Test GeForce GTX 485M SLI vs. Radeon HD 6970M CF
Wenn es um die reine Leistungsfähigkeit geht, hinken mobile Grafikkarten ihren Desktop-Vertretern seit Jahren deutlich hinterher. Selbst die stärksten Notebookmodelle siedeln sich im Vergleich zu waschechten Desktop-GPUs nur im Mittelfeld an. Wer es auf maximale Gaming-Performance abgesehen hat, aber gleichzeitig keinen fetten Tower neben dem Schreibtisch platzieren will, gelangt bei der Suche nach einem passenden System schnell zu kostspieligen Desktop-Replacement-Notebooks, die mit gleich zwei Grafikkarten ausgestattet sind. Wir haben uns die zwei momentan stärksten und teuersten Dual-GPU-Kombinationen, Nvidias GeForce GTX 485M SLI (Kurzform für Scalable Link Interface) und AMDs Radeon HD 6970M CF (Kurzform für CrossFire) geschnappt und auf ihre Qualitäten überprüft.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Testsystem - Schenker XMG U700 ULTRA
Um unseren Vergleichstest realisieren zu können, hat uns der deutsche Notebook-Anbieter Schenker das 17.3-zöllige XMG U700 ULTRA zur Verfügung gestellt. Das 419 x 286 x 73 Millimeter große und rund sechs Kilogramm schwere Gaming-Monster basiert auf dem X7200-Barebone von Clevo, das wir mit anderen Grafikkombinationen schon mehrmals im Test hatten (siehe Links weiter unten). Unser Testgerät war dabei extrem üppig bestückt und hätte zum Zeitpunkt des Artikels mit deftigen 4424 Euro (GTX 485M SLI) zu Buche geschlagen.
Auf Intels High-End-Chipsatz X58 machten es sich sechs GByte Arbeitsspeicher (3x 2048 MByte DDR3-RAM) und ein extrem starker Desktop-Prozessor mit ganzen sechs Kernen, namentlich der Core i7-990X (3.47 bis 3.73 GHz), bequem. Hinzu gesellten sich zwei pfeilschnelle SSD-Festplatten, die ebenfalls von Intel stammen und auf die Bezeichnung X25-M (SSDSC2MH120A2K5) hören. Doch damit nicht genug: Zusätzlich verrichtete eine 750 GByte große HDD von Seagate (ST9750420AS) mit flotten 7200 U/Min ihren Dienst. Als Betriebssystem kam schließlich Windows 7 Home Premium 64Bit zum Einsatz. Die Stromversorgung erfolgte übrigens mithilfe von zwei wuchtigen 300-Watt-Netzteilen (eine spezielle Bastellösung von Schenker), den Seriengeräten soll eine 600-Watt-Powerbox beiliegen. Das XMG U700 ULTRA ist auf Schenkers hauseigener Website mysn.de derzeit ab 1769 Euro erhältlich und kann dort detailliert an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.
Testkonfiguration:
- Windows 7 Home Premium 64 Bit
- Intel X58 Chipsatz
- Intel Core i7-990X Desktop-CPU (6 Kerne)
- Nvidia GeForce GTX 485M SLI
- AMD Radeon HD 6970M CrossFire
- 17.3“ Full-HD LED-Display (Glare)
- 6 GByte DDR3-RAM (1333 MHz)
- 2x Intel X25-M SSDSC2MH120A2K5 SSD (je 120 GByte)
- Seagate Momentus ST9750420AS HDD (750 GByte, 7200 U/Min)
- Einstiegspreis: 1769 Euro (Gerätepreis abhängig von der Konfiguration)
Links:
Technik - GeForce GTX 485M SLI
Bei der GeForce GTX 485M SLI handelt es sich - wie könnte es anders sein - um einen Verbund aus zwei GTX 485M-GPUs, die per sogenannter SLI-Brücke miteinander in Kontakt stehen. Die GeForce GTX 485M stammt aus Nvidias potenter Fermi-Generation (GF 104-Chip) und ist die aktuell schnellste mobile High-End-Grafikkarte, was nicht zuletzt am 2048 MByte großen GDDR5-Videospeicher liegt, der mit 256 Bit ideal angebunden ist. Weiteres entscheidendes Merkmal ist die Anzahl der Shader-Einheiten, 384 Unified Shader sprechen für eine vorzügliche Leistung. Die Taktraten bleiben unangetastet, Schenker vertraut auf die üblichen 575 MHz (Kern), 750 MHz (Speicher) und 1150 MHz (Shader).
An Features mangelt es der GeForce GTX 485M ebenfalls nicht, neben dem für Spieler wichtigen DirectX 11 beherrscht die Nvidia-GPU auch diverse andere Technologien wie PhysX und 3DVision, die wir an dieser Stelle aber nicht näher erläutern wollen (siehe dazu unseren Test). Sparsam ist unterdessen ein Attribut, das auf die in 40nm Strukturbreite gefertigte Grafikkarte in keiner Weise zutrifft, bis zu 100 Watt zieht eine einzelne GeForce GTX 485M aus der Steckdose. Als Treiber musste die auf einer DVD mitgelieferte ForceWare 265.77 herhalten (neuere Versionen funktionierten noch nicht), die zwar schon einige Monate auf dem Buckel hat, jedoch mit einer Dual-GPU-Unterstützung für alle getesteten Spiele aufwarten kann (mit Ausnahme von Crysis 2).
Technik - Radeon HD 6970M CF
AMDs Gegenentwurf zu Nvidias SLI nennt sich CrossFire. Zwei Radeon HD 6970M-GPUs stellen momentan die Speerspitze von AMDs Portfolio dar. Die DirectX 11 fähige und im modernen 40 nm Verfahren produzierte Radeon HD 6970M hört auf den schicken Codenamen Blackcomb XT und ist mit 960 Unified Shadern (nicht direkt mit Nvidia vergleichbar) ausgestattet. Die Taktraten können sich durchweg sehen lassen, 680 MHz (Kern) und 900 MHz (Speicher) sind relativ viel. Wie bei der GeForce GTX 485M ist auch der Videospeicher der Radeon HD 6970M üppige 2048 MByte groß (GDDR5), das Interface beträgt wiederum 256 Bit.
Bezüglich der Features kann die Radeon HD 6970M zwar nicht ganz an die Nvidia-Konkurrenz heranreichen, Vorteil der AMD-Grafikkarte ist allerdings ihr wesentlich geringerer Preis. Im Test des Eurocom Racer ordnete sich eine einzelne Radeon HD 6970M leistungsmäßig nur knapp hinter einer einzelnen GeForce GTX 485M ein (rund 7% Differenz). Der Stromverbrauch dürfte ebenfalls etwas unter der GeForce GTX 485M liegen, Eurocom gibt beispielsweise 75 -100 Watt an. Der AMD-Treiber (8.810.0.0) war übrigens etwas neuer als das Nvidia-Pendant.
Nachteile von Dual-GPU-Systemen
Abseits der reinen Leistungssteigerung haben Dual-GPU-Systems leider auch mit einigen Problemen zu kämpfen. Neben offensichtlichen Nachteilen wie dem deftigen Energiebedarf und dem massiven Kühlaufwand (der ein großes Gehäuse nötig macht und meist laute Lüfter nach sich zieht) sind hier allem die sogenannten Mikroruckler zu nennen. Mit Mikrorucklern ist ein Phänomen gemeint, dass sich besonders bei niedrigen Bildwiederholraten (unter 30 fps) bemerkbar macht. Da die Bilder jeweils abwechselnd von beiden Grafikkarten berechnet werden, kann der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Frames variieren, was zu subjektiv wahrnehmbaren Rucklern führt. Auf einer einzelnen Grafikkarte würde eine entsprechende Bildwiederholrate spürbar flüssiger wirken.
Zum Glück ist die Leistung von GeForce GTX 485M SLI und Radeon HD 6970M CF derart hoch, dass die Bildwiederholrate eher selten in den niedrigen zweistelligen Bereich einbricht und Mikroruckler in der Praxis somit eigentlich nie ein Thema sind. Die hohe Treiberabhängigkeit von Dual-GPU-Systemen ist demgegenüber schon ein Thema. Wer seinen Treiber nicht dauernd auf dem aktuellsten Stand hält, läuft Gefahr, dass neuere Spiele kaum oder im schlimmsten Falle überhaupt nicht von einer zweiten Grafikkarte profitieren. In der Vergangenheit schien uns Nvidia dabei den besseren Treiber-Support zu haben. Ob sich diese Erfahrung im vorliegenden Test bestätigt, lesen Sie jetzt.
Benchmarks
Kommen wir zu den synthetischen Grafikbenchmarks. Bevor es losgeht noch zwei kleine Hinweise. Da alle im Text erwähnten GPU-Kombinationen jeweils in Clevos X7200-Barebone mit Desktop-CPU getestet wurden, werden wir im Folgenden nicht ständig auf die entsprechenden Systeme eingehen. Aufgrund der unterschiedlichen Treiberversionen müssen die Ergebnisse darüber hinaus nicht zwangsläufig den derzeitigen Stand repräsentieren, gerade GeForce GTX 460M SLI, GTX 470M SLI und GTX 480M SLI könnten mit neueren Treibern inzwischen besser abschneiden.
3DMark Vantage
Der GPU-Score des 3DMark Vantage bildet eine gute Basis für einen Grafikkartenvergleich. Die Standardeinstellung (1280 x 1024) wurde sowohl von der GeForce GTX 485M SLI als auch von der Radeon HD 6970M CF hervorragend gemeistert. Mit 23082 zu 20691 Punkten hat die SLI-Lösung um 12% die Nase vorne. Die restlichen Dual-GPU-Konfigurationen folgen in gehörigem Abstand, die GeForce GTX 470M SLI muss sich beispielsweise mit 16161 Punkten zufrieden geben.
3DMark 11
Im aktuellen 3DMark 11 kletterte die Radeon HD 6970M CF souverän auf Platz 1 des Siegertreppchens. Da dem Treiber der GeForce GTX 485M SLI anscheinend noch ein entsprechendes Profil fehlte, rechnete die AMD-Kombi fast doppelt so schnell (5525 gegen 2674 Punkte). Zum Glück ist der 3DMark 11 nicht der einzige DirectX 11 basierte Benchmark, im Unigine Heaven 2.1 Benchmark ließen sich die beiden Dual-GPU-Lösungen anstandslos vergleichen.
Unigine Heaven 2.1
Durch ihre geringere Anzahl an Tessellation-Einheiten fällt es den AMD-Grafikkarten derzeit schwer, sich im Unigine Heaven 2.1 Benchmark gegen Nvidias Fermi-Architektur durchzusetzen. Insofern überrascht es wenig, dass sich die Radeon HD 6970M CF hinter der GeForce GTX 485M SLI positioniert. Beim Einsatz von hohen Details, normaler Tessellation und einer Auflösung von 1280 x 1024 zieht die GTX 485M SLI um ganze 18% vorbei (78.5 zu 66.4 fps).
Gaming-Benchmarks
Es folgen die praxisorientierten Spielebenchmarks. Um den Rahmen des Artikels nicht zu sprengen, haben wir uns auf die Ergebnisse in der Full-HD-Auflösung 1920 x 1080 beschränkt. Die restlichen Werte entnehmen Sie bei Interesse bitte den GPU-Einzelseiten oder unserer Spieleliste. Nach einer kurzen Einleitung beurteilen wir jeweils die Leistung. Am Schluss eines jeden Spieles finden Sie zudem einen Graphen, der den Verlauf der Bildwiederholrate illustriert. Bis auf Bad Company 2 entstammen alle Screenshots unseren Benchmarksequenzen.
Call of Duty: Black Ops
Mit dem ungemein erfolgreichen Back Ops ist es Entwickler Treyarch zum ersten mal gelungen, qualitativ zu den Serienablegern des Call of Duty-Gründers Infinity Ward aufzuschließen. Optisch gehört der Ego-Shooter derweil nicht mehr zur Spitzenklasse, die angegraute Modern Warfare-Engine wirkt - trotz diverser Verbesserungen - an vielen Stellen veraltet. Vorteil sind allerdings die moderaten Hardwareanforderungen, schon Mittelklasse-Notebooks kommen anständig mit Black Ops zurecht. Dual-GPU-Systeme haben indes auch mit maximalen Qualitätseinstellungen keinerlei Probleme.
Als Benchmarksequenz diente uns der kubanische Straßenkampf der ersten Singleplayermission, den wir mit der Detailstufe „Extra“, vierfachem Antialiasing (AA), achtfacher anisotroper Filterung (AF) und der Auflösung 1920 x 1080 bestritten. Die GeForce GTX 485M SLI fühlte sich in Black Ops dabei etwas wohler, mit 119.0 zu 110.5 fps hängte sie die Radeon HD 6970M CF um immerhin 8% ab.
Mafia 2
Ganze acht Jahre lang hat Mafia-Schöpfer 2K Czech (ehemals Illusion Softworks) am Nachfolger zu einem der besten Actionspiele aller Zeiten gewerkelt. Herausgekommen ist ein sehr guter Third-Person-Titel, der aber sowohl von der Story als auch von den Missionen nicht an das grandiose Original heranreichen kann. Positiv hervorzuheben ist unterdessen die Anwesenheit eines integrierten Benchmarks. 1920 x 1080 Bildpunkte, hohe Details und 16x Texturfilterung waren die Settings unserer Wahl.
Wie schon bei Call of Duty: Black Ops weiß sich die GeForce GTX 485M SLI auch in Mafia 2 gegen die Radeon HD 6970M CF durchzusetzen, 102.2 zu 86.6 fps stehen für einen Vorsprung von 18%. GeForce GTX 470M SLI (76.6 fps) und GeForce GTX 460M SLI (66.0 fps) reihen sich erwartungsgemäß dahinter ein.
Starcraft 2
Veröffentlicht Entwicklerlegende Blizzard irgendwann mal einen Titel, der kein Millionenerfolg wird? Wir sind skeptisch, der hoch dekorierte Echtzeitstrategie-Hit Starcraft 2 wurde jedenfalls zum absoluten Verkaufsschlager. Gerade wenn sich im Multiplayer oder in späteren Missionen der Singleplayerkampagne viele Einheiten auf dem Bildschirm tummeln, kommen Mittelklasse-Systeme schnell ins Stottern. Nicht so bei den mobilen High-End-Grafikkarten, das Intro der Herausforderung „For the Swarm“ wurde von den Dual-GPU-Lösungen butterweich wiedergegeben (1920 x 1080, Ultra).
Im Gegensatz zu den vorherigen Titeln fällt Starcraft 2 deutlich zugunsten von CrossFire aus. So ist die Radeon HD 6970M CF dazu in der Lage, die GeForce GTX 485M SLI um beachtliche 34% zu überholen (88.6 fps gegen 65.9 fps). GeForce GTX 470M SLI (50.3 fps) und GeForce GTX 460M SLI (40.8 fps) sehen neben der Radeon HD 6970M CF ebenfalls alt aus.
Metro 2033
Dmitry Glukhovskys spannender Roman Metro 2033 bildet die Grundlage für ein gleichnamiges PC-Spiel. Der atmosphärisch und stilistisch an S.T.A.L.K.E.R. erinnernde Ego-Shooter stellt für moderne Hardware eine absolute Bewährungsprobe dar. In der Vergangenheit war keine mobile Grafikkarte schnell genug für sehr hohe Details, den DirectX 11 Modus und eine Auflösung von 1920 x 1080. Sogar alle bisher getesteten Dual-GPU-Notebooks haben sich im Benchmarkparcours (Beginn des Singleplayers) stets die Zähne ausgebissen.
Mit GeForce GTX 485M SLI oder Radeon HD 6970M CF ruckelt Metro 2033 zwar immer noch streckenweise, durchschnittlich 31.4 respektive 35.3 fps verdienen dennoch gehörigen Respekt, wobei die AMD-GPUs ein Plus von 12% für sich verbuchen können. Als wesentlich langsamer offenbaren sich GeForce GTX 470M SLI und GeForce GTX 460M SLI, 23.0 bzw. 18.5 fps genügen nicht ansatzweise zum Zocken.
Battlefield: Bad Company 2
Um in Multiplayerschlachten an der Spitze mitspielen zu können, braucht es neben Können und Übung auch eine gute Bildwiederholrate. Beim Einsatz der maximalen Grafikoptionen weist der aktuelle Battlefield-Ableger viele Systeme jedoch schnell in ihre Schranken. Wie sich in der Eingangssequenz des Singleplayers (Bootsfahrt bis zum Strand) mit hohen Details, vierfacher Kantenglättung und achtfacher Texturfilterung herauskristallisierte, legt die Performance mit einer zweiten Grafikkarte erheblich zu.
Im Falle von Bad Company 2 lieferten sich AMD und Nvidia ein wahres Kopf an Kopf Rennen. Während sich die Bildwiederholrate der Radeon HD 6970M CF auf fabelhafte 95.5 fps einpendelte, erzielte die GeForce GTX 485M SLI minimal höhere 96.8 fps. Darunter ist erst einmal gehörig Luft, GeForce GTX 470M SLI (69.2 fps) und GeForce GTX 460M SLI (56.7 fps) müssen sich deutlich geschlagen geben.
Risen
Wer Rollenspiele mit offenen und frei zugänglichen Welten schätzt, dürfte an Risen seinen Gefallen finden. In vielerlei Hinsicht mag der deutsche Third-Person-Titel inzwischen etwas antiquiert wirken, die tolle Atmosphäre, die authentische Landschaftsgestaltung und die gelungene Charakterentwicklung lassen den ein oder anderen Mangel aber schnell vergessen. Für unseren Benchmark haben wir die kostenlose Demoversion verwendet, in der wir direkt nach Spielstart für einige Minuten den Strand unsicher machten.
1920 x 1080 Bildpunkte, hohe Details und 16x anisotrope Filterung wurden von allen Dual-GPU-Konfigurationen problemlos geschultert. Angefangen bei GeForce GTX 460M SLI (63.5 fps) und GeForce GTX 470M SLI (81.8 fps), die sich schon tadellos zum gepflegten Monsterschnetzeln eignen. AMDs Radeon HD 6970M CF legt mit 101.2 fps nochmals eine gehörige Schippe drauf. Die Spitzenposition wird in Risen von der GeForce GTX 485M SLI eingenommen, 109.1 fps sind unser derzeitiger Referenzwert.
Need for Speed: Shift
Mit Shift hat Publisher EA die traditionsreiche Need for Speed-Serie eher in Richtung Realismus getrimmt. Damit mag die Reihe an Qualität zugelegt haben, das altbekannte Need for Speed-Feeling ging im Gegenzug jedoch größtenteils verloren. Apropos verloren: Shift ist seit jeher ein klarer Sympathisant von Nvidia, vergleichbare AMD-Grafikkarten schneiden gerne merklich schlechter ab. Wir absolvierten ein einfaches Rundkursrennen in den Straßenschluchten von London (Demoversion). Hohe Details, vierfaches Antialiasing und eine Auflösung von 1920 x 1080 sollten die Grafikkarten gehörig ins Schwitzen bringen.
Die Radeon HD 6970M CF machte in Shift keine gute Figur. Mit 66.2 fps wird sie sowohl von der GeForce GTX 460M SLI (81.6 fps) als auch von der GeForce GTX 470M SLI (102.7 fps) überrundet. Gegen die GeForce GTX 485M SLI sieht es sogar ganz düster aus, 126.0 fps repräsentieren ein Plus von immensen 90%.
Colin McRae: Dirt 2
Das grafisch immer noch sehr ansehnliche Dirt 2 war eines der ersten Spiele mit DirectX 11-Unterstützung auf dem Markt. Besonders die glaubwürdigen Wassereffekte und die überragende Beleuchtung sind Alleinstellungsmerkmale der Rally-Simulation. Wir griffen auf den integrierten Benchmark der Demo zurück, den wir mit sehr hohen Details, vierfacher Kantenglättung und der Auflösung 1920 x 1080 laufen ließen.
Ähnlich wie bei Need for Speed: Shift sind auch in Colin McRae: Dirt 2 Grafikkarten von Nvidia im Vorteil. Während es sich die GeForce GTX 485M SLI mit 114.3 fps auf dem Thron gemütlich macht, ordnet sich die Radeon HD 6970M CF mit 80.3 fps zwischen GeForce GTX 460M SLI (75.4 fps) und GeForce GTX 470M SLI (93.0 fps) ein.
Anno 1404
Die Aufbauspiel-Referenz Anno 1404 beweist der Konkurrenz eindrucksvoll, was im Strategiegenre technisch alles machbar ist. Die idyllische Mittelalterwelt ist eine absolute Augenweide, sich auf das eigentliche Spielgeschehen zu konzentrieren fällt mitunter schwer. Wie Sie auf dem Performancegraphen sehen, schwankt die Bildwiederholrate meist heftig. Dieser Umstand ist damit zu erklären, dass das System je nach Zoomstufe unterschiedlich stark belastet wird.
Unser Benchmark basiert auf der Kampagnenmission der kostenlosen Demo, die für einige Minuten Gameplay herhalten musste. 1920 x 1080 Bildpunkte, sehr hohe Details und vierfache anisotrope Filterung entlocken modernen High-End-Grafikkarten nicht mehr als ein müdes Lächeln. Üppige 107.4 fps gab das Tool Fraps beim Einsatz der GeForce GTX 485M SLI aus. AMDs Radeon HD 6970M CF wusste unsere Settings mit 116.7 fps derweil noch etwas flüssiger zu befeuern (+9%).
Crysis
Liebend gerne hätten wir Ihnen die Ergebnisse des neuen Vorzeige-Shooters von Crytek präsentiert. Leider löste sich dieses Vorhaben schnell in Luft auf, da die Radeon HD 6970M CF in Crysis 2 massive Grafikfehler produzierte und eine zweite GeForce GTX 485M keinen Geschwindigkeitszuwachs brachte. Obgleich schon über drei Jahre alt, musste deshalb der Vorgänger daran glauben.
Sehr hohe Details und eine Auflösung von 1920 x 1080 stellen die meisten Grafikkarten vor unlösbare Aufgaben (integrierter Benchmark). Weder GeForce GTX 460M SLI (25.4 fps) noch GeForce GTX 470M SLI (31.7 fps) garantieren einen durchgehend ruckelfreien Bildaufbau. Erst mit einer GeForce GTX 485M SLI lässt sich Crysis in seiner maximalen Pracht genießen (43.3 fps). Am flüssigsten läuft der Ego-Shooter indes auf der Radeon HD 6970M CF, die mit 49.0 fps klar die Führung übernimmt.
Fazit
Ohne Zweifel: die Leistung der derzeit stärksten mobilen Dual-GPU-Lösungen ist für Notebookverhältnisse ausgezeichnet. Jedes momentan erhältliche Spiel läuft selbst mit maximalen Grafikeinstellungen und inklusive diverser Qualitätsverbesserungen (AA & AF) flüssig. Hohe Auflösungen im Bereich von 1920 x 1080 sind auch kein Problem.
Trotz ihres wesentlich geringeren Preises kommt die Radeon HD 6970M CF dabei erstaunlich nahe an ihr Nvidia-Pendant heran, die GeForce GTX 485M SLI rechnet über alle Benchmarks hinweg nur rund 6% flotter (1920 x 1080, Ultra-Setting). Vom Preis-Leistungsverhältnis ist die Radeon HD 6970M CF somit die eindeutig bessere Wahl, dafür kann die GeForce GTX 485M SLI mit etwas konstanterer Performance, geringerer Fehleranfälligkeit, ausgereifterem Treiber und überlegener Bildqualität punkten. Die Übermacht bei den Features nicht zu vergessen.
Zwei GeForce GTX 470M GPUs haben es unterdessen schwer. Während die GeForce GTX 485M SLI insgesamt um 33% die Nase vorne hat, sprintet die annähernd gleich teure Radeon HD 6970M CF ebenfalls deutlich vorbei. Nicht mehr empfehlen können wir übrigens die GeForce GTX 460M SLI, da eine einzelne GeForce GTX 485M bereits auf Augenhöhe performt (GTX 485M SLI +62%).
Aufgrund der zahlreichen Probleme und Nachteile sollte man sich die Anschaffung einer Dual-GPU-Lösung aber genau überlegen. Neben dem beinahe exorbitanten Energieverbrauch wäre vor allem die hohe Temperatur- und Geräuschentwicklung sowie die Thematik der Mikroruckler zu nennen. Entsprechende Geräte sind darüber hinaus wuchtig und schwer, zum mobilen Einsatz taugen die Desktop-Replacements kaum.
Der Preis spielt natürlich auch eine gewichtige Rolle, ein ähnlich schneller und vergleichbar ausgestatteter Desktop-PC (z.B. mit GeForce GTX 570) kostet inklusive Monitor nur einen Bruchteil (ca. dreimal weniger). Deshalb unser Rat: Entweder ein Notebook mit einzelner GeForce GTX 485M bzw. Radeon HD 6970M nehmen oder gleich zu einem waschechten Desktop-System greifen.