Test Honor 7 Smartphone
Das auf dem chinesischen Heimatmarkt bereits seit wenigen Wochen erhältliche Honor 7 sorgte bereits im Vorfeld für Aufsehen: So gab es bereits innerhalb nur einer Woche 9 Millionen Vorbestellungen für das Smartphone (wir berichteten). Dies mag zum Teil auch am relativ günstigen Preis der 64-GB-Variante liegen, die dort für umgerechnet rund 360 EUR erhältlich ist. Wieviel das Gerät hierzulande kosten wird, war zum Zeitpunkt des Tests noch nicht sicher, wir rechnen mit einem Einführungspreis von 400-450 Euro. Klarheit diesbezüglich dürfte der Europa-Launch des Smartphones am 27.08.2015 bringen (siehe Update am Ende des Testberichts). Wir haben das Testgerät über den Importeur Tradingshenzhen erhalten, der auch einen deutschsprachigen Support anbietet. Der Versand erfolgte aus der EU, sodass keine zusätzliche Einfuhrumsatzsteuer fällig wurde.
Da Honor eine Zweitmarke des Telekommunikationsriesen Huawei ist, verwundert es kaum, dass die technischen Daten des Testgeräts einige Parallelen zum Konzernbruder Huawei P8 aufweisen. Mit an Bord haben beide Modelle 3 GB Arbeitsspeicher, ein 5,2 Zoll großes Full-HD-Display sowie einen Kirin-Octa-Core-Prozessor. Letzterer arbeitet im Honor 7 jedoch mit einem bis zu 200 MHz schnelleren Takt. Unterschiede gibt es auch beim Flash-Speicher: Hier hat das Testgerät satte 64 GB zu bieten, während das P8 in Europa aktuell nur mit 16 GB erhältlich ist. Beim Betriebssystem kommt in beiden Smartphones Android Lollipop mit Huaweis hauseigener EMUI-3.1-Benutzeroberfläche zum Einsatz. Im Vergleich zum Honor 6 fällt zudem die Displaydiagonale um 0,2 Zoll größer aus.
Konkurrenten des Honor 7 sind neben Huaweis P8 vor allem andere Flagship-Geräte wie LGs G4 oder Samsungs Galaxy S6. Wer ein anderes Betriebssystem bevorzugt, wird beispielsweise bei Microsofts Windows basiertem Lumia 930 oder Apples iPhone 6 Plus fündig.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Im Vergleich zum Honor 6 ist das neue Modell in allen Dimensionen gewachsen, was nicht zuletzt am größeren Bildschirm liegen dürfte. Die Dicke des Geräts gibt der Hersteller mit 8,5 mm an, wobei hier die deutlich hervorstehende Kamera auf der Rückseite nicht mit einberechnet ist: Diese trägt zusätzliche ca. 1,5 mm auf. Damit ist das Honor 7 eindeutig weniger schlank als beispielsweise Samsungs Galaxy S6 oder auch das Huawei P8, ohne dabei jedoch klobig zu wirken. Mit 161 g bringt das Testgerät zudem etwas mehr auf die Waage als viele Smartphones mit ähnlichen Displaydiagonalen: Unter den Vergleichsgeräten sind nur das deutlich größere iPhone 6 Plus sowie Nokias Lumia 930 ein paar Gramm schwerer.
Dafür hinterlässt das Smartphone einen stabilen Eindruck. Zwar ist dem Gehäuse bei Verwindungsversuchen eine geringfügige Flexibilität anzumerken, glücklicherweise offenbaren sich dabei aber weder Geräusche noch Bildfehler, sodass sich für den Nutzer daraus kein Nachteil ergibt. Bei der Ausübung von Druck erweist sich die Rückseite des Geräts als äußerst resistent, während das Display etwas nachgibt. Allerdings wird die Anzeige auch dabei nicht beeinträchtigt. In puncto Verarbeitungsqualität leistet sich das Testgerät kaum Schwächen: Alle Spaltmaße sind gleichmäßig ausgeführt, die eingesetzten Materialen wirken hochwertig. Während der Großteil der Rückseite sowie die langen Seitenkanten aus Metall bestehen, kommt in den oberen und unteren Randbereichen Kunststoff zum Einsatz, der stellenweise mit einem ansprechenden Muster versehen wurde. Einzig die durch das unterschiedliche Reflexionsverhalten der Materialien entstehenden Farbunterschiede bei bestimmten Betrachtungswinkeln könnten kritisiert werden. Da das Gerät keine abnehmbare Rückseite besitzt, ist ein Akkutausch durch den Nutzer nicht vorgesehen.
Insgesamt lag der Fokus bei der Entwicklung das Honor 7 somit wohl weniger auf einer besonders schlanken Linienführung als vielmehr auf einer hochwertigen und zugleich möglichst robusten Gehäusekonstruktion.
Ausstattung
Ausgerüstet mit dem bis zu 2,2 GHz schnellen Octa-Core-SoC HiSilicon Kirin 935 und 3 GB Arbeitsspeicher liegen die verbauten Komponenten hinsichtlich ihrer technischen Daten auf Augenhöhe mit der High-End-Konkurrenz. Integriert ist zudem ein 64 GB großer Flash-Speicher, von dem im Auslieferungszustand noch gut 52 GB zur freien Verfügung stehen.
Entgegen der aktuell in Europa erhältlichen Variante des Huawei P8 hat das Honor 7 eine Dual-SIM-Funktionalität zu bieten. Möglich ist daher der Betrieb mit bis zu zwei Nano-SIM-Karten, wobei der zweite Steckplatz wahlweise mit einer microSD-Karte (bis 128 GB) belegt werden kann. Entscheidet man sich für die zweite Konfiguration, beherrscht das Smartphone das Verschieben geeigneter Apps auf den Wechseldatenträger.
Etwas schade ist, dass das Honor 7 nicht mit einem modernen USB-3.0-Port ausgerüstet wurde, sodass nur der seit langem übliche Micro-USB-2.0-Anschluss zur Verfügung steht. Hier bildet es allerdings keine Ausnahme, denn leider haben auch viele andere Smartphone-Hersteller bei den Neuerscheinungen der letzten Monate noch nicht die aktuelle Schnittstelle verbaut. Dafür unterstützt das Testgerät USB-OTG, sodass auf diese Weise externe Datenträger angeschlossen werden können. Mit an Bord sind zudem ein UKW-Radio, NFC, Bluetooth 4.1 sowie Medienstreaming via DLNA. Eine Multicolor-Benachrichtigungs-LED wurde in der Lautsprecheröffnung oberhalb des Displays platziert.
Als kleine Besonderheit des Honor 7 kann der auf der Rückseite liegende Fingerabdruck-Scanner gelten, den wir in ähnlicher Form bereits vom Huawei Ascend Mate 7 kennen. Er funktionierte im Test problemlos und ermöglicht ein äußerst flottes Aktivieren und Entsperren des Smartphones. Praktisch ist zudem die Integration eines Infrarotsenders, durch den Geräte wie Fernseher oder DVD-Player mittels App bedient werden können.
Software
Als Betriebssystem kommt Android 5.02 mit der von Huawei bekannten Benutzeroberfläche EMUI 3.1 zum Einsatz. Diese verzichtet auf den sonst üblichen Appdrawer, sodass alle installierten Apps direkt auf dem Homescreen landen. Um dennoch die Übersicht zu behalten, können selbstverständlich Ordner erstellt werden, die bei mehr als 9 abgelegten Icons sogar scrollbar sind.
Zwar kümmert sich bereits der Importeur darum, dass hierzulande unbrauchbare chinesische Apps deinstalliert werden, und der Google Play Store zur Verfügung steht, nach einem Zurücksetzen des Systems sind diese Veränderungen jedoch verloren. Dies ist jedoch kein großes Problem, denn nach Auswahl der entsprechenden Einstellungen sind alle Menüs wieder ins Deutsche übersetzt. Auch lassen sich fast alle der zahlreichen, für den Heimatmarkt gedachten Apps problemlos deinstallieren. Auf Chinesisch verbleiben hingegen der „private Newsfeed“, der vom Homescreen aus durch ein Wischen nach links erreichbar ist (deaktivierbar), sowie das „App-Center“, das als Systemanwendung nicht entfernt werden kann. Die Installation des Google Play Stores gelingt mittels APK-Datei problemlos, andere Google Dienste können im Anschluss nach Bedarf bezogen werden.
Die modifizierte Android Benutzeroberfläche bringt zahlreiche Detailverbesserungen mit sich. Zu nennen wären hier unter anderem die optionale Double-tap-to-wake-Funktion sowie die nützlichen Schnellzugriffe auf dem Lockscreen. Diese können per Fingerwisch vom unteren Displayrand eingeblendet werden und ermöglichen das Öffnen bestimmter Apps (Audiorekorder, Taschenrechner, Taschenlampe, Kamera), ohne das Smartphone vorher zu entsperren. Des Weiteren kann eine Gestensteuerung aktiviert werden, bei der durch das Zeichnen bestimmter Buchstaben auf dem abgeschalteten Bildschirm zuvor definierte Programme geöffnet werden. Weniger versierten Nutzern steht auch eine alternative Benutzeroberfläche zur Verfügung, die den Zugriff auf die wesentlichen Funktionen eines Smartphones beschränkt. Durch vergrößerte Schaltflächen lässt sie sich zudem einfacher bedienen. Praktisch ist ebenfalls, dass Honor bereits jetzt einen Berechtigungsmanager integriert, der bei Android erst in der kommenden Version 6.0 zum Standard gehören wird.
Kommunikation & GPS
Das Mobilfunkmodul des Honor 7 kommt mit allen hierzulande gebräuchlichen GSM- und 3G-Funkfrequenzen zurecht. Zwar ist LTE Cat. 6 mit bis zu 300 Mb/s im Download und 50 Mb/s im Upload mit an Bord, allerdings fehlt das im deutschen Raum häufig genutzte 800-MHz-Band bei unserem Importgerät. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die nach der Markteinführung in Europa erhältliche Modellvariante diese Frequenz unterstützt. Am Empfang gab es im Test hingegen nichts zu bemängeln, dieser war auf dem Niveau vergleichbarer Geräte.
Im Gegensatz zum Huawei P8 unterstützt das WLAN-Modul des Honor 7 nicht nur das 2,4-GHz-Band, sondern kann auch im 5-GHz-Bereich funken (a/b/g/n/ac). Beim Betrieb mit einem Asus-RT-AC56U-Router war so eine Verbindung mit bis zu 433 Mb/s (Brutto-Datenrate) möglich. Die Empfangsqualität kann dabei durchweg als gut bezeichnet werden, wobei die Reichweite im 2,4-GHz-Betrieb noch etwas größer war. Zudem verfügt das Gerät über NFC sowie Bluetooth 4.1.
Das GPS-Modul findet im Freien sehr schnell die aktuelle Position, im dritten Stockwerk eines Wohngebäudes mit insgesamt 4 Etagen konnte hingegen keine Ortung erfolgen.
Wie sich das Honor 7 in der Praxis schlägt, zeigt die Auswertung einer Teststrecke, die wir zu Vergleichszwecken zusätzlich mit dem Navigationsgerät Garmin GPSMAP 64s aufgezeichnet haben. Während das Smartphone hier eine Weglänge von 10,87 km ermittelt, zeigt das Garmin-Navi mit 11,13 km eine etwas größere Distanz an. Mit einer Abweichung von rund 2,3 % liegt das Honor 7 etwa auf dem Niveau von Konkurrenzmodellen wie dem Samsung Galaxy S6. Ursächlich für die Differenz zum Garmin Gerät ist die weniger präzise Erfassung des Weges, was sich in einem deutlich geradlinigeren Streckenverlauf äußert (siehe Bildausschnitt Kreuzung). Dennoch kann dem Honor 7 ein alltagstauglicher GPS-Empfang bescheinigt werden.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die übersichtlich gegliederte Telefonapp bietet neben einer Wählfunktion auch den Zugriff auf gespeicherte Kontakte, eine chronologisch sortierte Anruferliste sowie direkten Zugang zu empfangenen SMS- und MMS-Nachrichten.
Stimmen werden beim normalen Telefonieren auf beiden Seiten gut verständlich wiedergegeben, wobei es im Test auf der Festnetzseite gelegentlich zu Störgeräuschen am Ende eines Satzes kam. Bei Nutzung des eingebauten Freispeichers ändert sich für den Smartphone-Nutzer wenig: Durch den lauten, recht natürlichen Klang bleibt der Gesprächspartner gut verständlich. Auf der Gegenseite kommt die Stimme hingegen etwas leiser an. Da es sich hierbei jedoch um nur geringfügige Probleme handelt, kann trotzdem von einem insgesamt guten Eindruck im Bereich Telefonie gesprochen werden.
Kameras & Multimedia
Das Honor 7 ist mit einer 20-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite sowie einer 8-Megapixel-Selfie-Cam ausgestattet. Mit diesen technischen Daten sichert sich das Testgerät den Pixel-Thron im Vergleichsumfeld. Zwar können einzelne Konkurrenten mit ähnlich hochauflösenden Fotos punkten, die Kombination aus pixelstarker Front- und Hauptkamera bleibt jedoch ungeschlagen.
Eine Besonderheit des rückseitig verbauten Sensors stellt der Phasendetektions-Autofokus dar, der für eine schnellere Scharfstellung des Motivs sorgen sollte. Leider ist kein optischer Bildstabilisator vorhanden, wobei dies durch die maximale Blendenöffnung von f/2.0 wieder etwas ausgeglichen werden kann. Zur Unterstützung bei schlechteren Lichtbedingungen besitzt das Honor 7 zudem einen zweifarbigen Blitz auf der Rückseite. Beim Testgerät arbeitete jedoch nur die obere, kaltweiße LED in voller Leuchtstärke, sodass ein eher bläuliches Blitzlicht ausgestrahlt wurde, welches zudem nur durchschnittlich hell war.
Doch welche Ergebnisse kann die 20-Megapixel-Kamera in der Praxis erzielen? Hinsichtlich der Auslösegeschwindigkeit war im Praxiseinsatz kein wirklicher Vorteil gegenüber konventionellen Autofokus-Messmethoden spürbar, wenngleich das Honor 7 bei guter Beleuchtung verzögerungsfrei Aufnahmen erstellt. Bei weniger Umgebungslicht nimmt sich das Gerät mehr Zeit zur Fokussierung, sodass ein laserunterstütztes System, wie es beispielsweise im LG G3 zum Einsatz kommt, etwas flotter reagiert. Grundsätzlich überzeugen die Bilder mit einer hohen Auflösung, die z. B. anhand des Gebäudes im Hintergrund der zweiten Szene unserer Vergleichsbilder sichtbar wird. Allerdings liefert das Samsung Galaxy S6 trotz nominell geringerer Pixelanzahl noch einen Tick detailreichere, schärfere Aufnahmen. Auch beim Weißabgleich sowie der Belichtung wird dieser leichte Vorsprung sichtbar, was sich durch eine größere Übereinstimmung mit den Referenzaufnahmen der Canon-Spiegelreflex-Kamera äußert. Dass der hochauflösende Sensor des Honor 7 nicht nur Vorteile mit sich bringt, zeigt sich zudem durch das bei starker Vergrößerung sichtbar werdende Bildrauschen. Dieses ist zum Teil auch schon bei einer relativ guten Ausleuchtung des Motivs erkennbar, tritt bei widrigen Bedingungen naturgemäß aber verstärkt auf. Diese Beobachtung spiegelt sich auch in unserer dritten Beispielszene wider, in welcher das Samsung Galaxy S6 deutlich rauschärmere Aufnahmen produziert, ohne dabei Details zu verwaschen. Die Eroberung des Pixel-Throns ist somit kein Garant für unschlagbare Bildqualität, dennoch können die Fotos der Honor-7-Kamera für sich genommen durchaus mit hoher Auflösung und recht natürlichen Farben überzeugen.
Für Selfies hat das Honor 7 eine 8-Megapixel-Kamera mit einer Kleinbildformat äquivalenten Brennweite von 26 mm und einer maximalen Blendenöffnung von f/2.4 integriert. Für eine Frontkamera gelingen mit ihr recht gute Bilder, wobei die Schärfentiefe durch den fehlenden Autofokus begrenzt wird (siehe Beispielbild). Dies fällt jedoch bei der Nutzung für Selbstportraits weniger ins Gewicht. Praktisch ist zudem eine zweistufig regelbare, warmweiße LED auf der Vorderseite, die in sehr dunklen Umgebungen für eine etwas bessere Ausleuchtung des Motivs sorgen kann.
Generell können die Lautstärketasten wahlweise mit einer Auslöser-, Zoom- oder Fokus-Funktion belegt werden, sodass es beispielsweise möglich wird, Bilder auch ohne Berührung des Touchscreens aufzunehmen. Für Schnappschüsse hat Honor zudem eine Funktion eingebaut, mit der Fotos innerhalb von nur 1 bis 2 Sekunden aus dem Standby-Betrieb im Kasten sind. Hierfür muss bei deaktiviertem Bildschirm die Leiser-Taste in schneller Folge zweimal betätigt werden. Etwas schade ist, dass in diesem Modus der Autofokus nicht arbeitet, sodass Nahaufnahmen auf diese Weise nicht gelingen.
Die Foto-App bietet neben diversen Live-Effektfiltern auch einen besonderen Aufnahmemodus zur Verschönerung von „Lebensmitteln“ sowie den bereits vom Huawei P8 bekannten Lichtmalerei-Modus. Mit diesem können Kreative in dunklen Umgebungen durch Bewegung einer Lichtquelle – beispielsweise einer Taschenlampe – direkt in das Bild „malen“.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Die Hauptkamera des Honor 7 nimmt Videos maximal mit Full-HD-Auflösung und 30 Bildern pro Sekunde auf. Hier haben andere Modelle, wie beispielsweise das LG G4, teilweise schon UHD-Aufnahmen zu bieten. Dennoch ist die Qualität für die meisten Anwendungen ausreichend gut, im Vergleich zu Top-Geräten fehlt den Videos allerdings das letzte Quäntchen Schärfe. Zusätzlich ist eine Zeitlupenfunktion integriert, die 720p-Videos mit rund 100 Bildern pro Sekunde aufzeichnet. Leider ruckeln diese Aufnahmen beim Abspielen merkbar und hinterlassen einen eher grobpixeligen Eindruck. Von Nachteil ist zudem, dass während der Videoaufzeichnung auch optional keine automatische Nachführung des Autofokus erfolgt. Manuell kann die Schärfeebene aber jederzeit durch eine Berührung des Touchscreens an der entsprechenden Position angepasst werden.
Mit der Frontkamera können Videos ebenfalls in Full-HD aufgezeichnet werden, wobei hier nur eine Framerate von 27 Bildern pro Sekunde erreicht wird. Trotzdem wirken die Aufnahmen recht flüssig, die Schärfe fällt im Vergleich zur Hauptkamera des Honor 7 allerdings etwas ab.
Der Ton wird jeweils in Stereo aufgezeichnet. Dieser wirkt generell recht natürlich, jedoch war beim Testgerät in stillen Umgebungen ein sich wiederholendes Klickgeräusch in der Audiospur zu hören.
Zubehör
Unser Honor 7 wurde in einer schicken Kunststoffverpackung geliefert, die zudem einen sehr stabilen Eindruck machte. Ein Element des aus zwei Teilen bestehenden Innenlebens dient als eine Art Halterung für das Smartphone, mit der es im 45°-Winkel beispielsweise auf dem Nachttisch platziert werden kann – eine clevere Idee.
Mit im Lieferumfang befindet sich zudem ein starkes 10-W-Ladegerät, das jedoch nicht über einen europäischen Stromanschluss verfügt. Zudem liegen ein USB-Kabel sowie diverse Broschüren bei. Ein Headset ist hingegen nicht enthalten.
Garantie
Bei einem Import über Tradingshenzhen gewährt der Shop die volle Garantieleistung des Herstellers. Diese beträgt 12 Monate ab Auftragserteilung.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Vorderseite des Honor 7 besteht vollständig aus Glas, das von einem goldfarbenen Rahmen umrandet wird. Bei unserem Testgerät war zudem eine Displayschutzfolie montiert, die nach kurzer Zeit bereits erste Kratzer zeigte. Die Finger gleiten dennoch sehr leicht über den Touchscreen.
Die physischen Tasten haben knackige Druckpunkte und sitzen zudem fest im Gehäuse. Praktisch ist, dass Honor hier neben der Lautstärkewippe sowie dem Power Button noch eine zusätzliche Taste auf der linken Seite integriert. Diese kann mit unterschiedlichen Aktionen belegt werden wie beispielsweise der Aktivierung der Taschenlampen-Funktion oder der Aufnahme eines Screenshots.
Texteingaben erfolgen standardmäßig mit dem Huawei-Swype-Keyboard, wobei wahlweise auch die Standard-Android-Tastatur zur Verfügung steht. Die erstgenannte Eingabemethode bietet allerdings einige Vorteile, wie die direkte Eingabemöglichkeit von Umlauten (bei Auswahl der deutschen Tastatur), eine einstellbare Tastaturhöhe sowie diverse Gestensteuerungsoptionen.
Generell reagiert das System schnell auf Eingaben und bietet daher ein recht flüssiges Nutzungserlebnis. Allerdings laufen nicht alle Animationen butterweich ab, es kommt gelegentlich zu Mikrorucklern – diese fallen jedoch nur bei genauer Betrachtung auf, sodass sie viele User kaum wahrnehmen werden. Die Drehung des Bildschirms erfolgt nahezu verzögerungsfrei, auch Touchscreen-Berührungen werden präzise umgesetzt.
Display
Das Honor 7 ist mit einem 5,2-Zoll-IPS-Display im 16:9-Format ausgestattet, das mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auflöst. Mit rund 424 dpi bietet das Gerät eine klassenüblich hohe Pixeldichte, wenngleich einzelne Konkurrenten wie beispielsweise das Samsung Galaxy S6 hier noch höhere Werte erzielen. Diese sind für eine scharfe Darstellung des Bildinhalts aber ohnehin nicht nötig, denn auch auf dem Full-HD-Panel des Honor 7 sind bei normalem Betrachtungsabstand keinerlei Pixelstrukturen mehr erkennbar.
Mit einer Helligkeit von 442 cd/m² in der Bildmitte erzielt das Testgerät keine neuen Rekorde, sortiert sich aber im Durchschnitt der Vergleichsgeräte ein. Vor allem das LG G4 und Apples iPhone 6 Plus haben noch höhere Luminanzwerte zu bieten. Die Ausleuchtung von 92 % ist hingegen sehr gleichmäßig.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 442 cd/m²
Kontrast: 1922:1 (Schwarzwert: 0.23 cd/m²)
ΔE Color 4.52 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.47 | 0.5-98 Ø5.2
99.7% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
Gamma: 2.27
Honor 7 1920x1080 px 5.2'' (IPS) | Honor 6 1920x1080 px 5.0'' (IPS) | Huawei P8 1920x1080 px 5.2'' (IPS-NEO) | LG G4 2560x1440 px 5.5'' (Quantum-IPS) | Samsung Galaxy S6 2560x1440 px 5.1'' (Super-AMOLED) | Nokia Lumia 930 1920x1080 px 5.0'' (AMOLED) | Apple iPhone 6 Plus 1920x1080 px 5.5'' (Retina) | |
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Bildschirm | |||||||
Helligkeit Bildmitte | 442 | 439 -1% | 453 2% | 566 28% | 335 -24% | 275 -38% | 519 17% |
Brightness | 440 | 439 0% | 439 0% | 536 22% | 345 -22% | 278 -37% | 496 13% |
Brightness Distribution | 92 | 93 1% | 91 -1% | 90 -2% | 89 -3% | 89 -3% | 90 -2% |
Schwarzwert * | 0.23 | 0.8 -248% | 0.28 -22% | 0.47 -104% | 0.62 -170% | ||
Kontrast | 1922 | 549 -71% | 1618 -16% | 1204 -37% | 837 -56% | ||
Delta E Colorchecker * | 4.52 | 7.06 -56% | 4.7 -4% | 6.17 -37% | 2.51 44% | 10.99 -143% | 3.67 19% |
Delta E Graustufen * | 5.47 | 8.08 -48% | 5.03 8% | 6.26 -14% | 2.59 53% | 8.29 -52% | 3.78 31% |
Gamma | 2.27 97% | 2.16 102% | 2.27 97% | 2.48 89% | 2.43 91% | 2.16 102% | 2.42 91% |
CCT | 7874 83% | 8134 80% | 7439 87% | 8171 80% | 6424 101% | 6731 97% | 7327 89% |
Color Space (Percent of sRGB) | 99.7 | 98.63 -1% | |||||
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 72.04 | 65.48 |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Display des Honor 7 erreicht einen extrem guten Kontrast von 1.922:1, was insbesondere am niedrigen Schwarzwert von nur 0,23 cd/m² liegt – besser war noch kein LC Panel im Test. Selbst die hausinterne Konkurrenz in Form des Huawei P8 kann mit seinem außergewöhnlich guten IPS-NEO-Display hier nicht ganz mithalten. Besser schneiden in dieser Disziplin nur AMOLED-Displays ab, bei denen der Schwarzwert technikbedingt bei 0 cd/m² liegt. Auch subjektiv wirkt die Anzeige des Testgeräts sehr plastisch und brillant.
Die mittels der Software CalMAN und einem Fotospektrometer ermittelten durchschnittlichen DeltaE-Werte von 4,52 (Farbe) bzw. 5,47 (Graustufen) reichen zwar nicht ganz an die der Klassenbesten heran, sind für sich genommen aber recht ordentlich (Idealbereich: DeltaE <3). Insbesondere im Vergleich mit dem Honor 6 ist eine deutliche Verbesserung festzustellen. Während ein Gamma-Wert von 2,27 sehr nahe am Optimum liegt, ist die Farbtemperatur mit 7.874 K etwas zu hoch. Die CalMAN Messung zeigt zudem eine Abdeckung des sRGB-Farbraums von 99,6 %.
Für den Einsatz unter freiem Himmel ist das Honor 7 durch exzellente Kontrastwerte und eine ordentliche Helligkeit gut gerüstet. Zwar ist die Sichtbarkeit des Bildschirminhalts in direktem Sonnenlicht merklich verringert, es lässt sich jedoch fast immer ein geeigneter Blickwinkel zum Ablesen des Displays finden. Im Schatten stören höchstens die für ein Smartphone typischen Spiegelungen auf dem Touchscreen.
Hinsichtlich der Blickwinkelstabilität des Displays gibt es wenig zu kritisieren. Farben bleiben auch aus flachen Betrachtungswinkeln stabil, Invertierungen treten nicht auf. Die Helligkeit nimmt beim seitlichen Einblick zwar etwas ab, ohne dass dies jedoch störend wirkt. Ein IPS-Glow-Effekt, der durch ein Aufhellen dunkler Bildbereiche gekennzeichnet ist, zeigt sich erst bei recht flachen, diagonalen Blickwinkeln, sodass er sich im Alltag kaum bemerkbar machen dürfte.
Leistung
Im Inneren des Honor 7 arbeitet ein HiSilicon Kirin 935 SoC, der eng mit dem im Huawei P8 verbauten Kirin 930 SoC verwandt ist. Er besteht aus zwei Quad-Core-Clustern im big.Little Verbund, von denen einer mit 1,5 GHz, der andere mit 2,2 GHz betrieben wird (Kirin 930 max. 2,0 GHz). Da es sich durchgängig um relativ leistungsschwache Cortex-A53-Kerne handelt, kann die Single-Core Performance des Chips nicht mit den leistungsstärksten Mitbewerbern konkurrieren. Erst bei Multi-Core-Anwendungen kann sich das Potenzial des SoCs besser entfalten. Dieses Verhalten kann exemplarisch an den Linpack-Benchmark-Werten nachvollzogen werden: Während selbst der ältere Kirin 920 SoC des Honor 6 beim Single-Core-Test den eigentlich moderneren Kirin 935 Chip im Honor 7 übertrifft, kehrt sich die Situation im Multi-Core-Benchmark um. So verwundert es nicht, dass sich das Testgerät bei CPU-lastigen Benchmarks trotz nominell hoher Taktraten eher im Mittelfeld bewegt. Dabei schlägt es zumeist das Honor 6, kann aber auch das Huawei P8 durch den etwas höheren Kerntakt leicht übertrumpfen. Die Leistungswerte eines Samsung Galaxy S6 bzw. S6 Edge bleiben allerdings unerreichbar.
Mit in den SoC integriert ist zudem eine Mali-T628 GPU, die wir schon aus dem Honor 6 kennen. Sie ist in der Mittelklasse einzuordnen, liefert im Honor 7 jedoch eine recht enttäuschende Vorstellung ab. Zusammen mit dem Huawei P8, welches auf die gleiche Grafiklösung setzt, liegen die beiden Geräte sowohl im GFXBench-T-Rex-Test als auch im 3DMark fast durchweg auf den letzten Plätzen. Interessanterweise schlägt sich das ältere Honor 6 mit der gleichen GPU deutlich besser. Beim Test wurde zudem schnell deutlich, dass die Benchmark-Werte oft bereits beim dritten Durchlauf in Folge um bis zu 15 % einbrachen. Dies deutet auf eine Reduktion des CPU- bzw. GPU-Taktes hin und könnte die besseren Ergebnisse des Honor 6 erklären. Positiv ist hingegen, dass auch die aktuellen Grafikstandards OpenGL ES 3.0 und 3.1 unterstützt werden.
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Huawei P8 | |
Honor 6 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Apple iPhone 6 Plus |
Geekbench 3 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Huawei P8 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Huawei P8 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 Edge |
Smartbench 2012 | |
Gaming Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Huawei P8 | |
Honor 6 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Huawei P8 | |
Honor 6 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 Edge |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Huawei P8 | |
Honor 6 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 Edge |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Huawei P8 | |
Honor 6 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Nokia Lumia 930 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Huawei P8 | |
Honor 6 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Nokia Lumia 930 | |
Apple iPhone 6 Plus |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Huawei P8 | |
Honor 6 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Apple iPhone 6 Plus | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Huawei P8 | |
Honor 6 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Apple iPhone 6 Plus | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Huawei P8 | |
Honor 6 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Apple iPhone 6 Plus |
Bei den Browser-Tests zeigt sich das gleiche Bild wie bei den Gaming Benchmarks: Zusammen mit dem Huawei P8 belegt das Honor 7 nahezu immer die beiden letzten Plätze, während das Honor 6 an beiden vorbeiziehen kann. Apples iPhone 6 Plus, das LG G4 sowie Samsungs Modelle Galaxy S6 bzw. S6 Edge schneiden sogar noch deutlich besser ab. Subjektiv ist von der mäßigen Performance des Testgeräts aber nichts zu spüren, das Browsen im Web gelingt ohne merkbare Verzögerungen.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Honor 6 | |
Huawei P8 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Nokia Lumia 930 | |
Apple iPhone 6 Plus |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Honor 6 | |
Huawei P8 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Nokia Lumia 930 | |
Apple iPhone 6 Plus |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Honor 6 | |
Huawei P8 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Nokia Lumia 930 | |
Apple iPhone 6 Plus |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Huawei P8 | |
LG G4 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Honor 6 | |
Huawei P8 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Apple iPhone 6 Plus |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge |
* ... kleinere Werte sind besser
Der mit 64 GB großzügig bemessene Flash-Speicher des Testgeräts arbeitet im Vergleich zum Honor 6 nun deutlich flotter. Zudem liegen die Messwerte in den meisten Disziplinen auf Augenhöhe mit denen des Huawei P8 – lediglich beim Schreiben größerer Datenblöcke kann das Honor 7 merkbar von seiner größeren Speicherausstattung profitieren und erzielt daher einen höheren Datendurchsatz. Trotzdem können die Topmodelle von Samsung und LG hier erneut mit nochmals deutlich besseren Leistungsdaten beeindrucken.
AndroBench 3-5 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Honor 6 | |
Huawei P8 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Honor 6 | |
Huawei P8 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Honor 6 | |
Huawei P8 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 7 | |
Honor 6 | |
Huawei P8 | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S6 | |
Samsung Galaxy S6 Edge |
Spiele
Obwohl die Mali-T628 GPU in den synthetischen Benchmarks nicht gerade überzeugende Resultate ablieferte, kommt das Honor 7 durchaus auch mit aktuellen, grafisch anspruchsvollen Games zurecht. So wird beispielsweise das Rennspiel „Asphalt 8“ mit mittleren Grafikoptionen absolut flüssig dargestellt. Wechselt man zu hohen Einstellungen, sinkt die Bildwiederholrate zwar merkbar ab, allerdings kann dennoch nicht von echtem Ruckeln gesprochen werden. Weniger anspruchsvolle Apps wie z. B. „Angry Birds“ stellen das Smartphone folglich vor keinerlei Probleme.
Einen guten Eindruck hinterlassen beim Spielen zudem die integrierten Lagesensoren sowie der präzise reagierende Touchscreen. Als etwas ungünstig erweist sich hingegen die Positionierung des Lautsprechers, welcher beim Halten des Smartphones im Querformat häufig durch die rechte Hand verdeckt wird. Abhilfe schafft hier nur eine Drehung des Geräts um 180°.
Emissionen
Temperatur
Bereits im Idle-Betrieb fällt auf, dass das Honor 7 stellenweise Gehäusetemperaturen über 40 °C erreicht. Für diesen Betriebszustand wird das Gerät damit außergewöhnlich warm, die Vergleichsgeräte können hier allesamt mit besseren Messwerten glänzen. Unter Last steigen diese glücklicherweise nur wenig, sodass mit maximal 44,8 °C keine kritischen, wenngleich aber durchaus überdurchschnittlich hohe Temperaturen anliegen. Beim mit ähnlichen Komponenten arbeitenden Huawei P8 haben wir trotz des deutlich schlankeren Gehäuses ein rund 10 °C niedrigeres Maximum ermittelt. Heißer als das Honor 7 wird nur noch das Nokia Lumia 930.
Mit dem GFXBench-Akku-Test überprüfen wir das Verhalten des Testgeräts unter längerer Belastung. Hierfür wird der T-Rex-Onscreen-Benchmark dreißigmal in Folge ausgeführt. Das Frameraten-Diagramm offenbart dabei leider nichts Gutes: Schon beim vierten Durchlauf sank die Rechenleistung um etwa 15 %, um im weiteren Verlauf noch einmal in gleichem Maße an Leistung einzubüßen. Hier zeigt sich somit ein deutlicher Performance-Abfall, der auch bei den obigen manuellen Tests mit 3DMark beobachtet werden konnte.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 37 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Während man anhand der zwei sich optisch gleichenden Gitter auf der Fußseite des Smartphones denken könnte, es handele sich um ein Dual-Speaker-System, ist tatsächlich nur auf der linken Seite ein Lautsprecher verbaut. Dieser kann jedoch mit einem recht guten Klang überzeugen: Die maximal mögliche Lautstärke dürfte für die meisten Anwendungsfälle genügen, zugleich werden Musik und Sprache recht natürlich und verzerrungsfrei wiedergegeben. Selbst etwas Bass kann aus dem Klangteppich herausgehört werden. Manches Notebook hat hier schlechtere Lautsprecher zu bieten.
Dem Testgerät lag kein Headset bei, dennoch kann dem Audio-Ausgang eine sehr gute Soundqualität bescheinigt werden. Bei Bedarf sind zudem recht hohe Lautstärken einstellbar.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
In Sachen Energieverbrauch beeindruckt das Honor 7 leider nicht. So gibt es nur wenige Konkurrenzmodelle, die sich in einzelnen Disziplinen noch energiehungriger verhalten. Im Idle-Betrieb verbraucht das Testgerät mit Abstand den meisten Strom, unter mittlerer Last gönnt sich insbesondere das LG G4 aber ein paar Watt mehr. Auffällig war bei den Messungen zudem der stark schwankende Maximalverbrauch, der sich zwischen 5,7 W und extrem hohen 10,6 W bewegte. Wir haben daher den Durchschnittswert in die Datenbank eingetragen.
Das beigelegte Netzteil liefert maximal 10 W (5 V, 2 A), besaß allerdings keinen Eurostecker. Das Gerät kann mit diesem oder einem anderen ähnlich leistungsstarken Adapter in unter 2 Stunden vollständig aufgeladen werden. Nach einer Stunde ist der Energiespeicher bereits wieder zu 60 % gefüllt. Trotz eines größeren Akkus ist die Ladezeit somit deutlich kürzer als beim Technik-Bruder Huawei P8.
Aus / Standby | 0 / 0.5 Watt |
Idle | 1.7 / 2.9 / 3.3 Watt |
Last |
4.9 / 8.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 |
Honor 7 Mali-T628 MP4, Kirin 935, 64 GB eMMC Flash | Huawei P8 Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash | Honor 6 Mali-T628 MP4, Kirin 920, 16 GB eMMC Flash | LG G4 Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S6 Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | Nokia Lumia 930 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 Plus PowerVR GX6450, A8, 64 GB eMMC Flash | |
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Stromverbrauch | |||||||
Idle min * | 1.7 | 0.7 59% | 1.7 -0% | 1.1 35% | 0.4 76% | 1.1 35% | 0.5 71% |
Idle avg * | 2.9 | 2 31% | 2.4 17% | 1.5 48% | 0.6 79% | 1.4 52% | 2.1 28% |
Idle max * | 3.3 | 2.1 36% | 2.8 15% | 1.9 42% | 1.2 64% | 1.8 45% | 2.5 24% |
Last avg * | 4.9 | 4.9 -0% | 5.3 -8% | 6.6 -35% | 5 -2% | 3.8 22% | 3.5 29% |
Last max * | 8.2 | 7.4 10% | 6.8 17% | 8.8 -7% | 6.8 17% | 6.5 21% | 5.8 29% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Dank dem mit rund 11,8 Wh recht großzügig bemessenen Akku fallen die Laufzeiten des Honor 7 trotz des hohen Energieverbrauchs recht gut aus. Insbesondere beim praxisnahen WLAN-Test glänzt das Testgerät mit einer überdurchschnittlich langen Ausdauer von 8 Stunden und 4 Minuten. Besser dürften hier nur Nokias Lumia 930 sowie Apples iPhone 6 Plus sein, die jedoch noch nach dem alten, weniger anspruchsvollen Testverfahren geprüft wurden, wodurch die ermittelten Daten nicht direkt vergleichbar sind. Die Wiedergabe des Films „Big Buck Bunny“ stoppte nach 9 Stunden und 13 Minuten, was ebenfalls ein passables Ergebnis ist. Andere Geräte wie LGs G4 oder auch das Huawei P8 liegen auf einem sehr ähnlichen Niveau. Eine 22 % längere Betriebszeit hat hingegen das iPhone 6 Plus zu bieten. Im Idle-Betrieb hält das Honor 7 nicht so lange durch wie die meisten Konkurrenten – möglicherweise kommt hier die schlechtere Energieeffizienz besonders stark zum Tragen. Positiv ist jedoch, dass sich die Laufzeiten gegenüber dem Honor 6 deutlich verbessert haben.
Für den Notfall besitzt das Honor 7 einen Ultra-Energiesparmodus, mit dessen Hilfe das Smartphone noch ein paar Minuten länger durchhalten kann. Allerdings sollte dieser mit Bedacht eingesetzt werden, da gleichzeitig eine Beschränkung der Gerätefunktionen auf Telefonie und SMS-Nutzung erfolgt.
Honor 7 Mali-T628 MP4, Kirin 935, 64 GB eMMC Flash | Huawei P8 Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash | Honor 6 Mali-T628 MP4, Kirin 920, 16 GB eMMC Flash | LG G4 Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S6 Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | Nokia Lumia 930 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 Plus PowerVR GX6450, A8, 64 GB eMMC Flash | |
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Akkulaufzeit | |||||||
Idle | 888 | 826 -7% | 1654 86% | 1300 46% | 1387 56% | 1436 62% | |
H.264 | 553 | 581 5% | 501 -9% | 675 22% | |||
WLAN | 484 | 434 -10% | 326 -33% | 475 -2% | |||
Last | 241 | 215 -11% | 134 -44% | 114 -53% | 278 15% | 175 -27% | 199 -17% |
WLAN (alt) | 454 | 575 | 1002 | 777 |
Pro
Contra
Fazit
Mit dem Honor 7 ist dem Hersteller ein rundum solides Gerät gelungen, das viele Vorzüge zu bieten hat. Neben einem außergewöhnlich kontraststarken Bildschirm, der zudem durch ordentliche Helligkeit und gute Blickwinkel weitere Pluspunkte sammelt, besitzt das Testgerät eine sehr umfangreiche Ausstattung: Mit dem 64 GB fassenden internen Speicher, einem integrierten Fingerabdruck-Scanner, Dual-SIM-Fähigkeit und AC-WLAN übertrumpft es die von uns getestete Variante des Konzernbruders Huawei P8 deutlich. Auch an eine Speichererweiterung mittels microSD-Karte hat Honor gedacht. Wer diese nutzen möchte, muss allerdings auf den Einsatz einer zweiten SIM-Karte verzichten.
Beim Schießen von Fotos hinterlässt das Testgerät insgesamt einen eher positiven Eindruck. So produziert die Hauptkamera sehr detailreiche Aufnahmen, die zudem mit zahlreichen Filtern und in verschiedenen Modi geknipst werden können. Weniger erfreulich ist hingegen das früh einsetzende Bildrauschen. Die Selfie-Cam auf der Vorderseite macht ihre Arbeit ebenfalls recht ordentlich und kann außerdem mit einer zusätzlichen LED-Leuchte punkten, die bei Aufnahmen in dunkleren Umgebungen recht nützlich sein kann. Beide Kameras zeichnen Videos in Full-HD-Auflösung auf – hier haben manche Konkurrenten etwas mehr zu bieten.
Die Performance des verbauten SoCs enttäuscht hingegen weitestgehend. Dieser kann trotz acht schnell taktender Rechenkerne nicht einmal annähernd den Klassenbesten das Wasser reichen, wodurch die sich unter anhaltender Last weiter reduzierende Leistungsfähigkeit noch stärker ins Gewicht fällt. Im alltäglichen Umgang mit dem Gerät macht sich dies aber zum Glück kaum bemerkbar. Hier stört schon eher, dass der hohe Stromverbrauch des Honor 7 bessere Akkulaufzeiten verhindert. Darüber hinaus fehlt unserer Importversion die Unterstützung für das 800-MHz-LTE-Band.
Das Honor 7 ist somit eine gute Alternative zum ähnlich positionierten Huawei P8 und kann gegenüber diesem mit umfangreicherer Ausstattung und etwas besseren Akkulaufzeiten punkten. Im Gegenzug muss der Kunde auf die sehr schlanke Bauform des P8 verzichten.
Spannend dürfte beim bevorstehenden Marktstart in Europa vor allem der Einführungspreis des Gerätes werden.
Update vom 28.08.2015: Der Hersteller hat mittlerweile Informationen zum EU-Modell des Honor 7 veröffentlicht (wir berichteten). Im Gegensatz zu unserem Testgerät hat das hierzulande erhältliche Modell nur 16 GB Speicher zu bieten, unterstützt dafür aber LTE im 800-MHz-Band. Der Listenpreis beträgt günstige 350 Euro, wobei es bis zum 31.08.2015 im herstellereigenen Shop sogar noch einen Einführungsrabatt von 50 Euro gibt.
Honor 7
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27.08.2015 v4 (old)
Andreas Kilian