Test Dell Inspiron 15-5547 Notebook
Was bekommt man heute noch für 579 Euro? In manchen Großstädten wohnt man dafür gerade mal einen Monat in einer Besenkammer. Oder man überweist das Geld an Dell und holt sich dafür das Inspiron 15-5547, ein Multimedia-Notebook mit schlichtem, aber durchaus ansprechendem Design und einer eigenständigen Grafikkarte von AMD. Ob sich das lohnt, das untersuchen wir im folgenden Test.
Dell unterteilt seine Multimedia-Notebooks der Inspiron Reihe neuerdings noch einmal in mehrere Klassen: Es gibt das extrem günstige Inspiron 15, die Einsteigermodelle der 3000-Serie mit Intel Pentium oder Intel Core i3 und die exklusiven Ultrabooks der Inspiron 7000-Serie mit Aluminium-Gehäuse und Touchscreen.
Im Mittelfeld liegen die Inspiron Laptops der 5000-Serie, zu denen auch unser Testgerät gehört. Ein Metallgehäuse bekommt man hier zwar nicht, dafür aber ein hochwertigeres Kunststoffgehäuse als bei den 3000-Modellen und auch mehr Leistung: In unserem Testgerät steckt ein Intel Core i5-4210U und eine dedizierte Grafikkarte von AMD.
Das Gerät spielt damit in der Liga eines Acer TravelMate P255, Acer Aspire E1-572G, Asus X550LD oder HP Compaq 15. Auch das MSI CX61 oder das HP Pavilion 15 sind interessante Alternativen.
Gehäuse
Wie schon gesagt, stellt die 5000-Serie innerhalb der Inspiron Reihe die Mittelklasse dar. Deshalb legt Dell Wert auf ein hochwertiges Kunststoffchassis, das am Deckel sogar mit gebürstetem Aluminium aufgewertet ist. Dell ändert das Design seiner Notebooks meist von Generation zu Generation, so ist das auch beim Inspiron 15-5547: Das Chassis ist komplett neu entwickelt. Der Quasi-Vorgänger, das Inspiron 15R, hatte beim Gehäuse zwar auch schon eine Kombination aus Aluminium und Kunststoff, wirkte aber wesentlich klobiger und auch nicht so elegant wie das Gehäuse des Inspiron 15-5547.
Die Qual der Farbwahl muss man nicht befürchten: Eine Kombination aus Schwarz und Silber ist die einzige, die für das Inspiron 15-5547 bereitsteht. Insgesamt gefällt uns die Farbwahl ebenso wie die neue Silhouette, die wesentlich schlanker ist als noch beim Inspiron 15R. Maximal 22 Millimeter hoch ist das neue Inspiron 15-5547, durch eine leichte Keilform und schräge Kanten wirkt es optisch noch ein wenig schlanker. Zum Vergleich: Das Inspiron 15R war 31,3 Millimeter dick, dafür hatte es auch ein optisches Laufwerk, darauf muss man bei unserem Testgerät verzichten. Dadurch konnte es im Vergleich zum Quasi-Vorgänger aber auch 200 Gramm an Gewicht einsparen: 2.230 Gramm wiegt es nun noch und schlägt damit alle Vergleichsgeräte, dort ist allerdings auch kein Gerät ohne optisches Laufwerk zu finden.
Die Verarbeitung ist für den Preis in Ordnung, insgesamt lässt sie aber doch etwas zu wünschen übrig: Das Gehäuse besitzt gleichmäßige Spaltmaße, allerdings lässt sich beispielsweise die Handballenablage an der Kante nach oben ziehen und löst sich dann leicht von der Unterschale. Zwischen Metalldeckel und Bildschirmrahmen ist ein klarer Übergang spürbar, auch hier lassen sich die beiden Teile auseinanderziehen. Nimmt man das Gehäuse an den Ecken, lässt es sich recht stark verwinden, und auch der Bildschirm ist davor trotz Metalldeckel nicht gefeit. Bei Druck auf den Bildschirm wird außerdem im Flüssigkristall als Bildstörung sichtbar.
Unser Gesamteindruck des Gehäuses: Das Design stimmt, hier hat Dell ein schlichtes und schickes Äußeres gefunden, das für die Preislage sehr wertig wirkt. Bei der Verarbeitung ist allerdings noch viel Luft nach oben.
Ausstattung
Die Anschlüsse positioniert Dell komplett im hinteren Bereich der Seiten. Dort sind sie gut platziert, die Kabel lassen sich nach hinten leiten und stören nicht auf dem Schreibtisch. Da der Bildschirm im geöffneten Zustand über die rückwärtige Kante ragt, sind hier keine Anschlüsse zu finden.
Das schlanke Gehäuse macht Zugeständnisse bei der Anschlussvielfalt nötig: Zwei USB-3.0-Anschlüsse, ein USB-2.0-Port, ein HDMI-Anschluss, LAN, Kartenleser und Audiokombiport. Für ein 15-Zoll-Notebook ist das schon etwas dürftig, zumal auch das optische Laufwerk fehlt, das alle Vergleichsgeräte integrieren. Beim HP Pavilion 15 geht der DVD-Brenner nicht mal auf Kosten der Gehäusehöhe, da es mit 22,6 Millimeter nur unwesentlich höher ist als unser Testgerät.
Auch mit der Terabyte-Festplatte kann Dell kein Alleinstellungsmerkmal schaffen, die meisten Vergleichsgeräte haben eine gleichgroße Festplatte an Bord.
Kommunikation
Eine LAN-Buchse findet sich an der rechten Seite des Gehäuses. Gigabit-LAN-Verbindungen sind damit allerdings leider nicht möglich, 100 MBit pro Sekunde ist die Obergrenze, die das LAN-Modul verarbeiten kann. In Sachen WLAN hat Dell hingegen das volle Paket geschnürt: Das Intel Wireless-AC 3160 unterstützt sowohl das 2,4-GHz- als auch das 5-GHz-Funkband und schnelle Drahtlosverbindungen bis hin zum Standard 802.11 ac.
Die Empfangsqualität ist sehr gut: In zehn Metern Entfernung zum Router und durch zwei Wände haben wir 4/5 oder vollen Empfang, die Anzeige schwankt hier. Nochmals eine Wand und zwei Meter weiter sinkt der Empfang auf 2/5, der Seitenaufbau geht aber immer noch recht flott vonstatten.
Wartung
Bei der Wartung gibt sich Dell bei seinen Modellen große Mühe, sie möglichst einfach für die Nutzer zu gestalten. Zu vielen Notebooks gibt es sogar Anleitungen zum Austausch der Komponenten. Beim Dell Inspiron 15-5547 muss man nur zwei Schrauben lösen, um die Wartungsklappe zu öffnen und Zugriff auf Akku, Festplatte und Arbeitsspeicher zu bekommen. Auch das WLAN-Modul kann ausgewechselt und der Lüfter gereinigt werden. Einziger Wermutstropfen: Die Batterie liegt nun innen, so dass man sie nicht mehr mit wenigen Handgriffen entfernen oder austauschen kann.
Garantie
12 Monate Abhol- und Reparaturservice bietet Dell für sein Notebook. Für recht happige 59 Euro kann man diesen in einen Vor-Ort-Service mit Premium-Telefon-Support umwandeln. 12 zusätzliche Monate Garantie kosten 89 Euro. Drei Jahre bekommt man für 139 Euro und vier Jahre schlagen mit 199 Euro zu Buche.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur ist ein Chiclet-Keyboard mit separatem Nummernblock. Die Tasten sind mit 14 Millimeter Breite und Höhe und einem Abstand von 4 Millimetern gut voneinander getrennt und groß genug, dass man sie sicher erwischt. Die Pfeiltasten sind etwas klein geraten und auch die Tasten des Ziffernblocks sind mit 1,2 Millimeter etwas schmaler. Die Tasten "F1" bis "F12" sind großteils doppelt belegt, wobei die Funktionen wie "Lauter", "Leiser" oder die Einstellungen für die Bildschirmhelligkeit ohne "Fn"-Taste erreicht werden können. Wer die Tasten "F1" bis "F12" benötigt, muss entweder die "Fn"-Taste nutzen oder kann in den Dell Einstellungen die Priorität umkehren. Wichtige Tastenkombinationen wie "Alt + F4" zum Schließen von Anwendungen funktionieren aber immer ohne "Fn"-Taste.
Die Tastatur biegt sich beim Schreiben nur wenig durch, man muss schon mit größerem Druck kommen, um ein Nachgeben hervorzurufen. Die Tasten sind sehr leichtgängig und bieten einen weichen Anschlag, aber auch kaum Feedback über den Tastendruck. Der Hub ist in Ordnung, insgesamt arbeiteten wir mit der Tastatur bequem, aber ab und an etwas unpräzise.
Touchpad
Das Touchpad ist eigentlich ein Clickpad, das bedeutet, dass die Tasten nicht separat ausgeführt, sondern in die berührungsempfindliche Fläche integriert sind. Wer gerne bei der Benutzung des Touchpads einen Finger auf der Maustaste liegen hat, der sollte sich das lieber abgewöhnen, da der zweite Finger auf der berührungsempfindlichen Fläche das Touchpad verwirrt. Die Tasten bieten einen deutlichen Druckpunkt, sind aber recht laut. Das Clickpad ist mit 12,5 Zentimeter Durchmesser recht groß geraten, die Fläche ist angenehm gleitfähig und wird auch nach längerer Benutzung nicht schmierig.
Wenn man Clickpads gegenüber nicht grundsätzlich abgeneigt ist, lässt es sich mit dem Mausersatz im Dell Inspiron 15-5547 insgesamt recht gut arbeiten.
Weitere Eingabemöglichkeiten
Ein Touchscreen ist optional verfügbar, allerdings muss man dann (zumindest bei der aktuellen Modellauswahl auf dell.de) auf die dedizierte Grafikkarte verzichten.
Display
Auch wenn sich bei den Herstellern langsam die Erkenntnis durchsetzt, dass spiegelnde Displays bei den meisten Kunden nicht gut ankommen - das Dell Inspiron 15-5547 setzt wieder mal auf eine glänzende Oberfläche des Bildschirms. Das darunter liegende Panel löst mit 1.366 x 768 Pixel auf, beim Vorgänger Dell Inspiron 15R gab es optional auch ein Full-HD-Display, das ist nun der Inspiron-15-7000-Serie vorbehalten.
Die Helligkeitswerte des LED-Displays sind kein Grund zum Jubeln: Durchschnittlich nur 178,2 cd/m² sind recht gering, die Ausleuchtung ist mit 86 % immerhin einigermaßen gleichmäßig. Unter den Vergleichsgeräten hat das Dell Inspiron 15-5547 damit eines der dunkelsten Displays.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 191 cd/m²
Kontrast: 764:1 (Schwarzwert: 0.25 cd/m²)
ΔE Color 8.94 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 9.43 | 0.5-98 Ø5.2
37.16% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
40.19% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
57.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38.84% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.46
Dass der Kontrastwert dennoch mit 764:1 ganz OK ist, verdankt das Testgerät dem niedrigen Schwarzwert von nur 0,25 cd/m². Dadurch wirken schwarze Flächen auch tatsächlich schwarz und haben keinen Grauschleier. Die Farben machen trotz der glänzenden Oberfläche des Displays einen recht fahlen und leblosen Eindruck. Auch die Bildschärfe lässt etwas zu wünschen übrig, im Zeitalter von Displays mit Full-HD-Auflösung oder höher ist man eben verwöhnt.
Genauere Messungen zur Farbwiedergabe machen wir mit unseren Messgeräten und der Software CalMan. Dabei entdecken wir einen deutlichen Blaustich des Displays, der Farben kalt wirken lässt. Wie stark dieser Blaustich ist, wird einerseits an den Graustufen sichtbar, die anstatt reinem Weiß eher Blautöne erzeugen, oder im Farbdiagramm bei den Messungen zur Farbgenauigkeit, wo alle Farbtöne in Richtung Blau gezogen werden.
Die Abweichungen fast aller Farbtöne und Graustufen im Vergleich zum Referenzwert des Farbraums sRGB sind sehr hoch. Damit ist das Display zumindest im unkalibrierten Zustand für Profis, die viel mit Bildbearbeitung oder Videos arbeiten, ungeeignet, da sie sich nicht sicher sein können, ob die Farben auf dem Bildschirm wirklich dem Endresultat entsprechen. Alle anderen müssen mit den kühlen Farben des Bildschirms zurechtkommen.
Obwohl das Notebook mit seiner schlanken Silhouette und dem etwas verringerten Gewicht durchaus mobile Eigenschaften bietet, macht ein Einsatz im Freien nur an Tagen statt, an denen die Sonne nicht zu sehr scheint. Das spiegelnde Display und die recht geringe Helligkeit macht die Nutzung des Notebooks im Freien nämlich schwierig. Selbst in Innenräumen muss man seine Sitzposition gut wählen, wenn man den Augen anstrengende Spiegelungen auf dem Display ersparen will.
Zu den Seiten sind die Blickwinkel ganz ordentlich, selbst aus recht flachen Winkeln ist nur ein geringer Helligkeitsverlust zu bemerken. Nach oben und unten allerdings sieht die Sache anders aus: Hier geht der Kontrast schnell in die Knie und man bekommt verfälschte Farben zu sehen. Das erschwert die Genauigkeit bei der Farbbestimmung zusätzlich zum starken Blaustich: Man kann sich nie sicher sein, ob die Farbe korrekt ist, denn wenn man den Bildschirm neigt, verändert sie sich stark, beispielsweise von Hell- zu Dunkelblau.
Leistung
Ein Low-Voltage-Prozessor kommt beim Dell Inspiron 15-5547 zum Einsatz, er verbraucht weniger Energie, ist aber dadurch auch etwas weniger leistungsfähig als Modelle mit höherer Spannung. Der Intel Core i5-4210U mit 1,7 GHz Takt sollte aber für alle üblichen Bürotätigkeiten und auch für die allermeisten Spiele genug Leistung bieten. Ihm zur Seite stehen recht üppige 8 GByte Arbeitsspeicher, eine dedizierte Mittelklasse-Grafikkarte, die AMD Radeon R7 M265 und eine konventionelle Festplatte mit 1 Terabyte Speicherplatz. Schnelle SSDs gibt es nicht in den vordefinierten Modellen, diese könnten aber nachgerüstet werden.
Insgesamt bietet Dell aktuell drei verschiedene Modelle des Inspiron 15-5547 an, die wahlweise mit dem Intel Core i7-4510U einen schnelleren Prozessor und einen Touchscreen bieten. Ansonsten sind die Modelle identisch.
Prozessor
Der Intel Core i5-4210U taktet mit 1,7 GHz, besitzt zwei Kerne und kann per Turbo einen Takt von bis zu 2,7 GHz erreichen, wenn nur ein Kern aktiv ist. Sind beide Kerne aktiv, sind es höchstens 2,4 GHz. Per Hyperthreading kann der Prozessor vier Aufgaben gleichzeitig berechnen. Maximal 15 Watt braucht der Prozessor.
Der etwas höhere Takt im Vergleich zum Intel Core i5-4200U verschafft dem Laptop zunächst keine Vorteile in den Benchmarks: Mit dem Asus X550LD, das diesen Prozessor verwendet, liegt unser Testgerät ungefähr auf einer Ebene. Auch gegenüber den Prozessoren mit normaler Spannung, wie dem Intel Core i5-4200M im MSI CX61, hat unser Testgerät leistungstechnisch keine Chance, der Leistungsvorsprung liegt hier bei 30 bis 50 Prozent.
Cinebench R10 | |
Rendering Single CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Inspiron 15-5547 | |
Dell Inspiron 15R-5537 | |
Asus X550LD-XX023H | |
MSI CX61-i572M | |
Rendering Multiple CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Inspiron 15-5547 | |
Dell Inspiron 15R-5537 | |
Asus X550LD-XX023H | |
MSI CX61-i572M |
System Performance
Im Vergleich zum Dell Inspiron 15R-5537 liegt unser Testgerät bei der Systemleistung in den Benchmarks circa 10 Prozent zurück. Das liegt wohl hauptsächlich am langsamer getakteten Prozessor des Inspiron 15-5547. Ansonsten befindet sich unser Testgerät aber dank großem Arbeitsspeicher leicht vor den weiteren Vergleichsgeräten, was die Systemperformance angeht.
Im Praxisbetrieb konnten wir meistens auch flüssig arbeiten, manchmal gab es aber auch unerwartete Wartezeiten, und der System- ebenso wie der Programmstart ist wegen der herkömmlichen Festplatte ab und an etwas langwierig; hier könnte eine SSD Abhilfe schaffen.
PCMark 7 Score | 3022 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3340 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3499 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4411 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 8 | |
Work Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Inspiron 15-5547 | |
Dell Inspiron 15R-5537 | |
Asus X550LD-XX023H | |
Creative Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Inspiron 15-5547 | |
Dell Inspiron 15R-5537 | |
Asus X550LD-XX023H | |
Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Inspiron 15-5547 | |
Dell Inspiron 15R-5537 | |
Asus X550LD-XX023H |
Massenspeicher
Außergewöhnliche Werte liefert die Festplatte mit 1 Terabyte an Speicher nicht. Die Western Digital Scorpio Blue dreht mit langsamen 5.400 Umdrehungen pro Minute und erreicht Transferraten, die in etwa auf dem Level der Vergleichsgeräte liegen. Wie schon erwähnt, braucht das System oder auch manche App und manches Programm etwas länger, um zu starten. Eine SSD könnte man einfach nachrüsten und das System so spürbar schneller machen.
Grafikkarte
Zur Grafikberechnung kommt ein Duo aus AMD Radeon R7 M265 und Intel HD Graphics 4400 zum Einsatz. Die AMD Radeon R7 M265 ist eine dedizierte Grafikkarte mit 2 GByte eigenem DDR3-Speicher und bis zu 825 MHz Takt. Über die AMD-Enduro-Technologie kann sie bei geringer Last auf die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4400 umschalten, die deutlich weniger Energie verbraucht und für den normalen Windows Desktop und alltägliche Anwendungen genug Power bietet. Die Enduro-Umschaltung ist leider immer noch nicht so präzise wie Nvidia Optimus, so dass wir oft manuell ein Spiel in die Liste der zu beschleunigenden Anwendungen eintragen mussten.
Im aktuellen 3DMark hat der Prozessor die geringste Auswirkung auf die Ergebnisse, hier reiht sich unser Testgerät deutlich hinter den Vergleichsgeräten ein, egal ob es nun der Quasi-Vorgänger Inspiron 15R-5537 mit AMD Radeon HD 8850M ist oder das Acer Aspire E1-572G mit der gleichen Grafikkarte wie in unserem Testgerät. Woran das liegt? Dell hat nicht das Modell mit dem schnellen 128-Bit-Speicherinterface gewählt. Wie sehr sich das auf die Leistung auswirkt, wird besonders im folgenden Kapitel "Gaming Performance" deutlich.
3DMark 11 Performance | 1934 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 30674 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4013 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 908 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Spiele-Performance ist im Vergleich zu anderen Laptops mit AMD Radeon R7 M265 deutlich geringer. Obwohl die Grafikkarte den DDR3-Speicher auch per 128-Bit-Interface anbinden könnte, wählt Dell die günstigere Variante mit langsamerem 64-Bit-Speicherinterface. Das wirkt sich deutlich auf die Leistungsfähigkeit aus: Im Vergleich zum Acer Aspire E1-572G oder dem Acer Aspire V5-561G mit gleicher Grafikkarte und schnellerem Speicherinterface ist die Performance deutlich geringer. In niedrigen Detailstufen, beispielsweise bei "Bioshock Infinite", beträgt der Unterschied circa 20 fps, bei einigen hohen Detailstufen wie beispielsweise bei "Tomb Raider" macht es den Unterschied zwischen "gerade noch spielbar" und "stark ruckelnd" aus.
Insgesamt ist das Dell Inspiron 15-5547 vor allem für ältere Spiele wie "Anno 2070" oder eher anspruchslose Titel wie "Diablo III" geeignet. Diese kann man auch in mittleren oder sogar hohen Details und der nativen Auflösung des Displays spielen. Bei aktuellen Titeln wie "Thief" oder "Assassin's Creed: Black Flag" geht selbst bei minimalen Details gar nichts. Andere wie "Wolfenstein: The New Order" lassen sich in mittleren Details spielen. Hier gibt es also je nach verwendeter Engine große Unterschiede.
Gamer, die schnelle Action-Spiele lieben und sich gerne im Multiplayer mit anderen messen, werden aber vor den niedrigen Framerates, die meist schon bei mittleren Details auftreten, zurückschrecken: Gegenspieler mit besserer Hardware werden einen deutlichen Vorteil haben, da sie kein Ruckeln im entscheidenden Moment befürchten müssen.
Im Akkubetrieb sinkt die Grafikleistung noch einmal deutlich: Bei "BioShock Infinite" messen wir im niedrigsten Setting nur noch 32,3 fps im Durchschnitt, mit Netzanschluss sind es 53,4 fps!
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 90 | 42 | 26 | 13 |
Diablo III (2012) | 82.4 | 51.3 | 45.1 | 27.6 |
Far Cry 3 (2012) | 41.5 | 29.9 | 17.3 | 8.3 |
Tomb Raider (2013) | 68.6 | 34.2 | 21.1 | 10.6 |
BioShock Infinite (2013) | 53.4 | 32 | 25 | 8 |
Metro: Last Light (2013) | 28.2 | 20.7 | 14.3 | 6.4 |
Assassin´s Creed IV: Black Flag (2013) | 19.4 | 15.3 | 9.3 | 4.2 |
X-Plane 10.25 (2013) | 51.2 | 25.2 | 10.1 | 4.2 |
Thief (2014) | 15.4 | 9.8 | 8.2 | 3.4 |
Titanfall (2014) | 52.5 | 31.2 | 25.4 | 10.1 |
The Elder Scrolls Online (2014) | 59.6 | 39.4 | 26.2 | 7.3 |
Wolfenstein: The New Order (2014) | 46.3 | 39.8 | 18.5 | 10.1 |
Watch Dogs (2014) | 30.2 | 21.6 | 3.2 | 2.1 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Schön dünn und schön leise. So wünschen sich viele Leute ihr Notebook. Das ist, je nach verbauter Hardware, nicht ganz einfach zu bewerkstelligen, weil die Komponenten ja ausreichend gekühlt werden müssen und in einem schlanken Gehäuse nun mal nicht so viel Platz ist.
Der Lüfter des Dell Inspiron 15-5547 tut sich aber offensichtlich nicht schwer, die warme Luft aus dem Gehäuse zu schaffen: So lange man das Notebook nicht in Form von Spielen oder aufwändigen Berechnungen fordert, hört man den Ventilator eigentlich nur, wenn man sich der Rückseite des Notebooks mit dem Ohr nähert. Auch von der Festplatte hört man so gut wie nichts.
Auch unter Last ist er mit üblicherweise 36,5 dB(A) und einem Spitzenwert von 41,6 dB(A) etwas leiser als seine Mitbewerber. Das Kapitel Geräuschentwicklung ist Dell also schon mal sehr gut gelungen. Mal sehen, wie es mit den Temperaturen aussieht.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29 / 29 / 29 dB(A) |
HDD |
| 29.8 dB(A) |
Last |
| 36.5 / 41.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-300 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Setzt man das Notebook unter absolute Volllast, so treten bis zu 51,2 Grad Celsius an der Unterseite auf. Das ist sehr hoch, man sollte das Notebook dann nicht mehr auf dem Schoß nutzen. Allerdings muss man das Notebook dafür länger unter absoluter Volllast betreiben, selbst im Spielebetrieb sind die erreichten Temperaturen wesentlich niedriger, ein Betrieb auf den Schenkeln ist allerdings auch dann nicht unbedingt angenehm.
Erfreulicherweise beschränkt sich die Erwärmung großteils auf den hinteren Bereich des Notebooks, die Handballenablage bleibt stets kühl. Im Idle-Modus, also ohne Last, messen wir sehr niedrige Temperaturen, allenfalls eine leichte Erwärmung ist vor allem an der Unterseite spürbar.
Im Stresstest zeigt sich, dass der Prozessor unter absoluter Volllast von Prozessor und Grafikkarte den Turbotakt von 2.400 GHz nicht erreichen kann; beide Kerne bleiben beim Standardtakt von 1,7 GHz. Dieses Szenario ist aber recht realitätsfern. Im Cinebench R15, also bei hoher Last nur auf dem Prozessor, hat der Intel Core i5-4210U kein Problem, den Turbotakt durchgängig zu halten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 51.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-2 °C).
Lautsprecher
Die beiden Stereolautsprecher liegen unterhalb der Vorderkante und werden durch die Software "Waves Maxx Audio" unterstützt. Während wir mit den Lautsprechern des Inspiron 15R noch sehr zufrieden waren, müssen wir beim Inspiron 15-5547 ein anderes Urteil fällen: Die maximale Lautstärke ist zwar immer noch recht hoch, von differenziertem und klarem Klangbild kann aber nicht mehr die Rede sein. Musik klingt eher, als würde man sie durch einen Telefonhörer anhören, zudem sind die Höhen stark überbetont, was schnell in den Ohren schmerzt.
Dabei schwankt die Soundqualität auch je nach ausgewähltem Musikstück: Bei Adeles "Skyfall" mit großem Orchester im Hintergrund wird der Klang schnell ungenau, die einzelnen Instrumente sind nicht mehr definierbar, und man hört sogar ein leichtes Dröhnen. Mit Ed Sheerans "I see fire" kommen die Lautsprecher deutlich besser zurecht, da hier wesentlich weniger Instrumente im Hintergrund zu hören sind.
Die "Waves Maxx Audio" Software ist im Programm "Dell Audio" versteckt, dort lassen sich dann verschiedene Klangprofile auswählen. Das vorausgewählte Profil "MaxxSense" führt unserer Meinung nach zu starkem Dröhnen und ist deshalb für die ohnehin etwas überforderten Lautsprecher kaum geeignet. Die Profile "Musik" oder "Filme" sind eher brauchbar.
Leider gibt es nur eine Kombi-Audiobuchse, so dass der gleichzeitige Anschluss von Mikrofon und Lautsprecher schwierig wird. Die Qualität der Buchse ist aber in Ordnung, Rauschen konnten wir bei einem Test mit hochwertigen Kopfhörern nicht feststellen.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Erfreulich gering ist der Stromverbrauch des Dell Inspiron 15-5547. Zunächst ist da der absolute Nullverbrauch im ausgeschalteten Zustand: So selbstverständlich das eigentlich klingt - es verbrauchen manche Geräte auch hier noch Strom. Auch im Standby-Modus ist der Verbrauch mit 0,1 Watt sehr gering.
Maximal 6,1 Watt sind es im Idle-Modus, das ist der geringste Wert unter den Vergleichs-Notebooks, hier hilft natürlich der Low-Voltage-Prozessor. Unter absoluter Volllast kann der Verbrauch auf bis zu 55,7 Watt steigen. Das ist hoch, aber eher die Ausnahme, normalerweise sind unter Last eher 37,3 Watt anzunehmen, was wiederum im Vergleichsfeld ein recht niedriger Wert ist.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 3.5 / 5 / 6.1 Watt |
Last |
37.3 / 55.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Auf den ersten Blick wirken die Akkulaufzeiten im Vergleich zum Inspiron 15R-5537 nicht sehr unterschiedlich. Entdeckt man aber, dass der Akku des Inspiron 15-5547 mit 34 Wattstunden wesentlich kleiner ist als der 65-Wattstunden-Akku des Inspiron 15R-5537, so ist es schon beeindruckend, dass unser Testgerät genauso lange durchhält.
Über 6 Stunden Surfen im WLAN hält das Testgerät durch und liegt damit weit oben im Vergleichsfeld, wo 4 Stunden eher die Normalität sind. Bei über 5 Stunden Filmgenuss kann man auch eine längere Zugfahrt durchstehen. Insgesamt sind die Akkulaufzeiten des Dell Inspiron 15-5547 durchaus alltagstauglich und durch den stark geschrumpften Akku erlauben sie auch ein deutlich geringeres Gewicht.
Fazit
Der Vermieter freut sich: Nachdem Sie einen Monat lang in seiner großstädtischen Besenkammer aus dem zweiten Absatz dieses Artikels gewohnt haben, kann er sich ein Dell Inspiron 15-5547 kaufen. Damit trifft er eine solide Wahl: Dells Multimedia-Einsteiger ist schlanker geworden, leichter und muss dennoch nicht an den Laufzeiten sparen. Auch ist das Notebook sehr einfach zu warten: Zwei Schrauben lösen und schon hat man Zugriff auf das Innenleben. Das Design ist schick und die Verarbeitung für diese Preisklasse in Ordnung. Mit gebürstetem Aluminium bekommt der Kunde am Deckel sogar einen Hauch Oberklasse. Die Eingabegeräte sind gut, und die Ausstattung und Empfangsqualität der Drahtlosnetzwerke lassen nicht zu Wünschen übrig.
Ärgern dürfte sich der Wohnungsbesitzer bald über die Grafikkarte: Durch das 64-Bit-Speicherinterface ist sie deutlich langsamer als die Konkurrenz mit derselben Grafikkarte aber 128-Bit-Speicherinterface. Außerdem kann das Notebook ganz schön heiß werden. Auch wenn dies eher selten der Fall ist, sollte man es ihm nicht verschweigen. Die Lautsprecher fallen ebenfalls eher mittelmäßig aus, und welche Farbe genau das Meer auf den Urlaubsfotos hatte, lässt sich auf dem farbungenauen Monitor nur schwer feststellen.
Insgesamt leistet sich Dell beim Inspiron 15-5547 keine richtig groben Schnitzer, und für den günstigen Preis muss man natürlich Abstriche machen. Dennoch ist es schade, dass der gute erste Eindruck, den das Gehäuse auf uns macht, mit Dingen wie einer "gedrosselten" Grafikkarte, dem Display und den mauen Lautsprechern eintrübt.
Wer ohnehin eher Browser Games spielt und wer nach einem schlanken, schicken Notebook sucht, das auch eine längere Zugfahrt ohne Steckdose übersteht, der wird beim Dell Inspiron 15-5547 fündig. Alle anderen sollten noch einmal einen Blick auf die Mitbewerber werfen: Bei fast allen bekommt man etwas mehr Spiele-Power für ähnliches Geld. Beim Acer Aspire E1-572G gibt es bessere Lautsprecher und beim MSI CX61 gibt es ein ordentliches mattes Full-HD-Display.