Civilization: Beyond Earth Benchmarks
Technik
In Anlehnung an die Vorgänger ist auch Beyond Earth kein optischer Kracher geworden. Egal, ob Texturqualität, Polygonanzahl oder Effekte: Die Technik des Rundenstrategie-Hits würden wir eher als zweckmäßig charakterisieren. Immerhin punktet das neue Civilization mit netten Details und einem stimmigen Gesamtlook. Auch in anderen Disziplinen kann man den Entwicklern nichts vorwerfen: Mit einer Größe von rund 6 GByte entpuppt sich das Spiel als relativ kompakt. Einige Games aus dem Jahr 2014 benötigen das Siebenfache an Speicherplatz (The Evil Within, Shadow of Mordor, Wolfenstein: The New Order).
Gut hat uns auch das Videomenü gefallen, das einen sehr aufgeräumten Eindruck hinterlässt und jede Menge Detailoptionen bietet. Per »Grafikprofil« lässt sich die Gesamtqualität mit einem Klick anpassen. Hinzu kommen Schalter für die Kantenglättung (2-8x MSAA) und die Auflösung. Eine vertikale Synchronisation eliminiert Zeilenverschiebungen.
Als nervig erweist sich hingegen, dass viele Settings einen Neustart erfordern. Gerade auch deshalb, weil man die Introvideos nicht abbrechen kann und Beyond Earth (selbst beim Einsatz einer SSD) recht lang zum Laden des Hauptmenüs braucht. Hin und wieder startet Civilization auch nicht korrekt im Vollbildmodus, was sich jedoch durch einen Trick beheben lässt (Rechtsklick auf das Taskleistensymbol, »Fenster schließen«). Generell wirkt die Technik noch etwas unausgereift. So hatten wir auf mehreren Systemen mit Abstürzen zu kämpfen.
Eines der größten Highlights von Beyond Earth ist die Unterstützung für AMDs Mantle API, welche dem Microsoft Pendant DirectX Konkurrenz macht und dank zahlreicher Optimierungen effizienter arbeiten soll. Im Test konnten wir zwar eine gewisse Performance-Steigerung beobachten (+5 % @ Radeon R9 M290X & R9 280X), wirklich bahnbrechend sind die Verbesserungen jedoch nicht. Nvidia kann in den meisten Fällen gut mithalten.
Ansonsten richtet sich die Leistung sehr stark nach der Rohpower der GPU. Wie man an der Benchmark-Tabelle sieht, limitiert der Prozessor – zumindest bei Intel Notebooks – nur auf der niedrigsten Qualitätsstufe – und dann auch lediglich bei High-End-GPUs. Während die Bildwiederholrate von Preset zu Preset teils kräftig variiert (Ausnahme: High/Ultra), halten sich die optischen Unterschiede in Grenzen. Top: Laut unseren Benchmarks kostet MSAA nicht sehr viel Leistung.
Als Treiber nutzten wir natürlich die aktuellen Versionen von Nvidia (344.48 WHQL) und AMD (14.9.2 Beta). Windows-7-Nutzer sollten beim Download des Catalyst Treibers aufpassen. Trotz korrekter Vorauswahl enthält die Standardseite (»AMD Catalyst Packages«) momentan nur eine Windows-8-EXE, die mit Windows 7 nicht richtig funktioniert. Erst auf der Detailseite entdeckt man den passenden Download.
Benchmark
Geheime Benchmarks werden anscheinend immer angesagter. Neben Alien: Isolation bietet auch Beyond Earth einen Performance-Test, der sich nur über Umwege aktivieren lässt. Um auf den Benchmark zurückgreifen zu können, muss man den »Set Launch Options« (Rechtsklick auf das Game in Steam, »Properties/Eigenschaften«) das Kommando -benchmark lategameview hinzufügen. Ab dem nächsten Programmstart wird der Test dann automatisch initialisiert.
Da es sich um ein Worst-Case-Szenario mit extrem vielen Einheiten handelt, kommen selbst potente GPUs ins Schwitzen (speziell, was die Minimum-FPS betrifft). Positiv müssen wir die konstanten Ergebnisse hervorheben. Kein Wunder, läuft die Sequenz doch 100 % identisch ab.
Kritik hagelt es für die fehlende Auswertung. Statt direkt nach dem Test die minimalen, durchschnittlichen und maximalen Bilder zu präsentieren, legt Beyond Earth im Programmordner (Steam\SteamApps\common\Sid Meier's...) nur eine Datei namens lategameview an, die auf den ersten Blick völlig sinnfreie Zahlen enthält. Erst nach der Bearbeitung mit einer Tabellenkalkulation zeigen sich die wirklich interessanten Werte.
Aus Komfortgründen nutzen wir ein selbst programmiertes Online-Tool (siehe Screenshot oben), das aber nur für interne Zwecke gedacht ist. Notfalls könnte man den Benchmark auch mit Fraps aufzeichnen. Abgesehen von den minimalen fps sind die Ergebnisse fast gleich. Leider arbeitet Fraps nur im DirectX- und nicht im Mantle-Modus.
Resultate
Obwohl Beyond Earth keine grafische Offenbarung ist, benötigt das Spiel ordentlich Rechenleistung. Für die niedrigste Stufe (1.024 x 768) sollte mindestens eine GeForce GT630M, Radeon HD 8650G oder HD Graphics 4600 im Notebook verbaut sein. Ältere Einsteiger-GPUs wie die Radeon HD 7660G oder die HD Graphics 3000/4000 sind schon bei diesen Settings überfordert.
Mittlere Details und 1.366 x 768 Bildpunkte werden erst ab einer GeForce GT 750M halbwegs flüssig auf den Monitor gezaubert. Beim Preset »High« und 1.920 x 1.080 Pixeln raten wir zu einer GeForce GTX 765M oder besser. Wer das Ultra-Preset aktiviert und vierfache Kantenglättung wählt, dürfte im Endgame nur mit einem Grafikbeschleuniger glücklich werden, der das Niveau der GTX 850M, GTX 860M oder GTX 770M erreicht.
Civilization: Beyond Earth | |
1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS 1920x1080 High Preset 1366x768 Medium Preset 1024x768 Minimum Preset | |
GeForce GTX 980, 3770K | |
Radeon R9 280X, 3770K | |
GeForce GTX 880M, 4700MQ | |
GeForce GTX 780M, 4700MQ | |
GeForce GTX 870M, 4700MQ | |
Radeon R9 M290X, 4700MQ | |
GeForce GTX 860M, 4700MQ | |
GeForce GTX 770M, 4700MQ | |
GeForce GTX 850M, 4340M | |
GeForce GTX 765M, 4700MQ | |
GeForce GT 750M, 4702MQ | |
Radeon R7 512 Cores (Kaveri Desktop), A10-7850K, Samsung SSD 470 Series MZ-5PA256/EU | |
Iris Pro Graphics 5200, 4750HQ, Intel SSD 525 Series SSDMCEAC180B3 | |
GeForce GT 740M, 4200M | |
GeForce GT 640M, 2637M, Lite-On LMT-256M3M | |
GeForce GT 720M, 4200M, WDC Scorpio Blue WD10JPVX-22JC3T0 | |
HD Graphics 4600, 4700MQ | |
Radeon HD 8650G, A10-5750M, Samsung SSD 470 Series MZ-5PA256/EU | |
GeForce GT 630M, 3720QM, Seagate Momentus 7200.5 ST9750420AS | |
HD Graphics 4000, 3720QM |
Testsysteme
Vier unserer Testgeräte stammen von Schenker Technologies (mysn.de):
- W504 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 860M, GTX 870M, GTX 880M, Radeon R9 M290X)
- W503 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 765M, GTX 770M, GTX 780M)
- M504 (Core i5-4340M, 8 GB DDR3, GeForce GTX 850M)
- M503 (Core i7-4702MQ, 8 GB DDR3, GeForce GT 750M)
Auf diesen Notebooks ist jeweils Windows 7 in der 64-Bit-Edition installiert.
Verwendete GPU-Treiber: Nvidia 344.48, AMD 14.9.2 Beta, Intel 10.18.10.3960
Weitere Testgeräte wurden von Nvidia zur Verfügung gestellt:
- HP Envy 15-j011sg (Core i5-4200M, 12 GB DDR3, GeForce GT 740M)
- MSI CX61-i572M281BW7 (Core i5-4200M, 8 GB DDR3, GeForce GT 720M)
- Acer Aspire Timeline Ultra M3-581TG (Core i7-2637M, 4GB DDR3, Geforce GT 640M)
Intel spendierte uns zudem ein:
- Schenker S413 (Core i7-4750HQ, 8 GB DDR3, Iris Pro Graphics 5200)
Die Desktop-Rechner beinhalten CPUs/APUs von Intel und AMD, SSDs von Micron, Intel und Samsung, Mainboards von Intel und Asus sowie Grafikkarten von Nvidia und AMD.