Test Samsung R70 Notebook
Sie sind unter uns... Lange Zeit ist es her, dass erste Meldungen über einen neuen Intel Chipsatz samt neuer CPUs und Grafikkarten bei uns in den News aufgetaucht sind. Nun ist es soweit. Wir dürfen vorstellen: Santa Rosa im Samsung R70 mit Intel Core 2 Duo T7100 CPU und NVIDIA Geforce 8600M GS Grafikkarte. Lesen Sie hier, was Sie von der neuen Multimediaklasse erwarten können.
Samsung legt bekanntlich sehr viel Wert auf Design und Gestaltung. Dass dies aber noch keine Garantie für ein gutes Aussehen ist und auch wirklich gefällt, das wissen vermutlich viele. Bei Samsung dürfte man, zumindest was das Design des R70 betrifft, auf die richtigen Pferde gesetzt haben.
Das Gehäuse gibt sich durchgehend schwarz, ohne farbliche Akzente. Aber keine Angst, von der, bezeichnen wir sie einfach als "Thinkpad Tristesse", kann keine Rede sein.
Dafür verantwortlich ist in erster Linie die schöne Linienführung des Gehäuses des R70. Schlichte rechtwinkelige Bauteilfugen, aber dennoch leicht konisch zulaufende Kanten und abgerundete Ecken erfreuen nicht nur das Auge, sondern fallen auch beim Hantieren mit dem Gerät sehr positiv auf.
Generell ist die Haptik des Gerätes sehr angenehm. Die Baseunit und deren Oberseite fühlen sich sehr weich und samtig an. Dieser Effekt wird durch eine leicht aufgeraute Oberfläche erreicht. Der Displaydeckel wurde an der Außenseite mit einem schwarzen hochglänzendem Lack beschichtet und wertet das Book optisch nochmals auf.
Wie widerstandsfähig sich diese Oberfläche langfristig gegenüber möglichen Kratzern und sonstigen Gebrauchsspuren gibt, muss sich erst im täglichen Einsatz zeigen. Vorsichtshalber empfehlen wir aber unbedingt ein weiches Notebookcase um die interessante Oberfläche gebührend zu schützen.
Auch die Verarbeitung des Samsung R70 überzeugt. Weder auffällige Spalten oder gar wackelige Bauteile konnten festgestellt werden. Die verwendeten Materialien machen ebenso einen guten Eindruck.
Hinsichtlich der Robustheit und Stabilität des Gehäuses schneidet das R70 wenig überraschend ebenso ganz gut ab. Das Gehäuse ist ausreichend resistent gegenüber einwirkenden Druckkräften als auch gegenüber möglichen Verwindungen. Einzige Schwachstelle ist der Bereich des optischen Laufwerks an der Unterseite des Gerätes, wo die Gehäuseoberfläche unter Druck leicht nachgibt.
Das Display ist ebenso sehr robust ausgeführt und zeigt im Test einen mäßigen Widerstand gegenüber Verwindungen und einen eher druckunempfindlichen Displaydeckel.
Die Scharniere sind zwar sehr formschön in einer Art Leiste gelöst, zeigen jedoch beim Verstellen des Öffnungswinkels ein leichtes Wippen.
Weiters ist das Fehlen eines Sicherungshakens zu erwähnen. Klappt man das Display zu, so wird dieses durch einen Mechanismus automatisch zugezogen und mit ausreichender Spannkraft im geschlossenen Zustand gehalten. Um das Gerät vor möglicherweise eindringenden Objekten zu schützen sollte man das Notebook einzeln in einer separaten Hülle transportieren.
Die Anschlüsse des Gerätes sind vor allem an der linken Gehäusekante sowie im linken Eckbereich an der Rückseite konzentriert. Dies erspart unnötigen Kabelsalat, und kommt sowohl Links- als auch Rechtshändern bei der Verwendung entgegen.
Zu erwähnen wäre dabei noch der angebotene HDMI Port an der linken Seite. Dieser, sowie die beiden Audio Ports sind relativ weit vorne an der Kante platziert.
Der erste Eindruck der Tastatur wird natürlich wieder von der Optik der Tasten bestimmt. Diese sind in einem den umliegenden Bauteilen identen Schwarz gefärbt und gefallen vor allem durch ihr dezentes Erscheinungsbild.
Unbeachtet dessen, können die Tasten aber auch in ihrer Funktion als erstklassig bezeichnet werden. Sie verfügen über einen angenehmen Druckpunkt und Widerstand sowie über einen gut dimensionierten Hubweg. Das Tippen auf den eher geometrisch aber nicht unergonomisch anmutenden Tasten gestaltete sich als sehr angenehm. Sämtliche Tasten wurden zielgenau getroffen und die Geräuschkulisse hielt sich auch beim zügigen Schreiben sehr im Hintergrund.
Das Touchpad gefiel vor allem aufgrund seiner angenehm zu bedienenden Oberfläche, die sich durch eine leicht aufgeraute Beschichtung besonders gleitfreudig gab. Bezüglich Präzision und Ansprechverhalten blieb das Pad unauffällig.
Die beiden Tasten heben sich durch ihre Lackierung etwas vom Umfeld ab, lassen sich aber auch ohne Beanstandungen bedienen.
Auf Zusatztasten wurde zugunsten des gediegenen Designs zur Gänze verzichtet. Sämtliche Funktionen lassen sich durch die FN Taste in Kombination mit diversen Zusatzbelegungen der einzelnen Tasten regeln.
Der Aus/Einschalter liegt formschön in das Gehäuse eingelassen am linken oberen Eck der Tastatur. Daneben befindet sich ein ebenso sehr dezent ausgeführter Button für die AVStation Software. Die Wiedergabe von Videos und Musik ohne Starten des Betriebssystems ist nicht möglich.
Das Samsung R70 verfügt über ein spiegelndes (Glare Type) 15.4 Zoll Breitbild Display mit einer maximalen Auflösung von 1280x800 Pixel und liegt damit im aktuellen Trend. Anzumerken dabei ist jedoch, dass speziell Windows Vista mit seinen grafischen Spielereien und überdimensionierten Fensterrahmen zwecks einem Plus an Übersicht durchaus auch etwas höhere Auflösungen verträgt.
Die maximale Helligkeit im Test betrug im zentralen Bereich 164.4cd/m². Ein guter Wert. Ein leichter Abfall der Helligkeit zu der oberen Kante hin bedingt eine annehmbare Ausleuchtung von 80.4%. Die durchschnittliche Helligkeit von 143.3 cd/m² ist ebenso als durchwegs akzeptabel zu bezeichnen.
Das Diagramm der Displaymessung zeigt einen optimalen Verlauf der roten und grünen Farbkurve sowie die übliche abgesenkte Blaukurve, welche für eine Bilddarstellung mit eher wärmeren Farbtönen verantwortlich ist.
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Ausleuchtung: 80 %
Kontrast: 235:1 (Schwarzwert: 0.7 cd/m²)
Der Schwarzwert von 0.7 cd/m² bringt in Zusammenhang mit der maximalen Helligkeit von 164.4cd/m² eine durchaus gutes Kontrastverhältnis von 235:1 zustande.
Der Test der Reaktionsgeschwindigkeit des Displays fiel durchschnittlich und unauffällig aus.
Das Display bleibt auch im Freien einigermaßen lesbar. Dazu trägt vermutlich vor allem die gute Durchschnittshelligkeit bei. Bei besonders hellen Umgebungslichtverhältnissen treten jedoch die üblichen Spiegelungen auf, die das Arbeiten auf dem Gerät deutlich erschweren.
Die Blickwinkelstabilität des Displays kennzeichnet sich im horizontalen Bereich durch einen guten Arbeitsbereich und einer Abnahme des Kontrastes bzw. zu auftretenden Spiegelungen beim Abflachen der Blickwinkel.
Im vertikalen Bereich verfügt das Panel über einen noch ausreichend dimensionierten Arbeitsbereich außerhalb dessen es jedoch schnell zu der üblichen Verdunklung bzw. einem Überstrahlen des Displays kommt.
Die Ausstattung des Samsung R70 zeigt vermutlich eine zukünftige Standard Multimediakonfiguration. Sprich, die aktuell häufig anzutreffende Kombination aus Core 2 Duo und Geforce Go 7600 Grafikkarte bzw. X1600/X1700 Grafik, wird durch Intels neue Prozessoren sowie NVIDIAs Geforce 8X00M Grafikkartengeneration abgelöst werden.
Dabei zeichnet sich die neue Prozessorgeneration rein technisch gesehen vor allem durch einen 800 MHz Frontside Bus sowie die "Dynamic Acceleration Technology" kurz DAT, aus.Für den User werden diese Entwicklungen in einem Geschwindigkeitszuwachs von bis zu 20% bemerkbar.
Bei der neuen Geforce 8600M GS Grafikkarte handelt es sich quasi um den Nachfolger der bekannt bewährten Geforce Go 7600. In Zukunft wird das "Go" in der Namensgebung verschwinden und durch ein "M" (ev. für Mobility ?!) in der Modellbezeichnung ersetzt werden.
Die technischen Neuerungen der Grafikkarte sind zum einem im DirectX 10 Support sowie in einer neuen Vertex und Pixel Pipeline Technologie zu finden. So genannte "Stream" Prozessoren übernehmen nun die Aufgaben der bisherigen Pixel und Vertex Shader ("Unified Shader").
Was hat nun der Benutzer von all diesem unverständlichen technischen Schnickschnack? Natürlich wiederum - welch Überraschung, ein Plus an Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit. Insgesamt liegt die neue Geforce 8600M GS Grafikkarte damit leicht über den Ergebnissen einer Geforce Go 7600 bzw. 7700.
Dies zeigen auch die Benchmarkergebnisse. Wer jedoch mit großartigen Leistungszuwächsen gerechnet hat, der wird etwas enttäuscht sein. Sowohl im Doom 3 als auch im FEAR Performance Test wird ersichtlich, dass die 8600M GS im, oder sogar leicht unter dem Bereich einer Geforce 7600/7700 liegt, und diese nur bei maximalen Leistungsanforderungen knapp überholen kann.
Auch im Praxistest mit aktuellen Games wie Call of Duty und Supreme Commander bleibt die Performance des Gerätes in etwa auf dem Niveau bisheriger Multimedianotebooks. Spannend wird die Performance bei Spielen mit DirectX 10 Unterstützung. Das Ergebnis bleibt aber noch abzuwarten, da aktuell leider noch keine Games mit DX10 Support am Markt sind.
Alles in allem werden die Erwartungen an NVIDIAs neue Entwicklungen erfüllt, wenn auch eine positive Überraschung ausbleibt. Im Mittelklassebereich der Multimediabooks dürfte sich die 8600M GS auf jeden Fall wohl fühlen.
Last but not least ist auf die 160GB Festplatte im Samsung R70 hinzuweisen, die durchschnittliche Übertragungsraten bei leicht unterdurchschnittlichen Zugriffszeiten zeigt. An Speicherkapazität sollte es mit dieser Harddisk aber nicht scheitern.
Nähere Informationen zur Grafikkarte finden Sie hier bzw. in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten. Detailinformationen zur Core 2 Duo CPU finden Sie hier.
Besuchen Sie auch unsere Benchmarkliste mobiler Prozessoren bzw. die Benchmarkliste mobiler Grafikkarten, um das Gerät mit anderen Konfigurationen zu vergleichen.
3DMark 2001SE Standard | 15452 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 4765 Punkte | |
3DMark 06 Score Unknown Setting | 2743 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 4464 Punkte | |
Hilfe |
Weitere Benchmarkergebnisse:
Call of Duty II
Auflösung 1024x768, Anti Aliasing off, Shadows on: 15-30fps
Auflösung 1280x800, Anti Aliasing off, Shadows on: 15-25fps
Supreme Commander
Auflösung 1024x768, Med. Details: 15-30fps - spielbar
Auflösung 1280x800, Med. Details: 5-20fps - kaum spielbar
Lautstärke
Sehr positiv fiel hinsichtlich der Emissionen vor allem die Lautstärke des Gerätes aus. Im Idle Betrieb bleibt das Samsung R70 sehr dezent im Hintergrund obwohl der Lüfter ständig läuft, und ist selbst in leiser Umgebung kaum zu hören.
Dazu trägt vor allem die großzügige Lüfteröffnung an der linken Gehäuseseite bei, durch die die warme Abluft ohne allzu große Verwirbelungen und damit verbundenen Geräuschen das Gerät verlassen kann.
Unter Last wird das Gerät zwar gut hörbar, von laut kann aber noch immer nicht die Rede sein. Das Lüftergeräusch ist grundsätzlich als niederfrequentes Rauschen zu beschreiben.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.4 / 41.3 / 41.3 dB(A) |
HDD |
| 37.9 dB(A) |
DVD |
| 36.5 / dB(A) |
Last |
| 0 / 41.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35.4 / 36.4 / 35.4 dB(A) |
HDD |
| 36.3 dB(A) |
DVD |
| 38.1 / dB(A) |
Last |
| 0 / 38.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Nicht nur die Geräuschemission, auch die Oberflächentemperatur des Gerätes bleibt bemerkenswerterweise ohne Beanstandungen. Mit einem Maximalwert von 36.8°C im linken Bereich der Tastatur (Lüfter) erwärmt sich die Oberseite nahezu identisch mit der Unterseite des Gerätes.
Upper side
palmwrist: 32.5°C max: 36.8°C avg: 32.7°C
Bottom side
max: 36.8°C avg: 33.0°C
Lautsprecher
Die beiden Lautsprecher sind links und rechts oberhalb der Tastatur angebracht und liefern durchaus brauchbaren Sound. Die Maximallautstärke kann überzeugen und auch der Klang bleibt selbst bei 100% noch sauber. Anzumerken wäre dennoch das übliche Fehlen von satten Basstönen.
Das Samsung R70 Notebook verfügt über einen 5200 mAh Akku, der das Gerät für eine Zeitspanne von etwas über einer Stunde bis hin zu maximal knapp vier Stunden vom Netz löst.
Insbesondere die Laufzeit für Wireless Surfen von etwa 3 Stunden geht sehr in Ordnung und läst einen vernünftigen kabellosen Einsatz des Gerätes zu.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 23.2 / 30.3 / 34.8 Watt |
Last |
58.4 / 56.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
War das Samsung R70 anfangs vor allem aufgrund der neuen Hardware Technologie interessant, so konnte das Gerät letztlich insgesamt vollends überzeugen.
Hinter dem gelungenem Aussehen verbergen sich einwandfreie Material- und Verarbeitungsqualität sowie benutzerfreundliche Eingabegeräte. Das R70 sieht nicht nur gut aus, es fühlt sich auch angenehm an.
Das Display des Gerätes zeigte im Test eine gute maximale Helligkeit bei guter Ausleuchtung und einem durchwegs akzeptablen durchschnittlichen Helligkeitswert von 143.3cd/m². Die Schwachstelle des Displays ist am ehesten noch im Bereich der Blickwinkelstabilität zu finden. Auch die auftretenden Spiegelungen können teils etwas mühsam werden.
Wie bereits angesprochen ist das Gerät natürlich besonders aufgrund der eingesetzten neuen Technologien, Stichwort Santa Rosa, interessant. Die neue Intel T7100 CPU sowie der brandaktuelle NVIDIA Geforce 8600M GS Grafikchip lieferten gute Leistungsdaten, wenn auch Hoffnungen auf große Leistungssprünge nicht erfüllt wurden.
Ein weiterer wichtiger Pluspunkt des R70 sind die geringen Emissionen des Gerätes. Sowohl die Geräuschemissionen als auch die Temperaturemissionen blieben im absolut grünen Bereich und können als wenig störend bezeichnet werden.
Letztlich fällt auch die Akkulaufzeit des Gerätes durchwegs passabel aus. Mit Laufzeiten von ein bis vier Stunden ist man mit dem Samsung R70 auch für unterwegs durchaus gut bedient.
Vielen Dank der Firma Notebook-Shop.de, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben. Hier können Sie das Gerät konfigurieren und auch kaufen.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können sie in unserem Forum diskutieren. -> Forum