Test Dell Latitude 3330 Notebook
Die Dell-Latitude-Serie umfasst Modelle für kleine und große Geschäftskunden. Das Latitude 3330 allerdings richtet sich nicht nur an Kleinbetriebe, sondern auch an Studenten mit kleinem Budget. Jenen bietet es den gleichen Zugang und die gleichen Kundenservice-Optionen wie sie oft nur für teurere Latitude Modelle verfügbar sind. Mit niedrigen Preisen und Optionen wie SSDs, größere Akkus, erweiterte Dienstleistungen und sogar WWAN, könnte das Latitude 3330 für viele interessant sein.
Unser amerikanisches 13,3-Zoll-Testgerät ist mit einer ULV Core i3-2375M Sandy-Bridge-CPU, 4-GB-Single-Channel-DDR3-Hauptspeicher, einer 320-GB-5.400-U/min-HDD und einem matten Bildschirm mit 1.366 x 768 Bildpunkten zu einem Einzelhandelspreis von 540 US-Dollar erhältlich. Ein vergleichbar ausgestattetes Testgerät kostet im deutschen online-Store von Dell aktuell rund 700 Euro (ink. MwSt). Natürlich stehen auch Ivy-Bridge-Prozessoren und andere hochwertigere Hardware zu Auswahl.
Gehäuse
Das Latitude 3330 ist gänzlich aus mattem Kunststoff. Wegen seiner relativ dicken und kastenförmigen Gestalt ist es jedoch robuster als andere preisgünstige Notebooks mit teils schlecht montierten oder schwachen Gehäusen. Beim Verwinden geben Basis und Bildschirm sichtbar nach. Das Testgerät ist nicht so verwindungsresistent wie teurere E-Serien-Modelle. Ebenso führt Druck gegen den Bildschirmdeckel, die Tastatur und die Handballenablagen zu sichtbaren, jedoch minimalen Veränderungen. Eine Schwachstelle ist der Bildschirmrahmen, der anders als das restliche Notebook sehr dünn und billig wirkt.
Mit 1,77 kg und 32 mm Bauhöhe (mit 6-Zellen-Akku) ist das Latitude 3330 dicker als die ähnlich teuren VivoBook S300CA (21 mm), ThinkPad Edge E335 (28 mm) und Asus X301A (30 mm) und gleich hoch wie das Satellite L830 (32 mm). Glücklicherweise liegt das Gewicht des Testgerätes zwischen obigen Laptops: Es ist jeweils nur wenige Gramm schwerer oder leichter und der Unterschied ist vernachlässigbar. Teurere Ultrabooks wie das Zenbook Prime UX31A sind sowohl leichter als auch dünner und aus teureren Materielien hergestellt. Mit kleinerem 4-Zellen-Akku kann das Latitude 3330 zu Lasten der Akkulaufzeit jedoch auch viel schlanker (nur 21 mm) sein. Insgesamt ist die Verarbeitung für ein Notebook dieser Preisklasse aber gut.
Ausstattung
Bezüglich Schnittstellen verfügt das Testgerät über das Wesentliche, unter anderem 3x USB, Gigabit Ethernet und zwei Video-Ausgänge. Geschäftskunden, die SmartCard-, ExpressCard- oder E-Port-Schnittstellen benötigen, haben kein Glück und müssen eventuell besser ausgestattete Latitude Modelle wie das Latitude E6430 in Betracht ziehen. Verglichen mit ähnlich teuren Notebooks der Konkurrenz, etwa dem ThinkPad Edge E335 oder dem Satellite L830, bietet das Latitude 3330 ungefähr die gleiche Anzahl leicht erreichbarer Schnittstellen.
Kommunikation
WLAN wird durch eine 1x1 Dell Wireless 1504 Half-Mini-Karte ohne integriertes Bluetooth bereitgestellt. Die gleiche Karte findet sich auch als Basisoption bei einigen höherwertigen Dell Modellen, unter anderem dem Latitude E6530 und dem Precision M6700. Im Test traten keine zufälligen Ausfälle oder Verbindungsprobleme auf. Der SIM-Slot befindet sich im Akkufach, falls das Notebook mit optionalem WWAN ausgestattet wird. Nur wenige Notebooks dieser Preisklasse bieten diese Option.
Zubehör
Üblicherweise wird für Business Notebooks viel Spezialzubehör angeboten. Anders beim Latitude 3300, das ohne E-Port auskommen muss und daher keine eigenen Docking-Stationen unterstützt. So muss auf generische USB-3.0-Docks und andere externe Erweiterungen zurückgegriffen werden. Garantieinformationen und eine Driver-CD werden mitgeliefert.
Garantie
Das Latitude E3330 verfügt über eine Standard-Garantie von einm Jahr. Zudem bietet der Hersteller viele Optionen an, da er sich stark an Geschäftskunden richtet. Der Dell ProSupport umfasst etwa bis zu fünf Jahre erweiterten Vorort-Service, Schutz bei versehentlicher Beschädigung und ein erweiterten Akku-Service. Die breite Garantieabdeckung ist im Vergleich zu den Konkurrenten ein starker Anreiz - zumindest in den USA.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur (35 x 10 cm) hat einen tiefen Hubweg und einen großen Tastenzwischenraum, wodurch die Tastatur beim Tippen geräumiger und übersichtlich wirkt. Uns gefällt zwar der lange Tastenhub, doch das Feedback ist schwach und nicht so fest. Sobald man sich an das Feedback gewöhnt hat, fällt das Tippen leicht.
Das Tastatur-Layout bringt auch Pfeiltasten in voller Größe anstatt halbierter oder verkleinerter Tasten, wie man sie in vielen anderen 13,3-Zoll-Notebooks (Asus X301A, ThinkPad Edge E335) antrifft. Tatsächlich sind alle Tasten bei gleichmäßigem Tastenabstand relativ groß. Dies kommt Nutzern mit großen Händen zugute, da sie sich nicht so leicht vertippen.
Touchpad
Das matte Touchpad (8,5 x 4,5 cm) gehört zu den kleinsten in Notebooks dieser Größe. Die Textur ist etwas rau und ähnelt jener an den Handballenablagen. Das Antwortverhalten ist gut und beim Bildlauf traten diesbezüglich keine Probleme auf. Multi-Touch-Gesten wie Pinch-to-Zoom und Rotation werden unterstützt, sind jedoch standardmäßig deaktiviert. Sind sie eingeschaltet, so hinken sie unseren Eingaben hinterher und erscheinen schwerfällig. Das Problem wird durch die Kleinheit des Touchpads verschärft. Einfaches Zwei-Finger-Scrollen funktioniert dagegen viel flüssiger und zuverlässiger. Als Behelf funktioniert das Touchpad gut genug, doch für längere Sessions ist eine externe Maus empfehlenswert.
Die beiden zugehörigen Tasten vor dem Touchpad arbeiten bei zufriedenstellendem Feedback nahezu lautlos. Man kann sie etwas drücken, ohne eine Eingabe zu triggern. Dies ist aber nur eine kleine Schwäche der leisesten Tasten in Latitude Modelle mit annehmbar festem Feedback.
Display
Das Latitude 3330 nutzt einen Bildschirm mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln, die man bei günstigen Notebooks häufig antrifft. Ähnlich teure 13,3-Zoll-Konkurrenten wie das Asus X301A und das ThinkPad Edge E335 bieten dieselbe Pixeldichte, während teurere Ultrabooks mitunter 900p- oder 1080p-Bildschirme verwenden. Der 720p-Standard sollte für Alltagsanwendungen wie Internet-Surfen, wenig Multitasking und Textverarbeitung jedoch ausreichen.
Mit dem X-Rite i1Basic Pro 2 ermittelten wir die Helligkeit in 9 Quadranten und errechneten eine Durchschnittshelligkeit von ungefähr 237 cd/m². In Kombination mit der matten Oberfläche ist der Bildschirm hell genug für den Inneneinsatz ohne wesentliche Spiegelungen. Leider ist der Schwarzwert ziemlich hoch und damit der Kontrast niedrig. Daher wirken Grauwerte und Schwarz in Filmen schlammig. Bei günstigen Business Notebooks wie dem ThinkPad Edge E335, die eher für Textverarbeitung und andere Office Anwendungen als für Multimedia ausgelegt sind, ist dies häufig der Fall.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 258.3 cd/m²
Kontrast: 212:1 (Schwarzwert: 1.22 cd/m²)39.42% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
56.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38.08% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Farbabdeckung entspricht ungefähr 58 Prozent des sRGB-Spektrums und liegt damit nahe der 60-Prozent-Marke, die die meisten TN-Panels erreichen. Wie unten ersichtlich, bieten andere billige 13,3-Zoll-Notebooks einen ähnlichen Farbraum. Für die Zielgruppe "Office-User" stellt der unspektakuläre Farbraum kein Problem dar.
Weitere Bildanalysen wurden mit dem X-Rite Spektral-Profiler vorgenommen. Die dargestellten Grauwerte sind sichtbar bläulich. Starke Abweichungen sind auch bei Cyan und Magenta zu beobachten. Für die Zielgruppe sollte die schlechte Farbwiedergabe wiederum unproblematisch sein. Profi-Grafiker sollten sich eher den Dell Precision Workstations mit hochwertigen WCG-Bildschirmen zuwenden.
Bei maximaler Bildschirmhelligkeit sind die Außenfähigkeiten durchschnittlich. Der niedrige Kontrast verringert die Lesbarkeit unter direktem Sonnenlicht. Text und Bilder wirken hier ausgewaschen. Erfreulicherweise wird die Helligkeit im Akkubetrieb nicht künstlich beschränkt. Dennoch ist ein Einsatz im Schatten vorzuziehen.
Die Blickwinkel sind typisch für ein TN-Panel: Die Farben invertieren bei der Betrachtung von unterhalb des normalen Blickwinkels fast unmittelbar, während der stabile Bereich bei seitlichen Abweichungen viel größer ist. Für einen einzelnen Nutzer sollte der enge stabile Bereich kein Problem darstellen, er kann jedoch das gleichzeitige Betrachten des Bildschirmes durch mehrere Nutzer erschweren.
Leistung
Im Testmodell ist eine Core i3-2375M mit Hyper Threading, aber ohne Turbo Boost verbaut. Die ULV CPU hat eine TDP von 17 Watt, womit die Akkulaufzeit im Vergleich zu Standard-Volt-CPUs der gleichen Familie länger ausfallen sollte. Im Idle-Betrieb läuft der Prozessor mit einem Basistakt von 800 MHz ansonsten mit seiner maximalen Taktrate von 1.500 MHz. Optional können eine ULV Ivy Bridge i3-3227U oder eine schnellere i5-3337U konfiguriert werden. Detaillierte Informationen zur i3-2375M sind auf unserer Spezialseite verfügbar.
Als Hauptspeicher ist ein einziges 4-GB-Modul verbaut. Erfreulicherweise steht ein weiterer SODIMM-Slot für Upgrades zur Verfügung. Bezüglich Erweiterbarkeit und Wartbarkeit ist das Notebook, wie bei Business-Modellen üblich, benutzerfreundlich. Im offiziellen Latitude-3330-Online-Handbuch finden sich detaillierte Schritte über Demontage und Fehlerbehebung am Notebook.
Prozessor
Die i3-2375M wurde erst kürzlich eingeführt, und das Latitude 3330 ist das erste Notebook mit diesem Prozessor in unserer Datenbank. Daher haben wir noch kein Vergleichsgerät mit der gleichen CPU zur Verfügung. Die Allgemeinleistung ist ähnlich der i3-2377M, denn das 3-2375M unterscheidet sich von dieser nur duch das Fehlen bestimmter Features, die keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Alltagsleistung haben. Daher liefert das Latitude 3330 durch die Bank ähnliche Werte wie etwa das Acer TravelMate B113. Die CPU ist bei der Single-threaded-Leistung in SuperPi auch der Desktop AMD A8-5600K ähnlich, wobei AMD APUs dafür bekannt sind, in nicht für Multi-Core-Operationen optimierten Anwendungen unterdurchschnittlich abzuschneiden. Die i3-2375M ist jedenfalls für alltägliche Büroanwendungen wie Textverarbeitung und Internet-Surfen ausreichend.
Systemleistung
Laut PCMark Vantage und PCMark 7 ist die Systemleistung wenig beeindruckend. Mit nur 1774 Punkten im PCMark 7 unterliegt unser Testgerät dem Satellite L830 (2.046 Punkte), dem VivoBook S300CA (2.173 Punkte) und dem Asus X301A (1.861 Punkte). Das ThinkPad Edge E335 mit AMD Hardware schneidet noch schlechter ab, was hauptsächlich an der Niedrig-Energie E2-1800-APU liegt. Die lauen Ergebnisse des Latitude Testmodells können auf seine CPU und möglicherweise noch mehr auf seine langsame HDD zurückgeführt werden. Auch Subjektiv braucht das System seine Zeit, um Anwendungen und andere Software zu laden, womit es sich speziell für User, die Systeme mit SSD gewohnt sind, recht träge anfühlt.
PCMark Vantage Result | 3329 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1774 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Dell stellt verschiedene Laufwerke für das Latitude 3330 zur Auswahl, von einer 64-GB-SSD bis zum 500-GB-Hybridlaufwerk. Unser Testmodell nutzt eine 320 GB 5.400 U/min SATA II Seagate Momentus SpinPoint M8 HDD. Sekundärlaufwerke oder mSATA-Optionen stehen nicht zur Verfügung, doch das 9,5-mm-Laufwerk kann bei Bedarf erfreulicherweise einfach entfernt oder ausgetauscht werden. Da das Seagate Laufwerk mit einer durchschnittlichen Transferrate von nur 66 MB/s laut HD Tune sehr langsam arbeitet, würden wir eine SSD oder eine 7.200-U/min-HDD empfehlen. Das Modell von Seagate befand sich auch in unserem high-end Clevo W155EU Testgerät, jedoch nur als Hilfslaufwerk. Die Ergebnisse von HD Tune sind jedoch ähnlich.
Von der theoretischen Kapazität von 320 GB sind 21,67 GB für Systemwiederherstellung reserviert und 276,38 GB unmittelbar als Hauptpartition verfügbar. Hier finden sie unsere wachsende Benchmarksliste von HDDs und SSDs.
Spieleleistung
Mit der Einführung von Haswell-CPU-Generation im Laufe dieses Tests, ist die HD 3000 Intels integrierte GPU von vor mittlerweile zwei Generation. Daher sind anspruchsvolle 3D-Titel aus 2012 oder sogar 2011 im Wesentlichen unspielbar, und weniger fordernde Spiele wie Starcraft 2 laufen nur mit minimalen Settings akzeptabel. Weitere Details und Benchmarks der Intel HD 3000 entnehmen Sie bitte unserer Spezialseite.
3DMark 03 Standard | 7361 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 5754 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1295 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Guild Wars 2 (2012) | 20 | 8 | ||
StarCraft II: Heart of the Swarm (2013) | 71 | 20 | 10 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Im Idle-Betrieb messen wir ein leises Lüftergeräusch von 31 dB(A), das dem Asus X301A, dem Edge E335 und dem VivoBook S300CA ähnelt. Unter typischen Bürobedingungen ist das Notebook für den Benutzer damit praktisch lautlos. Während Internet-Surfen, Video-Wiedergabe oder mittlerer Last kann die Lüfterlautstärke auf hörbare 35 dB(A) ansteigen, allerdings nur einige Sekunden lang.
Hohe Last, wie starkes Multitasking, Spiele oder anspruchsvolle Anwendungen, erzeugen Lüftergeräusche von bis zu 41 dB(A), eine Schwelle, die für den Benutzer bereits sehr gut hörbar ist. Der 40-dB(A)-Bereich ist bei Notebooks unter starker Last verbreitet. Das ThinkPad Edge E335 bleibt aber sogar unter Last überraschenderweise relativ leise. Unter Alltagslast ist das Latitude 3330 subjektiv allerdings nicht lauter als seine Konkurrenten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.1 / 31.2 / 31.4 dB(A) |
Last |
| 35.7 / 41.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die durchschnittlichen Oberflächentemperaturen sind im Idle-Betrieb trotz ULV CPU ziemlich hoch. An der Oberseite werden die Handballenablagen am wärmsten. Die Unterseite erwärmt sich in Richtung Lüfter sogar noch stärker. Der heißeste Bereich ist mit 42 Grad Celsius deutlich spürbar und kann bei ausgedehnten Arbeiten ohne Tisch auf den Oberschenkeln unangenehm werden. Konkurrenz-Notebooks wie das Edge E335 und das Satellite L830 bleiben mit Durchschnittstemperaturen von unter 30 Grad Celsius im Idle-Betrieb viel kühler.
Unter Volllast kann das Latitude an allen Oberflächen sehr warm werden. Im Besonderen erwärmt sich die linke Handballenablage, die sich am nächsten zum seitlichen Lüfter befindet, auf bis zu 41 Grad Celsius, sodass Tippen unangenehm werden kann. Der heißeste Punkt an der Unterseite des Notebooks erreicht 50 Grad Celsius und damit etwa dieselbe Temperatur wie das Satellite L830 und das VivoBook S300CA. Der Unterschied ist jedoch, dass die Handballenablagen bei mittlerer bis hoher Last beim Latitude viel wärmer werden als bei den Konkurrenz-Notebooks. Allerdings wird die Temperatur bei üblicher täglicher Nutzung kaum so hohe Werte erreichen wie während unseres einstündigen künstlichen Stresstests.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 41.6 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-14 °C).
Stresstest
Um mögliche Throttling- oder Stabilitätsprobleme zu erkennen, setzten wir das Testgerät künstlichem Stress aus und beobachteten es mit Hilfe von CPU-Z, GPU-Z und HWiNFO. Unter Prime95 steigt die Taktrate der CPU auf 1.500 MHz und behält diese ohne Einbrüche bei. Gleichermaßen lief die GPU problemlos mit stabilen 950 bis 1.000 MHz bei aktivem FurMark.
Laufen Prime95 und FurMark gleichzeitig, kann die CPU ihre Maximalfrequenz von 1.500 MHz beibehalten. Die GPU drosselt von ihren 950–1000 MHz auf stabilere 650–700 MHz. GPU-Last und Stromverbrauch schwanken laut GPU-Z. Dies weist darauf hin, dass beim Erreichen der TDP-Grenzen die CPU gegenüber der GPU bevorzugt wird. Trotzdem lieferte der unmittelbar anschließende 3DMark-Vantage-Lauf keine signifikant anderen Ergebnisse als der Kaltlauf, und somit treten keine wesentlichen Throttling-Probleme auf.
Im Akkubetrieb wird bei Höchstleistungsprofil weder CPU- noch GPU-Leistung zu Gunsten der Akkulaufzeit künstlich eingeschränkt. Bei einem 3DMark-Vantage-Lauf im Akkubetrieb konnten wir keine signifikanten Unterschiede zum Netzbetrieb feststellen. Daher können die Nutzer auch ohne Steckdose die gesamte Leistung des Notebooks abrufen.
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher befinden sich an der Vorderkante des Notebook. Die Klangqualität ist für diesen Formfaktor bei engen Frequenzen und wie erwartet schwachen Bässen akzeptabel. Musik klingt hohl, doch selbst bei höherer Lautstärke unverzerrt. Die Lautsprecher sind für den Hausgebrauch zufriedenstellend, doch externe 3,5-mm-Lösungen sind bei ausgedehnter Wiedergabe empfehlenswert.
Akkulaufzeit
Der durch den Benutzer austauschbare Lithium-Ionen-Akku ist wahlweise ein 4-Zellen-44-Wh-Modul oder ein 6-Zellen-65-Wh-Modul. Unser Testmodell nutzt den größeren 6-Zellen-Akku, der nach unten übersteht und so das Notebook leicht anhebt.
Im Idle-Betrieb ermittelten wir bei minimaler Bildschirmhelligkeit mit dem Battery Eater Readers Test eine Akkulaufzeit von fast genau 9 Stunden. Der Battery Eater Classic Test liefert bei maximaler Helligkeit und eingeschalteten Funkmodulen eine minimale Akkulaufzeit von 3 Stunden. Der realitätsnähere WLAN-Test, bei dem sich unser Standard-Skript, das typisches Web-Surfen simuliert, wiederholt, endet nach 5,5 Stunden.
Relativ zu gleichgroßen Notebooks kann das Latitude 3330 eine deutlich größere Akkukapazität nutzen. Damit erklären sich auch die sehr beeindruckenden Laufzeiten. Das Satellite L830, das VivoBook S300CA und das Asus X301A beherbergen beispielsweise nur 47- bzw. 48-Wh-Akkus. Daher erreichen diese auch viel niedrigere WLAN-Laufzeiten wie das Dell. Wer die Systemeinstellungen weiter einschränkt, kann sogar längere Laufzeiten als die aufgezeichneten 5,5 Stunden im praxisnahen Betrieb erreichen.
Fazit
Das Latitude 3330 spiegelt seinen Preis auf adäquate Weise wider, ohne die Verarbeitungsqualität zu sehr zu beschneiden. Stattdessen wird bei High-end Features, die für Studenten und Kleinbetriebe weniger interessant sein könnten, gekürzt. Letztere sind unter Umständen nicht bereit, für E-Port-Docks und verwandtes Zubehör oder erweiterte Sicherheitsfeatures wie HDD-Beschleunigungssensor, Fingerabdruckleser oder CPU-Features wie VT-d, VPro und andere Remote-Virtualization-Features, die teuere Latitude-E-Modelle gerne bieten, Aufpreise zu zahlen. Als Basis-Notebook ausschließlich zum Arbeiten mit WWAN-Option, langer Akkulaufzeit und einem matten Bildschirm schneidet das Latitude 3330 in seiner Preiskategorie sowohl im Inneneinsatz als auch im Freien sehr gut ab.
Bei starkem Multitasking und hoher Last erreicht das Latitude 3330 mit seinem kleinen Bildschirm mit eingeschränkter Desktop-Größe (auch optional sind keine höheren Auflösungen verfügbar) und langsamer Festplatte jedoch schnell seine Grenzen. Die warmen Oberflächentemperaturen halten zudem von einem ausgedehnten Hochlastbetrieb ab. Je nach Anforderungen könnte auch ein Blick auf das professionelle Latitude E6430 spannend sein, oder aber wenn es um ein knappes Budget geht auch das Thinkpad Edge E335 von Lenovo.