Test MSI CX61 Notebook
Der vor allem für seine Gaming-Notebooks bekannte Hersteller MSI bietet nicht nur High-End-Boliden wie das von uns bereits getestete GT60 an, sondern ist auch in etwas erschwinglicheren Preisgefilden aktiv. Am unteren Ende der Produktpalette siedelt sich dabei die CX61-Serie an, welche vor allem preisbewusste Spieler ansprechen soll.
Für knapp 600 Euro erhält der Käufer einen aktuellen Core i5-3210M Doppelkern-Prozessor, 4 GB Arbeitsspeicher sowie eine 500 GB große Festplatte. Um auch grafisch aufwändige 3D-Kracher flüssig auf das 15,6 Zoll große WXGA-Display zaubern zu können, hat MSI zudem eine GeForce GT 635M von Nvidia verbaut. In einigen Ländern wird das CX61 übrigens auch in deutlich leistungsfähigeren Konfigurationen angeboten (bis zu Core i7-3630M/GeForce GT 645M); deutsche Kunden können jedoch nur zwischen zwei Modellen wählen (GeForce GT 630M statt 635M).
Die Klasse der günstigen Multimedia-Notebooks um 500 bis 700 Euro ist traditionell hart umkämpft. Zur Konkurrenz des MSI CX61 zählen Geräte wie das Sony Vaio SV-E1511, Lenovos IdeaPad Z580 oder das HP Envy m6, um nur einige von vielen Alternativen zu nennen. Ob unser Testkandidat gegen diese bestehen kann?
Beim Gehäuse setzt MSI nicht auf eine komplette Neuentwicklung, sondern verwendet eine leicht modifizierte Variante des vom GE60 bekannten Barebones (MS-16GA). Die Unterschiede sind vor allem optischer Natur: Der grau-schwarze Lack des CX61 spiegelt nicht ganz so stark und imitiert eine polierte Aluminium-Oberfläche. Ebenso wie bei den metallisch glänzenden Zierleisten verbirgt sich dahinter aber nur einfacher Kunststoff.
Inklusive Akku bringt das Notebook rund 2,4 Kilogramm auf die Waage und ist damit relativ leicht. Ultrabook-Standards sollte man dabei natürlich nicht anlegen, wie auch die Dicke von knapp 3,8 Zentimetern beweist. Für den gelegentlichen Transport sind Abmaße und Gewicht jedoch noch akzeptabel, wenngleich der Schwerpunkt eher im stationären Betrieb liegen sollte.
Die bereits in früheren Tests kritisierten Stabilitätsmängel bestehen leider nach wie vor. Sowohl Basiseinheit als auch Display sind nicht besonders verwindungssteif und quittieren Belastungen gerne einmal mit hörbaren Knarzgeräuschen. Bei Erschütterungen, beispielsweise bei einer Zugfahrt, beweist der Displaydeckel Rhythmusgefühl und schwingt im Takt mit – die Scharniere arbeiten zwar straff, haben aber zu viel Spiel.
Wer genau auf die Details schaut, wird auch bei der Verarbeitung einige Schwächen entdecken. Nicht alle Materialübergänge unseres Testgerätes fluchten exakt, sodass scharfe Kanten entstehen. An anderen Stellen wiederum sind kleine Spalten erkennbar, die sich mit der Hand zusammendrücken lassen. Sicher: Bei all dieser Kritik muss auch die Preisklasse im Auge behalten werden, zudem wird der alltägliche Betrieb nicht weiter eingeschränkt. Andere, ähnlich teure Konkurrenten wie das Lenovo IdeaPad Z580 konnten in dieser Disziplin aber bessere Leistungen unter Beweis stellen.
Gegenüber dem GE60 büßt das CX61 einen USB-Port ein und muss sich mit insgesamt 3 USB-Anschlüssen (2x USB 3.0 links, 1x USB 2.0 rechts) begnügen. Die weitere Ausstattung offenbart nur Standardkost wie VGA, HDMI oder GBit-LAN. Wir hätten uns darüber hinaus noch einen DisplayPort für hochauflösende 27- und 30-Zoll-LCDs gewünscht, welche sich per HDMI oftmals nicht optimal ansteuern lassen. Im Gegenzug wollen wir MSI für die zwei Audioanschlüsse – anstelle einer kombinierten Headset-Buchse – sowie die gute Erreichbarkeit der Schnittstellen loben. Der Hersteller hätte allerdings die Abstände zwischen einigen Ports noch etwas größer wählen sollen.
Kommunikation
MSI hat das CX61 mit einem kombiniertem WLAN-/Bluetooth-4.0-Adapter von Intel bestückt. Der Centrino Wireless-N 135 zählt zur absoluten Low-End-Klasse und funkt lediglich im 2,4-GHz-Band nach IEEE 802.11b/g/n. Mit nur je einer Sende- und Empfangsantenne sowie Single-Stream-Technik sind die Übertragungsraten auf maximal 150 MBit/s (brutto) begrenzt; bei uns wollte sich das Notebook gar nur mit höchstens 72 MBit/s verbinden. Weiterhin muss der Anwender auf einige Features wie Wireless Display verzichten. Reichweite und Verbindungsstabilität waren im Test dagegen nicht zu bemängeln.
Eine integrierte Webcam ermöglicht die Aufnahme von Fotos und Videos. Qualitativ erzielt der 1,3-Megapixel-Sensor nur sehr mäßige Ergebnisse mit mangelnder Detailschärfe und sichtbarem Rauschen. Er ist ebenso wie das zugehörige Stereo-Mikrofon aber für Kommunikationszwecke ausreichend.
Zubehör
Der Lieferumfang umfasst das Notebook samt Akku, ein 90-Watt-Netzteil sowie ein kleines Zubehörpaket mit Broschüren zur Inbetriebnahme und Garantieabwicklung. Überdies hat MSI noch eine Treiber-CD beigelegt, die wie bei den meisten Konkurrenten vom Nutzer selbst erstellt werden muss.
Das vorinstallierte Windows 8 64 Bit ist frei von störendem "Software-Müll" und nur mit dem nötigsten Anwendungen bestückt. Dazu zählt auch eine Vollversion von CyberLinks PowerDVD 10, um Filme über den internen DVD-Brenner wiedergeben zu können.
Wartung
Wer das Notebook aufrüsten oder warten möchte, muss dafür zunächst eine Abdeckung an der Unterseite entfernen. Dabei warnt ein Siegel vor dem Verlust der Herstellergarantie – ein Hinweis, der allerdings nur den unsachgemäßen Umgang und selbst verursachte Beschädigungen betrifft. Da wir das Barebone bereits aus früheren Tests kennen, haben wir auf ein erneutes Öffnen verzichtet. Im Inneren sollte der Käufer neben einem freien Speicherslot auch einen mSATA-Steckplatz vorfinden, der mit einer zusätzlichen SSD bestückt werden kann.
Garantie
MSI gewährt den Käufern des CX61 immerhin 24 Monate Garantie, was einen Collect & Return Service im Schadensfall einschließt. Eine Erweiterung um ein weiteres Jahr Bring-In-Service wird von einigen Händlern bereits ab etwa 30 Euro offeriert und ist damit durchaus anzuraten.
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur des CX61 wurde, ebenso wie bei vielen anderen MSI Notebooks, speziell auf die Bedürfnisse von Gamern zugeschnitten. So hat der Hersteller unter anderem die Windows Taste sehr weit nach rechts verlagert und wichtige Tasten wie Shift und Strg besonders groß gestaltet, um versehentlichen Fehleingaben vorzubeugen. Rennspiel-Fans werden sich zudem über die vollwertigen Pfeiltasten freuen.
Weniger gut gefällt uns die Tastatur, wenn es um typische Officearbeiten wie Textverarbeitung geht. Die 14 x 14 Millimeter großen Buchstaben sind absolut eben und relativ glatt, was der Trefferquote nicht unbedingt förderlich ist. Der mittelfeste und angenehm knackige Anschlag kann dafür nur bedingt entschädigen. Qualitativ ist unser Eindruck etwas zwiegespalten: Einerseits wirkt der verwendete Kunststoff nicht sonderlich hochwertig, auf der anderen Seite ist die Tastatur recht stabil und biegt sich auch bei energischem Tippen kaum durch.
Touchpad
Das vom Hersteller Elan stammende Touchpad misst rund 7,5 x 4,5 Zentimeter und fügt sich leicht abgesenkt in die Handballenauflage des Notebooks ein. Während unseres Tests hatten wir mehrfach mit dem Problem zu kämpfen, dass die hohe Eingabeempfindlichkeit bei normalen Zeigerbewegungen ungewollte Mausklicks auslöst. Die Sensitivität lässt sich zwar im Treiberpanel absenken, doch reagiert das Touchpad darauf wiederum mit einem ruckelnden und stockenden Mauszeiger. Einzige Abhilfe: Mausklicks per Fingertip komplett deaktivieren.
Stattdessen greift man besser auf die entsprechende Taste unterhalb des Eingabefeldes zurück, welche Links- und Rechtsklick in einer gemeinsamen Leiste vereint. Leider ist der Anschlag etwas zu fest geraten und lässt einen klar definierten Druckpunkt vermissen.
Schade: Das CX61 muss auf das brillante FullHD-Display des GE60 verzichten und sich mit der niedrigen WXGA-Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten begnügen. Die Pixeldichte der 15,6 Zoll großen Anzeige beträgt damit rund 100 dpi – ein üblicher Wert für diese Preisklasse.
In der Maximaleinstellung erreicht die 11-stufig regelbare Hintergrundbeleuchtung eine Leuchtdichte von respektablen 217 cd/m². Die Helligkeit verteilt sich, zumindest subjektiv, recht gleichmäßig über die gesamte Bildfläche und wird auch im Akkubetrieb nicht gedrosselt.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 242 cd/m²
Kontrast: 341:1 (Schwarzwert: 0.71 cd/m²)55.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
77.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
54.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das von MSI verbaute TN-Panel (Samsung 156AT02-A04) kann leider nicht mit besonders guter Bildqualität punkten. Dunkle Bildbestandteile erscheinen durch den hohen Schwarzwert von 0,71 cd/m² stets leicht gräulich, wodurch vor allem Filme und Spiele an Plastizität einbüßen. Als Kontrastverhältnis errechnen wir einen Wert von 341:1, was leicht über dem (allerdings äußerst niedrigen) Klassenstandard liegt.
Anders als bei vielen Kontrahenten ist der Farbumfang der Anzeige recht ordentlich und erreicht immerhin knapp 80 Prozent des sRGB-Standards. Für die professionelle Bildbearbeitung oder Grafiker mag das noch immer etwas zu wenig sein, reicht für den normalen Privatanwender aber vollkommen aus.
Mit seiner verspiegelten Displayoberfläche, auch "Glare Type" genannt, ist das CX61 nur eingeschränkt für den Außeneinsatz geeignet. Unter besonders ungüstigen Bedingungen, das heißt kräftiger Sonneneinstrahlung aus senkrechtem Einfallswinkel, ist selbst bei maximaler Displayhelligkeit vom eigentlichen Bildinhalt praktisch nichts mehr zu erkennen. Im Schatten schlägt sich die Anzeige etwas besser, kann aber auch hier störende Reflexionen nicht vollständig überdecken.
Zum Abschluss wollen wir noch Bildqualität bei schrägen Blickwinkeln untersuchen. Technologisch bedingt wird ein TN-Panel in dieser Disziplin nie mit einem hochwertigen IPS-Display konkurrieren können – ein Grundsatz, der sich auch beim CX61 wieder einmal bestätigt. Besonders vertikale Abweichungen verschlechtern den Bildeindruck erheblich, sodass sich der Anwender möglichst mittig vor dem Display positionieren sollte.
Auch wenn der Ivy-Bridge-Nachfolger Haswell so langsam seine Schatten vorauswirft, zählt der erst im Juni dieses Jahres vorgestellte Intel Core i5-3210M noch lange nicht zum alten Eisen. Das Mittelklasse-Modell integriert zwei Rechenkerne mit einer Basistaktrate von 2,5 GHz, die (abhängig von Temperatur und Auslastung) per Turbo Boost 2.0 auf bis zu 3,1 GHz angehoben werden kann. Wie bei allen CPUs der i3-, i5- und i7-Serie bearbeitet jeder Kern dank Hyper-Threading bis zu 2 Threads auf einmal, um damit die Performance in gut parallelisierten Anwendungen zu steigern. Die TDP des in einem 22-Nanometer-Prozess gefertigten Prozessors wird von Intel mit 35 Watt spezifiziert.
Dem Core i5-3210M steht eine GeForce GT 635M zur Seite, welche ebenfalls etwa im Mittelklasse-Segment einzuordnen ist. Per Optimus kann das Notebook automatisch zwischen der dedizierten Nvidia-Grafikkarte und der integrierten Intel HD Graphics 4000 wechseln und dadurch die Leistungsaufnahme im Leerlauf minimieren.
Die Speicherausstattung des CX61 umfasst eine 500-GB-Festplatte sowie 4 GB RAM. Da MSI nur ein einzelnes DDR3-1333-Modul verbaut hat, fällt die Speicherbandbreite vergleichsweise niedrig aus. In der Praxis limitiert diese allerdings in den seltensten Fällen, sodass die Performance kaum geschmälert wird.
Prozessor
Um ihre volle Leistungsfähigkeit abrufen zu können, sind moderne Prozessoren vor allem auf ihren Turbo Boost angewiesen. Der Core i5-3210M unseres Testkandidaten hält sowohl bei Single- als auch Multi-Threading seine jeweils maximale Taktrate von 3,1 respektive 2,9 GHz, was in entsprechend guten Benchmarkergebnissen resultiert.
Mit 2,87 Punkten im Cinebench R11.5 platziert sich das CX61 auf einem Niveau mit dem Sony Vaio SV-E1511, HP Envy m6 und Lenovo IdeaPad Z580, welche allesamt auf die gleiche CPU setzen. Anwender, die für besonders anspruchsvolle Aufgaben wie HD-Videoschnitt noch größere Leistungsreserven benötigen, sollten sich jedoch nach einem Notebook mit Quad-Core-Prozessor umschauen: Der etwa 100 Euro teurere Core i7-3610QM bietet unter Volllast die mehr als doppelte Performance.
Cinebench R11.5 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI CX61-i530M245 | |
Lenovo IdeaPad Z580-M81EAGE | |
MSI GE60-i789W7H |
Massenspeicher
Auch wenn wir uns eine flotte SSD gewünscht hätten: In Anbetracht des Kaufpreises und der sonstigen Ausstattung ist es dem Hersteller nicht anzulasten, dass auf eine solche verzichtet wurde. Stattdessen hat MSI eine 500 GB große 2,5-Zoll-Festplatte von Hitachi verbaut (HTS545050A7E380), auf der Betriebssystem und Anwendungen Platz finden.
Das Laufwerk aus der Travelstar-Z5K500-Familie arbeitet mit einer Drehzahl von gemächlichen 5400 U/min und besitzt 8 MB Cache. Dank der sehr hohen Datendichte – Hitachi setzt nur einen einzigen Platter ein – können die sequentiellen Übertragungsraten dennoch überzeugen: HD Tune bescheinigt dem Datenträger gute 87,5 MB/s, womit sich dieser im oberen Drittel unseres Festplatten-Rankings (SSDs ausgenommen) platziert. Die Zugriffszeit fällt dagegen mit 20,2 Millisekunden bauartbedingt nur mäßig aus.
System Performance
Wie schon im Prozessor-Abschnitt können wir auch bei Systemleistung nur minimale Unterschiede zu vergleichbaren Konkurrenten verzeichnen. Die von uns ermittelten 2359 Punkte im PCMark 7 sind für ein Notebook ohne SSD durchaus ansehnlich, auch wenn die Ergebnisse dieses rein synthetischen Benchmarks nicht überbewertet werden sollten.
Mit Ausnahme der Festplatte, welche bei Installationen oder dem Start großer Anwendungen die eine oder andere Gedenksekunde benötigt, können wir das System als insgesamt recht performant beschreiben. Wenngleich sich der Prozessor nicht mit einem High-End-Modell der i7-Reihe messen kann, genügt die Leistung doch für nahezu jede aktuelle Anwendung. Unser Tipp: Mit einer kleinen SSD für Windows und die meistgenutzten Programme ließe sich das Ansprechverhalten des Notebooks noch einmal spürbar verbessern (siehe Kapitel Wartung).
PCMark 7 Score | 2359 Punkte | |
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Grafikkarte
Bei der Nvidia GeForce GT 635M handelt es sich um eine umbenannte Neuauflage der bereits 2 Jahre alten GeForce GT 555M, welche in verschiedenen Ausführungen angeboten wird. MSI hat sich leider für die langsamste Variante entschieden: Der 40-Nanometer-Chip GF108 basiert noch auf der Fermi-Architektur und integriert lediglich 96 Shader-Einheiten, welche dafür mit doppeltem Kerntakt (660-800 MHz) arbeiten. In Verbindung mit dem 2 GB großen DDR3-VRAM (128 Bit, 900 MHz) könnte die Karte auch als GeForce GT 630M verkauft werden, obwohl die Bezeichnung GT 635M eine höhere Performance suggeriert.
Und in der Tat: Mit 1252 Punkten im 3DMark 11 schlägt sich das CX61 kaum besser als mancher Kontrahent mit der nominell schwächeren GT 630M. Das zugehörige AMD Pendant, die Radeon HD 7670M, erreicht im HP Envy m6 ein ebenfalls nahezu identisches Ergebnis (1267 Punkte). Geradezu gigantisch ist der Vorsprung der GeForce GT 650M des teureren MSI GE60, welche über 2200 Punkte erzielt.
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI CX61-i530M245 | |
HP Envy m6-1101sg | |
Lenovo IdeaPad Z580-M81EAGE | |
MSI GE60-i789W7H |
3DMark 06 Standard Score | 8963 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 5168 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1252 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Sowohl die GeForce GT 635M als auch die sehr ähnliche GT 630M haben wir bereits in der Vergangenheit einer Reihe von Spieletests unterzogen, die Sie auf den jeweiligen Seiten unserer GPU-Datenbank nachvollziehen können. Wir wollen uns an dieser Stelle darum auf eine kurze Untersuchung beschränken.
In den meisten aktuellen Spielen sind die Reserven der GT 635M gerade so ausreichend, um die native Displayauflösung von 1.366 x 768 Pixeln flüssig zu bewältigen. Dabei gibt es allerdings auch Ausnahmen wie Battlefield 3, dessen opulente Optik eine deutliche Absenkung der Detailstufe erfordert. Casual-Games à la Fifa oder das nicht besonders anspruchsvolle Diablo III ermöglichen dagegen sogar zusätzliche Qualitätsfeatures wie Antialiasing. Mit Blick auf kommende Titel der nächsten 2 oder 3 Jahre dürfte dies jedoch zur Ausnahme werden – eine GeForce GT 640M oder 650M böte hier die höhere Zukunftssicherheit, falls das Budget diese erlaubt.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Battlefield 3 (2011) | 45.8 | 28.9 | 20.8 | |
Anno 2070 (2011) | 90.6 | 36 | 23.6 | |
Diablo III (2012) | 98.9 | 65.5 | 57.6 | |
Dishonored (2012) | 67.4 | 58.7 | 55.3 |
Geräuschemissionen
Der Lüfter des CX61 arbeitet selbst im Leerlauf ohne Unterbrechung und produziert dabei einen Lärmpegel von 33,7 dB(A). Damit ist unser Testkandidat in etwa so laut wie das IdeaPad Z580 von Lenovo und in sehr leisen Umgebungen auch aus einiger Entfernung wahrnehmbar. Die Zugriffsgeräusche der Festplatte werden vom Rauschen der Kühlung praktisch komplett übertönt.
Auch wenn die Lüfterdrehzahl und damit die Lautstärke unter Last weiter ansteigt, bleibt die Geräuschkulisse insgesamt erträglich. Knapp 40 dB(A) im 3DMark 06 sind für ein Gaming-Notebook dieser Klasse nicht ungewöhnlich und werden vom Spielsound meist übertönt. Wirklich störend wird der Lärm nur in Extremsituationen wie unserem Stresstest (53,6 dB(A)), die in der Praxis allerdings kaum auftreten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.7 / 33.7 / 33.7 dB(A) |
DVD |
| 36.5 / dB(A) |
Last |
| 39.6 / 53.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Nicht zuletzt durch den dauerhaft aktiven Lüfter sind die Temperaturen im Leerlauf äußerst gering und liegen im Schnitt nur etwa 5 °C über der Umgebung. Sofern die Luftschlitze nicht blockiert werden, kann das Notebook damit auch auf den Oberschenkeln betrieben werden.
Unter Last sollte man nicht nur den Luftauslass, sondern auch den Bereich oberhalb der Tastatur meiden, wo wir Werte von über 47 °C messen konnten. Relativ kühl bleiben dagegen die Handballenauflagen sowie die gesamte rechte Seite des Gerätes.
Während so mancher Konkurrent unter Volllast mit Throttling zu kämpfen hat, zeigt sich das CX61 unbeeindruckt: Belastet mit Prime95 und FurMark klettern die Temperaturen zwar bis auf 86 °C (CPU) beziehungsweise 91 °C (GPU), doch halten Prozessor und Grafikkarte weiterhin ihren Maximaltakt inklusive Turbo. In realen Anwendungen und Spielen sollte es damit auch im Hochsommer keinerlei Einschränkungen geben.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 38.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-9.3 °C).
Lautsprecher
Obwohl das Gehäuse prinzipiell für bis zu vier Lautsprecher vorbereitet ist (siehe GE60), hat der Hersteller beim CX61 nur zwei davon verbaut. Die beiden Töner oberhalb der Tastatur ermöglichen eine recht beachtliche Maximallautstärke und spielen auch qualitativ leicht über dem Durchschnitt. Hohe und mittlere Frequenzen werden sauber und voluminös wiedergegeben, nur im Bassbereich fehlt etwas der Nachdruck – externe Boxen sind darum auch in diesem Fall anzuraten. Falls ein moderner AV-Receiver zur Verfügung steht, sollte der Ton am besten digital per HDMI ausgegeben werden; andernfalls steht auch ein üblicher 3,5-Millimeter-Ausgang (Klinke) zur Verfügung.
Energieaufnahme
Wenn sich die GeForce GPU im Idle-Betrieb deaktiviert und keine Anwendung den Prozessor belastet, ist ein Leerlaufverbrauch von 10,4 bis 14,1 Watt erreichbar. Damit schont das CX61 die Stromrechnung des Anwenders und liegt auf Augenhöhe mit den meisten Kontrahenten.
Überraschend hoch präsentiert sich dagegen die Leistungsaufnahme in 3D-Spielen. 70,4 Watt im 3DMark 06 liegen deutlich über den vergleichbar schnellen Lenovo IdeaPad Z580 (57,8 Watt) und HP Envy m6 (48 Watt). Wir vermuten, dass der hochtaktende 40-Nanometer-Chip der GT 635M für diesen schlechten Wert verantwortlich ist – eine in 28 Nanometer gefertigte GT 630M (GF117) oder GT 640M LE (GK107) wäre wahrscheinlich die effizientere Wahl gewesen. Das mitgelieferte 90-Watt-Netzteil wurde jedoch ausreichend dimensioniert und bewältigt auch den Maximalverbrauch von 83,6 Watt im Stresstest ohne Schwierigkeiten.
Aus / Standby | 0.3 / 0.6 Watt |
Idle | 10.8 / 13.9 / 14.1 Watt |
Last |
70.4 / 83.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die soeben ermittelten Verbrauchswerte lassen in Verbindung mit dem kleinen 49-Wh-Akku keine besonders langen Laufzeiten erwarten. Dementsprechend enttäuscht das CX61 bereits im Battery Eater Readers Test mit lediglich 4 Stunden und 22 Minuten (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, Funkmodule und GPU inaktiv), obwohl diese Messung nur ein einfaches Leerlauf-Szenario simuliert.
In der Praxis muss sich der Anwender auf etwa 2,5 bis 3 Stunden einstellen. Wir konnten mit aktiviertem WLAN und mittlerer Displayhelligkeit (~150 cd/m²) genau 2 Stunden und 47 Minuten im Internet surfen und Videos schauen, bis die Reserven des Energiespeichers erschöpft waren. Zum Vergleich: Die Modelle von HP und Lenovo schaffen hier etwa zwei Stunden mehr.
MSI drosselt im Akkubetrieb weder Prozessor noch die Grafikkarte, sodass auch unterwegs die volle Performance zur Verfügung steht. Von einer Steckdose sollte man sich dennoch nicht allzu lange entfernen, wie der Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, Funkmodule und GPU aktiv) mit nur 1 Stunde und 21 Minuten beweist. In den meisten Spielen ist sogar bereits nach weniger als einer Stunde Schluss.
Eines kann man dem MSI CX61 sicherlich nicht absprechen: Für einen Kaufpreis von gerade einmal knapp 600 Euro bietet der 15-Zöller eine ausgesprochen solide Anwendungs- und Spiele-Performance, die bei manch anderem Hersteller deutlich teurer erkauft werden muss. Wem es allein darauf ankommt, der kann an dieser Stelle aufhören zu lesen und bedenkenlos zugreifen.
Alle anderen sollten sich bewusst sein, welche Einschränkungen hieraus resultieren: So wurde an der Qualität von Gehäuse und Eingabegeräten sichtlich gespart: Einfacher Kunststoff und Hochglanz-Oberflächen dominieren die Optik, gelegentliche Knarzgeräusche gehören zum Alltag – Gamer werden damit leben können, doch für den Office-Einsatz ist das Notebook eher weniger geeignet. Dies liegt auch an der recht präsenten Geräuschkulisse sowie dem verspiegelten Display, welches den Anwender nicht nur im Außeneinsatz mit störenden Reflexionen plagt. Die Mobilität zählt ohnehin nicht zu den größten Stärken des CX61, da der kleine Akku bei normaler Nutzung kaum 3 Stunden durchhält.
Unterm Strich muss jeder Interessent selbst abwägen, ob das MSI CX61 die persönlichen Bedürfnisse erfüllt. Wer mit den angesprochenen Schwächen leben kann, erhält ein spieletaugliches Multimedia-Notebook zum fairen Preis. Einen vergleichenden Blick auf die Konkurrenz von HP, Sony oder Lenovo sollte man aber in jedem Fall werfen.