Test Dell Inspiron 15R-5537 Notebook
Das Inspiron 15R zählt zu den absoluten Dauerbrennern in Dells Produktpalette. Seit wir das Multimedia-Notebook im Jahr 2010 das erste Mal im Test hatten, wurde das Gerät mehrfach überarbeitet und stets wieder auf den aktuellen Stand der Technik gebracht.
Mit dem jüngsten Update hält nun Intels neue Haswell-Generation Einzug, die eine höhere Performance und deutlich verbesserte Akkulaufzeiten verspricht. Zunächst stehen dabei ausschließlich der Core i5-4200U und Core i7-4500U zur Auswahl, zwei besonders sparsame ULV-Prozessoren mit integrierter Grafikeinheit namens HD Graphics 4400. Mittelfristig könnte das Angebot noch um den Core i3-4010U erweitert werden, der bereits in den technischen Unterlagen zu finden ist.
Komplettiert wird die Ausstattung unseres Testgerätes von 8 GB DDR3-Speicher, einer 1.000-GB-Festplatte sowie einem 15,6 Zoll großen WXGA-Display. Dell hat das Inspiron zudem mit einem Touchscreen ausgerüstet, um die Bedienung des vorinstallierten Windows 8 (64-Bit-Version) noch intuitiver zu gestalten. In dieser Konfiguration ist das Notebook zu einem Preis von aktuell 739 Euro zuzüglich 29 Euro Versandkosten erhältlich.
Wem das zu teuer ist, der sollte sich nach dem im Abverkauf befindlichen Vorgänger umsehen: Für gerade einmal 539 Euro erhält man hier nicht nur 4 GB RAM und die identische Festplattenkapazität, sondern auch einen kaum langsameren Core i5-3337U sowie eine dedizierte Radeon HD 8730M. Als weitere Alternativen bieten sich Konkurrenzmodelle wie das Lenovo IdeaPad U510 oder das Asus VivoBook S551LB an.
ULV-CPU und integrierte Grafik – da sollte ein kompaktes Chassis eigentlich kein Problem darstellen. Dennoch hat Dell das relativ wuchtige Gehäuse ohne erkennbare Veränderungen übernommen, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Rein optisch gefällt das elegant-zeitlose Design noch immer: Geschwungene Formen und die schwarz-silberne Lackierung sorgen für einen gleichermaßen dezenten wie hochwertigen Look. Die aus der Vergangenheit bekannte Möglichkeit, auf Wunsch eine andersfarbige Rückseite zu ordern, ist auch für das neue Inspiron 15R vorgesehen; derzeit ist im Online-Konfigurator allerdings nur die silberne Version auswählbar.
Die bereits angesprochene, massive Bauweise schlägt sich in einem Gewicht von immerhin 2,3 Kilogramm und einer Dicke von rund 3,4 Zentimetern nieder – vergleichbar schnelle Ultrabooks sind im Regelfall nur etwa 20 Millimeter hoch. Dabei muss man dem Inspiron jedoch zugutehalten, dass dies zum Teil auch auf den nach unten herausragenden Akku sowie das etwas dickere Touchscreen-Panel zurückzuführen ist.
Lob erhält das Gehäuse für seine tadellose Stabilität. Der Materialmix aus Aluminium und Kunststoff erweist sich als ausgesprochen widerstandsfähig, sodass es fast schon roher Gewalt bedarf die Oberfläche einzudellen. Das Display steht dem kaum nach und glänzt mit ebenso guter Verwindungssteifigkeit. Zwei präzise agierende, sehr schwergängige Scharniere halten den Deckel fest im Griff, wenngleich Erschütterungen zumindest ein leichtes Mitschwingen auslösen können.
Letztendlich sind es nur wenige kleine Verarbeitungsmängel, die dem Inspiron eine Topnote verwehren. So könnten hier und da einige Spaltmaße noch ein wenig kleiner ausfallen, ansonsten gibt es für uns aber nicht viel zu kritisieren.
Von den vier USB-Ports des Notebooks entsprechen nur zwei dem aktuellen USB-3.0-Standard, die beiden anderen sind auf USB 2.0 und damit eine Übertragungsrate von rund 35 MB/s limitiert. Weitaus ärgerlicher als dieser eher kleine Makel ist allerdings der langsame Fast-Ethernet-Port (100 Mbit/s), der in dieser Form eigentlich längst ausgestorben sein sollte. Vermisst haben wir zudem einen DisplayPort-Ausgang – als einzige Monitor-Schnittstelle steht HDMI 1.4a zur Verfügung.
Sollte sich Dell diesen Kritikpunkten bei einem möglichen Nachfolger annehmen, wäre auch eine Neuanordnung der einzelnen Anschlüsse wünschenswert. Display- und LAN-Ports sollten besser weiter hinten am Notebook platziert werden.
Kommunikation
Hinter der als "Dell Wireless 1705" bezeichneten WLAN-Karte verbirgt sich in Wahrheit ein Funkadapter von Qualcomm/Atheros, genauer gesagt das Modell AR9565. Besondere Highlights hat dieses nicht unbedingt zu bieten, die Beschränkung auf 2,4-GHz-Netze und die Übertragungsstandards 802.11b/g/n sind für preiswerte Einstiegsgeräte typisch. Obwohl der AR9565 nur mit einer Antenne und Single-Stream-Technik (1x1, maximal 150 Mbit/s) arbeitet, konnten wir im Test eine überdurchschnittliche Reichweite und Verbindungsstabilität feststellen. Insgesamt scheint Dell hier also keine allzu schlechte Wahl getroffen zu haben, zumal auch Bluetooth-4.0-Unterstützung mit an Bord ist.
Im oberen Displayrahmen verbirgt sich eine 1,0-Megapixel-Webcam, deren Qualität dem üblichen Standard entspricht. Zumindest bei guter Beleuchtung zeichnet der Sensor mehr oder minder akzeptable Fotos und Videos auf, neigt bei abnehmender Helligkeit aber schnell zum Rauschen. Besser gefallen uns dagegen die sauberen und gut verständlichen Mikrofonaufnahmen – auf ein zusätzliches Headset kann so oftmals verzichtet werden.
Zubehör
Wie viele andere Hersteller spart sich Dell unnötige Zugaben und liefert das Notebook beinahe nackt aus: Mehr als das Netzteil und einige Broschüren liegen dem Inspiron nicht bei.
Einen Wiederherstellungs-Datenträger muss sich der Anwender folglich selbst erstellen, was mittels der vorinstallierten "Dell Backup & Recovery"-Software recht unkompliziert gelingt. Auch einige andere Programme wie CyberLinks PowerDVD sind durchaus nützlich, Amazon- und eBay-Apps werten wir hingegen als unnötige Werbung.
Wartung
Schade: Trotz seines großen Gehäuses besitzt das Notebook lediglich einen 2,5-Zoll-Schacht sowie zwei Speicherbänke – allesamt bereits im Auslieferungszustand belegt. Zumindest einen mSATA-Slot hätte Dell noch verbauen können, damit sich der Nutzer nicht zwischen HDD und SSD entscheiden muss. Während Datenträger und Speicher über eine einfach zu öffnende Wartungsklappe erreichbar sind, gestaltet sich die weitere Demontage des Gerätes etwas schwieriger. In vorbildlicher Manier steht dafür aber ein ausführliches Owner's Manual bereit, welches jeden Arbeitsschritt detailliert beschreibt.
Garantie
Dell-typisch ist im Kaufpreis nur ein 12-monatiger Abhol- und Reparaturservice inbegriffen, der sich bei Bedarf erweitern lässt. Durch die Verknüpfung von Garantieverlängerungen mit zusätzlichen Dienstleistungen (Telefon-Support, Vor-Ort-Service) sind die Zusatzkosten recht happig: Für insgesamt zwei Jahre werden 115 Euro, für 3 Jahre 150 Euro Aufpreis fällig.
Tastatur
Ebenso wie das Gehäuse wurde auch die spritzwassergeschützte Chiclet-Tastatur ohne größere Änderungen vom letztjährigen Modell übernommen. Bereits damals kritisierten wir die glänzende Einfassung der knapp 15 Millimeter großen Tasten, die leider nur im Auslieferungszustand schick und modern aussieht – schon nach wenigen Betriebsstunden sammelt sich hier mehr und mehr Staub an, der mühsam wieder entfernt werden muss.
Sobald man sich an den relativ weichen und kurzhubigen Anschlag gewöhnt hat, erlaubt die Tastatur ein zügiges und fehlerfreies Tippen. Die geringe Geräuschentwicklung sowie die gute, wenngleich nicht perfekte Stabilität entsprechen dem in dieser Klasse zu erwartenden Qualitätsstandard. Auf unserem Wunschzettel landet die Integration einer Hintergrundbeleuchtung, aber auch ein noch etwas knackigeres Schreibgefühl mit mehr Feedback.
Touchpad
Wenig zu kritisieren gibt es am hervorragenden Touchpad des Notebooks. Das von Synaptics stammende Eingabegerät bietet mit 10 x 5,7 Zentimetern genügend Platz für verschwiedene Swype- und Multi-Touch-Gesten, die im Treiber nach Belieben konfiguriert werden können. Ebenso gut gefällt uns die fein strukturierte, aber dennoch sehr gleitfreudige Oberfläche.
Entgegen dem aktuellen Trend setzt Dell nicht auf ein sogenanntes Clickpad, sondern spendiert dem Inspiron zwei dedizierte Maustasten. Diese weiß man als Anwender schnell zu schätzen: So präzise und direkt löst kein Touchpad mit integrierten Buttons aus. Einzig das laute Klickgeräusch könnte etwas dezenter ausfallen.
Touchscreen
Windows 8 und Touchscreen – diese Kombination steht derzeit bei Notebooks aller Klassen hoch im Kurs. Ob man ein großes Multimedia-Gerät mit fester Tastatur aber wirklich per Finger bedienen muss, dürfte zumindest zweifelhaft sein. Aus rein technischer Sicht ist dem Inspiron nichts anzukreiden: Der kapazitive Touchscreen erkennt bis zu 10 Eingaben gleichzeitig, reagiert absolut verzögerungsfrei und arbeitet bis in die Randbereiche mit ausgezeichneter Präzision.
Als vergleichsweise preiswertes Mittelklasse-Gerät muss das Inspiron 15R mit einem einfachen WXGA-Display und 1.366 x 768 Bildpunkten vorliebnehmen. Verteilt auf die Diagonale von 15,6 Zoll ergibt dies eine bescheidene Pixeldichte von lediglich 100 dpi. Feine Schriften und Symbole erscheinen dadurch relativ grob und pixelig, zudem bietet der Desktop nur wenig Platz für Multitasking oder komplexe Programme mit vielen Symbolleisten.
Leider schwächelt das Display nicht nur bei der Auflösung. Auch die mittlere Leuchtdichte fällt mit knapp 187 cd/m² viel zu niedrig aus – ein Problem, welches das Inspiron mit Konkurrenten wie dem Lenovo IdeaPad U510 oder Asus VivoBook S551LB teilt. Selbst in Innenräumen wird der Anwender die Hintergrundbeleuchtung darum meist auf den Maximalwert regeln müssen.
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Ausleuchtung: 78 %
Helligkeit Akku: 195 cd/m²
Kontrast: 433:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)
ΔE Color 9.21 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 9.43 | 0.5-98 Ø5.2
36% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
39.32% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
57.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38.04% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.23
Klassentypisch setzt Dell auf ein TN-Panel, welches in diesem Fall vom Hersteller LG Philips stammt. Schwarzwert (0,45 cd/m²) und Kontrastverhältnis (433:1) des mit der Modellnummer LGD03DF bezeichneten Displays gehen in Ordnung, wenngleich wir bei ähnlichen Geräten schon etwas bessere Werte ermitteln konnten. Die verspiegelte Bildoberfläche sorgt für eine subjektiv kräftige und lebhafte Darstellung.
Professionelle Grafiker oder Fotografen zählen nicht unbedingt zur Zielgruppe des Inspiron 15R. Zum einen liegt dies am begrenzten Farbraum des Displays, der weder sRGB noch AdobeRGB vollständig abdeckt. Zum anderen sind aber auch die Farb- und Graustufenabweichungen relativ groß – in beiden Fällen liegt das Delta E bei mehr als 9. Den typischen Privatanwender, der nur gelegentlich seine Urlaubsbilder bearbeiten möchte, betrifft das allerdings kaum.
Angesichts der niedrigen Leuchtdichte und des spiegelnden Glare-Panels überrascht es kaum, dass das Display nur bedingt für den Außeneinsatz geeignet ist. Bei direkter Sonneneinstrahlung lässt sich zum Teil fast nicht mehr erkennen, ob das Notebook überhaupt eingeschaltet ist. Folglich sollte man sich bevorzugt im Schatten aufhalten, wo die Reflexionen zumindest etwas schwächer ausfallen. Besser wäre es allerdings, wenn der Hersteller gleich eine hellere Anzeige mit mindestens 250 - 300 cd/m² verbaut.
Mit der Untersuchung der Blickwinkelstabilität wollen wir dieses insgesamt wenig rühmliche Kapitel abschließen. Um es kurz zu machen: Das Inspiron zeigt hier die gleichen Schwächen wie die TN-bestückte Konkurrenz. Insbesondere Betrachtungen von oben oder unten führen zu einer sichtbaren Farb- und Kontrastverschiebung, aber auch der seitliche Bewegungsspielraum ist stark eingeschränkt. Ein hochwertiges IPS-Panel, welches dieses Problem lindern würde, ist leider nicht einmal gegen Aufpreis erhältlich.
Mit dem Core i7-4500U hat Dell eine der schnellsten aktuellen ULV-CPUs verbaut. Der auf der aktuellen Haswell-Architektur basierende Zweikerner taktet mit 1,8 bis 3,0 GHz (2 Kerne: maximal 2,7 GHz) und verfügt über die bekannte Hyper-Thread-Technik, welche die parallele Bearbeitung von bis zu 4 Threads erlaubt. Intels Fokus lag jedoch weniger auf einer Steigerung der Performance, sondern vielmehr der Absenkung der Leistungsaufnahme: So wurde gegenüber Ivy Bridge nicht nur die TDP von 17 auf 15 Watt verringert, sondern auch der zuvor noch externe Chipsatz auf das Package der CPU verlagert. Trotz identischer 22-Nanometer-Fertigung konnte die Plattform-TDP damit um beachtliche 5 Watt verringert werden.
Eine weitere Neuerung stellt die integrierte HD Graphics 4400 dar, eine etwas niedriger getaktete Variante der von uns ausführlich getesteten HD Graphics 4600. Dedizierte Grafikkarten werden von Dell leider nicht in Kombination mit den Haswell-CPUs angeboten – inwieweit dies einen Rückschritt gegenüber dem Vorgänger mit optionaler Radeon HD 8730M bedeutet, werden wir nachfolgend noch untersuchen.
Kaum Wünsche dürfte dagegen die üppige Speicherausstattung offenlassen. 2x 4 GB DDR3L-1600 – das "L" steht hierbei für die niedrigere Versorgungsspannung – sowie eine 1.000-GB-Festplatte sollten auch anspruchsvolle Anwender zufriedenstellen.
Prozessor
Als ULV-Prozessor wird der Core i7-4500U vor allem von seiner niedrigen TDP limitiert. Diese darf laut Spezifikation nur kurzzeitig überschritten werden, sodass der maximale Turbo nicht in jedem Fall durchgängig anliegt. Beobachten lässt sich dies zum Beispiel im Multi-Thread-Test des Cinebench R11.5: Zwar taktet die CPU zu Beginn mit vollen 2,7 GHz, doch fällt die Frequenz nach etwa 30 Sekunden auf nur noch 2,5 GHz ab. In Single-Thread-Benchmarks werden dagegen konstant 3,0 GHz gehalten.
Dank der abermals verbesserten Pro-MHz-Leistung der Haswell-Architektur reicht das, um so manchem Vorgängermodell mit höherer Taktrate gefährlich zu werden. Im Mittel platziert sich der Core i7-4500U in etwa auf dem Niveau des Core i7-3537U, der wiederum knapp 20 Prozent vor dem beliebten Core i5-3317U liegt. In Anbetracht der minimalen Mehrleistung "normaler" 35-Watt-CPUs (respektive 37 Watt bei Haswell) sind Befürchtungen, mit einem vermeintlich langsamen Low-Power-Modell abgespeist zu werden, vollkommen unbegründet.
Massenspeicher
Schade: Trotz des recht selbstbewussten Kaufpreises verzichtet Dell darauf, dem Inspiron 15R eine SSD oder zumindest einen SSD-Cache zu spendieren. Stattdessen gibt es nur ein klassische Festplatte, die dafür mit satten 1.000 GB umso größer ausfällt.
Der Datenträger stammt aus der Scorpio-Blue-Serie von Western Digital und verspricht mit einer Drehzahl von 5.400 U/min keine Leistungsrekorde. Dennoch können sich die Übertragungsraten durchaus sehen lassen: Mehr als 85 MB/s im HD-Tune-Benchmark sind für ein 2,5-Zoll-Laufwerk aller Ehren wert. Hinzu kommt die mit nur 17,1 Millisekunden recht kurze Zugriffszeit, ein ebenfalls überdurchschnittlich gutes Ergebnis. Fest steht jedoch auch: Selbst günstige SSDs spielen hier in einer vollkommen anderen Liga.
System Performance
Mangels SSD bleibt dem Notebook ein absolutes Top-Ergebnis in den System-Benchmarks der PCMark-Serie verwehrt. Wir konnten immerhin 6.611 Punkte im PCMark Vantage und 3.128 Punkte im aktuellen PCMark 7 ermitteln, womit sich das Inspiron vor Konkurrenten wie das Asus VivoBook S551LB oder Lenovos IdeaPad U510 setzt. Interessant: Letzteres sollte dank SSD-Cache eigentlich im Vorteil sein, doch zeigt sich das erst nach mehreren Benchmark-Durchläufen – der Cache-Algorithmus zielt darauf, besonders häufig auftretende Zugriffsmuster zu beschleunigen.
Sieht man einmal von der fehlenden SSD ab, kann die Gesamtperformance des Systems absolut überzeugen. Wer nicht gerade täglich HD-Videos schneidet oder aufwändige Simulationen berechnet, wird einen noch schnelleren (und erheblich energiehungrigeren) Quad-Core-Prozessor kaum vermissen.
PCMark Vantage Result | 6611 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3128 Punkte | |
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Grafikkarte
Im Vergleich zur letztjährigen Ivy-Bridge-Generation hat Intel die Grafikeinheit von Haswell an vielen Stellen überarbeitet und aufgebohrt. Die offensichtlichste Verbesserung dürfte wohl die Steigerung der Shaderzahl von 16 (HD Graphics 4000) auf 20 EUs (HD Graphics 4400) darstellen, die allerdings mit einer leichten Senkung der Taktraten einhergeht. Beim Core i7-4500U liegen diese bei 200 bis 1.100 MHz.
Im 3DMark 11 reicht das für einen Score von 950 Punkten (Performance-Preset), nur knapp 20 Prozent weniger als die HD Graphics 5000 mit vollen 40 EUs erzielt. Der Radeon HD 8730M im Vorgängermodell wird die HD Graphics 4400 indes nicht gefährlich: Selbst in diesem höchst synthetischen Benchmark trennen die beiden fast 60 Prozent. Gegenüber der GeForce GT 740M im VivoBook S551LB fällt die Intel-GPU sogar noch weiter zurück.
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Inspiron 15R-5537 | |
Dell Inspiron 15R-5521 | |
Asus VivoBook S551LB-CJ026H | |
Apple MacBook Air 13 inch 2013 MD760D/A |
3DMark 11 Performance | 950 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 43262 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4799 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 657 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Vorausgesetzt, dass man sich mit relativ niedrigen Grafikeinstellungen zufrieden gibt, kann die HD 4400 die meisten aktuellen Spiele mit akzeptabler Framerate wiedergeben. Das extrem anspruchsvolle Metro: Last Light einmal ausgenommen, bewältigt unser Kandidat alle getesteten Titel ohne Schwierigkeiten und bietet zum Teil sogar ausreichende Leistungsreserven für eine leichte Anhebung der Details. Es wird jedoch erneut deutlich, dass der Verzicht auf eine dedizierte Grafiklösung mit einem spürbaren Leistungsrückgang verbunden ist – bereits Mittelklasse-Beschleuniger sind in etwa doppelt so schnell.
Dell Inspiron 15R-5537 HD Graphics 4400, 4500U, WDC Scorpio Blue WD10JPVX-75JC3T0 | Dell Inspiron 15R-5521 Radeon HD 8730M, 3317U, WDC Scorpio Blue WD10JPVT-75A1Yt0 | Medion Akoya Sample GeForce GT 730M, 3210M, Hitachi Travelstar 7K750 HTS727575A9E | |
---|---|---|---|
Dishonored | 91% | 139% | |
1024x768 Low / Off, FOV: 75 | 35.5 | 69.2 95% | 79 123% |
1366x768 Medium / Off, FOV: 75 | 29.3 | 55.1 88% | 72 146% |
1366x768 High / On, FOV: 75 AA:FX | 26.1 | 49.6 90% | 65 149% |
Counter-Strike: GO | 62% | 84% | |
1024x768 (Very) Low | 104.1 | 142.4 37% | 157 51% |
1366x768 Medium | 71 | 105.2 48% | 128 80% |
1366x768 High AA:2x MS AF:4x | 41.6 | 83.4 100% | 92 121% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 77% /
76% | 112% /
112% |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 60.7 | 30.1 | 18.2 | |
Diablo III (2012) | 55.8 | 37.7 | 32.9 | |
Counter-Strike: GO (2012) | 104.1 | 71 | 41.6 | |
Dishonored (2012) | 35.5 | 29.3 | 26.1 | |
Metro: Last Light (2013) | 17.3 | 13 | 8.8 |
Geräuschemissionen
Im Leerlauf oder bei leichter Office-Arbeit muss man schon ganz genau hinhören, um den Geräuschpegel von nur 31,1 bis 32,4 dB(A) wahrzunehmen. Da sich die Kühlung im Regelfall komplett abschaltet, verbleibt lediglich das leise Summen der Festplatte als einzige Lärmquelle. Aus einem typischen Sitzabstand von etwa 50 Zentimetern würden wir das Inspiron als praktisch lautlos beschreiben.
Beim Start einer 3D-Anwendung beginnt die Lüfterdrehzahl schrittweise zu steigen, um nach einigen Minuten ihren Maximalwert zu erreichen. Der Anwender vernimmt nun ein hörbares Rauschen von 40,6 bis 41,0 dB(A), welches dank seiner gleichmäßigen und tieffrequenten Charakteristik aber nicht übermäßig in den Vordergrund tritt. Gemessen an Konkurrenten wie dem Lenovo IdeaPad U510, welches trotz dünnerem Chassis noch etwas leiser bleibt, besteht für Dell hier allerdings Spielraum für weitere Verbesserungen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.1 / 31.2 / 32.4 dB(A) |
HDD |
| 32.3 dB(A) |
DVD |
| 37.3 / dB(A) |
Last |
| 40.6 / 41 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Erwartungsgemäß sorgt der sparsame ULV-Prozessor nicht nur für eine dezente Geräuschkulisse, sondern ebenso eine ausgesprochen niedrige Wärmeentwicklung. Obwohl unser Test bei sommerlichen Umgebungstemperaturen durchgeführt wurde, erreicht die Gehäuseoberfläche selbst unter Volllast kaum 40° C. Weite Teile des Notebooks werden sogar allenfalls handwarm – auch einem Betrieb auf den Oberschenkeln steht damit nichts im Wege.
Doch wie ergeht es der Hardware im Gehäuseinneren? Nachdem der Core i7 über eine Stunde mit Prime95 und FurMark malträtiert wurde, lesen wir die Taktraten und Kerntemperaturen des Chips aus – und staunen nicht schlecht: Trotz kühlen 64 °C throttelt der Prozessor auf nur noch 1,1 bis 1,2 GHz. Offensichtlich verhindert die niedrige TDP höhere Frequenzen, zumal die Grafikeinheit den größten Teil des Power-Budgets für sich beansprucht. Throttling ist bei der HD Graphics 4400 nicht zu beobachten, ganz im Gegenteil: Mit 800 bis 850 MHz wird sogar ein großer Teil des Turbo-Boost-Spielraumes ausgeschöpft.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.6 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-8.8 °C).
Lautsprecher
An der Vorderseite des Gerätes hat Dell zwei unauffällige Stereolautsprecher platziert, deren Sound mittels vorgefertigter Profile sowie per Equalizer beeinflusst werden kann. Mit aktivierter "MaxxAudio"-Technologie und dem Preset Musik erzielten wir dabei die besten Ergebnisse. Neben der für Notebook-Verhältnisse sehr hohen Maximallautstärke ist auch das räumliche und differenzierte Klangbild positiv hervorzuheben, welches sogar ein paar schwache Bässe erkennen lässt. Insgesamt zählen die Boxen damit zu den besseren Vertretern ihrer Zunft.
Wer dennoch lieber auf externe Lautsprecher setzen möchte, kann zwischen einer digitalen Übertragung per HDMI sowie dem klassischen (und leider hörbar rauschenden) 3,5-Millimeter-Ausgang wählen.
Energieaufnahme
Beim Thema Leistungsaufnahme schlägt die Stunde der neuen Haswell-Generation. Dass die von Intel angekündigte, drastische Absenkung des Leerlaufverbrauches nicht nur ein leeres Marketingversprechen war, wird beim Blick auf unsere Messwerte deutlich. Gerade einmal 5,7 bis 7,8 Watt sind für ein großes 15-Zoll-Notebook überaus beeindruckend. Zum Vergleich: Das Vorgängermodell hat trotz Grafikumschaltung rund das Doppelte benötigt.
Unter Last steigt der Verbrauch auf knapp über 30 Watt an. Dabei ist es weitestgehend egal, ob nur die CPU, nur die GPU oder beide gleichzeitig beansprucht werden. Falls nötig, reizt der Chip die spezifizierte TDP von 15 Watt jederzeit nahezu exakt aus. Recht interessant ist übrigens ein Blick auf das ähnlich ausgestattete Asus VivoBook S551LB: Dessen zusätzliche GeForce GT 740M treibt den Verbrauch um lediglich 10 bis 13 Watt in die Höhe, was angesichts der überlegenen 3D-Leistung nicht unangemessen erscheint.
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 5.7 / 7.6 / 7.8 Watt |
Last |
30.7 / 30.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die niedrige Leistungsaufnahme sorgt in Kombination mit einem großzügigen 65-Wh-Akku für grandiose Laufzeiten. Im Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, WLAN aus) vergehen stattliche 12 Stunden und 11 Minuten, bis das Notebook zurück an die Steckdose muss. Auch wenn diese Messung nur einen Leerlaufbetrieb simuliert, ist das ein exzellentes Ergebnis.
Ähnlich gut schlägt sich das Inspiron in unserem WLAN-Test (Energiesparmodus, 150 cd/m²). Mit 7 Stunden und 23 Minuten kommt der Anwender fast über einen gesamten Arbeitstag, ohne vom Standby-Modus Gebrauch machen zu müssen. Alternativ sind auch drei durchschnittlich lange DVD-Filme mit nur einer Akkuladung möglich.
Obwohl auch unterwegs die volle Performance von CPU und GPU zur Verfügung steht, sinkt die Laufzeit selbst im Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, WLAN an) nicht unter 2 Stunden und 15 Minuten ab. Bis zum Abschluss des anschließenden Ladevorganges vergehen knapp dreieinhalb Stunden.
Laufzeitwunder, Officekünstler, Multimedia-Unterhalter: Das Inspiron 15R-5537 hat sich in unserem Test als vielseitiger Allrounder erwiesen, der allerlei positive Eigenschaften in sich vereint. So überzeugte vor allem der gute Qualitätseindruck von Gehäuse und Eingabegeräten, aber auch die niedrige Geräuschkulisse sowie die geringe Leistungsaufnahme. Letztere verdankt das Notebook in erster Linie der sparsamen Haswell-CPU, die in puncto Leerlauf- und Teillast-Effizienz einen wahren Quantensprung gegenüber Ivy Bridge hinlegt.
All das lässt sich Dell allerdings auch entsprechend bezahlen: Rund 740 Euro sind trotz der ordentlichen Ausstattung nicht gerade ein Schnäppchen. Dies gilt umso mehr in Anbetracht der Tatsache, dass die bislang verfügbare Option auf eine dedizierte Grafiklösung ersatzlos gestrichen wurde. Obwohl die HD Graphics 4400 für eine integrierte GPU repektable Leistungen abliefert, ist sie doch allenfalls für anspruchslose Gelegenheitsspieler empfehlenswert. Ebenso kritikwürdig ist das viel zu dunkle und stark blickwinkelabhängige Display – leider bietet der Hersteller selbst gegen Aufpreis kein besseres Panel an.
Sicher: Viele Konkurrenten kämpfen mit ähnlichen Problemen oder sind nochmals deutlich teurer. Dennoch gibt es einige spannende Alternativen, insbesondere wenn es nicht zwangsläufig ein Haswell-Prozessor sein muss. Die womöglich interessanteste Option könnte dabei das drastisch vergünstigte Vorgängermodell mit zusätzlicher Radeon-GPU sein, welches jedoch in Kürze auslaufen dürfte.