Zotac Zone im Test: Ganz viel Display und klassenführende Bedienelemente

In Sachen Form, Größe und Gewicht liegt das Zone auf Augenhöhe mit dem zuvor erwähnten Ally X oder auch dem MSI Claw. Zotac landet direkt einen Volltreffer was die Ergonomie angeht, denn das Zone lässt sich sehr komfortabel halten, hat ausreichend tiefe Griffe und gut platzierte Bedienelemente. Ganz besonders gefallen uns die abgerundeten, unteren Ecken, die eine sehr natürliche Handhaltung erlauben und so auch lange Gaming-Sessions erlauben. 

Das Zone wird mit einem Ständer ausgeliefert, der zwar nicht zu den stabilsten zählt, aber sehr praktisch ist, um sich einfach mal etwas auf dem schicken, neuen OLED-Handheld anzusehen.

Das Gehäuse fühlt sich insgesamt recht gut an. Natürlich gibt es hier überwiegend Plastik, aber es fühlt sich dennoch wertig genug an, auch wenn das Ally X hier vielleicht minimal die Nase vorn hat.
Der dunkelgraue Farbton gefällt vielleicht nicht jedem, aber zusammen mit den helleren, beinahe silberartigen Akzenten erschafft Zotac einen ganz eigenen Look, der aus dem üblichen, rein schwarzen Design der Konkurrenz heraussticht.  

Bei den Anschlüssen setzt das Zotac Zone auf USB-C-4-Ports, welche genug Flexibilität beim Laden und dem Anschluss von Zubehör ermöglichen. Daneben gibt es noch eine Kopfhörerklinke sowie einen MicroSD-Kartenleser, was in dieser Geräteklasse quasi zum Standard gehört.

Wer vorhat den Handheld als Haupt-PC zu verwenden, dem verkauft Zotac ein Dock zum fairen Preis (79 Euros). Das Dock fügt dem Zone noch mehr Funktionen hinzu, beispielsweise einen weiteren USB-C-Slot, zwei USB-A-Anschlüsse, HDMI, Netzwerkfunktionalität und sogar einen NVMe-Slot. Dadurch wird das System ideal fürs produktive Arbeiten und kann außerdem zum Heim für die eigene Spielebibliothek werden.

Zotac hat bei den Eingabegeräten des Zone definitiv seine Hausaufgaben gemacht, nicht nur was die allgemeine Qualität und Platzierung betrifft, sondern auch angesichts der schieren Anzahl an Optionen, die den Nutzern zur Verfügung stehen.
Beispielsweise gehört das D-Pad zum Besten, was man derzeit bei einem Handheld finden kann. Mit super-taktilen, fast Maus-ähnlichen Klicks fühlt es sich sowohl befriedigend als auch sehr präzise an.

Auch die Hall-Effect-Joysticks fühlen sich einfach rund an, mit genau der richtigen Portion an Resistenz für eine nuancierte Kontrolle. Eine zusätzliche Funktion bieten die Ringe um die Sticks herum, sie dienen als radiale Eingabegeräte, deren Funktion sich über Zotacs Software individuell anpassen lässt. Standardmäßig passt man mit den Ringen die Displayhelligkeit ein, kontrolliert die RGB-Intensität oder die Systemlautstärke. All das funktionierte bereits in unserem Test, auch wenn sich die Eingabe nicht besonders direkt anfühlte.

Bei den Triggern (ebenfalls Hall-Effect) hat sich Zotac auch einen kleinen Partytrick einfallen lassen: Als erster Handheld kann man hier entweder den klassischen analogen Weg wählen, der eine präzise Kontrolle, beispielsweise bei Rennspielen, erlaubt oder per Flick auf einen kleinen Schalter in eine Art Schnellfeuer-Modus schalten, was besonders nützlich ist wenn Eingaben augenblicklich umgesetzt werden müssen, zum Beispiel in Shootern oder Spielen wie Black Myth: Wukong.

Und wieder fühlt sich das Auslöseverhalten beinahe Maus-artig schnell an und bietet das gleiche taktile Gefühl wie das D-Pad.

Ähnlich wie bei Valves Steam Deck oder Lenovos Legion Go verfügt das Zotac Zone über ein Paar Touchpads. Diese Touchpads sind so designt, dass sie Mauseingaben imitieren - ein Glücksfall für den Windows Desktop oder Strategiespiele. Leider fühlen sich die Klicks etwas billig an and Bewegungen sind eher schwer zu kontrollieren. Aber Zotac hat uns gesagt, dass sie die Touchpads bis zum Release noch überarbeiten.

Wir haben angenommen, dass Zotac sich für die relativ konservativen Standardeinstellungen entschieden hat, um sowohl die Temperaturen als auch die Lautstärke im Zaum zu halten und quasi den optimalen Punkt zwischen Wattzahl und Leistung zu treffen.
Da es jedoch die zahlreichen Optionen in Zotacs Management-App erlauben quasi alles zu verändern, haben wir drei weitere Profile mit einer Erhöhung um jeweils 10 Watt erstellt, um zu sehen, wie sich das Leistungsverhalten bis zum Maximum von 30 W entwickelt.

Wenn es um die reine CPU-Rechenpower geht, die ehrlicherweise bei einem Gaming-Handheld eher eine untergeordnete Rolle spielt, liegt Zotacs erster Handheld eher hinter der Konkurrenz oder landet irgendwo in der Mitte zwischen seinen Konkurrenten. 

Wo wir schon bei der Software sind: Zotacs Overlay- und Managementlösung kommt mit fast allem was man erwarten kann, ihr fehlt aber definitiv noch das Feintuning und das schnelle Ansprechverhalten von beispielsweise Asus’ Armory Crate SE und einige Standardfunktionen fehlen aktuell auch noch, zum Beispiel ein FPS-Zähler oder grundlegende Telemetrie.
Klar, man bekommt auch leicht Software von Drittherstellern für das Gerät, aber das bietet bislang keine sonderlich befriedigende Erfahrung.

Das Einstellungs-Overlay ist etwas schwerfällig in der Bedienung und einige Eingaben funktionieren derzeit noch nicht. Teils wird man beim Anpassen der Einstellungen noch aus dem Spiel geschmissen. Gegenüber der tollen Hardware des Zone hat Zotac bei der Software noch einiges zu tun. Ehrlicherweise sei auch gesagt, dass an diesem Punkt nahezu alle Hersteller anfangs zu knabbern hatten und mit genug Nutzerfeedback und ein wenig Zeit sollten sich bald Besserungen einstellen.

 FSR und Frame Gen haben auf AMD in den letzten Monaten einige Fortschritte erzielt. Ein Beispiel ist Black Myth: Wukong. Selbst bei niedrigen Einstellungen erreicht man nativ nur wenig flüssige Frameraten, mit Upscaling und Frame Gen kommt man hingegen leicht auf 60 fps und mehr und es ist einfach toll selbst die anspruchsvollsten, aktuellen Games auf einem solchen Gerät spielen zu können, speziell auch wegen des OLEDs.
In Vorbereitung auf die neue Erweiterung spielen wir gerade auch viel DIABLO IV und mit FSR kratzt das Spiel immer wieder an der 60-fps-Marke und auch wenn wir uns hier wiederholen: Auf dem fantastischen Bildschirm und mit den super-taktilen Eingaben ist das der Gipfel aktuellen Handheld-Gamings!