Test Lenovo ThinkPad L540 20AV002YGE Notebook
Mit dem ThinkPad L540 (20AV002YGE) offeriert Lenovo eine überarbeitete Variante des ThinkPad L530. Die Serie stellt eine vergleichsweise günstige Ergänzung des ThinkPad Portfolios dar. Der Hersteller beschränkt sich in der neuen Version nicht nur auf ein Upgrade der Hardware, sondern legt abermals Hand am Gehäuse-Design an.
Das Business-Notebook wird in zwei Varianten angeboten. Für die günstigere Ausführung werden rund 590 Euro fällig. Sie ist weitestgehend mit dem stärkeren Modell identisch, verfügt jedoch über einen schwächeren Intel Core i3-4000M Prozessor, ein niedriger auflösendes Display, eine schwächere WLAN-Komponente sowie eine Non-Pro-Version von Windows 8. Auch auf einen Fingerabdruck-Scanner muss verzichtet werden. Beim Testgerät handelt es sich um das hochwertigere Modell. Es besitzt einen Intel Core i5-4200M, ein mattes Full-HD-Panel und lässt dem Käufer die Wahl zwischen Windows 7 Professional oder Windows 8 Pro. Hierfür veranschlagt Lenovo eine UVP von knapp 862 Euro. Die einzelnen Varianten können weiter den eigenen Bedürfnissen angepasst werden, indem leistungsstärkere Komponenten oder Software- und Garantie-Upgrades gewählt werden. So kommen auch Preise jenseits der Marke von 1.000 Euro zustande.
Als Vergleichsgeräte ziehen wir das Dell Latitude E6540 heran. In unserem Test ist dies zwar mit deutlich stärkerer Hardware bestückt, doch sind auch schwächere Ausführungen um die 1.000 Euro möglich. Als weiterer Kontrahent stellt sich das HP ProBook 650 G1, welches über einen etwas schwächeren Core i3 verfügt, jedoch eine ähnliche Ausstattung besitzt. Auch aus dem Hause Fujitsu gibt es mit dem E743 und dem E753 hochklassige Konkurrenz. Ersteres besitzt nur eine Paneldiagonale von 14 Zoll und letzteres lag uns in einer deutlich stärkeren Ausstattungsvariante vor. Doch auch beim E753 gilt, dass es innerhalb der Serie ein Modell gibt, welches mit unserem Testgerät vergleichbar ist.
Gehäuse
Das anthrazitfarbene Gehäuse des Lenovo ThinkPad L540 ist zwar äußerlich vollständig aus Kunststoff, hinterlässt aber auch durch seine leicht angeraute Oberfläche einen guten Eindruck. Genau wie im T440s befindet sich auf dem Displaydeckel der ThinkPad Schriftzug mit dem rot illuminierten i-Punkt. Generell erinnert das Design des Gerätes nun sehr an seinen großen Bruder. Unterschiede sind hier lediglich im Detail auszumachen.
Der Paneldeckel lässt sich mit wenig Mühe verwinden. Mit etwas Druck auf dessen Rückseite werden auch schwache Wellenbildungen auf dem Screen sichtbar. Das ist bei anderen Notebooks jedoch wesentlich stärker ausgeprägt. Verwindungsversuche der Base-Unit bleiben jedoch erfolglos, selbst ein Knarzen ist dem Unterbau nicht zu entlocken. Die Spaltmaße sind vorbildlich und liefern keinen Anlass zur Kritik. Das Notebook ist an allen Stellen sauber und gleichmäßig verarbeitet.
Die Displayscharniere sind weiterhin aus Metall gefertigt und carbonfarben. Sie halten das Panel sicher in der gewünschten Position. Bei leichten Untergrunderschütterungen konnten wir nur ein minimales Nachschwingen feststellen. Mit 2.321 Gramm ist das ThinkPad L540 zudem 300 Gramm leichter als sein Vorgänger. Außerdem ist es ein paar Millimeter schmaler geworden. Darüber hinaus ist die Tastatur spitzwassergeschützt, und das Gerät wurde Tests gemäß der MIL-STD gegen hohen Druck, Feuchtigkeit, Vibrationen, hohen wie niedrigen Temperaturen, Temperaturschwankungen, niedrigen Luftdruck (entsprechend 4.500 Höhenmetern) und Staub getestet. Hier haben die Ingenieure von Lenovo sehr gute Arbeit geleistet und das Gerät gekonnt optimiert.
Ausstattung
Die Anschlussausstattung des Lenovo ThinkPad L540 ist recht üppig. Der ExpressCard-Slot akzeptiert sowohl Steckkarten mit einer Breite von 54 als auch 34 mm. Zwar gibt es vier USB-Ports, doch leider entspricht nur einer davon dem aktuellen 3.0-Standard. Dieser besitzt zudem eine Ladefunktion, welche auch im ausgeschalteten Zustand aktiv ist, wenn dies zuvor im BIOS eingeschaltet wurde.
Der Kartenleser kann die gängigen Kartenformate (MMC, SD, SDHC, SDXC) verarbeiten. Eingesteckte Speichermedien verschwinden beinahe vollständig darin und werden zuverlässig arretiert, sodass man diese bedenkenlos auch mal im Slot stecken lassen kann, ohne einen Verlust befürchten zu müssen. Das optische Laufwerk liest und beschreibt DVDs in allen gängigen Formaten.
Die Positionierung der Anschlüsse ist vor allem auf der linken Seite recht dicht gedrängt. Insbesondere wenn eine ExpressCard eingesetzt ist, besteht die Gefahr, den USB-3.0-Port teilweise abzudecken. Die Verbannung der LAN-Schnittstelle auf die Rückseite des Gerätes, gefällt dagegen sehr gut. Wem die gebotenen Anschlüsse nicht ausreichen oder sein Notebook schnell und einfach ins Netzwerk integrieren möchte, hat die Möglichkeit, eine Docking-Station für das ThinkPad L540 zu erwerben. Der benötigte Port befindet sich auf der Unterseite. Ein SmartCard Reader ist optional erhältlich.
Kommunikation
Das Lenovo ThinkPad L540 kann sowohl kabelgebunden als auch drahtlos Verbindungen zu Netzwerken aufnehmen. Die Gigabit-Schnittstelle verrichtet ihre Arbeit sehr gut und gibt keinen Grund zur Beanstandung. In einem individuellen Testaufbau haben wir die Geschwindigkeit mittels NetIO gemessen. Dabei wurden Datenpakete zwischen dem Notebook und einem Desktop-PC über einen Gigabit-Switch ausgetauscht. Das L540 erreicht hierbei bis zu 111 MB/s.
Als WLAN-Modul kommt ein Intel Wireless-N 7260 zum Einsatz. Die Komponente unterstützt die IEEE-802.11-Standards b/g/n und funkt im Frequenzbereich mit 2,4 GHz. Auch wenn auf das 5,0-GHz-Frequenzband verzichtet wird, sind die Reichweiten recht gut. Bei einer Entfernung von 2,5 m zum Router (Fritz!Box 6360) erreichte das L540 ordentliche Datendurchsätze. Bei 10 Metern Abstand wuchsen die Reaktionszeiten zwar an, beim Surfen im Web war davon aber kaum etwas zu spüren. Selbst bei 20 m attestierte uns Windows noch eine gute Signalqualität, und der Seitenaufbau gelang mit leichten Verzögerungen.
Optional kann das L540 auch mit einem HSPA+-Modem ausgestattet werden. Bluetooth 4.0 ist ebenfalls vorhanden.
Sicherheit
In puncto Sicherheit hat das Lenovo ThinkPad L540 ebenfalls einiges zu bieten. Neben einem Fingerabdruck-Scanner ist Intels Anti Theft an Bord. Secure Boot ist standardmäßig deaktiviert. Wer auf Windows 8 Pro setzt, kann zudem auf das TPM 2.0 und der BitLocker Laufwerksverschlüsselung zurückgreifen. Das BIOS hält zudem eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Passwort-Vergabe und Konfigurationsmöglichkeiten bereit. Ein SmartCard-Reader ist optional erhältlich.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör des Lenovo ThinkPad L540 ist nicht sonderlich üppig. Neben vier Recovery-Datenträgern für Windows 8 liegt dem Gerät eine Kurzanleitung zur Sicherheit, Garantie und Einrichtung bei. Das Netzteil hat eine Nennleistung von 65 Watt (20 V, 3,25 A).
Optional sind ist eine Docking-Station sowie verschiedene Taschen und Rucksäcke für die Notebook-Serie erhältlich. Auch universales Zubehör wie Kopfhörer und Kensington Schlösser werden von Lenovo offeriert.
Wartung
Die Wartungsmöglichkeiten des Lenovo ThinkPad L540 sind gut. Auf der Unterseite des Notebooks gibt es eine leicht zu entfernende Abdeckung, die den Zugriff auf die wichtigsten Komponenten gewährt. Auch die Reinigung des Lüfters oder der Zugriff auf die CMOS-Batterie ist problemlos möglich.
Der Akku lässt sich mühelos austauschen. Wer den Energiespeicher entfernt, erhält zudem Zugriff auf den Mini-SIM-Slot. Auch ein nachträglicher Einbau eines WWAN-Moduls oder einer SSD am M.2-Slot (42 mm) ist einfach zu bewerkstelligen, da bereits alles hierfür vorbereitet ist. Von den beiden Arbeitsspeicher-Bänken ist nur eine belegt. Maximal sind 16 GB RAM möglich.
Garantie
Lenovo gewährt auf sein Notebook lediglich eine zwölfmonatige Garantie. Wer etwas mehr möchte, kann dies über diverse Service-Pakete (ab 51 Euro) erweitern. Bis zu drei Jahre Garantie, inklusive Vor-Ort-Service am nächsten Werktag und Unfallschutz (275 Euro), sind somit möglich.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur gehört mittlerweile zum Standard in den ThinkPads von Lenovo. Die Tasten sind großzügig dimensioniert und leicht nach innen gewölbt. Lediglich die Pfeiltasten sind etwas eng angeordnet, sodass es hier hin und wieder zu Vertippern kommen kann. Der Tastenhub ist vergleichsweise groß. Der Druckpunkt ist dennoch klar definiert und gibt ein sehr gutes haptisches Feedback. Die Klickgeräusche sind dabei kaum zu hören. Das Tastaturbett ist stabil und gibt selbst unter harten Anschlägen kaum nach. Außerdem ist nun ein vollwertiger Nummernblock vorhanden. Auf eine Hintergrundbeleuchtung hat der Hersteller jedoch leider verzichtet. In summa liefert Lenovo ein hervorragendes Eingabegerät, wie es aus den anderen ThinkPad-Modellen bereits bekannt ist.
Touchpad
Neben einem Touchpad verfügt das L540 auch über einen Trackpoint. Letzterer reagiert sehr präzise und zuverlässig. Das Touchpad ist 100 x 75 mm groß und damit sehr üppig dimensioniert. Es handelt sich dabei um das gleiche Eingabegerät wie im ThinkPad T440s und kann sowohl in puncto Gleiteigenschaften als auch Präzision absolut überzeugen. Der Druckpunkt der Maustasten ist zwar recht lang, dafür aber sehr leichtgängig und mit genauem Feedback.
Display
Das Lenovo ThinkPad L540 setzt auf ein 15,6 Zoll großes Full-HD-Panel (1.920 x 1.080 Pixel), welches eine matte Oberfläche besitzt. Das entspricht einem Seitenverhältnis von 16:9 und einer Pixeldichte von 141 ppi. Bei dem Panel handelt es sich um ein Innolux N156HGE-EA1. Das Bild wirkt gestochen scharf und der Arbeitsbereich ist dadurch angenehm groß.
Die Helligkeit liegt bei durchschnittlich 290 cd/m² und die Ausleuchtung geht mit 85 Prozent in Ordnung. Lichthöfe lassen sich nicht erkennen, doch kommt es recht schnell zu Farbveränderungen, wenn der Blickwinkel auf das Panel verändert wird. Die Helligkeit bleibt im Akkubetrieb erhalten. Die Kontrahenten sind an dieser Stelle nicht besser. Das Latitude E6540 (292 cd/m², 83 %) weist ähnliche Werte auf und das ProBook 650 (186 cd/m², 82 %) ist vor allem bei der Leuchtkraft deutlich schlechter. Außerdem löst letzteres mit 1.366 x 768 Pixeln auch niedriger auf.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 303 cd/m²
Kontrast: 433:1 (Schwarzwert: 0.7 cd/m²)
ΔE Color 11.58 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 13.65 | 0.5-98 Ø5.2
51.12% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
54.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
76.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.59
Der Schwarzwert ist mit 0,7 cd/m² recht hoch und auch der Kontrast mit 433:1 eher durchschnittlich. An dieser Stelle kann das Notebook von Dell (0,4 cd/m², 721:1) etwas bessere Werte vorweisen.
Die RGB-Balance weist starke Abweichungen bei der Farbe Blau auf. Dies macht sich vor allem bei den Graustufen mit einem deutlichen Blaustich bemerkbar. Reinweiß hingegen hat einen leichten Rotstich. Dies ist zumindest im Auslieferungszustand der Fall, kann typischer Weise jedoch durch eine Kalibrierung abgestellt werden. Auch der ermittelte DeltaE-Wert zeigt mit einem durchschnittlichen Wert von 13 deutliche Abweichungen. In den Mischfarben setzt sich diese schlechte Farbwiedergabe fort. Hier liegt der dE im Schnitt über 11 und klettert teilweise sogar auf 20. Glücklicherweise handelt es sich um ein Office-Notebook, sodass die Farbgenauigkeit kein entscheidendes Kriterium ist. Dennoch bescheinigen die Messergebnisse dem L540 hier hohe Abweichungen. Das ProBook 650 ist in diesem Bereichen ähnlich schlecht, lediglich das Latitude E6540 liefert ab Werk sehr gute Werte von dE 6 oder besser.
Im Außeneinsatz macht das Lenovo ThinkPad L540 eine gute Figur. Dies verdankt es neben seiner matten Displayoberfläche auch der vergleichsweise hohen Leuchtkraft. Eine Nutzung in einer hellen Umgebung steht somit nichts im Wege. Selbst im direkten Sonnenlicht ist ein Einsatz möglich, jedoch wird es auf Dauer anstrengend für die Augen.
Das im Lenovo ThinkPad L540 zum Einsatz kommende TFT-Panel ist in Sachen Blickwinkelstabilität nicht sonderlich gut. Veränderungen des Betrachtungswinkels entlang der vertikalen Achse werden prompt mit Farbinvertierungen und Helligkeitsverlust geahndet. Bei einem Einsatz auf den Schoß ist es somit hin und wieder nötig, das Display nachzujustieren. Entlang der horizontalen Achse präsentiert sich der Screen erheblich stabiler. Doch kommt es auch hier zu einem Verlust von Leuchtkraft, wenn der Blickwinkel etwas flacher wird.
Leistung
Die stärkere Variante des Lenovo ThinkPad L540 wird mindestens mit dem im Testsystem verbauten Intel Core i5-4200M (bis 3,1 GHz) ausgeliefert. Optional können aber auch die etwas stärkeren Varianten Core i5-4300M (bis 3,3 GHz) oder 4330M (bis 3,5 GHz) eingesetzt werden. Auch die 4 GB DDR3L Arbeitsspeicher lassen sich bereits ab Werk auf bis zu 16 GB im Dual-Channel erweitern. Wir raten auf jeden Fall zum Einsatz von mindesten 8 GB RAM im Dual-Channel-Mode, um nicht unnötig Performance zu verschenken. Aufgrund des im Testgerät knappen Arbeitsspeichers konnten wir den Benchmark SPECviewperf 12 (mindestens 8 GB) nicht durchführen.
Prozessor
Als Prozessor kommt im Lenovo ThinkPad L540 ein Intel Core i5-4200M aus der aktuellen Haswell Generation zum Einsatz. Die CPU verfügt über einen Basistakt von 2,5 GHz für jeden ihrer beiden Kerne. Dank Hyperthreading können bis zu vier Threads gleichzeitig verarbeitet werden. Die Taktfrequenz lässt sich mittels des Turbo Boost 2.0 auf bis zu 3,1 GHz (Single-Core) beziehungsweise 3,0 GHz (Dual-Core) erhöhen.
Im Benchmark Cinebech R15 liefert der Prozessor erwartungsgemäße Werte. Im Single-Core-Test erreicht er 115 und Multi-Core-Test 294 Punkte. Der Core i3-4000M im ProBook 650 ist hier rund 18 Prozent langsamer aufgrund des fehlenden Turbos. Gegen einen Quad-Core-Prozessor, wie im Lifebook E753 (Core i7-3632QM, R15 Multi-Core: 519 Punkte) hat das Testgerät jedoch keine Chance. Erfreulich ist, dass die Prozessor-Leistung auch während des Akku-Betriebes nicht gemindert wird.
System Performance
Hinsichtlich der System Performance liefert das Lenovo ThinkPad L540 einen ordentlichen Wert ab. Im Benchmark PCMark 7 erreicht es immerhin 2.805 Punkte und liegt damit vor dem HP ProBook 650 (2.569 Punkte), welches jedoch einen schwächeren Prozessor besitzt. Das Wortmann 1529H besitzt zwar die gleiche CPU und GPU, schneidet aufgrund der schnellen SSD jedoch deutlich besser ab. Generell werden Systeme mit dem schnellen Flashspeicher besser bewertet als solche mit herkömmlichen HDDs.
Gefühlt ist die Systemleitung unter Windows 7 Professional jedoch gut. Aus dem Standby erwacht das Gerät recht flott, und auch der Start von Programmen dauert nicht zu lange. Wer jedoch eine SSD als Festplatte gewöhnt ist, wird sich ausgebremst fühlen.
PCMark 7 Score | 2805 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3008 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2795 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4077 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Massenspeicher setzt das Lenovo ThinkPad L540 auf eine herkömmliche Festplatte mit rotierenden Plattern. Die verwendete Hitachi Travelstar Z7K500 verfügt über 500 GB Speicherplatz und ist mit 7.200 U/min vergleichsweise flott. Die Zugriffszeiten sind mit 17 ms jedoch recht hoch und können einer schnellen SSD nicht annährend das Wasser reichen. Nach dem ersten Start stehen etwa 420 GB für die eigenen Daten bereit.
Das Notebook ist mit Lenovos Active Protection System (APS) ausgestattet. Das System erkennt, wenn das Gerät stürzt und bringt den Schreibkopf der Festplatte in die Parkposition, um einen Schaden am Datenträger zu vermeiden.
Wem die HDD zu klein ist, kann bereits bei der Bestellung eine 1 TB große Variante (plus 38 Euro) wählen. Diese rotiert dann jedoch mit 5.400 U/min und ist somit nominell langsamer. Außerdem steht als eine weitere Option eine 128 GB große SSD (plus 140 Euro) zur Wahl.
Grafikkarte
Als Grafikeinheit dient dem Lenovo ThinkPad L540 die integrierte Intel HD Graphics 4600, welche über keinen eigenen Speicher verfügt, sondern diesen vom RAM abzwackt. Da im Testgerät nur eine Speicherbank belegt ist, kann der Arbeitsspeicher lediglich im Single-Channel-Mode betrieben werden, was auch die Performance der GPU negativ beeinflusst.
Der Takt der HD 4600 liegt im Testgerät zwischen 200 und 1.150 MHz. Im normalen Windows Betrieb liegt er meistens gleichmäßig bei 600 MHz. Bei den Benchmarks reizt das System die Leistung voll aus, und die Kühlung des Gerätes ist gut genug, um auch längere Lasten ohne Leistungssenkung zu bewerkstelligen. Die Werte im 3DMark erreichen ein vergleichsweise schwaches Niveau. Im Test Ice Storm erzielt das Testgerät 36.385 Punkte. Das ProBook 650 G1 schafft hier trotz dem schwächeren Prozessor 39.808 Punkte und ist damit rund neun Prozent schneller. Die reine GPU-Leistung ist beim Notebook von HP sogar 20 Prozent flotter. Hier ist vor allem der ältere Treiber des L540 ein Hemmschuh. Das Latitude E6540 läuft aufgrund der starken CPU und der dedizierten GPU außer Konkurrenz.
Im Akku-Betrieb wird die Leistung der Grafikeinheit reduziert und erreicht nur noch 600 MHz. Da es sich um ein Office-Notebook handelt, ist dies jedoch verschmerzbar.
Lenovo ThinkPad L540 20AV002YGE HD Graphics 4600, 4200M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Wortmann Terra Mobile 1529H HD Graphics 4600, 4200M, Samsung SSD 840 EVO 250GB | HP ProBook 650 G1 H5G74E HD Graphics 4600, 4000M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Dell Latitude E6540 FHD HD 8790M Radeon HD 8790M, 4800MQ, Liteonit LCS-128M6S | |
---|---|---|---|---|
3DMark | 4% | 5% | 53% | |
1280x720 Ice Storm Standard Score | 36385 | 38275 5% | 39808 9% | 58386 60% |
1280x720 Ice Storm Standard Graphics | 37963 | 40387 6% | 45689 20% | 69945 84% |
1280x720 Ice Storm Standard Physics | 31764 | 32356 2% | 27445 -14% | 36992 16% |
3DMark 06 Standard Score | 4489 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 849 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 36385 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4421 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 524 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 235 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Intel HD Graphics 4600 ist zwar deutlich schneller als ihre Vorgängerin aus der Ivy-Bridge-Generation, doch sollten an dieser Stelle keine Wunder erwartet werden. Aktuelle 3D-Titel wie Metro: Last Light machen selbst mit reduzierter Auflösung und minimalen Details keine Freude. Auch bei weniger hardwarehungrigen Spielen wie F1 2013 wird dem Auge wenig geboten.
Da es sich jedoch um ein Business-Gerät handelt, wird dies auch nicht erwartet. Für kleine Pausenklassiker wie Solitär reicht es mühelos.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Metro: Last Light (2013) | 16 | 12 | 8 | 4 |
Total War: Rome II (2013) | 32 | 23 | 18 | 6 |
F1 2013 (2013) | 40 | 26 | 22 | 12 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Im Idle-Betrieb arbeitet das Lenovo ThinkPad L540 mit einem Schalldruck zwischen 31,9 und 32,4 dB(A). Zeitweise wird der Lüfter sogar ausgeschaltet. Dann ist bei Datenzugriffen lediglich das leise Klackern der Festplatte zu vernehmen. Es liegt damit auf einem ordentlichen Niveau und gibt keinen Grund zur Klage.
Das DVD-Laufwerk ist mit 38,4 dB(A) zwar deutlich zu hören, aber noch nicht zu laut. Als störend erweist sich jedoch, dass es permanent rotiert, sobald ein Datenträger eingelegt worden ist.
Unter Last erreicht das Notebook höchstens 36,1 dB(A) und bleibt damit angenehm ruhig und ist sogar noch etwas leiser als das schwächere ProBook 650 (max. 36,7 dB(A)). Das vergleichbar ausgestattete Wortmann Terra Mobile 1529H wird dagegen mit bis zu 47,6 dB(A) richtig laut.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.9 / 32.4 / 32.4 dB(A) |
HDD |
| 33.8 dB(A) |
DVD |
| 38.4 / dB(A) |
Last |
| 34.8 / 36.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das Lenovo ThinkPad L540 bleibt zu jeder Zeit im Idle-Betrieb angenehm kühl und erreicht eine Oberflächentemperatur von maximal 34,5 °C auf der Unterseite im Bereich des Lüfterauslasses. Auch die Konkurrenten bleiben hier alle in einem unbedenklichen Bereich.
Unter Last steigen die Werte auf bis zu 40,8 °C an. Diese Temperatur entsteht auf der Oberseite im Bereich des Prozessors. Die Unterseite bleibt ein knappes Grad kälter. Das HP ProBook (46,1 °C) erreicht im gleichen Szenario über fünf Grad mehr. Das E6540 erreicht sogar 53,8 °C, besitzt jedoch auch erheblich leistungsstärkere Hardware. Dies stellt jedoch jeweils Extremwerte dar, welche in der Praxis nur selten erreicht werden.
Im Stresstest setzen wir das System einer dauerhaften Belastung von mindesten einer Stunde aus. Dies wird mit Hilfe der Programme Prime95 und FurMark bewerkstelligt. Positiv fällt direkt auf, dass es während des gesamten Zeitraums nicht nur stabil bleibt, sondern sowohl CPU als auch GPU mit voller Leistung operieren. Das Haswell Duett pendelt sich bei etwa 80 °C ein, was absolut unbedenklich ist. Bedenkt man die geringe Lautstärke, welche das Kühlsystem entwickelt, ist dies wirklich ein hervorragendes Ergebnis.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-3.8 °C).
Lautsprecher
Die beiden Stereolautsprecher des Lenovo ThinkPad L540 eignen sich prima für die Videotelefonie. Höhen werden sauber und klar wiedergegeben, Mitten und Bässe lassen sich jedoch nur erahnen und sind kaum wahrnehmbar. Die Ausgabegeräte sind klar in Richtung Kommunikation optimiert und machen diese Aufgabe richtig gut, selbst wenn sie auf voller Lautstärke eingestellt sind, und sie können richtig laut werden.
Wer zwischendurch auch mal etwas Musik hören oder mal ein Video schauen möchte, sollte zu einem Kopfhörer greifen. Die Ausgabe über die Stereoklinke ist tadellos.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Lenovo ThinkPad L540 beläuft sich im Idle-Betrieb zwischen 9,5 und 13,4 Watt. Die Werte gehen in Ordnung, werden vom HP ProBook 650 (4,6 bis 9,4 W) jedoch deutlich unterboten. Unter mittlerer Last, welche wir mit 3DMark 06 simulieren, benötigt das Notebook 38,6 Watt. Im Stresstest steigt der Energiehunger auf fast 50 Watt an.
Das Netzteil besitzt eine Nennleistung von 65 Watt und ist ausreichend groß dimensioniert. Außerdem hat es das GS- und TÜV-Testsiegel. Leider ist die Leistungsaufnahme sowohl im Standby als auch im ausgeschalteten Zustand leicht erhöht.
Aus / Standby | 0.3 / 0.4 Watt |
Idle | 9.5 / 13.1 / 13.4 Watt |
Last |
38.6 / 49.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der Lithium-Ionen-Akku des Lenovo ThinkPad L540 liefert 56 Wh (5.200 mAh, 10,8 V, 6 Zellen) und lässt sich binnen drei Stunden laden. Die maximale Laufzeit ermittelten wir bei minimaler Displayleuchtkraft und allen deaktivierten Verbrauchern. Mit dem Reader’s Test des Battery Eater wurde dann das Lesen eines Textes simuliert. Sechseinhalb Stunden hielt das Notebook durch. Im umgekehrten Szenario wurde die minimale Laufzeit ermittelt. Dabei wurde die Panelhelligkeit maximiert und mittels des Classic Tests des Battery Eaters der Akku entladen. Bereits nach 93 Minuten war hier Schluss.
Praxisnäher ist der Test „Surfen über WLAN“ gestaltet. Dabei wird das Display auf eine Leuchtkraft von 150 cd/m² gedimmt und, mit lediglich aktiviertem WLAN, im Browser ein Skript aufgerufen, welches alle 40 Sekunden eine neue Webseite aufruft. Knapp fünf Stunden hielt das L540 hier durch und muss sich dabei sowohl dem schwächeren ProBook 650 (55 Wh, 05:16 h) als auch dem starken Latitude E6540 (90 Wh, 06:32 h) geschlagen geben. Wem die Laufzeiten des Testgerätes nicht ausreichen, kann beim Hersteller einen stärkeren Akku erwerben, welcher satte 100 Wh (9 Zellen, 124 Euro) bereitstellt. Damit sollte jeder problemlos über einen ganzen Arbeitstag kommen. Ganz ohne Steckdose.
Fazit
Mit dem ThinkPad L540 (20AV002YGE) gelingt Lenovo eine gelungene Überarbeitung des Vorgängers. Vor allem in Hinblick auf die Eingabegerät macht das gute Business-Notebook einen großen Schritt nach vorne und steht den großen Brüdern in nichts nach. Der starke Haswell-i5 sorgt für eine prima Anwendungsperformance, bleibt dabei stets angenehm leise und wird nicht zu warm. Auch die Sicherheitsausstattung kommt nicht zu kurz und unterstützt die gängigen Features. Die ohnehin schon üppige Schnittstellenausstattung kann noch durch eine Docking-Station erweitert werden.
Auf der Gegenseite steht vor allem das eher schwache Display. Die Blickwinkelstabilität gerät manchmal zum Ärgernis. Dafür ist auch der Einsatz im Freien problemlos möglich. Außerdem stört das dauerrotierende DVD-Laufwerk, sobald ein Datenträger eingelegt wurde. Das optionale Flashlaufwerk würde der Systemperformance sicherlich gut tun, ist leider jedoch recht klein. Schade ist zudem, dass die tolle Tastatur nicht hintergrundbeleuchtet ist.
Dennoch ist das Lenovo ThinkPad L540 im Vergleich zum HP ProBook 650 G1 und dem Dell Latitude E6540, in einer angepassten Ausstattungsvariante, für unter 1.000 Euro das bessere Business-Notebook und überzeugt vor allem mit einer prima Verarbeitung und erstklassigen Eingabegeräten.