Test Asus Transformer Book TX300CA Convertible
Notebook oder Tablet? Sie müssen sich nicht mehr entscheiden, sofern die Kasse stimmt. Asus offeriert mit dem Transformer Book TX300CA ein Convertible Notebook (kein Ultrabook, zu hohes Gewicht), das mit der vollen Intel-Core-Rechenpower als auch mit vielen Anschlüssen, viel Speicherplatz, einem farbstarken IPS-Panel und nicht zuletzt mit einer erstklassigen Verarbeitung ausgerüstet ist. Gibt es hier für 1.400 Euro die eierlegende Wollmilchsau?
Die Konkurrenz zeigt sich vielfältig in der Art und Weise, wie das Convertible-Prinzip umgesetzt wird. Slider, Dreh-Kipp-Scharnier, 360-Grad-Gelenke, Dual-Display – alles Vorstellbare ist dabei. Außer einer abnehmbaren Base Unit, hier ist das Transformer Book TX300CA Vorreiter in der Leistungsklasse. Die zwei interessantesten und in unseren Augen besten Alternativen haben wir fett markiert.
- Sony Vaio Duo 13 SVD1321M2E (1.450 Euro)
- Fujitsu Lifebook T902 (1.700 Euro)
- Lenovo ThinkPad Twist S230u (1.060 Euro)
- Asus Taichi 31-CX003H (1.340 Euro)
- Dell XPS 12 (1.040 Euro)
- Lenovo IdeaPad Yoga 13 (1.400 Euro)
- Toshiba Satellite U920t-100 (800 Euro)
Bei der Verarbeitung gibt sich Asus keine Blöße: Der Hersteller fährt beste Materialien, eine bis ins letzte Detail durchdachte Konstruktion sowie eine hohe Stabilität auf. Letzteres fordert seinen Tribut beim Gewicht: 1.932 Gramm wiegt das Gesamtpaket, das Tablet allein 973 Gramm. Zum Vergleich: Das Zenbook Prime UX31A Ultrabook mit gleichem Formfaktor wiegt 1.410 Gramm. Samsungs Serie 7 Ultra Touch 740U3E kommt auf 1.650 Gramm. Das Apple MacBook Air 13 Mid 2012 legt nur 1.350 Gramm auf die Waage. Unter der Convertible-Konkurrenz sind Dells XPS 12 (1.540 Gramm) und Sonys Vaio Duo 13 (1.334 Gramm) deutlich leichter.
Das hohe Gewicht kommt durch das Material Aluminium und die Base Unit zustande. Damit das schwere Tablet bei 130 Grad Öffnungswinkel die Base nicht nach oben zieht, wurde selbige an der Frontkante intern mit einem zusätzlichen Gewicht bestückt. Außerdem sitzt ein Zusatzakku unter der Handballenauflage. Damit ist nicht nur das Gewicht auf dem Schreibtisch austariert, auch beim Herumtragen und Hantieren haben wir den Eindruck eines normalen Notebooks.
In der Base verstecken sich nach dem Akku weitere zwei Lautsprecher mit Klangkörper, eine 2,5-Zoll-Festplatte, ein kleines Mainboard und viele Anschlüsse. Dadurch kommt die Bauhöhe eines normalen, dünnen Laptops zustande.
Kopflastig wird das Transformer Book TX300CA durch das abnehmbare Tablet, welches natürlich seinen eigenen Akku, das Kühlsystem und sämtliche Komponenten eines Intel-Core-Systems trägt. Das erfordert mehr Kühlung als für einen Tegra 4 oder eine ARM SoC. Die polierte Alu-Wanne (Rückseite des Tablets) besitzt zwei punktierte Öffnungen für die Lautsprecher und eine größere für die Luftabfuhr. Durch die sanft dünner werdenden Seitenbereiche ist der Eindruck in der Hand nicht übermäßig wuchtig (es ist eher das Gewicht, das diesen Eindruck erzeugt).
Weder Base noch Tablet lassen sich mit den Händen verwinden. Die Tasten sitzen fest auf und das Tablet kann auf der Rückseite punktuell ein klein wenig eingedrückt werden. Das Wechselgelenk sitzt sehr fest an der Base und hat das Tablet fast wackelfrei im Griff. Per Schieber wird die mechanische Verbindung gelöst. Starke Metallstifte sorgen für die Arretierung.
Ans Tablet kann lediglich ein TFT per Micro-HDMI oder ein Kopfhörer angeschlossen werden. Hinzu kommt ein microSD-Kartenleser und derselbe Stromanschluss, wie er auch an der Base sitzt. Der breite Anschluss verbindet sich magnetisch mit seinem Steckplatz. Dadurch kann das Gerät nie am Kabel heruntergerissen werden. Der microSD-Kartenleser wird durch den Docking-Fuß der Base nicht abgedeckt. Er kann auch im Dock weiter benutzt werden.
Üppig ist die Ausstattung mit Anschlüssen an der Base: Mini-DisplayPort und Ethernet sind schon bei Ultrabooks eine Ausnahmeerscheinung. Die Anordnung der Anschlüsse gefällt uns sehr gut, Kabel werden durch die seitlich jeweils hinteren Positionen schnell weggeführt. Leider sitzen die beiden USB-3.0-Anschlüsse so dicht nebeneinander, dass sich breite Stecker blockieren.
Kommunikation
Während die Funkanbindung von Atheros stammt (AR9485WB-EG), hat die Base Ethernet von Asix an Bord. Der AX88179 USB 3.0 to Gigabit Ethernet Adapter unterstützt den schnellsten Standard. Der Schnelltest zur Reichweite zeigt keine besonders gute, aber auch keine schlechte Distanz: Beim 15-Meter-Messpunkt außerhalb des Hauses können wir fröhlich weitersurfen (2 Balken), auf größere Distanz bricht die Verbindung aber ab. Am 10-Meter-Messpunkt im Obergeschoß zeigt Windows vier Balken Empfangsstärke an. Bluetooth 4.0 zur Anbindung einer Maus oder zur Verbindung von Smartphones ist ebenfalls dabei (WLAN+ BT 4.0 Combo). Eine Version des Transformer Book TX300CA mit HSDPA-Modem hat Asus nicht im Angebot.
Software
Asus hält sich mit vorinstallierter Software zurück, das McAfee Internet Security (Testversion) scheint aber unvermeidbar. Smart Gesture holt die Touchpad-Einstellungen aus dem Jenseits der Systemeinstellungen hervor und zeigt übersichtlich, welche Gesten das Pad beherrscht. Selbiges stammt scheinbar tatsächlich von Asus und nicht von Elan oder Synaptics.
Die Transformer Settings bieten interessante Optionen: Der Notebook-Modus (On/Off) schaltet die Festplatte unter der Tastatur sowie die Ports ab. Akku-Reservieren meint in diesem Modus: Die Energie wird nicht für den Betrieb des Tablets genutzt, sondern lädt das Tablet nur auf. Das Dock wird damit zur Tankstelle. Asus Splendid hält einige Farbprofile bereit, die das farbstarke IPS-Panel aber gar nicht nötig hat. Wir haben für unsere Messungen die Einstellung "normal" belassen.
Zubehör
Asus legt nicht viel Zubehör in die aufwendig verarbeitete Hardcover-Verpackung. Gelungen ist die Slim-Tasche aus stabilem Kunstleder. Hier passt das ganze Convertible hinein. Das Tablet allein fühlt sich aber etwas verloren. Das handliche Stecker-Netzteil wird durch einen Kabelbinder, ein Poliertuch und die üblichen Garantieinformationen/Schnellanleitungen ergänzt.
Wartung
Während das Tablet nicht geöffnet werden kann (keine sichtbaren Schrauben) und demnach keine Möglichkeit zur Reinigung des Lüfters besteht, so kann die Base von unten her einfach aufgeschraubt werden. Einem Tausch von 2,5-Zoll-Festplatte (nur 7 mm Bauhöhe) oder Akku-Pack steht dann nichts mehr im Wege. Der Arbeitsspeicher (onboard) wie auch der Flash-Speicher (System) befindet sich natürlich im Tablet und kann nicht gewechselt werden.
Garantie
Asus gewährt eine Garantie von zwei Jahren. Für 63 Euro verkauft der Hersteller selbst eine Garantieverlängerung (WEP - Warranty Extension Package) auf drei Jahre (ab Kaufdatum des Notebooks). Bauteile und Arbeitszeit sind inkludiert.
Unpassend ist die Qualität der 720p-Webcam: Farben werden stark ausgewaschen, Konturen fransen aus und Objekte werden nicht klar fokussiert.
Tastatur
Vor einigen Monaten geisterten in den News Meldungen über abbrechende Verbindungen zwischen Tastatur und Tablet, was scheinbar zu einer Lieferverzögerung des Transformer Book TX300CA führte. Wenn es so etwas gab, dann hat es Asus in den Griff bekommen. Unser Seriengerät leistete sich diesbezüglich keine Patzer. Im Gegenteil, die Tastatur ist besser als das, was die meisten Multimedia- oder Office-Laptops mitbringen. Die Eingabe gleicht der des AsusPro BU400VC sehr stark.
Asus verbaut eine Chiclet-Tastatur mit einem exzellenten Feedback. Ursache für diese positive Überraschung ist der deutliche Tastenhub von knapp 2,5 mm. Die Tasten finden einen gedämpften Anschlag, geben aber bei Druck nicht mehr nach. Zum Vergleich: Die mechanische Desktop-Tastatur des Testers hat einen Hub von knapp vier Millimetern. Die meisten Notebook-Eingaben haben höchstens zwei Millimeter.
Der Druckpunkt ist im ersten Drittel des Hubwegs definiert. An die Premium-Eingaben von Business-Boliden wie Dells Latitude E-Serie oder HPs EliteBooks kommen die Tasten nur mangels konischer Wölbung nicht heran. Diese hätte die Zielführung etwas verbessert. Das großzügige Layout, die abgesetzten Richtungstasten und der Tastenzwischenraum von weiten 3,5 Millimetern runden das Ganze ab.
Mousepad
Das Touchpad ist nicht ganz so gut gelungen, auch wenn es durch seine feste Oberfläche, die silberne Umrandung und den festen Druckpunkt sehr wertig erscheint. Der knappe Hubweg bremst die schnelle Bedienung, der hohe Kraftaufwand kann dazu führen, dass Nutzer das ClickPad bald gar nicht mehr herunterdrücken, sondern den Soft-Doppelklick benutzen. Der untere Bereich stellt die linke und rechte Maustaste bereit, je nach Fingerposition. Auch hier ist der Hubweg zu gering. Die glatte Fläche lässt die Finger sehr gut gleiten, ohne dass sich Schmierflächen bilden.
Touchpad
Das FHD-Panel ist ein kapazitives Multitouch-TFT, welches Mehrfinger-Gesten interpretiert. Dieses bedient sich erstklassig, denn die Finger gleiten sehr angenehm, Reaktionen erfolgen auf sanfte Berührungen hin sehr schnell.
Das 13,3-Zoll-Panel löst mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten hoch auf. Der IPS-FHD-Touchscreen ist nicht auslesbar, der Kontrast und die Helligkeit lassen jedoch auf das CMN (N133HSG F31) des Zenbook Prime UX31A-C4027H Touch-Ultrabook schließen. Als Kontrast messen wir 731:1 (UX31A 523:1), die durchschnittliche Helligkeit liegt bei 257 cd/m². Anzeigen ähnlicher Güte finden wir bei den Konkurrenten Sony Vaio Duo 13 (362 cd/m²; 1.150:1) und Asus Taichi 31-CX003H (232 cd/m²; 1.275:1).
Der Farbraum ist interessant für Grafiker oder anspruchsvolle Bildschirmarbeiter, andere Nutzer orientieren sich besser am Kontrast. Den Farbraumvergleich können wir leider nicht anbieten, weil der iOne Profiler (Kalibrierungstool) beständig abstürzte. Das Zenbook UX31A hatte den sRGB-Raum nur knapp verfehlt. Dass dies beim Transformer nicht unbedingt der Fall sein muss, das zeigen die Screens des Fotospektrometer-Tools CalMAN. Statt des bei vielen Laptops typischen Blaustiches tendiert das TFT in Richtung Gelb (warme Farben). Der durchschnittliche DeltaE(2000) liegt bei 5,5. Speziell bei den hellen Graustufen ist der Gelbstich eklatant erkennbar (siehe Farbkarten in „CalMAN Graustufen“). Ein Farbstich kann oft mit einer Kalibrierung abgestellt oder zumindest abgemildert werden. Bei unserem Testgerät versagte jedoch die Kalibrierungssoftware.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 256 cd/m²
Kontrast: 731:1 (Schwarzwert: 0.35 cd/m²)
ΔE Color 5.52 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 6.52 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.17
Die gute Helligkeit, aber die stark spiegelnde Touch-Oberfläche machen die Anzeige beschränkt outdoortauglich. Positiv ist, dass der Transformer die 257 cd/m² (Durchschnitt) auch im Akkubetrieb beibehält. Dafür muss aber der Stromsparmodus der Grafikkarte manuell deaktiviert werden. Ansonsten sorgt der Helligkeitssensor für eine gewisse Drosselung der Luminanz (je nach Umgebungslicht).
Die Luminanz reicht bei Weitem nicht, um an einem hellen Tag draußen zu surfen. Im Schatten zeigt sich die Ansicht besser, jedoch bleiben deutliche Reflexionen. Das hellere Panel des Vaio Duo 13 (371 cd/m² @Akkubetrieb) hat hier mehr auf dem Kasten, doch Reflexionen sind auch dort nicht vermeidbar (Glare Type). Das Taichi 31-CX003H (258 cd/m²) macht es unserem Transformer gleich.
Dass der Transformer scheinbar verzögert in den Markt gestartet ist, das belegt die verbaute Ivy-Bridge-Prozessorgeneration (Intel Core i7 3537U). Seit Mitte 2013 gibt es Intels Haswell Generation, die zwar in gleicher Strukturbreite (22 nm) gefertigt wird, aber mit verbesserter Logik (Pro-MHz-Leistung) und vermindertem Energieverbrauch punktet.
Ergänzt wird der Prozessor durch seine eigene HD Graphics 4000 sowie durch 4 GB Dual-Channel-Arbeitsspeicher. Die SanDisk U100 (128 GB) beherbergt die Systempartition. Im Dock arbeitet gemächlicher eine 500-GB-HDD (Hitachi HTS545050A7E380), die intern per USB 3.0 angeschlossen ist. Dadurch steht dem Convertible mehr Speicherplatz zur Verfügung, als es Vaio Duo 13 und Taichi 31 mit ihren SSDs nur ansatzweise bieten können.
Prozessor
Der Core i7 3537U (2x 2,0 GHz) ist ein Ultra-Low-Voltage-Prozessor mit einem TDP von 17 Watt. Die Taktung per Turbo Boost 2.0 kann bis zu 3,1 GHz betragen (Single-Core-Last), wobei die Thermik mitspielen muss. Genau das prüfen wir mit dem Cinebench R11.5 unter Single- und Multi-Core-Last. Das Maximum der theoretischen Taktung wird weder zu Beginn noch am Ende des Benchmarks ausgeführt: 2,5 GHz liegen aber deutlich über dem Standard-Takt (kein Throttling).
Im direkten Vergleich zum i5 4200U verliert der 3537U trotz höherer Taktung deutlich. Der verbaute i7 3537U ist mitnichten ein lahmes Modell, jedoch scheint das Kühlsystem überfordert: Die Grafik CPU Multi 64Bit zeigt, selbst der ältere i5 3317U rechnet 20 bis 40 % schneller. Gleiches im Single-Test: Hier legt der 3317U wenigstens 20 % drauf. Eine Ausnahme ist das Lenovo IdeaPad Yoga 13, welches unter deutlichem CPU-Throttling leidet.
Anders gesprochen: Der verbaute Core i7 ist eine kleine Mogelpackung, denn das überforderte Kühlsystem kastriert dessen Leistungsfähigkeit. So kann Asus auch gleich einen günstigeren Core i5 einbauen. Welche Sprache die Thermik im Detail hergibt, das besprechen wir im Kapitel Abwärme.
Im Akkubetrieb muss der Nutzer nicht auf (noch mehr) Leistung verzichten. Die R11.5-Tests (auch OpenGL via GPU) enden ident.
System Performance
Schadet der schwächelnde Prozessor der Anwendungsperformance? Oder kann etwa eine schnelle SSD den Kurs wieder rumreißen? Sie kann es nicht, wie der System Storage (Sub Score des PCMark 7) zeigt: Vaio Duo 13 (+23 %) und das unter Throttling leidende IdeaPad Yoga 13 (+20 %) scheffeln mehr Punkte in dieser Disziplin. In der Gesamtwertung haben die beiden 19 bzw. 14 % mehr Punkte als unser Transformer Book TX300CA. Die SanDisk-SSD (SD5SE2256G1002E) im Asus Taichi 31 ist wesentlich besser als die U100 des Testgerätes. Hier stehen bspw. 25 MB/s im 4K-Read-Test gegen 14 MB/s.
Auf die erlebte Geschwindigkeit hat das alles wenig Einfluss, denn die zeigt sich äußerst flott. Die Festplatte im Tastatur-Dock betrachten wir unter Massenspeicher genauer.
PCMark Vantage Result | 7770 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3846 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im direkten Vergleich mit anderen Top-SSDs wie der Samsung SSD PM841 (Vaio Duo 13) muss sich die U100 nur zum Teil geschlagen geben. Während der starke Read-Wert von knapp 500 MB/s noch keine Unterscheidung bringt, lebt sich die PM841 (+44 %) beim 4K-Test richtig aus. Wie weit normale Festplatten von den SSDs abgeschlagen sind, das zeigen die Convertibles Lifebook T902, ThinkPad X220T und ThinkPad Twist S230u. Letzteres kostet aber auch fast 400 Euro weniger als der Transformer.
Die Hitachi Festplatte (Typ HTS545050A7E380) mit einer Bruttokapazität von 500 GByte ist im Vergleich zur SanDisk U100 eine ganz lahme Kiste: 88 MB/s im Read-Test sind zwar in der Welt der Festplatten eine gute Hausnummer, in der rasanten Welt der Flash Drives spielt die Musik aber jenseits der 450 MB/s. Ihre Aufgabe ist jedoch der Speicherplatz, weshalb die Performance eher zweitrangig ist.
Grafikkarte
Die Leistung der HD-4000-Grafikkarte haben wir bereits in unzähligen Laptops geprüft. Je nach Speicheranbindung (hier Dual Channel) und je nach Turbo-Taktung (theoretisch und tatsächlich) variiert dieser GPU-Typ in einer hohen Bandbreite. Beim Surfen durchs Web kommen Performance-Differenzen nichts ans Licht, wohl aber generellen Berechnungen. Siehe auch unseren Artikel Performance-Übersicht und Skalierung der Intel HD Graphics 4000.
Die GPU-Taktspanne beträgt theoretisch 350-1.150 MHz. Wir erkennen im GPU-Benchmark Cinebench R11.5 OpenGL jedoch lediglich 400 (@Ende) bis 900 MHz (@Start). Der R11.5 OpenGL ist ein einfacher GPU-Test, kein Stresstest. Die Performance fällt unisono mit der CPU schlecht aus, das zeigen die folgenden Balken. Die HD 4000 im Taichi 31 (+82 %) oder im IdeaPad Yoga 13 (+55 %) fallen so aus, wie wir es von dieser Grafikkarte erwarten. Die HD Graphics 4400 im Duo 13 toppt sogar mit 104 %.
3DMark 06 Standard Score | 2968 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 519 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 17775 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 2409 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 331 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Der Nachteil der hiesigen HD 4000 setzt sich bei den 3D-Benchmarks fort, wie der 3DMark 06 zeigt. Hier sind die Leistungsdifferenzen ähnlich hoch. Games sind daher kein Thema für den Transformer. Tomb Raider ist in der kleinsten Einstellung eigentlich mit dieser GPU spielbar (33 fps @VivoBook S500CA mit 3317U), gleiches bei BioShock Infinite (28 fps @ThinkPad Helix mit 3317U). Die niedrige Taktung bzw. das zu schwache Kühlsystem verhindern solche Ergebnisse aber.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 14 | 7 | ||
BioShock Infinite (2013) | 17 | 10 | ||
Company of Heroes 2 (2013) | 5 | 5 |
Geräuschemissionen
Tegra , Atom und ARM Tablets sind lüfterlos gebaut, das kann unser Transfomer mit Intel Core natürlich nicht leisten. Asus hat es geschafft, eine aktive Kühlung in das Tablet einzubauen, ohne dabei das Gerät ungebührlich dick zu konstruieren.
Die meiste Zeit, also während einfacher Office-Tätigkeiten wie Surfen oder Textverarbeitung, steht der Lüfter still (28,6 dB(A) Grundpegel des Raumes) bzw. läuft auf kleinster Stufe (30 dB(A)). Unter Last durch den Stresstest (40 dB(A)) oder durch einen 3DMark 06 (38 dB(A)) sieht das anders aus, das ist dann für ein Tablet auf den Händen bereits unerträglich laut. Innerhalb des Konzeptes als leistungsstarker Laptop, angedockt an seiner Tastatur, ist diese Lautstärke aber nicht ungebührlich hoch.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.6 / 28.8 / 30 dB(A) |
Last |
| 38.2 / 39.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Für die Abwärme-Grafik haben wir die Tablet-Einheit vermessen, denn hier sind die maßgebenden Komponenten verbaut. Die Base mit der Festplatte und einer Platine besitzt keinen Lüfter und auch keine passive Kühleinheit. Im Leerlauf messen wir auf der Tastatur höchstens 32 Grad (über der HDD). Die Unterseite ist gleichmäßig 30 Grad warm.
Bereits im Leerlauf wird das TX300C deutlich handwarm (Tablet), die Temperatur verteilt sich gleichmäßig (33 Grad Oberseite/Rückseite). Unter Last erhöht sich das vor allem punktuell: bis zu 44 Grad erfasst das Infrarot-Thermometer.
Im Leistungskapitel mussten wir eine ungewöhnliche niedrige Performance bei CPU und GPU gleichermaßen feststellen. Beide Komponenten arbeiten mit einem abhängig von der Thermik variablen Turbo-Takt. Scheinbar schafft es die Kühlung nicht, die Abwärme schnell abzuführen, so dass der Takt jeweils gedrosselt wird.
Der Stresstest macht das Dilemma sichtbar, denn er belastet GPU und CPU gleichermaßen für wenigstens zwei Stunden. Im nebenstehenden Screenshot sehen Sie: Das CPU-Package (hier ist auch die HD 4000 eingebaut) erhitzt sich auf 90 Grad, was zur massiven Drosselung bei GPU (350 MHz, Grundtakt) und CPU (800 MHz) führt. Läuft nur ein Prime95 (CPU-Stress solo), dann steht der Takt bei 1,5 GHz (unter Basistakt von 2,0 GHz = Throttling). Der Furmark (GPU-Stress solo) macht bei 350 bis 650 MHz weiter. Das liegt fern der theoretisch möglichen 1.150 MHz.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-8.9 °C).
Lautsprecher
Überraschung beim Lautsprecher-Sound: Asus verbaut vier Speaker, jeweils zwei ins Tablet und zwei in die Base. Die nebenstehenden Fotos zeigen den Klangkörper der Base Speaker. Diese sorgen für einen voluminösen Klang, und wir verspüren sogar etwas Vibration am Chassis. Von echten Bässen zu sprechen, wäre vermessen, jedoch kann der Klang als sehr ansprechend und speziell in den Höhen gut differenziert bezeichnet werden.
Kleines Manko: An- und Abdocken des Tablets während des Musikhörens führten sporadisch dazu, dass die Speaker in der Base nicht mehr erkannt wurden. Es blieb dann bis zum Neustart des Players bei der dünnen Akustik der Tablet Speaker. Dieses Problem trat nicht beim Playback mit dem alten Windows Media Player auf. Der Asus Audio Wizard bietet Presets für Musik, Spiele, Aufnahme oder Sprache (Skype).
Energieaufnahme
Das TX300CA mit i7 benötigt im Leerlauf (8,8-13 Watt) deutlich mehr Energie als der 13,3-Zoll-Konkurrent Vaio Duo 13 (3,3-6,6 Watt). Hier spielen die zusätzlichen Komponenten (HDD, USB-Ports) sowie der neue Haswell Prozessor des Vaio eine Rolle.
Im Stresstest (CPU+GPU) steigt der Energiebedarf auf 30 Watt. Das ist sehr wenig für ein System mit Core i7 3537U. Das Vaio Duo benötigt zwar auch nur 31 Watt, hat aber einen niedrigeren TDP (15 Watt) und leidet nicht unter CPU-Throttling. Obige Tests zeigen den Duo 13 mit Core i5 gut 100 % leistungsstärker (Cinebench-Tests). Hieran kann erneut der fehlende Turbo bzw. das starke CPU-/GPU-Throttling abgelesen werden. Die 24 Watt Energieaufnahme während eines 3DMark 06 liegen unterhalb des Vaio und belegen die geringe Taktung der HD 4000.
Das 65-Watt-Netzteil lädt den Akku in 2:42 Stunden auf. Das ist eine lange Zeit, für 90 % reichen aber 1:50 Stunden.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 8.8 / 11.8 / 13 Watt |
Last |
24.6 / 30.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Wir haben die Laufzeiten mit beiden Akkus (Tablet+Dock), also im Laptop-Zustand, ermittelt. Der Notebook-Modus in den Transformer-Einstellungen war nicht aktiv, d. h. HDD und Ports waren aktiv, der Zweitakku stand dem System zur Verfügung. 3:34 Stunden hielt der Transformer durch, im Vergleich zum Duo 13 eine kurze Zeit (6:51 Stunden WLAN-Test).
Wir haben den WLAN-Test auf der Tastatur wiederholt, jetzt aber im Notebook-Mode (HDD, Ports-Off, Zweitakku zum Aufladen des Tablets reserviert). Die Laufzeit erhöhte sich auf 5:42 Stunden. Das Lenovo IdeaPad Yoga 13 bringt 4:29 Stunden in den Vergleich und steht damit schlechter da.
Asus geht den richtigen Weg. Das Big-Screen-Convertible Transformer Book TX300CA + KeyboardDock ist für 1.400 Euro sicher kein Schnäppchen. Es zeigt aber eindrucksvoll, wie ein Notebook (fast) ohne Kompromisse auch als Tablet genutzt werden kann. Die solide und hochwertige Verarbeitung liegt auf dem Niveau der Unibody Zenbooks und kann ohne weiteres mit einem MacBook Air 13 mithalten. Beim Gewicht müssen Käufer jedoch knapp zwei Kilogramm mit sich herumschleppen, das ist für einen 13-Zoller schon viel und für ein Tablet (972 Gramm) erst recht. Das farbstarke Display mit den erstklassigen Blickwinkeln, die vielschreibertauglichen Tasten und die sehr guten Lautsprecher (4 Stück) sprechen für das Transformer Book.
Asus zeigt am TX300CA einfallsreich, wie ein Tastatur-Dock mehr als nur ein Vehikel für Tasten und Anschlüsse sein kann. Mit der HDD steht viel Speicherplatz zur Verfügung, und USB 3.0 neben DisplayPort und Ethernet bietet wohl kein zweites Convertible am Markt (abgesehen von dicken Business Convertibles). Sofern Speicher und Ports nicht gebraucht werden (nur Tastatur) schaltet der Notebook-Modus diese ab und reserviert den Base-Akku zum Laden des Tablets (Dock als Tankstelle).
Nachteile des Transformers sind auf Seiten der Leistung zu finden: Dank passabel schneller SSD und Intel Core ist das System zwar gefühlt ziemlich schnell, doch was der eigentlich starke i7 3537U und die HD Graphics 4000 hier leisten, ist schlicht unangemessen. Die Bewertung in unseren Benchmarks fällt unisono gering aus, hier hätte Asus gleich einen günstigeren 17-Watt-Prozessor nehmen können. So aber kauft der Kunde im guten Glauben für viel Geld eine i7-CPU und bekommt dann noch nicht einmal die Leistung eines Ivy-Bridge-Core-i5 (+40 %). Ob Asus das Problem mit Haswell (15 Watt) abstellen kann?