Test Lenovo Thinkpad E555 Notebook
Die Thinkpad-E555-Reihe stellt die Neuauflage von Lenovos Einstiegsserie in das Business-Segment dar. Wir haben im Laufe der Zeit die diversen Vorgängermodelle - Thinkpad Edge E525, Thinkpad Edge E535, Thinkpad Edge E545 - getestet. Bei der neuen Serie hat Lenovo das "Edge" eingespart. Nach wie vor kommen auch bei der E555 Reihe APUs von AMD zum Einsatz. Ob das Thinkpad E555 mit seinen Vorgängern mithalten oder sie sogar überflügeln kann, verrät unser Testbericht.
Zu den Konkurrenten des Thinkpad E555 zählen alle Office-Rechner im Preisbereich von 400 bis 600, die sich an private und berufliche Anwender richten. Hier wären beispielsweise das Acer Travelmate P255-M, das Fujitsu Lifebook A544 und das HP Probook 450 bzw. Probook 455 zu nennen.
Gehäuse
Das Thinkpad E555 besitzt dieselbe Grundform wie seine Vorgänger (Thinkpad Edge E545, Thinkpad Edge E535) und sieht ihnen sehr ähnlich. Es gibt aber viele Änderungen: So fällt das E555 einige Millimeter dünner aus als seine Vorgänger. Darüber hinaus ist das Gehäuse nicht mehr schwarz gefärbt, sondern kommt in einem sehr dunklen Anthrazitton. Der die Bildschirme der Vorgänger umschließende silberne Rahmen ist verschwunden. Zudem hat Lenovo den glänzenden Kunststoff, der die Tastenzwischenräume der Vorgängermodelle ausfüllt, durch matten Kunststoff ersetzt - endlich. Auch die Gummierung der Deckelrückseite wurde eingespart. Sie fällt beim E555 deutlich fester aus als bei den Vorgängern. Der Akku des Rechners ist nicht fest verbaut. Wie auch die Vorgänger ist das E555 mit zwei Wartungsklappen bestückt.
Die Verarbeitung des Geräts geht in Ordnung - die Stabilität entspricht dem Preisniveau des Rechners. Unterhalb des Touchpads kann das Gehäuse recht leicht durchbogen werden. Das gilt auch für den Bereich links neben der Tastatur. Wird an dieser Stelle Druck ausgeübt, hebt zudem die vordere rechte Ecke des Rechners von der Unterlage ab. Auch die Baseunit dürfte sich eine Spur verwindungssteifer zeigen. Man merkt dem Rechner an, dass er dem Niedrigpreissegment zuzuordnen ist. Der Deckel kann ebenfalls verdreht werden. Dabei zeigen sich aber keine Bildveränderungen. Die Scharniere halten den Deckel fest in Position, wippen aber etwas nach. Eine Ein-Hand-Öffnung des Deckels ist möglich, wenn an diesem geruckelt wird.
Ausstattung
Gegenüber den Vorgängermodellen hat sich die Anschlussausstattung kaum geändert. Lediglich ein USB-3.0-Steckplatz wurde wegrationalisiert. Konkurrenten wie das Travelmate P255 und das Lifebook A544 haben fast eine identische Steckplatzausstattung. Allerdings besitzt nur das Thinkpad einen Docking-Anschluss (Lenovo OneLink). Die Verteilung der Anschlüsse weiß nicht zu gefallen. Auf der linken Seite befinden sich die Steckplätze auf Höhe der Handballenablage.
Kommunikation
Die Kommunikationsmodule des Thinkpad stammen von der Firma Realtek. Da wäre zum einen der WLAN-Chip RTL8723BE. Dieser unterstützt die WLAN-Standards 802.11 b/g/n. Empfangsproblemen sind wir nicht begegnet. Weder in direkter Router-Nähe (ca. 3 Meter) noch zwei Stockwerke unterhalb seines Standorts bricht die Verbindung ein. Der Gigabit-Ethernet-Chip (RTL8168/8111) ist ein alter Bekannter und steckt in unzähligen Notebooks. Auch ein Bluetooth-4.0-Modul ist vorhanden. Die verbaute Webcam erzeugt ein flaues Bild bei Auflösungen bis zu 1.280 x 720 Bildpunkten.
Sicherheit
Obwohl sich das Gerät auch an Business-Kunden richtet, fehlen Sicherheitsfunktionen wie TPM oder ein Fingerabdruckleser.
Zubehör
Dem Thinkpad liegt lediglich ein Schnellstartposter bei, das Informationen zur Sicherheit, Garantie und Einrichtung des Rechners bereithält.
Betriebssystem
Das Thinkpad wird mit vorinstalliertem Windows 8.1 (64 Bit) ausgeliefert. Eine Windows DVD liegt nicht bei. Alternativ zu Windows 8.1 kann auch Windows 7 installiert werden; Lenovo stellt die notwendigen Treiber zum Download bereit.
Wartung
Das Thinkpad verfügt über ein großes Wartungsfach, das den Zugriff auf die Festplatte, den Arbeitsspeicher, das WLAN-Modul und die BIOS-Batterie erlaubt. Das Notebook ist mit zwei Arbeitsspeicherbänken bestückt, von denen lediglich eine Bank belegt ist. Ein Tausch der Festplatte wäre möglich. Es können aber nur 2,5-Zoll-Festplatten mit einer Bauhöhe von 7 mm benutzt werden. Auch die BIOS-Batterie sind bei Bedarf auswechselbar. Bei den Vorgängermodellen des E555 kann auch auf den Lüfter zugegriffen werden. Das ist beim E555 nicht mehr möglich.
Garantie
Lenovo gewährt Besitzern des Thinkpad nur eine einjährige Garantie. Beim Lifebook A544 sieht es nicht anders aus. Nur Acer gibt auf das Travelmate P255-M eine zweijährige Garantie. Lenovo bietet für das Thinkpad vielfältige Garantieerweiterungen an. So ist beispielsweise eine dreijährige Vor-Ort-Garantie für etwa 93 Euro zu bekommen.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Vorgängermodelle des E555 sind mit guten Tastaturen ausgestattet. Beim E555 sieht es nicht anders aus. Es kommt weiterhin die bekannte AccuType-Tastatur von Lenovo zum Einsatz. Eine Beleuchtung gibt es nicht. Die Tasten besitzen eine leicht angeraute Oberfläche und eine konkave Wölbung. Sie verfügen über einen mittleren Hub und einen klaren Druckpunkt. Auch der Tastenwiderstand gefällt uns gut. Alles in allem bietet Lenovo hier eine gute Tastatur, die auch Vielschreiber zufrieden stellen sollte.
Touchpad & Trackpoint
Auch die neueste Inkarnation des Thinkpad E ist mit einem Trackpoint und einem Clickpad ausgestattet. Allerdings besteht ein kleiner Unterschied gegenüber den Vorgängermodellen: Die separaten Maustasten des Trackpoints sind verschwunden. Stattdessen stellt nun der obere Rand des Clickpads diese Tasten dar. Das multitouchfähige Clickpad belegt in etwa eine Fläche von 10 x 7,5 cm. Die glatte Oberfläche des Pads behindert die Finger nicht beim Gleiten. Auch die Nutzung der Gestensteuerung funktioniert problemlos. Das Pad besitzt einen kurzen Hub und einen deutlichen Druckpunkt. Der Trackpoint arbeitet völlig problemlos und erlaubt eine präzise Steuerung des Mauszeigers. Schon nach kurzer Zeit möchte man ihn nicht mehr missen.
Display
Das Thinkpad E555 bringt ein mattes 15,6-Zoll-Display mit, das über eine native Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten verfügt. Bei einem Notebookpreis von 449 Euro fallen die Erwartungen an den Bildschirm gering aus. So bietet der Bildschirm eine Helligkeit von nur 209,3 cd/m². Einen Wert von 250 cd/m² sollte das Display mindestens bieten. Allerdings sieht es bei Konkurrenten wie dem Lifebook A544 (196,7 cd/m²) und dem Travelmate P255-M (169,4 cd/m²) noch schlechter aus.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 203 cd/m²
Kontrast: 312:1 (Schwarzwert: 0.65 cd/m²)
ΔE Color 11.01 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 11.57 | 0.5-98 Ø5.2
39% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
41.91% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.57% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.09
Lenovo Thinkpad E555 Radeon R5 (Kaveri), A8-7100, Seagate ST500LM021-1KJ15 | Acer TravelMate P255-M-54204G50Mnss HD Graphics 4400, 4200U, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | Fujitsu LifeBook A544 HD Graphics 4600, 4200M, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | HP ProBook 455 G1 H6P57EA Radeon HD 7420G, A4-4300M, Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 | Lenovo ThinkPad Edge E545-20B2000PGE Radeon HD 8650G + HD 8570M Dual Graphics, A10-5750M, WDC Scorpio Blue WD10JPVX-22JC3T0 | |
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Display | 2% | -12% | -6% | 21% | |
Display P3 Coverage | 40.57 | 41.5 2% | 35.51 -12% | 38.48 -5% | 49.78 23% |
sRGB Coverage | 61.1 | 61.8 1% | 53.4 -13% | 56.4 -8% | 72.4 18% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 41.91 | 42.93 2% | 36.68 -12% | 39.83 -5% | 51.2 22% |
Bildschirm | 2% | -4% | 14% | -6% | |
Helligkeit Bildmitte | 203 | 186 -8% | 211 4% | 218 7% | 252 24% |
Brightness | 209 | 169 -19% | 197 -6% | 202 -3% | 224 7% |
Brightness Distribution | 85 | 85 0% | 85 0% | 83 -2% | 81 -5% |
Schwarzwert * | 0.65 | 0.7 -8% | 1.06 -63% | 0.43 34% | 1.46 -125% |
Kontrast | 312 | 266 -15% | 199 -36% | 507 63% | 173 -45% |
Delta E Colorchecker * | 11.01 | 7 36% | 6.77 39% | 10.22 7% | 6.22 44% |
Delta E Graustufen * | 11.57 | 8.1 30% | 6.82 41% | 10.5 9% | 7.52 35% |
Gamma | 2.09 105% | 2.27 97% | 2.66 83% | 2.59 85% | 2.4 92% |
CCT | 12849 51% | 9452 69% | 12864 51% | 9598 68% | |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 39 | 33.9 -13% | 36.1 -7% | 46.3 19% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 2% /
2% | -8% /
-6% | 4% /
8% | 8% /
2% |
* ... kleinere Werte sind besser
Auch Kontrast (312:1) und Schwarzwert (0,65 cd/m²) des Bildschirms lösen keine Begeisterungsstürme aus. Allerdings fallen die Werte der Vorgängermodelle noch schlechter aus. Gleiches gilt auch für die Resultate von Konkurrenten wie dem Lifebook A544 (199:1; 1,06 cd/m²) und dem Travelmate P255-M (266:1; 0,7 cd/m²). Die Farbräume AdobeRGB und sRGB kann das Thinkpad Display nicht abbilden. Hier liegen die Abdeckungsraten bei 56 Prozent (sRGB) bzw. 39 Prozent (AdobeRGB).
Im Auslieferungszustand zeigt der Bildschirm eine DeltaE-2000-Abweichung von 11,01. Das ist ein normaler Wert im Preissegment des Thinkpad. Das Ziel wäre ein Wert kleiner 3. Das Display weist einen Blaustich auf.
Das Thinkpad ist mit einem herkömmlichen TN-Panel ausgestattet. Kennzeichen dieser Bildschirme sind die eingeschränkten Blickwinkel. Während der Blickwinkel in horizontaler Richtung noch relativ groß ausfällt und somit mehrere Personen auf das Display schauen können, führt eine Änderungen in vertikaler Richtung schnell zum Einbruch des Bildes. Das E555 kann dank der matten Oberfläche durchaus im Freien benutzt werden.
Leistung
Innerhalb der Thinkpad-E555-Reihe bietet Lenovo einfache Office Notebooks für die private und berufliche Nutzung an. Der Leistung reicht für Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet völlig aus. Unser Testgerät ist für etwa 450 Euro zu bekommen. Wir konnten zum Testzeitpunkt nur zwei weitere Varianten ausfindig machen, die sich hinsichtlich des Betriebssystems von unserem Testgerät unterscheiden. Die Variante ohne Windows Betriebsystem ist für 400 Euro zu haben. Für das Modell mit Windows 7 Professional und Windows 8.1 Professional müssen etwa 550 Euro auf den Tisch gelegt werden.
Prozessor
Lenovo hat das Thinkpad E555 mit einer A8-7100 APU von AMD ausgestattet. Sie entstammt der Kaveri-APU-Generation. Bei dem CPU-Teil der APU handelt es sich um einen Vierkernprozessor, der mit einer Basisgeschwindigkeit von 1,8 GHz arbeitet. Mittels Turbo kann die Geschwindigkeit auf bis zu 3 GHz erhöht werden. AMD beziffert die TDP mit 19 Watt. Damit liegt diese etwas oberhalb derjenigen von Intels Haswell-ULV-Prozessoren (15 Watt).
Die Testresultate des Prozessors enttäuschen, denn er arbeitet nicht einmal annähernd mit seiner vollen Geschwindigkeit. Die Single-Thread-Tests der Cinebench Benchmarks bearbeitet er mit 1,8 bis 2,5 GHz. Die Multi-Thread-Tests werden mit 1,6 bis 1,8 GHz durchlaufen. Beides trifft sowohl für den Netz- als auch für den Akkubetrieb zu. Die Rechenleistung des AMD Prozessors ist damit ganz klar unter der von Intels Haswell-ULV-Core-i3-Prozessoren einzuordnen. Rechnet man einmal die Resultate der AMD CPU auf seine maximal mögliche Geschwindigkeit hoch, könnte er sich problemlos zwischen den Core-i3- und Core-i5-Prozessoren platzieren.
System Performance
Das System arbeitet rund und flüssig. Das ist nicht zuletzt der flinken Festplatte zu verdanken. Das Resultat im PC Mark 7 Benchmark fällt gut aus. PC-Mark-8-Ergebnisse können wir nicht liefern, da das Notebook mittendrin einfriert.
PCMark 7 Score | 2150 Punkte | |
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Massenspeicher
Lenovo hat dem Thinkpad eine Festplatte aus dem Hause Seagate spendiert. Sie besitzt eine Kapazität von 500 GB und arbeitet mit 7.200 Umdrehungen pro Minute. CrystalDiskMark meldet eine Lesegeschwindigkeit von 141,2 MB/s. HD Tune liefert eine durchschnittliche Transferrate von 108,5 MB/s. Hierbei handelt es sich um gute Werte für eine 7.200er-Festplatte. Leider ist die Festplatte recht laut. Zugriffe sind deutlich zu hören und übertönen den Lüfter problemlos. Viele Nutzer werden schon nach kurzer Zeit zu einer Solid State Disk greifen wollen.
Lenovo Thinkpad E555 Radeon R5 (Kaveri), A8-7100, Seagate ST500LM021-1KJ15 | Lenovo ThinkPad Edge E545-20B2000PGE Radeon HD 8650G + HD 8570M Dual Graphics, A10-5750M, WDC Scorpio Blue WD10JPVX-22JC3T0 | Fujitsu LifeBook A544 HD Graphics 4600, 4200M, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | Acer TravelMate P255-M-54204G50Mnss HD Graphics 4400, 4200U, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | |
---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | -11% | -22% | -30% | |
Read Seq | 141.2 | 84.8 -40% | 106.9 -24% | 103.7 -27% |
Write Seq | 134.1 | 84 -37% | 105.7 -21% | 99.9 -26% |
Read 512 | 49.2 | 36.51 -26% | 34.81 -29% | 31.9 -35% |
Write 512 | 69.2 | 49.44 -29% | 38.68 -44% | 44.71 -35% |
Read 4k | 0.581 | 0.54 -7% | 0.438 -25% | 0.379 -35% |
Write 4k | 0.961 | 1.449 51% | 0.889 -7% | 0.736 -23% |
Read 4k QD32 | 1.191 | 0.576 -52% | 0.976 -18% | 0.843 -29% |
Write 4k QD32 | 0.986 | 1.472 49% | 0.911 -8% | 0.724 -27% |
Grafikkarte
Die verbaute AMD APU enthält neben dem Prozessor auch einen Radeon R5 (Kaveri) Grafikkern. Er unterstützt DirectX 11.2 und arbeitet mit Geschwindigkeiten bis zu 514 MHz. Die GPU positioniert sich leistungsmäßig in etwa zwischen Intels HD Graphics 4400 und HD Graphics 4600 Kernen. Die Leistung des Radeon Chips kann durch den Einbau eines zweiten Arbeitsspeichermoduls noch gesteigert werden. Der Arbeitsspeicher arbeitet dann im Dual-Channel-Modus, wodurch die GPU besser ausgereizt wird. Wir haben es einmal ausprobiert und konnten auf diese Weise das Resultat im 3D Mark 2011 Benchmark um gut 7,5 Prozent auf 1.036 Punkte steigern.
3DMark 06 Standard Score | 4317 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3011 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 964 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 24924 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 2594 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 527 Punkte | |
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Gaming Performance
Das Thinkpad wurde nicht zur Bewältigung von Computerspielen gebaut. Die AMD APU schafft es, viele Spiele in geringer Auflösung und niedrigem bis teilweise mittlerem Qualitätsniveau flüssig auf den Bildschirm zu bringen. Wie die 3D Mark Benchmarks profitieren auch Spiele vom Dual-Channel-Modus. Wird dem E555 ein zweites Arbeitsspeichermodul spendiert, wird der Dual-Channel-Modus aktiviert und der Rechner erreicht in Spielen höhere Frameraten. Wir haben auch dies ausprobiert. So steigen die Frameraten des Spiels Tomb Raider um durchschnittlich 27,6 Prozent auf 46,7 fps (min.), 23,1 fps (mittel), 16,4 fps (hoch). Eine Steigerung um 33,1 Prozent auf 42,3 fps (min.), 23,1 fps (mittel), 18,8 fps (hoch) kann beim Spiel Bioshock: Infinite erreicht werden. Die Steigerung fällt in der Spielepraxis somit deutlich höher aus als in den 3D Mark Benchmarks.
Wer ein spielefähiges Business Notebook sucht, muss tiefer in die Tasche greifen. Hier käme beispielsweise das Acer Travelmate P255-MG (Core i5-4200U, Radeon R7 M265) in Frage, welches für etwa 700 Euro zu bekommen ist.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Dirt 3 (2011) | 61.5 | 33.2 | 24.3 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 42.9 | 22.3 | ||
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 27.4 | 18.5 | 12.9 | |
Anno 2070 (2011) | 47 | 23.1 | 14.6 | |
Alan Wake (2012) | 14.7 | 8.5 | ||
Diablo III (2012) | 41.8 | 27.3 | 21.8 | |
Dishonored (2012) | 27.7 | 21.4 | 19.7 | |
Dead Space 3 (2013) | 45 | 21.4 | 17.5 | |
Tomb Raider (2013) | 35.9 | 18.4 | 12.9 | |
StarCraft II: Heart of the Swarm (2013) | 75.3 | 28.3 | 17.6 | |
BioShock Infinite (2013) | 31 | 16.8 | 13.9 | |
Metro: Last Light (2013) | 14.9 | 11.2 | 6.9 | |
GRID 2 (2013) | 47.6 | 26.2 | 19.3 | |
Saints Row IV (2013) | 18.5 | 14.5 | 7.9 | |
The Bureau: XCOM Declassified (2013) | 19.6 | 11.2 | 8.6 | |
Total War: Rome II (2013) | 27 | 20.3 | 17.1 | |
Batman: Arkham Origins (2013) | 28 | 16 | 10 | |
Battlefield 4 (2013) | 16.5 | 12 | 9.2 | |
X-Plane 10.25 (2013) | 23.6 | 13.2 | 5.9 | |
Thief (2014) | 9.9 | 6.8 | 5.7 | |
Wolfenstein: The New Order (2014) | 17.4 | 13.9 | ||
GRID: Autosport (2014) | 60.1 | 24.4 | ||
Risen 3: Titan Lords (2014) | 21.8 | 12.8 | ||
Fifa 15 (2014) | 21.3 | 17.6 | ||
Alien: Isolation (2014) | 21.3 | 14.2 | ||
Ryse: Son of Rome (2014) | 11 | 7.2 | ||
The Evil Within (2014) | 9.4 | 7.6 | ||
F1 2014 (2014) | 34 | 25 |
Lenovo Thinkpad E555 Radeon R5 (Kaveri), A8-7100, Seagate ST500LM021-1KJ15 | Acer TravelMate P255-M-54204G50Mnss HD Graphics 4400, 4200U, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | Acer TravelMate P255-MG-54204G50Mnkk Radeon R7 M265, 4200U, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | HP ProBook 650-H5G81ET HD Graphics 4600, 4200M, Liteonit LCS-128M6S | |
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Tomb Raider | -10% | 113% | 65% | |
1024x768 Low Preset | 35.9 | 33.7 -6% | 59.4 65% | 64.8 81% |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x | 18.4 | 17.8 -3% | 43.1 134% | 32.1 74% |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x | 12.9 | 10.2 -21% | 30.9 140% | 18.2 41% |
Emissionen
Geräuschemissionen
Von dem Lüfter des Thinkpad ist insgesamt nicht viel zu hören. Unter voller Last (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) steigt der Schalldruckpegel lediglich auf bis 37,9 dB - ein sehr moderater Wert. Während des Idle-Betriebs steht der Lüfter oftmals still. Trotzdem verhält sich der Rechner in diesen Situationen keineswegs lautlos. Schuld ist die Festplatte. Lenovo hat zwar ein schnelles Modell gewählt, aber jeder Zugriff auf die Platte ist deutlich zu hören.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.7 / 34.7 / 34.7 dB(A) |
HDD |
| 35.1 dB(A) |
DVD |
| 38.8 / dB(A) |
Last |
| 36.1 / 37.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft der Prozessor des Thinkpad sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb mit 1,1 GHz. Die GPU bearbeitet den Stresstest im Netzbetrieb mit etwa 280 bis 380 MHz. Gelegentliche Ausschläge nach oben treten auf. Im Akkubetrieb wird der Grafikkern auf 281 MHz gedrosselt. Da CPU und GPU mit deutlich gedrosselten Geschwindigkeiten arbeiten, erwärmt sich das Thinkpad kaum. Selbst während des Stresstests liegen die Gehäusetemperaturen an allen Messpunkten unterhalb von 40 Grad Celsius. Das Lifebook A544 erwärmt sich etwas stärker. Schließlich steckt ein herkömmlicher Mobilprozessor in dem Rechner. Das Travelmate P255-M erwärmt sich noch geringer als die Konkurrenz.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39.2 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-11.6 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher des Thinkpad befinden sich oberhalb der Tastatur hinter einer gelochten Abdeckung. Sie erzeugen einen ganz anständigen Klang, dem es allerdings an Bass fehlt. Sprache ist gut zu verstehen. Allzu lange möchte man den Lautsprechern aber nicht zu hören. Ein besseres Klangerlebnis ist mit Kopfhörern oder externen Lautsprechern zu erreichen.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Das Netzteil des Thinkpad besitzt eine Nennleistung von 45 Watt. Somit hat der Rechner keinen allzu großen Energiebedarf. Im Idle-Modus bewegt sich die Leistungsaufnahme zwischen 10,9 und 14,3 Watt. Das sind aus heutiger Sicht keine guten Werte. Notebooks, die mit Intel-Haswell-ULV-Prozessoren bestückt sind, können mit Werten unterhalb von 10 Watt aufwarten. Als Beispiel sei hier das Travelmate P255-M genannt. Auch unter mittlerer (3D Mark 06 läuft) bzw. voller Last (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) kann das Thinkpad mit Werten von 34,1 bzw. 41,5 Watt nicht mit dem Travelmate mithalten.
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 10.9 / 14.3 / 14.9 Watt |
Last |
34.1 / 41.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im Idle-Modus hält der Akku des Thinkpad 6:44 h durch. Das Travelmate liegt knapp dahinter zurück. Der Idle-Modus wird durch den Battery Eater Readers Test überprüft. Der Bildschirm läuft auf der geringsten Helligkeitsstufe, das Energiesparprofil ist aktiviert und die Funkmodule sind abgeschaltet. Unter Last stellt das E555 den Betrieb nach 1:31 h ein. Das Travelmate (1:12 h) macht früher schlapp. Die Laufzeit unter Last wird mit dem Battery Eater Classic Test ermittelt. Dabei läuft der Bildschirm mit voller Helligkeit, das Hochleistungsprofil und die Funkmodule sind aktiviert.
Den WLAN-Test beendet das Thinkpad nach 3:58 h. Das Travelmate (5:09 h) und das Lifebook (6:50 h) können mit deutlich besseren Werten aufwarten. Bei diesem Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Die Videowiedergabedauer testen wir, indem wir den Kurzfilm Big Buck Bunny (H.264-Kodierung, 1.920 x 1.080 Bildpunkte) in einer Dauerschleife laufen lassen. Das Energiesparprofil ist aktiv, die Funkmodule sind deaktiviert, und die Display-Helligkeit wird auf etwa 150 cd/m² reguliert. Das Thinkpad hält 3:13 h durch.
Insgesamt können die Laufzeiten des Thinkpad nicht wirklich beeindrucken. Gemessen an der Akkukapazität (48 Wh) sollte der Rechner deutlich länger durchhalten. Das leistungsstärkere Lifebook A544 hält bei fast identischer Kapazität (49 Wh) im praxisnahen WLAN-Test knapp 3 Stunden länger durch.
Lenovo Thinkpad E555 Radeon R5 (Kaveri), A8-7100, Seagate ST500LM021-1KJ15 | Lenovo Thinkpad Edge E535-NZR5BGE Radeon HD 7640G, A8-4500M, WDC Scorpio Blue WD7500BPVT-08HXZT3 | Lenovo ThinkPad Edge E545-20B2000PGE Radeon HD 8650G + HD 8570M Dual Graphics, A10-5750M, WDC Scorpio Blue WD10JPVX-22JC3T0 | Fujitsu LifeBook A544 HD Graphics 4600, 4200M, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | Acer TravelMate P255-M-54204G50Mnss HD Graphics 4400, 4200U, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | |
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Akkulaufzeit | 15% | -6% | 72% | 2% | |
Idle | 404 | 506 25% | 391 -3% | 389 -4% | |
WLAN (alt) | 238 | 288 21% | 256 8% | 410 72% | 309 30% |
Last | 91 | 91 0% | 70 -23% | 72 -21% |
Fazit
Lenovo bietet mit dem Thinkpad E555 ein einfaches Office-Notebook für den privaten und beruflichen Gebrauch an. Der Rechner hat genug Leistung für Office- und Internetanwendungen zu bieten. Er erwärmt sich während des Betriebs kaum und könnte sehr leise vor sich hin werkeln - wenn die laute Festplatte getauscht würde. Die Eingabegeräte wissen - wie auch schon bei den Vorgängermodellen - sehr zu gefallen. Die Anzahl der Anschlüsse kann über eine Dockingstation erweitert werden. Der matte Bildschirm wird keine Preise gewinnen, geht aber gemessen am Preisniveau noch gerade in Ordnung. Die Akkulaufzeiten fallen recht mau aus.
Im Vergleich mit seinen Vorgängern enttäuscht das Thinkpad E555 ein wenig, denn es sind kaum Fortschritte zu erkennen - teilweise ist das Gegenteil eingetreten. So können sowohl das Thinkpad Edge E535 als auch das Thinkpad Edge E545 mehr CPU-Leistung freisetzen als das E555. Darüber hinaus haben sich auch die Akkulaufzeiten ein wenig verschlechtert - bei identischen Akkukapazitäten.
Das Acer Travelmate P255-M bietet deutlich mehr Rechenleistung als das Thinkpad, kostet aber auch gut 50 bis 100 Euro mehr. Das Fujitsu Lifebook A544 überbietet in Sachen Rechenleistung beide Konkurrenten und kann sich zudem noch mit den besten Akkulaufzeiten unter unseren drei Vergleichsgeräten rühmen. Aber auch dieser Rechner hat in der von uns getesteten Variante einen um gut 100 Euro höheren Preis als das Thinkpad.