Test Acer TravelMate P256-M-39NG Notebook
Wie bei Acer üblich, wartet die Seite zur Serie TravelMate P2 mit reichlich, meist schwarzen Modellen im 15,6- und 17-Zoll-Format auf, die sich äußerlich und von den Anschlüssen her im Wesentlichen gleichen. Unterschiede gibt es natürlich beim Innenleben, wo man die Auswahl zwischen diversen Kombinationen verschiedener i3-, i5- und i7-CPUs, 4 oder 8 GB RAM und unterschiedlich großen Festplatten bzw. SSDs hat. Auch Modelle mit dedizierten Grafikkarten von AMD oder Intel fehlen nicht, zudem kann man sich zwischen 1.366 x 768 Pixeln und Full-HD entscheiden. Unser TravelMate P256-M-39NG (15,6 Zoll, NX.V9MEG.005) mit mattem Full-HD-Bildschirm, Intel Core i3-4005U (2x 1,7 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) mit integrierter Grafik HD 4400, 8 GB RAM, herkömmlicher 500-GB-Festplatte und DVD-Brenner ist auf der TravelMate Seite nicht zu finden, wird aber von diversen Händlern für Preise ab 599 Euro angeboten. Und genau da liegt der Knackpunkt, denn vergleichbare Notebooks — wenn auch meistens mit der Auflösung 1.366 x 768 — anderer Herstellern und auch von Acer selbst kosten oft nur rund 400 Euro. Ob der relativ hohe Preis außer in der Bildschirmauflösung noch irgendwo seine Entsprechung findet, klärt unser ausführlicher Test.
Die Suche nach passenden Vergleichsgeräten erwies sich als gar nicht so einfach. Wir haben uns für zwei 15,6-Zoll-Modelle entschieden, die in ähnlichen Preisregionen rangieren und ebenfalls über matte Full-HD-Displays sowie ein optisches Laufwerk verfügen. Das Acer TravelMate P455-M-54204G50Makk wartet mit dem sehr verbreiteten i5-4200U (2x 1,6-2,6 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) auf, in die CPU ist wie beim Testgerät eine HD 4400 Grafikeinheit integriert, die aber mit 1.000 MHz einen 50 MHz höhere Turbo-Takt erreichen kann. Vom Testgerät hebt sich das P455-M außerdem durch Sicherheitsfeatures wie TPM-Chip und Fingerabdrucksensor ab. Es wiegt mit 2,4 kg etwas weniger als das Test-Notebook, ist gut 5 mm dünner und war zum Testzeitpunkt etwa 50 Euro teurer. Für das Lenovo B50-70 muss man in etwa den gleichen Betrag investieren wie für das P256-M. Dafür bekommt man einen i5-4210U (2x 1,7-2,7 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W), die dedizierte Grafikkarte AMD Radeon R5 M230 mit 2 GB eigenem Speicher sowie eine doppelt so große Festplatte mit 1 TB. Von den Maßen und vom Gewicht her entspricht es in etwa dem Acer P455-M. Die Anschlussausstattung der drei Notebooks ist vergleichbar.
Gehäuse
In den unteren Preisklassen findet man bei Acer zumeist unspektakuläre, aber solide Standardgehäuse in Schwarz, die sich untereinander recht ähnlich sind. So auch hier: Einheitliche, matt schimmernde Kunststoffoberflächen, die nur mäßig empfänglich für Fingerabdrücke und einfach zu reinigen sind, dominieren das Bild. Bildschirmrahmen, Scharnierkonstruktion und die Unterseite sind stärker texturiert, was für Griffigkeit beim Transport sorgt. Mit etwas Kraftaufwand lässt die Base sich leicht verwinden und gibt dabei leise, harmlos klingende Knarzgeräusche von sich. Der nicht druckresistente Deckel zeigt sich recht flexibel und lässt sich problemlos mit einer Hand öffnen. Erschütterungen, wie sie oft unterwegs auftreten, können dazu führen, dass sich der Deckel sukzessive immer weiter öffnet, dafür schwingt er kaum nach. Verarbeitungsmängel wie unregelmäßige Spaltmaße, scharfe oder überstehende Kanten etc. waren nicht zu beklagen. Das Design würde der Autor als sehr schlicht, zweckmäßig und dabei nicht unelegant beschreiben, -wer etwas Besonderes sucht, ist hier aber an der falschen Adresse.
Ausstattung
Standardgehäuse, Standardanschlüsse: Zwar ist inklusive VGA und Ethernet alles vorhanden, was man im stationären Betrieb braucht, Besonderheiten wie eSATA oder DisplayPort sucht man aber vergebens. Von den drei USB-Ports arbeitet nur einer nach 3.0, was schon nicht mehr ganz zum aufgerufenen Preis passt. Wie so oft bei günstigeren Acer Notebooks drängen sich die mit ausreichend Abstand zueinander implementierten Ports im vorderen Bereich, wo es etwa bei Verwendung einer externen Maus zu Kollisionen mit Kabeln und USB-Sticks kommen kann. Der USB-3.0-Anschluss erreichte die für die externe Festplatte des Testers üblichen Transferraten von bis zu 95 MB/s.
Kommunikation
Das WLAN-Modul beherrscht die gängigen Funkstandards nach IEEE 802.11 b,g,n, das allerdings nur auf dem stark frequentierten 2,4-GHz-Band. Außerdem integriert es Bluetooth in der Version 4.0. Im individuellen Test-Setup des Autors konnten die Empfangseigenschaften nicht überzeugen. Aus einer Entfernung von etwa acht Metern durch zwei gemauerte Wände hindurch kam es noch nicht zu reduzierten Datenraten, bei weiterer Vergrößerung des Abstands zum Router und immer mehr neu hinzutretenden baulichen Hindernissen allerdings früher und deutlicher als bei den meisten anderen bisher getesteten Notebooks.
Zubehör
Neben den üblichen Bedienungs- und Garantiehinweisen legt Acer zwei identische Netzteile bei. Das ist sehr praktisch, wenn man das Notebook z. B. abwechselnd zu Hause und im Büro nutzen will. Recovery-Medien fehlen.
Wartung
Den Akku kann man zwar problemlos entnehmen, das war es in Sachen Wartungsfreundlichkeit aber auch schon. Will man den Lüfter reinigen, den Speicher erweitern oder aus sonstigen Gründen an das Innenleben heran, muss mangels Wartungsklappe die mit zahlreichen Schrauben gesicherte Unterseite der Base demontiert werden, was sich schädlich auf Garantie und Händlergewährleistung auswirken kann. Da die Wanne bis zur Oberkante der Base hochgezogen ist, könnten Probleme bei der Demontage auftreten.
Garantie
Es greift Acers Standardgarantie von 24 Monaten, in denen das Notebook bei einem Defekt eingesandt werden kann (Carry-in).
Eingabegeräte
Touchpad
Als Zeigegerät setzt Acer auf das Synaptics ClickPad V8.1 ohne abgesetzte Tasten. Es erkennt bis zu drei Berührungen gleichzeitig und bietet, wie auf dem Screenshot zu sehen, im Treibermenü einige für die meisten Ansprüche wohl ausreichende Konfigurationsmöglichkeiten. Die fast bis an die äußersten Ränder berührungsempfindliche Oberfläche ist völlig glatt, was dem Tester subjektiv nicht so gut gefällt, aber das ist Geschmackssache. Schnelle Bewegungen werden anstandslos nachvollzogen, und auch Ansprechverhalten und Präzision gaben keinen Anlass zur Klage. Nicht so schön: Um mit dem Mauszeiger bei Verwendung des Clickpads zu Potte zu kommen, mussten wir die voreingestellte Zeigergeschwindigkeit deutlich erhöhen, die dann aber für eine externe Maus wiederum zu hoch war. Herunterdrücken kann man das Clickpad auf der gesamten Fläche, was bis auf den Bereich unten rechts als Linksklick gewertet wird. Der Druckpunkt ist knackig, der Widerstand für den Geschmack des Testers ideal und das akustische Feedback deutlich vernehmbar.
Tastatur
Die Sondertasten, die auf einer Standard-Desktop-Tastatur zwischen Buchstaben- und Nummernblock liegen, verteilt jeder Hersteller anders, Überraschungen birgt das Keyboard-Layout des TravelMate aber nicht. Im Hinblick auf den Preis hätten wir uns eine Beleuchtung gewünscht, ansonsten sind die Beschriftungen der flachen, leicht angerauten Tasten aber einwandfrei erkennbar. Aus das Nötigste beschränken sich die über Fn erreichbaren Sondertasten für Lautstärke, Helligkeit etc. Status-LEDS etwa für Shift-Lock und Num fehlen leider. Der Tastenhub fällt für Notebook-Verhältnisse anständig groß aus, der Druckpunkt ist gut spürbar, der Anschlag wird leicht abgefedert. Insgesamt verursacht man beim Schreiben kaum Lärm, was aber ausgerechnet für die häufig betätigte, klappernde Leertaste nicht gilt. Wir haben es hier zwar nicht mit einem der tollen ThinkPad Keyboards zu tun, gleichwohl sollten auch Vielschreiber mit der gut abgestimmten Tastatur auf ihre Kosten kommen.
Display
Eine Rechtfertigung für den leicht gehobenen Preis ist aus Acers Sicht sicher das matte Full-HD-Display (16:9), das allerdings auf der mit einigen Nachteilen wie eingeschränkter Blickwinkelstabilität einhergehenden, günstigen TN-Technologie basiert. Das Klassenziel einer mindestens 250 cd/m² hellen Maximal-Leuchtkraft schafft das TravelMate knapp, bringt diese Helligkeit aber auch im Akkubetrieb. Die gemessene Ausleuchtung von 82 % ist auch nicht besonders lobenswert, allerdings konnten wir immerhin bei einem völlig schwarzen Bild (RGB 0,0,0) keinerlei Lichthöfe ausmachen. Wirklich zu dunkel sind die Bildschirme der beiden anderen Notebooks im Test, die nur um die 200 cd/m² schaffen.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 232 cd/m²
Kontrast: 352:1 (Schwarzwert: 0.66 cd/m²)
ΔE Color 12 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 12.65 | 0.5-98 Ø5.2
53% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
58.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
81.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
56.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 3.09
Zu hoch fällt der Schwarzwert von 0,66 cd/m² aus, der sich zusammen mit der noch mittelmäßigen Helligkeit auch für den sehr geringen Kontrast von nur 352:1 verantwortlich zeichnet. Ein mattes Schwarz erblickt auch das menschliche Auge nicht, allerdings wird die Beurteilung durch die weit unterdurchschnittliche Blickwinkelstabilität erschwert - dazu gleich mehr. Durch seinen etwas besseren Schwarzwert kommt das TravelMate P455-M trotzdem noch nahezu auf den gleichen Kontrast wie das P256-M, während das Lenovo in jeder Hinsicht den Vogel abschießt. DeltaE-Werte von 10 sind für TN-Panels leider üblich und schon nicht gut, aber nahezu 12 bis 13 wie beim Testgerät muss man schon als übel bezeichnen. Viel besser machen die beiden Konkurrenten es aber auch nicht. Die Abstimmung ist viel zu kühl, was hier für einen selten kräftigen Blaustich über das gesamte Helligkeitsspektrum sorgt. Eine Profilierung mittels CalMAN-Kolorimeter schafft Besserung, das Profil für unser Testgerät ist im Infokasten verlinkt. Den Gamma-Wert haben wir mit 3,09 gemessen, das Windows Soll liegt bei 2,2. Als befriedigend schätzen wir die Bildschärfe ein; bei einigen Kombinationen von Schrift- und Hintergrundfarben wirken Schriftkanten etwas weich. Nicht schlecht sieht es mit der Farbraumabdeckung aus, die 53 % des nur für (semi-)professionelle Bildbearbeiter relevanten, großen AdobeRGB-Farbraums erreicht. In dieser Disziplin sehr gute TN-Panels schaffen auch mal 60 %. Alles in allem ist das Display des Testgerätes tatsächlich der sprichwörtliche einäugige König unter den Blinden.
Acer TravelMate P256-M-39NG HD Graphics 4400, 4005U, Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 | Acer TravelMate P455-M-54204G50Makk HD Graphics 4400, 4200U, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | Lenovo B50-70 Radeon R5 M230, 4210U, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 HN-M101MBB | |
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Display | -8% | -29% | |
Display P3 Coverage | 56.3 | 52.4 -7% | 39.7 -29% |
sRGB Coverage | 81.1 | 75 -8% | 59.5 -27% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 58.2 | 53.8 -8% | 41.02 -30% |
Bildschirm | 0% | -10% | |
Helligkeit Bildmitte | 232 | 195 -16% | 205 -12% |
Brightness | 230 | 201 -13% | 190 -17% |
Brightness Distribution | 82 | 87 6% | 83 1% |
Schwarzwert * | 0.66 | 0.54 18% | 0.77 -17% |
Kontrast | 352 | 361 3% | 266 -24% |
Delta E Colorchecker * | 12 | 11.16 7% | 10.91 9% |
Delta E Graustufen * | 12.65 | 12.02 5% | 11.1 12% |
Gamma | 3.09 71% | 3.05 72% | 2.47 89% |
CCT | 14904 44% | 14187 46% | 13887 47% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 53 | 47.9 -10% | 38 -28% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -4% /
-2% | -20% /
-15% |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Ablesbarkeit des matten Bildschirms unter freiem Himmel haben wir an einem Tag mit leichter Bewölkung getestet. Aufgrund der nicht eben üppigen Maximalhelligkeit ergaben sich schon im Schatten Einschränkungen, aber mit etwas Mühe und der richtigen Position sollte es gehen.
Sehr zu wünschen übrig lässt die Blickwinkelstabilität des verbauten Panels von AU Optronics. Die TN-typischen Darstellungsprobleme bei schrägen Einblickwinkeln wie invertiert wirkende Farben beim Blick von unten oder der milchige Schleier, wenn man von oben auf den Bildschirm schaut, traten schon bei geringen Abweichungen vom idealen 90-Grad-Winkel überdurchschnittlich stark zutage. Wer sich damit nicht abfinden kann, ist zur ständigen Justierung von eigener Position oder Display gezwungen.
Leistung
Der Intel Core i3-4005U und der DVD-Brenner prädestinieren das TravelMate P256-M für den Einsatz als Office-Rechner und Multimedia-Maschine, denn für die meisten gängigen Anwendungen sollte die Leistung ausreichen, bei aufwändigen Photoshop-Sessions oder gar 3D-Rendering-Software aber wird sie an ihre Grenzen stoßen. Für aktuelle, grafisch anspruchsvolle Spiele eignet sich der Antrieb mit der integrierten Grafik Intel HD 4400, die sich den Single-Channel-Speicher mit der CPU teilen muss, nur sehr eingeschränkt.
Prozessor
Abgesehen von den am "Y" an letzter Stelle des Namens erkennbaren Modellen mit 11,5-Watt-TDP ist der Core i3-4005U der langsamste auf Haswell basierende Core i3 in Intels Portfolio. Er kann dank Hyperthreading mit seinen beiden physischen Cores bis zu vier Threads vermeintlich gleichzeitig abarbeiten und verfügt über keinen Turbo, sodass die Basisfrequenz von 1,7 GHz gleichzeitig das Maximum darstellt. Das "U" steht für ULV und deutet auf die niedrige TDP von 15 Watt hin; die CPU eignet sich somit auch für sehr dünne und kompakte Ultrabooks. Der Cinebench R11.5 sieht das Testgerät erwartungsgemäß hinter den beiden i5-ULV-CPUs im Acer P455-M und Lenovo B50-70. Im Multicore-Test ziehen diese dem i3 mit Vorsprüngen von fast 50 % davon.
System Performance
Da bei der Beurteilung der System Performance anhand des PCMark 8 neben der reinen CPU-Leistung auch die des Speichers, der Festplatte und der Grafikeinheit eine je nach Einzeltest unterschiedlich gewichtete Rolle spielt, fällt der Rückstand des Testgerätes gegenüber dem ebenfalls mit der Intel HD 4400 (bis 1.000 MHz) ausgestatteten TravelMate P455-M geringer aus als in den Cinebenches und sollte sich in der Praxis nicht allzu sehr bemerkbar machen. Der bis zu 50-prozentige Vorsprung des Lenovo B50-70 erklärt sich durch dessen erheblich leistungsfähigere dedizierte Grafikkarte Radeon R5 M230. Keinen Einfluss auf die gemessenen Perfomance-Unterschiede sollten die Festplatten der drei Notebooks im Test haben, die fast exakt gleich schnell unterwegs sind. Subjektiv ließ sich das P256-M überwiegend flüssig bedienen, spätestens bei exzessivem Multitasking musste man sich aber mit der einen oder anderen kurzen Denkpause anfreunden. Mehr als von einer schnelleren CPU würde das Bedienerlebnis von einer SSD profitieren.
PCMark 8 | |
Work Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer TravelMate P256-M-39NG | |
Acer TravelMate P455-M-54204G50Makk | |
Lenovo B50-70 | |
Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer TravelMate P256-M-39NG | |
Acer TravelMate P455-M-54204G50Makk | |
Lenovo B50-70 |
PCMark 7 Score | 2098 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1869 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1838 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 2624 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Wie oben erwähnt, agieren die alle mit 5.400 rpm drehenden Festplatten der drei Kandidaten in jeder Einzeldisziplin des CrystalDiskMark 3.0 auf Augenhöhe und insgesamt auf einem soliden, wenn auch nicht sehr hohen Niveau. Die Datenrate beim sequenziellen Lesen liegt im Durchschnitt, wenn man schneller drehende Platten wie die in einigen Notebooks verbaute Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 (7.200 rpm, +25 %) außen vor lässt. Allerdings schafft die gleiche Platte wie im Testgerät im Dell Inspiron 15-3531 einen 17 % höheren Durchsatz. Beim Einlesen kleiner, verteilter Datenblöcke (4k, 4k QD32) wie bei Programm- und Betriebssystemstarts schwächelt die Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 noch deutlicher, hier liegt der Vorsprung anderer Notebooks mit identischem Massenspeicher bei bis zu 55 %. Insgesamt ist die Leistung in diesen Einzeltests unterdurchschnittlich.
Grafikkarte
Die in die CPU integrierte Intel HD 4400 liegt hier in einer bis zu 950 MHz (Turbo) taktenden Variante vor. Sie verfügt über kein eigenes RAM, sondern greift wie die CPU auf den beim Acer P256-M-39NG im Single-Channel-Modus betriebenen Hauptspeicher zu und beherrscht DirectX 11.1, OpenCL 1.2 und OpenGL 4.0. Im Vergleich mit HD-4400-GPUs in schnelleren Haswell Prozessoren schlägt sich die im i3-4005U des TravelMate P256-M erstaunlich gut. Die nur zwei physischen und zudem eher niedrig taktenden CPU-Kerne lassen viel von der TDP für die GPU übrig, die außerdem bei der Zuteilung bevorzugt wird, sodass bei gleichzeitiger Auslastung zuerst die CPU-Kerne heruntergetaktet werden. Im reinen Grafiktest des 3DMark 11 liegt die beiden TravelMates auf Augenhöhe, während sich das B50-70 aus dem schon genannten Grund um 57 % absetzen kann. Erstaunlich: Egal, welche Windows oder Intel Energieeinstellungen man wählt: Der GPU-Takt liegt stets bei 950 MHz — und das auch im Idle-Betrieb. Stromsparen geht anders.
Acer TravelMate P256-M-39NG HD Graphics 4400, 4005U, Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 | Acer TravelMate P455-M-54204G50Makk HD Graphics 4400, 4200U, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | Lenovo B50-70 Radeon R5 M230, 4210U, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 HN-M101MBB | |
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3DMark | 0% | 11% | |
1280x720 Ice Storm Standard Graphics | 34940 | 36385 4% | 42780 22% |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics | 4738 | 4547 -4% | 4721 0% |
3DMark 11 | |||
1280x720 Performance GPU | 723 | 702 -3% | 1138 57% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -2% /
-1% | 34% /
26% |
3DMark 06 Standard Score | 4318 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3207 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 802 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 29560 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3366 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Für aktuelle und grafisch anspruchsvolle Games eignet sich der Antrieb des TravelMate P256-M kaum. Ausweislich der Benchmarktabelle unten kann man selbst das relativ genügsame Batman Arkham City (2011) nur in Minimaleinstellungen flüssig spielen, und auch das anforderungsarme Fifa 15 sowie Grid Autosport laufen in ansehnlichen Qualitätsstufen nicht mehr rund. Was geht, sind Titel mit isometrischer Darstellung wie Diablo III und Starcraft II.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Batman: Arkham City (2011) | 39 | 28 | 12 | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 28.3 | 14.2 | ||
Medal of Honor: Warfighter (2012) | 21 | |||
Hitman: Absolution (2012) | 17.54 | |||
Tomb Raider (2013) | 38.2 | 19.5 | ||
BioShock Infinite (2013) | 28.96 | 14.73 | ||
Company of Heroes 2 (2013) | 12.51 | |||
Battlefield 4 (2013) | 21.1 | 14.9 | ||
Thief (2014) | 13.3 | |||
Wolfenstein: The New Order (2014) | 25.9 | 22.8 | ||
GRID: Autosport (2014) | 66.4 | 24.41 | 12.9 | |
Risen 3: Titan Lords (2014) | 21.2 | 12.3 | ||
Fifa 15 (2014) | 32 | 20.8 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Bei wenig Last ist der oft laufende Lüfter des Testgerätes nur in sehr ruhigen Umgebungen hörbar und wird bei stärkerer Beanspruchung nur unwesentlich lauter. Der Tester hat sich von der sanften Geräuschkulisse nie gestört gefühlt. Da auch die Tastatur recht leise ist, kann man das TravelMate durchaus für den Einsatz in lärmsensiblen Umgebungen empfehlen. Bei den beiden Vergleichs-Notebooks sieht es ganz ähnlich aus, allerdings erreicht das Lenovo unter Last schon mal deutlich hörbare 41,5 dB.
Acer TravelMate P256-M-39NG HD Graphics 4400, 4005U, Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 | Acer TravelMate P455-M-54204G50Makk HD Graphics 4400, 4200U, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | Lenovo B50-70 Radeon R5 M230, 4210U, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 HN-M101MBB | |
---|---|---|---|
Geräuschentwicklung | 5% | -9% | |
Idle min * | 33 | 30.5 8% | 33.9 -3% |
Idle avg * | 33 | 31.2 5% | 33.9 -3% |
Idle max * | 33.1 | 31.2 6% | 33.9 -2% |
Last avg * | 33.8 | 32.5 4% | 39.8 -18% |
Last max * | 34.9 | 34.7 1% | 41.5 -19% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33 / 33 / 33.1 dB(A) |
DVD |
| 37.6 / dB(A) |
Last |
| 33.8 / 34.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Idle-Betrieb oder bei geringer Beanspruchung fühlte sich die Handballenablage angenehm warm an, was zu unseren Messungen von maximal 30 °C passt. Unter Last änderte sich am subjektiven Empfinden nicht viel, weil die Oberfläche auch dann gerade einmal den Bereich der menschlichen Körpertemperatur erklomm. Da die Abluft seitlich aus dem Gehäuse geführt wird, ist der Betrieb auf dem Schoß kein Problem.
Der Stresstest mit Prime95 konnte das Acer TravelMate nicht aus dem Konzept bringen, der Takt lag wie festgenagelt bei 1,7 GHz. Bei gleichzeitiger Aktivierung des GPU-Stresstest FurMark sank der CPU-Takt prompt auf 1,2 GHz ab und verharrte dort im Wesentlichen. Auch nur ansatzweise kritische Temperaturen entstanden nie, das Maximum lag bei 60 °C. Im Akkubetrieb zeigte sich exakt das gleiche Verhalten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-4.9 °C).
Lautsprecher
Die Musikwiedergabe ohne Treiber-Tweaks (siehe Screenshot) gelingt dem TravelMate P256-M-39NG auch bei Maximallautstärke, die für einen mittelgroßen Raum ausreicht, verzerrungsfrei und ohne auffällige Pegelschwankungen. Der Klang ist klar, Sprache in Filmen einwandfrei verständlich, Instrumente sind gut unterscheidbar. Leider verhindern die Abwesenheit jeder Dynamik und Räumlichkeit sowie die starke Betonung auf mittlere Frequenzen eine wirklich gute Wertung, aber für den gelegentlichen Gebrauch reichen die nie nervigen Speaker aus.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Als nicht besonders sparsam erweist sich das Acer TravelMate P256-M-39NG im Vergleich mit gleichformatigen Office-Notebooks, die wir in den letzten zwölf Monaten getestet haben. So liegt der Idle-Verbrauch (avg) rund 25 % über einigen leistungsfähigeren Geräten wie etwa dem HP ProBook 450 G1 mit dem Intel Core i7-4702MQ inklusive HD 4600. Mit dem Stromhunger unter Last (avg) sieht es etwas besser aus, der Durchschnitt des gleichen Feldes von 29,1 Watt wird hier minimal unterschritten. Unser generell sparsameres Vergleich-Nnotebook Lenovo B50-70 verbraucht im gleichen Lastszenario trotz dedizierter Grafik Radeon R5 M230 und schnellerem i5-4210U nur 24,2 Watt. Sehr schön: Ausgeschaltet nuckelt das Acer (wenn überhaupt) nur noch im kaum noch messbaren Bereich an der Steckdose. Die beiden beiliegenden 40-Watt-Netzteile können das Notebook auch bei voller Last noch nebenher laden.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 5 / 10.8 / 10.9 Watt |
Last |
28.3 / 29.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Wer sich unterwegs DVDs ansehen will, wird sich über die von uns dabei mit voller Helligkeit und abgeschaltetem Funk gemessene Laufzeit von annähernd fünf Stunden freuen. Für die meisten Nutzer dürfte aber das Ergebnis des praxisnahen WLAN-Tests wichtiger sein, in dessen Rahmen ein Skript bei auf etwa 150 cd/m² reduzierter Helligkeit im Energiesparmodus in 40-sekündigen Abständen repräsentativ ausgewählte Internetseiten ansurft. Auch zeigt sich unser TravelMate mit deutlich überdurchschnittlichen sechs Stunden sehr ausdauernd und platziert sich souverän im oberen Drittel aller gleich großen Office-Notebooks, die wir in den letzten zwölf Monaten getestet haben. Viele der Geräte, die noch länger durchgehalten haben, verfügen über stärkere Akkus, was zumeist das Gewicht erhöht. Auch in den Disziplinen Load und Idle spielt das Testgerät ganz vorne mit. Das kann sich wirklich sehen lassen. Die beiden Konkurrenten im Test, und insbesondere das Lenovo B50-70, können da nicht mithalten.
Fazit
Es bleibt dabei: Das Acer TravelMate P256-M-39NG ist uns mit knapp 600 Euro zum Testzeitpunkt um 100 Euro zu teuer geraten. Daran ändert auch das Full-HD-Display nichts, weil es einige dem Gesamtpreis nicht angemessene Schwächen wie die ausgeprägt schlechte Blickwinkelstabilität und Farbtreue aufweist und so den Multimedia-Ansatz konterkariert. Bei den zwei Netzteilen hat Acer mitgedacht, die Wartungsmöglichkeiten ohne Schraubendreher sind auf den Tausch des Akkus beschränkt. Was bleibt, ist ein solider, gut verarbeiteter, leiser und kühler Rechner mit ergonomischen Eingabegeräten für nicht zu anspruchsvolle Anwendungen wie aus dem Office-Bereich, der unterwegs über sehr langen Atem verfügt. Wer es nicht eilig hat, eventuell auf Full-HD angewiesen ist und sich mit dem Gesamtpaket anfreunden kann, sollte mit der Anschaffung vielleicht bis zum neuen Jahr warten und auf fallende Preise oder ein Sonderangebot setzen.