Test Lenovo ThinkPad L380 Yoga Convertible
Die Einführung der ThinkPad-Yoga-Serie im Jahr 2013 war ohne Zweifel eine der bedeutendsten Erweiterungen des ThinkPad-Portfolios seit Lenovo das IBM-ThinkPad-Geschäft übernommen hat. Das ThinkPad Yoga löste die alte X-Tablet-Serie mit Modellen wie dem ThinkPad X230 Tablet ab und war zusätzlich auch deshalb bedeutend, weil es ein Design aus dem Privatkundenbereich, aus dem die Lenovo-Yoga-Serie ja stammt, in den Business-Markt übersetzte. Seit dem ersten Lenovo ThinkPad Yoga hat der Hersteller diese Serie behutsam weiterentwickelt, allerdings blieb sie immer auf den High-End-Bereich begrenzt. Mit der diesjährigen ThinkPad-Generation hat Lenovo nun die ThinkPad-Yoga-Serie als eigenständige Produktlinie aufgegeben, stattdessen bringt man selektiv Yoga-Versionen von anderen ThinkPad-Modellen auf den Markt.
Genau das ist unser heutiges Testgerät: Das neue ThinkPad L380 Yoga ist eine Yoga-Version des Thinkpad L380, dem Nachfolger des ThinkPad 13. Das völlig neue Modell vereint das Design und die Features eines ThinkPad Yoga Laptops mit einem deutlich niedrigeren Preis. Während andere Lenovo-Yoga-Laptops in der ThinkPad-Serie wie das ThinkPad X380 Yoga deutlich über 1.000 Euro kosten, liegt der Einstiegspreis des L380 Yoga knapp unterhalb dieser kritischen Marke. Unser Testgerät mit der Modellnummer 20M7001BGE ist aktuell zum Beispiel bei verschiedenen Händlern ab 990 Euro verfügbar, dafür bekommt man den Intel Core i5-8250U, 8 GB RAM und eine 256-GB-SSD. In der Campus-Version gibt es dieses Modell auch noch mal knapp 60 Euro günstiger.
Die Kombination aus einem Budget-Business-Notebook und einem Convertible ist tatsächlich vergleichsweise einzigartig. Am ehesten vergleichbar ist vielleicht das Dell Latitude 5289 2-in-1, das allerdings doch noch etwas teurer ist und somit eher mit dem ThinkPad X380 Yoga konkurriert. Dieses ist natürlich auch eine wichtige Vergleichsreferenz, wenn man sehen will, ob und wo Lenovo Kompromisse gemacht hat, um den günstigeren Preis zu erreichen. Zusätzlich vergleichen wir das ThinkPad L380 Yoga auch noch mit dem HP Elitebook x360 1030 G2 (obwohl dieses ebenfalls in einer ganz anderen Preisklasse spielt) sowie mit dem Nicht-Convertible-Vorgänger Lenovo ThinkPad 13 und mit dem Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018.
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Details
Gehäuse – ThinkPad Yoga mit Glasfaser-Alu-Chassis
Das ThinkPad L380 Yoga ist kein Modell, das die Grundfesten des ThinkPad-Designs erschüttert – trotz einer optionalen silbernen Version. Das schwarze Gehäuse ist mit Ausnahme des Displayrahmens komplett matt, die Yoga-Notebook-Scharniere kennen wir so schon von den anderen ThinkPad-Yoga-Modellen der letzten Jahre und das Design des Innenraums ist allen anderen aktuellen ThinkPads sehr ähnlich. Das L380 Yoga ist optisch sehr schlicht, wobei der rote TrackPoint mit seinen zugehörigen Tasten sowie die ThinkPad-Logos die hervorstechenden Design-Highlights sind. Die Gehäuseform ist nach vorne leicht spitz zulaufend, was aber nicht ganz so stark ausgeprägt ist wie bei Modellen wie dem ThinkPad T480s oder dem ThinkPad X280.
Die Unterschiede zu anderen Modellen liegen vor allem in den Gehäusematerialien. Der Vorgänger Thinkpad 13 hatte zum Beispiel ein Kunststoff-Gehäuse, während das teure ThinkPad X380 Yoga auf eine Kombination aus Magnesium und Carbon setzt. Das neue ThinkPad L380 Yoga hat eine Basiseinheit aus Glas-Faser-Kunststoff (GFRP), das Displaycover besteht dagegen aus schwarz-lackiertem Aluminium. Haptisch macht das einen sehr guten Eindruck, sowohl das Displaycover als auch die Basiseinheit. Letztere profitiert davon, dass Lenovo den Kunststoff ebenfalls lackiert hat, sodass das L380 haptisch gar nicht mal so weit weg ist von Modellen wie dem ThinkPad X280 oder ThinkPad T480s.
Äußerlich ist der günstige Preis also vielleicht nicht direkt fühlbar, doch wenn man das L380 Yoga in die Hand nimmt, merkt man schnell, dass es sich um ein Budget-Gerät handelt. Das liegt vor allem an der weniger guten Stabilität der Basiseinheit, die sich doch ziemlich deutlich verbiegen lässt im Vergleich zu den teureren Modellen. Das Displaycover aus Metall schneidet in der Hinsicht etwas besser ab. Sehr gut ist dagegen die Druckresistenz, weder lässt sich die Handballenauflage sichtbar eindrücken, noch kann man mit Druck auf den Displayrücken eine Reaktion auf dem Display-Panel provozieren.
Ein wichtiges Feature aller bisherigen ThinkPad-Yoga-Convertibles war immer schon die "Lift-&-Lock"-Tastatur. "Lift & Lock" ist ein Mechanismus, bei dem der Tastaturrahmen beim Umklappen in den Tabletmodus nach oben gedrückt wird und somit die Tasten verriegelt. Gleichzeitig hat man so eine glatte Oberfläche und muss sich nicht darum sorgen, dass man die Tasten beschädigt. Diese Funktion fehlt beim Lenovo L380 Yoga, vermutlich eine Sparmaßnahme, damit man die gleiche Tastatur wie im normalen ThinkPad L380 einbauen kann. Die Nutzung im Tablet-Modus ist damit deutlich unangenehmer als bei den anderen ThinkPad-Yoga-Laptops und die Tastatur könnte potenziell wesentlich schneller das Zeitliche segnen.
Die silbernen Yoga-Scharniere sind dagegen augenscheinlich identisch mit den teureren Modellen. Sie erlauben ein Umklappen des Displays um bis zu 360° und lassen nur geringfügiges Wackeln zu. Einhändig kann man das Display allerdings nicht aufklappen, dafür ist der Widerstand zu hoch.
Mit seinem eher breiten Displayrahmen ist das L380 Yoga eines der größeren Laptops im Vergleich, das ThinkPad X380 Yoga ist zum Beispiel mit einem Display in derselben Größe etwas kompakter – auch an dieser Stelle macht sich der günstigere Preis bemerkbar. Nur das ThinkPad X1 Yoga ist noch ein Stück größer, allerdings hat dieses auch ein 14-Zoll-LCD. Beim Gewicht sieht es ganz ähnlich aus, das ThinkPad L380 Yoga ist das schwerste Modell im Vergleich. Keine riesigen Unterschiede gibt es dagegen bei der Dicke, das L380 Yoga ist knapp das dickste Convertible, doch nur das HP EliteBook x360 1030 G2 ist wirklich eindeutig dünner.
Ausstattung
Der Lenovo-Yoga-Laptop bringt eine gesunde Auswahl an Anschlüssen mit, die nur geringfügig von den anderen ThinkPad-Modellen abweicht. Eine dieser Abweichungen: Das L380 Yoga hat im Gegensatz zu den anderen ThinkPads der L-Serie oder auch der T-Serie keinen mechanischen Docking-Anschluss. Stattdessen hat es einfach nur zwei USB-C-Anschlüsse. Diese beherrschen kein Thunderbolt, dafür übertragen beide aber immerhin ein DisplayPort-Signal und sie können zum Laden genutzt werden. Die Datenübertragung ist auf USB-3.1-Gen1-Geschwindigkeit begrenzt. Eine weitere Besonderheit stellt der proprietäre Mini-Ethernet-Anschluss dar, den man in der Form bei 2018er-ThinkPads sonst nur beim ThinkPad X380 Yoga und beim ThinkPad X1 Yoga findet – und natürlich beim normalen ThinkPad L380.
Wenn man das L380 Yoga und das normale L380 mit dem ThinkPad 13 vergleicht, dann gibt es einige Anschlüsse, die weggefallen sind. Dazu gehört unter anderem der OnelinkPlus-Dockinganschluss und der proprietäre Slim-Tip-Ladeanschluss, beide werden durch USB-Typ-C ersetzt.
Die Anschlusspositionierung können wir nicht bemängeln, die Anschlüsse sind gleichmäßig auf beide Seiten im hinteren Bereich verteilt. Vorteilhaft ist in diesem Fall, dass Lenovo den Lüfterauslass auf die Rückseite verlegt hat, da so auf den Seiten mehr Platz für die Anschlüsse vorhanden ist.
SDCardreader
Eine weitere Neuerung, die Lenovo bei allen 2018er-Modellen der ThinkPad-L-Serie eingeführt hat, ist der MicroSD-Kartenslot. Dieser ersetzt den SD-Kartenslot in voller Größe, den das ThinkPad 13 noch mitbrachte. Zwar schmerzt dieser Verlust durchaus, immerhin hat Lenovo den Kartenslot bei diesem Modell aber an der Seite untergebracht, sodass er einfach zugänglich ist – anders als zum Beispiel beim ThinkPad X280 oder beim ThinkPad X1 Yoga, wo der MicroSD-Kartenleser hinter dem Display versteckt ist.
Die Leistung des Kartenlesers im Benchmark mit der Toshiba-Exceria-Pro-M501-Referenz-Speicherkarte ist durchschnittlich gut und deutlich besser als der SD-Kartenleser im ThinkPad 13. Ein noch schnelleres Lesegerät verbaut Lenovo im ThinkPad X1 Yoga.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LES01W00 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Durchschnitt der Klasse Convertible (17.7 - 209, n=29, der letzten 2 Jahre) | |
Lenovo ThinkPad L380 Yoga-20M7001BGE (Toshiba Exceria Pro M501 microSDXC 64GB) | |
Lenovo ThinkPad X380 Yoga 20LJS02W00 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Lenovo ThinkPad 13-20J2S00G00 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LES01W00 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Durchschnitt der Klasse Convertible (22.6 - 263, n=28, der letzten 2 Jahre) | |
Lenovo ThinkPad L380 Yoga-20M7001BGE (Toshiba Exceria Pro M501 microSDXC 64GB) | |
Lenovo ThinkPad X380 Yoga 20LJS02W00 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Lenovo ThinkPad 13-20J2S00G00 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) |
Kommunikation
Die Intel Wireless 8265 ist ein WiFi-Modul, das in vielen High-End-Laptops und Business-Notebooks verbaut ist. Es handelt sich um ein 2x2-WLAN-Modul, dass den modernen AC-WLAN-Standard unterstützt. Im L380 Yoga arbeitet das Modul im Alltag vergleichsweise unauffällig, der Benchmark fördert aber Überraschendes zu Tage. Zwar leistet sich das Testgerät beim Senden von Daten keine Schwäche, beim Daten-Empfang ist die Leistung aber nur halb so hoch. Über die Gründe dafür können wir nur spekulieren – es könnte sich um einen Fehler handeln, der nur bei unserem Testgerät auftritt. Allgemein zu sagen, dass das L380 Yoga eine schlechte WLAN-Performance hat, wäre auch falsch, schließlich schneidet es beim Senden-Test und im Alltag gut ab.
Das Thinkpad L380 Yoga hat keinen WWAN-Slot – eine weitere Sparmaßnahme. Nutzer, die ein integriertes WWAN-Modem im Notebook haben möchten, müssen für dieses Feature mindestens zum teureren ThinkPad X380 Yoga greifen.
Die 720p-Webcam bietet eine typische Laptop-Qualität, genau wie die beiden Mikrophone. Ausreichend für Skype und andere Video-Konferenz-Programme, für mehr aber auch nicht.
Sicherheit
Für ein Business-Laptop ist die Ausstattung mit Sicherheits-Features eher eingeschränkt. Während softwareseitig TPM und Computrace vorhanden sind, gibt es auf der Hardware-Ebene weniger Features als bei anderen ThinkPads. Der Kensington-Lock ist standardmäßig bei allen ThinkPads vorhanden und einen Fingerabdruck-Leser gibt es optional, bei unserem Testgerät ist dieser nicht vorhanden. Genauso optional ist eine Infrarot-Kamera. Nicht angeboten wird das L380 Yoga mit einem Smartkarten-Lesegerät, auch gibt es nicht den praktischen "ThinkShutter", die Kamera-Blende, die Lenovo bei den meisten 2018er-ThinkPads eingeführt hat. Um dieses Feature bei einem Convertible zu bekommen, muss man mindestens zum ThinkPad X1 Yoga greifen.
Zubehör
Normalerweise legt Lenovo seinen ThinkPads außer dem obligatorischen Netzteil kein Zubehör bei. Das L380 Yoga stellt dabei mit gleich zwei Zubehörteilen also eine Ausnahme dar. Wobei es diskutabel ist, ob der inkludierte Stift im Stift-Silo wirklich als beiliegendes Zubehör betrachtet werden kann oder vielmehr ein integraler Bestandteil des Laptops ist.
Ganz sicher kein integraler Bestandteil des Notebooks ist dagegen der mitgelieferte Ethernet-Adapter für den proprietären Mini-Ethernet-Anschluss. Die Bezeichnung dieses Adapters lautet "ThinkPad Ethernet Extension Adapter", als separates Zubehörteil kostet er im Lenovo-Shop aktuell knapp über 20 Euro.
Wartung
Lenovo setzt beim L380 Yoga auf die typische Ultrabook-Konstruktion: Wartungsklappen gibt es nicht, die gesamte Unterseite besteht aus einer großen Bodenplatte. Um diese zu entfernen, muss man neun Schrauben lösen (nicht entfernen, die Schrauben bleiben im Cover) und danach müssen noch zahlreiche Clips gelöst werden, was der eigentlich schwierige Teil bei dieser Operation ist. Für diese Aufgabe sollte man ein Werkzeug aus Kunststoff wie einen speziellen Spudger nehmen, da man mit Metallwerkzeugen potentiell das Gehäuse beschädigen kann.
Sobald die Clips gelöst sind und das Cover entfernt ist, hat man prinzipiell Zugang zu allen Komponenten, Display und Tastatur ausgenommen. Der Akku ist nur verschraubt und nicht verklebt, er kann also wenn nötig ausgetauscht werden. Ebenso kann man den Lüfter reinigen. Was das Aufrüsten angeht, ist es dem Nutzer möglich eine größere M.2-2280-SSD einzubauen – da es nur einen Steckplatz für eine SSD gibt, muss man die bestehende SSD dabei aber auswechseln. Sehr flexibel zeigt sich das L380 Yoga beim RAM, da es zwei SO-DIMM-Slots gibt. Maximal sind somit aktuell 32 GB möglich, womit das L380 Yoga doppelt so viel RAM bietet wie seine teureren Schwestermodelle Thinkpad X380 Yoga und ThinkPad X1 Yoga, deren Arbeitsspeicher verlötet sind.
Anders als bei den anderen Lenovo Yoga 2-in-1 Convertibles ist die Tastatur des ThinkPad Yoga L380 sehr einfach wechselbar. Eine Anleitung zum Tastaturwechsel stellt Lenovo in Form des umfangreichen Hardware-Maintenance-Manuals zur Verfügung.
Garantie
Die Garantielaufzeit beträgt lediglich 12 Monate und der Umfang des Services entspricht einem "Bring-In"-Service, bei dem der Kunde das Notebook einschicken muss. Unterm Strich hat der Lenovo-Laptop also ein Garantie-Sparpaket. Das hält den Kaufpreis etwas niedriger, unseres Erachtens sollte ein Laptop in diesem Preisbereich aber mindestens eine zweijährige Garantie haben.
Selbstverständlich bietet Lenovo zusätzliche Garantieupgrades für das L380 Yoga an. Maximal kann man die Garantie auf bis zu 5 Jahre verlängern, der Umfang der Garantie kann zusätzlich um einen Vor-Ort-Service, einen Unfallschutz oder eine zusätzliche Akkugarantie erweitert werden.
Eingabegeräte – Yoga-Laptop mit ThinkPad-Qualität
Tastatur
Die Tastatur im ThinkPad L380 Yoga bietet die bewährte ThinkPad-Qualität. Das ist kein Zufall, es handelt sich nämlich um das gleiche Tastatur-Modell wie im teuren ThinkPad T480s. Das bedeutet auch, dass es eine Tastatur in voller Breite ist, andere kompakte ThinkPads wie das ThinkPad X280 oder das ThinkPad X380 Yoga müssen mit verkleinerten Tastaturen vorliebnehmen. Am Layout gibt es daher nichts auszusetzen, sogar die Pfeiltasten haben eine vergleichsweise angemessene Größe – das ist heute schon eine Seltenheit, oftmals sind besonders die vertikalen Pfeiltasten sehr klein.
Das L380 Yoga gibt es optional mit einer hintergrundbeleuchteten Tastatur – ein solches Keyboard haben wir auch bei unserem Testgerät, das Backlight ist dreistufig (aus, dunkel, hell). Wie bei Backlight-Tastaturen üblich haben die Tasten daher eine glatte Haptik, was sich aber nicht billig anfühlt. Das Tippgefühl ist ThinkPad-typisch sehr gut, der Hub ist mit 1,7 mm ausreichend groß und der Druckpunkt ist deutlich fühlbar ohne dabei zu hart zu sein. Längere Texte kann man auf dieser Tastatur ohne größere Probleme verfassen.
Mausersatz
Das Touchpad des ThinkPad Yoga L380 misst 10 x 5,5 cm, damit hat es die gleiche Größe wie beim ThinkPad X280. Die Oberfläche besteht aus Kunststoff, was bei allen ThinkPads außer den teuren Modellen der X1-Serie wie dem Thinkpad X1 Carbon oder ThinkPad X1 Yoga so ist. Der Kunststoff ist ganz leicht angeraut, was die Gleitfähigkeit minimal reduziert. Insgesamt ist die Oberfläche aber noch glatt genug, damit der Finger ohne größere Anstrengung über das Touchpad gleiten kann. Da es sich um ein ClickPad handelt, hat das Touchpad selbst keine dedizierten Maustasten, stattdessen lässt sich die Touchpad-Oberfläche am unteren Ende eindrücken. Die so produzierten Klicks sind nicht zu laut und eher dumpf. Softwareseitig handelt es sich um ein Microsoft-Precision-Touchpad, der Treiber setzt Eingaben fast immer perfekt um.
Neben dem Touchpad verfügt das L380 Yoga als ThinkPad natürlich auch über den TrackPoint, den charakteristischen Pointing-Stick zwischen den B/G/H-Tasten. Seine rote Gummikappe bietet den idealen Gripp und die drei dedizierten Tasten unterhalb der Tastatur haben eine sehr gute Qualität, ihr Druckpunkt ist knackig und der Hub eher kurz. Es gibt immer wieder vereinzelt Forderungen, dass Lenovo den TrackPoint bzw. seine dedizierten Tasten abschaffen soll, um dem Touchpad mehr Platz zu verschaffen. Dem können wir uns nicht anschließen: Hat man die Nutzung einmal gelernt, dann möchte man den TrackPoint nicht mehr missen. Außerdem bietet er Vorteile, die ein Touchpad nicht bieten kann – man kann die Maus mit dem TrackPoint zum Beispiel sehr schnell bewegen, wenn man nebenbei etwas eintippt, dabei muss man die Position seiner Hände nicht verändern.
Mit TrackPoint und Touchpad ist die Auflistung der Mausersatzgeräte noch nicht komplett, schließlich handelt es sich um ein Lenovo ThinkPad Yoga und damit um ein Convertible. Daher sind auch ein Touchscreen und ein Stift vorhanden. Der Touchscreen ist ein moderner kapazitiver 10-Punkt-Touchscreen, der alle Eingaben perfekt annimmt.
Bei dem Stift handelt es sich um einen aktiven Digitizer-Pen. Der Digitizer stammt vom Spezialisten in diesem Bereich, Wacom, er basiert auf der AES-Technik. Im Gegensatz zu der älteren Wacom-EMR-Technik muss der Stift dabei eine eigene Stromversorgung mitbringen, was oftmals einen nervigen Batterienwechsel bedeutet. Lenovo löst dieses Problem mit einem wiederaufladbaren Akku. Der Akku wird aufgeladen, wenn der Stift im Pen-Silo untergebracht ist. An der Performance des Digitizer-Stifts können wir nichts bemängeln, auch am Rand arbeitet er sehr präzise. Von der Hardware her könnte der Stift etwas größer sein und seine Tasten etwas besser abgesetzt, doch natürlich muss der Stift auch ins Gehäuse passen, womit man die kleinere Größe erklären kann. Optional bietet Lenovo einen größeren Stift an.
Display – Hochwertiges LCD aus dem ThinkPad X380 Yoga
So einige eingesparte Features gibt es beim ThinkPad Yoga L380 im Vergleich zum teureren ThinkPad X380 Yoga ja schon. Interessanterweise ist das Display bei beiden aber identisch: Sowohl das getestete X380 Yoga als auch unser heutiges Testgerät enthalten das IVO M133NWF4-R3, ein 13,3 Zoll großes IPS-Display mit Full-HD-Auflösung. Da dem Display eine Glasscheibe vorgesetzt ist, spiegelt es, eine mattierende Beschichtung ist nicht vorhanden. Das Full-HD-IPS-Display ist die einzige Bildschirm-Option beim Thinkpad L380 Yoga.
Die Displayhelligkeit soll laut Lenovos Datenblatt 300 cd/m² betragen. Diesen Wert bestätigen unsere Messinstrumente bzw. er wird mit durchschnittlich 310 cd/m² noch knapp überboten. Die durchschnittlichen Helligkeitswerte der Vergleichs-Laptops sehen ganz ähnlich aus, nur das ThinkPad X1 Yoga legt mit durchschnittlich 522 cd/m² nochmal deutlich eine Schippe drauf – für diesen Helligkeitswert muss man beim ohnehin nicht günstigen ThinkPad X1 Yoga aber auch das teure HDR-Display als Option wählen.
Backlight-Bleeding konnten wir nicht feststellen und die Ausleuchtung ist mit 88 % ziemlich gleichmäßig. Leider weist das Panel PWM auf und das auch noch mit einer sehr niedrigen Frequenz von 217 Hz – das ist natürlich ein Minuspunkt. Interessanterweise hatte das gleiche LCD-Panel im ThinkPad X380 Yoga zwar auch PWM, aber die Frequenz war mit 1.000 Hz wesentlich höher.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 313 cd/m²
Kontrast: 1468:1 (Schwarzwert: 0.22 cd/m²)
ΔE Color 5 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 6.64 | 0.5-98 Ø5.2
95% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
61% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
66.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
95.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
65.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.2
Lenovo ThinkPad L380 Yoga-20M7001BGE M133NWF4-R3, , 1920x1080, 13.3" | Dell Latitude 5289 BOE NV12N51, , 1920x1080, 12.5" | Lenovo ThinkPad X380 Yoga 20LJS02W00 Lenovo M133NWF4 R3, , 1920x1080, 13.3" | Lenovo ThinkPad 13-20J2S00G00 LP133WF2-SPL78, , 1920x1080, 13.3" | Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LES01W00 Lenovo 40AE / B140QAN02.0, , 2560x1440, 14" | HP EliteBook x360 1030 G2 CMN1374, , 1920x1080, 13.3" | |
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Display | -34% | 1% | -38% | 29% | -3% | |
Display P3 Coverage | 65.1 | 42.79 -34% | 65.9 1% | 40.16 -38% | 86.5 33% | 65.5 1% |
sRGB Coverage | 95.5 | 64.3 -33% | 95.8 0% | 60 -37% | 100 5% | 88.8 -7% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 66.9 | 44.21 -34% | 67.8 1% | 41.54 -38% | 99.4 49% | 64.9 -3% |
Response Times | 48% | 117% | 4713% | -4% | -7% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 47 ? | 42 ? 11% | 50 ? -6% | 43.6 ? 7% | 56.8 ? -21% | 55.2 ? -17% |
Response Time Black / White * | 28 ? | 31 ? -11% | 29 ? -4% | 25.2 ? 10% | 24 ? 14% | 27.2 ? 3% |
PWM Frequency | 217 ? | 531 ? 145% | 1000 ? 361% | 30860 ? 14121% | ||
Bildschirm | -2% | 2% | -19% | 30% | -9% | |
Helligkeit Bildmitte | 323 | 336 4% | 314 -3% | 306 -5% | 562 74% | 262 -19% |
Brightness | 310 | 320 3% | 302 -3% | 307 -1% | 522 68% | 256 -17% |
Brightness Distribution | 88 | 90 2% | 84 -5% | 89 1% | 86 -2% | 83 -6% |
Schwarzwert * | 0.22 | 0.34 -55% | 0.16 27% | 0.36 -64% | 0.3 -36% | 0.25 -14% |
Kontrast | 1468 | 988 -33% | 1963 34% | 850 -42% | 1873 28% | 1048 -29% |
Delta E Colorchecker * | 5 | 3.45 31% | 5.73 -15% | 5.1 -2% | 2.8 44% | 5.13 -3% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.56 | 7.95 17% | 10.43 -9% | 13.3 -39% | 5.8 39% | 9.46 1% |
Delta E Graustufen * | 6.64 | 1.68 75% | 7.39 -11% | 3.9 41% | 4.5 32% | 6.23 6% |
Gamma | 2.2 100% | 2.49 88% | 2.14 103% | 2.17 101% | 2.16 102% | 2.45 90% |
CCT | 6638 98% | 6782 96% | 6351 102% | 6829 95% | 7205 90% | 6413 101% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 61 | 41 -33% | 61 0% | 38.24 -37% | 88.9 46% | 57.84 -5% |
Color Space (Percent of sRGB) | 95 | 64 -33% | 96 1% | 59.75 -37% | 100 5% | 88.57 -7% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 4% /
1% | 40% /
23% | 1552% /
865% | 18% /
25% | -6% /
-8% |
* ... kleinere Werte sind besser
Der gemessene Kontrastwert von 1468:1 entspricht einem sehr guten IPS-Bildschirm. Besser sind von den Vergleichsgeräten nur das ThinkPad X380 Yoga und das ThinkPad X1 Yoga mit HDR-Display. Insgesamt ist die Qualität des Displays subjektiv sehr gut, auch wenn es ab Werk einen recht deutlichen Grünstich gibt. Diesen kann man mit einer Kalibrierung beseitigen, wir stellen in diesem Zusammenhang wie immer das erstellte ICC-Profil zum Download zur Verfügung.
Ein sicheres Zeichen, dass wir es hier mit einem hochwertigen IPS-LCD zu tun haben, ist die gute Farbraumabdeckung: 95 % des sRGB-Farbraums erreicht auch heute noch bei weitem nicht jedes Notebook – gerade angesichts des Budget-Status der L-Serie ist es fast schon verwunderlich, dass Lenovo hier so einen guten Bildschirm verbaut. Mit 95 % des sRGB-Farbraums ist eine semi-professionelle Bildbearbeitung möglich.
Das Arbeiten im Außenbereich wird durch die glänzende Displayoberfläche effektiv verhindert – 300 cd/m² reichen einfach nicht, um die Spiegelungen wirksam zu überstrahlen, selbst im Schatten ist es schwierig.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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28 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14 ms steigend | |
↘ 14 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 68 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
47 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 22 ms steigend | |
↘ 25 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 79 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 217 Hz | ≤ 90 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 217 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 90 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 217 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Die Blickwinkelstabilität ist IPS-typisch sehr gut, die Farben invertieren nicht. Einen leichten, bläulichen Farbstich gibt es aber bei extremeren Blickwinkeln – dieses Panel weist den IPS-Glow-Effekt auf, der den Farbstich bedingt.
Leistung – Durchschnittlicher Core i5-8250U
Zum Zeitpunkt des Tests gibt es in Deutschland vier verschiedene feste Konfigurationen, eine davon gibt es exklusiv im Campusprogramm. Die Besonderheit dieser Konfiguration ist, dass sie ohne Windows ausgeliefert wird. Ansonsten sind die Unterschiede zwischen den Modellen mit festgelegten Spezifikationen gering: Alle enthalten 8 GB DDR4-2400-RAM (erweiterbar auf bis zu 32 GB mit zwei RAM-Slots) sowie eine 256-GB-SSD. Eines der Modelle hat ein silbernes Gehäuse, ein weiteres (das teuerste) enthält den Intel Core i7-8550U anstelle des sonst verbauten Core i5-8250U.
Mehr Vielfalt gibt es, wenn man das Lenovo ThinkPad Yoga L380 direkt beim Hersteller bestellt. Unter anderem kann man das ThinkPad dort mit einem vPro-Prozessor kaufen (Intel Core i5-8350U), außerdem gibt es eine 128-GB-SSD- und eine 512-GB-SSD-Option und man kann das Laptop ab Werk mit 32 GB RAM bestellen.
Prozessor
Den Intel Core i5-8250U haben wir schon unzählige Male getestet. Der Quad-Core-Prozessor ist als Mainstream-Prozessor in der Ultra-Low-Voltage-Klasse (TDP 15 Watt) eine besonders häufig verbaute CPU. Die vier Kerne takten mit maximal 3,4 GHz und ihr Grundtakt beträgt 1,6 GHz. Für einen umfangreichen Vergleich empfehlen wir einen Blick in unsere CPU-Benchmarkliste – dort steht der Prozessor aktuell auf der Position 158.
Während viele der aktuellen ThinkPads über eine höhere TDP verfügen, ist der Prozessor im Thinkpad L380 Yoga tatsächlich auf 15 Watt limitiert, womit die CPU dann mit 2,2 bis 2,5 GHz taktet. Die daraus resultierende Multicore-Leistung ist nicht unbedingt schlecht, die Vergleichsmodelle mit den älteren Prozessoren können eindeutig geschlagen werden – gut ist die Performance aber auch nicht, durchschnittlich arbeitet der Core i5-8250U, zumindest was die Boost-Leistung angeht, etwa 15 % schneller. Immerhin kann der Prozessor seine Leistung vergleichsweise konstant abrufen, in der Cinebench-Schleife gibt es keine größeren Einbrüche.
Im Akkubetrieb ist die CPU-Leistung nicht weitergehend gedrosselt.
System Performance
Die Ergebnisse in den PCMark-Benchmarks liegen nahe am Durchschnittsergebnis aller Laptops mit dem Core i5-8250U. An der Leistung im Alltagsbetrieb gibt es nichts auszusetzen, das ThinkPad Yoga L380 arbeitet immer sehr schnell und ohne irgendwelche Gedankenpausen.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3669 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4776 Punkte | |
PCMark 10 Score | 3638 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im Lenovo-Yoga-Notebook steckt eine schnelle SSD von Samsung. Ihr Modellname lautet PM961 – die PM961 ist eine häufig verbaute PCIe-NVMe-SSD für OEMs, in diesem Fall beträgt ihre Kapazität 256 GB. In den Benchmarks schneidet die PM961 wie immer sehr gut ab, nur die neuere Samsung PM981, das direkte Nachfolgemodell, ist nochmal eine Stufe schneller. Die Toshiba-SSD im Vorgänger ThinkPad 13 ist verglichen mit der PM961 dagegen wesentlich langsamer. Noch krasser ist nur der Unterschied zur SanDisk-X400-SSD, die wir im Dell Latitude 5289 testen konnten.
Lenovo ThinkPad L380 Yoga-20M7001BGE Samsung PM961 MZVLW256HEHP | Dell Latitude 5289 SanDisk X400 256GB, SATA (SD8SB8U-256G) | Lenovo ThinkPad X380 Yoga 20LJS02W00 Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Lenovo ThinkPad 13-20J2S00G00 Toshiba NVMe THNSF5512GPUK | Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LES01W00 Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | HP EliteBook x360 1030 G2 Sandisk SD8TN8U-256G-1006 | Durchschnittliche Samsung PM961 MZVLW256HEHP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | -64% | 33% | -21% | 21% | -55% | -7% | |
Read Seq | 2073 | 423.7 -80% | 2486 20% | 1143 -45% | 2317 12% | 467.1 -77% | 1627 ? -22% |
Write Seq | 943 | 406.4 -57% | 1341 42% | 653 -31% | 1889 100% | 443.6 -53% | 1136 ? 20% |
Read 512 | 1221 | 260.8 -79% | 1788 46% | 629 -48% | 719 -41% | 312.3 -74% | 887 ? -27% |
Write 512 | 819 | 255.6 -69% | 1885 130% | 518 -37% | 1413 73% | 372.5 -55% | 781 ? -5% |
Read 4k | 53.5 | 22.73 -58% | 62.3 16% | 31.96 -40% | 61.4 15% | 29.43 -45% | 53 ? -1% |
Write 4k | 127.4 | 27.92 -78% | 145.6 14% | 138.5 9% | 140 10% | 56.5 -56% | 126.7 ? -1% |
Read 4k QD32 | 396.6 | 306.2 -23% | 385.5 -3% | 578 46% | 425.4 7% | 311.3 -22% | 419 ? 6% |
Write 4k QD32 | 538 | 158.8 -70% | 535 -1% | 443.1 -18% | 474.5 -12% | 225.2 -58% | 384 ? -29% |
Grafikkarte
Zu fast jedem modernen Prozessor gehört eine iGPU, zum Core i5-8250U gehört beispielsweise die Intel UHD Graphics 620. Die Performance dieses integrierten Grafikchips mit seinen 24 Ausführungseinheiten (EUs) hängt stark von der Speicherbestückung ab, nur im Dual-Channel-Modus kann er seine maximale Performance abrufen. Da im ThinkPad L380 Yoga aber nur ein Speichermodul steckt, läuft der Speicher in diesem Fall im Single-Channel-Modus und die GPU-Performance ist daher leicht unterdurchschnittlich. Zumindest kann man diesen Zustand als Nutzer aber ziemlich leicht ändern, indem man einfach ein zweites RAM-Modul nachrüstet.
Die GPU-Leistung ist im Akkumodus ebenfalls nicht gedrosselt.
3DMark 11 Performance | 1730 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6951 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 896 Punkte | |
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Gaming Performance
Gaming ist auf jeden Fall nicht das Hauptanwendungsgebiet für das ThinkPad Yoga L380. Dafür ist die Intel-GPU zu schwach, selbst ältere Spiele können nur in reduzierten Details wiedergegeben werden.
min. | mittel | hoch | max. | |
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BioShock Infinite (2013) | 48.9 | 26.3 | 22.42 | |
Rise of the Tomb Raider (2016) | 18.7 | |||
Civilization VI (2016) | 31.1 | 11.5 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das ThinkPad L380 Yoga ist ein sehr zurückhaltendes Notebook, was das Lüftergeräusch angeht. Im Idle bzw. bei geringer Last ist der Lüfter fast immer ausgeschaltet und wenn er mal angeht, dann bleibt er sehr leise. Selbst bei Volllast erreicht das Lüftergeräusch maximal 32,9 dB(a). Somit ist das L380 Yoga leiser als das ThinkPad X380 Yoga.
Spulenfiepen konnten wir beim ThinkPad Yoga L380 nicht feststellen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.4 / 30.4 / 30.8 dB(A) |
Last |
| 32.1 / 32.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 30.4 dB(A) |
Temperatur
Unter Last erwärmt sich das ThinkPad Yoga L380 nur im hinteren Bereich, die Handballenauflage bleibt immer kühl. Zwar wird das Gehäuse im Bereich mittig oberhalb der Tastatur schon spürbar warm, aber selbst hier bleiben die Temperaturen mit knapp 45 °C im unkritischen Bereich.
Im Stresstest mit Prime95 und FurMark, den wir mit dem neuesten BIOS 1.09 ausgeführt haben, erzielten wir ein bekanntes Ergebnis: Prozessor und GPU sind auf 15 Watt beschränkt, sodass die CPU nur mit etwa 1,2 GHz arbeiten kann. Währenddessen steigen die Temperaturen, bis sie 80 °C erreichen, scheinbar eine Temperaturgrenze. An diesem Punkt sinkt der Takt auf 800 MHz. Nach wenigen Sekunden sind die Temperaturen gesunken und der Prozessor taktet wieder hoch. Doch als die CPU wieder die 80 °C erreicht, stürzt der Takt ab auf 800 MHz, wo er dann auch verweilt. Tatsächlich liegt hier derselbe Bug wie beim ThinkPad X280, ThinkPad T480 und ThinkPad T480s vor, bei dem der Prozessor im Stresstest einschläft. Bewegt man den Mauszeiger oder drückt man eine Taste, wacht er wieder auf. Dieser Bug wurde bei den anderen Modellen inzwischen mit einem BIOS-Update beseitigt, daher gehen wir davon aus, dass Lenovo dies beim Thinkpad L380 Yoga genauso lösen wird.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (+1.4 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher des ThinkPad Yoga L380 sind nicht gut. Sie strahlen nach unten ab und sie sind zu leise, außerdem fehlt der Bass. Immerhin ist der Sound ansonsten aber vergleichsweise ausgeglichen, die unterirdischen Lautsprecher im Thinkpad X380 Yoga können eindeutig geschlagen werden.
Alternativ zu den integrierten Lautsprechern kann man den Kombo-Audio-Port in Verbindung mit externen Boxen oder Kopfhörern nutzen. Dieser funktioniert einwandfrei.
Lenovo ThinkPad L380 Yoga-20M7001BGE Audio Analyse
(-) | Nicht sonderlich laut spielende Lautsprecher (66.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 17.5% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13.8% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.1% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.4% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (8.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.3% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 29% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 62% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 6%, durchschnittlich ist 21%, das schlechteste Gerät hat 57%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 29% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 63% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Lenovo ThinkPad X380 Yoga 20LJS02W00 Audio Analyse
(-) | Nicht sonderlich laut spielende Lautsprecher (69.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 29.7% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.5% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (10.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.1% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (30.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 88% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 2% vergleichbar, 9% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 6%, durchschnittlich ist 21%, das schlechteste Gerät hat 57%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 88% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 10% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Die Stromverbrauchswerte des Lenovo ThinkPad L380 Yoga sind größtenteils unauffällig und somit gut, nur der Idle-Max-Wert ist etwas auffällig erhöht. Deutlich besser ist das Dell Latitude 5289, dessen Verbrauchswerte Dell anscheinend besonders gründlich optimiert hat. Wesentlich schlechter sind Werte beim Energieverbrauch des ThinkPad X1 Yoga 2018, wobei dessen HDR-Display mit der WQHD-Auflösung (2.560 x 1.440) sicherlich einen Großteil des Unterschieds ausmacht.
Das Netzteil mit USB-Typ-C-Stecker liefert maximal 65 Watt an das Notebook. Der maximale Verbrauch des ThinkPads liegt mit 29 Watt nicht mal halb so hoch.
Aus / Standby | 0.54 / 0.6 Watt |
Idle | 3.44 / 6.9 / 9.2 Watt |
Last |
27.6 / 29 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo ThinkPad L380 Yoga-20M7001BGE i5-8250U, UHD Graphics 620, Samsung PM961 MZVLW256HEHP, IPS LED, 1920x1080, 13.3" | Dell Latitude 5289 i5-7300U, HD Graphics 620, SanDisk X400 256GB, SATA (SD8SB8U-256G), IPS LED, 1920x1080, 12.5" | Lenovo ThinkPad X380 Yoga 20LJS02W00 i5-8550U, UHD Graphics 620, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS, 1920x1080, 13.3" | Lenovo ThinkPad 13-20J2S00G00 i7-7500U, HD Graphics 620, Toshiba NVMe THNSF5512GPUK, IPS, LED, 1920x1080, 13.3" | Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LES01W00 i5-8550U, UHD Graphics 620, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS Dolby Vision HDR, 2560x1440, 14" | HP EliteBook x360 1030 G2 i5-7300U, HD Graphics 620, Sandisk SD8TN8U-256G-1006, IPS, 1920x1080, 13.3" | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 9% | -2% | 3% | -57% | 1% | |
Idle min * | 3.44 | 2.7 22% | 4 -16% | 3.16 8% | 3.4 1% | 3.2 7% |
Idle avg * | 6.9 | 5.1 26% | 4.9 29% | 5.9 14% | 8.8 -28% | 5.5 20% |
Idle max * | 9.2 | 7.6 17% | 6.9 25% | 6.5 29% | 11.9 -29% | 6.5 29% |
Last avg * | 27.6 | 33 -20% | 36 -30% | 30.6 -11% | 50.4 -83% | 29.7 -8% |
Last max * | 29 | 29 -0% | 34.4 -19% | 35.8 -23% | 71.2 -146% | 41.3 -42% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Wie alle Lenovo-ThinkPad-Yoga-Laptops hat das L380 Yoga einen integrierten Akku. Dieser Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 45 Wattstunden, was leicht mehr ist als das ThinkPad 13 mit 42 Wattstunden. Die teureren ThinkPad-Yoga-Modelle wie das ThinkPad X380 Yoga und das ThinkPad X1 Yoga haben im Vergleich noch etwas größere Akkus mit je 51 und 54 Wattstunden. Das Dell Latitude 5289 hat sogar 60 Wattstunden. Entsprechend fallen auch die Ergebnisse in den Akkulaufzeit-Tests aus, im praxisrelevanten WiFi-Test geht dem Thinkpad L380 Yoga nach sieben Stunden die Puste aus. Da alle Convertible-Konkurrenten größere Akkus haben, halten alle auch länger durch. Insgesamt sind die Ergebnisse bei den Akkulaufzeiten durchschnittlich, weder besonders gut, noch besonders schlecht.
Der Akku ist nach 117 Minuten wieder vollständig geladen – das ist durchaus schnell, das L380 Yoga verfügt auch über Lenovos Schnellladefunktion RapidCharge. Dafür braucht man mindestens das 65-Wattstunden-Netzteil.
Lenovo ThinkPad L380 Yoga-20M7001BGE i5-8250U, UHD Graphics 620, 45 Wh | Dell Latitude 5289 i5-7300U, HD Graphics 620, 60 Wh | Lenovo ThinkPad X380 Yoga 20LJS02W00 i5-8550U, UHD Graphics 620, 51 Wh | Lenovo ThinkPad 13-20J2S00G00 i7-7500U, HD Graphics 620, 42 Wh | Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LES01W00 i5-8550U, UHD Graphics 620, 54 Wh | HP EliteBook x360 1030 G2 i5-7300U, HD Graphics 620, 57 Wh | Durchschnitt der Klasse Convertible | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 71% | 30% | -8% | 17% | 73% | 43% | |
Idle | 833 | 1728 107% | 1250 50% | 904 9% | 1203 44% | 1387 67% | 1344 ? 61% |
H.264 | 508 | 550 8% | 311 -39% | 561 10% | 659 30% | 773 ? 52% | |
WLAN | 420 | 708 69% | 511 22% | 475 13% | 517 23% | 630 50% | 594 ? 41% |
Last | 99 | 136 37% | 138 39% | 85 -14% | 91 -8% | 244 146% | 114.9 ? 16% |
Fazit
Pro
Contra
Als eines der einzigen komplett neuen Lenovo ThinkPad-Modelle des diesjährigen Lineups ist das L380 Yoga für uns von besonderem Interesse. Ist es eine sinnvolle Erweiterung von Lenovos Portfolio?
Ein zentrales Feature des ThinkPad Yoga L380 ist seine Erweiterbarkeit in Bezug auf den Arbeitsspeicher: 32 Gigabyte RAM sind maximal möglich, dank der beiden RAM-Slots – das kann nicht jedes 13,3-Zoll-Convertible, auch die teureren ThinkPad-Yoga-Laptops können nicht mithalten. ThinkPad-typisch sind die Eingabegeräte exzellent und für ein Laptop fast auf dem höchsten Niveau. Zudem hat man als Nutzer viele Optionen: Stift, Touchscreen, Tastatur, TrackPoint, hier sollte für jeden Nutzer etwas dabei sein. Apropos Screen: Das Display entspricht dem Bildschirm des teureren ThinkPad X380 Yoga, was bedeutetet, dass es qualitativ auf einem guten Level ist – über 300 cd/m² und 95 % des sRGB-Farbraums, diese Werte schafft nicht jedes Display. Die Anschlussausstattung ist solide, ebenso hat das Gehäuse eine hochwertige Haptik. Bei den inneren Werten glänzt der Lüfter mit Stille, wobei die Temperaturen dennoch vergleichsweise niedrig bleiben.
ThinkPads sind bekannt für ihre Haltbarkeit, dass wir bei ihnen in dieser Hinsicht Bedenken haben, ist eher selten. In diesem Fall ist das ein wenig anders: Einmal wäre da die Basiseinheit, die sich merklich verbiegt – eventuell problematisch bei einem Yoga Laptop, dessen Gehäuse durch das Umklappen ja eine höhere Belastung aushalten muss. Zweitens hat Lenovo das praktische "Lift-&-Lock"-Feature eingespart, das die Tastatur im Tablet-Modus schützt. Ob diese beiden Tatsachen auf lange Sicht tatsächlich negative Auswirkungen auf die Haltbarkeit haben, das können wir freilich nicht sicher sagen. Trotzdem sind es für uns Negativpunkte, die deutlich machen, wie Lenovo den geringeren Preis im Vergleich zum X380 Yoga erreicht hat. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Garantie, die lediglich 12 Monate beträgt, für ein Laptop dieser Preisklasse zu wenig. Ein unerwartetes Problem trat beim WLAN-Test auf, bei dem die Übertragungsraten beim Empfangen von Dateien überraschend niedrig sind. Das Display ist zwar insgesamt ziemlich gut, aber es weist leider eine niedrige PWM-Frequenz auf. Die Sicherheitsfeatures sind für ein Business-Notebook eingeschränkt und dem ThinkPad Yoga L380 fehlt die WWAN-Option.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt: Das ThinkPad L380 Yoga ist in der Summe ein überzeugendes Paket, trotz einiger Negativpunkte, derer man sich beim Kauf bewusst sein sollte.
Viele dieser Schwachpunkte sind ein Ergebnis der Einsparungen, die Lenovo beim ThinkPad L380 Yoga vorgenommen hat. Dadurch ist es wesentlich günstiger als die anderen ThinkPad-Yoga-Convertibles. Der niedrigere Preis und der erweiterbare Arbeitsspeicher machen es schlussendlich auch zu einer sinnhaften Erweiterung des ThinkPad-Lineups. Empfehlenswert ist das L380 Yoga auf jeden Fall, es hat durchaus ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein paar Kopfschmerzen bereitet uns die Haltbarkeit auf längere Sicht. Doch ob es an dieser Stelle wirklich Probleme geben wird, das könnte man nur mit einem Langzeit-Test erfahren.
Lenovo ThinkPad L380 Yoga-20M7001BGE
- 04.04.2018 v6 (old)
Benjamin Herzig