Doppeltest Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 Tablet
Eigentlich waren wir uns schon fast sicher, dass Samsung in diesem Jahr die Galaxy-Tab-4-Serie auf den Markt bringt, doch da hat sich die findige Marketingabteilung für einen neuen Namen entschieden. Die beiden aktuellen Modelle hören auf den Namen: „Galaxy Tab Pro 10.1“ – wir sind gespannt, was sich im Vergleich zu den Vorgängern dermaßen stark verändert hat, dass der Name der Tablets das Addon „Pro“ schmücken darf.
Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Wahl des SoCs. Greift man auf die Modellvariante inklusive LTE-Modul zurück, so ist kein geringerer als der Quad-Core Qualcomm Snapdragon 800 mit einer Taktfrequenz von 2,3 GHz pro Kern verbaut. Kann man auf das mobile Internet außerhalb eines WLANs verzichten und legt sich die Wifi-only-Variante zu, darf man mit dem hauseigenen Exynos 5420 Octa-Core vorliebnehmen. Dieser bedient sich der big.LITTLE-Technologie und verfügt über acht Rechenkerne. Je nach Bedarf greift das Tablet entweder auf die vier A15-Kerne (1,9 GHz pro Kern) zurück oder bedient sich der A9-Kerne (1,3 GHz pro Kern), bei geringeren Anforderungen. Ein weiteres Upgrade zum Vorgänger stellt das Display dar. Zwar misst es immer noch 10,1 Zoll, jedoch hat sich die Auflösung sogar vervierfacht (2.560 x 1.600 Pixel). Die nächst größere Version stellt das Galaxy Note Pro 12.2 dar. Bei diesem Highend-Tablet kommt ebenfalls der Exynos 5420-Octa-Core zum Einsatz. Ob sich der Kauf eines Galaxy Tab Pro 10.1 lohnt und wo genau die Unterschiede beider Varianten liegen, erfahren Sie in den folgenden Zeilen.
Das äußere Erscheinungsbild hat sich auf den ersten Blick kaum verändert. Der Displayrand besitzt nach wie vor die Optik von gebürstetem Aluminium und hebt sich leicht über den Screen, um Kratzer zu vermeiden. Die Rückseite fühlt sich erheblich wertiger an, da das Polycarbonat matt und strukturiert ist. Nun verfügt das Tablet über die gleiche Haptik wie beispielsweise das Galaxy Note 3 oder das Galaxy Note 10.1. Die beiden getesteten Modelle unterscheiden sich äußerlich minimal – nach den großen Unterschieden muss man unter der Haube suchen.
Wie man es von Samsung kennt, ist alles einwandfrei verarbeitet und wirkt ebenso hochwertig. Das Gehäuse ist sehr verwindungssteif und sogar um einiges leichter als das des Vorgängers (512 Gramm), dafür fast genauso schwer wie das des Apple iPad Air (464 Gramm). Das Modell mit Octa-Core wiegt 469 Gramm und die LTE-Variante bringt 477 Gramm auf die Waage. Im Vergleich zu der 12,2-Zoll-Neuauflage (750 Gramm) des Galaxy Note Pro ist unser Testgerät vergleichsweise leicht. Mit Abmessungen von 243,1 x 171,4 x 7,3 mm ist der Proband minimal größer als das iPad Air und selbstverständlich deutlich kleiner als die 12,2-Zoll-Version (295,6 x 204 x 7,95 mm).
Wie bereits erwähnt, sind die beiden Varianten kaum voneinander zu unterscheiden. Ein Detail am rechten Gehäuserand lässt sich jedoch feststellen. Nur das Tablet mit dem Snapdragon 800 verfügt über einen Micro-SIM-Einschub. Wie auch bei dem Octa-Core-Modell sind an der rechten Seite noch der Micro-SD-Einschub und ein Lautsprecher angebracht. An der gegenüberliegenden Seite findet man nur einen weiteren Lautsprecher und die 3,5-mm-Buche für Audiogeräte. An der Kopfseite sind der Power-Button und die Lautstärkewippe untergebracht. Um das Tablet als Universalfernbedienung zu nutzen, findet sich dort noch ein Infrarot-Port. Der Micro-USB-Anschluss ist hingegen an der gegenüberliegenden Unterseite positioniert. Möchte man auf USB 3.0 nicht verzichten, muss man zu dem Galaxy Note 10.1 (2014) oder dem Galaxy Note Pro 12.2 greifen.
Software
Beide Modelle sind mit Android 4.4.2 ausgestattet. Wie man es von Samsung kennt, ist jede Menge Bloatware an Bord. Von „WebEx“ über „e-Meeting“ zu „Hancom-Viewer“ oder den eigens entwickelten „Samsung Apps“ ist einiges vorinstalliert. Viele Apps lassen sich nicht deinstallieren, jedoch deaktivieren.
Natürlich darf auch bei diesem Tablet der Launcher TouchWiz nicht fehlen. Samsung hat das Feature „MultiWindow“ stärker in den Launcher integriert und links und rechts neben den Homescreens findet man entweder aktuelle Nachrichten oder Office-Anwendungen. Über einen Doppelklick auf den Home-Button kann „S Voice“ aktiviert und genutzt werden.
Kommunikation & GPS
In diesem Segment ist eines der wesentlichen Unterscheidungsmerkmale angesiedelt. Das Modell mit dem SoC von Qualcomm ist in der Lage, außerhalb der Reichweite eines Wireless-LANs eine Verbindung zum mobilen Internet aufzubauen. Dies geschieht über das eingebaute LTE-Modul (800/850/900/1.800/2.100/2.600 MHz). Sofern der abgeschlossene Tarif über keine LTE-Option verfügt, kann auf UMTS (850/900/1.900/2.100 MHz) zurückgegriffen werden. Über die Verbindungs- und Empfangsqualität lässt sich, innerhalb des Testzeitraumes, nichts Negatives anmerken.
Sofern ein solches Modul nicht unbedingt notwendig ist, kann man sich das Galaxy Tab Pro 10.1 mit Exynos Octa-Core genauer anschauen, denn alle weiteren Kommunikationsmodule sind identisch. Das WLAN-Modul unterstützt die Standards 802.11 a/b/g/n/ac und kann im Dual-Band-Modus funken. Auch hier ist die Verbindungsqualität sehr gut und von Problemen ist keine Sicht. Bluetooth ist in der Version 4.0 an Bord und beide Modelle verfügen über einen Infrarot-Port an der Kopfseite des Tablets.
Das GPS-Modul erledigt seine Arbeit zufriedenstellend. Quer über Deutschlands Autobahnen wurde die Genauigkeit der Navigationshilfe getestet. Selbstverständlich verliert der Sensor früher oder später für einen kurzen Moment die Verbindung, der Sat-Fix ist jedoch wieder schnell hergestellt.
Kameras & Multimedia
Die Kameramodule von beiden Modellvarianten unterscheiden sich nicht. Die Frontkamera verfügt über eine maximale Auflösung von 2 MP und der rückseitig verbaute Sensor besitzt 8 MP. Der Hauptkamera steht zudem ein LED-Blitz zur Seite.
Der Sensor auf der Geräterückseite liefert, in einer hellen Umgebung, gute Ergebnisse. Die Farbwiedergabe ist originalgetreu und auch die Detaildarstellung ist weitestgehend zufriedenstellend. Der 2-MP-Sensor stellt die gleiche Szenerie minimal dunkler dar, kann aber ebenfalls mit einer korrekten Farbdarstellung überraschen. Selbstverständlich sind die Aufnahmen mit dem kleinen Sensor deutlich detailärmer, jedoch wird dieses Modul hauptsächlich für die Videotelefonie verwendet. In geschlossenen Räumen fällt das Ergebnis etwas schlechter aus. Zwar kann man auf der Aufnahme des 8-MP-Sensors alles einwandfrei erkennen, dennoch zeichnet sich bereits früh ab, dass die Kamera mit Bildrauschen zu kämpfen hat. Diese Beobachtung verstärkt sich bei der Frontkamera nochmals. In Summe liefern die beiden Kameramodule ein durchaus brauchbares Ergebnis. Positiv fallen die zahlreichen Foto-Modi der Samsung-Software auf – für fast jeden erdenklichen Anlass hat der Hersteller einen Auswahlmodus parat.
Zubehör & Garantie
Der Lieferumfang des Galaxy Tab Pro 10.1 ist, für den Kaufpreis, relativ spärlich ausgefallen. Neben dem modularen Netzteil finden sich nur ein paar Blätter bzgl. Garantiebedingungen und Kurzanleitung. Selbst der Variante mit LTE-Modul ist kein Headset beigelegt.
Die Garantie für das Galaxy Tab Pro beläuft sich auf 24 Monate innerhalb der EU.
Eingabegeräte & Bedienung
Das Display reagiert auf die Eingabe von bis zu zehn Fingern gleichzeitig und das zusätzlich blitzschnell und extrem genau. Das Galaxy Tab Pro braucht eine Gedenksekunde bis es bemerkt, dass der Displayinhalt gedreht werden muss, dennoch funktioniert der Vorgang ohne Ruckler.
Im Landscape-Modus nimmt die virtuelle Tastatur ca. 50 % des Screens ein. Etwas uneingeschränkter ist die Sicht im Hochkant-Modus. Unter Zuhilfenahme diverser Apps von Drittanbietern können alternative Tastaturen installiert werden. Diese verfügen oftmals über Einstelllungen zur Tastaturgröße und weitere Anpassungsmöglichkeiten. Wer es ganz klein möchte, sollte sich die App „Minuum Keyboard“ genauer anschauen. Leider muss bei dieser Variante des Galaxy Tabs nach wie vor auf den S-Pen verzichtet werden. Eingaben können daher fast ausschließlich über den Touchscreen getätigt werden. Wer auf den S-Pen nicht verzichten möchte, sollte entweder zu dem brandneuen Galaxy Tab Pro 12.2 greifen oder sich die Galaxy Note-Reihe genauer anschauen (ebenfalls in 10,1 Zoll erhältlich).
Die größte Neuerung im Vergleich zu dem Galaxy Tab 3 10.1 ist sicherlich die Auflösung des Displays. Mit 2.560 x 1.600 Pixeln hat sich diese sogar um den Faktor 4 vergrößert. Der WQXGA-Screen ist ein Super Clear TFT-LCD im 16:9-Format und kommt mit einer Pixeldichte von 298,9 ppi. Der größere Bruder, das Galaxy Tab Pro 12.2, verfügt über die gleiche Auflösung, ebenso das in die Jahre gekommene Nexus 10 von Google.
Die durchschnittliche Displayhelligkeit ist sehr zufriedenstellend (367,7 cd/m²). Leider verteilen wir Punktabzug bei der Ausleuchtung, denn mit 78 % ist diese schlichtweg zu gering. Hier kann die Konkurrenz, in Form des iPad Air mit 90 % Ausleuchtung, deutlich besser abschneiden. Ebenfalls könnte der Kontrast des Screens höher sein – leider steht dem der erhöhte Schwarzwert im Weg (0,7 cd/m²).
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Ausleuchtung: 78 %
Helligkeit Akku: 380 cd/m²
Kontrast: 543:1 (Schwarzwert: 0.7 cd/m²)
ΔE Color 4.4 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.52 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.54
Traditionsgemäß kann man bei Samsung-Geräten zwischen verschiedenen Farbmodi auswählen. Unter Zuhilfenahme der Software CalMAN 5 und unseres Kolorimeters lässt sich feststellen, dass der Modus „Standard“ den besten Kompromiss zwischen Farbwiedergabe, Farbsättigung und Graustufendarstellung bereitstellt. Dies zeigt sich auch mit einem durchschnittlichen DeltaE-Wert von 4,95 (Colorchecker) und 4,52 bei den Graustufen. Sehr auffällig beim Modus „Dynamisch“ ist die stark schwankende Darstellungsqualität der Graustufen. Im dunkleren Segment werden diese zu hell dargestellt und bei hellen Grautönen zu dunkel. Auch der Modus „Video“ kann nicht vollends überzeugen, denn hier werden die Farbtöne „Rot“ und „Blau“ nicht originalgetreu wiedergegeben.
Um in diesem Bereich volle Punktzahl erreichen zu können, bedarf es einer sehr hohen durchschnittlichen Helligkeit, einem hohen Kontrast (bedingt durch einen niedrigen Schwarzwert) und einem nicht spiegelnden Display. Leider gibt es derzeit kaum Tablets am Markt, welche einen matten Screen verbaut haben. Hier kann eine dementsprechende Displayschutzfolie Abhilfe schaffen. Zwar ist der Kontrast mit 543:1 auf einem akzeptablen Niveau, jedoch könnte ein geringerer Schwarzwert ein deutlich positiveres Ergebnis aufrufen. Wenn man ein wenig mit dem Betrachtungswinkel spielt und darauf achtet, dass die Sonne nicht komplett auf das Display strahlt, kann man das Tab Pro 10.1 durchaus außerhalb geschlossener Räume nutzen.
In nahezu jeder erdenklichen Lage kann der Displayinhalt abgelesen werden. Das LCD-Panel leistet hier gute Arbeit und lässt nur minimale Farbverfälschungen zu. Alles in allem erfüllt Samsung die Anforderungen in diesem Segment erwartungsgemäß gut.
Der erste große Unterschied zum Galaxy Tab 3 10.1 war bei der Displayauflösung kenntlich geworden. Hier, bei der Leistungsfähigkeit und der verbauten Hardware, ist nicht nur ein Unterschied zu dem Vorgängermodell erkennbar. Ebenso auffällig ist die Differenz innerhalb der Galaxy Tab Pro 10.1-Reihe. Das Tablet wird in zwei Varianten ausgeliefert. Wird der SoC von Qualcomm bereitgestellt, hört der Quad-Core auf den Namen Snapdragon 800 (8974-AA) und verfügt über eine Taktfrequenz von 2,3 GHz je Kern – bereits ein alter Bekannter unter den SoCs. Diese Version ist nur mit eingebautem LTE-Modul erwerblich.
Etwas interessanter wird es in der zweiten Ausführung des Probanden. Hier findet der lang erwartete Octa-Core Exynos 5420 aus dem Hause Samsung Einzug. Dieser SoC besteht im eigentlichen Sinn aus zwei getrennt voneinander arbeitenden Quad-Cores und werkelt nach dem ARM big.LITTLE-Konzept. Die in dem 28-nm-Verfahren hergestellten Rechenkerne werden je nach Leistungsanforderungen eingesetzt. Wird von dem Tablet beispielsweise eine hohe Leistung gefordert, wird diese von den ARM Cortex-A15-Kernen (1,9 GHz je Kern) abgearbeitet. Dümpelt das Gerät vor sich hin, sind die Hochleistungskerne deaktiviert und das Tablet wird mit vier ARM Cortex-A7-Kernen (1,2 GHz je Kern) befeuert. Als GPU kommt hierbei die ARM-Mali-T628-Lösung zum Einsatz. Bei beiden Modellen greifen die SoCs auf einen Arbeitsspeicher von 2 GB zurück.
Bei synthetischen Benchmarks fällt hauptsächlich auf, dass die Performance des Galaxy Tab 12.2 auf einem sehr ähnlichen Niveau liegt. Kein Wunder, denn der SoC ist identisch und die weitere Geräteausstattung unterscheidet sich auch nur in gewissen Punkten von der der kleineren 10,1-Zoll-Variante. Ältere Tablets, wie das Sony Xperia Tablet Z oder das Google Nexus 10, sind nur bei einigen wenigen Benchmarks konkurrenzfähig – häufig sind diese beiden Modelle weit abgeschlagen. Auffällig ist und bleibt die sehr hohe Performance des Apple iPad Air. Ob es nun die 10,1-Zoll- oder die 12,2-Zoll-Variante des Galaxy Tab Pro ist, beide Tablets tun sich schwer an die Leistung des Apple-Flaggschiffs heranzukommen.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 WiFi-Version | |
Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 LTE-Version | |
Apple iPad Air 1 2013 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 WiFi-Version | |
Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 LTE-Version | |
Apple iPad Air 1 2013 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 WiFi-Version | |
Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 LTE-Version | |
Apple iPad Air 1 2013 |
Bei browserbasierten Benchmarks hat erneut Apple die Nase vorn – ob nun mit dem iPad Air oder dem iPad Mini Retina. Auch bei der Performance gegenüber des Xperia Tablet Z oder des Nexus 10 hat sich nicht allzu viel geändert, wenngleich die beiden älteren Modelle etwas enger mit unseren Probanden zusammen rücken. Das Microsoft Surface 2 und das Lumia 1520, als Vertreter der Windows-Sparte, tun sich oftmals schwer. Lediglich beim „Sunspider“-Benchmark entscheidet sich das Resultat eindeutig zu Gunsten der Windows-Geräte.
* ... kleinere Werte sind besser
Bei der Bewertung der Speichergeschwindigkeit stellt sich ein durchwachsenes Bild ein. Die größte Auffälligkeit liefert das Galaxy Note Pro 12.2, denn es schneidet in drei von vier Tests schlechter ab als unser Proband. Ebenso überraschend ist, dass das Nexus 10 bei sequentiellen Vorgängen permanent vor dem Galaxy Tab Pro 10.1 liegt. In Bezug auf die Flash-Performance ist das Testgerät also keine Rakete, eine lahme Schnecke allerdings auch nicht.
Spiele & Videos
Bei der Darstellung von Videos steht die Hardware vor einer nicht zu unterschätzenden Hürde. Bei dem Snapdragon 800 konnten wir in vergangenen Tests bereits überprüfen, ob der SoC mit der Darstellung von QFHD-Videos Probleme hat – dem war bislang nicht so. Ebenso gab es keine Probleme bei dem Ausführen von aktuellen 3D-Spielen aus dem Google Play Store.
Diese Prüfung muss der Octa-Core erst noch über sich ergehen lassen, jedoch haben wir diesbezüglich einige Bedenken, denn die Hardware ist nicht für QFHD-Videos freigegeben. Anhand diverser Trailer wurde die Leistungsfähigkeit genauer unter die Lupe genommen. Bei unseren Testvideos hat sich leider gezeigt, dass die Filme nur mit Playern von Drittanbietern überhaupt abgespielt werden können. Die Tonspur funktioniert einwandfrei, aber die Videospur verursacht extreme Artefakte und läuft nicht flüssig. Leider ist der SoC nicht in der Lage diese Hürde zu nehmen. Full HD-Videos werden hingegen problemlos wiedergegeben, genauso wie 3D-Spiele jeglicher Form. Die A15-Kerne des Exynos 5420 verfügen über ausreichend große Leistungsreserven, um alle Spielinhalte flüssig und fehlerfrei darzustellen.
Temperatur
Unterschiedliche Leistung = unterschiedliche Temperaturentwicklung. Im Durchschnitt liegen die Temperaturen des Octa-Core-Modells unter Last bei ca. 31 °C (Apple iPad Air: 34,4 °C) und bei der Variante mit Snapdragon 800 bei 30,2 °C. Liegt keine, oder nur eine geringe Beanspruchung vor, fallen die gemessenen Werte deutlich ab. Das Tab Pro 10.1 mit Exynos Octa-Core liegt hierbei im Durchschnitt zwischen 28,6 °C (Apple iPad Air: 30 °C) auf der Vorderseite und 27,4 °C auf der Rückseite. Auch das Modell mit Prozessoreinheit von Qualcomm kommt auf ähnliche Temperaturen (Vorderseite: 28.8 °C, Rückseite: 28.5 °C). Der Unterschied beider Geräte ist kaum spürbar und ebenso fällt die Temperaturdifferenz zu dem Galaxy Tab Pro 12.2 nur gering aus. Bei den Netzteilen beider Tablets messen wir eine Maximaltemperatur von knapp über 44 °C. Diese sinkt um ca. 4 °C, sobald sich beide Geräte in den Idle-Modus begeben.
Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 WiFi-Version
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 LTE-Version
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die Stereolautsprecher in beiden Geräten sind identisch. Positiv zu erwähnen ist, dass die Lautsprecher an der linken und rechten Gehäuseseite angebracht sind. Dadurch werden die Öffnungen nur in Ausnahmesituationen verdeckt und der Klang verfälscht nicht, wie es bei so vielen Smartphones oder Tablets der Fall ist. Der maximale Pegel ist vollkommen ausreichend, dennoch sollte man auf einen derart lauten „Musikgenuss“ verzichten, da der Klang sonst nicht frei von Verzerrungen ist. Bis zu ca. 80 % der höchstmöglichen Lautstärke kann sich der Klang beider Tablets sehen lassen. Wer dies dennoch seinem audiophilen Gehör nicht zumuten möchte, hat die Möglichkeit über den 3,5-mm-Klinkenausgang externe Abspielgeräte anzuschließen. Sofern die passende Infrastruktur vorhanden ist, kann das Streamen auch kabellos, per Bluetooth 4.0, stattfinden. Auf die Zugabe eines Headsets verzichtet Samsung.
Energieaufnahme
Der Qualcomm SoC taktet je Kern um bis zu 400 MHz höher als der Exynos 5420. Natürlich hat dieser Unterschied eine direkte Auswirkung auf die Energieaufnahme unter Volllast – so denkt man. Das Snapdragon 800-Modell braucht unter Last zwischen 9,1 und 11,2 Watt. Überraschenderweise saugt die Exynos-Variante zwischen 10,1 und 11,2 Watt aus dem Akku. Ein Unterschied stellt sich bei wenig leistungsintensiven Vorgängen dar. Hier kann die big.LITTLE-Technologie einen Vorteil ausspielen, denn es werden zwischen 2,9 und 8 Watt benötigt. Beim Snapdragon-Modell fällt der Verbrauch im Idle-Szenario zwischen 3,5 und 8,9 Watt aus. Überraschend negativ stellt sich die Energieaufnahme im ausgeschalteten Modus dar, denn hier genehmigen sich beide Geräte 1,2 Watt.
Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 WiFi-Version
Aus / Standby | 1.2 / 1.4 Watt |
Idle | 2.9 / 7.6 / 8 Watt |
Last |
10.1 / 11.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 LTE-Version
Aus / Standby | 1.2 / 1.3 Watt |
Idle | 3.5 / 7.8 / 8.9 Watt |
Last |
9.1 / 11.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Auch wenn beide Modelle ihre Aufgaben ähnlich gut erfüllen, stellt sich der wahrscheinlich größte Unterschied bei der Akkulaufzeit ein. Aus dem vorangehenden Abschnitt wird deutlich, dass beide Modelle unterschiedlich viel Leistung benötigen. Hier lässt sich auch keine eindeutige Empfehlung aussprechen, denn das Tablet mit Snapdragon 800-SoC kann eine hervorragende Laufzeit unter Volllast aufrufen, währenddessen das Modell mit Octa-Core seine Vorzüge im Bereich von Idle-Anwendungen ausspielt. Die LTE-Variante kommt auf eine Volllast-Laufzeit von sage und schreibe 6 Stunden und 5 Minuten. Nach ca. der Hälfte der Zeit (03:38 Stunden) macht die WiFi-Version bereits schlapp. Umgekehrt ist es bei unserem WLAN-Test mit ca. 150 cd/m² Displayhelligkeit. Das Konzept des Octa-Cores mit seinen vier stromsparenden Kernen macht sich bezahlt, denn der Proband kommt auf eine Laufzeit von 14 Stunden und 45 Minuten (LTE-Proband: 12:44 Stunden). Erheblich deutlicher wird der Unterschied bei komplett abgedunkeltem Display und deaktivierten Funkmodulen. Der Octa-Core verbraucht so wenig Energie, dass das Tablet erst nach 21:55 Stunden an die Steckdose muss. Das Snapdragon-Tablet muss bereits fast 5 Stunden früher erneut aufgeladen werden. Im Vergleich mit dem iPad Air liegen beide Galaxy Tab Pro 10.1-Modelle auf ähnlichem Niveau. Das iPad Air ist mit knapp 24 Stunden Laufleistung im Idle-Zustand sehr ausdauernd, jedoch kann unser Proband eine bessere Laufleistung im WLAN-Test abrufen. Der fest verbaute Akku misst in beiden Fällen eine Kapazität von 8.220 mAh.
Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 WiFi-Version
Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 LTE-Version
Die Galaxy Tab 3 10.1-Serie wurde von dem Galaxy Tab Pro 10.1 abgelöst. An den Abmessungen und der Optik hat sich kaum etwas verändert, auch die Verarbeitungsqualität stagniert auf einem hohen Niveau. Die größten Änderungen sind sicherlich das WQXGA-Display (2.560 x 1.600 Pixel) und der leistungsfähigere SoC. Überraschenderweise geht Samsung hierbei den Weg, zwei Prozessorvarianten anzubieten. In einem Modell arbeitet der unlängst bekannte Quad-Core Snapdragon 800 (2,3 GHz je Kern) und in der zweiten Ausführung verrichtet der hauseigene Octa-Core Exynos 5420 (1,9 GHz) seine Arbeit. Wermutstropfen bei der Exynos-Variante ist das nicht erhältliche LTE-Modul und der Fakt, dass der SoC nicht in der Lage ist, QFHD-Videos abzuspielen.
Im Wesentlichen unterscheiden sich beide Modelle kaum und man muss genau hinschauen, um Differenzen zu erkennen. Die Tablets verfügen über eine hohe Performance und zugleich über eine gute Akkulaufzeit – diese Kombination ist keine Selbstverständlichkeit. Gepaart mit einem gestochen scharfen Display, einer guten Kamera und zahlreichen Kommunikationsschnittstellen sind die neuen Geräte der Galaxy Tab Pro 10.1-Reihe wahre Allrounder. Die LTE-Variante, mit Snapdragon 800-SoC ist derzeit für 599 Euro (UVP) erhältlich. Die Exynos-Variante ohne LTE-Modul kann für 499 Euro erworben werden. Da beide Tablets frisch auf den Markt gekommen sind, unterscheidet sich der Preis kaum von der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers. Eine Empfehlung für eines der beiden Geräte fällt schwer. In Summe sind die Akkulaufzeit und die Performance des Qualcomm-SoCs besser, obendrein gibt es ein LTE-Modul on top – jedoch muss dafür auch tiefer in den Geldbeutel gegriffen werden. Wer auf dieses Funkmodul und die Möglichkeit QFHD-Videos abzuspielen verzichten kann, ist mit dem Exynos-Modell sehr gut beraten. Darf es noch 2 Zoll größer sein und wäre ein S-Pen eine sinnvolle Ergänzung? Dann schauen Sie sich das Galaxy Note Pro 12.2 genauer an – ebenfalls in zwei SoC-Varianten erhältlich.