Test HTC U12 Plus Smartphone
HTC gibt sich selbstbewusst und kündigt das U12 Plus als einziges Flaggschiff-Smartphone des Jahres an: Die Taiwaner haben laut eigener Aussage alles an Features reingepackt, was sie für nötig halten, um dieses Jahr mit den ganz Großen mithalten zu können. Ein HTC U12 als Zwischengeneration sieht der Hersteller als unnötig an. Auch habe man so viele Features verbaut, dass die Smartphones mit anderen, unter der Bezeichnung "Plus" laufenden Geräten konkurrieren können, darum der Name. Diese Features sind die erweiterte Edge-Sense-Steuerung, weiterentwickelte Kameras, ein hochauflösender 2:1-Bildschirm und ein SoC, das zu den schnellsten am Markt gehört.
Das HTC U12 Plus kann ab sofort vorbestellt werden, ab Juni soll es mit 64 GB Speicher für 799 Euro verfügbar sein, HTC-Club-Mitglieder erhalten beim Kauf über HTCs Website einen 10%-Rabatt auf das Smartphone.
Das klingt nach einem überzeugenden Gesamtpaket, aber wir schauen natürlich genauer hin: Auf einem Preview-Event in München konnten wir das HTC U 12 Plus genauer unter die Lupe nehmen. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den fotografierten und getesteten Geräten um Vorseriengeräte handelt, die in Sachen Materialauswahl, Verarbeitungsqualität, Leistung und so weiter noch nicht dem Verkaufsgerät entsprechen müssen. Mittlerweile haben wir ein finales Testsample erhalten, das sich mit der versammelten Highend-Konkurrenz messen muss. Dazu zählen unter anderem das Samsung Galaxy S9+, Huawei P20 Pro, Apple iPhone X, OnePlus 6, Sony Xperia XZ2, Nokia 8 Sirocco, LG G7 ThinQ sowie das Xiaomi Mi Mix 2s. Aber das HTC-Handy muss sich auch den Vergleich mit dem noch recht jungen Vorgänger U11 Plus gefallen lassen, das vor allem in puncto Display verbesserungswürdig war.
Wir wollen Ihnen einen ersten Eindruck mit diesem Live-Test vermitteln und werden den Test nach und nach erweitern.
Changelog:
- 04.06.2018: Abschnitte Ausstattung und Leistung hinzugefügt.
- 06.06.2018: Abschnitte Software, Kommunikation, GPS, Kameras, Speicher, Spiele und Temperatur hinzugefügt. Außerdem erste Akkutests durchgeführt.
- 08.06.2018: Abschnitte Eingabe und Zubehör erweitert. Display, Leistungsaufnahme und Lautsprecher hinzugefügt.
- 11.06.2018: Test abgeschlossen.
- 20.06.2018: Informationen zum Klinkenadapter im Abschnitt Lautsprecher ergänzt.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse - Außergewöhnliche Farben und viel Glas
HTC bietet das U12 Plus dieses Jahr in drei verschiedenen Farbvarianten an: Hauptfarbe für die Werbung und sicher die spannendste ist Translucent Blue. Die Idee kennt man schon vom HTC U11 Plus: Ein durchsichtiges Gehäuse macht das Innenleben des Smartphones sichtbar. Das U11 Plus hat sich wohl in dieser Farbvariante viel besser als erwartet verkauft, sodass HTC nun beim U12 Plus die Idee aufgreift: In der Mitte der Rückseite ist das Smartphonegehäuse durchsichtig und zeigt die (von HTC verschönerte) Oberfläche des Akkus und andere Komponenten, während es zu den Rändern hin in ein undurchsichtiges Blau übergeht. Auch die anderen Farbvarianten sind allerdings spannend, da HTC gemäß seiner Liquid-Design-Philosophie wieder mehrere Schichten Glas verwendet, die interessante Spiegelungen und Lichteffekte erzeugen: Das schwarze Modell wirkt bei seitlicher Ansicht eher dunkelgrau, aus anderen Blickwinkeln wirklich schwarz und das rote, "Flame Red" genannte Modell wirkt aus der richtigen Perspektive plötzlich golden. Das Design ist tatsächlich schön, allerdings ist Glas natürlich anfällig für Fingerabdrücke und potentielle Kratzer. Auf unseren Bildern sieht man, dass auch die zur Verfügung gestellten Geräte schon erste Kratzer abbekommen hatten.
Die Bildschirmränder hat HTC an den Seiten durch eine spezielle Bearbeitungstechnik für das Frontglas weiter reduzieren können, oben und unten gibt es aber deutliche Ränder, die HTC nach eigenen Angaben für Sensoren, Kameras und Lautsprecher weiterhin benötigt.
Die Stabilität des Gehäuses überzeugte uns nicht ganz: Druck auf Front und Rückseite kommt zum Bildschirm durch und das Gerät gab beim Verwinden ein leises Knarzen von sich. Wir möchten nochmals darauf hinweisen, dass es sich um Vorseriengeräte handelte, das fertige Geräte kann hier also bessere Ergebnisse liefern.
Die Kamera ist bündig im Gehäuse verbaut, besitzt allerdings einen kleinen erhabenen Rahmen, der sie vor Kratzern schützen soll. Das HTC U12 Plus ist mit 9,7 Millimetern an der dicksten Stelle ganz schön wuchtig, mit 188 Gramm aber minimal leichter als viele andere Flaggschiff-Smartphones.
Ausstattung - Stark, aber mit kleinen Lücken
Das HTC U12 Plus ist nur in einer Speichervariante mit 64 GB Massenspeicher und 6 GB Arbeitsspeicher verfügbar. Dafür kann man eine microSD-Karte mit bis zu 2 TB als Speichererweiterung nutzen und diese als internen Speicher formatieren.
Das HTC-Handy beherrscht Dual-SIM. Wer beide Slots belegt, muss aber dafür auf die Erweiterung mittels microSD verzichten. Per Update soll auch Dual-VoLTE kommen. Telefongespräche können ebenfalls über VoWiFi geführt werden, sofern der Netzprovider dies unterstützt.
Der USB-C-Anschluss dient wieder zur Audioausgabe, er kann aber auch als DisplayPort genutzt werden oder um sich mit anderen Geräten via USB-OTG zu verbinden. Drahtlos kommuniziert das Smartphone mit anderen Geräten über HTC Connect, Apple AirPlay, Miracast oder DLNA. Auf einen Radio-Empfänger oder einen IR-Blaster muss hingegen verzichtet werden.
Software - HTC-Handy mit Android Oreo
HTC nutzt Android Oreo 8.0 und legt seine HTC-Sense-Oberfläche darüber. Ein Update auf Android P verspricht HTC schon einmal, verweist aber auch darauf, dass bei früheren Geräten immer mindestens zwei Major-Updates zur Verfügung gestellt wurden. Die Sicherheitspatches auf dem Testhandy sind vom 1. März 2018 und damit schon ein wenig betagt. Aber auch in diesem Fall kann davon ausgegangen werden, dass HTC zumindest vierteljährig Updates liefert.
Natürlich ist wieder der HTC Sense Companion installiert, der per KI über das Verhalten des Nutzers dazulernt und so nützliche Tipps geben oder Einstellungen vornehmen soll. Insgesamt hält HTC sein System erfreulich schlank und installiert nur wenige Apps vor. Mit den Motion-Launch-Gesten kann die Bedienung mittels Gesten erweitert werden und auch das aus dem HTC U11 und U11 Plus bekannte Edge-Sense ist in einer verbesserten Fassung wieder an Bord.
Die Benutzerkontensteuerung von Android ist im HTC U12+ leider nicht aktiv.
Kommunikation und GPS - Schnelles LTE im HTC U12+
Sehr schnelles LTE Cat. 18 mit bis zu 1,2 GBit/s im Download ist an Bord, es werden 18 LTE-Bänder unterstützt, das sollte für die allermeisten Auslandsreisen ausreichen. Die Empfangseigenschaften waren im Test unauffällig und geben keinen Anlass zur Kritik.
WLAN nach 802.11 a/b/g/n/ac mit MIMO-Antennentechnik ist Ehrensache bei einem High-End-Smartphone und Bluetooth 5.0 sowie NFC integriert HTC ebenfalls. Die Übertragungsraten zu unserem Referenzrouter Linksys EA8500 liegen im 5-GHz-Netz auf einem sehr guten Niveau und das Handy zeigte im Test stabile Übertragungsraten. Im Alltag kann die Reichweite der WLAN-Verbindung ebenfalls überzeugen. Nur beim Spielen von PUBG Mobile haben wir gelegentlich eine schwache Verbindungsqualität attestiert bekommen, was sogar einmal zu einem Verbindungsabbruch führte.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
LG G7 ThinQ | |
HTC U11 Plus | |
HTC U12 Plus | |
Samsung Galaxy S9 Plus | |
Apple iPhone 8 Plus | |
iperf3 receive AX12 | |
Apple iPhone 8 Plus | |
LG G7 ThinQ | |
Samsung Galaxy S9 Plus | |
HTC U12 Plus | |
HTC U11 Plus |
Das HTC U12 Plus unterstützt zur Ortung A-GPS, GPS, Glonass, BeiDou und Galileo. Während die Positionsbestimmung im Freien in weniger als einer Sekunde gelingt und sich recht schnell auf eine Genauigkeit von drei Metern einpendelt, dauert es im Gebäude rund 15 Sekunden. Die Genauigkeit schwankt dann zwischen fünf und 24 Metern.
Um die Exaktheit der Ortung besser beurteilen zu können, nehmen wir das HTC-Handy mit auf eine kleine Radtour, bei der es sich dem Vergleich mit dem Fahrradcomputer Garmin Edge 500 stellen muss. Die beiden Geräte liegen auf die Gesamtstrecke betrachtet nur zehn Meter auseinander und auch bei der genaueren Auswertung des Streckenverlaufs hinterlässt das HTC U12+ einen sehr guten Eindruck. Die Ortung gelingt in den meisten Fällen sehr genau und ist für die Navigation uneingeschränkt zu empfehlen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
In puncto Telefonie hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts großartig verändert. Die Qualität der Anrufe kann uns weiterhin überzeugen. Ans Ohr gehalten ist die Sprachqualität auf beiden Seiten richtig gut und wird im 3G-Netz nur von einem leichten Rauschen begleitet. Auch wenn das HTC-Handy über den Lautsprecher genutzt wird, ist die Gesprächsqualität gut und hallt nur leicht nach. Im Test war es auch kein Problem, sich ein wenig vom U12+ zu entfernen, solange das Telefonat in einer ruhigen Umgebung geführt wird. Das mitgelieferte Headset ist sehr gut und bietet zudem Active Noise Cancelling (ANC).
Das HTC U12 Plus beherrscht sowohl VoLTE als auch VoWifi (WLAN Calling), wenn dies vom Provider unterstützt wird.
Kameras - Zweite Linse nur Mittelmaß
HTC spendiert seinem neuesten Flaggschiff-Smartphone sowohl auf der Vorder- als auch der Hinterseite eine Dual-Kamera. Die Frontkamera benutzt die zweite Linse lediglich für den Bokeh-Effekt im Porträtmodus. Die Optik bietet 8 MP (f/2.0, 1,12 µm) sowie einen Weitwinkel von 84 Grad. Bei Tageslicht gelingen gute Aufnahmen, nur der Bokeh-Effekt kann uns nicht überzeugen, da die Übergänge zwischen dem scharfen und unscharfen Bereich nicht sauber sind und selbst auf dem Display direkt ins Auge fallen. Bei schwachem Umgebungslicht gesellt sich früh ein sichtbares Bildrauschen zur Darstellung. Videos werden mit der Frontkamera des U12+ bestenfalls in Full HD aufgezeichnet. Die Abbildungsleistung geht in Ordnung und die elektronische Bildstabilisierung hält das Bild auch im Gehen recht ruhig. Der Ton wird von einem leichten Rauschen begleitet und bietet nur einen Kanal.
Die Dual-Kamera auf der Rückseite brüstet sich mit einem hohen DxOMark-Ranking (wir berichten). Die Hauptkamera bietet gute technische Basiswerte (12 MP, f/1.75, 1.4 μm, OIS), welche stark an den Vorgänger U11 Plus erinnern, jedoch hat das HTC U12 Plus mit dem neuen UltraSpeed Autofokus 2 (Phasenerkennung und Laser-Autofokus) und UltraPixeln der 4. Generation ein kleines Upgrade erhalten. Die zweite Linse (16 MP, f/2.6, 1,0 µm) bietet zwar eine höhere Auflösung, hinkt ansonsten aber technisch stark hinterher. Sie sorgt für die Tiefenberechnung bei Porträtaufnahmen und kann einen bis zu zweifachen optischen und zehnfachen Digitalzoom ermöglichen. In der Praxis kann uns die zweite Linse nicht überzeugen, selbst bei Tageslicht ist die Bildqualität sichtbar schlechter. Farben werden recht stumpf dargestellt und die Aufnahmen könnten eine höhere Dynamik vertragen.
Die Hauptkamera hingegen liefert richtig gute Aufnahmen. Bei Tageslicht sind die Bilder detailliert, mit ausgewogenen Farben und die Auslöseverzögerung des HTC U12+ ist gering. Da schenkt es sich nichts mit den Konkurrenten wie dem Huawei P20 Pro oder dem Galaxy S9 Plus. Im Low-Light-Bereich werden die Unterschiede schon größer, aber auch in diesem Bereich kann das HTC-Handy mit vergleichsweise guten Aufnahmen punkten und liefert im Test sichtbar bessere Ergebnisse als das S9+. Im Pro-Modus sind Belichtungszeiten von bis zu 32 Sekunden möglich und Fotos können im RAW-Format gespeichert werden.
Videos zeichnet das U12+ bestenfalls in Ultra HD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf. Leider sind Aufnahmen in der höchsten Auflösung immer auf sechs Minuten limitiert, durch den optischen Bildstabilisator bleiben sie jedoch von lästigen Verwacklern verschont. Die Qualität als solche ist richtig gut. Eine spannende Funktion beim Videodreh ist die Möglichkeit, heranzuzoomen, ähnlich wie beim LG V30. Dabei wird ebenfalls der zweifache Zoom genutzt und kann digital auf bis zu vierfache Vergrößerung heranfahren. Letztere ist jedoch nicht zu empfehlen, da die Bildqualität zu stark abnimmt, und selbst in hellen Innenräumen hat der optische Zoom seine Probleme und produziert gelegentlich ein Bildflackern. Neben High-Res-Sound wird auch die Aufzeichnung von 3D-Sound angeboten, was mit Hilfe der vier integrierten Mikrofone auch gut gelingt, leider wird der Ton immer von einem leichten Hintergrundrauschen begleitet.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Wir haben uns die Dual-Kamera des HTC U12+ ebenfalls unter kontrollierten Lichtbedingungen angeschaut. Der ColorChecker zeigt dabei einen sehr sauberen Weißabgleich der Hauptlinse, nur die Farben werden in den meisten Fällen zu hell abgebildet und die Grundtöne sind kräftig gesättigt.
Den Testchart haben wir sowohl mit dem Weitwinkel- als auch dem Teleobjektiv abgelichtet. Auch hier kann die zweite Linse nicht recht überzeugen. Der Weißabgleich ist zu kühl und den Farben fehlt es an Kraft. Vor allem Gelb wirkt sehr blass. Die Schärfe ist recht ordentlich, doch selbst in der Bildmitte nicht tadellos. Die Hauptkamera zeigt eine bessere Performance, wenn auch die Abbildung der runden Kreiselemente nicht ganz sauber und stellenweise etwas kantig wirkt. Die Bildschärfe bleibt aber selbst in den Randbereichen vergleichsweise hoch.
Zubehör
HTC legt ein Quick-Charge-3.0-Ladegerät in die Packung, verspricht aber, dass das Smartphone auch mit Quick Charge 4.0 klarkommen soll. Außerdem gibt es wieder das HTC USonic Headset als Gratisbeigabe, das per Sonar das Ohr vermisst und so die optimalen Klangeinstellungen wählen soll. Zudem sind Mikrofone in das Headset integriert, die eine aktive Geräuschunterdrückung ermöglichen. Ebenso befindet ein transparentes Kunststoff-Schutzcase im Lieferumfang. Einen USB-C-Adapter für Kopfhörer mit Klinkenanschluss legt HTC nicht bei.
Der Hersteller gewährt auf sein Smartphone 24 Monate Garantie.
Eingabegeräte & Bedienung
Auch bei der Bedienung geht HTC neue Wege und bringt mit Edge Sense 2 eine Weiterentwicklung der aus der Vorgängergeneration bekannten Steuerung mittels Druck auf die Kanten des Smartphones. Mit der zweiten Generation gibt es auch mehr Möglichkeiten: Man kann nun "Drücken", "Halten" oder "doppelt Drücken" und damit unterschiedliche Kommandos verknüpfen. Das funktioniert sogar mit den meisten Apps, indem man Edge Sense vorab einfach per Mapping zeigt, auf welche Schaltflächen innerhalb einer App es klicken soll. Auch die Zurück-Funktion des Android-Menüs lässt sich nun auf Edge Sense legen oder man nutzt es, um den Bildschirm zu verkleinern und ihn einhändig steuern zu können. Das Navigationsrad, das Sie in unseren Bildern sehen, kann ebenfalls per Edge Sense ausgelöst werden.
Das Telefon nutzt Edge Sense aber auch noch auf andere Weise, beispielweise erkennt es dadurch, ob man gerade ein Video ansieht und dreht den Smartphonebildschirm nur, wenn man das Smartphone auch in der Hand hält, anstatt es irgendwo abgestellt oder abgelegt zu haben.
Interessant sind auch die Hardware-Buttons an der rechten Seite: Diese sind tatsächlich nicht mehr als bewegliche Teile ausgeführt, sondern berührungsempfindlich. Ähnlich wie der Homebutton bei Apples iPhone simulieren sie über Vibrationsfeedback einen Tastendruck, was sich im Test auch ziemlich echt anfühlt. Das ist anfangs recht gewöhnungsbedürftig, funktioniert nach einer gewissen Eingewöhnungszeit aber ziemlich gut.
Die Navigationsbuttons finden sich auf dem Bildschirm, an der Rückseite ist der Fingerabdrucksensor platziert, der recht gut zu ertasten ist und das Smartphone flott entsperrt. Natürlich gibt es auch wieder zahlreiche Möglichkeiten, die Steuerung des Telefons per Gesten zu individualisieren.
Display - Farbgenau, aber dunkel
Nominell hat sich zum Display des HTC U11 Plus nichts verändert. Das Panel misst weiterhin 6,0 Zoll (15,24 cm) und löst mit üppigen 2.880 x 1.440 Bildpunkten auf, was für eine gestochen scharfe Darstellung sorgt und das Smartphone für VR prädestiniert. Darüber hinaus wird HDR10 unterstützt.
Die Helligkeit des Super-LC-Displays der 6. Generation wurde zwar ein wenig verbessert, ist aber immer noch vergleichsweise dunkel. Selbst Smartphones für unter 200 Euro bieten oft eine stärkere Leuchtkraft als das U12+. Mit aktiviertem Umgebungslichtsensor kann dem Smartphone nicht mehr Helligkeit entlockt werden. Die Messungen bei einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen (APL 50) fallen noch schlechter aus. In diesem Fall können wir in der Panelmitte sogar nur 319 cd/m² messen. Außerdem hat sich der Schwarzwert verschlechtert, sodass das U12+ nur noch auf ein durchschnittliches Kontrastverhältnis von 1.068:1 (APL 50: 840:1) kommt.
Auf dem Panel können auch Informationen angezeigt werden, wenn das Smartphone sich im Standby befindet, ein Nachtmodus ist ebenfalls an Bord. Leider nutzt HTC wieder Pulsweitenmodulation für die Displaydimmung, wenn auch die Frequenz sehr hoch ist. Lichthöfe konnten wir bei unserem Testgerät keine feststellen.
|
Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 395 cd/m²
Kontrast: 1068:1 (Schwarzwert: 0.37 cd/m²)
ΔE Color 1.6 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 1.1 | 0.5-98 Ø5.2
97.3% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.14
HTC U12 Plus Super LCD 6, 2880x1440, 6" | HTC U11 Plus Super LCD 6, 2880x1440, 6" | Samsung Galaxy S9 Plus Super AMOLED, 2960x1440, 6.2" | Apple iPhone X Super AMOLED, 2436x1125, 5.8" | OnePlus 6 Optic AMOLED, 2280x1080, 6.3" | Huawei P20 Pro OLED, 2240x1080, 6.1" | Sony Xperia XZ2 IPS, 2160x1080, 5.7" | LG G7 ThinQ IPS, 3120x1440, 6.1" | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -10% | -11% | 17% | -30% | 18% | 3% | -66% | |
Helligkeit Bildmitte | 395 | 361 -9% | 565 43% | 600 52% | 430 9% | 569 44% | 630 59% | 974 147% |
Brightness | 402 | 356 -11% | 571 42% | 606 51% | 437 9% | 578 44% | 632 57% | 975 143% |
Brightness Distribution | 90 | 90 0% | 96 7% | 94 4% | 87 -3% | 95 6% | 96 7% | 96 7% |
Schwarzwert * | 0.37 | 0.21 43% | 0.44 -19% | 0.49 -32% | ||||
Kontrast | 1068 | 1719 61% | 1432 34% | 1988 86% | ||||
Delta E Colorchecker * | 1.6 | 2.5 -56% | 2.3 -44% | 1.2 25% | 2.3 -44% | 1.3 19% | 1.5 6% | 5.4 -238% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 3.4 | 5.3 -56% | 4.8 -41% | 3 12% | 4.6 -35% | 2.1 38% | 4.3 -26% | 13.1 -285% |
Delta E Graustufen * | 1.1 | 1.7 -55% | 1.9 -73% | 1.6 -45% | 2.4 -118% | 1.6 -45% | 2.1 -91% | 5 -355% |
Gamma | 2.14 103% | 2.21 100% | 2.16 102% | 2.23 99% | 2.28 96% | 2.31 95% | 2.17 101% | 2.31 95% |
CCT | 6536 99% | 6580 99% | 6332 103% | 6707 97% | 6160 106% | 6401 102% | 6513 100% | 7480 87% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 9709 Hz | ≤ 50 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 9709 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 50 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 9709 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8774 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Das HTC U12 Plus bietet zwei unterschiedliche Farbraum-Modi: DCI-P3 und sRGB. Wir haben uns beide mit dem Fotospektrometer und der Analysesoftware CalMAN genauer angeschaut. Das voreingestellte DCI-P3-Profil kann zwar mehr Farben darstellen, ist jedoch weniger genau bei der Farbwiedergabe, außerdem ist das Bild sichtbar kühler. Wer den Bildschirminhalt mit möglichst natürlichen Farben füllen möchte, sollte auf das sRGB-Profil zurückgreifen, welches sehr gut kalibriert ist. Bei den Mischfarben ist im Vergleichsfeld nur das iPhone X und das Huawei P20 Pro besser, in puncto Graustufendarstellung liefert das U12+ sogar einen Spitzenwert.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
29.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 15.6 ms steigend | |
↘ 14 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 77 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
42.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 19.6 ms steigend | |
↘ 22.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 67 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien hat das HTC U12 Plus mit seiner vergleichsweise geringen Leuchtkraft zu kämpfen. An wolkigen Tagen (siehe Fotos) hat dies zwar keine gravierenden Auswirkungen auf den Nutzer. Wenn die Sonne aber durch die Wolken bricht, wird das Display nur schwer ablesbar sein.
Die Blickwinkelstabilität des HTC U12 Plus ist sehr gut. Es kommt zu keinerlei Farbinvertierungen und die Helligkeit fällt bei flachen Betrachtungswinkeln nur minimal ab.
Leistung - HTC-Handy mit hervorragender Systemperformance
Das HTC U12 Plus greift auf die Power des Snapdragon 845 zurück, welches zum Zeitpunkt des Tests Qualcomms schnellstes SoC ist. Dazu gibt es 6 GB flotten LPDDR4x-Arbeitsspeicher sowie eine Adreno 630 für die Grafikberechnungen. Der Chipsatz ist bereits ein guter Bekannter und findet sich unter anderem auch in den Konkurrenten OnePlus 6 oder Xperia XZ2.
Die meisten Benchmarks liegen auf dem erwarteten Niveau. In puncto Systemperformance setzt HTC jedoch eine starke Duftmarke und kann im PCMark Work- sowie dem Work-2.0-Test neue Spitzenwerte erzielen, welche den Eindruck des flüssig arbeitenden Systems unterstreichen.
In den Grafikbenchmarks schneidet das HTC U12+ aufgrund seiner hohen Displayauflösung teilweise etwas schlechter ab, liegt in den Offscreen-Tests aber auf dem erwarteten Niveau.
Lightmark - 1920x1080 1080p (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 Plus | |
Samsung Galaxy S9 Plus | |
Huawei P20 Pro |
Die Browserperformance des HTC U12+ liegt subjektiv auf einem guten Niveau. Dies bestätigen auch die Benchmarks. In dem starken Vergleichsfeld reicht es zumeist jedoch nur für einen Platz im Mittelfeld. Im WebXPRT 3 muss sich das HTC-Smartphone jedoch nur dem Primus iPhone X geschlagen geben.
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=205, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone X (IOS 11.1.2) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
Sony Xperia XZ2 (Chrome 65) | |
LG G7 ThinQ (Chrome 66) | |
HTC U12 Plus (Chrome 66) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (3991 - 18275, n=28) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) | |
HTC U11 Plus (Chrome 63) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) | |
HTC U11 Plus (Chrome 63) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (2154 - 11204, n=28) | |
LG G7 ThinQ (Chrome 66) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
HTC U12 Plus (Chrome 66) | |
Sony Xperia XZ2 (Chrome 65) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=162, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone X (IOS 11.1.2) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=82, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone X (Safari Mobile 11.3) | |
HTC U12 Plus (Chrome 66) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
LG G7 ThinQ (Chrome 66) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (19 - 103, n=17) | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) | |
Samsung Galaxy S9 Plus | |
Sony Xperia XZ2 |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Apple iPhone X (Safari Mobile 11.0) | |
Sony Xperia XZ2 (Chrome 65) | |
HTC U12 Plus (Chrome 66) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
LG G7 ThinQ (Chrome 66) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (96 - 291, n=23) | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) | |
HTC U11 Plus (Chrome 63) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone X (IOS 11.1.1) | |
Sony Xperia XZ2 (Chrome 65) | |
LG G7 ThinQ (Chrome 66) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
HTC U12 Plus (Chrome 66) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (22.5 - 90.9, n=25) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
HTC U11 Plus (Chrome 63) | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Speicher des HTC U12 Plus fasst nominell 64 GB, davon stehen dem Nutzer nach dem ersten Start noch etwas mehr als 50 GB zur freien Verfügung. Der schnelle UFS-2.1-Speicher schlägt sich auch in den Benchmarks gut und glänzt vor allem beim Schreiben von kleinen Datenblöcken.
Die Performance des microSD-Kartenslots wurde gegenüber dem Vorgänger leicht verbessert, reizt die Möglichkeiten unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M501 (max. Lesen: 270 MB/s, Schreiben: 150 MB/s) dennoch nicht aus. Eine microSD-Karte lässt sich zwar als interner Speicher formatieren, wird jedoch erheblich langsamer als der interne Speicher sein.
HTC U12 Plus | HTC U11 Plus | Samsung Galaxy S9 Plus | OnePlus 6 | LG G7 ThinQ | Sony Xperia XZ2 | Huawei P20 Pro | Durchschnittliche 64 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | 4% | -8% | -15% | -16% | -29% | 23% | -5% | 280% | |
Sequential Read 256KB | 709 | 728 3% | 819 16% | 726 2% | 695 -2% | 679 -4% | 832 17% | 696 ? -2% | 1834 ? 159% |
Sequential Write 256KB | 195.8 | 207.9 6% | 204.9 5% | 201.4 3% | 176.4 -10% | 198.7 1% | 196.7 0% | 224 ? 14% | 1422 ? 626% |
Random Read 4KB | 118.1 | 132.4 12% | 129.7 10% | 137 16% | 110.5 -6% | 149.4 27% | 144.3 22% | 137.2 ? 16% | 278 ? 135% |
Random Write 4KB | 104.2 | 135.7 30% | 22.74 -78% | 21.8 -79% | 23.26 -78% | 17 -84% | 160.5 54% | 84.7 ? -19% | 310 ? 198% |
Sequential Read 256KB SDCard | 84.3 ? | 75.4 ? -11% | 79.2 ? -6% | 84.7 ? 0% | 34.25 ? -59% | 68.6 ? -19% | |||
Sequential Write 256KB SDCard | 63.6 ? | 51.3 ? -19% | 67.2 ? 6% | 62.7 ? -1% | 30.12 ? -53% | 52.2 ? -18% |
Spiele
Das HTC U12 Plus besitzt die besten Voraussetzungen für ein gutes Gaming-Smartphone: ein großes Display, zwei Lautsprecher und ein starkes SoC. Letzteres bietet mit der Adreno 630 eine der momentan stärksten mobilen GPUs. Selbst höchste Detailstufen bewältigt das HTC-Smartphone ohne große Probleme. Lediglich bei PUBG Mobile startet das Handy stark mit 40 FPS, welche wir mit GameBench ermittelt haben, fällt dann aber auf 30 FPS zurück, was zwar kein Spitzenwert, aber immer noch flüssig ist.
Auch der Touchscreen und die Sensoren sorgen für ein angenehmes Spielvergnügen.
PUBG Mobile | |||
Einstellungen | Wert | ||
HD | 30 fps |
World of Tanks Blitz | |||
Einstellungen | Wert | ||
high, 0xAA, 0xAF | 60 fps |
Emissionen - HTC-Handy mit tollem Sound und hohem Verbrauch
Temperatur
Das HTC U12 Plus bleibt im Leerlauf angenehm kühl. Unter Last steigen die Oberflächentemperaturen spürbar an und erreichen Werte von bis zu 38,8 °C im Bereich der Kamera, was vollkommen unproblematisch ist.
Mit Hilfe des GFXBench-Akkutests überprüfen wir das Verhalten des Snapdragons im U12+ unter andauernder Belastung. Dabei wird der jeweilige Benchmark dreißigmal hintereinander durchgeführt und sowohl der Akkustand als auch die Frameraten protokolliert. Während der ältere T-Rex-Test recht geschmeidig läuft und es kaum zu Geschwindigkeitseinbußen kommt, sieht das beim aktuellen Manhattan-Test (OpenGL ES 3.1) nicht so positiv aus. Bereits nach dem ersten Durchgang fällt die Leistungskurve stark nach unten und das HTC-Handy büßt recht schnell rund 40 Prozent seiner ursprünglichen Leistung ein.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
HTC verbaut im U12+ die gleiche Lösung wie im HTC U11 Plus. Zwei Speaker an der Vorderseite des Gehäuses teilen sich die Aufgabe und auch die Frequenzen: Wie bei einer 2-Wege-Lautsprecherbox übernimmt einer die Funktion des Hochtöners, der andere die der Bassbox. Der Klang ist für ein Smartphone wieder vergleichsweise gut. Bässe werden zwar keine geboten, aber auch die Mitten sind relativ präsent, sodass auch mal Musik mit dem HTC-Handy gehört werden kann.
Über das mitgelieferte USonic Headset ist der Klang sehr gut. Der Klang ist dynamisch und hat viel Kraft. Der Pegel wird zuvor mit einer Messung individuell dem eigenen Innenohr angepasst, was einen hörbaren Unterschied ausmacht. Positiv ist zudem, dass Hi-Res-Audio unterstützt wird. Der Kopfhörer wird über den USB-Anschluss verbunden. Dieser scheint jedoch nicht mit Adaptern zurechtzukommen, denn unsere Versuche einen USB-C-auf-Klinke-Adapter von Huawei oder Samsung zu nutzen, um damit einen Kopfhörer mit 3,5-mm-Klinke anzuschließen, wurden mit der Meldung quittiert, die angeschlossene Hardware sei nicht kompatibel.
Wer kabellose Kopfhörer oder Lautsprecher nutzen möchte, kann sich über Bluetooth 5.0 mit aptX HD und LDAC-Support freuen.
Nachtrag 20.06.2018: Es gibt Neuigkeiten zu der Problematik der nicht unterstützten Audioklinke-zu-USB-Adapter. Laut HTC werden die oben genannten nicht unterstützt, weil sie keinen eigenen DA-Wandler integriert haben. Es wird deshalb auf den Original-Adapter von HTC verwiesen, welcher unter anderem bei Amazon (Link zum Produkt) für 21 Euro erworben werden kann.
HTC U12 Plus Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (82 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 15.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (7.5% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.7% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.8% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (18.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 19% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 10% vergleichbar, 72% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 40% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 52% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Apple iPhone X Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.3 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 14.9% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.1% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (19% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 19% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 72% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 41% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 52% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Sony Xperia XZ2 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 28.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.8% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 43% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 50% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 62% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 32% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des HTC U12 Plus lässt noch Luft nach oben und ist trotz des effizienteren SoCs und des nur minimal helleren Displays schlechter als bei seinem Vorgänger. Vor allem bei maximaler Panelhelligkeit sind die Verbrauchswerte vergleichsweise hoch.
Das mitgelieferte modulare Netzteil ist wieder Quick-Charge-3.0-fähig und lädt das Smartphone binnen rund 100 Minuten wieder vollständig auf, was spürbar schneller als beim U11 Plus ist. Dies ist aber auf den geschrumpften Akku zurückzuführen. Kabelloses Laden unterstützt das HTC-Smartphone leider nicht, dafür aber auch den schnelleren Ladestandard QC 4.0, leider versäumt es der Hersteller, ein passendes Netzteil im Lieferumfang zu inkludieren.
Aus / Standby | 0.01 / 0.23 Watt |
Idle | 0.77 / 2.18 / 2.21 Watt |
Last |
6.25 / 10.16 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
HTC U12 Plus 3500 mAh | HTC U11 Plus 3930 mAh | Samsung Galaxy S9 Plus 3500 mAh | Apple iPhone X 2716 mAh | Sony Xperia XZ2 3180 mAh | Huawei P20 Pro 4000 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 26% | 39% | 5% | 8% | 37% | 9% | 9% | |
Idle min * | 0.77 | 0.51 34% | 0.68 12% | 1.03 -34% | 0.72 6% | 0.84 -9% | 0.862 ? -12% | 0.895 ? -16% |
Idle avg * | 2.18 | 1.62 26% | 0.95 56% | 2.4 -10% | 2.21 -1% | 1.54 29% | 1.728 ? 21% | 1.447 ? 34% |
Idle max * | 2.21 | 1.87 15% | 1.09 51% | 2.6 -18% | 2.22 -0% | 1.57 29% | 2.07 ? 6% | 1.608 ? 27% |
Last avg * | 6.25 | 3.92 37% | 4.58 27% | 2.96 53% | 4.6 26% | 2.47 60% | 4.87 ? 22% | 6.41 ? -3% |
Last max * | 10.16 | 8.27 19% | 5.16 49% | 6.6 35% | 9.34 8% | 2.49 75% | 9.27 ? 9% | 9.61 ? 5% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der Akku ist im Vergleich zum Vorgänger etwas geschrumpft: Statt 3.930 mAh gibt es nun nur noch 3.500 mAh im U12+. Der Grund dafür ist für uns jedoch nicht nachvollziehbar, denn das U12+ ist sogar etwas dicker geworden als das U11+. Der verkleinerte Energiespeicher soll aber laut HTC durch die bessere Energieeffizienz des SoCs wieder ausgeglichen werden.
Der kleinere Akku spiegelt sich auch in den verringerten Laufzeiten wider, welche in allen Bereichen dem Vorgänger hinterherlaufen. Vor allem bei der Videowiedergabe liefert das Testhandy ein schwaches Resultat. In diesem Bereich sollte HTC auf jeden Fall noch das System optimieren. Vor allem das LG G7 ThinQ und das OnePlus 6 können erheblich bessere Ergebnisse vorweisen, obwohl die Akkus kleiner ausfallen.
Auch beim Surfen im WLAN liefert die versammelte Konkurrenz bessere Laufzeiten, selbst das Galaxy S9 Plus liegt knapp vor dem HTC-Smartphone. Besitzer eines HTC U12 Plus werden es bei einer intensiven Nutzung des Handys schwer haben, mit einer Akkuladung durch den Tag zu kommen. Daran ändert auch der umfangreiche Energiesparmodus nichts.
HTC U12 Plus 3500 mAh | HTC U11 Plus 3930 mAh | Samsung Galaxy S9 Plus 3500 mAh | Apple iPhone X 2716 mAh | LG G7 ThinQ 3000 mAh | Huawei P20 Pro 4000 mAh | OnePlus 6 3300 mAh | Sony Xperia XZ2 3180 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 23% | 11% | 4% | 35% | 46% | 38% | 14% | |
Idle | 1452 | 1625 12% | 1343 -8% | 1292 -11% | 1662 14% | 1727 19% | 1806 24% | 1402 -3% |
H.264 | 464 | 611 32% | 674 45% | 634 37% | 908 96% | 784 69% | 791 70% | 722 56% |
WLAN | 507 | 607 20% | 521 3% | 564 11% | 591 17% | 744 47% | 762 50% | 679 34% |
Last | 230 | 291 27% | 237 3% | 180 -22% | 260 13% | 345 50% | 246 7% | 159 -31% |
Pro
Contra
Fazit
HTC lässt beim U12 Plus wieder mal seine Innovations-Muskeln spielen und bringt einige interessante Neuerungen: Die erweiterte Edge-Sense-Steuerung sieht HTC als Schritt hin zu völlig neuen Geräten, das Design bietet einzigartige Details wie die Transparenz oder die Farbwechseleffekte, die Kameras sind weiter verbessert worden und bieten eine Live-Vorschau auf die Unschärfe-Effekte sowie zahlreiche Video-Features. An Verbindungsmöglichkeiten gibt es sehr viele und die Ausstattung ist eines echten Flaggschiffs würdig. HTC hat zudem das Gesichtserkennungs-Feature weiterentwickelt, sodass es auch in dunklen Umgebungen funktioniert und nicht mehr so leicht überlistet werden kann. Ein hochwertiges Headset mit aktiver Geräuschunterdrückung gibt es obendrauf.
Das HTC U12 Plus bessert die größte Schwachstelle seines Vorgängers nicht aus und besitzt weiterhin ein vergleichsweise dunkles Display. Wer aber keine Lust auf ein Handy mit Notch hat, sollte sich das HTC-Smartphone genauer anschauen.
Klingt alles prima und beschert dem HTC-Handy auch eine sehr gute Gesamtnote, doch die Dual-Kamera ist lange nicht so gut wie angepriesen, denn vor allem die Abbildungsleistung der zweiten Linse ist im Test nur schnöder Durchschnitt. Kernkompetenzen wie das Display werden nicht verbessert, sondern dies ist im Vergleich zur restlichen Highend-Konkurrenz viel zu dunkel. In den meisten Alltagssituationen wird dies nicht weiter stören, wer aber viel unterwegs ist und sich gerne im Freien aufhält, für den gibt es bessere Alternativen. Zudem ist das Gehäusedesign pummelig und das, obwohl der Akku empfindlich geschrumpft wurde und weiterhin auf die Möglichkeit zum drahtlosen Laden verzichtet wird. Immerhin wird QuickCharge 4.0 unterstützt. Noch schöner wäre es gewesen, wenn es auch ein passendes Netzteil von HTC geben würde. Zudem fallen die Akkulaufzeiten beim HTC U12 Plus schlechter aus als beim Vorgänger und in den meisten Bereichen sogar noch schwächer als beim Galaxy S9 Plus.
Dagegen behält das HTC bewährte Tugenden wie tolle Lautsprecher, moderne Kommunikationsschnittstellen, ein schnelles SoC sowie ein staub- und wasserdichtes Gehäuse. Für Besitzer eines HTC U11 oder U11 Plus sehen wir jedoch keinen zwingenden Umstiegsgrund.
HTC U12 Plus
-
11.06.2018 v6 (old)
Florian Wimmer & Daniel Schmidt