Test Huawei Watch GT 3 Pro - Komplettpaket in Titan
Die GT 3 Pro ist das Topmodell der Huawei Smartwatches. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Verarbeitung und den Funktionsumfang. Die Uhr gibt es als Damenvariante mit 43 Millimetern und als Herren-Modell mit 46 Millimetern Durchmesser. Nicht nur die Größe, auch die Gestaltung des Gehäuses weicht leicht voneinander ab. Unser Testgerät ist die Herrenversion in Titangrau mit Titanarmband. Alternativ kann die Uhr auch mit grauem Leder- oder schwarzem Kautschuk-Armband bestellt werden. Diese beiden Varianten sind deutlich günstiger als die Testversion in Voll-Titan. Technisch sind alle drei Uhren identisch, eine LTE-Variante gibt es nicht.
Gehäuse und Ausstattung – Watch GT 3 Pro mit Titangehäuse
Bei der Watch GT 3 Pro geht Huawei in die Vollen. Materialanmutung und Verarbeitung überzeugen auf ganzer Linie. Die Uhr sieht wertig aus und fühlt sich auch so an. Das 1,43 Zoll große Display wird von Saphirglas bedeckt, der Rest besteht aus gebürstetem Titan mit einer matten Oberfläche. Das Gehäuse der Uhr und das Armband haben genau die gleiche Farbe. Dem Gliederarmband liegen einzelne Glieder bei, dadurch kann der Umfang des Bandes nach Belieben angepasst werden. Dank kleiner Nasen an den Elementen gelingt diese Anpassung werkzeuglos. Auch das gesamte Band lässt sich werkzeuglos wechseln. Der Anschluss entspricht dem 22-Millimeter-Standard, dadurch gibt es unzählige Wechselbänder unabhängig vom Hersteller auf dem Markt.
Huawei gibt für die Uhr ohne Band ein Gewicht von 54 Gramm an. Wir haben mit Band gemessen und kommen auf ein Gesamtgewicht von 95 Gramm. Damit wiegt die Uhr deutlich mehr als andere Smartwatches, auch aus dem eigenen Haus, wie etwa die Huawei Watch GT Runner, die mit Band nur 55 Gramm wiegt. Durch das Gewicht ist die Uhr beim Tragen spürbar, sie wird jedoch dabei nicht unangenehmen. Im Testzeitraum zeigte sich die Uhr sehr robust, an keiner Stelle kam es zu Kratzern oder Abnutzungserscheinungen.
Ladekontakte hat die Watch GT 3 Pro nicht, da sie drahtlos über den Qi-Standard geladen wird. Auf der rechten Seite befinden sie zwei Funktionstasten, eine davon ist als Krone ausgeführt. Außerdem sind im Gehäuse ein Lautsprecher und ein Mikrofon untergebracht. Damit sind Telefonate möglich, solange ein gekoppeltes Smartphone in der Nähe ist, denn eine SIM-Karte nimmt die Huawei-Smartwatch nicht auf. Auch ein NFC-Sensor ist an Bord. Allerdings meldet die Smartphone-App, dass die Uhr Zahlungen aktuell nicht unterstützt.
Ein passendes Qi-Ladekabel (USB-A) ist ebenso im Lieferumfang enthalten, wie einzelne Glieder zur Verlängerung des Armbandes und eine Kurzanleitung. Ein Netzteil fehlt jedoch.
Einrichtung und Bedienung - App-Gallery und Health-App
Die Uhr funktioniert nur in Verbindung mit der Huawei-Health-App. Über die Software wird die Uhr eingerichtet und dort landen alle Daten. iPhone-Nutzer können die App im Apple App Store für Geräte ab iOS 9 herunterladen, Android-Nutzer müssen wegen der bestehenden Sanktionen den Umweg über die Huawei-App-Gallery nehmen, denn im Google Playstore ist die aktuelle Version der App nicht verfügbar. Ist die Huawei-App-Gallery installiert - etwa über den QR-Code in der Anleitung - kann darüber die Huawei-Health-App heruntergeladen werden. Dafür muss man auf dem Telefon einer Installation aus unbekannten Quellen zustimmen. Ist diese Hürde genommen, laufen Aktualisierungen über die App-Gallery automatisch. Der Nutzer muss jedoch der Health-App noch verschiedene Berechtigungen erteilen, etwa Zugriff auf Kontakte und die Rechte, Nachrichten zu verschicken.
Auf der Uhr selber kann vor allem eingestellt werden was angezeigt wird. So lassen sich dort die Watchfaces ändern, ebenso das Always-On-Display an und abschalten sowie im Stil ändern. Auch die verschiedenen Karten, die durch seitliches Wischen auf der Uhr durchgescrollt werden, lassen sich auf der Uhr auswählen und in der Reihenfolge ändern, ohne dass dafür das Smartphone bemüht werden muss. Alle beschriebenen Aktionen lassen sich aber auch über die App vornehmen. Dort sind zudem umfangreichere Einstellungen möglich, etwa die Aktivierung der verschiedenen Sensoren für den Schlaf, die Herzfrequenzmessung, automatische Stresstests, SpO2-Messung und die Überprüfung der Hauttemperatur. Zudem können über die Health App weitere Apps auf der Uhr installiert werden. Das Angebot wächst langsam, es fehlen aber weiterhin bekannte Firness-Apps wie etwa Strava, Outdoor-Angebote wie Komoot oder Musik-Streamingdienste. Musik lässt sich allerdings über die Health-App auf der Uhr speichern, um unterwegs unabhängig vom Smartphone Musik hören zu können, etwa beim Sport. Die Kopplung mit Bluetooth-Kopfhörern funktionierte im Test problemlos.
Die Huawei Watch GT 3 Pro hat einen 1,43 Zoll großen kapazitiven Touchscreen, mit dem die Uhr bedient wird. Ein Wisch von unten nach oben öffnet das Benachrichtigungsmenü, dort werden alle Nachrichten angezeigt, sie können durch Antippen geöffnet werden. Ein Wisch von oben nach unten öffnet die Schnelleinstellungen mit Zugriff auf den Wecker und den Nicht-stören-Modus. Dort kann auch der Bildschirm für einige Minuten in Dauerbetrieb versetzt oder das Smartphone gesucht werden. Ein Wischen von rechts nach links führt durch die einzelnen Kacheln, die Messwerte wie Herzfrequenz oder Stress, das Wetter, die Mondphase, die Schlafqualität und vieles mehr zeigen können. Welche Inhalte an welcher Position gezeigt werden ist sowohl auf der Uhr als auch in der App einstellbar. Durch einen Wisch vom Homescreen nach rechts gelangt man auf der Watch GT 3 Pro auf Huawei Assist Today, dort wird der Sprachassistent gestartet, das aktuelle Wetter und eventuell laufende Medien auf Smartwatch oder gekoppeltem Smartphone gezeigt.
Ergänzend bietet die Uhr zwei Tasten an der rechten Seite, die obere ist als drück- und drehbare Krone ausgeführt. Ein Druck auf die Krone öffnet den App-Launcher, der als Raster angelegt ist. Über das Drehen der Krone zoomt der Benutzer in die Anzeige rein bzw. raus. Ist man im Launcher bzw. in einem Menü führt ein Drücken dieser Taste immer zurück auf den Homescreen. Mit dem Drehen der Krone lässt sich zudem sehr komfortabel durch Menüs scrollen. Die untere Taste kann im Menü selber belegt werden. In der Werkseinstellung öffnet ein Druck das Trainingsmenü. Wahlweise öffnet die Taste aber auch eine spezielle App oder eine Messung, etwa der Herzfrequenz. Zudem ist in der Taste ein Sensor verbaut, der etwa zum Messen der arteriellen Steifigkeit verwendet wird.
Die Positionierung der Tasten ist gelungen, im Test gab es keine Fehleingaben. Der Druckpunkt überzeugt ebenso, außerdem haben die Tasten kein Spiel. Auf Wunsch wird das Drehen der Krone durch den Vibrationsmotor spürbar.
Telefonie und Benachrichtigungen - Leider nur Kurzantworten bei Huawei
Die Huawei Watch GT 3 Pro schlägt sich erstaunlich gut bei Telefonaten. Der Lautsprecher der Uhr wird ausreichend laut, um sie beim Telefonieren nicht direkt vor das Ohr halten zu müssen. Die Übertragung der Stimme gelingt ohne Verzögerungen oder störende Nebengeräusche. Das Gegenüber im Test konnte bei ruhiger Umgebung nicht einschätzen, ob der Anruf von einem Smartphone oder der Smatwatch getätigt wurde. Bei zunehmenden Nebengeräuschen wird die Kommukation allerdings schwieriger. Eingehende Anrufe werden auf der Uhr angezeigt und können dort direkt angenommen werden. Mit der Uhr Anrufe tätigen ist etwas schwieriger, denn es gibt keinen Zugriff auf das vollständige Telefonbuch. Stattdessen zeigt die Uhr eine Auflistung der letzten Anrufe, die dort gelisteten Kontakte können angeklickt und damit angerufen werden. Außerdem lassen sich auf der Uhr eigens favorisierte Kontakte anlegen, die direkt angewählt werden können.
Weniger überzeugend schlägt sich die Watch GT 3 Pro bei Benachrichtigungen. Über eingehende Nachrichten und Mails informiert die Smartwatch zwar, Bilder oder Emojis kann sie aber nicht anzeigen. Dafür kann die Uhr auch Mails vollständig darstellen und nicht nur die Betreffzeile, das hatten wir beim Test der Watch GT Runner noch bemängelt. Nichts getan hat sich dagegen bei den Antwortmöglichkeiten, diese sind stark eingeschränkt. Dem Träger bleibt nur die Wahl zwischen Emojis - beim Versenden kann die Uhr sie darstellen - und hinterlegten Kurzantworten. Immerhin können diese Kurzantworten in der Health-App inhaltlich und in der Reihenfolge bearbeitet werden.
Sprach-Assistent - Nur Celia, nur mit EMUI
Huawei setzt auf den hauseigenen Sprachassistenten Celia, der über Huawei Assist Today aufgerufen wird oder durch ein langes Drücken der unteren Taste. Allerdings funktioniert der Sprachassistent nur mit Geräten auf denen EMUI als Software läuft, also im Regefall Huawei-Geräte. Im Test gelang aber auch eine Kopplung mit dem aktuellen Honor Magic4 Lite 5G, während der Assistent in Verbindung mit einem Pixel 5 den Dienst verweigerte.
Ist ein passendes Smartphone gekoppelt, überzeugt der Assistent dennoch selten. Der Funktionsumfang scheint gegenüber Alexa oder Google Assistent stark eingeschränkt, für viele Funktionen braucht es ein genau formuliertes Sprachkommando. Alternativen zu Celia lassen sich auf der Watch GT 3 Pro nicht installieren.
Gesundheit und Fitness - Huawei misst arterielle Steifigkeit
Alle Daten der Uhr laufen in der Health-App zusammen und werden dort übersichtlich dargestellt. Aber auch auf der Uhr selber kann der Träger einen Einblick auf verschiedene Körperparameter und deren Entwicklung bekommen. Zudem zeigen Uhr und App vergangene Trainingseinheiten an. Die Daten laufen einerseits in den täglichen Aktivitätszielen zusammen, werden aber auch einzeln angezeigt. Zudem können direkt über die Uhr vorinstallierte Laufkurse für verschiedene Leistungsebenen ausgewählt werden. Für eine persönliche Anpassung der Kurse und Trainingspläne die über Joggen hinausgehen, muss die App genutzt werden.
Die Uhr erinnert bei langem Sitzen daran aufzustehen und sich zu dehnen. Außerdem alarmiert sie, wenn sie Unregelmäßigkeiten bei der Herzaktivität feststellt. Die Health-App bietet unter Android zwei Widgets, die allerdings nur rudimentäre Informationen liefern, wie gelaufene Schritte, Kilometer und verbrannte Kallorien. Die beiden Widgets unterscheiden sich nicht im Funktionsumfang sondern lediglich in der Optik. Ein Klick auf das Widget öffnet die Health-App. Leider ist es ohne Drittanbieter-App nicht möglich, die Daten zwischen der Health-App und Google Fit zu synchronisieren.
Aktivitätsziele
Die Huawei Watch GT 3 Pro bietet eine gute Übersicht über gelaufene Schritte, Zeit in Bewegung und Trainingsstunden in den bekannten Kreisen. Darüber hinaus stellt die Uhr aber auch Infos zum Stresslevel, der Blutsauerstoffsättigung, dem Schlafverhalten und der Herzfrequenz zur Verfügung. Das Schrittziel wird in der Health-App angelegt, die Uhr gratuliert beim Erreichen des Wertes. Außerdem fordert die Uhr nach einer Stunde im Sitzen zu Bewegung auf.
Zudem bietet die Health App eine eigene Übersicht zum Thema Healthy Living. Dort werden Ziele für den Tag definiert, etwa das Aufstehen in einem gewissen Zeitfenster, ein entsprechendes Stresslevel, das mit Atemübungen gesenkt werden kann, ausreichende Zeiten für Aktivität und Ruhepausen, ausreichend viele Schritte und das Einschlafen in einem bestimmten Zeitfenster. Damit wollen App und Uhr den ganzen Tag begleiten. Das Erreichen der verschiedenen Ziele wird sowohl mit entsprechenden Werten als auch farblich dargestellt.
Mit der Watch GT 3 Pro kann zudem die arterielle Steifigkeit gemessen werden, die Daten werden in drei Kategorien eingeteilt. Eine EKG-Messung unterstützt die Uhr zum Zeitpunkt des Tests nicht.
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Bei der Herzfrequenzmessung überzeugt die Huawei Watch GT 3 Pro durch große Genauigkeit. Der Vergleich mit dem Polar H10-Brustgurt ergiebt eine Abweichung von 0,9 Prozent bei den Leistungsmessungen, der Ruhepuls wird bei beiden Geräten exakt gleich angegeben. Diese hohe Genauigkeit erreicht die Testuhr trotz des verwendeten Gliederarmbandes, sie empfihelt sich somit als zuverlässiger Begleiter sowohl für den Alltag als auch für den Sport.
Schlaf-Tracking - Watch GT 3 Pro ohne smarten Wecker
Das Schlaftracking der Huawei-Smartwatch überzeugt im Test. Wachzeiten werden korrekt erfasst, auch ein Nickerchen am Tag entgeht der Uhr nicht. Der Schlaf wird in vier Bereiche untergliedert, tiefen Schaf, leichten Schlaf, REM Schlaf und Wach-Phasen. Die Werte können sowohl für einzelne Tage bzw. Nächte als auch für Wochen, Monate und Jahre ausgegeben werden. Neben der Gesamtschlafzeit wird auch die Zeit in den einzelnen Schlafphasen angegeben, ebenso wie eine prozentuale Aufteilung der Phasen und eine Einordnung der Werte. Auch der Gesamtschlaf wird bewertet und die App gibt zudem noch Tipps zur Verbesserung der Schlafqualität.
Leider nutzt die Watch GT 3 Pro die gesammelten Daten nicht für eine smarte Weckfunktion. Diese Möglichkeit hatte die Watch GT Runner, bei dem Testmodell bietet die App keine entsprechende Auswahlmöglichkeit.
Trainingsaufzeichnung - Smartwatch bis zu 30 Meter Tiefe wasserdicht
Huawei hat bei der Watch GT 3 Pro zwei Neuerungen bei der Trainingsaufzeichnung eingeführt, zwei spezielle Modi für Golfer und und Taucher. Insgesamt unterstützt die Uhr mehr als 100 verschiedene Sportarten. Die besonderheit beim Tauchen ist, dass Huawei die Smartwatch für Tauchgänge bis 30 Meter Tiefe freigibt, auch in Salzwasser. Dabei gibt die Uhr sowohl die aktuelle Tiefe, als auch die maximale Tiefe und die Auftauchgeschwindigkeit an. Derartige Tiefen haben wir ihr im Test nicht zugemutet, schwimmen und Duschen überstand die GT 3 Pro allerdings schadlos.
Eine weitere Besonderheit ist der Golfmodus. Die "Driving-Range-Funktion" bietet laut Huawei virtuelle Karten von über 300 Golfplätzen und Echtzeit-Informationen zu Entfernungen und Windstärken. Außerdem liefert die Uhr Anleitungen für verschiedene Griff-Varianten am Schläger und ein Beispielvideo für den passenden Schwung. Mangels Platzreife konnten wir das im Test nicht ausprobieren.
Allerdings überzeugte der mit der Watch GT Runner vorgestellt "AI Running Coach" auch auf der Watch GT 3 Pro. Die Software gibt Informationen zum aktuellen Trainingsstand, zur Trainingsbelastung der vergangenen sieben Tage sowie VO2Max und sie gibt auch Ruhezeiten an, dir vor dem nächsten Training gehalten werden sollten. Zudem errrechnet das Programm die wahrscheinlichen Laufzeiten für Entfernungen von fünf, zehn, 20 und 42 Kilometern, basierend auf den vorliegenden Trainingsdaten. Diese Funktionen bietet die Uhr allerdings ausschließlich beim Joggen. Auf Wunsch kann die Uhr auch automatisch erkennen, wenn ein Training gestartet wurde, sie fragt dann nach, ob die Daten erfasst werden sollen. Das funktioniert allerdings nur beim Laufen und Gehen bzw. auf dem Crosstrainer oder dem Rudergerät. Zudem gibt die Uhr während des Trainings einen Zwischenstand nach festen Zeiten oder Distanzen. Dabei werden Daten zum vergangenen Abschnitt und zum Trainings insgesamt angegeben. Leider sind die entsprechenden Ansagen lediglich auf Englisch verfügbar.
GPS und Navigation - Huawei und Komoot gekoppelt
Auf der Watch GT 3 Pro lässt sich die Huawei-App Petal Maps installieren, jedoch kann mittels der Uhr keine Navigation gestartet werden. Für die Zieleingabe muss stets das Smartphone gezückt werden. Startet man eine Navigation mit Petal Maps auf einem Smartphone erscheint die Nachfrage, ob die Route auch auf der Uhr angezeigt werden soll. Bejaht man die Frage landen Navigationspfeile und eine kleine Kartenansicht auf der Smartwatch, auch eine Sprachausgabe ist möglich. Zusätzlich bietet die Uhr eine rudimentäre Rückwärtsnavigation bei Trainingseinheiten. Der absolvierte Weg wird auf einer einer kleinen Karte angezeigt, sodass der Sportler grob abschätzen kann, wann er sich in welche Richtung wenden muss. Pfeile oder weitere Informationen fehlen jedoch. Auch greift die Uhr nicht auf Karten zurück, um etwa einen Rundkurs zu beenden, um auf diese Weise zum Ausgangspunkt zurückzuführen. Die Uhr hilft vielmehr dabei genau den Weg zurückzufinden, der bis zur Umkehr gewählt wurde.
Positiv ist, dass über die Health-App Routen sowohl ex- als auch importiert werden können. Dabei werden gpx, tcx und kml Dateiformate unterstützt. Ein Komoot-Konto lässt sich direkt mit der Health-App verbinden. Beereits absolvierte Routen lassen sich ebenso wie geplante Routen von Komoot importieren und mittels Health-App auf der Uhr speichern. Dort lassen sich die Routen in allen Sportarten ausführen und die Smartwatch navigiert während des Trainings sowohl per Sprache als auch mit einer Kartendarstellung.
Bei einer Rad-Runde mit unserem Vergleichsgerät, der Garmin Venu 2, zeigt sich, dass die Huawei Watch GT 3 Pro gerade bei Kurven die Radien nicht so genau erfasst, wie die Garmin-Uhr. Die exportierten Routen zeigen, dass die Huawei Smartwatch ihre Position neben dem eigentlichen Weg angibt. Bei einer Gesamtlänge von fast zehn Kilometern weisen die beiden Uhren einen Unterschied von 140 Metern auf. Die Uhr unterstützt GPS, Glonass, BeiDou, Galileo, QZSS jeweils Dual. Im Test kam es zu keinen Verbindungsabbrüchen. Die Satellitenverbindung wird beim Starten eines Trainings innerhalb von wenigen Sekunden hergestellt.
Display - Watch GT 3 Pro hell und farbenfroh
Das Display der Huawei Watch GT 3 Pro überzeugt auf ganzer Linie. Das 1,43 Zoll große AMOLED-Panel hat bauartbedingt einen perfekten Schwarzwert, die Auflösung gibt Huawei mit 326 ppi an. Unsere Messungen ergaben eine maximale Displayhelligkeit von 495 cd/m² bei ausgeschaltetem Helligkeitssensor. Wird der Sensor aktiviert schafft das Display 584 cd/m². Damit war die Uhr unter allen Testbedingungen gut ablesbar. Der Lagesensor erkennt Bewegungen des Handgelenks zuverlässig, das Display wird dadurch zügig aktiviert. Zudem bietet Huawei auf der Smartwatch ein in verschiedenen Stilen anpassbares Always-On-Display. Das Always-On-Display muss aktiv durch das Drücken einer Taste beendet werden, um auf andere Funktionen zuzugreifen. Der Helligkeitssensor reguliert auch die Leuchtkraft des Always-On-Displays überzeugend. Allerdings bleibt das Display auch nachts stets aktiv, was störend sein kann und die Akkulaufzeit deutlich reduziert. Der Nicht-Stören-Modus hat keinen Einfluss auf das Always-On-Display, auch eine zeitliche Eingrenzung der Anzeige ist nicht möglich.
Performance und Laufzeit - Schnell und ausdauernd
Huawei verbaut in der Watch GT 3 Pro einen Chip von STMicroelectronics aus der Schweiz. Weitere Informationen zum SoC fehlen allerdings. Auch zum interen Speicher gibt es keine Angaben, bei der Watch GT Runner verbaut Huawei allerdings 4 GB. Dieser Speicher kann für Apps, Routen und Musik genutzt werden.
Die Systemperformance ist sehr gut. Apps starten zügig, bei der Bedienung der Uhr kam es zu keinem Zeitpunkt des Tests zu Rucklern. Da die Uhr über keinen Browser verfügt waren keine Benchmarkmessungen möglich.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit der Watch GT 3 Pro hängt stark von der Nutzung der einzelnen Sensoren und besonders des Alwas-On-Displays ab. Bei Nutzung aller Sensoren, 24 stündigem Tragen, aktiviertem Always-On-Disyplay und einigen Sporteinheiten mit aktiviertem GPS kamen wir auf eine minimale Akkulaufzeit von 5,5 Tagen. Mit deaktiviertem Always-On-Display schafft die Smartwatch auch 10 Tage bis sie wieder ans Ladegerät muss. Die von Huawei versprochenen 14 Tage Laufzeit haben wir allerdings nicht erreicht.
Geladen wird kabellos per Qi-Standard, dabei untertsützt die Uhr Fastcharging mit 10 Watt. Ein Ladevorgang von 10 auf 100 Prozent dauert 70 Minuten. Dank des Qi-Standards kann die Watch GT 3 Pro auch von Smartphones geladen werden, die reverse-wireless-charging unterstützen.
Pro
Contra
Fazit - Huaweis teures Komplettpaket
Die Huawei Watch GT 3 Pro ist eine tolle Smartwatch der Premium-Klasse. Abstriche muss man daher suchen. Negativ fallen im Test die eingeschränkten Möglichkeiten für Antworten bei Benachrichtigungen auf. Auch der hauseigene Sprachassistent ist nicht auf Augenhöhe mit der Konkurrenz von Google und Amazon, wenn der Käufer überhaupt ein kompatibles Smartphone mit EMUI besitzt.
Auf der anderen Seite überzeugt die Huawei-Smartwatch mit edlen Materialien, genauen Sensoren, umfangreichem Softwarepaket und großartigem Display.
Die Watch GT 3 Pro taugt als chicker Altagsbegleiter und als smarter Trainingspartner beim Sport.
Das Softwareangebot in der App-Gallery wächst, wenn auch langsam, und durch Verbindungen mit anderen Herstellern wie etwa Komoot gewinnen die Huawei-Uhren an Funktionsumfang. Dank der wenigen Schwächen muss sich die Watch GT 3 Pro nicht hinter Konkurrenten wie der Galaxy Watch4 verstecken, punktet sie doch gerade in diesem Vergleich mit der bedeutend besseren Akkulaufzeit. Eine Xiaomi Watch S1 ist zwar deutlich günstiger, aber auch weniger wertig und in Sachen Software unfertiger.
Preis und Verfügbarkeit
Die Watch GT 3 Pro in Titan ist das Topmodell von Huawei und hat eine UVP von 499 Euro. Sie wird etwa über den Shop des Herstellers vertrieben, aber etwa auch bei Amazon und anderen Händlern. Wer auf das Titan-Gliederarmband verzichten kann und stattdessen Leder oder Kunststoff wählt, der kann 150 Euro sparen. Der Funktionsumfang der Uhren ist identisch.