Huawei Watch GT 3 Smartwatch im Test: Edle Optik und beeindruckender Akku
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Details
Gehäuse und Ausstattung: Smartwatch aus Edelstahl mit schicken Armbändern und Telefonfunktion
Die neue Huawei Watch GT 3 kommt in einem edlen Gehäuse aus Edelstahl daher. Die Rückseite, wo auch der Sensor zentral untergebracht ist, besteht hingegen aus Kunststoff. Im Test hatten wir die Huawei Watch GT 3 mit 46 mm Größe. Diese ist auch mit dem deutlich größeren Akku im Vergleich zur kompakteren Variante mit 42 mm ausgestattet. Die Gehäusedicke beträgt 11 mm (42-mm-Variante ist minimal dünner) und bringt ohne das wechselbare und 22 mm breite Armband gut 42 Gramm auf die Waage (42 mm: 35 Gramm).
Für unseren Testbericht hatten wir die Classic Edition mit silberfarbenem Gehäuse und dem edlen Lederarmband in Braun zur Hand. Sie macht sich vor allem zu edlen Outfits gut. Ebenfalls recht klassisch empfinden wir die teurere Elite Edition mit Edelstahlarmband, während die Active Edition mit schwarzem Fluoroelastomer-Armband deutlich sportlicher ausschaut.
Die kleinere Variante mit 42 mm, die sich vor allem an die weibliche Kundschaft richtet, ist entweder mit schwarzem Fluoroelastomer-Armband, weißem Lederarmband oder goldfarbenem Milanaise-Armband und passendem Gehäuse verfügbar.
Integriert sind ein Mikrofon und ein Lautsprecher für die weiter unten thematisierte Telefonie-Funktion. Zum Lieferumfang zählen neben der Smartwatch selbst eine Anleitung sowie das Ladegerät. Dieses besitzt ein ca. 80 cm langes USB-A-Kabel und haftet magnetisch an der Unterseite der Uhr. Ein Netzteil zählt nicht zum Lieferumfang. Alternativ kann auch ein beliebiges QI-Ladegerät oder eine Reverse-Charging-Funktion am Smartphone verwendet werden - praktisch.
Einrichtung und Bedienung: Problemlos, aber unter iOS etwas eingeschränkt
Für die Einrichtung der Smartwatch ist zwingend die Huawei Health App auf dem Smartphone erforderlich. Sie gibt es für HarmonyOS 2, Android 6.0 und iOS 9.0 oder neuer. Der Einrichtungsvorgang ist eigentlich selbsterklärend und wird in der App gut erklärt, erfordert aber ein Huawei-Konto und zieht sich etwas hin. Nach rund zehn Minuten inklusive Anlegen eines Accounts ist aber alles erledigt.
Über die App können diverse Einstellungen auf der Smartwatch gemacht werden. Unter anderem legt man dort fest, welche Gesundheitsdaten permanent und welche nur auf Abruf erhoben werden sollen. Zusätzliche Watchfaces lassen sich über die App laden und installieren, dazu weitere Einstellungen vornehmen sowie die getrackten Daten der Smartwatch übersichtlich aufbereitet einsehen.
Wer ein Android- oder HarmonyOS-Smartphone koppelt, kann zudem über die AppGallery (für Android als APK-Download) weitere Apps installieren. Die Auswahl ist allerdings (noch) sehr überschaubar. Große Namen und wichtige Dienste fehlen (wohl aufgrund des US-Embargos) komplett. Unter iOS ist die Installation weiterer Apps gar nicht möglich und wird aufgrund von Apples Politik auch nicht kommen.
Die Huawei Watch GT 3 ist auf der rechten Gehäuseseite mit einer dreh- und drückbaren Krone oben sowie einer darunter positionierten Taste ausgestattet. Die Krone ruft durch Drücken das Menü auf, während per Drehbewegung rein- und rausgezoomt wird. Die Funktion der unteren Taste kann in den Einstellungen ausgewählt werden und z. B. ein Workout starten. Für Feedback sorgt eine leichte Vibration, die auch nebenbei im Alltag gut wahrnehmbar ist. Per Wischer nach rechts bzw. links erscheinen der Sprachassistent bzw. die Aktivitätsringe und weitere Widgets.
Telefonie und Benachrichtigungen
Es gibt die Huawei Watch GT 3 nicht in einer LTE-Version. Praktisch ist aber, dass sie mit einem Lautsprecher sowie einem Mikrofon bestückt ist. Mit dem Smartphone in Reichweite lässt sich das Wearable so auch für kurze Gespräche nutzen. Die Audioqualität ist logischerweise nicht die beste, aber für den Zweck ausreichend.
Benachrichtigungen auf dem Smartphone werden in der Regel umgehend auch auf der Smartwatch angezeigt. Per App lassen sich verschiedene Benachrichtigungs-Arten (z. B. WhatsApp, Social Media und mehr) aktivieren und deaktivieren. Längere Nachrichten werden auf dem Wearable leider nicht komplett dargestellt. Zum Lesen von E-Mails langt es auch nicht. Eine Antwortfunktion ist abgesehen von vordefinierten Schnellantworten auf SMS seit einem kürzlichen Update (nicht unter iOS) nicht gegeben. Auch Emojis (z. B. bei Skype) werden nicht korrekt dargestellt. Zudem gab es gelegentlich Probleme mit der Synchronisation mit einem iPhone.
Sprach-Assistent
Die Watch GT 3 unterstützt den AI Voice Assistenten, erfordert hierfür aber ein Huawei-Smartphone. Einen Zugriff auf Google Assistant, Siri und Co. ist nicht möglich.
Gesundheit und Fitness: Smartwatch überzeugt mit akkuratem Tracking und diversen Sensoren
Eine EKG-Funktion bietet die Huawei Watch GT 3 nicht, dafür aber das Tracking der heute üblichen Werte Herzfrequenz und Sauerstoffgehalt des Blutes (SpO2). Beides trackt sie auf Wunsch auch 24/7 und nicht nur bei Bedarf. Hierfür kommt auf der Unterseite ein optischer Sensor mit acht kreisförmig angeordneten Fotodioden und zwei Lichtquellen in Kombination mit einer gewölbten Glaslinse zum Einsatz. Die getrackten Daten lassen sich ausführlich in der Huawei Health App auf dem Smartphone einsehen sowie mit Apple Health und Google Fit synchronisieren.
Zusätzlich gibt die Smartwatch Informationen über das Stresslevel, die Schlafqualität sowie den Menstruationszyklus. Auch die Hauttemperatur kann die Huawei Watch GT 3 messen und hat dazu ein integriertes Höhenbarometer für den Luftdruck. Dazu liefert sie Wetterinformationen.
Aktivitätsziele
Die Huawei Watch GT 3 stellt tägliche Aktivitätsziele in den gewohnten Ringen, die wir von Apple Watch und Co. kennen, dar. Hierzu zählen Schritte, Sport und Bewegungen. Dazu liefert sie mit Healthy Living verschiedene Tipps und Anreize für ein gesünderes Leben - gerade im Home Office keine schlechte Idee...
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Im Vergleich zu einem Polar H10 Brustgurt als Referenzgerät gab es in unserem Test beim Ruhepuls keine Unterschiede und bei Aktivität nur eine Abweichung von einem Prozent. Somit arbeitet der Pulssensor der Huawei Watch GT 3 sehr genau.
Die Blutsauerstoffsättigung wird zuverlässig gemessen, je nach Einstellung auf Befehl oder kontinuierlich. Zweiteres ergibt vergleichbar wie beim Puls eine Verlaufskurve über den Tag. Ein Export ist nicht möglich.
Wie die oben eingebundenen Screenshots zeigen, reagiert der Sensor im Vergleich zu einem Polar H10 Brustgurt auch bei größeren Schwankungen der Herzfrequenz recht zügig und akkurat.
Schlaf-Tracking
Wer die Huawei Smartwatch auch in der Nacht trägt, kann den eigenen Schlaf überwachen lassen. Hierfür muss keine App oder ein Modus gestartet werden, sie erkennt dies automatisch.
Am Morgen wird die Länge des Schlafes angezeigt. Eine ausführliche, aber leider nicht sehr übersichtliche Auswertung über Schlafphasen und -qualität gibt es leider nur in der Huawei Health App auf dem Smartphone. Ein paar mehr Details direkt auf dem Wearable wären schön und würden den Umweg über die Smartphone-App ersparen.
Trainingsaufzeichnung
Die Huawei Watch GT 3 weist über 100 Sportmodi auf, rund 20 davon direkt auf der Smartwatch. Dazu gibt es einen KI-Lauftrainer sowie weitere kostenlose Kurse und Pläne. Somit lassen sich zahlreiche Sportarten vom Laufen über Spinning und Rudermaschine bis hin zum freien Training aufzeichnen. Die Auswahl der Sportart erfolgt über das Menü. Bei Outdoor-Aktivitäten wird erst eine GPS-Verbindung aufgebaut, dann kann es losgehen.
Die Uhr trackt je nach Sportart unterschiedliche Messwerte. Beim Joggen und Gehen sind dies z. B. die zurückgelegte Distanz sowie der Streckenverlauf (lässt sich über Huawei Health einsehen), die Geschwindigkeit, die Dauer und natürlich die Herzfrequenz. Ein farbiger Balken samt Markierungspfeil lässt zudem auf einen Blick erkennen, in welchem Bereich man gerade trainiert. Das ist praktisch. Eine ausführliche Auswertung erfolgt auch hier nur auf dem Smartphone. Zudem kann über die Smartwatch der unter anderem für Läufer interessante VO2max-Wert bestimmt werden.
Nach dem Stoppen der Workout-Aufzeichnung kann eine detailliertere Einsicht in der App auf dem Smartphone erfolgen. Zudem misst die Smartwatch auf Wunsch auch binnen zwei Minuten die Erholung nach der Belastung und gibt so Einblicke in den aktuellen Trainingszustand. Ausprobiert haben wir die Trainingsaufzeichnung unter anderem bei einem zügigen Winterspaziergang bei eisigen Temperaturen, bei denen das Tracking gut funktioniert hat.
GPS und Navigation
Die Huawei Watch GT 3 verbindet sich für die Ortung via GPS, Beidou, GLONASS, Galileo und QZSS, um zurückgelegte Strecken aufzuzeichnen. Der Verbindungsaufbau dauerte im Test rund 20 Sekunden. Die Genauigkeit ist passabel, wie der Vergleich der Routen auf den unteren Bildern zeigt.
Bei der zurückgelegten Strecke gibt es im Vergleich zu einer Garmin Venu 2 eine Abweichung von rund 1 Prozent. Eine Navigations-App ist nicht vorinstalliert, dafür aber eine Rückwegnavigation. Bei Zugriff auf die AppGallery lassen sich aber ausgewählte Navigations-Apps wie Petal Maps installieren. Zudem ist via Huawei Health ein Export der Trackingdaten als GPX möglich.
Display: Wearable mit tollem AMOLED-Display
Das AMOLED-Farbdisplay mit Touch- und Wischsteuerung der Watch GT 3 mit 46 mm misst 1,43 Zoll und ist damit gut 0,1 Zoll größer als bei der 42-mm-Version. AMOLED bietet ein unendlich hohes Kontrastverhältnis und ein tiefes Schwarz.
Die Auflösung beträgt 466 x 466 Pixel, sodass sich eine Pixeldichte von 461 ppi ergibt. Mit bloßem Auge sind keine Bildpunkte zu erkennen, somit ist eine scharfe Darstellung gegeben. Das Display ist zwar spiegelnd, dank 630 cd/m² aber auch für sonnige Tage ausreichend hell.
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Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
Performance und Laufzeit: Zügig arbeitendes Betriebssystem und großes Durchhaltevermögen
Verbaut ist ein nicht näher spezifizierter ARM Cortex-M mit 32 MB Hauptspeicher und 4 GB Massenspeicher. Während die Software beim Vorgänger Huawei Watch GT 2 mit LiteOS noch einige Schwächen aufwies, läuft das installierte HarmonySO 2.1 auf der neuen Watch GT 3 flüssig und weitestgehend problemlos. Die Uhr reagiert zügig auf Eingaben, Apps starten schnell. Einzig das Aktivieren des Displays beim Drehen des Handgelenks klappte im Test nicht immer zuverlässig. Benchmarks sind für HarmonyOS leider nicht verfügbar.
Akkulaufzeit
Huawei verspricht bis zu 14 Tage Akkulaufzeit für das größere Modell. Während diese Herstellerversprechungen oft übertrieben und nur bei minimaler Nutzung erreicht bar sind, überzeugt die Huawei Watch GT 3 auch in der Praxis tatsächlich mit langen Akkulaufzeiten. Bei geringer bis normaler Nutzung sind bis zu zehn Tage Nutzung ohne zwischenzeitliches Laden möglich.
Das Durchhaltevermögen hängt aber wie immer von der Intensität der Nutzung ab. Wer die Gesundheitsdaten kontinuierlich überwachen lässt, die eine oder andere Sporteinheit sowie den Schlaf trackt sowie die Always-On-Display-Option für eine permanent sichtbare Uhrzeit aktiviert, sollte sich rund alle drei bis fünf Tage aufs Laden einstellen. Im Vergleich zu vielen anderen Smartwatches, vor allem mit Wear OS, sind dies aber auch dies gute Werte. Ebenfalls positiv ist, dass die Ladezeit mit gut einer Stunde überschaubar ausfällt.
Pro
Contra
Fazit: Die Huawei Watch GT 3 überzeugt im Test, aber nicht ohne Kritikpunkte
Die Huawei Watch GT 3 ist eine schicke und dank verschiedener Varianten optisch variable Smartwatch. Die Performance im Alltag ist gut, dazu gibt es viele Sport- und Gesundheitsfeatures. Das Tracking klappte in unserem Test exakt und zuverlässig.
Herausragend sind vor allem die Akkulaufzeiten, bei denen der Hersteller den Mund (annähernd) nicht zu voll nimmt.
Auch das Display weiß zu überzeugen. Negativ fallen unter anderem das Fehlen einer LTE-Version sowie von NFC auf. Somit kann die Smartwatch nicht zum eigenständigen Telefonieren sowie zum kontaktlosen Zahlen genutzt werden, was aber ohne Unterstützung von Google Pay hierzulande ohnehin wenig Sinn machen würde.
Weitere Einschränkungen müssen zudem diejenigen hinnehmen, die ein iPhone als gekoppeltes Smartphone nutzen. Mit Android und HarmonyOS stehen mehr Möglichkeiten zur Verfügung, auch wenn die Auswahl in der AppGallery ernüchternd ist. Ohnehin ist Huawei (wie viele andere Hersteller auch) dafür bekannt, die Produkte des eigenen Ökosystems am besten miteinander zu verzahnen, was auch die Huawei Watch GT 3 im Test beweist.
Wer eine noch besser ausgestattete Smartwatch von Huawei sucht, wird mit der Huawei Watch 3 Pro fündig. Aufgrund von Wear OS mehr Möglichkeiten, aber deutlich weniger Akkulaufzeit hat hingegen die Fossil Gen 6 Smartwatch parat.
Preis und Verfügbarkeit
Die Huawei Watch GT 3 ist zum Zeitpunkt unseres Tests ab 229 Euro z. B. bei Notebooksbilliger und weiteren Shops erhältlich. Die getestete Version mit 46 mm und braunem Lederarmband gibt es u. a. bei Huawei oder Amazon für 269 Euro.