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Test Mobvoi TicWatch Pro 5 Smartwatch - Kann viel, hält lange durch

Doppel-Display.

Mobvoi lässt die 4 aus und präsentiert die TicWatch Pro 5, eine Smartwatch mit WearOS und dem aktuellsten SiP von Qualcomm, dem Snapdragon W5+ Gen 1. Dank Doppeldisplay ist auch die Akkulaufzeit spitze. Welche Schwächen die TicWatch hat, klärt unser Test.

Mobvoi präsentiert mit der TicWatch Pro 5 sein aktuelles Smartwatch-Topmodell und den Nachfolger der beliebten TicWatch Pro 3 GPS. Dabei handelt es sich jedoch um die vierte Generation, die Zahl vier hat man in chinesischer Tradition ausgelassen. Die Vier gilt in China als Unglückszahl. Der Namenszusatz GPS ist entfallen.

Der Hersteller bietet die Smartwatch aktuell nur in einer Farbvariante an: Obsidian Schwarz. Ab Werk sind auch schwarze Silikon-Bänder montiert. Mobvoi bietet jedoch noch Bänder in anderen Farben an. Aktuell gibt es keine LTE-Version der Smartwatch, bei der TicWatch Pro 3 erschien dafür allerdings ein eigenes Modell. Die UVP der Uhr liegt bei 360 Euro.

Die TicWatch Pro 5 ist lediglich mit Android-Geräten kompatibel, iOS-Geräte werden nicht unterstützt.

Mobvoi TicWatch Pro 5
Prozessor
Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1 4 x 1.7 GHz, ARM Cortex-A53
RAM
2048 MB 
Bildschirm
1.43 Zoll 1:1, 466 x 466 Pixel 326 PPI, capacitive, AMOLED, spiegelnd: ja, 60 Hz
Massenspeicher
32 GB eMMC Flash, 32 GB 
Anschlüsse
NFC, Helligkeitssensor, Sensoren: acceleration, gyroscope, HD-PPG heart rate sensor, SpO2-sensor, skin temperature, barometer, compass
Netzwerk
802.11 b/g/n (b/g/n = Wi-Fi 4/), Bluetooth 5.2, GPS
Akku
628 mAh Lithium-Ion, Akkulaufzeit (laut Hersteller): 80 h
Laden
Schnellladen / Quick Charge
Betriebssystem
Android Wear
Sonstiges
Lautsprecher: mono, charging cable, WearOS 3.5, GNSS: GPS+Beidou+Glonass+Galileo+QZSS; ATM5; Mil-Std 810H, Lüfterlos, Ruggedized, Wasserdicht
Gewicht
64 g, Netzteil: 19 g
Preis
360 Euro

 

Gehäuse und Ausstattung – Mobvoi mit Alu, Edelstahl und Gorilla-Glas

Beim Gehäuse der TicWatch Pro 5 setzt Mobvoi auf einen Mix aus verschiedenen Materialien. Das Gehäuse besteht zu einem großen Teil aus mattem, 7000er Aluminium. Die darauf sitzende Lünette ist nicht drehbar, sie weist eine feine Struktur aus, ist glänzend und besteht aus Edelstahl. An der Unterseite setzt der Hersteller auf glasfaserverstärktes Nylon. Das Display wird von Corning Gorilla Glas geschützt, weitere Angaben zur Serie liefert der Hersteller nicht, allerdings soll eine Beschichtung gegen Fingerabdrücke aufgebracht sein.

Mobvoi ändert die Anordnung der Tasten gegenüber dem Vorgänger. Es gibt eine mittig platzierte, dreh- und drückbare Krone auf der rechten Seite, die farblich durch einen roten Ring hervorgehoben ist. Darüber ist eine flache Taste im Gehäuse eingesetzt. Beide Tasten haben einen guten Druckpunkt und sitzen ohne Spiel. Verarbeitung und Materialwahl gefallen insgesamt, wir haben im Testzeitraum keine Kratzer an der Smartwatch entdeckt.

In einer Reihe mit den Tasten hat der Hersteller weiter unten ein Mikrofon platziert. Die linke Seite bietet einem Lautsprecher Platz. Auf der Unterseite befinden sich die Sensoren für die Messungen der Gesundheitswerte und Metallpinne für das Ladegerät.

Mit Band bringt die TicWatch Pro 5 64 Gramm auf die Waage, ohne Band sind es 45 Gramm. Das Band entspricht dem 24-Millimeter-Standard und kann werkzeuglos getauscht werden. Mobvoi gibt an, dass die TicWatch Pro 5 für Freiwasserschwimmen geeignet ist. Die Wasserdichtigkeit gibt der Hersteller mit 5 ATM an, außerdem soll die Smartwatch in Teilen dem Militär-Standard 810H entsprechen.

Weil die TicWatch Pro 5 mit WearOS läuft, bietet sie Zugriff auf den Google Playstore. Das App-Angebot ist zwar gegenüber Smartphones eingeschränkt, jedoch deutlich umfangreicher als bei anderen Herstellern außerhalb des WearOS-Kosmos - von Apple einmal abgesehen.

Bekannte Google Apps wie Google Maps, Google Home oder Google Wallet sind bereits vorinstalliert, aber auch andere bekannte Apps können auf der Uhr installiert werden, wie Spotify, Komoot oder sogar Microsoft Outlook. Überraschend ist, dass Google noch immer keinen eigenen Browser für Smartwatches anbietet. Dank NFC und Google Wallet kann die Smartwatch auch zum mobilen Bezahlen genutzt werden, sofern ein Smartphone gekoppelt ist.

Einrichtung und Bedienung - Nur mit der Mobvoi Health App

Wird die Mobvoi TicWatch Pro 5 zum ersten mal eingeschaltet, erscheint ein Pop-Up auf einem Android-Smartphone in der Nähe. Darüber ist es möglich, gleich die passende Mobvoi Health App über den Playstore herunterzuladen. Diese Software ist notwendig, um die Smartwatch einzurichten, dort werden außerdem alle Gesundheits- und Trainingsdaten gesammelt.

Ist die Health-App installiert, leitet sie in wenigen Schritten durch die Einrichtung. Ein Mobvoi-Konto muss dazu erstellt werden, außerdem kann ein Google-Konto auf die Smartwatch übertragen werden, dann ist der Benutzer in den Google-Apps gleich angemeldet. Nachdem wichtige Berechtigungen wie Zugriff auf Kontakte, Nachrichten und Anrufe erteilt wurden, ist die Smartwatch einsatzbereit.

Die App ist in drei Bereiche gegliedert: Statistik, Gerät und Konto. In Statistik werden die Trainings- und Gesundheitsdaten aufgelistet. Unter Gerät gibt es Zugriff auf den Mobvoi Zifferblattstore - einige Watchfaces sind kostenlos, für andere wird eine Gebühr fällig. Außerdem können dort die Kacheln der Uhr in Inhalt und Reihenfolge angepasst werden.

Zuletzt sind Einstellungen auf der Uhr per App möglich, etwa welche Apps Benachrichtigungen senden dürfen, aber auch welche Kalender synchronisiert werden  oder wie lange das Display leuchtet. Die Einstellungsmöglichkeiten auf der Smartwatch selbst sind aber umfangreicher als über die Smartphone-App.

Über Konto gibt es Zugriff auf das Mobvoi-Profil, das Forum und die Möglichkeit, Drittanbieter-Konten wie Google Fit oder Strava zu verknüpfen.

Die TicWatch Pro 5 wird über den 1,43 Zoll großen kapazitiven Touchscreen, einen Knopf und eine dreh- und drückbare Krone bedient. Ein Druck auf die Krone öffnet vom Watchface aus das App-Menü, das ab Werk als Liste dargestellt wird. Mit dem Drehen der Krone kann durch Menüs gescrollt werden. Ein erneuter Druck führt zurück auf den Homescreen. Ein langer Druck auf die Krone öffnet in den Werkseinstellungen den Sprachassistenten.

Die Taste oberhalb der Krone öffnet eine Übersicht der acht zuletzt geöffneten Apps und Menüs, dieser Schnellzugriff funktioniert in jeder Ansicht. Ein Wischen von unten nach oben öffnet das Benachrichtigungsmenü, ein Wisch von oben nach unten das Kurzmenü mit Zugriff auf Google Wallet, die Taschenlampe, die Bildschirmhelligkeit, den Flug- und den Kino-Modus.

Seitliches Wischen führt in beide Richtungen durch die Kacheln. In den Werkseinstellungen sind die Aktivitätswerte, Pulsdaten, Blutsauerstoffsättigung, Kontakte, Kalender, Google Maps und das Wetter angelegt. Ein jeweiliger Druck auf die Kachel öffnet das entsprechende Untermenü. Inhalte und Reihenfolge der Kacheln lassen sich auf der Smartwatch selbst als auch in der Health-App anpassen.

Telefonie und Benachrichtigungen - WhatsApp auf der TicWatch Pro 5

Die TicWatch Pro 5 verfügt über ein Mikrofon und einen Lautsprecher. Die wesentliche Hardware für Telefonate ist somit vorhanden. Allerdings benötigt die Smartwatch immer eine Bluetooth-Verbindung zum gekoppelten Smartphone, weil keine eigene SIM-Karte verwendet werden kann.

Gut gelöst ist die Telefon-App. Die Smartwatch zeigt Anruflisten, Favoriten, aber auch alle Kontakte des Smartphones an. Über ein Ziffernblatt können weitere Nummern gewählt werden und es gibt einen Schnellzugriff zur Mailbox.

Die Sprachqualität ist für alle Beteiligten in Ordnung. Der Lautsprecher der Smartwatch wird laut genug, man muss sie nicht zwingend in Ohrnähe halten. Allerdings hat das Gegenüber leichte Störgeräusche, auch das Unterdrücken von Hintergrundgeräuschen dürfte noch besser werden. Für kurze Telefonate eignet sich die TicWatch Pro 5 aber prima.

Ebenso sind Benachrichtigungen sehr gut umgesetzt. Die TicWatch zeigt Nachrichten nach Apps sortiert an. Auch Emojis und sogar Bilder werden von der Smartwatch dargestellt, das beherrscht kaum ein Konkurrent. Antworten sind per Spracheingabe oder virtueller Tastatur auf der Uhr möglich. Das Tippen gelingt erstaunlich gut mit wenigen Fehleingaben.

Ganz frisch kommt im Test die neue WhatsApp-Software für Smartwatches zum Einsatz. Damit kann die TicWatch - nach Freigabe am Smartphone - auf alle Chatverläufe des Smartphones zugreifen und darauf antworten. Erstmals kann die Smartwatch Sprachnachrichten von WhattsApp wiedergeben. Auch das Versenden von Sprachnachrichten ist möglich und funktioniert im Test einwandfrei. Der "gelesen"-Status wird synchronisiert. Lediglich das Erstellen von neuen Chats ist über die Smartwatch nicht möglich.

Sprach-Assistent - Mobvoi installiert keinen ab Werk

Beim Sprachassistenten gibt es eine Überraschung, denn der Google Assistent kann auf der TicWatch Pro 5 nicht installiert werden, er ist im Playstore nicht zu finden. Ab Werk ist sogar gar kein Sprachassistent installiert. Über den Playstore lässt sich aber Amazons Alexa herunterladen und problemlos installieren. 

Nach der Eingabe des Amazon-Kontos auf dem Smartphone, kann Alexa über das Auswählen der App oder per langes Drücken auf die Krone gestartet werden. Ein Starten per Zuruf ist hingegen nicht möglich. Sprachkommandos werden zuverlässig erkannt und zügig verarbeitet. Die Antworten werden sowohl visuell auf dem Display als auch auditiv über den Lautsprecher ausgegeben. Die Sprachqualität des Modells ist dabei deutlich besser als etwa bei der Amazfit GTR 4.

Gesundheit und Fitness - TicWatch Pro 5 misst auch Stresslevel

Alle Messergebnisse der Smartwatch werden in der Mobvoi Health App zusammengetragen. Die TicWatch Pro 5 informiert über die Herzfrequenz, die Blutsauerstoffsättigung und das Stresslevel. Die jeweiligen Werte können im Tagesverlauf, aber auch für eine Woche oder einen Monat beobachtet werden.

Die Smartwatch gibt bei der Herzfrequenz nicht nur die niedrigste und höchste Frequenz des Tages an, sondern soll auch Alarm schlagen bei Vorhofflimmern, vorzeitigem Herzschlag (Herzrhythmusstörung) und zu langsamen oder zu schnellen Frequenzen im Ruhezustand.

Bei der Blutsauerstoffsättigung gibt die Smartwatch nicht nur die Werte der einzelnen Messungen des Tages an, sondern auch einen Durchschnittswert. Dieser wird zudem bewertet. Einen Wert für VO2Max gibt die TicWatch Pro 5 lediglich nach Trainings an.

Der Stresswert wird in vier verschiedenen Zonen angegeben: Entspannt, niedriger Stress, mittlerer Stress und hoher Stress. Die Uhr ordnet die Messungen den Zonen zu und gibt eine Übersicht, wie viel Prozent des Tages in welcher Zone verbracht wurden. Zur Senkung des Stresslevels sind Atemübungen mit der Smartwatch möglich. Am Schluss der Übung gibt die TicWatch an, um wie viele Punkte der Stresswert gefallen ist und wie hoch der Puls ist.

Aktivitätsziele - Mobvoi mit Kreisen und Abzeichen

Mobvoi gibt sowohl in der App als auch auf der Smartwatch selbst einen schnellen Überblick über die absolvierten Schritte, Zeit in Übungen und Aktive Stunden. In der Übersicht werden alle drei Werte als anwachsende Balken dargestellt, die einen Kreis bilden. Ein Klick auf die Übersicht öffnet auf beiden Geräten das Untermenü mit noch mehr Details.

Die jeweiligen Werte werden einzelnen Stunden des Tages auf einem Zeitstrahl zugeordnet. Außerdem informiert die Software über die zurückgelegte Entfernung in Kilometern, die verbrannten Kalorien und erklommene Stufen. Diese werden zudem in Stockwerke und Meter umgerechnet. Die Werte lassen sich wieder für einzelne Tage, aber auch Wochen und Monate ausgeben.

Außerdem bietet die Mobvoi-App ein Badge-Center. Darin wird ein wöchentliches Ziel für die Trainingszeit angegeben. Wird das Ziel erreicht, gibt die Software ein Abzeichen aus. Die persönlichen Ziele können lediglich auf der Smartwatch selbst, aber nicht in der App angepasst werden.

Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung

Um die Messwerte der TicWatch Pro 5 besser einordnen zu können, vergleichen wir sie mit denen von Referenzgeräten. Für die Messung der Herzfrequenz haben wir die TicWatch zusammen mit einer Polar H10-Brustgurt auf eine Radtour genommen.

Beim Ruhepuls liegen die Werte der Geräte nur um einen Schlag pro Minute auseinander. Den Leistungspuls messen wir zu drei Zeitpunkten. Bei zwei von drei Messungen sind die Werte sehr ähnlich, bei einer Messung ist die Abweichung größer. Im Schnitt weichen die Werte der Smartwatches um 3,58 Prozent ab, die Messwerte der TicWatch sind jeweils niedriger.

Bei der Messung der Blutsauerstoffsättigung dient ein Braun Pulsoximeter 1 als Referenzgerät. Im Schnitt aus drei Messungen liegt die Abweichung der TicWatch Pro 5 bei 2,78 Prozent. Die Messwerte der Mobvoi-Smartwatch sind in dieser Kategorie jeweils höher als die des Referenzgeräts.

Insgesamt können die Messwerte der TicWatch Pro 5 überzeugen und auch für Trainings und die Überwachung des Gesundheitszustandes verwendet werden.

Herzfrequenzmessung Mobvoi Ticwatch Pro 5
Herzfrequenzmessung Mobvoi Ticwatch Pro 5
Herzfrequenzmessung Polar H10 Brustgurt
Herzfrequenzmessung Polar H10 Brustgurt

Schlaf-Tracking - TicWatch Pro 5 misst viel im Schlaf

Mobvoi bietet bei der TicWatch Pro 5 ein umfangreiches Schlaftracking. Der Schlaf wird in verschiedene Phasen wie leichten, tiefen und REM-Schlaf unterteilt. Außerdem erkennt die Smartwatch Wachphasen im Test zuverlässig.

Die Software zeigt die Schlafphasen graphisch auf einem Zeitstrahl der Nacht an. Außerdem wird die Zeit pro Schlafphase angegeben und der Anteil der Phase am Gesamtschlaf. Die TicWatch bewertet den Gesamtschlaf mit einer Prozentangabe und vergleicht den Wert mit dem anderer Nutzer.

Die Software leistet zudem einen Vergleich der Daten mit denen der vorherigen Nacht. Dabei wird ein Fokus auf die Schlafdauer, die Aufstehzeit und die Schlafenszeit gelegt. Diese Werte sollten möglichst konstant ausfallen, um den Schlaf möglichst erholsam werden zu lassen.

Außerdem informiert die Health App auch über die Herzfrequenz, den Blutsauerstoff, die Atemfrequenz und die Hauttemperatur während des Schlafs. Unabhängig von den Nachtwerten kann die Smartwatch zusätzliche Nickerchen mit eigenen Werten erfassen. Leider nutzt Mobvoi die erhobenen Daten nicht, um einen smarten Wecker anzubieten. 

Trainingsaufzeichnung - TicWatch Pro 5 liefert Pulswerte auf einen Blick

Die TicWatch Pro 5 kann über 100 verschiedene Sportarten tracken. Für einzelne Sportarten lassen sich zudem Ziele angeben, wie das Erreichen einer Entfernung, einer Trainingszeit oder das Verbrennen einer bestimmten Anzahl von Kalorien.

Während des Trainings bleibt das stromsparende Display aktiv. Eine Besonderheit ist, dass Mobvoi die verschiedenen möglichen Farben der Hintergrundbeleuchtung nutzt, um die aktuelle Herzfrequenzzone anzuzeigen. Je nach Zone leuchtet die Uhr blau, grün, gelb, orange oder rot und gibt damit einen schnellen Einblick über die aktuelle Herzfrequenz. Außerdem werden wichtige Infos wie die Trainingsdauer, die Zeit und die absolvierten Schritte angezeigt.

Werden mehr Infos benötigt, führt eine Berührung des Displays in die Trainingsübersicht. Auf verschiedenen Bildschirmen informiert die Smartwatch je nach Sportart umfangreich über einzelne Parameter wie Entfernung, durchschnittliche Herzfrequenz, durchschnittliche Geschwindigkeit und verbrannte Kalorien. 

Nach Ende des Trainings sind die Daten in der Health App einsehbar. Dort werden nach dem Spazieren etwa die Werte für die Geschwindigkeit, die Schrittfrequenz, die Schrittlänge und die Zeiten für jeweils einen Kilometer angezeigt. Außerdem werden die Zeiten für jede Herzfrequenzzone angegeben und die absolvierte Strecke auf einer Karte eingezeichnet. Nach dem Training gibt die Software zudem den VO2Max-Wert an und schlägt eine Erholungszeit ohne Training vor.

Die TicWatch 5 Pro kann Laufen und Gehen auch automatisch erkennen, das klappt im Test zuverlässig. Nach einigen Minuten in Bewegung fragt die Smartwatch, ob die Aufzeichnung gestartet werden soll. Die bis dahin verstrichene Zeit wird automatisch addiert. Sehr gut gelungen ist auch die Auto-Pause-Funktion. Eine Pause beim Training wird ebenso schnell und zuverlässig erkannt, wie das erneute Loslaufen.

Trainingsdaten können außerdem mit dem Mobvoi-Server synchronisiert werden. Dann gibt die "Sports and Health Data Platform" per Browser auf jedem beliebigen Gerät Auskunft über Fitness- und Trainingsdaten.

GPS und Navigation - Google Maps auf der TicWatch Pro 5

Die TicWatch Pro 5 kann sich mit allen gängigen Satellitensystemen verbinden. Um die Genauigkeit der Messung zu prüfen, haben wir die Smartwatch gemeinsam mit der Garmin Venu 2 auf eine Radtour genommen. Im Vergleich wird deutlich, dass die Mobvoi die Streckenführung zwar erkennt, in Kurven werden die Radien aber nicht gut getroffen. Die Länge der Strecke messen beide Geräte aber nahezu gleich.

Dank WearOS bringt die TicWatch Pro 5 Google Maps ab Werk mit. Ziele können auch direkt von der Uhr aus ausgewählt werden. Die Smartwatch kann die Navigation sowohl mit Pfeilen als auch als Karte darstellen. Vor Kreuzungen macht die TicWatch per Vibration oder Sprachansage auf sich aufmerksam. Wegen der fehlenden SIM-Karte ist für die Navigation aber immer ein gekoppeltes Smartphone notwendig.

GNSS-Messung: Seeumrundung
GNSS-Messung: Seeumrundung
GNSS-Messung: Wendepunkt
GNSS-Messung: Wendepunkt
GNSS-Messung: Zusammenfassung
GNSS-Messung: Zusammenfassung

Display - Zwei Displays bei der TicWatch Pro 5

Mobvoi setzt - wie schon bei früheren Modellen - auf zwei Displays in der Smartwatch, die übereinander verbaut werden. Beim Hauptdisplay setzt der Hersteller auf ein 1,43 Zoll großes AMOLED-Panel mit einer Auflösung von 326 ppi. Bauartbedingt sind die Schwarzwerte perfekt und die Kontraste knackig. Das Display überzeugt selbst bei der Darstellung von Bildern oder Websites.

Die maximale Helligkeit des Panels geht in Ordnung. Wir haben 472 cd/m² mit deaktiviertem Helligkeitssensor gemessen. Eine Messung mit aktiviertem Sensor war leider nicht möglich. Im Regelfall fällt die maximale Helligkeit mit aktiviertem Sensor höher aus. Im Vergleich werden eine Pixel Watch, eine Huawei Watch 4 Pro oder eine Samsung Galaxy Watch5 Pro aber nochmals deutlich heller.

Die Besonderheit der TicWatch Pro 5 ist aber ihr zweites Display. Das ist monochrom gehalten und arbeitet mit einer Hintergrundbeleuchtung, die farblich anpassbar ist. Die Anzeige ist sehr gut ablesbar, auch im prallen Sonnenschein und schont zudem den Akku der Smartwatch, weil das Panel bedeutend stromsparender arbeitet als das AMOLED-Display. Ein Druck auf die Krone oder eine Berührung des Displays lässt das Hauptdisplay erstrahlen.

Das Always-on-Display ist bei der TicWatch Pro 5 immer aktiviert. Die Smartwatch lässt lediglich die Wahl, ob dafür das AMOLED- oder das Stromspar-Display genutzt werden soll. Insgesamt sind die Einstellmöglichkeiten beim Display gering. Es kann lediglich eine Zeit gewählt werden, wie lange das Display aktiv bleibt, und was passiert, wenn das Handgelenk gedreht wird. Die Bewegungserkennung funktioniert allerdings sehr gut.

Das Always-on-Display kann nicht zeitlich gesteuert werden, allerdings wird es im Schlafenszeit-Modus deaktiviert.

Mobvoi TicWatch Pro 5Huawei Watch 4 ProGoogle Pixel Watch LTESamsung Galaxy Watch5 ProAmazfit GTR 4
Response Times
PWM Frequency
108
72
-33%
60
-44%
119.4
11%
Bildschirm
40%
126%
72%
-10%
Helligkeit Bildmitte
472
660
40%
1066
126%
813
72%
423
-10%
Schwarzwert *
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings)
4% / 4%
126% / 126%
14% / 14%
1% / 1%

* ... kleinere Werte sind besser

Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)

Eine günstige Methode um die Helligkeit eines Bildschirms zu steuern, ist die Beleuchtung periodisch ein- und auszuschalten. Dies nennt sich PWM (Pulsweitenmodulation) Diese Umschaltung sollte mit einer hohen Frequenz stattfinden damit das menschliche Auge kein Flimmern wahrnimmt. Wenn die Frequenz zu niedrig ist, kann dies zu Ermüdungserscheinungen, Augenbrennen, Kopfweh und auch sichtbaren Flackern führen.
Flackern / PWM festgestellt 108 Hz

Das Display flackert mit 108 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) .

Die Frequenz von 108 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen.

Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz.

Performance und Laufzeit - Mobvoi mit aktuellem Snapdragon

Mobvoi verbaut in der TicWatch Pro 5 den aktuellen Snapdragon W5 Plus Gen 1. Damit zeigt sich die Smartwatch in den Benchmarkmessungen jedoch nicht immer performanter als die TicWatch Pro 3 GPS mit dem Snapdragon Wear 4100. Die Unterschiede in den Benchmarks sind in einem überschaubaren Rahmen, jedoch schneidet das Vorgängermodell sowohl im Sunspider- als auch im Kraken-Benchmark besser ab als die TicWatch Pro 5.

Beide Mobvoi-Uhren lassen die Pixel Watch und die Galaxy Watch5 Pro mit Exynos-Prozessoren in sämtlichen Benchmarkmessungen deutlich hinter sich. Mobvoi installiert auf der TicWatch Pro 5 ab Werk keinen Browser, eine Installation über den Playstore ist allerdings problemlos möglich.

Positiv ist, dass Mobvoi dem SiP zwei GB RAM und 32 GB Speicher zur Seite stellt. Im Alltag überzeugt die TicWatch Pro 5 mit einen flüssigen UI. Übergänge sind flüssig, Scrollen gelingt ohne Ruckler und Apps öffnen schnell. Die Leistung der Smartwatch überzeugt.

Der Speicher kann für die Installation weiterer Apps genutzt werden. Außerdem ist es möglich, Musik von Streamingdiensten offline zur Verfügung zu stellen, etwa für Trainings ohne Smartphone.

Octane V2 - Total Score
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1
  (3710 - 4014, n=2)
3862 Points +4%
Mobvoi TicWatch Pro 5
Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1, 2048 (samsung browser 2.2.0)
3710 Points
Mobvoi TicWatch Pro 3 GPS
Qualcomm Snapdragon Wear 4100, 1024 (Free Browser for Wear OS 0.8.40)
3580 Points -4%
Samsung Galaxy Watch5 Pro
Samsung Exynos W920, 1536 (Samsung Browser 1.2.)
2023 Points -45%
Google Pixel Watch LTE
Samsung Exynos 9110, 2048 (Odd Browser 1.0.5)
1981 Points -47%
Sunspider - 1.0 Total Score
Samsung Galaxy Watch5 Pro
Samsung Exynos W920, 1536 (Samsung Browser 1.2.)
3048.2 ms * -144%
Google Pixel Watch LTE
Samsung Exynos 9110, 2048 (Odd Browser 1.0.5)
2903 ms * -132%
Mobvoi TicWatch Pro 5
Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1, 2048 (Samsung Browser 2.2.0)
1251.7 ms *
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1
  (982 - 1252, n=2)
1117 ms * +11%
Mobvoi TicWatch Pro 3 GPS
Qualcomm Snapdragon Wear 4100, 1024 (Free Browser for Wear OS 0.8.40)
1092 ms * +13%
Mozilla Kraken 1.1 - Total
Google Pixel Watch LTE
Samsung Exynos 9110, 2048 (Odd Browser 1.0.5)
19381 ms * -78%
Samsung Galaxy Watch5 Pro
Samsung Exynos W920, 1536 (Samsung Browser 1.2.)
18706.2 ms * -71%
Mobvoi TicWatch Pro 5
Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1, 2048 (samsung browser 2.2.0)
10917.6 ms *
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1
  (10786 - 10918, n=2)
10852 ms * +1%
Mobvoi TicWatch Pro 3 GPS
Qualcomm Snapdragon Wear 4100, 1024 (Free Browser for Wear OS 0.8.40)
9667 ms * +11%
Speedometer 2.0 - Result
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1
  (11 - 12.6, n=2)
11.8 runs/min +7%
Mobvoi TicWatch Pro 5
Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1, 2048 (Samsung Browser 2.2.0)
11 runs/min

* ... kleinere Werte sind besser

Akkulaufzeit - Richtig gut für WearOS

Mit zwei Displays und einem großen, 628 mAh Akku will Mobvoi der TicWatch Pro 5 trotz WearOS gute Akkulaufzeiten bescheren, der Hersteller spricht von 80 Stunden Nutzungszeit. Das können wir im Test bestätigen: Wenn alle Messungen aktiv sind und die Uhr 24 Stunden am Tag getragen wird, erreichen wir eine Laufzeit von 3,5 Tagen. Mit ausgiebigen Trainings oder intensiver Nutzung von Apps reduziert sich die Laufzeit entsprechend.

Wird das stromsparende Display nicht genutzt, sondern die Always-on-Funktion des AMOLED-Panels, hält die TicWatch Pro 5 dennoch etwa 2,5 Tage durch. Das ist ein wirklich guter Wert für eine WearOS-Smartwatch. Smartwatches mit proprietärem Betriebssystem wie die Huawei Watch 4 Pro oder die Amazfit GTR 4 halten zwar länger durch, bieten aber auch ein geringeres App-Angebot. Pixel Watch oder Galaxy Watch5 müssen jeden Tag geladen werden.

Leider wird die TicWatch Pro 5 nicht kabellos geladen, sondern über ein Ladekabel mit Metall-Konnektoren. Das hält magnetisch an der Unterseite der Uhr. Mit einem 24 Watt-Netzteil - nicht im Lieferumfang - lädt die Smartwatch in 30 Minuten von 0 auf 70 Prozent. Das ist sogar etwas schneller als die Werksangabe. Nach einer Stunde sind 95 Prozent erreicht und vollständig geladen ist die TicWatch Pro 5 in 72 Minuten.

Pro

+ großes App-Angebot
+ flüssige Performance
+ Display gut ablesbar
+ guter Funktionsumfang

Contra

- kein drahtloses Laden
- keine Varianten beim Gehäuse
- Satellitenortung dürfte genauer sein

Fazit - TicWatch Pro 5 leistet sich keine Schwächen

Die Mobvoi TicWatch Pro 5 bietet ein rundes Gesamtpaket. Besonders gelungen ist, dass die Smartwatch mit WearOS einen großen Funktionsumfang und ein umfangreiches App-Angebot bietet und dennoch mehrere Tage ohne Unterbrechung getragen werden kann. Das gelingt sogar ohne den Einsatz des zweiten Displays.

Mit dem zweiten Display steigt die Akkulaufzeit weiter, ohne dass es dadurch zu Einschränkungen kommt, denn Mobvoi hat die Technik gut im Griff. Auch die Ablesbarkeit des Panels passt. Zudem misst die TicWatch Pulsfrequenz und Blutsauerstoffsättigung zuverlässig. Die Satellitenverbindung ist brauchbar, dürfte jedoch gerne noch exakter ausfallen. 

Dank des neuen Snapdragon Prozessors stimmt auch die Alltagsperformance und die zahlreichen Apps können flüssig bedient werden. Ausreichend Speicherplatz bietet die Smartwatch außerdem.

Die TicWatch Pro 5 ein hervorragender Allrounder. Sie meistert Training und Alltag mühelos.

Lediglich auf Sonderfunktionen müssen Nutzer der TicWatch Pro 5 verzichten: EKG-Messung, Blutdruck-Messung oder Rückwegnavigation hat sie nicht zu bieten. Wir wünschen uns außerdem ein LTE-Modell, damit Telefonieren, Bezahlen und Navigieren auch ohne gekoppeltes Smartphone möglich ist.

Wenn Apps weniger Wichtig sind, lohnt ein Blick auf die Huawei Watch 4 Pro mit noch besserer Akkulaufzeit und hellerem Display, sie ist allerdings auch deutlich teurer. WearOS und eine ähnlich gute Akkulaufzeit bietet die Samsung Galaxy Watch5 Pro.

Preis und Verfügbarkeit

Die Smartwatch hat eine UVP von 360 Euro. Mobvoi bietet die TicWatch Pro 5 im eigenen Onlineshop an. Aber auch andere Händler wie Amazon oder Galaxus haben die Smartwatch im Angebot.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

So testet Notebookcheck

Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.

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Autor: Benedikt Winkel, 26.07.2023 (Update: 15.08.2024)