User-Test BenQ Joybook R55 (R55.G24)
Dieses stylisch wirkende Notebook, ausgestattet mit einem Intel Core Duo T2050 2x 1.60GHZ Prozessor, 1024MB Ram, einer 80GB Festplatte und einer Nvidia GeForce Go 7400 128MB (max.256MB shared memory) Grafikkarte ist momentan angesichts des geringen Preises von nur etwa 900€ und der guten Ausstattung ein interessanter Kandidat, am Notebookhimmel. Ob es diesen Ansprüchen gerecht werden kann, lest selbst.
Gehäuse
Das BenQ R55 verfügt über ein stabiles Gehäuse. Es wackelt und knarrt nichts. Es wirkt robust und gut verarbeitet. Die Deckelscharniere rasten fest ein und wippen kaum nach. Das Gehäuse sieht optisch flott aus (Farbgestaltung (blaue LED’s) und Linienführung) und die Elemente sind sinnvoll angeordnet. Einzig die Lautsprecher sind dummerweise vorne unten angeordnet und schallen somit in die untere Bauchgegend. Allerdings kann man die eingebauten Lautsprecher nicht wirklich als solche bezeichnen, da sie wirklich schlecht klingen. Sie sind leise und haben kaum Klangumfang und klingen teilweise undeutlich. Hier empfehle ich unbedingt ein Headset. Da das Notebook über Bluetooth der neusten Generation verfügt (v2.0 EDR 3Mbps), bietet sich sogar ein damit kompatibles drahtlosen Bluetooth Headset an. Der Displaydeckel ist steif und die Scharniere lassen kaum ein nachwippen zu. An der Rückseite ist der Akku abnehmbar. Eine interessante Idee zumindest sind die zwei eingebauten Mikrofone, die sich im oberen Teil des Rahmens Links und Rechts befinden. Was das in der Praxis bringt, konnte ich noch nicht überprüfen.
Anschlüsse
Geschlossene Vorderseite
• Verschluss für das Display
• 2x Lautsprecher (unten, nicht im Bild)
• S/PDIF (Stereolautsprecher- /Kopfhörerausgang)
• Audioeingangs-Buchse
• Mikrofon-Eingangs-Buchse
• 4-polige IEEE 1394-Schnittstelle (Firewire)
• Akku-Lade-Anzeige (LED: Gelb)
• Ein/Aus-Anzeige (LED: Blau/Gelb)
• Taste + Anzeige (LED: Blau) für WLAN-Betrieb
• Taste + Anzeige (LED: Blau) für 5-in-1-Kartenleser
Linke Seite
• Ethernet (RJ-45)-Anschluss
• 2x USB 2.0
• DC-Eingabe-Buchse (für Netzteil)
• S-Video Ausgangsbuche (NSTC/PAL)
• Anschluss für externe Anzeige (VGA)
• Schnittstellen-Replikator (BenQ eigener Anschluss für mehr Schnittstellen, optional)
• Belüftungsschlitze
Rechte Seite
• Eingebautes DVD Super-Multi-Laufwerk
• Auswurftaste
• Anzeige für Zugriff auf optische Disk
• 1x ExpressCard/34-Steckplatz
• 2x USB 2.0 (1x vorn, 1x hinten)
• 4-in-1-Kartenleser (MS/MS Pro/MMC/SD/)
• Modem-Anschluss (RJ-11)
• Kensington-Schloss-Steckplatz
Rückseite
• Belüftungsschlitze
• Akku
Geöffnete Vorderseite
• 15,4" TFT LCD
• Tastatur
• Touchpad + Anklicktasten (Linke + Rechte Maustaste + Scrollersatz)
• Handablage
• interne Mikrofone für Tonaufnahmen (im oberen Displayrahmen an der Rechten und Linken Seite jeweils 1x)
• Medien-Tasten links oben neben Tastatur (Internet/E-Mail)
• Einschaltknopf
• 7x Statusanzeigen (LEDs für Stromanzeige, Akkubetrieb, Caps Lock / Num Lock, W-Lan, Feststell-Anzeige, Festplatte/optisches Laufwerk, Cardreader)
Eingabegeräte
Die Tastatur hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Die Tasten sind groß und verfügen über einen guten Anschlag. Die Beschriftung ist klar und deutlich. Die Anordnung ist sehr gut und alle Tasten sind gut erreichbar. Außerdem sind die Pfeiltasten am Rand sehr gut zu erreichen und fallen normal groß aus. Das Touchpad und die Anklicktasten sind gut platziert, allerdings erfordert es etwas Übung diese zu bedienen. Das Touchpad ist sehr gedrungen, so dass es zu Problemen beim navigieren von oben nach unten kommt. Am einfachsten lässt sich diese durch eine höhere Empfindlichkeit lösen, wobei das auf kosten der präzision geht. Das Touchpad muss als mäßig Präzise bezeichnet werden. Außerdem fehlt eine Scrollfunktion. Die Multimediatasten bzw. die Taste zum aktivieren des W-Lan sind gut oben links neben dem Power Schalter angeordnet. Leider verfügt das Gehäuse über keinen Regler für die Lautstärke der „Boxen“, dies ist nur im Windows oder über die Fn Tasten möglich.
Display
Das 15,4“ Display spiegelt wie alle Displays diesen Typs. Allerdings sind dafür die Farben wirklich gut. Darüber hinaus ist das Display für ein Notebookdisplay sehr hell. Die etwa 6 stufige Helligkeitseinstellung erlaubt hier jedem sein Level zu finden, mir reicht die mittlere Helligkeit auch bei Tag vollkommen aus. Das Display kann als wirkliches Highlight dieses Notebooks bezeichnet werden. Darüber hinaus wird es von BenQ als schnellstes Notebook Display (mit 16ms Schaltzeit) angegeben. Beim ersten 3D Mark Test und allgemeinen Arbeiten konnte keine Schlierenbildung beobachtet werden.
Die Blickwinkelabhängigkeit ist normal. Einzig die Helligkeit nimmt bei großen Blickwinkeln ab. Die Farben werden allerdings sehr wenig verfälscht, was ja mit am wichtigsten ist. Durch die gute Grundhelligkeit hat man auch zu Dritt gute Sicht auf den Bildschirm.
Emissionen
Wärmeentwicklung:
Das Notebook wird im Netzbetrieb fast ausschließlich auf der linkeren oberen Seite deutlich warm, wo die CPU und der einzige Lüfter sitzten. Der Rest wird maximal lauwarm. Der Lüfter ist gut platziert, so dass man das Notebook auf dem Schoß betreiben kann, wenn man nur darauf achtet, ihn nicht zu verdecken. Da die Frischluftöffnungen sich nirgends auf der rechten Seite befinden, kann man es also gut auf dieser auflegen. Die Tastatur wird nur Handwarm. Aus den Belüftungsschlitzen strömt nur normal warme Luft.
Geräuschentwicklung:
Die Geräuschentwicklung ist als sehr positiv zu werten. Der Lüfter dreht selten und wenn nur kurz auf. Danach dreht er noch ca. 1 Minute und ist dann nicht mehr wahrzunehmen. Allgemein ist das Notebook sehr ruhig. Das DVD Laufwerk ist im Lesebetrieb bei zum Beispiel installieren von Software deutlich zu hören und zu spüren (Vibrationen). Allerdings fällt es beim DVD schauen gar nicht mehr auf. Im ersten Moment dachte ich es wäre aus, aber es scheint einfach so langsam zu drehen, das man es weder hören noch spüren kann, sehr vorbildlich.
Akkulaufzeit
Für ausführliche Akkutest blieb mit leider keine Zeit. Ein Batterie Eater Readers Test ergab in etwa eine Laufzeit von 3,5 Stunden. In der Praxis soll es etwa 3 Stunden durchhalten. Vorbildlich ist die Ladezeit des Akkus. Nach etwa einer Stunde ist der 4800 mAh fassende Akku wieder aufgeladen.
Fazit
Da ich dieses Notebook aus dem Bauch heraus empfohlen und für einen Bekannten besorgt habe und ich hauptsächlich über den niedrigen Preis von nur ~900€ darauf gestoßen bin, hinterlässt es insgesamt einen sehr guten Eindruck. Die Komponenten sind ausgewogen und richtig Dimensioniert. Es bietet genug Power in allen Lebenslagen, außer natürlich für Hardcore Gamer, aber dafür war es nie gedacht. Wirklich herausragend sind das Display, die gute Tastatur und die super Ergonomie, was angenehmes Arbeiten ermöglicht. Schlecht sind die integrierten Boxen und das schwierig zu bedienende und etwas unpräzise Touchpad. Das Gewicht von etwa 2,8kg ist normal für ein 15,4“ Gerät. Das Notebook ist also der perfekte Begleiter für Menschen die viel schreiben und dabei Ruhe haben möchten, sowie auf ein gutes Display wert legen und gerne DVD schauen.
>> Vielen Dank an unser Forenmitglied Christo für diesen ausführlichen User-Test und Zahnfee für die Displayfotos. Der dazugehörige Thread mit dem original Testbericht kann hier gefunden werden.