Assassin's Creed Syndicate Notebook Benchmarks
Technik
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Um es gleich vorwegzunehmen: Assassin's Creed Syndicate ist keine technische Katastrophe wie sein Vorgänger Unity. Das liegt einerseits daran, dass Ubisoft knapp ein Jahr Zeit hatte, die diversen Bugs und Mankos der AnvilNext-Engine halbwegs in den Griff zu bekommen. Andererseits wurde die Qualität an manchen Stellen etwas reduziert, um den Ressourcen-Bedarf zu verringern und somit die Performance zu erhöhen. Im Vergleich zu Unity bietet Syndicate beispielsweise weniger Figuren mit opulenter Haarpracht, was allerdings auch dem Szenario geschuldet ist (London im 19. Jahrhundert statt Frankreich im 18. Jahrhundert).
Insgesamt würden wir die Optik dennoch als gut bezeichnen. Zwar rüttelt Syndicate nicht am Niveau eines Star Wars Battlefront, die riesige Stadt lässt sich ohne ein paar Kompromisse jedoch kaum umsetzen.
Nichtsdestotrotz erweckt die Engine den Eindruck, dass sie noch etwas besser optimiert sein könnte. Hauptkritikpunkt ist weiterhin der deftige Hardware-Hunger. Während schwache GPUs aus dem Low-End-Bereich komplett mit Syndicate überfordert sind, haben auch High-End-Chips – je nach Settings – ihre Schwierigkeiten. Vor allem auf der maximalen Stufe, bei der vierfaches MSAA aktiv ist, ruckelt das Spiel selbst auf teuren Gaming-Notebooks stark.
Der Grund für die mäßige Darbietung ist schnell gefunden. Im Optionsmenü visualisiert Syndicate den Videospeicher-Verbrauch der Grafikkarte. Eine Kombination aus 1.920 x 1.080 Pixeln und dem Preset Ultra High erfordert ebenso 4 GByte wie 3.840 x 2.160 Pixel und das Preset High. Für eine Mischung aus 4K und Ultra High sollen es sogar sechs GByte sein. Entsprechend fallen Modelle, die nur 2-3 GByte VRAM enthalten, teils kräftig hinter GPUs mit 4-8 GByte zurück.
Was den Speicherplatz auf der Festplatte betrifft, ist das Open-World-Spiel ebenfalls anspruchsvoll. Wer die digitale Edition kauft, muss über 40 GByte downloaden. Die Anforderungen an die CPU sind auch nicht von schlechten Eltern. Wenn man ein Intel Notebook mit aktueller Dual- oder Quad-Core-CPU als Grundlage nimmt, limitiert die GPU oft erst ab hohen Details (Benchmarks zu AMD-Plattformen reichen wir nach). Ärgerlich: Auf unserem NUC-Rechner mit Core i3-5010U und HD Graphics 5500 stürzte Syndicate während des Startvorgangs ab (gilt auch für Star Wars Battlefront). Die HD Graphics 4600 produzierte derweil massive Grafikfehler.
Hinzu kommen kleinere Bugs, unter anderem bei der Auflösung. So hatten wir öfter das Problem, dass Syndicate nach dem Ändern der Pixelmenge a) auf den Desktop springt, b) nur noch im Fenstermodus läuft und/oder c) die Frequenz des Displays zu niedrig einstellt. Der Mauszeiger spinnt bei nicht nativen Auflösungen ebenfalls gerne (falsche Positionserkennung).
Leider werden manche Settings – im Gegensatz zu anderen Titeln – erst nach einem Neustart übernommen, was die Intro-Videos und die Ladezeiten noch nerviger erscheinen lässt. Abhängig vom Festplattentyp, der GPU und den Settings braucht Syndicate teils ewig zum Öffnen eines Spielstandes. Das Grafikmenü selbst liefert eine ordentliche Vorstellung ab. 6 Optionen sind zwar nicht gerade üppig, die verschiedenen Presets und Kantenglättungsmodi (FXAA, MSAA, TXAA) garantieren jedoch eine gute Skalierbarkeit.
Wenn man alle Aspekte zusammennimmt, fühlt sich Syndicate deutlich ausgereifter als Unity an, das wir uns beim Launch auf dem Level des Nachfolgers gewünscht hätten. Insofern kann man auch über einige Matschtexturen und zweitklassige Effekte hinwegblicken. Rein atmosphärisch ist das neue Assassin's Creed wieder ein absolutes Highlight. Trotz der gigantischen Welt entdeckt man an fast allen Ecken und Enden nette Details.
Benchmark
Analog zu Unity nutzen wir für unsere Benchmarks eine Sequenz, die nach den Tutorial-Missionen spielt. Ab Kapitel 3 bzw. 3 % Fortschritt darf man sich mit der männlichen oder weiblichen Hauptfigur frei durch London bewegen und beliebige Missionen annehmen.
Anhand des unteren Videos können Sie den genauen Weg nachvollziehen, den wir – bei ausreichender Performance – innerhalb von 35 Sekunden per Sprint überbrücken. Neben der durchschnittlichen Bildwiederholrate wird natürlich auch der minimale Wert notiert. Da es sich um einen Titel aus der Third-Person-Perspektive handelt und die Sequenz repräsentativ für das Standard-Gameplay ist, sollte eine GPU im Schnitt mindestens 30 fps schaffen.
Resultate
Wie bereits erwähnt, sind Einsteiger-GPUs und ältere Multimedia-Chips zu schwach für Syndicate. Sowohl die HD Graphics 4600 als auch die GeForce GT 740M kommen im Benchmark nicht über 20 fps – und das selbst mit 1.024 x 768 Pixeln und dem Preset Low. Auch das erfolgreiche Allround-Modell GT 750M neigt häufig zum Ruckeln. Um Syndicate in mittlerer Qualität genießen zu können (1.366 x 768 Pixel, normale Details, FXAA), muss es schon eine GTX 850M oder GTX 860M sein.
Bei 1.920 x 1.080 Pixeln und dem Preset High ist in jedem Fall eine Luxus-GPU wie die GeForce GTX 870M nötig. Maximale Settings und 4x MSAA laufen sogar erst ab einer GeForce GTX 980 (Desktop) flüssig. Besitzer von Gaming-Notebooks mit GTX 980M oder GTX 970M sind beim Preset Very High richtig, das eine gute Balance aus Qualität und Performance wahrt. Vom 4K-Bereich würden wir generell Abstand nehmen. Mit hohen Details und 3.840 x 2.160 Pixeln zwingt man auch Desktop-Spitzenreiter in die Knie.
Assassin's Creed Syndicate | |
3840x2160 High Preset AA:FX 1920x1080 Ultra High Preset AA:4x MSAA + FX 1920x1080 High Preset AA:FX 1366x768 Medium Preset AA:FX 1024x768 Low Preset AA:FX | |
AMD Radeon R9 Fury, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 6700K | |
AMD Radeon R9 290X, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 970M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 880M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950, 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 870M, 4700MQ | |
AMD Radeon R7 370, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 960M, 4720HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 860M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 850M, 4340M | |
NVIDIA GeForce GT 750M, 4702MQ | |
NVIDIA GeForce GT 740M, 4200M | |
AMD Radeon R9 M280X, FX-7600P | |
NVIDIA GeForce GT 720M, 4200M | |
NVIDIA GeForce GT 630M, 3720QM | |
Intel HD Graphics 4600, 4700MQ |
Testsysteme
Vier unserer Testgeräte stammen von Schenker Technologies (mysn.de):
- W504 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 860M, GTX 870M, GTX 880M, GTX 970M, GTX 980M)
- A505 (Core i7-4720HQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 960M)
- M504 (Core i5-4340M, 8 GB DDR3, GeForce GTX 850M)
- M503 (Core i7-4702MQ, 8 GB DDR3, GeForce GT 750M)
Drei Notebooks wurden von Nvidia zur Verfügung gestellt:
- HP Envy 15-j011sg (Core i5-4200M, 12 GB DDR3, GeForce GT 740M)
- MSI CX61-i572M281BW7 (Core i5-4200M, 8 GB DDR3, GeForce GT 720M)
- Acer Aspire Timeline Ultra M3-581TG (Core i7-2637M, 4GB DDR3, Geforce GT 640M)
Intel spendierte uns zudem ein:
- Schenker S413 (Core i7-4750HQ, 8 GB DDR3, Iris Pro Graphics 5200)
Die Desktop-Rechner beinhalten CPUs/APUs von Intel und AMD, SSDs von Micron, OCZ, Intel und Samsung, Mainboards von Intel und Asus sowie Grafikkarten von Nvidia, PNY und AMD. Als 4K Monitor nutzen wir den Asus PB287Q.
Verwendete GPU-Treiber: Nvidia 359.00, AMD 15.11.1 Beta, Intel 20.19.15.4300 (Win 10) bzw. Intel 10.18.14.4294 (Win 7)