Test Lenovo ThinkPad T450 Ultrabook
So sehr das Lenovo ThinkPad T450s in unserem jüngst durchgeführten Test auch glänzen konnte – mit Einstiegspreisen weit jenseits der 1.000-Euro-Marke ist der High-End-Bolide nicht für unbedingt für jeden Geldbeutel erschwinglich. Glücklicherweise hat der Hersteller jedoch noch eine etwas günstigere Alternative im Programm: Das ThinkPad T450.
Die mögliche Kostenersparnis beruht hauptsächlich auf der abgespeckten Ausstattung der Basismodelle, die auch mit Core-i3-Prozessoren sowie einfachen WXGA-Displays erhältlich sind. Gegen Aufpreis lässt sich das T450 allerdings fast genauso üppig wie das T450s konfigurieren – nur einige Schmankerl wie ein Full-HD-IPS-Panel bleiben ausschließlich dem höher positionierten Schwestermodell vorbehalten. Unser Testgerät entstammt dem Lenovo-Campus-Programm und kann darum ausschließlich von Schülern, Studenten oder Lehrkräften erworben werden. Im Gegenzug punktet das derzeit rund 1.150 Euro teure Modell mit einem schnellen Core i5-5200U, 8 GB RAM sowie einer 256-GB-SSD. Das 14 Zoll große Display löst mit immerhin 1.600 x 900 Pixeln auf und wird von der integrierten HD Graphics 5500 befeuert.
Zur Konkurrenz des ThinkPad T450 zählen unter anderem das Dell Latitude E7450, das HP EliteBook 840 G2 sowie das AsusPro Advanced BU401LA. Darüber hinaus wollen wir untersuchen, ob die Preisdifferenz gegenüber dem T450s angemessen erscheint – oder man besser gleich zu Lenovos Flaggschiff greifen sollte.
Unterschiede zum Vorgängermodell
Identische Abmessungen, identisches Gewicht – das Gehäuse hat Lenovo offensichtlich unverändert vom ThinkPad T440 übernommen. Wir wollen darum auf eine erneute Analyse verzichten und hierfür auf unseren letztjährigen Test verweisen. Gegenüber dem T450s weist das T450 eine etwas größere Tiefe und ein rund 150 Gramm höheres Gewicht auf, was unter anderem auf unterschiedliche Gehäusematerialien zurückzuführen ist. Beispielsweise besteht der Displaydeckel nur aus GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff, T450) und nicht dem noch leichteren CFK (kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff, T450s).
In einigen anderen Disziplinen sind Neuerungen im Vergleich zum T440 zu verzeichnen: So wurde das Anschlussfeld um einen dritten USB-3.0-Port erweitert (gleiches Layout wie beim T450s) und im Gehäuseinneren in zweiter DDR3-Slot verbaut. In diesem Punkt sticht das T450 sogar das T450s aus, welches nur einen Slot sowie 4 GB fest verlöteten Speicher bietet.
Last but not least: Selbstverständlich kommt auch das T450 mit der für alle 2015er ThinkPads typischen, überarbeiteten UltraNav Einheit bestehend aus Touchpad sowie Trackpoint inklusive dedizierten Tasten daher. Auch hierzu können Sie weitere Details im Test des T450s nachlesen.
(Anschlussbilder zeigen das ThinkPad T450s mit identischem Layout)
Display
Käufer des T450 können zwischen insgesamt drei verschiedenen 14-Zoll-Displays wählen, die allesamt auf der preiswerten TN-Technik basieren: Den Einstieg bildet ein WXGA-Panel mit 1.366 x 768 Pixeln (200 cd/m², 350:1, 112 ppi); darüber siedelt sich das von uns getestete WXGA++-Modell mit 1.600 x 900 Bildpunkten an (250 cd/m², 400:1, 131 ppi). Opional hat Lenovo auch eine Touchscreen-Variante des letztgenannten Displays im Programm, die aber nicht nur den Preis, sondern auch Gewicht und Dicke des Notebooks in die Höhe treibt. Obendrein verringert der zusätzliche Touchscreen Layer die Bildhelligkeit (212,5 cd/m²).
Leider haben die vom Hersteller versprochenen Helligkeitswerte ohnehin nicht viel mit der Realität gemein: Statt 250 cd/m² messen wir bei unserem Testsample nur bescheidene 163 cd/m² – eine mehr als eklatante Abweichung. Hinzu kommt, dass das LED-Backlight nicht die gesamte Bildfläche gleichmäßig ausleuchtet, sondern von oben nach unten merklich schwächer wird. Reduziert man die Helligkeit, zeigt das Panel ein schwaches PWM-Flimmern, welches den meisten Anwendern jedoch nicht auffallen dürfte; wir haben zum Nachweis eine 60-fps-Videoaufnahme benötigt.
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Ausleuchtung: 68 %
Helligkeit Akku: 166 cd/m²
Kontrast: 234:1 (Schwarzwert: 0.71 cd/m²)
ΔE Color 7.16 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 7.62 | 0.5-98 Ø5.2
37.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
40.94% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
59.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.62% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.25
Lenovo ThinkPad T450 | Dell Latitude E7450 | HP EliteBook 840 G2 | AsusPro Advanced BU401LA | Lenovo ThinkPad T440 | Lenovo ThinkPad T450s | |
---|---|---|---|---|---|---|
Display | 63% | -2% | 18% | 5% | 51% | |
Display P3 Coverage | 39.62 | 66.6 68% | 38.82 -2% | 46.98 19% | 41.69 5% | 64.8 64% |
sRGB Coverage | 59.6 | 92.4 55% | 58.4 -2% | 69.8 17% | 62.3 5% | 83.8 41% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 40.94 | 67.7 65% | 40.11 -2% | 48.67 19% | 43.13 5% | 61.2 49% |
Bildschirm | 83% | -0% | 23% | 9% | 92% | |
Helligkeit Bildmitte | 166 | 280 69% | 267 61% | 216 30% | 294 77% | 272 64% |
Brightness | 163 | 257 58% | 240 47% | 209 28% | 268 64% | 268 64% |
Brightness Distribution | 68 | 75 10% | 84 24% | 89 31% | 86 26% | 91 34% |
Schwarzwert * | 0.71 | 0.3 58% | 0.8 -13% | 0.436 39% | 0.918 -29% | 0.245 65% |
Kontrast | 234 | 933 299% | 334 43% | 495 112% | 320 37% | 1110 374% |
Delta E Colorchecker * | 7.16 | 3.45 52% | 12.71 -78% | 9.63 -34% | 10.9 -52% | 4.35 39% |
Delta E Graustufen * | 7.62 | 3.35 56% | 13.91 -83% | 10.72 -41% | 11.88 -56% | 3.7 51% |
Gamma | 2.25 98% | 2.37 93% | 2.35 94% | 2.49 88% | 2.37 93% | 2.68 82% |
CCT | 9371 69% | 6940 94% | 20099 32% | 12873 50% | 15518 42% | 6076 107% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 37.8 | 60 59% | 37.2 -2% | 44.8 19% | 40 6% | 54.7 45% |
Color Space (Percent of sRGB) | 92 | 83.5 | ||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 73% /
77% | -1% /
-1% | 21% /
22% | 7% /
8% | 72% /
81% |
* ... kleinere Werte sind besser
Wie bereits angedeutet, handelt es sich bei dem von Samsung stammenden Display (Modellnummer LTN140KT14401) um ein sogenanntes TN-Panel. Zu den vielfältigen Nachteilen dieser Technik zählt unter anderem ein tendenziell niedrigerer Kontrast als bei einem höherwertigen, aber auch etwas teureren IPS-Modell. Das hier vorliegende Exemplar schneidet mit einem Verhältnis von 234:1 ganz besonders schlecht ab und verfehlt damit abermals die Angabe aus Lenovos Datenblatt (400:1). Infolgedessen erscheint die Darstellung ausgesprochen blass und leblos, schwarze Bildbestandteile driften vor allem bei niedriger Umgebungshelligkeit in helles Grau ab.
Es dürfte kaum überraschen, dass die Anzeige angesichts der bis hierher arg enttäuschenden Vorstellung auch beim Thema Farbwiedergabe schwächelt. Ab Werk leidet das Display unter einem sichtbaren Blaustich, der sich – ebenso wie die hohen Delta-E-Abweichungen bei Farben und Graustufen – jedoch mittels nachträglicher Kalibrierung deutlich reduzieren lässt. Dennoch bleibt das ThinkPad T450 (zumindest ohne externen Monitor) für professionelle Grafiker und Fotografen ungeeignet, da wichtige Farbräume wie Adobe- oder sRGB nur unzureichend abgedeckt werden.
Trotz entspiegelter Displayoberfläche können wir das T450 nicht für den Außeneinsatz empfehlen. Die viel zu niedrige Maximalhelligkeit erschwert bereits im Schatten die Ablesbarkeit, bei direktem Sonnenlicht ist der Bildinhalt gar nur noch schemenhaft zu erkennen. Im Konkurrenzvergleich bleibt unserem Kandidaten damit nur der letzte Platz – eine äußerst beschämende Leistung angesichts des gut vierstelligen Kaufpreises.
Außeneinsatz
Eine unverfälschte Darstellung bekommt der Anwender nur bei senkrechtem Blick auf das Display zu sehen. Schon geringe Abweichungen, insbesondere nach oben oder unten, ziehen einen starken Kontrastabfall und/oder Farbinvertierungen nach sich. Im Alltag erweist sich dies des Öfteren als äußerst störende Einschränkung, die unserer Forderung nach einem blickwinkelstabilen, hellen und kontraststarken IPS-Panel weiteren Nachdruck verleiht.
Leistung
Der Intel Core i5-5200U tritt die Nachfolge der beliebten Haswell Modelle Core i5-4200U und Core i5-4210U an. Neben leicht höheren Taktraten von 2,2 bis 2,7 GHz (2 Kerne: 2,5 GHz) bietet der Dual-Core-Chip auch eine um rund 5 Prozent gesteigerte Pro-MHz-Leistung, die der optimierten Broadwell Mikroarchitektur zu verdanken ist. Trotz neuem 14-Nanometer-Fertigungsprozess bleibt die nominelle TDP mit 15 Watt unangetastet. Viele weitere Informationen und Benchmarks können unserer CPU-Datenbank entnommen werden.
Dedizierte Grafiklösungen hat Lenovo für das ThinkPad T450 nicht vorgesehen, sodass sich die integrierte HD Graphics 5500 allein um die Bildausgabe kümmern muss. Obwohl statt 20 Ausführungseinheiten (HD Graphics 4400, Haswell) nun 24 EUs zur Verfügung stehen und auch die aktuelle DirectX-11.2-API unterstützt wird, ordnet sich die HD 5500 nur im Low-End-Segment ein – für aktuelle 3D-Spiele gibt es zweifellos bessere Alternativen.
In puncto Speicherausstattung glänzt unser Proband mit einer 256-GB-SSD und immerhin 8 GB DDR3L-1600. Von den beiden DIMM-Slots hat der Hersteller dabei nur einen bestückt, was einerseits künftige Aufrüstpläne erleichtert, andererseits jedoch den Speicher-Controller in den langsameren Single-Channel-Modus zwingt. Ebenso wie andere Broadwell Notebooks arbeitet auch das T450 auch problemlos mit (leider noch sehr teuren) 16-GB-Modulen zusammen – prinzipiell wäre also ein RAM-Ausbau von bis zu 32 GB möglich.
Core i5-5200U | Core i5-4200U | Core i5-4210U | |
---|---|---|---|
Architektur |
Broadwell | Haswell | Haswell |
Fertigung |
14 nm | 22 nm | 22 nm |
Basistakt / Turbo DC / Turbo SC |
2,2 / 2,5 / 2,7 GHz | 1,6 / 2,3 / 2,6 GHz | 1,7 / 2,4 / 2,7 GHz |
Kerne/Threads |
2/4 | 2/4 | 2/4 |
L3-Cache |
3 MB | 3 MB | 3 MB |
Grafikeinheit |
HD Graphics 5500 24 EUs, 300 - 900 MHz |
HD Graphics 4400 20 EUs, 200 - 1.000 MHz |
HD Graphics 4400 20 EUs, 200 - 1.000 MHz |
Speichercontroller |
Dual-Channel 1.600 MHz | Dual-Channel 1.600 MHz | Dual-Channel 1.600 MHz |
Systeminformationen Lenovo ThinkPad T450-20BV001VGE
Prozessor
Egal ob Akku- oder Netzbetrieb: Der Turbo des Core i5-5200U wird stets optimal ausgenutzt, das heißt auch in längeren Benchmarks liegen die Maximaltaktraten von 2,5 GHz (Multi-Threading) respektive 2,7 GHz (Single-Threading) konstant an. Damit erreicht das ThinkPad exakt das Performance-Niveau des EliteBook 840 G2 mit gleicher CPU und übertrifft den i5-4200U im Vorgängermodell um etwa 10 bis 15 Prozent.
Wahlweise lässt sich das T450 auch mit schnelleren Broadwell Prozessoren wie dem i5-5300U oder i7-5600U konfigurieren. Angesichts deren bescheidener Mehrleistung von lediglich etwa 8 beziehungsweise 18 Prozent sollte man sich die dafür fälligen Aufpreise allerdings besser zweimal überlegen – in einer subjektiv spürbaren Größenordnung bewegen sich die Differenzen jedenfalls nicht.
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T450-20BV001VGE | |
Lenovo ThinkPad T450s-20BWS03F00 | |
Dell Latitude E7450 | |
Asus ASUSPRO Advanced BU401LA-CZ020G | |
HP EliteBook 840 G2 | |
Lenovo ThinkPad T440 20B6A002PB | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T450-20BV001VGE | |
Lenovo ThinkPad T450s-20BWS03F00 | |
Dell Latitude E7450 | |
Asus ASUSPRO Advanced BU401LA-CZ020G | |
HP EliteBook 840 G2 | |
Lenovo ThinkPad T440 20B6A002PB |
Cinebench R15 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T450-20BV001VGE | |
Lenovo ThinkPad T450s-20BWS03F00 | |
Dell Latitude E7450 | |
Asus ASUSPRO Advanced BU401LA-CZ020G | |
HP EliteBook 840 G2 | |
Lenovo ThinkPad T440 20B6A002PB | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T450-20BV001VGE | |
Lenovo ThinkPad T450s-20BWS03F00 | |
Dell Latitude E7450 | |
Asus ASUSPRO Advanced BU401LA-CZ020G | |
HP EliteBook 840 G2 | |
Lenovo ThinkPad T440 20B6A002PB |
X264 HD Benchmark 4.0 | |
Pass 1 (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T450-20BV001VGE | |
Lenovo ThinkPad T450s-20BWS03F00 | |
Dell Latitude E7450 | |
Asus ASUSPRO Advanced BU401LA-CZ020G | |
Lenovo ThinkPad T440 20B6A002PB | |
Pass 2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T450-20BV001VGE | |
Lenovo ThinkPad T450s-20BWS03F00 | |
Dell Latitude E7450 | |
Asus ASUSPRO Advanced BU401LA-CZ020G | |
Lenovo ThinkPad T440 20B6A002PB |
Massenspeicher
Im Gegensatz zur Basisversion des T450, die mit einer preiswerten 500-GB-Festplatte vorliebnehmen muss, verfügt unser Testgerät über eine schnelle SSD im 2,5-Zoll-Format. Der M.2-2242-Slot des Notebooks bleibt damit ab Werk unbelegt und kann vom Anwender mit einer weiteren SSD oder einem WWAN-Modul versehen werden.
Bei dem bereits verbauten Laufwerk handelt es sich um eine Samsung PM851, die eng mit der eher Consumer-orientierten SSD-840-Baureihe verwandt ist und ebenfalls auf TLC-Flashspeicher setzt. Mit Ausnahme der nur mäßigen Performance beim sequentiellen Schreiben können die von uns ermittelten Datenraten durchgängig überzeugen – und das ist noch nicht alles: SSDs von Samsung zählen zu den zuverlässigsten Modellen auf dem Markt, was vielen Kunden sogar noch wichtiger als das letzte Quäntchen Leistung sein dürfte.
System Performance
Die Kombination aus reaktionsschneller SSD und flottem Prozessor sorgt für ein ausgesprochen ansprechfreudiges Gesamtsystem, welches übliche Office-Anwendungen ohne Schwierigkeiten meistert. Auch für Multitasking hält das T450 dank 8 GB RAM genügend Reserven bereit, wenngleich die beiden Kerne des Core i5-5200U hier früher oder später an ihre Grenzen stoßen. Immerhin: Bei einer TDP von lediglich 15 Watt erreicht die CPU in etwa die gleiche Leistung wie ein Core i5-3210M mit 35 Watt anno 2012 – in den vergangenen drei Jahren ist die T-Serie somit kaum schneller, dafür aber sparsamer und mobiler geworden. Ob man diese Entwicklung eher positiv oder negativ sehen möchte, liegt im Auge des Betrachters – glücklicherweise hat Lenovo mit dem ThinkPad T440p auch eine passende Alternative für Performance-Junkies im Programm.
Im synthetischen PCMark ordnet sich das T450 auf dem Niveau des HP EliteBook 840 G2 ein, während die mit stärkeren Prozessoren bestückten Latitude E7450 und ThinkPad T450s knapp in Führung gehen. Das AsusPro BU401LA überrascht mit dem besten Ergebnis im PCMark 7, fällt im aktuelleren PCMark 8 jedoch weit zurück – ein auch für uns nicht wirklich nachvollziehbares Verhalten, das womöglich auf eine jeweils unterschiedliche Gewichtung einzelner Leistungsfaktoren zurückzuführen ist.
PCMark 7 - Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T450-20BV001VGE | |
Dell Latitude E7450 | |
HP EliteBook 840 G2 | |
Asus ASUSPRO Advanced BU401LA-CZ020G | |
Lenovo ThinkPad T450s-20BWS03F00 |
PCMark 7 Score | 4241 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2989 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3125 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4101 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Als mittlere, auch GT2 genannte Ausbaustufe der Broadwell GPU siedelt sich die HD Graphics 5500 (24 EUs) genau zwischen der HD Graphics (GT1, 12 EUs) sowie der HD Graphics 6000 (GT3, 48 EUs) an. Die GT1-Version ist dabei ausschließlich in Celeron- und Pentium Prozessoren zu finden, wohingegen die GT3-Variante einigen wenigen Core-i5- und Core-i7-Modellen vorbehalten bleibt.
Anders als unser damaliges T440 Testgerät tritt das T450 in diesem Artikel mit nur einem Speichermodul an, was die 3D-Performance um rund 20 Prozent schmälert. Dies entspricht in etwa der Leistungsdifferenz zwischen HD Graphics 4400 und HD Graphics 5500 – oder anders gesagt: Eine HD 5500 mit Single-Channel-Anbindung kann sich nicht von der HD 4400 mit Dual-Channel-Speicher absetzen.
Multimedia-Aufgaben und einfache 3D-Anwendungen darf man dem ThinkPad dennoch ohne Weiteres zumuten, sogar kleinere CAD-Projekte sind mit gewissen Abstrichen möglich. Bei darüber hinausgehenden Anforderungen empfiehlt sich jedoch die Wahl eines Notebooks mit dedizierter GPU – schon absolute Low-End-Lösungen wie eine GeForce 820M rechnen abseits von 3DMark & Co. oftmals gut 50 Prozent schneller.
3DMark 11 Performance | 976 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 39908 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4544 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 597 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Da wir die HD Graphics 5500 bereits mehrfach im Test hatten, wollen wir die Spiele-Performance an dieser Stelle nur kurz untersuchen und auf die zahlreichen Benchmark-Ergebnisse in unserer Datenbank verweisen. Zusammengefasst: Aktuelle Titel wie Battlefield Hardline ruckeln selbst bei minimalen Einstellungen und 1.024 x 768 Pixeln unspielbar vor sich hin. Ältere Klassiker à la Dota 2 oder Counter-Strike: GO bewältigt die Intel-GPU dagegen problemlos, teilweise sogar in nativer Displayauflösung.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 44.9 | 22.6 | 14.7 | |
Dota 2 (2013) | 58.3 | 33.7 | ||
Thief (2014) | 13.5 | 9.1 | 7.5 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Moderne ULV-Prozessoren bewegen sich im Leerlauf und bei Teillast auf einem derart niedrigen Verbrauchslevel, dass in den meisten Fällen keine aktive Kühlung mehr benötigt wird. Dies gilt auch für unser ThinkPad – im Alltag tritt der Lüfter praktisch nie in Aktion und hinterlässt so ein absolut lautloses Gesamtsystem. Allerdings nur, wenn man wie wir eine Konfiguration ohne mechanischen Datenträger wählt.
Erst bei anhaltender Vollauslastung springt die Kühlung nach einiger Zeit an und erreicht maximal rund 35 dB(A). Obwohl das T450 damit minimal über dem T440 (max. 33,5 dB(A)) oder EliteBook 840 G2 (max. 34,2 dB(A)) liegt, lässt sich das Notebook ebenfalls als extrem leise und keinesfalls störend bezeichnen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.2 / 29.2 / 29.2 dB(A) |
Last |
| 34.9 / 35.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-451 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Trotz dem nur sporadisch laufenden Lüfter muss sich der Anwender keine Sorgen machen, dass die Temperaturentwicklung kritische Ausmaße erreicht. Lediglich mittig an der Unterseite, genau über dem Prozessor, bildet sich in unserem Stresstest ein 47 °C heißer Hotspot heraus. Ansonsten wird das gesamte Gerät kaum handwarm und kann ohne Probleme auf den Oberschenkeln betrieben werden.
Nach einem kurzzeitigen Peak von rund 74 °C pendelt sich die Kerntemperatur des mit Prime95 und FurMark belasteten Core i5-5200U bei absolut unbedenklichen 66 °C ein. Dennoch kommt es wie bei sämtlichen Konkurrenzmodellen zu leichtem Throttling (CPU: 1,5 GHz, GPU: 750 MHz) – hier limitiert trotz 14-Nanometer-Fertigung schlicht die niedrige TDP. Abseits synthetischer Auslastungstools ist ein solches Verhalten nicht zu beobachten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.3 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-3.7 °C).
Lautsprecher
Die integrierten Stereolautsprecher scheint Lenovo weitgehend unverändert vom Vorgänger übernommen haben. Für einfache Zwecke wie Skype reichen die sehr laut und klar aufspielenden Boxen vollkommen aus, doch leider mangelt es der Wiedergabe am gewünschten Nachdruck im Bassbereich. Im Vergleich mit anderen Office-Notebooks schneidet das ThinkPad damit nur mittelmäßig ab, sodass man gegebenenfalls über den Anschluss eines externen Soundsystems per Klinkenbuchse nachdenken sollte. Alternativ kann das Tonsignal auch digital via Mini-DisplayPort ausgegeben werden.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Benötigte das T440 im Leerlauf noch mindestens 4,1 bis 9,7 Watt, begnügt sich das T450 mit lediglich 3 bis 6,4 Watt. Es wäre allerdings falsch, die gesamte Ersparnis der neuen Broadwell Plattform zuzuschreiben – das hellere Display und die klassische Festplatte des T440 dürften für den größten Teil dieser Differenz verantwortlich sein.
Unter Last schießt der Verbrauch zunächst für etwa 30 Sekunden auf gut 40 Watt, um anschließend wieder knapp unter die 30-Watt-Marke abzusinken. Dieser Abfall ist auf die einsetzende TDP-Abregelung zurückzuführen: Temporär darf der Core i5 auch deutlich mehr als die spezifizierten 15 Watt aufnehmen, sofern bestimmte Parameter (Temperatur, begrenzte Zeitspanne) erfüllt sind. Das mitgelieferte Netzteil erscheint mit einer maximalen Ausgangsleistung von 45 Watt passend dimensioniert.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 3 / 5.5 / 6.4 Watt |
Last |
28.4 / 40.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Extech Power Analyzer 380803 |
Akkulaufzeit
Das T450 setzt auf das gleiche Akku-System wie das Schwestermodell T450s: Statt eines großen Akkus verbaut Lenovo zwei kleinere, von denen einer im Gehäuseinneren verschraubt (24 Wh), der andere an der Rückseite des Notebooks eingesetzt wird (24 Wh, optional 48 oder 72 Wh erhältlich). Vorteil dieser Lösung: Der externe Akku kann unterwegs gewechselt werden, ohne das Gerät zuvor herunterfahren zu müssen. Insgesamt stehen dem ThinkPad somit 48 Wh elektrische Energie zur Verfügung, etwas weniger als dem Latitude E7450 (54 Wh) oder EliteBook 840 G2 (50 Wh).
Die niedrige Leistungsaufnahme lässt eigentlich lange Laufzeiten erwarten, was allerdings nur im Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, WLAN aus) der Fall ist. Bei praxisnaher Teillast und angepasster Displayhelligkeit (rund 150 cd/m²) geht dem T450 in unseren WLAN- und H.264-Messungen bereits nach gut 5 Stunden die Puste aus – im Konkurrenzvergleich ein eher unterdurchschnittliches Ergebnis. Bis die Akkus anschließend wieder vollständig geladen sind, vergehen etwa 3 Stunden.
Lenovo ThinkPad T450-20BV001VGE 48 Wh | Dell Latitude E7450 54 Wh | HP EliteBook 840 G2 50 Wh | Asus ASUSPRO Advanced BU401LA-CZ020G 53 Wh | Lenovo ThinkPad T450s-20BWS03F00 48 Wh | Lenovo ThinkPad T440 20B6005YGE 48 Wh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 20% | 15% | 1% | -8% | -3% | |
Idle | 935 | 714 -24% | 961 3% | 699 -25% | 774 -17% | 858 -8% |
H.264 | 300 | 452 51% | 324 8% | 296 -1% | 322 7% | |
WLAN | 324 | 422 30% | 422 30% | 276 -15% | ||
Last | 93 | 115 24% | 112 20% | 120 29% | 88 -5% | 96 3% |
WLAN (alt) | 459 | 310 | 336 | 260 |
Fazit
Pro
Contra
Wer billig kauft, kauft zweimal: Zugegebenermaßen, der Spruch ist etwas abgedroschen und das ThinkPad T450 wahrlich kein Produkt, welches das Prädikat "billig" verdient hätte. Ein Fünkchen Wahrheit steckt jedoch tatsächlich drin: Lenovos Entscheidung, ein derart minderwertiges Display in einem weit über 1.000 Euro teuren Notebook zu verbauen – und das mutmaßlich nur, um den noch höheren Preis des T450s zu rechtfertigen –, erscheint nur schwer nachvollziehbar.
Das arg enttäuschende TN-Panel ist umso ärgerlicher, als dass das T450 ansonsten kaum Anlass zur Kritik bietet. Gehäuse, Anschlüsse und Eingabegeräte unterscheiden sich kaum bis gar nicht vom teureren Schwestermodell, und auch die Geräusch- und Temperaturentwicklung bewegt sich auf einem vergleichbar niedrigen Niveau. Überdies glänzt unser Testgerät mit einer sehr ausgewogenen Ausstattung bestehend aus Core-i5-Prozessor, 8 GB RAM und SSD, die einen gesunden Kompromiss zwischen Performance und Kosten darstellt. Noch etwas besser könnten die Laufzeiten ausfallen, doch lässt sich dieses Manko relativ preiswert und unkompliziert durch einen größeren Akku ausmerzen.
Unterm Strich dürfte das ThinkPad T450 lediglich für all jene Käufer interessant sein, die vorwiegend am heimischen Schreibtisch arbeiten und dort auf einen externen Monitor zurückgreifen.
Allen anderen würden wir den Aufpreis zum T450s oder einen Blick auf die Konkurrenz von HP oder Dell ans Herz legen. Beide Kontrahenten sind (zumindest optional) mit hellen, hochauflösenden und blickwinkelstabilen IPS-Displays erhältlich und müssen sich auch qualitativ nicht vor der ThinkPad Baureihe verstecken.
Lenovo ThinkPad T450-20BV001VGE
- 04.04.2015 v4 (old)
Sebastian Jentsch