Test Xiaomi Watch S1 Smartwatch – Tausendsassa mit Abzügen
Die Watch S1 ist die Spitzensmartwatch von Xiaomi. Unser Testgerät kommt mit einem schwarzen Edelstahl-Gehäuse und schwarzen Bändern. Alternativ steht eine silberne Variante mit braunen Bändern zur Wahl. Verschiedene Gehäusegrößen gibt es nicht, ebensowenig wie eine Variante mit eigener Sim-Karte. Dafür liefert Xiaomi gleich zwei verschiedene Bänder mit. Leder für den gediegenen Auftritt und Kautschuk für Sporteinheiten. Ob die Watch S1 beidem gewachsen ist, zeigt sich im Test.
Gehäuse und Ausstattung – Xiaomi mit Edelstahlgehäuse
Xiaomi setzt bei der S1 auf ein Edelstahlgehäuse. Das soll einerseits besonders robust sein, andererseits die Uhr auch eine gewisse Wertigkeit versprühen lassen. Die wird durch eine feine Struktur unterstrichen, die laut Xiaomi durch eine Hand-Politur von traditionellen Uhrmachern entsteht. Der Stahl macht sich auch auf der Waage bemerkbar. Wir haben mit Lederarmband 65 Gramm gewogen, damit ist die Xiaomi merklich schwerer als etwa eine Huawei Watch GT Runner mit ihrem Kunststoffgehäuse. Über dem 1,43 Zoll großen Display kommt Saphirglas zum Einsatz. Die Materialien sind haptisch äußerst angenehm und gut verarbeitet. Im Testzeitraum konnten keine Kratzer festgestellt werden, allerdings ist das Glas anfällig für Fingerabdrücke. Auf der rechten Seite gibt es zwei Tasten an der Uhr, die als Pins recht weit abstehen. Deren Druckpunkt ist gut, allerdings haben sie ganz leichtes Spiel, wenn man sie in verschiedenen Richtungen bewegt. Die Tasten lassen sich auch drehen, das hat allerdings keine Funktion im Betrieb.
Unterhalb der Tasten ist ein Lautsprecher angebracht, auf der gegenüberliegenden Seite des Gehäuses sind Öffnungen für Mikrofone. Damit bietet die Uhr die notwendige Hardware für Telefonate, einen Sprachassistenten und Musikwiedergabe - dazu später mehr. Geladen wird die Watch S1 drahtlos, sie nutz den Qi-Standard und kommt ohne Kontakte am Gehäuse aus. Die Bänder entsprechen dem 22 Millimeter-Standard und können daher günstig ersetzt werden. Die Originalteile haben kleine Hebel an den Federstangen, damit ist ein Wechsel sogar werkzeuglos möglich.
Auf der Kunststoff-Unterseite sitzen die optischen Sensoren für die umfangreichen Messungen. Neben der Pulsfrequenz wird auch der Blutsauerstoff geprüft. Zudem bietet die Watch S1 Bluetooth, GNSS, ein Barometer und NFC für kontaktlose Zahlungen. Allerdings ist lediglich der Dienst Xiaomi Pay hinterlegt und dieser arbeitet nach aktuellem Stand noch mit keiner deutschen Bank zusammen. Zahlungen waren daher im Testzeitraum mit der Uhr nicht möglich. Die Uhr kann außerdem eigenständig eine WLAN-Verbindung herstellen.
Einrichtung und Bedienung – Wischen und Drücken
Für die Einrichtung der Xiaomi Watch S1 ist zwingend die Mi-Fitness-App notwendig. Sie gibt es für Android ebenso wie für iOS. Dabei handelt es sich nicht um die Mi-Fit-App, die kürzlich in Zepp Life umbenannt wurde, sondern um ein eigenständiges Programm. Ist die App installiert, werden automatisch passende Geräte in der Nähe gesucht und im Test auch schnell gefunden. Die weitere Einrichtung geht zügig von der Hand. Nachdem die App Zugriff auf Benachrichtigungen bekommen hat, startet ein kurzes Tutorial, um die Bedienung der Uhr zu erklären. Allerdings werden nicht alle Einstellungen bei der ersten Inbetriebnahme abgefragt. Viele Funktionen sind ab Werk deaktiviert und müssen erst bei einem Stöbern durch Menüs und Untermenüs entdeckt und aktiviert werden. Dabei zeigt sich, dass die Mi-Fitness-App nicht nur an oder aus kennt, sondern nochmals differenziert. Ein Beispiel dafür ist das Schlaftracking. Wird es aktiviert, taucht eine weitere Schaltfläche für "Erweiterte Überwachung" auf, die mehr Daten abruft. Wählt man diese Option warnt die App aber auch gleich vor einem höheren Akkuverbrauch. In ähnlicher Weise sind die anderen Menüpunkte strukturiert.
Über Einstellungen sind weitere Anpassungen auf der Uhr selber möglich, etwa ein Ändern der Ziffernblätter. Ab Werk sind sieben Watchfaces auf dem Gerät gespeichert, in wenigen Fällen sind weitere Anpassungen der Inhalte möglich. Generell sind die Watchfaces nicht klickbar, ein Klick auf die Akkuanzeige etwa führt nicht zum entsprechenden Menü. Weitere Watchfaces können über die Smartphone-App kostenlos geladen werden und stehen im Anschluss auf der Uhr zur Verfügung. Im Test kam es allerdings in mehreren Fällen zu Problemene beim Herunterladen von Hintergründen bei der Verwendung von mobilen Daten.
Außerdem können direkt mit der Uhr Kopfhörer verbunden werden, obwohl keine Musik offline gespeichert werden kann. Zudem gibt es Einstellungen für Töne, Displayhelligkeit, Allways-On-Display, den Nachtmodus oder die Displaysperre. Die Einstellungsmöglichkeiten auf der Uhr sind somit sehr umfangreich. Sind längere Eingaben notwenig, wie etwa bei der Eingabe des WLAN-Passworts, dann verweist die Uhr auf die Smartphone-App und öffnet dort direkt das enstprechende Menü.
Das Display wird entweder über einen der Knöpfe oder eine Drehbewegung des Handgelenks aktiviert. Ein Berührung des Displays weckt es nicht auf. Ein Wisch von oben nach unten führt in die Nachrichtenübersicht, einzelne Chats können dort geöffnet werden. Der Wisch von unten nach oben öffnet die Schnelleinstellungen mit Zugriff auf den Nachtmodus, die Aktivierung der Anhebeerkennung, Töne, Taschenlampe, dauerhafte Aktivierung des Displays, Wecker, Trockenpusten des Lautsprechers und weitere Einstellungen. Seitliche Wichgesten führen durch verschiedene Seiten mit Widgets. Standardmäßig sind drei Seiten vorgesehen, über die App lassen sich Menge, Auswahl und Anordnung der Widgets anpassen. Die meisten Widgets lassen sich anklicken und führen zum jeweiligen Bereich bzw. Menü. Über das Medien-Widget lässt sich die Musik auf dem Handy oder aber auch auf den mit dem Smartphone verbundenen Geräten steuern, etwa Lautsprecher im Smarthome. Ein weiterer Wisch zur Seite führt auf jeder Seite zurück.
Zurück auf den Homescreen führt auch ein Druck auf die obere Taste. Vom Homescreen aus führt ein Druck auf diese Taste in die App-Übersicht. Über die Smartphone-App wird ausgewählt, ob die Programme auf der Uhr als Raster oder scrollbare Liste dargestellt werden sollen. Die untere Taste führt in das Trainingsmenü, dort werden unterstütze Sportarten aufgeführt. Alternativ kann die Taste auch mit einer konkreten Sportart hinterlegt werden, dann startet beim Drücken direkt die Trainingsaufzeichnung.
Telefonie und Benachrichtigungen – Auf der Watch S1 nur lesen, nicht antworten
Die Uhr verfügt über ein Mikrofon sowie einen Lautsprecher und ermöglicht damit Telefonie, solange ein Smartphone per Bluetooth gekoppelt ist. Eine eigenständige Datenverbindung ist mangels SIM-Karte nicht möglich. Die Verbindung ist für beide Gesprächsteilnehmer ausreichend gut, allerdings wird der Lautsprecher an der Uhr nicht besonders laut. Anrufe lassen sich über die Uhr auch starten. Jedoch gibt es keinen Zugriff auf das gesamte Telefonbuch, sondern lediglich auf die Anrufliste. Ist der gewünschte Kontakt dort nicht zu finden, muss dennoch das Smartphone gezückt werden. Anrufe über den Sprachassistenten werden nicht unterstützt.
Benachrichtigungen aus Messengern, Mailprogrammen und sonstige App-Benachrichtigungen werden als Pop-up-Meldungen in allen Menüs und auch während Sporteinheiten angezeigt - wenn gewünscht. Über das Nachrichtenmenü ist auch nach dem Aufploppen noch eine Einsicht möglich. Hat man eine Nachricht dort jedoch geöffnet und anschließend geschlossen, verschwiendet sie aus diesem Menü. Für einen späteren zweiten Blick muss als das Smartphone herausgeholt werden. Emojis werden von der Uhr abgebildet, Bilder allerdings nicht. Auch Sprachnachrichten können nicht abgespielt werden. Antworten sind mit der Uhr überhaupt nicht möglich, selbst vorkonfigurierte Schnellantworten fehlen. Ein Lesen der Nachrichten auf der Uhr hat keinen Einfluss auf den "gelesen"-Status auf dem Smartphone.
Sprach-Assistent – Amazons Alexa ist im Spiel
Xiaomi setzt auf der Watch S1 Amazons Alexa als Sprachassistenten ein. Allerdings muss der digitale Assistent eigens über das Menü gestartet werden, ein direkter Sprachbefehl ohne vorherige Eingabe an der Uhr ist nicht möglich. Alexa funktioniert außerdem nur, wenn die entsprechende Alexa-App zuvor auf dem Smartphone installiert wurde. Der Assistent arbeitet zügig, allerdings werden die Ergebnisse ausschließlich auf dem Display dargestellt, eine Sprachausgabe fehlt trotz des vorhandenen Lautsprechers. Im Test zeigte sich Alexa ab und zu etwas zickig, Spracheingaben wurden nicht immer erkannt bzw. umgesetzt.
Gesundheit und Fitness – Viele Sportarten, kaum Vernetzung
117 verschiedene Trainingsmodi soll die Watch S1 bieten. Die haben wir nicht alle getestet, allerdings waren wir mit der Uhr Joggen, Radfahren und Schwimmen. Laufen und Gehen wird von der Uhr auf Wunsch automatisch erkannt und ein entsprechendes Training gestartet. Bei allen anderen Sportarten ist eine Aktivierung über das Sportmenü notwendig. Die Strecke wird über GNSS aufgeezeichnet, für die Messung der Höhenmeter ist ein Barometer an Bord. Beim Laufen gibt die Smartwatch Auskunft über Tempo, Pulsfrequenz, Schritte, und Schrittfrequenz. Die Gesamtdaten werden auch in Daten für die einzelnen Kilometer aufgelöst. Zudem vibriert die Uhr bei jedem absolvierten Kilometer und gibt einen Zwischenstand. Allerdings fehlt einee Einschätzung der Trainingsbelastung und eine Empfehlung für Ruhezeiten. Positiv ist, dass die Watch S1 kurze Pausen beim Laufen automatisch erkennt und das Training pausiert. Zum Glück wird die Aufzeichnung beim erneuten Loslaufen auch automatisch fortgesetzt. Ärgerlich ist, dass die Smartwatch sich nicht die gewählte Ansicht im Trainingsmenü merkt, sondern nach jedem Erlöschen des Diaplays neu auf die Wunschansicht gewischt werden muss.
Xiaomi gibt an, dass die Watch S1 einen Wassedruck von 5 ATM aushalten soll und damit kurzzeitig bis zu 50 Meter Wassertiefe ohne Schäden überstehen soll. Wobei die Umrechnung schwierig ist, der Wert entspricht einer Wassersäule von 50 Metern, berücksichtigt aber keine Bewegungen. Einen Ausflug ins Schwimmbad hat die Smartwatch allerdings problemlos geschafft. Die Uhr erkennt den Schwimmstil automatisch und liefert Werte zur Anzahl der Bahnen und der Schlagzahl pro Bahn. Auch der SWOLF-Wert wird angegeben, die Zeit in Sekunden, die zusätzlich zur Anzahl der Züge zum Absolvieren einer Bahn erforderlich ist.
Aktuell kann die Mi-Fittness-App lediglich mit einer Drittanbieter-App zum Datenaustausch verknüpft werden, mit Strava. Andere Anbieter fehlen. Eine Verknüpfung mit Google Fit ist ebenso nicht möglich.
Aktivitätsziele
Die Watch S1 informiert umfassend über die täglichen Aktivitätsziele, die in bunten Halbkreisen dargestellt werden. Dabei werden verbrauchte Kalorien, Schritte und Minuten in Bewegung angegeben. Die jeweiligen Zielwerte lassen sich individuell anpassen. Über diese kombinierte Darstellung hinaus zeigt die Smartwatch aber auch die Blutsauerstoffsättigung und und das Stresslevel. Das Stresslevel wird auf einer Skala von 1 bis 100 angegeben und basiert auf der Herzfrequenzvariabilität. Eine Blutdruckmessung bietet die Uhr nicht, VO2max-Werte werden bei entsprechenden Trainings ausgegeben.
Herzfrequenzmessung - Die Watch S1 ist zuverlässig
Bei der Herzfrequenzmessung überzeugt die Xiaomi Watch S1. Als Referenzgerät kam im Test der Polar H 10 Brustgurt zum Einsatz. Den Ruhepuls geben beiden Geräte exakt gleich an. Auch während des Trainings waren die Werte der Vergleichsgeräte sehr dich beeindander. Sowohl die durchschnittliche Herzfrequenz als auch die Spitzenwerte haben lediglich eine Abweichung von 0,6 Prozent.
Schlaf-Tracking – Zuverlässige Aufzeichnung aber ohne smarten Wecker
Das Schlaftracking der Watch S1 arbeitete im Test sehr zuverlässig, Wachphasen wurden stets erkannt. Ist der entsprechende Menüpunkt aktiviert, differenziert die Smartwatch nicht nur in leichten und tiefen Schlaf, sondern gibt auch Phasen mit REM-Schlaf an. Der Schlaf wird von der App in seiner Qualität bewertet außerdem gibt es Zusatzinformationen zu der Bedeutung der Schlafphasen und Tipps für besseren Schlaf. Die Ergebnisse lassen sich in der App für Tage, Wochen oder auch Monate ausgeben. Auch die Werte für Puls und Blutsauerstoffsättigung während der Nacht werden dargestellt.
Die Uhr selber zeigt ebenfalls die Daten des Schlafs an. Allerdings muss der Menüpunkt eigens angeklickt werden. Eine automatische Meldung nach dem Aufstehen gibt es nicht. Ebenso fehlt die Möglichkeit die Schlafdaten für den Wecker zu nutzen, eine smarte Weckfunktion bietet die Watch S1 nicht. In einer Nacht wurde die Uhr durch die Bewegung abgeschaltet.
GNSS und Navigation – Die Xiaomi Watch ist ungenau
Bei der Sattelitenkommunikation setzt Xiaomi auf Dual-Band. Eine Verbindung ist mit GPS, Glonass, BeiDou, Galileo und QZSS möglich. Der Verbindungsaufbau ist sehr zügig, im Test gab es keine Verzögerungen oder Störungen. Höhenmeter misst die Watch S1 satellitenunabhängig über den Luftdruck.
Bei einer Vergleichsfahrt mit der Garmin Venu 2 wird allerdings deutlich, dass die gemessene Strecke merklich abweicht, während die Garmin am Ende der Runde eine Strecke von 9,89 Kilometern angibt, hat die Xiaomi nur 9,41 Kilometer gemessen, eine Abweichung von fast fünf Prozent.
Zudem fallen bei der Xiaomi einzelne Spitzen bei der Geschwindigkeitsmessung auf. Neben vielen plausiblen Werten gab es bei fast allen Trainings einzelne Spitzen mit unmöglichen Werten, etwa einer Spitzengeschwindigkrit beim Wandern von 58,9 km/h. Das GPS hinterlässt somit einen zwiespältigen Eindruck. Eine App für Navigation bietet die Xiaomi Watch S1 leider nicht. Auch ein Export oder Import von GPS-Daten ist nicht möglich.
Display – Sehr schön, aber etwas dunkel
Das Display ist ein Highlight an der Xiaomi Watch S1. Dank der verwendeten OLED-Technologie sind die Farben des 1.43 Zoll großen Panels knackig und die Schwarzwerte hervorragend. Auch die Blickwinkel wissen zu gefallen und alle Darstellungen sind schön scharf. Einzig die maximale Helligkeit dürfte noch etwas größer ausfallen. Wir haben eine maximale Helligkeit von 444 cd/m² gemessen. Damit ist die Uhr stets ablesbar. Beim Einsatz im prallen Sonnenlicht ist das Ablesen aber zuweilen etwas mühsam. Das Display-Glas fühlt sich beim Wischen stumpf an, zudem ist es recht anfällig für Fingerabdrücke. Die Bildwiederholrate liegt bei 60 Hz, die Auflösung bei 466 x 466 Pixel.
Performance und Laufzeit – Schnell und ausdauernd
Xiaomi gibt keine Informationen zum verbauten SoC oder dem Speicher heraus. In der Praxis konnten wir keine Ruckler im System feststellen. Auch animierte Ziffernblätter sind für die Uhr kein Problem. Der Wechsel zwischen den einzelnen Seiten mit Widgets gelingt ebenso flüssig wie das Scrollen durch Menüs und Apps. Auch mehrere schnelle Eingaben direkt hintereinander bringen das System nicht zum Ruckeln oder gar abstürzen.
Der Speicher wird für zusätzliche Watchfaces, Trainingsdaten und Apps benötigt. Die App-Auswahl ist allerdings äußerst begrenzt, aktuell stehen im Store nur vier zur Verfügung. Ein Speichern von Musik direkt auf der Uhr ist nicht möglich.
Akkulaufzeit – Xiaomi verspricht zu viel
Die Akkulaufzeit der Watch S1 ist extrem abhängig von den gewählten Einstellungen. Sind sämtliche Messungen auf höchster Stufe aktiviert, ebenso wie das Always-On-Display, dann geht der S1 bei einigen Stunden Training mit GPS nach zwei bis drei Tagen der Strom aus. Bei Verzicht auf Sport und das Always-On-Display ist eine Woche Akkulaufzeit realistisch, bei weiterer Verwendung aller Sensoren und 24 Stunden Tragen täglich. Xiaomi gibt an, dass der 470 mAh große Akku 12 bis 24 Tage durchhalten soll. Diese Werte - zumindest die 12 - sind machbar, allerdings nur, wenn einige Funktionen der Uhr beschnitten werden.
Geladen wird die Smartwatch drahtlos, sie nutzt den Qi-Standard. Auch Reverse-Wireless-Charging ist damit möglich. Die Ladezeiten variierten im Testzeitraum. Bei der schnellsten Ladung schaffte die Xiaomi-Watch in einer Stunde eine Steigerung von 10 auf 90 Prozent. Eine Ladung von 10 auf 100 Prozent dauer noch 10 Minuten Länger. Das Always-On-Display schaltet sich während des Ladens nach einigen Minuten ab. Das USB-Ladekabel ist mit 40 Zentimetern leider ziemlich kurz geraten, kann aber getauscht werden, ein Netzteil ist nicht im Lieferumfang.
Pro
Contra
Fazit – Die Watch S1 ist gut ausgestattet, aber unfertig
Die Xiaomi Watch S1 soll alles sein, smarter Partner beim Sport und schicker Alltagsbegleiter. In Sachen Hardware weiß die Smartwatch zu überzeugen. Das Edelstahlgehäuse macht einen soliden Eindruck, es sind zwei Bänder für verschiedene Einsatzzwecke im Karton und die Uhr unterstützt Qi-Laden. Sie überzeugt außerdem mit einem knackigen Display und passabler Akkulaufzeit.
Aktuell ist die Xiaomi Watch S1 zwar gut ausgestattet, aber leider noch unfertig.
Allerdings hakt es in einigen Bereichen bei der Software: Es fehlen Schnittstellen zu Drittanbietern wie etwa Google Fit, die NFC-Schnittstelle kann aktuell in Deutschland nicht genutzt werden, weil keine Banken unterstützt werden. Auch bei den Benachrichtigungen patzt die Watch S1, weil keine Antworten möglich sind. Unverständlich bleibt auch, warum die vorhandenen Daten nicht für einen intelligenten Wecker genutzt werden. Aber diese Problemstellen könnte Xiaomi mit einem Softwareupdate ebenso beheben wie die große Leere im eigenen App-Store.
In einer Liga mit der Xiaomi Watch Se spielt Huawei Watch GT 3, deren Akku noch länger hält und die zumindest eine Way-back-Navigation bietet. Einen noch größeren Funktionsumfang mit LTE-Modem und EKG-Messung aber geringerer Akkulaufzeit bietet die Samsung Galaxy Watch 4.
Preis und Verfügbarkeit
Xiaomi verlangt für die Watch S1 229 Euro. Wer auf das Qi-Laden verzichten kann bekommt die sonst gleich ausgestattete Xiaomi Watch S1 Active bereits für 179 Euro. Auf Amazon sinken die Preise für die Active-Version leicht, für die Voll-Version ist aber noch der volle Preis fällig, zum Teil wird die Uhr sogar über UVP verkauft.