Test-Update HP EliteBook Folio 1040 G1 (F2R72UT) Ultrabook
Vor einem Monat hatten wir die Gelegenheit, uns das HP EliteBook Folio 1040 G1 Ultrabook anzusehen. Abgesehen von einigen Kleinigkeiten konnte uns das Gerät weitestgehend überzeugen. Besonders gefallen haben uns die exzellente Verarbeitung, das attraktive Design, der kühle und leise Betrieb, die gute Mobilität sowie die gute Leistung. Weniger gut gefallen hat uns das schlechte TN-Panel, zudem sehnten wir uns unter anderem nach einer besseren Speicherlösung und mehr Grafikleistung.
Nun steht eine andere Konfiguration (F2R72UT) vor uns, und anscheinend sind alle Probleme ausgemerzt: Ein schnellerer Prozessor (1,7 GHz Intel Core i7-4650U) mit besserer integrierter Grafiklösung (Intel HD Graphics 5000), eine größere SSD (256 GB), und vermutlich am Wichtigsten, ein 1080p-IPS-Panel. Mit einer UVP von 1.979 US-Dollar (Vergleichbares Modell für DE: H5F67EA, rund 2400 Euro) ist es nicht günstig – allerdings bekommt man auch sehr gute Komponenten. Kann sich das Folio gegen die besten Business-Ultrabooks behaupten?
Für weitere Information zum Gehäuse, der Anschlussausstattung, den Eingabegeräten und anderen grundlegenden Informationen steht unser originaler Test des Folio 1040 G1 zur Verfügung. In diesem Test werden wir uns hauptsächlich mit den Änderungen dieser Konfiguration beschäftigen.
Sicherheit
Auch wenn unser vorheriges Testgerät mit der gleichen Sicherheitssoftware ausgestattet war, wollen wir uns die einzelnen Lösungen genauer ansehen, bevor wir auf die Hardware eingehen.
Das Folio 1040 verfügt über ein umfangreiches Sicherheitspaket für Firmenkunden, angefangen mit einer einzigartigen Innovation namens HP Sure Start. Sure Start arbeitet in Verbindung mit HPs BIOSphere Firmware, die entwickelt wurde, um Angriffe auf BIOS-Ebene sowie Konfigurationsfehler vorzubeugen, zu erkennen sowie zu reparieren. Es kann per Fernzugriff konfiguriert und automatisch aktualisiert werden, was eine großangelegte Vorbeugung möglich und relativ einfach macht. Die Selbstheilungsfunktion von Sure Start speichert eine saubere Kopie der wichtigen BIOS Informationen an einem geschützten und unzugänglichen Ort. Somit kann das BIOS wiederhergestellt werden, falls es beschädigt wurde. Der betroffene Mitarbeiter kann dabei wieder schnell an die Arbeit gehen, ohne langwierigen Eingriff der IT. Weitere Informationen über HP Sure Start und BIOSphere gibt es hier (PDF).
Die Sicherheitssoftware für das Betriebssystem ist umfangreich, vielschichtig und standardmäßig bereits aktiviert. Es hört auf den Namen HP Client Security (pdf) und es besteht aus einer Vielzahl von integrierten Funktionen. Die Standardoptionen wie Laufwerksverschlüsselung, Passwort-Manager und Wiederherstellung sind ziemlich selbsterklärend, allerdings gehen zwei andere Sicherheitsfunktionen einen Schritt weiter und stellen sicher, dass sensible Daten nicht in die falschen Hände gelangen.
HP Trust Circles (in Zusammenarbeit mit CryptoMill Trust Boundaries) ermöglicht die Definition von speziellen Nutzergruppen, die Zugriff auf verschlüsselte Daten bekommen sollen. Damit wird verhindert, dass nicht-autorisierte Nutzer an die Daten kommen – somit wird auch sichergestellt, dass die Daten beim Versenden via Email oder USB-Stick nur vom vorgesehenen Empfänger verwendet werden können.
Der Device Access Manager mit Just-in-Time Authentifizierung (in Zusammenarbeit mit DigitalPersona) macht genau, was der Name andeutet: Er verhindert den Zugriff auf externe Geräte (CD/DVD, Wechselspeicher, Bluetooth usw.) vom PC ohne die ausdrückliche Erlaubnis eines autorisierten Benutzers. Diese kann mit der Hilfe eines Fingers erfolgen, und dank der unproblematischen Funktionsweise des integrierten Fingerabdruck-Lesers geht das Ganze zügig von der Hand. Des Weiteren gibt es einen SmartCard-Lesegerät und einen TPM-Chip, die die Hardwareausstattung abrunden.
Weitere Informationen über die HP Client Security gibt es hier (PDF).
Zusätzlich wird das Gerät mit Absolute Data Protect ausgeliefert, welches für vier Jahre kostenlos verwendet werden kann. Mit dem Tool kann der Computer lokalisiert werden, wenn er gestohlen wurde, zudem können die Daten per Fernzugriff gelöscht werden.
Display
Die Folio G1-Konfiguration in diesem Test ist mit einem 1080p-IPS-Display ausgestattet (1.920 x 1.080 Pixel, angepriesen als UWVA – Ultra-Wide-Viewing-Angle), welches dem Panel in unserem vorherigen Test in allen Belangen überlegen ist. Eine Bildschirmdiagonale von 14 Zoll resultiert dabei in einer Pixeldichte von 157 dpi. Das ist nicht rekordverdächtig, aber sehr gut zum Arbeiten geeignet. Das Panel besitzt eine matte Oberfläche und reduziert diffuse Reflexionen. Subjektiv macht das Display schon im Werkszustand einen guten Eindruck: Die Farben wirken lebendig, der Kontrast ist hoch und die Helligkeit ist ausreichend.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 293.4 cd/m²
Kontrast: 594:1 (Schwarzwert: 0.494 cd/m²)
ΔE Color 5.08 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 6.68 | 0.5-98 Ø5.2
59.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
65% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
88.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
65.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.62
Wie üblich helfen uns die objektiven Messungen des Panels unseren Eindruck zu überprüfen. Die durchschnittliche Helligkeit liegt mit 281 cd/m² unterhalb der 300-er Marke, welche wir für helle Umgebungen empfehlen. Schlecht ist das Ergebnis trotzdem nicht. Der Kontrast liegt bei akzeptablen 594:1 (dank des Schwarzwerts von 0,494), was für den Alltag ausreicht, qualitativ hochwertigen Panels aber deutlich unterlegen ist. Mit einer Ausleuchtung von 92 % ist die Hintergrundbeleuchtung sehr homogen. Im Akkubetrieb wird die Helligkeit nicht reduziert.
Das neue Panel deckt den sRGB-Farbraum zu 81 % ab. Ein ordentlicher Wert, der in den meisten Fällen ausreicht, solange man nicht vorhat, das Notebook für professionelle Bildbearbeitung oder Grafikdesign zu verwenden. Der AdobeRGB-Farbraum (1998) wird lediglich zu 60 % abgedeckt.
Unsere Messungen mit CalMAN 5 bestätigen, dass das Display einen optimalen Wert für die Farbgenauigkeit im Lieferzustand nur knapp verfehlt. Die durchschnittliche DeltaE-Abweichung von 5,08 (ideal: 0) suggeriert lediglich eine geringe Abweichung des gesamten Spektrums, wobei die größten Ausreißer bei Grau liegen. Die maximale DeltaE-Abweichung ist 9 für 80 % Grau. Der Gammawert von 2,62 ist etwas hoch (ideal: 2,2) mit einer etwas zu warmen Farbtemperatur von 5.997.
Im Außenbetrieb ist der Bildschirm dank der matten Oberfläche, der ordentlichen Helligkeit (auch im Akkubetrieb) und des guten Kontrasts normalerweise sehr komfortabel. Reflexionen sind kein großes Problem, solange sich keine direkte Lichtquelle hinter dem Nutzer befindet. Wie wir es bei einem IPS-Panel erwarten, sind die Blickwinkel sehr gut.
Leistung
Obwohl unser letztes Folio 1040-Testgerät mit einem durchaus potenten Intel Core i5-4200U, 4 GB RAM sowie der integrierten Intel HD Graphics 4400 ausgestattet war, ist die neue Konfiguration in allen Kategorien überlegen: Doppelter RAM (8 GB) sowie eine stärkere Intel Core i7-4650U-CPU mit der Intel HD Graphics 5000. Selbst die Speicherkapazität (allerdings nicht die Geschwindigkeit) wurde von 180 GB auf 256 GB erhöht. Auch der Arbeitsspeicher wurde von 4 GB auf insgesamt 8 GB verdoppelt, allerdings ist die Hälfte fest auf dem Mainboard verlötet. Die Leistung war bereits beim alten Testgerät sehr ordentlich, deshalb sollte die F2R72UT-Variante noch besser abschneiden.
Im Vergleich zu anderen Notebooks mit der identischen CPU ist die Leistung des Folio 1040 G1 in der Regel sehr gut. Bei der CPU und der GPU ist das Folio 1040 auf einem Level mit den anderen beiden Kontrahenten, die wir bisher in unserer Datenbank haben (das Apple MacBook Air 11 Zoll 2013 und das Dell XPS 12 Haswell). Beispielsweise liegen die verschiedenen Benchmark-Ergebnisse (3.312 in 3DMark06 CPU, 637s in wPrime 1024m und 2,66 in Cinebench R11.5 xCPU 64-Bit) innerhalb von 7 % der beiden wichtigsten Rivalen, mit Ausnahme der Throttling-Probleme des XPS 12 während des 3DMark06-CPU (MacBook Air 11: 3.249, 2,82, 628s; Dell XPS 12: 2.698, 2,64, kein Ergebnis).
Für unsere letzten beiden Leistungstests in dieser Sektion haben wir den 3DMark 11 im Akkubetrieb wiederholt – das Ergebnis bestätigte keine signifikanten Leistungsunterschiede (958 vs. 962 im Netzbetrieb). Abschließend zeigte der DPC Latency Checker keine Ausreißer, damit sollte es zu keinen Problemen beim Streamen von Videodateien oder Musik geben.
Prozessor
Das Folio 1040 G1 ist mit verschiedenen Prozessoren erhältlich, angefangen bei einem Intel Core i5-4200U (1,6 - 2,6/2,3 GHz Single-Core/Multi-Core) in unserem ersten Testgerät, bis hin zu der CPU, die wir jetzt untersuchen – genauer gesagt dem Intel Core i7-4650U. Letzterer ist ein Haswell-basierter Prozessor mit einem Grundtakt von 1,7 GHz, der via Turbo Boost auf bis zu 3,3 GHz (für einen Kern) bzw. 2,9 GHz (für zwei Kerne) erhöht werden kann. Mit einer TDP von 15 Watt ist er genauso sparsam wie seine anderen Haswell ULV-Brüder. Im Vergleich dazu kann der Vorgänger, das Folio 9470m, lediglich mit Ivy-Bridge-CPUs ausgestattet werden, bis hin zum High-End Core i7-3687U (2,1 GHz - 3,3/3,1 GHz) und einer TDP von 17 Watt.
Die Leistung des Core i7-4650U ist am besten mit dem zuvor erwähnten Core i7-3687U vergleichbar, obwohl der letztgenannte sogar höher getaktet ist. Der Vergleich mit den direkten Rivalen zeigt, dass das Folio 1040 G1 CPU-technisch sehr gut aufgestellt ist. 1,36/2,66 Punkte in Cinebench R11.5 (Single/Multi) sind dem Folio 1040 G1 (H5F62ET) (0,95/2,48 Punkte) und dem Folio 9470m (1,13/2,6 Punkte) überlegen. Das HP Zbook 14 hingegen – eine deutlich größere und schwere Alternative zum Folio 1040 mit einem i7-4600U und dedizierter Grafikkarte – liegt mit 1,45/2,95 Punkten rund 10 % vor dem Folio. Allerdings unterscheidet sich die CPU des Folio 1040 nur geringfügig, unter anderem im Hinblick auf die Nennfrequenz.
System Performance
Weiter geht es mit der allgemeinen Systemleistung. Das Folio 1040 G1 fühlt sich im Betrieb auf jeden Fall schnell an. Unsere synthetischen Benchmarks bestätigen diesen Eindruck mit 12.691 Punkten in PCMark Vantage bzw. 4.626 Punkten in PCMark 7. Damit übertrifft unser Testgerät sowohl das schlechter ausgestattete Folio 1040 G1 (H5F62ET) (PCMark 7: 4.005 Punkte) als auch das High-End Folio 9740m (4.168 Punkte) deutlich – wobei Unterscheide oberhalb von 4.000 Punkten grundsätzlich schwer auszumachen sind. Ein Grund für die hohe Leistung ist die ordentliche SSD, die wir uns im nächsten Abschnitt noch genauer ansehen werden.
PCMark Vantage Result | 12691 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4626 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Unser vorheriges Folio 1040 G1 Testgerät verfügte über eine 180-GB-SSD, wobei wir aufgrund des hohen Kaufpreises mit einer höheren Kapazität gerechnet hätten. Unser Wunsch wurde bei der F2R72UT-Konfiguration erfüllt, die mit einer 256 GB großen SanDisk X110 SSD (Model SD6SN1M-256G-100) ausgerüstet ist. Insgesamt handelt es sich um ein sehr schnelles Laufwerk mit Lesegeschwindigkeiten von über 400 MB/s und einer 4K-Leistung (Lesen/Schreiben), die den alltäglichen Betrieb deutlich beschleunigt. Das AS SSD-Resultat von 742 Punkten ist nicht ganz so hoch wie bei den schnellsten SSDs, dennoch ist es ein ordentliches Laufwerk. Im Vergleich lieferte die Intel SSDSCKGF180A4H im vorherigen Folio 1040 G1 712 Punkte, und die Intel SSD 520 SSDSC2BW180A3L im Folio 9470m 672 Punkte. Die Samsung SSD 840 Pro im HP ZBook 14 hingegen schafft astronomisch hohe 1.137 Punkte – im Alltag ist der Unterschied allerdings kaum zu spüren.
Der M.2-Steckplatz (und fast alle anderen Komponenten) unterhalb der Bodenplatte ist problemlos zugänglich, falls das Laufwerk ausgetauscht werden soll.
Grafikkarte
Der größte Leistungszuwachs des Core i7-4650U – zumindest auf dem Papier – ist die schnellere Intel HD Graphics 5000 (im Vergleich zur HD Graphics 4400 beim kleinere Folio 1040 und der alten HD Graphics 4000 im Folio 9470m). Der größte Unterschied zwischen der 4400 und der 5000 liegt in der doppelten Anzahl der Execution Units (40 vs. 20) und dem leicht gestiegenen Turbo Boost-Takt (1.100 MHz vs. 1.000 MHz). Wir gehen daher von einer deutlich gestiegen Leistung bei Spielen aus – und genau das bestätigen die 962 Punkte in 3DMark 11 (Folio 1040 G1 H5F62ET 814 Punkte) und 5.904 Punkte in 3DMark 06 (Folio 9470m 4.185 Punkte).
Allerdings fällt der Leistungszuwachs nicht so groß aus, wie wir das im Vorfeld erwartet haben. Tatsächlich fällt das Ergebnis des Folio 1040 G1 im Vergleich mit ähnlich ausgestatteten Notebooks sogar schlechter aus – manchmal nur ein wenig, aber in manchen Fällen auch deutlicher. Nehmen wir beispielsweise Cinebench R11.5 OpenGL 64 Bit: Das Folio 1040 schafft 15,01 fps, das Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A7-002DGE ist 20 % schneller (18,67 fps) und das Dell XPS 12 25% schneller (20 fps). Oder 3DMark 11-GPU, wo die 859 Punkte des Folio 1040 erneut vom Dell XPS 12 (909) und dem ThinkPad X1 Carbon (949) überboten werden, ganz zu schweigen von den MacBook Air 11 Zoll- und 13 Zoll-Modellen, die jeweils mehr als 1.000 Punkte erreichen. Wir vermuten, dass es sich hier um Throttling handelt (oder zumindest einen deutlich geringeren Turbo Boost). Wir sehen uns das Problem nach den Sektionen Geräuschemissionen und Temperatur an.
Vorher führen wir allerdings noch den einzigen Spielebenchmark für dieses Business-Notebook durch: Selbst nach mehreren Versuchen mit verschiedenen Treiberversionen, inklusive dem Treiber in den Spezifikationen (9.18.10.3324), und einem externen Monitor, gelang es uns nicht, die 720p-Auflösung einzustellen. Deshalb führen wir auch keine Ergebnisse für die zugehörigen Benchmark-Voreinstellungen auf.
3DMark 03 Standard | 15752 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 9903 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 5904 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4054 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 962 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Diablo III (2012) | 58 | 19 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das HP Folio ist stets ein sehr ruhiger Begleiter. Im Leerlauf konnten wir maximal 28 dB(A) messen (Minimal, Mittel, Maximal), und bei maximaler Auslastung lediglich 37 dB(A). Es ist daher schwer das Notebook bei einigen Umgebungsgeräuschen überhaupt zu hören. Mit der leisen Tastatur und dem tastenlosen ForcePad ist es wahrlich ein fast unhörbares Notebook – zumindest für ein aktiv gekühltes Gerät.
Wir wollen aber erwähnen, dass der Lüfter unseres Testgerätes ein seltsames Klackgeräusch produzierte, wenn das Notebook auf der Seite stand. Es scheint sich aber nicht um ein generelles Problem des Folio 1040 zu handeln, vielmehr dürfte es eine Eigenart unseres Gerätes sein.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28 / 28.1 / 28.2 dB(A) |
Last |
| 36.1 / 37 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei maximaler Auslastung erreicht das Folio 1040 bis zu 45,6 °C an der Unterseite und ist damit auf jeden Fall unangenehm auf dem Schoß. Allerdings werden diese Werte nur im hinteren Bereich erreicht, wobei sich der Rest des Notebooks (inklusive der unteren Vorderseite sowie der gesamten Baseunit) bei lauwarmen 35 °C einpendelt. Im Leerlauf ist natürlich alles im grünen Bereich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-6.3 °C).
Stresstest
Unser Stresstest verwendet Prime95 und FurMark, um Auslastung für die CPU/GPU zu simulieren und das Verhalten des Gerätes anhand des Prozessortaktes, der Temperatur sowie der TDP zu beurteilen. Im Fall des Folio 1040 haben wir aufgrund der geringen GPU-Benchmark-Ergebnisse Throttling vermutet. Jetzt haben wir die Möglichkeit, diese Vermutungen genauer zu untersuchen.
Bei der Auslastung der CPU fällt der Prozessortakt unmittelbar auf 2,2-2,3 GHz, was oberhalb der Nennfrequenz des Core i7-4650U (1,7 GHz), allerdings auch deutlich unterhalb der maximalen Turbo-Frequenz von 2,9 GHz für zwei aktive Prozessorkerne liegt. Trotzdem kann das noch nicht als Throttling bezeichnet werden, der Prozessor ist einfach nicht in der Lage, seinen maximalen Turbo Boost aufrechtzuerhalten.
Als nächstes belasten wir die GPU: Der Takt fällt sofort auf 450 MHz und bleibt im weiteren Verlauf des Tests konstant. Auch hier handelt es sich technisch gesehen noch nicht um Throttling, auch wenn der Takt weit von den maximalen 1.100 MHz entfernt ist.
Abschließend belasten wir sowohl die CPU als auch die GPU. Unmittelbar kommt es zu konstantem Throttling der CPU auf lediglich 800 MHz, während der GPU-Takt auf 350 - 400 MHz fällt. Diese Werte liegen deutlich unter dem maximalen Potenzial des Core i7-4650U, was natürlich sehr enttäuschend ist.
In Folge bleiben die Maximaltemperaturen bei vergleichsweise geringen 60 °C, daher sollte thermisches Throttling nicht das Problem sein (eher durch die Firmware oder TDP-Limitierung).
Lautsprecher
Die Lautsprecher des Folio 1040 klingen nicht wirklich besonders gut, egal ob man die beiliegende Dolby DTS-Software aktiviert oder nicht. Die maximale Lautstärke reicht kaum aus, um einen mittelgroßen Raum zu beschallen, und die Soundqualität ist vorhersehbar blechern und recht dumpf. Für Sprache reicht die Qualität aus, aber für alles andere sollte man nach Möglichkeit Kopfhörer verwenden.
Akkulaufzeit
Bei minimaler Last (minimale Helligkeit, Energiesparmodus, WLAN deaktiviert) erreicht das Notebook eine absolut anständige Laufzeit von 11 Stunden und 22 Minuten, was rund eineinhalb Stunden über dem zuvor getesteten i5-Modell liegt. In dem anderen Extremszenario, der maximalen Auslastung (maximale Helligkeit, Höchstleistungsmodus, WLAN aktiviert, Battery Eater Pro Classic Test), muss das Gerät schon nach 1 Stunde und 33 Minuten zurück an die Steckdose, eine ganze Stunde früher als das i5-Modell.
Unser WLAN-Test ist realistischer und verwendet ein Skript bei einer Helligkeit von 150 cd/m², um das Surfen im Internet zu simulieren. Mit diesen Einstellungen hält das Folio 1040 6 Stunden und 10 Minuten durch. Das ist nicht schlecht, allerdings deutlich unterhalb einiger Rivalen in dieser Kategorie, beispielsweise dem ThinkPad X1 Carbon, welches beinahe 8 Stunden lief.
Fazit
Wie lautet also unser Fazit? Das Folio 1040 ist ein Premium Business-Notebook mit einem hohen Kaufpreis (1.979 US-Dollar zum Zeitpunkt dieses Tests) und nur einigen kleinen Nachteilen. Im Vergleich mit dem internationalen Folio G1, welches wir letzten Monat getestet haben, kann uns dieses Modell mit einem besseren (exzellenten) 1080p-Display (gute Helligkeit, Kontrast und Farben) sowie einem stärkeren Prozessor mit besserer integrierter GPU, mehr RAM und mehr Festplattenkapazität überzeugen – alles für einen geringeren Preis. Es ist außerdem leiser, kühler und mobiler als das ZBook 14. Falls Sie also nicht auf die schnelle dedizierte Grafikkarte angewiesen sind, ist das Folio G1 vermutlich die bessere Wahl.
Wie schlägt es sich gegen seinen Vorgänger, das Folio 9470m? Kurz gesagt, es bietet bessere Optionen für den Bildschirm (1080p vs. 900p), bessere/neuere CPUs und integrierte GPUs (Haswell vs. Ivy-Bridge), 7 % weniger Gewicht und ein 16 % dünneres Gehäuse. Das einzige Problem: Man verliert einen USB-Anschluss (das Folio 1040 G1 hat lediglich zwei), und die dedizierten Maustasten wurden durch ein so genanntes ForcePad ersetzt – welches leider keinerlei haptische Rückmeldung bietet und sicherlich viele Nutzer stören wird, zumindest bis man sich an die Funktionsweise gewöhnt hat.
Abgesehen davon gibt es auch ein Problem mit der eingeschränkten Turbo-Boost-Leistung (wie wir bei unserem Stresstest herausgefunden haben), nichtsdestotrotz ist das Gerät immer noch flink und schnell genug für die meisten alltäglichen Aufgaben. Für noch mehr Leistung muss man sich nach einem größeren und weniger eleganten Gerät umsehen.
Alles in allem ist das Folio 1040 G1 (F2R72UT) eine solide Wahl für mobile Geschäftsleute, die Wert auf ein gut aussehendes Gerät legen.