |
Nexoc B510 |
Gaming Performance
Die Spielefähigkeit des Latitude E6530 ist als gering einzustufen. Um flüssige Frameraten erzielen zu können, kann man lediglich auf geringe Auflösungen und geringe Qualitätseinstellungen zurückgreifen. Die bei manchen Spielen noch mögliche Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten wird weder vom internen Display noch an einer externen Ausgabe unterstützt. Das gilt auch für 1.600 x 900 Bildpunkte. Hier müsste man alternativ auf 1.280 x 1.024 Bildpunkte ausweichen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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World of Warcraft (2005) | 81 | 65 | 17 | |
Anno 2070 (2011) | 27 | |||
Diablo III (2012) | 36 | 11 |
Geräuschemissionen
Die relativ hohe Betriebslautstärke von 32,1 dB(A) im Leerlauf wird durch das Motorengeräusch der schnell drehenden Seagate-Festplatte hervorgerufen. Der Lüfter dreht sich in diesem Zustand sehr leise oder gar nicht. Im Austausch gegen ein leiseres Festplattenmodell oder eine lautlose Solid State Disk, könnte das Betriebsgeräusch bei wenig Last hörbar geringer ausfallen. Auf 33,1 dB(A) erhöht sich die Lautstärke, wenn die Festplatte Zugriffe bearbeitet und 35,7 dB(A) sind zu vernehmen, wenn das DVD-Laufwerk mit einer Wiedergabe betraut wird. Das kann bei leisen Filmpassagen schon zu viel sein und damit störend wirken. Bei mittlerer Last (zum Beispiel Quick Sync Konvertierung) steigert sich das Lüftergeräusch auf 40,3 dB(A) und unter Volllast (zum Beispiel CPU-Konvertierung) muss man mit 43 dB(A) rechnen. Das sind insgesamt noch gute Werte, die aber insbesondere bei wenig Last hinter den eigentlichen Möglichkeiten zurückbleiben.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.1 / 32.7 / 37 dB(A) |
HDD |
| 33.1 dB(A) |
DVD |
| 35.7 / dB(A) |
Last |
| 40.3 / 43 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Hitzeentwicklung ist in jedem Lastzustand als absolut unkritisch zu bewerten. Im Maximum werden lediglich 38,4 °C am linken Luftauslass gemessen. Das lässt sogar eine Nutzung auf dem Schoß während lang anhaltender Konvertierungsprozesse zu. Bei mittlerer und geringer Last reduziert sich die Gehäuseerwärmung entsprechend und ist mit maximal 33 °C an der Unterseite kein Problemfall. Beeinflussen kann man die Gehäusetemperaturen je nach Geschmack durch Dells Energieprofile, die zum Beispiel entweder ein besonders leises Betriebsgeräusch oder eine besonders kühle Gehäuseoberfläche bewirken.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-8.4 °C).
Lautsprecher
Die beiden frontseitig untergebrachten und schräg nach vorne hin abstrahlenden Lautsprecher bieten eine insgesamt höhenlastige Soundcharakteristik. Mitten und Bässe sind nur schwach vorhanden. Bei höheren Lautstärkeeinstellungen neigen die Boxen zum Verzerren. Externe Boxen können per USB oder Klinke angeschlossen werden. Der kombinierte Audioport erfordert einen Adapter, wenn Headsets mit getrenntem Ein- und Ausgang genutzt werden sollen.
Energieaufnahme
Die netzseitig gemessene Leistungsaufnahme des Dell Latitude E6530 bewegt sich von minimal 8,4 Watt bis hin zu 56,5 Watt unter Volllast. In einem praxisnahen Szenario mit eingeschalteten Funkmodulen und einer Displayhelligkeit von knapp 160 cd/m² liegt der Verbrauch bei etwa 13 Watt. Das sind in Relation zur Ausstattung übliche Werte, die keine ungewöhnlich hohen Verbraucher vermuten lassen. Entscheidend für die tatsächlich nutzbare Arbeitszeit ohne Steckdosenanbindung ist die mitgelieferte Akkukapazität. Unser Testmodell verfügt über einen Akku mit 60 Wh. Alternativ listet Dell im Datenblatt noch 5 weitere Akkuoptionen auf. Im Online-Store kann zum Testzeitpunkt aber zusätzlich nur ein 97-Wh-Akku und ein 87-Wh-Akku mit 3-jähriger Garantie ausgewählt werden. Der kleine 40-Wh-Akku, der 30-Wh-Wechselschacht-Akku und der 97-Wh-Unterschnallakku sind online nicht konfigurierbar.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 8.4 / 13.2 / 16.6 Watt |
Last |
43.8 / 56.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die erreichten Laufzeiten entsprechen einer soliden Basis, die ein netzunabhängiges Arbeiten von etwa 4 bis 5 Stunden ermöglicht. Beim Battery Eater Readers Test (minimale Helligkeit, Energiesparprofil, Funkmodule aus) werden zwar über 7 Stunden erzielt, aufgrund der reduzierten Helligkeit und der deaktivierten Komponenten ist das ein relativ praxisferner Wert. Beim W-LAN-Test (angepasste Helligkeit auf 158 cd/m², Energiesparprofil, Funkmodule eingeschaltet) zeigt sich eine deutlich realistischere Akkulaufzeit von knapp 5 Stunden. Die DVD-Wiedergabe (maximale Displayhelligkeit, Funk aus, Energiesparprofil) ist 4:28 Stunden lang möglich. Beim Battery Eater Classic Test (maximale Displayhelligkeit, Höchstleistungsprofil, alle Komponenten eingeschaltet) fährt das Latitude nach 83 Minuten Laufzeit das System herunter.
Das Dell Latitude E6530 ist ein typischer Business-Vertreter der Premium-Klasse. Eine lange Ersatzteilverfügbarkeit, ein langer Garantiezeitraum und vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten sind genau die Eigenschaften, die im professionellen Geschäftsbereich erwartet werden. Dass man sich hier natürlich keine Blöße bei der Qualität, der Materialauswahl und der Leistungsfähigkeit geben darf, ist ebenso selbstverständlich. All das hat Dell beim Latitude E6530 sehr gut umgesetzt.
Die Schnittstellenausstattung und deren Positionierung ist nahezu optimal gelöst worden. Die Tastatur ist vielschreibertauglich und beim Testmodell auch mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Das Display erreicht zwar nicht in allen Teilbereichen eine Bestwertung, überzeugt aber mit einer guten Helligkeit, einem guten Kontrast und guter Blickwinkelstabilität.
Etwas umständlich gelöst hat man hingegen die Erreichbarkeit einiger Komponenten am Unterboden. Zudem bleibt das Testmodell konfigurationsbedingt in den Teilbereichen "Geräuschentwicklung bei wenig Last" und "Leistungsfähigkeit" hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die konventionelle Festplatte und die ungünstige RAM-Bestückung bremsen das System aus. Zudem sorgt das Festplattenmodell für ein erhöhtes Betriebsgeräusch bei geringer Last.
Neben den business-typischen Eigenschaften überzeugt das Dell Latitude E6530 vor allem mit seinen durchgängig guten bis sehr guten Eigenschaften. Kleineren Einschränkungen beim Testmodell kann man in Eigenregie oder durch eine veränderte Konfiguration aus dem Weg gehen. Nicht umschiffen lässt sich hingegen die selbstbewusste Preisgestaltung, die ganz genau den Wert der nicht alltäglichen Businesseigenschaften und Ausstattungsdetails berücksichtigt.