Test Samsung Galaxy Watch6 Classic 43 mm LTE Smartwatch - Die Classic ist zurück
Samsung bietet 2023 - nach einem Jahr Pause - wieder eine Galaxy Watch Classic an. Die Galaxy Watch6 Classic gibt es in zwei Größen, mit 43 und 47 Millimetern Durchmesser. Für beide Größen gibt es die gleichen Farboptionen: schwarz und silber. Das schwarze Gehäuse kommt mit schwarzem Band, dem silbernen Modell legt Samsung ein hellgraues Band bei.
Der Hersteller bietet die Galaxy Watch6 Classic sowohl in einer WiFi-only, als auch in der LTE-Version an. Das günstigste Modell mit WLAN und 43 mm Durchmesser hat eine UVP von 419 Euro. Für die 47-mm-Version mit LTE sind 499 Euro fällig. Das Testgerät ist 43 Millimeter groß, silber und hat LTE.
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Details
Gehäuse und Ausstattung – Galaxy Watch6 Classic mit drehbarer Lünette
Anders als bei der normalen Galaxy Watch6 setzt Samsung bei der Galaxy Watch6 Classic auf ein Gehäuse aus Edelstahl. Die Flächen sind teilweise glänzend, teilweise gebürstet. Die Displayränder an den Classic-Modellen sind deutlich breiter als bei der normalen Galaxy Watch6. Das wird wird etwa daran deutlich, dass in der 43-mm-Version der Classic das gleiche Display verbaut ist wie in der 40-mm-Version der Galaxy Watch6. Ebenso verhält es sich bei den größeren Modellen.
Eine Besonderheit des Classic-Modells ist die drehbare Lünette. Sie ist außen geriffelt und lässt sich dadurch gut greifen und drehen, obwohl sie bündig mit dem Rest des Gehäuses abschließt. Leider hat die Lünette am Testmodell merklich Spiel - sie lässt sich leicht in alle Richtungen verschieben. Das dämpft den Qualitätseindruck enorm, vor allem in Anbetracht des Preises.
Auf der rechten Seite sind zwei Knöpfe verbaut. Sie haben einen klaren Druckpunkt, weisen aber auch beide leichtes Spiel auf. Unterhalb der Knöpfe und beim oberen Bandanschluss sitzt jeweils ein Mikrofon. Der Lautsprecher findet auf der linken Gehäuseseite unterhalb der Edelstahlfläche seinen Platz.
Das Display wird von Saphirglas geschützt. Zusätzlich bietet die Lünette Schutz. Die nicht drehbare Innenseite der Lünette ist dezent beschriftet. Die Galaxy Watch6 Classic bringt ohne Band 51 Gramm auf die Waage. Mit Originalband sind es 77 Gramm. Damit ist die Classic-Variante spürbar schwerer als die Galaxy Watch6 aus Aluminium.
Samsung verbaut an der Galaxy Watch6 Classic Bänder mit einer Breite von 20 Millimetern. Auch an der Classic kommt der neue Schnellverschluss mit einer zentralen Taste zum Einsatz. Bandwechsel sind damit werkzeuglos, schnell und einfach möglich.
Beim Band setzt Samsung auf "Hybrid Eco-Leather". Hybrid bedeutet in diesem Fall, dass das Band zweigeteilt ist. Auf der Unterseite handelt es sich um ein Kautschukband, auf der Oberseite gibt es ein Lederimitat, das als solches aber direkt erkennbar ist. Zudem ist der Übergang zwischen den Materialien schlecht verarbeitet. An einigen Stellen sind Lücken zwischen den Schichten, die Abstände sind ungleich. Auch die Sicherung des Bandrests ist nicht gut gelöst, immer wieder löst sich das Band im Alltag aus den Schlaufen.
Die Galaxy Watch6 Classic ist IP68 zertifiziert, Samsung verspricht außerdem eine Wasserdichtigkeit für 5 ATM und die Smartwatch soll Teile der Mil-Std-810H erfüllen, welche genau sagt der Hersteller allerdings nicht.
Einrichtung und Bedienung - Samsungs App-Vielfalt
Für den vollen Funktionsumfang der Samsung Galaxy Watch6 Classic sind mindestens zwei Samsung-Apps notwendig: die Galaxy-Wearable-App und die Samsung-Health-App. Über die Galaxy-Wear-App wird die Smartwatch mit dem Smartphone gekoppelt. Die Geräte finden sich im Test auf Anhieb, im Anschluss wird ein Plug-In der Smartphone-App installiert.
Während der Installation werden ein Google-Konto (Pflicht) und ein Samsung-Konto (optional) gekoppelt. Außerdem können gleich bei der Einrichtung Apps aus dem Play Store installiert werden. Die Software schlägt zudem regelmäßige Sicherungen vor - dafür muss mit Samsung Smart Switch eine weitere App installiert werden.
Schön gelöst sind die Beschreibungen der Funktionen in der Smartphone-App und das Tutorial auf der Smartwatch. Beides erscheint während der Einrichtung bzw. direkt nach Abschluss der Einrichtung. Die Einrichtung einer eSIM ist sowohl während des Startprozesses als auch später möglich. Die Software ist dabei auf die Verwendung einer Multi-SIM ausgelegt. Zwar ist es im Test möglich, eine eigenständige SIM-Karte einzurichten, die App nervt aber mit dauernden Fehlermeldungen, obwohl die Karte aktiv ist und funktioniert.
Samsung begründet das damit, dass die Uhr nur bei einer Trennung vom Smartphone aktiv die eigene SIM-Karte nutzt, um Akku zu sparen. Daher wäre die eigenständige SIM-Karte oftmals inaktiv.
Die Galaxy-Wearable-App zeigt alle verknüpften Samsung Galaxy Wearable Geräte wie Kopfhörer, Tracker und Smartwatches an. Für die Samsung Galaxy Watch6 Classic wird das aktuelle Ziffernblatt und der Ladestand angezeigt. Zudem bietet die App eine große Auswahl an kostenfreien Zifferblättern. Auch eine Änderung der Anordnung der Apps auf der Smartwatch ist möglich, ebenso die Veränderung der Kacheln und des QuickPanel genannten Kurzmenüs. Dort können jeweils Inhalte und Reihenfolge verändert werden.
Außerdem sind über die Galaxy-Wear-App Einstellungen der Smartwatch möglich. Etwa welche Apps Benachrichtigungen senden dürfen, welche Körperdaten in welchem Intervall gemessen werden oder wie stark der Vibrationsmotor arbeiten soll.
Auch die Belegung der Tasten kann hier verändert werden. Ebenso kann ein Notfallkontakt hinterlegt, Musik lokal gespeichert oder Samsung Pay als Zahlungsmittel eingerichtet werden. An dieser Stelle wird auch die eSIM verwaltet.
Die meisten dieser Einstellungen sind auch auf der Smartwatch selbst möglich. Bei komplizierteren Anwendungen öffnet die Smartwatch das entsprechende Untermenü auf dem Smartphone. Die Bedienung der Uhr ist mit zwei Knöpfen, der drehbaren Lünette, Gesten und über den 1,3 Zoll großen Touchscreen möglich.
Das Drehen der Lünette scrollt durch Menüs. Die obere Taste führt bei einmaligem Drücken zurück auf den Homescreen. Langes Drücken öffnet in den Werkseinstellungen den digitalen Assistenten Bixby. Zweimaliges Drücken öffnet die zuletzt verwendete App. Die untere Taste kann nur mit einer Funktion belegt werden. Einmaliges Drücken führt in den Werkseinstellungen einen Schritt zurück. Die Belegung der Tasten ist variabel, allerdings können nicht alle Funktionen bei allen Drück-Kommandos hinterlegt werden.
Ein Wisch von links nach rechts öffnet das Benachrichtigungsmenü, die Nachrichten werden nach App sortiert aufgelistet. Wischen von oben nach unten öffnet das Kurzmenü mit Zugriff auf die Displayhelligkeit, Datenverbindung, Flugmodus etc., Wischen von unten nach oben öffnet die App-Übersicht. Seitliches Wischen von rechts nach links führt durch die einzelnen Karten. Ein Klick auf die jeweilige Karte öffnet das entsprechende Menü bzw. die App.
Telefonie und Benachrichtigungen - Galaxy Watch6 Classic mit LTE-Option
Die Galaxy Watch6 Classic hat einen Lautsprecher und Mikrofone verbaut und ist damit auch telefoniefähig. Dank der integrierten eSIM sind Telefonate auch ohne gekoppeltes Smartphone möglich. Die Gesprächsqualität ist jedoch mit gekoppeltem Telefon besser als im stand-alone-Betrieb, da ist die Übertragung teilweise etwas abgehakt für das Gegenüber. Bei voller Lautstärke vibriert die Smartwatch spürbar auf dem Handgelenk.
Gut gelöst ist die Telefon-App auf der Uhr. Sie zeigt alle Kontakte des Smartphones bzw. des Google-Kontos, Anruflisten und ein Zifferblatt zur Nummerneingabe. Ebenso überzeugend ist die Darstellung von Benachrichtigungen. Diese werden zuverlässig und vollständig angezeigt. Emojis und Bilder kann die Galaxy Watch6 Classic ebenfalls darstellen. Über die WhatsApp-App können auch Sprachnachrichten angehört werden.
Umfangreich sind auch die Antwortmöglichkeiten auf der Uhr selbst. Einerseits bietet die Smartwatch Kurzantworten, andererseits sind individuelle Antworten per Emoji, Spracheingabe oder über eine vollständige Tastatur möglich. Das Tippen ist wegen der Lünette gerade in den Randbereichen allerdings nicht so komfortabel wie bei der Galaxy Watch6.
Sprach-Assistent - Große Auswahl dank WearOS
Samsung setzt ab Werk auf den eigenen Sprachassistenten Bixby. Dank des Google Playstores können aber auch andere Assistenten einfach heruntergeladen werden. Damit können auch Google Assistant und Amazon Alexa auf der Galaxy Watch6 Classic genutzt werden. Sie müssen nur jeweils mit dem entsprechenden Konto auf dem Smartphone verknüpft werden.
Bixby und Google Assistant können auf Wunsch per Zuruf gestartet werden, für Alexa ist immer ein Starten per Taste oder Touchscreen nötig. Die Antworten der Assistenten werden auf dem Bildschirm angezeigt und über den Lautsprecher ausgegeben.
Gesundheit und Fitness - Galaxy Watch6 Classic mit Vielzahl an Sensoren
Die Samsung Galaxy Watch6 Classic hat umfangreiche Sensoren und Funktionen zur Erhebung von Gesundheits- und Fitnessdaten. Diese Daten werden in der Samsung-Health-App gesammelt und ausgewertet. Die Software zeigt im Dashbord tägliche Aktivität, Schritte, Trainings, Essen, Schlaf, Puls, Stress, Körperzusammensetzung, Zykluserfassung, Wasser und Blutsauerstoff an. Die Inhalte und die Reihenfolge können individuell angepasst werden.
Im Bereich Community können die Werte mit denen von Freunden verglichen werden. Unter Fitness stellt Samsung verschiedene Übungen zur Verfügung. Dabei handelt es sich jeweils um Videos, die auf dem Smartphone gezeigt werden, die Uhr misst dabei die Vitalwerte. Die Bandbreite der Videos reicht von Achtsamkeit über Muskelaufbau bis hin zu Laufkursen. Samsung listet eigene Kurse, zeigt aber auch Programme von Drittanbietern.
Im Bereich Profil listet die App Abzeichen und persönliche Bestleistungen auf. Außerdem liefert die Software eine wöchentliche Zusammenfassung von aktiver Zeit und Schlafzeit. Eine Synchronisierung der Daten mit Google Fit ist nur über den Umweg Google Health Connect möglich.
Eine Besonderheit der Samsung-Smartwatch ist, dass sie die Körperzusammensetzung messen kann. Dafür werden zwei Finger auf Elektroden - die in den Tasten stecken - gelegt. Nach der Eingabe von Größe und Gewicht gibt die Software Werte für Skelettmuskulatur, Fettmasse und Körperwasser in kg an. Außerdem gibt sie den BMI und das Körperfett in Prozent an. Auch den Grundumsatz pro Tag in kcal weist die Smartwatch aus.
Aktivitätsziele - Samsung misst Schritte, Stress und Kalorien
Die Samsung informiert sowohl auf der Uhr selbst als auch in der Smartphone-App über die Tagesziele und den aktuellen Stand. Der Hersteller setzt dabei auf drei verschiedenfarbige Herzen, die gefüllt werden. Sie stehen für die absolvierten Schritte, die aktive Zeit und Aktivitätskalorien. Außerdem informiert die Software über die absolvierte Strecke und die gesamten verbrauchten Kalorien.
Die Aktivität wird außerdem auf einem Zeitstrahl grafisch dargestellt. Die Ziele können individuell angepasst werden. Außerdem zeigt die App die erreichten Werte nicht nur für einen Tag, sondern auch für Wochen und Monate an. Im Unterpunkt Schritte gibt die App auch die Zahl der absolvierten Etagen an. Die Zahl der Schritte wird zudem mit dem Durchschnitt aller Nutzer und dem Schnitt der Nutzer in der eigenen Altersklasse verglichen.
Die Smartwatch kann auch das Stresslevel messen. Dafür gibt Samsung keinen Wert an, sondern zeigt das Level auf einer farbigen Skala, die von grün, über gelb und orange bis zu rot reicht. Die Software visualisiert den Stress im Tagesverlauf auf einem Zeitstrahl und gibt zusätzlich eine Zusammenfassung für jede Stunde des Tages an. Zur Reduzierung von Stress bietet die Smartwatch Atemübungen an.
VO2Max misst die Galaxy Watch6 Classic nur während Sporteinheiten. Auf Wunsch kann die Smartwatch an regelmäßige Bewegung erinnern, sie erkennt langes Sitzen, etwa am Schreibtisch.
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Die Samsung Galaxy Watch6 Classic kann Puls, Blutsauerstoffsättigung, Blutdruck und EKG messen. Allerdings muss die Smartwatch für die Blutdruckmessung regelmäßig mit einem Blutdruckmessgerät kalibriert werden - anders als etwa die Huawei Watch D. Zudem sind Blutdruck- und EKG-Messungen nur mit gekoppelten Samsung-Smartphones möglich.
Um die Messwerte der Galaxy Watch6 Classic besser einordnen zu können, vergleichen wir sie mit den Werten von Referenzgeräten. Für die Pulsmessung haben wir mit der Samsung-Smartwatch eine Radtour gedreht, als Referenzgerät dient ein Polar H10-Brustgurt. Bei der Messung des Ruhepuls liegen die Werte der Geräte um lediglich einen Schlag pro Minute auseinander, das entspricht einer Abweichung von 1,54 Prozent.
Für den Leistungspuls haben wir drei Messwerte erhoben. Im Schnitt aus den drei Messungen liegt die Abweichung bei lediglich 0,09 Prozent. Damit fallen die Werte deutlich exakter aus als bei der Galaxy Watch6. Die Sensoren der Smartwatches sollen identisch sein. Gründe für die Abweichung können etwa die verschiedenen Bänder und damit der Sitz am Handgelenk sein.
Ähnlich gute Werte erzielt die Galaxy Watch6 Classic bei der Messung der Blutsauerstoffsättigung. Dabei dient ein Braun Pulsoximeter 1 als Referenzgerät. Im Schnitt aus drei Messungen liegt die Abweichung der Messwerte bei 2,08 Prozent. Die Messwerte der Uhr liegen dabei jeweils über denen des Referenzgeräts.
Für die Messung des Blutdrucks dient ein Braun ExacFit 5 Connect als Referenzgerät, wir haben wieder drei Messwerte erhoben. Die Abweichung bei den systolischen Werten liegt bei 4,21 Prozent, beim diastolischen Wert beträgt sie im Schnitt 1,3 Prozent.
Schlaf-Tracking - Samsung misst Schlafzyklen und erkennt Schnarchen
Das Schlaftracking der Galaxy Watch6 Classic ist umfangreich. Sie misst den Gesamtschlaf in Stunden und Minuten, gibt aber auch Zeiten für REM-, leichten und tiefen Schlaf an. Auch Wachzeiten werden zuverlässig erkannt. Die einzelnen Phasen werden zusätzlich grafisch auf einem Zahlenstrahl dargestellt.
Außerdem gibt die Samsung-Health-App die Schlafzyklen an, ebenso Prozentwerte für Wachheit, physische und mentale Erholung. Der Schlaf wird zusätzlich insgesamt mit einem Zahlenwert und einer Beschreibung bewertet. Auf Wunsch misst die Galaxy Watch6 Classic auch den Blutsauerstoff und die Hauttemperatur beim Schlaf. Alle Werte können für eine Nacht, aber auch für Wochen und Monate angezeigt werden.
Eine Messung der Atmung - wie es etwa die Huawei Watch 4 Pro bietet - leistet die Samsung-Smartwatch nicht. Allerdings ist mit Hilfe eines gekoppelten Smartphones eine Schnarcherkennung möglich. Außerdem bietet die Software ein Schlafcoaching an. Ein smarter Wecker fehlt leider.
Trainingsaufzeichnung - Galaxy Watch6 Classic individuell anpassbar
Die Galaxy Watch6 Classic kann 90 verschiedene Sportarten tracken. Dabei können für jede Sportart Ziele festgelegt werden, etwa Dauer, Kalorienverbrauch oder Sätze. Zudem kann die Darstellung der Trainingswerte für einzelne Sportarten angepasst werden. Bei einigen Sportarten - etwa beim Joggen - kann auch ein Zielfenster bei der Pulsfrequenz angegeben werden, etwa zur Verbesserung der Höchstleistung oder für die optimale Fettverbrennung.
Die Infos auf der Smartwatch selbst sind umfassend, die Inhalte unterscheiden sich je nach gewählter Sportart. Auf Wunsch informiert die Smartwatch während des Training nach einer bestimmten Zeit oder Distanz über den Trainingsverlauf im absolvierten Segment und über die Herzfrequenz. Beim Laufen bietet die Smartwatch zusätzlich eine erweiterte Analyse zu Asymmetrie, Kontaktzeit, Flugzeit und Regelmäßigkeit.
Nach dem Training bietet die Software sowohl auf der Smartwatch als auch auf dem Smartphone eine Zusammenfassung der Trainingsdaten. Bei Outdoortrainings zeichnet die Uhr die Route auf, diese kann exportiert werden. Auch das Absolvieren importierter Routen ist trainingsspezifisch möglich.
Die Galaxy Watch6 Classic kann Gehen, Laufen und Radfahren automatisch erkennen und tracken. Das funktioniert im Test sehr gut und zuverlässig. Allerdings ist der Umfang der erhobenen Daten geringer als bei manuell gestarteten Trainings.
GPS und Navigation - Genaue Ortung und Google Maps auf der Galaxy Watch6 Classic
Die Galaxy Watch6 Classic unterstützt alle gängigen Satellitensysteme. Die Ortung gelingt schnell und zuverlässig, wir haben im Test keine Verbindungsabbrüche. Um die Ortung besser einschätzen zu können, haben wir die Samsung Smartwatch zusammen mit einer Garmin Venu 2 auf eine Radtour genommen. Die Ergebnisse überzeugen: Die Strecke wird zuverlässig aufgezeichnet, auch Radien werden von der Smartwatch gut erkannt.
Dank verschiedener Navigations-Apps im Playstore wie etwa Google Maps und der integrierten eSIM kann mit der Galaxy Watch6 Classic auch eigenständig navigiert werden, ohne gekoppeltes Smartphone. Das klappt im Test sehr gut. Die Strecke wird sowohl auf einer Karte als auch mit Pfeilen visualisiert.
Trainingsrouten können im- und exportiert werden, die Smartwatch arbeitet dafür mit dem GPX-Format. Komoot läuft mit einer eigenen App problemlos auf der Smartwatch. Eine Rückwegnavigation hat die Galaxy Watch6 Classic allerdings nicht, das ist bei Samsung weiterhin nur mit der Galaxy Watch5 Pro möglich.
Display - Samsung-Panel mit enormer Leuchtkraft
Das Display der Galaxy Watch6 ist ein 1,3 großes OLED-Panel. Die Größe entspricht dem Display in der normalen Galaxy Watch6 mit 40 Millimetern Durchmesser. Gegenüber den Vorjahresmodellen haben die Displays deutlich an Helligkeit gewonnen. Wir messen 1906 cd/m² maximale Helligkeit. Damit kann die Galaxy Watch6 Classic etwa doppelt so hell werden wie die Google Pixel Watch oder die Samsung Galaxy Watch5 Pro.
Huawei Watch 4 Pro und Mobvoi TicWatch Pro 5 sind noch deutlicher abgeschlagen. Damit ist die Samsung Galaxy Watch6 Classic in jeder Situation sehr gut ablesbar. Auch das Always-on-Display funktioniert bestens und passt sich im Stil dem gewählten Zifferblatt an. Im Schlafenszeit-Modus wird es automatisch deaktiviert.
Das Display kann auch mittels Drehung des Handgelenks oder Tippen aufs Panel aktiviert werden. Dabei gibt es eine leichte zeitliche Verzögerung. Bei unseren Tests haben wir ein Bildschirmflackern mit einer Frequenz von 60 Hz gemessen.
Samsung Galaxy Watch6 Classic | Google Pixel Watch LTE | Samsung Galaxy Watch6 44mm | Samsung Galaxy Watch5 Pro | Huawei Watch 4 Pro | Mobvoi TicWatch Pro 5 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Response Times | ||||||
PWM Frequency | 60 | 60 0% | 60 0% | 72 20% | 108 80% | |
Bildschirm | -44% | 0% | -57% | -65% | -75% | |
Helligkeit Bildmitte | 1906 | 1066 -44% | 1897 0% | 813 -57% | 660 -65% | 472 -75% |
Schwarzwert * | ||||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -44% /
-44% | 0% /
0% | -29% /
-29% | -23% /
-23% | 3% /
3% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 60 Hz | ||
Das Display flackert mit 60 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 60 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Performance und Laufzeit - Samsungs Exynos schlägt den Vorgänger
Samsung setzt in der Galaxy Watch6 Classic auf ein eigenes SiP, das Exynos W930. Der Chip ist in unseren Benchmarkmessungen deutlich performanter als der Vorgänger Exynos W920 in der Galaxy Watch5 Pro. Im Vergleich mit dem aktuellen Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1 ist der Exynos-Chip allerdings unterlegen.
Der Arbeitsspeicher ist im Vergleich zum Vorgänger um 0,5 GB auf 2 GB RAM angewachsen. Der interne Speicher ist 16 GB groß, davon stehen ab Werk etwa 7 GB zur Verfügung. Er kann für Apps, Musik und Routen genutzt werden. Die Leistung der Smartwatch ist solide. Allerdings kommt es im Alltag immer wieder zu kleinen Rucklern und Wartezeiten.
Octane V2 - Total Score | |
Mobvoi TicWatch Pro 5 (samsung browser 2.2.0) | |
Samsung Galaxy Watch6 Classic (Samsung Browser 3.0) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W930 (2575 - 2587, n=2) | |
Samsung Galaxy Watch6 44mm (Samsung Browser 3.0) | |
Samsung Galaxy Watch5 (Samsung Browser 1.2.) | |
Google Pixel Watch LTE (Odd Browser 1.0.5) |
Sunspider - 1.0 Total Score | |
Google Pixel Watch LTE (Odd Browser 1.0.5) | |
Samsung Galaxy Watch5 (Samsung Browser 1.2.) | |
Samsung Galaxy Watch6 44mm (Samsung Browser 3.0) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W930 (1444 - 1484, n=2) | |
Samsung Galaxy Watch6 Classic (Samsung Browser 3.0) | |
Mobvoi TicWatch Pro 5 (Samsung Browser 2.2.0) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Samsung Galaxy Watch5 (Samsung Browser 1.2.) | |
Google Pixel Watch LTE (Odd Browser 1.0.5) | |
Samsung Galaxy Watch6 Classic (Samsung Browser 3.0) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W930 (14711 - 15698, n=2) | |
Samsung Galaxy Watch6 44mm (Samsung Browser 3.0) | |
Mobvoi TicWatch Pro 5 (samsung browser 2.2.0) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Mobvoi TicWatch Pro 5 (Samsung Browser 2.2.0) | |
Samsung Galaxy Watch6 Classic (Samsung Browser 3.0) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W930 (8.4 - 8.7, n=2) | |
Samsung Galaxy Watch6 44mm (Samsung Browser 3.0) |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit - Galaxy Watch6 Classic kommt nur mit Mühe durch den Tag
Die Akkulaufzeit ist - wie beim Vorgänger - ein, wenn nicht der größte Schwachpunkt an der Galaxy Watch6 Classic, zumindest in der kleinen Version. Während wir mit der großen Galaxy Watch6 24 bis 36 Stunden Akkulaufzeit erreichen, muss die Galaxy Watch6 Classic teilweise Zwischenladen, um über den Tag zu kommen.
Sind alle Messungen dauerhaft aktiviert und wird das Always-on-Display genutzt, kann die Smartwatch einen Tag schaffen, allerdings nur ohne Training, Telefonate oder die wirkliche Nutzung von Apps. Werden diese Funktionen genutzt, sollte die Uhr vor dem Schlaftracking nochmal ans Ladegerät.
Das sind Minimalwerte: wird das AoD nicht genutzt, bei sonst identischem Nutzungsprofil kommt die Galaxy Watch6 Classic meist durch den Tag. Mehrere Tage Nutzung sind aber nur bei deutlicher Einschränkung der Funktionen möglich.
Geladen wird die Smartwatch drahtlos per Qi-Standard. Damit kann sie auch unter Tags mit einem kompatiblen Smartphone geladen werden. Samsung legt der Uhr ein Ladepad, aber kein Netzteil bei. Auf dem Pad wird die Uhr magnetisch gehalten. Eine vollständige Ladung von 0 auf 100 Prozent dauert etwa 80 Minuten.
Die Smartwatch passt die Ausrichtung des Displays beim Laden an, praktisch am Schreib- oder Nachttisch. Außerdem gibt die Software die erwartete Ladezeit an, der Wert schwankt allerdings.
Pro
Contra
Fazit - Der Akku als Spaßbremse der Galaxy Watch6 Classic
Samsung liefert ein Comeback der Classic-Variante bei den Smartwatches. Allerdings fallen die Unterschiede zur normalen Galaxy Watch6 äußerst gering aus. Die beiden Smartwatches unterscheiden sich durch die Optik des Gehäuses, bei der Classic ist das Gehäuse aus Edelstahl, statt aus Aluminium und sie hat eine drehbare, physische Lünette - das wars.
Display, Akku, Speicher, Software, Sensoren, all diese Punkte sind bei beiden Varianten identisch. Das ist nichts Schlechtes, denn die Smartwatch überzeugt in all diesen Punkten. Die App-Auswahl ist dank WearOS groß, die Körperparameter werden exakt gemessen. Auch die Ortung mittels Satellit gefällt. Das Display liefert Bestwerte bei der maximalen Helligkeit und kann unter allen Bedingungen abgelesen werden.
100 Euro Aufpreis verlangt Samsung für Edelstahl und eine drehbare Lünette.
Weniger gefallen hat uns die Verarbeitung des Testgeräts. Die Lünette hat Spiel, das Kunstleder-Band kann weder bei der Verklebung noch bei den Schnallen überzeugen. Auch die Akkulaufzeit geht nur gerade so in Ordnung. Intensive Nutzer der Smartwatch werden mehr als einen Ladestopp einlegen müssen, um die Uhr tags und nachts nutzen zu können.
Wir empfehlen daher die große Gehäusevariante mit größerem Akku. Wichtig ist auch die Frage, wie wichtig Edelstahl und die Lünette sind, denn Samsung verlangt 100 Euro Aufpreis gegenüber der normalen Galaxy Watch6. Eine Alternative mit längeren Laufzeiten bei gleichem Betriebssystem ist die TicWatch Pro 5, die gibt es allerdings aktuell noch nicht mit eSIM.
Preis und Verfügbarkeit
Die Samsung Galaxy Watch6 Classic wird bei diversen Händlern wie Amazon oder Notebooksbilliger verkauft. Samsung hat sie aber auch im eigenen Onlineshop gelistet.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.