Test Samsung Galaxy Watch5 Pro Smartwatch - Hält einfach länger durch
Mit der Galaxy Watch5 Pro gibt es erstmals ein Pro-Modell in Samsungs Wearable-Lineup. Das Topmodell soll besonders robust sein, eine längere Akkulaufzeit haben und sich daher vor allem für Sportler und Outdoor-Freunde eignen. Von der 5 Pro gibt es nur eine Größe mit 45 Millimetern Durchmesser. Beim Gehäuse stehen die Farben schwarz und grau zur Wahl. Farbenfroher ist die Auswahl bei den Bändern, zumindest mit klassischer Schließe, dort sind fünf Varianten möglich. Noch Bunter wird es mit dem Bespoke-Programm, einem Online Konfigurator mit dem sich Teile der Uhr individualisieren lassen. Das D-Buckle-Sport-Band genannte Armband mit Titan-Schnellverschluss gibt es nur in schwarz und grau. Samsung bietet zudem eine LTE-Version der Uhr an. Unser Testexemplar hat ein graues Gehäuse und ein graues D-Buckle-Sport-Band und kommt ohne Mobilfunkanbindung.
Gehäuse und Ausstattung – Die Watch5 Pro kommt mit Titangehäuse
Das Gehäuse der Samsung Galaxy Watch5 Pro besteht aus Titan und hat eine gebürstete Oberfläche. Materialanmutung und Verarbeitung sind hervorragend. Dieser Eindruck wird durch den festen Sitz der beiden Knöpfe auf der rechten Seite und deren sattes Geräusch beim Betätigen noch verstärkt. Das 1,36 Zoll große Display wird von Saphirglas geschützt. Zudem überragt die Lünette das Display deutlich und schützt es damit ebenfalls. Die Lünette ist nicht drehbar, jedoch erfassen Sensoren an der Innenseite Bewegungen, daraus ergibt sich eine digitale Nutzbarkeit der Lünette.
Zwischen den beiden Tasten auf der rechten Seite sitzt ein Mikrofon, ein weiteres findet seinen Platz oberhalb des Bandanschlusses an der Oberseite. Der Lautsprecher ist auf der linken Seite des Gehäuses angebracht. Die Unterseite der Smartwatch wird durch die vielzahl von Sensoren bestimmt. Ladekontakte braucht sie nicht, weil der Akku drahtlos über ein Qi-Ladepad geladen wird.
Die Galaxy Watch5 Pro gibt es lediglich in einer Größe mit einem Gehäusedurchmesser von 45 Millimetern. Sie bringt mit dem D-Buckle-Sport-Band 76 Gramm auf die Testwaage, das Gehäuse allein wiegt 47 Gramm. Im Testzeitraum kam es an der Uhr zu keinen Beschädigungen, lediglich die Titanschließe des Armbandes, die etwa beim Tippen auf einer Tastatur ständig den Tisch oder den Laptop berührt, bekam während der Nutzung einige Spuren.
Einrichtung und Bedienung - Nur mit der Samsung Wear App
Für die Einrichtung ist die Samsung-Wear-App notwendig, die über den Google Play Store geladen werden kann. Auf dem Smartphone sollte mindestens Android 8 installiert sein. Die Verknüpfung mit iOS-Geräten ist nicht möglich. Die Wear-App ist ist für alle möglichen Wearables von Samsung gedacht. Wird die Uhr erkannt, muss die Software ein spezifisches Plug-In laden. In der Wear-App werden alle gekoppelten Samsung Geräte aufglistet.
Über diese App werden die grundlegenden Einstellungen der Uhr vorgenommen. Das betrifft die Benachrichtigungen einzelner Apps, Töne und Vibrationen, die Display-Einstellungen oder auch die Anpassung der Tasten. Dort können außerdem Ziffernblätter ausgewählt, die Anordnung des App-Bildschirms verändert und der Inhalt wie die Anordnung der Kacheln angepasst werden. Auch die Verknüpfung zur Samsung Cloud, zur Sicherung von Daten, oder die Implementierung von Samsung Pay - dem herstellereigenen Bezahldienst - geschieht über diese App. Zudem schafft Samsung an dieser Stelle eine Verknüpfung zum Google Play Store, der eigene Apps für Smartwatches mit Wear-OS bereithält. Für die Sammlung und Auswertung der Fitnessdaten sieht Samsung jedoch ein eigenes Programm vor, die Samsung Health App.
Nach der Einrichtung sind viele Einstellungen auch auf der Smartwatch selber möglich. Dabei geht es nicht nur um um Einstellungen, die die Darstellung auf der Uhr betreffen, wie die Schriftgröße oder die Aktivierung des Display, sondern auch Einstellungen in den einzelnen Apps oder die Installation neuer Apps ist direkt auf der Watch5 Pro möglich. Am Ende eines jeden Menüs findet sich die Schaltfläche "auf dem Smartphone anzeigen". Wird die gedrückt, öffnet sich automatisch das entsprechende Menü auf dem gekoppelten Telefon.
Die Galaxy Watch5 Pro wird sowohl über den 1,36 Zoll großen Touchscreen, als auch über zwei Tasten auf der rechten Gehäuseseite und eine digitale Lünette bedient. Die Lünette dreht sich allerdings nicht, vielmehr handelt es sich um einen Sensor, der im Bereich zwischen Display und Gehäuserand verbaut ist. Fährt ein Finger über diesen Ring, scrollt die Uhr durch Menüs.
Die Funktion der Tasten kann in der Wear-App individualisiert werden. Dabei ist nicht nur ein einfacher Druck möglich, sondern die Software erkennt auch doppeltes Drücken oder langes Drücken. In den Werkeinstellungen führt ein einfacher Druck auf die obere Taste immer zurück auf den Homescreen. Langes Drücken öffnet den Sprachassistenten Bixby und doppelte Betätigung öffnet die zuletzt verwendete App. Ein Druck auf die untere Taste führt in jedem Menü und in jeder App einen Schritt zurück.
Vom Homescreen aus führt ein Wisch von oben nach unten in das QuickPanel genannte Kurzmenü. Dort gibt es, ähnlich wie bei Android-Smartphones, einen Schnellzugriff zur Displayhelligkeit, dem Always-On-Display, Bluetooth- und WLAN-Verbindungen, dem Energiesparmodus, der Taschenlampenfunktion und verschiedenen Modi wie dem Flugzeugmodus, dem Kinomodus, dem Nicht-Stören-Modus oder dem Schlafenszeitmodus. Die Anordnung der Tasten ist individualisierbar.
Ein Wischen von Links nach Rechts führt zu den Benachrichtigungen, auf jeder Kachel wird eine Benachrichtigung dargestellt, wird die Nachricht angeklickt, öffnen sich mehr Details. Ein oragener Punkt auf dem Homescreen zeigt an, dass ungelesene Nachrichten eingegangen sind. Der Wisch von unten nach oben öffnet das App-Menü mit allen installierten Anwendungen. Die Anordnung der Programme kann auf der Uhr und in der Smartphoneapp angepasst werden. Ein Wischen von rechts führt zu Kacheln, die wesentliche Informationen darstellen. Anordnung und Inhalt können sowohl auf der Uhr als auch in der App geändert werden. In den Werkseinstellungen gibt die Watch5 Pro einen Überblick über die Tagesaktivitäten, das Workoutmenü, die Körperzusammensetzung, Schlafwerte, das Wetter, den Kalender, Blutdruck, EKG, den Puls und das Stresslevel. Ein Druck auf die jeweilige Kachel öffnet ein Untermenü mit mehr Details.
Für die Samsung-Wear-App gibt es kein Widget, für die Health-App hingegen schon. Allerdings zeigt es lediglich die gelaufenen Schritte an. Ein Klick auf das Widget öffnet die App.
Telefonie und Benachrichtigungen - Die Watch5 Pro ist mustergültig
In Sachen Telefonie ist die Galaxy Watch5 Pro ein Musterschüler unter den Smartwatches. Eingehende Anrufe werden auf der Uhr zuverlässig wiedergegeben und können direkt auf der Uhr angenommen werden, sofern die Uhr mit dem Smartphone verbunden ist. Die Sprachqualität ist dabei gut. Der Lautsprecher der Uhr wird laut genug und die Stimme des Trägers wird ohne Störungen übertragen. Von der Smartwatch aus können auch Anrufe getätigt werden. Dabei zeigt die Watch5 Pro sowohl Anruflisten als auch das gesamte Telefonbuch des Smartphones an.
Ähnlich positiv schlägt sich die Smartwatch bei Benachrichtigungen. In der Galaxy-Wear-App kann für jedes Programm auf dem Smartphone einzeln ausgewählt werden, ob es Pushnachrichten auf die Uhr senden darf. Die Benachrichtigungen kommen zuverlässig an, lange Nachrichten wie etwa Mails werden nicht eingekürzt. Bei mehreren Nachrichten in einem Messenger - wie etwa WhatsApp - wird der gesamte Chatverlauf auf der Smartwatch dargestellt. Die Uhr zeigt zudem auch Emojis und Bilder an, lediglich Videos werden nicht wiedergegeben. Antworten sind mit vorgefertigten Kurznachrichten möglich, die Watch5 Pro lässt aber auch komplexere Antworten zu. Die Eingabe ist via Sprache, Erkennung von gezeichneten Buchstaben und einer Tastatur möglich. Die Uhr zeigt eine vollständige QWERTZ-Tatstatur auf dem kleinen Bildschirm an, die Eingaben gelingen erstaunlich gut.
Sprach-Assistent - Samsung lässt die Wahl zwischen Bixby und Google Assistant
Die Samsung Galaxy Watch5 Pro verfügt über Lautsprecher und Mikrofone, daher sind alle Bedingungen für einen Sprachassistenten gegeben. Und Samsung nutzt das Hardwarepotenzial. Dabei bleibt dem Nutzer die Wahl zwischen dem herstellereigenen Assistenten Bixby und dem Google Assistant. Bei vielen Anfragen scheint die Google-Software der Samsung-Lösung im Funktionsumfang überlegen. Bixby schloss sich zudem nach dem Öffnen über die Kurzwahl oftmals selber, bevor eine Suchanfrage eingesprochen werden konnte. Die Assistenten können beide parallel auf der Uhr betrieben werden. Während Bixby von Beginn an auf der Uhr installiert ist, muss der Assistant erst installiert und eingerichtet werden. Amazons Alexa kann nicht aus dem Playstore auf die Uhr geladen werden.
Gesundheit und Fitness - Umfangreiche Analyse mit Samsungs BioActive Sensor
Die zentrale Plattform für die Gesundheitsfunktionen der Samsung Galaxy Watch5 Pro ist die Samsung-Health-App. Das Programm stellt auf der Home-Seite alle wesentlichen Daten zusammen und gibt einen Überblick über die tägliche Aktivität mit den bekannten Kreisen - bei Samsung sind es Herzen -, die gelaufenen Schirtte, eine Übersicht der vergangenen Trainings, Schlafdaten, Puls, Stresslevel, Körperzusammensetzung und Blutsauerstoffsättigung. Ein Klick auf die einzelnen Elemente öffnet ein Untermenü und gibt etwa einen Überblick über die gelaufenen Schritte der vergangenen Tage Wochen oder Monate.
Über die Samsung-Community lassen sich die Ergebniss vergleichen. Im Reiter Fitness listet Samsung Trainingspläne verschiedener Anbieter wie Blesslife, Keep, 300Fit und eigene Samsung-Health Angebote in verschiedenen Kategorien auf. Möglich sind Lauftrainings, aber auch Kräftigungs- oder Fettverbrennungsübungen. Die Trainingspläne können zeitlich individualisiert werden. Die Trainings werden als Videos auf dem Smartphone visualisiert, die Uhr misst die Trainingsbelastung.
Im Reiter Profil zeigt die App persönliche Bestzeiten und gesammelte Abzeichen an. Zudem wird eine wöchentliche Zusammenfassung von aktiver Zeit und Schlafzeit angegeben. Eine Synchronisierung der Daten mit Google Fit ist ohne Drittanbieterapp nicht möglich. Allerdings kann Samsung Health mit Strava- und Technogym-Konten verbunden werden.
Zur Erhebung der Daten benutzt Samsung einen sogenannten BioActive-Sensor. Damit werden optische Herfrequenz, elektrisches Herzsignal und bioelektrische Impedanzanalyse auf einem Chip verarbeitet. Auch Blutsauerstoffmessung kann die Watch5 Pro mit diesem Chip leisten und daraus ein Stresslevel errechnen. Eine Messung der Hauttemperatur fehlt.
Aktivitätsziele - Watch5 Pro zeigt Körperzusammensetzung
Sowohl die Uhr als auch die Health App zeigen den Status der Aktivitätsziele in Form von Daten und Diagrammen an. In Kreisdiagrammen zeigt die Samsung Uhr gelaufene Schritte, Zeit in Bewegung und verbrannte Kalorien an. Die Ziele können in der App individualisiert werden. Darüber hinaus informiert die Uhr auch über die Gesamtstrecke, die am Tag zurückgelegt wurde und die Stockwerke, die erstiegen wurden. Die Daten werden noch spezifischer, so gibt die Uhr die aktivste Stunde des Tages an, die App zeigt auf einer Karte das Gebiet, in dem der Träger unterwegs war. Auch das Stresslevel wird den Tag über gemessen und jede Stunde auf einem Balken graphisch eingeordnet. Außerdem kann die Uhr die Zusammensetzung des Körpers in Körperfett, Skelettmuskel, Fettmasse und Körperwasser messen und aufschlüsseln.
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Ein großes Plus der Samsung-Uhr ist die Möglichkeit EKG und Blutdruck messen zu können. Allerdings sind die Messungen nur in Verbindung mit einer weiteren App - Samsung-Health-Monitor - möglich. Das ist problematisch, weil dieses Programm nur auf Samsung-Smartphones funktioniert. Die Installation der APK-Datei auf Smartphones anderer Hersteller ist zwar möglich, das Programm startet allerdings nicht. Die Messung dieser beiden Parameter funktioniert daher nur auf Samsung-Smartphones. Dafür überzeugt die Genauigkeit der Blutdruckmessung beim Vergleich mit unserem Referenzgerät, dem Braun ExacFit 5 Connect. Bei zwei von drei Messungen weichen die Werte nur um wenige mmHG voneinander ab. Im Durchschnitt aus den drei Messungen liegen die systolischen Werte 2,64 Prozent auseinander, die diastolischen 8,07 Prozent.
Die Watch5 Pro misst zudem die Blutsauerstoffsätigung. Auch diese Werte haben wir mit einem Referenzgerät verglichen, in diesem Fall mit dem Braun Pulsoximeter 1. Die Werte der Smartwatch überzeugen auch in dieser Disziplin, denn die Abweichung liegt bei drei Messungen im Schnitt bei 2,39 Prozent, die Werte der Uhr liegen dabei jeweils unter denen des Referenzgeräts.
Auch die Genauigkeit der Herzfrequenzmessung der Galaxy Watch5 Pro haben wir untersucht. In diesem Fall werden die Werte mit denen des Polar H10-Brustgurtes auf einer Radfahrt verglichen. Beim Ruhepuls beträgt die Abweichung 3,64 Prozent, beim Leistungspuls hingegen liegen die Werte nur um 1,40 Prozent auseinander. Mit einer Ausnahme sind die Werte der Uhr jeweils höher als die des Brustgurtes. Interessant ist, dass die Messungen der normalen Watch5 ohne Pro deutlich exakter mit denen des Brustgurtes übereinstimmen, obwohl die gleichen Sensoren verbaut sind. Das lässt auf einen etwas schlechteren Sitz des großen Pro-Modells am Arm des Testers schließen.
Schlaf-Tracking - Gutes Samsung-Schlaftracking mit Schnarcherkennung
Die Samsung Galaxy Watch5 Pro beherrscht Schlaftracking. Auf Wunsch behällt die Uhr den Puls und die Sauerstoffsättigung auch Nachts im Blick. Zudem erkennt sie Wachphasen zuverlässig. Die Smartwatch unterscheidet zwischen verschiedenen Schlafphase wie REM-Schlaf, Tiefschlaf und leichtem Schlaf. Die Uhr gibt sowohl die Gesamtschlafzeit, als auch die Zeiten in den jeweiligen Phasen und den Anteil der Phasen an der Gesamtzeit in Prozent an.
Zudem stellt die Software den Schlaf und seine Einzelteile in verschiedenen Diagrammen dar. Außerdem wird die Qualität des Schlafes mit einem Schlafwert beurteilt. Dieser Wert wird dann mit Bezug auf die Altersgruppe eingeordnet und seine Bestandteile aufgeschlüsselt. Zudem bietet die Samsung-Software in Verbindung mit einem Smartphone eine Schnarcherkennung. Die gesammelten Daten wertet Samsung in einem Schlaf-Coach aus. Nach einer Woche wird das Schlafverhalten einem bestimmten Schema zugeordnet. Wird die Uhr über vier Wochen nachts getragen will Samsung weitere Tipps für erholsame Nächte abgeben.
Positiv anzumerken ist, dass die meisten Schlafdaten auch auf der Uhr angesehen werden können. Viele andere Geräte, auch in dieser Preisklasse, wie etwa die Huawei Watch GT 3 Pro, liefern lediglich die Schlafzeit auf der Uhr, für Details muss jeweils das Smartphone gezückt werden. Obwohl die Galaxy Watch5 Pro den Schlaf des Trägers umfangreich analysiert, bietet sie keinen smarten Wecker, der Rücksicht auf die jeweilige Schlafphase nehmen würde.
Trainingsaufzeichnung - Die Watch5 Pro zeichnet automatisch auf
Die Samsung Galaxy Watch5 Pro kann eine Vielzahl von verschiedenen Sportarten und Trainings tracken. Die Trainings können entweder direkt auf der Uhr oder auch auf dem Smartphone begonnen werden. Während eines laufenden Trainings kann zudem die Sportart gewechselt werden. Besonders gut hat uns im Test die automatische Trainingserkennung gefallen, die äußerst zuverlässig funktioniert. Nach zehn Minuten in Bewegung teilt die Uhr mit, dass sie ein Training festgestellt hat und aufzeichnet. Die zehn Minuten sind allerdings nicht verloren, sondern wurden bereits mit allen wichtigen Daten aufgezeichnet. Auch Pausen erkennt die Uhr zuverlässig und sofort, das Training wird dann bei erneuter Bewegung fortgesetzt - genau so soll es sein.
Die Anzeige während des Trainings ist übersichtlich, das Layout und die angezeigten Daten können je nach Sportart individuell angepasst werden. Zudem gibt es einen Schnellzugriff auf Musik. Pulsdaten werden sowohl als Zahl, als auch auf einem Balken mit mehreren farbigen Zonen graphisch dargestellt. Zudem gibt die Uhr den maximalen und den Durchschnittspuls an. Auf Wunsch meldet die Uhr nach festen Zeiten oder Strecken einen Zwischenstand zum vergangenen Abschnitt mit Infos zu Zeit und Puls. Die Daten werden sowohl auf dem Bildschirm dargestellt als auch sprachlich über den Lautsprecher ausgegeben.
Die absolvierten Trainings können sowohl auf der Uhr als auch auf dem Smartphone eingesehen werden. Die absolvierte Strecke wird anhand von Zahlen und als Karte dargestellt. Geschwindigkeit, Höhe und Puls (Wandern) können zudem in einer Grafik angezeigt werden. Zudem werden die einzelnen Pulsbereiche und die Zeit darin angegeben, ebenso der Erholungspuls nach dem Training, Zeiten für Teilstrecken und weitere Details zum Workout.
GNSS und Navigation - Pro-Modell findet zurück
Die Watch5 Pro baut beim Start eines Trainings innerhalb von wenigen Sekunden eine Verbindung zum Satellitennetzwerk auf. Da die entsprechenden Antennen in der Uhr verbaut sind, ist dafür keine Koppelung mit einem Smartphone notwendig. Die Aufzeichnung der Strecke ist sehr akkurat, wie die Samsung Smartwatch bei einer Vergleichsfahrt auf dem Rad mit der Garmin Venu 2 unter Beweis stellt. Die Streckenlänge ist sehr ähnlich, die Darstellung auf der Karte in den meisten Fällen noch exakter als bei der Garmin-Uhr.
Auch Navigation ist mit der Uhr möglich. Einerseits können GPX-Dateien importiert werden, die dann als Ziel für Wanderungen oder Radtouren hinterlegt werden können. Ebenso können absolvierte Routen als GPX-Dateie exportiert werden. Zudem bietet Samsung mit dem Pro-Modell erstmals die Möglichkeit einer Rückweg-Navigation, sofern das Feature vorher in den Einstellungen des Workouts aktiviert wurde. Dann kann die Watch5 Pro exakt den Weg weisen, der bis zum Wendepunkt gewählt wurde. Diese Funktion steht allerdings nur beim Wandern und Radfahren zur Verfügung - nicht etwa beim Joggen - und muss eigens in den Einstellungen bei jedem Training gestartet werden.
Zudem ist auf der Uhr Google Maps installiert. Wird eine Navigation auf dem Smartphone gestartet, ist die Route auch auf der Uhr einsehbar, die Navigation gelingt wahlweise per Pfeil-Angabe oder wird auf der Karte visualisiert. Die Routenführung kann aber sogar direkt auf der Uhr gestartet werden, sofern ein gekoppeltes Smartphone in Bluetoothreichweite ist.
Display - Die Galaxy-Watch wird hell, hat aber PWM
Das 1,36 Zoll große AMOLED-Display ist das Herzstück der Galaxy Watch5 Pro und es überzeugt bauartbedingt durch einen perfekten Schwarzwert und tolle Kontraste. Zudem wird das Panel sehr hell und ist dadurch im Alltag jederzeit gut ablesbar, auch im Außeneinsatz bei voller Sonneneinstrahlung. Bei aktiviertem Umgebungslichtsensor haben wir eine maximale Helligkeit von 813 cd/m² gemessen, mit deaktiviertem Sensor sind es noch 583 cd/m².
Allerdings haben wir im Test PWM festgestellt. Das Display flackert bei einer niedrigen Frequenz von 60 Hz. Im Alltag ist das allerdings weniger problematisch als bei einem Smartphone, weil die Betrachtungszeit des Uhrendisplays deutlich kürzer ausfällt. Temporal Dithering konnten wir auf dem Panel nicht feststellen.
Die Galaxy-Smartwatch verfügt zudem über ein Always-On-Display, das im Stil individualisierbar ist. Besonders gelungen ist zudem der Schlafenszeit-Modus, der das Display nachts deaktiviert und Benachrichtigungen stummschaltet. Er muss durch das Drücken einer Taste und eine Bestätigung auf dem Display deaktiviert werden, sodass er nachts nicht vesehentlich ausgeschaltet wird. Im Alltag wird das Display durch ein Drehen des Handgelenks oder eine Berührung aktiviert, die Reaktionszeit ist dabei sehr gut und es kommt nicht zu einer Gedenksekunde, bis Eingaben getätigt werden können.
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 60 Hz | ||
Das Display flackert mit 60 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 60 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Performance und Laufzeit - Die Watch5 Pro performed überzeugend
Samsung verbaut in der Galaxy Watch5 Pro den hauseigenen Exynos W920, der Bereits im Vorgänger Galaxy Watch4 zum Einsatz kam. Bei den Benchmarks schlägt sich der Exynos vor allem bei Sunspider und Mozila Kraken 1.1 sehr gut und muss sich lediglich einer anderen Uhr geschlagen geben. Im Google Octane V2 Benchmark fällt die Galaxy Watch5 Pro dagegen zurück.
Im Alltag überzeugt die Performance der Uhr. Eingaben sind flüssig möglich, ebenso gibt es keine Ruckler beim Wischen zwischen verschiedenen Karten oder lange Wartezeiten beim Öffnen von Apps. Lediglich die Installation von Apps aus dem Play Store nimmt einige Zeit in Anspruch, ein Grund dafür könnte der langsame eMMC-Speicher sein. Immerhin bietet die Uhr 7,5 GB freien Speicherplatz in der Werkseinstellung. Das lässt genug Raum für zahlreiche Apps aus dem Google Play Store oder für Bilder und Musik, die lokal auf der Uhr gespeichert werden können. Ebenso ist es möglich bei Streamingdiensten wie Spotify Alben und Playlistst für die Offlinewiedergabe zu speichern.
Damit kann die Uhr ohne Smartphoneanbindung etwa beim Training für Unterhaltung sorgen. Die Verbindung mit verschiedenen Bluetoothkopfhörern funktioniert im Test problemlos. Bei Samsung-Geräten können auch Sonderfunktionen wie die Geräuschunterdrückung von der Uhr aus gesteuert werden. Dank verbautem NFC kann die Uhr auch zum Bezahlen verwendet werden, sofern ein gekoppeltes Smartphone in der Nähe ist. Die Watch5 Pro unterstützt Samsung Pay und Google Wallet. Samsung Pay wollte auf einem Nicht-Samsung-Smartphone allerdings nicht funktionieren.
Octane V2 - Total Score | |
Mobvoi TicWatch Pro 3 LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Mobvoi TicWatch Pro 3 Ultra GPS (Odd Browser 1.0.5) | |
Fossil Gen 6 (Odd Browser 1.0.3) | |
Samsung Galaxy Watch4 LTE 40 (Odd Browser 1.0.2) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W920 (1990 - 2166, n=3) | |
Samsung Galaxy Watch5 Pro (Samsung Browser 1.2.) | |
Fossil GEN 5 LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Oppo Watch 46 mm LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Motorola Moto 360 (2020) (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Apple Watch Series 8 (Safari Watch OS 9) |
Sunspider - 1.0 Total Score | |
Oppo Watch 46 mm LTE (Web Browser for Wear OS 1.1.201123) | |
Samsung Galaxy Watch5 Pro (Samsung Browser 1.2.) | |
Motorola Moto 360 (2020) (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W920 (2730 - 3048, n=3) | |
Samsung Galaxy Watch4 LTE 40 (Odd Browser 1.0.2) | |
Fossil GEN 5 LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Apple Watch Series 8 (Safari Watch OS 9) | |
Fossil Gen 6 (Odd Browser 1.0.3) | |
Mobvoi TicWatch Pro 3 Ultra GPS (Odd Browser 1.0.5) | |
Mobvoi TicWatch Pro 3 LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Apple Watch Series 8 (Safari Watch OS 9) | |
Motorola Moto 360 (2020) (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W920 (18706 - 20047, n=2) | |
Samsung Galaxy Watch5 Pro (Samsung Browser 1.2.) | |
Oppo Watch 46 mm LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Mobvoi TicWatch Pro 3 LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit - Samsungs Pro-Modell hält länger durch
Die Galaxy Watch5 Pro hat mit 590 mAh den größten Akku, den Samsung bisher in einem Wearable verbaut hat. Damit schafft das Pro-Modell deutlich bessere Laufzeiten als die normale Watch5, ist jedoch noch weit entfernt von denen anderer Hersteller. Sind alle Sensoren und das Always-On-Display aktiviert, dann hält die Smartwatch zwei Tage und die Nacht dazwischen druch - ohne Sporteinheiten. Bei deaktiviertem Always-On-Display waren im Test zwei Tage und zwei Nächte ununterbrochenes Tragen möglich mit einem 35 minütigen Workout, bevor die Uhr mit acht Prozent Restladung an den Lader musste. Damit ist die minimale Akkulaufzeit angegeben, seltenere Messungen, Synchronisierungen und etwa die Deaktivierung der automatischen Trainingsaufzeichnung bieten viel Potenzial zum Energiesparen.
Geladen wird die Smartwatch drahtlos via Qi-Standard. Auch reverse wireless Charging mit einem entsprechenden Smartphone ist möglich, allerdings rutscht die Uhr wegen der abgerundeten Unterseite schnell herab. Samsung wirbt für die neue Watch5-Generation mit Fastcharging. Dennoch dauert eine Ladung von 10 auf 100 Prozent im Test 1 Stunde und 33 Minuten. Damit war die Ladung zwölf Minuten schneller beendet als die Angabe die auf dem Display während des Ladens erschien. Die Zeit wurde sowohl mit einem 18 Watt-Google-Netzteil als auch mit einem 65-Watt-Honor-Netzteil erreicht. Samsung empfiehlt für das Fastcharging einen Samsung 25-Watt-Charger. Ob die Ladezeiten damit besser werden, kann an dieser Stelle nicht überprüft werden.
Pro
Contra
Fazit - Optik und Akku machen den Unterschied
Der Funktionsumfang der Samsung Galaxy Watch5 Pro ist beeindruckend. Sie meistert alltägliche Aufgaben wie Telefonie und Benachrichtigungen hervorragend. Besonders die Antwortmöglichkeiten per gut zu bedienender Tastatur heben sie von vielen Konkurrenten ab. Ebenso umfangreich sind die Fitnessfunktionen der Smartwatch, wobei die EKG- und Blutdruckmessung die Galaxy-Uhr besonders auszeichnen. Schade, dass Samsung gerade diese Funktionen beschneidet und nur für Nutzer von Samsung Smartphones zugänglich macht. Denn die Messwerte der Watch5 Pro überzeugen in den jeweiligen Vergleichstests mit Referenzgeräten.
Die Watch5 Pro leistet sich keine Fehler, allerdings liegt der Vorteil des Pro-Modells lediglich im größeren Akku, dem Titangehäuse und der Rückwegnavigation in zwei Sportarten.
Die Änderungen gegenüber der normalen, günstigeren Watch5, aber auch gegenüber dem Vorgänger Watch4 halten sich damit in engen Grenzen. Wer auf der Suche nach einer edlen Smartwatch mit längerer Akkulaufzeit ist, sollte sich einmal die Huawei Watch GT 3 Pro ansehen. Sie überzeugt ebenso mit feinem Titangehäuse, die Antwortmöglichkeiten sind allerdings eingeschränkt. Die zertifizierte EKG-Funktion wurde durch ein Update nachgereicht.
Preis und Verfügbarkeit
Die Samsung Galaxy Watch5 Pro in der getesteten Version mit D-Buckle Sport Band hat eine UVP von 469 Euro. Die LTE-Version schlägt mit gleichem Band mit 519 Euro zu Buche. Beim Verzicht auf das Band mit Titanschnellverschluss starten die Preise bei 429 Euro.
Verfügbar ist die Galaxy Watch5 Pro direkt bei Samsung, aber auch bei anderen Händlern wie Amazon oder Cyberport.