Test Samsung Galaxy Watch 7 LTE (44 mm) - Samsung-Smartwatch macht gigantischen Leistungssprung
Galaxy AI bleibt Mehrwert schuldig.
Die Galaxy Watch7 darf sich über zahlreiche Upgrades freuen. Gerade der neue BioActive-Sensor der Samsung-Smartwatch ist vielversprechend. Dank des Exynos W1000 sollen zudem die Akkuprobleme der Galaxy-Watches der Vergangenheit angehören. Ein Pflichtkauf für Samsung-Nutzer?Marcus Herbrich, 👁 Daniel Schmidt Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Die Galaxy Watch7 tritt das Erbe der Galaxy Watch6 an und wird nach wie vor in zwei Größen angeboten. Die Varianten mit einem Gehäusedurchmesser von 40 und 44 Millimetern unterscheiden sich insbesondere durch die Größe des Displays sowie des Akkus und bei der Farbauswahl.
Mit dem verbesserten BioActive-Sensor erlaubt Samsung seiner siebten Smartwach-Generation neue Gesundheits-Features und nach Aussage des Herstellers eine präzisere Messung für die Herzfrequenz und Blutsauerstoff. Mit dem neuen 3-nm-Exynos-W1000-Chip soll die Galaxy Watch7 zudem 30 Prozent effizienter arbeiten als der Vorgänger und eine bis zu 3,7-mal höhere CPU-Performance erzielen.
In Deutschland startet die Samsung-Smartwatch für eine unverbindliche Preisempfehlung von 319 Euro (40 mm) und 349 Euro (44 mm). Die Varianten mit integriertem LTE-Modem werden je nach Größe für 369 Euro respektive 399 Euro angeboten.
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Details
Gehäuse und Ausstattung – Galaxy Watch 7 mit neuer Sensorik
Die Galaxy Watch7 sieht der älteren Galaxy Watch6 zum Verwechseln ähnlich und besteht weiterhin aus Aluminium – Samsung nennt dies Armor Aluminium - und nicht aus einer Titanlegierung wie das Ultra-Modell. Das Gehäuse, wie auch die Tasten sind leicht mattiert, wodurch Fettrückstände der Finger kein Problem darstellen. Zwischen den beiden Tasten auf der rechten Seite sitzt ein Mikrofon.
In puncto Widerstandsfähigkeit offeriert die Samsung-Smartwatch eine Zertifizierung gemäß IP68, womit ein Schutz vor Staub und Wasser (1,5 m Wassertiefe für 30 Minuten) gewährleistet wird. Allerdings gilt dies nicht für ein Bad im Meer mit Salzwasser. Das Gehäuse ist auch gemäß US-Militärstandard MIL-STD-810H getestet und soll dadurch u.a. einen hohen Temperaturbereich (-40 °C bis zu 71 °C), gefrierenden Regen und mechanische Stöße sowie Vibrationen unbeschadet überstehen.
Das 1,5 Zoll große OLED-Display in unserer 44-mm-Version wird durch Saphirglas geschützt, Samsung gibt hier mit 24 Gpa einen etwas geringen Wert bei der Druckfestigkeit an als beispielsweise bei der Galaxy Watch5 Pro. Die vom Vorgänger bekannte digitale Lünette, ein Bereich mit Sensoren zwischen Display und Gehäuserand, ist auch bei der Watch7 verbaut.
Das bei unserem Testgerät beiliegende Sport Band besteht aus schweißresistentem Kautschuk-Material und einer Wellen-Struktur. Gewechselt wird das 20-Millimeter-Band durch eine zentrale Taste und Metallpins. Zur Auswahl stehen drei verschiedene Größen (S/M - Umfang von 130 bis 190 mm, M - Umfang von 160 bis 205 mm, M/L - Umfang von 145 bis 205 mm).
Nachhaltigkeit
Samsung macht für seine Galaxy Watch7 keine offiziellen Angaben zur Verwendung von recycelten Materialien sowie zur Recyclingfähigkeit der verbauten Komponenten. Auf der Homepage des Herstellers fehlt bisher die Kategorie "Smartwatch". Allerdings weist Samsung für die aufgeführten Produktgruppen stets wiederverwertbare Materialien wie Aluminium, Kupfer, Eisen, Kunststoff und sogar Edelmetallen aus.
Einrichtung und Bedienung - Samsung-Smartwatch vielen Zifferblättern
Um die Galaxy Watch7 einzurichten, muss die Wear-App aus dem Hause Samsung auf dem Smartphone installiert sein. Voraussetzung hierfür sind Android ab Version 11 und die Google Mobile Services, sprich eine Verbindung mit einem Apple iPhone 16 Plus samt iOS ist nicht möglich. Damit sind aber auch Huawei-Geräte nicht kompatibel. Ähnlich wie im Apple-Kosmos können Tablets - im dem Fall aus dem Android-Resort - nicht mit der Watch7 genutzt werden. Eine aus unserer Sicht unnötige Beschränkung. Wir haben als Companion-Handy im Test ein Galaxy S24 Ultra genutzt, bei dem die Samsung-Watch sofort angezeigt wurde. Im Anschluss ist die Einrichtung der Watch7 sehr simpel aufgebaut.
Eine Verknüpfung ist mit einem Samsung- und/oder Google-Account möglich. Durch die Anmeldung mit dem Samsung-Konto können allerdings Zusatzfunktionen, wie das Auffinden der Smartwatch und das Erstellen von Sicherungen, genutzt werden. Leider setzt der Hersteller auch bei manchen Gesundheitsfunktionen ein Samsung-Handy voraus, da für eine Sturzerkennung, die EKG-Messung oder Bestimmung des Blutdruckes zusätzliche Samsung-Anwendungen oder exklusive Einstellungsoptionen benötigt werden.
Die Galaxy-Smartwatch besitzt weiterhin einen Hauttemperatur-Sensor sowie einen BIA-Sensor, der nicht nur den Körperfett- und Muskelanteil des Körpers ermitteln, sondern auch Glykationsendprodukte (AGEs) bestimmen kann. Der AGEs-Index soll Nutzern Aufschluss darüber geben, wie sich Änderungen in der Ernährung und im Lebensstil auf ihren Körper auswirken. Aber auch die ermittelte Herzfrequenz und SpO2-Werte sollen präziser sein als noch beim Vorgänger. Neu ist die Schlafapnoe-Erkennung, die per Software-Update voraussichtlich ab dem 2. Quartal 2025 via Update der Galaxy-Watch zugänglich gemacht werden soll. Die Funktion befindet sich laut Samsung derzeit in Erprobungs- und Zertifizierungsphase. Ebenfalls nachgereicht werden soll, ist die Warnungen vor unregelmäßigen Herzrhythmen IHRN (Irregular Heart Rhythm Notification), die auf Vorhofflimmern (AFib) hindeuten (4. Quartal 2024).
Die Wear-App bietet sehr viele Möglichkeiten, um die Watch7 den persönlichen Vorstellungen anzupassen. Dazu gehört ein Schnellzugriff auf eine Vielzahl von Zifferblättern und auch die Anordnung der Menüpunkte (QuickPanel), Widgets und Apps können angepasst werden. Außerdem kann der Nutzer festlegen, welche App mit Benachrichtigungen versehen wird und ob der Bezahldienst Samsung Wallet oder eine eSIM (bei der LTE-Version) hinterlegt werden soll. Grundfunktionen, wie die Vibrationsstärke, die Helligkeit oder das Always-on-Display sind auch direkt auf der Galaxy-Smartwatch einstellbar.
Bedient wird die Watch7 bei unserem Test-Sample über den 1,5 Zoll großen Touchscreen sowie über zwei Tasten im Rahmen. Die orange akzentuierte Home-Taste führt mit einem einzelnen Druck zurück zum Watchinterface, unterstützt jedoch auch zweimaliges Tippen und langes Drücken. Mit zweimaligem Drücken kann eine beliebige App belegt werden. Das lange Drücken der Home-Taste ist dagegen etwas limitierter und kann für die Sprachassistenten oder das Ausschalt-Menü genutzt werden. Die untere Taste kann ebenfalls nur wenig individualisiert werden. Entweder wird ein Schritt zurück beim Betätigen durchgeführt oder die Übersicht der geöffneten Apps geöffnet.
Die Galaxy Watch7 unterstützt außerdem verschiedene Gesten. Mit einem Doppeltipp des Daumens und Zeigefingers kann ein Telefonat angenommen oder beendet werden, eine Handschüttelgeste kann den Timer oder den Alarm stummschalten. Auch einzelne Apps sind mit einer „Klopf-Klopf“-Handbewegung belegbar, bei dem das Handgelenk geschüttelt wird.
Telefonie und Benachrichtigungen
Wie seine Vorgänger auch, unterstützt die Watch7 das eigenständige Führen von Telefonaten dank einem verbauten Mikrofon und Lautsprecher, insofern das gekoppelte Smartphone in Bluetooth-Reichweite ist. Mit der LTE-Version sind bei aktivierter SIM-Karte auch Anrufe ohne das gekoppelte Handy möglich. Eingehende Anrufe werden auf der Watch7 angezeigt und können direkt entgegengenommen und beendet werden. Die Sprachqualität ist aber alles andere als vergleichbar mit einem Smartphone. Bei einer normalen Armhaltung sind wir nur schlecht verständlich und selbst unmittelbar in das Mikrofon gesprochen lässt die Deutlichkeit mitunter zu wünschen übrig.
Bei den Benachrichtigungen gibt es allerdings nicht viel zu meckern. Die Samsung-Smartwatch zeigt alle eingehenden Benachrichtigungen sehr zuverlässig und in Echtzeit an – hier kommt das Samsung-SoC wahrschlich positiv zum Tragen. Emojis und Bilder werden von der Galaxy Watch7 ebenfalls angezeigt. Samsungs beworbene Galaxy AI findet sich bei der Beantwortung von Nachrichten wieder. Die Galaxy AI analysiert frühere Unterhaltungen und gibt Antwortvorschläge. Ebenso ist eine Sprach- oder Texteingabe über eine vollwertige Tastatur möglich. Allerdings sind hier keine Sonderzeichen oder Ziffern vorhanden, nicht einmal auf einer weiteren Tastaturebene. Dank WearOS verfügt die Galaxy Watch7 über eine eigenständige WhatsApp-App, womit sogar Sprachnachrichten empfangen und versendet werden können.
Sprach-Assistent
Bei den Sprach-Assistenten ist die Galaxy Watch7 sehr stark aufgestellt. Ab Werk setzt die Samsung-Smartwatch auf den hauseigenen Assistenten, Bixby, und den Google Assistent. Über den Google Play Store kann auch Amazons Alexa installiert werden. Alle drei Systeme können zudem parallel aktiviert werden.
Gesundheit und Fitness - Galaxy Watch7 misst Blutdruck
Die von der Galaxy Watch7 gesammelten Daten werden nicht in der Wear-App aufgezeichnet, hierfür muss die Samsung-Health-App aus dem PlayStore heruntergeladen werden. Auf dem Startmenü der Anwendung werden u.a. die Daten für Schritte, Puls, Schlafwerte, Trainings, EKG- und Blutdruck sowie die Zusammensetzung des Körpers in Muskelmasse, Fett und Wasser zusammen getragen.
Schade ist, dass die permanent aufgezeichneten Werte für den Puls und Blutsauerstoff in der Nacht nur in einem Schwankungsbereich dargestellt werden. Auch der Export ist auf diese stark limitierte Bündelung der Daten beschränkt. Dadurch lässt sich die Entwicklung der Pulswerte für einen Tag/Nacht kaum auswerten. Beim Blutsauerstoff in der Nacht lassen sich durch die fehlende Exportmöglichkeit auch nur schwer fehlerhafte Messwerte auslesen, was eine Auswertung somit deutlich erschwert.
Aktivitätsziele
Aktivitätsziele, wie Schritte, die Zeit in Bewegung und die verbrannten Kalorien, werden in einem Herzdiagramm angezeigt. Die Zielwerte können in der Health-App nach Belieben angepasst werden. Zudem kann die Watch7 das Stresslevel und die AEGs messen.
Zur Auswahl stehen über 100 verschiedene Workouts und verschiedene Übungen mit Workout-Routinen, wie Schwimmen, Radfahren oder Laufen. Eine neue Übung „Multisport“ trackt das Triathlon-Training über alle Streckenabschnitte hinweg. Außerdem misst die Galaxy Watch während des Radfahrens nun mittels neuer FTP-Funktion (Functional Threshold Power) die maximale Leistung mit Galaxy AI-gestützten Metriken.
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Die Galaxy Watch7 kann den Puls und die Blutsauerstoffsättigung sowie für Nutzer eines Samsung-Handys auch das EKG und den Blutdruck messen. Anders als eine Huawei Watch D2 misst die Galaxy Smartwatch den Blutdruck allerdings optisch, womit eine Zusatzhilfe benötigt wird. Alle vier Wochen muss die Galaxy Watch7 mit einem Blutdruckmessgerät kalibriert werden. Dadurch sind die absoluten Werte auch nur so vertrauenswürdig, wie die grundsätzliche Genauigkeit der Blutdruck-Manschetten-Messung. Mit der Blutdruck-Funktion können laut Samsung aber weder Bluthochdruck noch andere Erkrankungen diagnostiziert werden. Für unseren Test haben wir für Vergleichszwecke eine Braun ExacFit 5 Connect, welches mit einer Abweichung von +/- 3 mmHG zertifiziert ist, als Referenzgerät genutzt. Im Schnitt aus drei Messungen ergibt sich beim systolischen Wert eine Abweichung von 2,7 Prozent (+3,3 mmHG), beim diastolischen Wert liegt die Abweichung bei durchschnittlich 2,9 Prozent (+2,3 mmHG). Eine Tendenz zur Über- oder Unterschätzung gibt es nicht.
Bei der Messung der Blutsauerstoffsättigung dient uns ein Braun Pulsoximeter 1 als Referenzgerät. Bei unseren drei Messungen liegt die Abweichung im Schnitt bei 5,1 Prozent, wobei die Galaxy Watch7 die Blutsauerstoffsättigung tendenziell deutlich unterschätzt. Die Werte schwanken zudem relativ stark. In unserer ersten von drei Messungen liegt die Samsung-Watch beispielsweise stark daneben (Wert: 91 Prozent, Referenz: 98 Prozent). Inwieweit dadurch Aussagen zu einer Schlafapnoe überhaupt valide getroffen werden können, darf zumindest kritisch hinterfragt werden. Auf Wunsch erstellt die Galaxy Watch7 auch ein EKG des Nutzers mit der Health-Monitor-App, welche auch für den Blutdruck notwendig wird. Die Funktion ist jedoch nicht für Menschen mit bekannten Herzrhythmusstörungen außer Vorhofflimmern gedacht.
Als letztes haben wir uns noch die Pulsdaten angeschaut. Um die Messwerte der Galaxy Watch7 einordnen zu können, vergleichen wir diese mit dem Polar H10 Brustgurt als Referenzgerät. Den Leistungspuls haben wir bei einer Fahrradtour ermittelt. Hier liegen die Abweichungen bei etwa fünf Schlägen pro Minute beziehungsweise 0,1 Prozent (n=3). In Ruhe ist der Wert der Galaxy-Watch deutlich näher an unserer Referenz dran (Wert: 71 Schläge pro Minute, Polar H10: 70 Schläge pro Minute).
Schlaf-Tracking
Das Schlaftracking der Galaxy Watch7 ist aus unserer Sicht recht plausibel und umfangreich. Wachzeiten werden zuverlässig erkannt und die Schlafdauer entspricht der persönlichen Wahrnehmung. Der Schlaf wird in verschiedenen Schlafphasen unterteilt, dabei wird zwischen REM-Schlaf, leichtem Schlaf und Tiefschlaf unterschieden. Die Gesamtschlaf wird ebenfalls mit Punkten zwischen 0 und 100 bewertet.
Zusätzlich zeichnet die Smartwatch auf Wunsch auch die Hauttemperatur und Blutsauerstoff in der Nacht auf, welche in einem Diagramm zur Verfügung gestellt werden. Ein Export dieser Daten ist aber nicht möglich. In unserem Test schwanken die Werte des Blutsauerstoff sehr stark in einem Bereich zwischen 100 und 71 Prozent.
Trainingsaufzeichnung
In der von uns getesteten LTE-Version erfolgt die Satellitenverbindung bei einer getätigten Trainingsroute auch ohne Smartphone-Anbindung. Je nach Sportart gibt die Galaxy Watch7 unterschiedliche Mess- und Fitnesswerte an. Beim Wandern werden beispielsweise die Schritte, die Entfernung, die verbrauchten Kalorien sowie die Geschwindigkeit und Pulsfrequenz angezeigt. Die Herzfrequenz wird zudem in einzelne Pulsbereiche zugeordnet.
Für manche Sportarten verfügt die Galaxy-Watch auch über eine automatische Trainingserkennung. Die Watch7 erkennt beispielsweise Laufen und Radfahren nach ein paar Minuten zuverlässig und startet auf Wunsch das Workout sowie die Datenerfassung.
GPS und Navigation
Die Galaxy Watch7 unterstützt Dual-Band-GNSS mit den Satellitensystem: GPS (L1+L5), Glonass (L1), Beidou (B2) und Galileo (E1). Die Verbindung wird innerhalb weniger Sekunden hergestellt. Um die Genauigkeit der Galaxy Watch7 bei der Ortung zu überprüfen, nehmen wir die Samsung-Smartwatch mit auf eine Radtour. Die ermittelte Wegstrecke vergleichen wir mit unserem Referenzgerät, der Garmin Venu 2.
Das Ergebnis der GPS-Aufzeichnung der Galaxy-Smartwatch ist sehr überzeugend. Die gemessene Entfernung der beiden Uhren weicht nur marginal ab und die Darstellung der zurückgelegten Route zeigt lediglich geringfügige Unterschiede.
Display - Samsung-Smartwatch leuchtet hell
Das Display in unserer 44-mm-Version misst 1,5 Zoll in der Diagonale, während das kleine 40-mm-Schwestermodell über einen 1,3-Zoll-Bildschrim verfügt. Bauartbedingt liefert das AMOLED-Panel einen perfekten Schwarzwert und starke Kontraste. Auch die Auflösung beider Displays ist mit 330 beziehungsweise 327 PPI ausreichend hoch für eine scharfe Darstellung.
Das Display der Galaxy Watch7 überzeugt auch auf ganzer Linie bei unserer Vermessung mit dem Spektralfotometer. Im Vergleich zu einer Pixel Watch 2 wird die Samsung-Smartwatch fast doppelt so hell. Wir messen eine maximale Helligkeit mit aktiviertem Sensor von fast 1.900 cd/m², womit auch bei direkter Sonneneinstrahlung Reflexionen auf der Glasoberfläche kein Problem darstellen. Wer die Luminanz lieber manuell regelt, muss sich allerdings mit 612 cd/m² zufriedengeben.
Bedingt durch die verbaute OLED-Technologie nutzt Samsung zur Steuerung der Helligkeit die Pulsweitenmodulation. Für das Bildschirmflackern messen wir mit der Rigol-Software (Automatik) eine Frequenz von 110 Hz.
Samsung Galaxy Watch7 LTE 44mm | OnePlus Watch 2 | Xiaomi Watch 2 Pro | Google Pixel Watch 2 LTE | Samsung Galaxy Watch6 44mm | |
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Response Times | |||||
PWM Frequency | 110 | 121 10% | 80 -27% | 120 9% | 60 -45% |
Bildschirm | -69% | -64% | -52% | 1% | |
Helligkeit Bildmitte | 1884 | 593 -69% | 684 -64% | 907 -52% | 1897 1% |
Schwarzwert * | |||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -30% /
-30% | -46% /
-46% | -22% /
-22% | -22% /
-22% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 110 Hz Amplitude: 15.22 % | ||
Das Display flackert mit 110 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 110 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Performance und Laufzeit - Galaxy Watch7 mit Exynos-SoC
Die Galaxy Watch7 ist mit dem ersten 3nm-Prozessor aus dem Hause Samsung ausgestattet. Der Exynos W1000 ist einer der leistungsstärksten Chipsätze in einer Smartwatch, wodurch das Upgrade zum Exynos W930 in der Galaxy Watch6 gigantisch ausfällt. Die extreme Leistungssteigerung kommt durch den Cortex A78 (1,6 GHz Taktfrequenz) im Zusammenspiel mir vier Cortex-A55-Kernen (1,5 GHz) zustande.
Im Alltag wird mit dem Exynos W1000 samt Mali-G68 MP2 als GPU-Einheit eine sehr flüssige Bedienung ermöglicht und Apps starten ohne nennenswerte Verzögerung. Größere Ruckler, wie in der Vergangenheit, treten so gut wie gar nicht auf. Ausgestattet mit 2 GB LPDDR5-RAM und 32 GB eMMC-Speicher sind die Benchmark-Resultate der aktuellen Galaxy-Watch-Generation sehr stark. Hier kann eine Galaxy Watch6 nicht ansatzweise mithalten. Dank des W1000 bewegt sich Samsung nun mindestens auf dem Niveau eines Apple S9.
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W1000 (12676 - 12890, n=2) | |
Samsung Galaxy Watch7 LTE 44mm (Samsung Browser 3.2) | |
OnePlus Watch 2 (samsung browser 3.0) | |
Google Pixel Watch 2 LTE (Samsung Browser 3.0) | |
Xiaomi Watch 2 Pro (Samsung Browser 3.0) | |
Samsung Galaxy Watch6 44mm (Samsung Browser 3.0) | |
Apple Watch Ultra 2 |
Sunspider - 1.0 Total Score | |
Samsung Galaxy Watch6 44mm (Samsung Browser 3.0) | |
Google Pixel Watch 2 LTE (Samsung Brwoser 3.0) | |
Xiaomi Watch 2 Pro (Samsung Browser 3.0) | |
OnePlus Watch 2 (samsung browser 3.0) | |
Apple Watch Ultra 2 | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W1000 (482 - 490, n=2) | |
Samsung Galaxy Watch7 LTE 44mm |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Apple Watch Ultra 2 | |
Samsung Galaxy Watch6 44mm (Samsung Browser 3.0) | |
Xiaomi Watch 2 Pro (Samsung Browser 3.0) | |
OnePlus Watch 2 (samsung browser 3.0) | |
Google Pixel Watch 2 LTE (Samsung Browser 3.0) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W1000 (2802 - 2939, n=2) | |
Samsung Galaxy Watch7 LTE 44mm (Samsung Browser 3.2) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Apple Watch Ultra 2 | |
Samsung Galaxy Watch7 LTE 44mm (Samsung Browser 3.2) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W1000 (31.4 - 34.9, n=2) | |
Google Pixel Watch 2 LTE (Samsung Browser 3.0) | |
Xiaomi Watch 2 Pro (Samsung Browser 3.0) | |
OnePlus Watch 2 (Samsung Browser 3.0) | |
Samsung Galaxy Watch6 44mm (Samsung Browser 3.0) |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Dank der deutlich kleineren Strukturbreite von Samsungs 3GAA-Prozess kommt die Galaxy Watch7 mit dem Eyxnos W1000 auf etwas bessere Laufzeiten, obwohl der Akku im Vergleich zum Vorgänger nicht angewachsen ist. Die Watch7 als 44-mm-Version besitzt weiterhin eine Kapazität von 425 mAh und das 40-mm-Modell wird mit 300 mAh angeboten.
Mit unserem Test-Sample verlieren wir bei der Nutzung aller Funktionen inklusive kontinuierlicher Puls- und Blutsauerstoffmessung und mit aktiviertem Always-on-Display über einen Zeitraum von 24 Stunden im Schnitt zwischen 40 und 50 Prozent. Wer nicht täglich mehrere Stunden ein Workout mit GPS-Aufzeichnung durchführt, kommt ohne Probleme bis zum Abend des zweiten Tages. Wirklich gut ist das Durchhaltevermögen der großen Galaxy Watch7 für ein Wearable damit immer noch nicht, allerdings sind die Laufzeiten alltagstauglicher als noch bei dem 2023er-Modell.
Schade ist, dass Samsung weiterhin keinen wirklichen Sprung bei den Ladezeiten erzielen kann. Diese sind mit 1,5 Stunden genauso lang wie bei der Watch6-Generation. Samsung gibt neben dem mitgelieferten Ladepad auch eine Komptabilität für Wireless PowerShare und QI-Ladegeräte aus. Im Test können wir aber weder mit einem Galaxy S24 Ultra noch mit einem Qi-fähigen Ladepad unsere Watch7 aufladen.
Pro
Contra
Fazit zur Samsung Galaxy Watch7
Die Galaxy Watch7 ist durch die sehr gute Ausstattung und dem extrahellen Display in Kombination mit einem angenehm flüssig zu bedienenden WearOS nahezu konkurrenzlos. Über die Laufzeit von maximal 2 Tagen kann eine Huawei Watch GT 5 Pro nur lachen, allerdings verfügt die Samsung-Smartwatch über die Freiheiten eines Google Play Stores samt App-Vielfalt. Die Möglichkeit Sprachnachrichten in Whatsapp direkt von der Uhr zu verwalten ist nur einer der Vorteile von WearOS. Wer eine bessere Laufzeit benötigt, findet mit dem Ultra-Modell der Galaxy Watch vielleicht eine Alternative mit mehr Ausdauer und ähnlicher Ausstattung.
Dank des neues Chipsatzes macht die Nutzung der Galaxy Watch7 richtig viel Freude. Einen Mehrwert der Galaxy AI im Alltag sehen wir jedoch nicht wirklich.
Die umfassende Gesundheitsüberwachung einer Galaxy Watch7 bietet kaum eine andere Smartwatch. Allerdings sind die Unterschiede zu einer Watch6 relativ gering, sodass ein 2023er-Modell kaum schlechter ist als der Nachfolger. Ein Teil der ermittelten Werte scheinen plausibel (Puls, Schlaftracking, Schritte), für andere Daten wie EKG, Blutdruck und insbesondere Blutsauerstoffsättigung können wohl höchstens Tendenzen abgeleitet werden und sind kritisch zu hinterfragen.
Wer besonderen Wert auf die Messung von EKG- und Blutdruckdaten legt, kann sich unseren Test zur medizinisch zertifizierten Huawei Watch D2 einmal genauer ansehen.
Preis und Verfügbarkeit
Die Samsung Galaxy Watch 7 ist für eine UVP ab 349 Euro (BT-Version) verfügbar, unter anderen bei Amazon oder direkt beim Hersteller.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.