Test Toshiba Satego X200 Notebook
Master Shogun. Gaming Enthusiasten werden sich sicher noch an Toshibas Satellite P100 Serie erinnern können die vor mittlerweile über einem Jahr mit Geforce 7900 GS Grafik begeisterte. Nun landet Toshiba mit dem Satego X200 abermals einen Volltreffer im Bereich Gaming. Das X200 bietet mit der Geforce 8700M GT neueste Grafikhardware und bietet damit ordentlich Leistung. Obendrein gibt’s noch ein feines Harman/Kardon Soundsystem und eine zweite Festplatte als kleinen Bonus dazu.
Wie es sich für ein Gaming Gerät gehört, bietet das Toshiba Satego X200 die passende Kulisse um auch als solches identifiziert zu werden. Materialeinlagen mit spiegelnder Lackschicht, leicht rötlich hinter der Abdeckung hervorschimmernde Lautsprecher und die obligate LED Beleuchtung lassen keinen Zweifel an der Positionierung dieses Gerätes.
Anderes als bei diversen Klassenkonkurrenten ging man aber bei Toshiba sehr dezent ans Werk und schaffte es dadurch eine sehr angenehme, durchaus auffällige aber niemals aufdringliche Hülle zu entwerfen. Speziell der Einsatz der LED Beleuchtung fällt sehr zurückhaltend aus, was dem Auftreten des Sategos aber nicht schadet.
Überfliegt man schnell die Specs des Notebooks, dann bleibt man eventuell mal bei der angegebenen Bauhöhe des Gerätes hängen. 52mm sind dort zu lesen, unglaublich, denn auf den ersten Blick wirkt das X200 nicht wirklich so plump. Durch ein geschicktes Verjüngen der Baseunit zur Vorderkante und auch den Seitenkanten hin, hat man es geschafft, trotz immenser Bauhöhe, dem Gerät eine schöne Linie zu verpassen.
Bei diesen Gehäuseabmessungen überrascht es auch wenig, dass das Chassis auch hinsichtlich Verwindungssteifigkeit und Druckresistenz sehr gut abschneidet. Ein mögliches Knarren beim Hantieren mit dem Gerät konnten wir nicht feststellen.
Etwas ungewohnt bei Notebooks dieser Größenordnung ist das zentrale Scharnier, welches noch dazu verkehrt herum angeschlagen ist. Abgesehen von der Tatsache, das beim Testgerät ein deutliches mögliches Wippen des Bildschirmes festzustellen war, ergeben sich durch diese Konstruktion einige weitere Nachteile.
Zum einen war etwa schon bei der kurzen Testphase auffällig, dass sich im Winkel zwischen Display und Scharnier jede Menge Schmutz und Staub ansammelt. Dieser Bereich eignet sich auch hervorragend als Stiftablage, aber Vorsicht: Vergisst man diesen zu entfernen bevor man das Display schließt, dann ist es vermutlich um den Bildschirm geschehen und der verständliche Tränenausbruch wird nicht lange auf sich warten lassen.
Ein wichtiger Punkt bei einem DTR Gerät ist die Anschlussausstattung und deren Aufteilung, speziell, wenn das gerät wie auch das Toshiba Satego X200 über keinen Docking Port verfügt. Das Display spielt auch in dieser Hinsicht eine entscheidende Rolle, da der verwendete Klappmechanismus ein Ausweichen aller Anschlüsse an die Seiten des Gerätes bedingt.
Leider wandern in diesem Bereich die angebotenen Ports nochmals weiter nach vorne, weil die hinteren Bereiche für Lüftungsöffnungen und das DVD Laufwerk verwendet werden.
So kommt es, dass an den vorderen Eckbereichen alle der insgesamt 6 USB Port liegen, und ebenso LAN, Firewire und HDMI Port hier zu finden sind. Die Audio Ports (Audio In, S/PDIF, Micro, Headph.) sind sogar an die Vorderkante gerückt.
Je nach Belegung der Ports kann dies zu einer äußerst unangenehmen Situation für den Benutzer aufgrund zahlreicher Stecker und Kabel rund um das Gerät führen.
Ähnlich großzügig wie bei dem Gehäuse ist man bei Toshiba auch in Bezug auf die Eingabegeräte vorgegangen. An der Oberseite der Baseunit findet man eine übersichtliche Tastatur mit separatem Nummernblock und Zusatztastenleiste oberhalb der Tastatur.
Sämtliche Tasten bieten eine angenehme Größe. Auch die Aufteilung, sprich das Tastenlayout ist sehr großzügig, mit deutlich abgesetzten Tastengruppen, ausgefallen. Sehr interessant ist die Oberfläche der in Silber gehaltenen Tastatur. Diese wirkt leicht aufgeraut und fühlt sich bei der Bedienung beinahe keramisch an.
Der so transportierte hochwertige Eindruck kann durch das Druckgefühl der Tasten nicht ganz gehalten werden. Diese geben sich beim Drücken etwas wackelig mit einem sehr deutlichen Druckpunkt. Auch die leicht klappernde Geräuschkulisse und der „hohle“ Klang beim harten Anschlag einer einzelnen Taste ist wohl eher Geschmackssache.
Das Touchpad, angeordnet mittig unter der Tastatur, also aufgrund des zusätzlichen Nummernblocks eher in linken Bereich der Baseunit, bietet nicht nur gute Gleiteigenschaften und angenehm zu bedienende Tasten. Durch drücken eines Symbols im rechten oberen Bereich des Pads werden visualisiert durch eine blaue Beleuchtung einige weitere Symbole direkt am Pad aktiviert, mit denen dann verschiedene Aktionen gestartete werden können.
Interessant in diesem Zusammenhang ist vielleicht auch noch Toshibas aktuelle FN Visualisierung. Bei drücken der FN Taste schiebt sich vom oberen Displayrand eine Grafikleiste nach unten, auf jener dann auch mit Hilfe der Maus die jeweiligen Funktionen geregelt bzw. aktiviert werden können. Leider läuft das Ganze etwas schleppend ab, sodass man doch mit der direkten FN+Taste Kombination besser bedient ist.
Das Toshiba Satego X200 bietet einen 17 Zoll Bildschirm im WXGA+ Format (1440x900 Pixel) mit TruBrite Display, was soviel wie spiegelnde Oberfläche bedeutet. In Anbetracht der Oberfläche eines 17 Zollers scheint die gebotene Auflösung beinahe etwas gering, ist aber grundsätzlich als akzeptabel zu bezeichnen.
Die maximale Helligkeit des Displays betrug im Test 210.8 cd/m² im zentralen Bereich des Displays. Außerdem war ein nicht zu vernachlässigender Abfall der Displayhelligkeit im Bereich der unteren Ecken festzustellen. Dies bedingt einen deutlich unterdurchschnittlichen Ausleuchtungswert von lediglich 64.8%. In den besagten Eckbereichen war bei sehr hellen Bilddarstellungen auch eine leichte wenn auch insgesamt eher unerhebliche Verschattung festzustellen.
|
Ausleuchtung: 65 %
Kontrast: 234:1 (Schwarzwert: 0.9 cd/m²)
Die minimale Helligkeit (Schwarzwert) des Displays konnte mit 0.9 cd/m² festgestellt werden. Dies ergibt einen maximal möglichen Kontrast von annehmbaren 234:1. Auffälligkeiten hinsichtlich Reaktionsgeschwindigkeit konnten keine festgestellt werden.
Im Freien wird das 17 Zoll DTR vermutlich ohnehin wenig bis überhaupt nicht eingesetzt werden, und das ist auch besser so, denn das spiegelnde Display würde eine Verwendung bei Hellen Outdoor Umgebungslichtverhältnissen sehr erschweren bzw. unmöglich machen.
Für ein DTR Gerät durchaus wieder interessant erscheit die Blickwinkelstabilität des Gerätes. Diese fällt im horizontalen Bereich ganz gut aus, wird jedoch von auftretenden Spiegelungen beeinträchtigt. Im vertikalen Sichtbereich kommt es außerhalb eines akzeptablen Arbeitsbereiches zu rasch auftretenden Verschattungen und einem Überstrahlen des Displays. Auch hier können Reflexionen bei flacher werdenden Blickwinkeln störend wirken.
Video der Einsichtsbereiche des Displays
Vermutlich einer der interessantesten Aspekte eines ordentlichen Gaming Notebooks ist der Punkt Leistung und Performance. Anders als andere Hersteller, die bereits Geräte mit 8600M GT Grafik als Gaminggeräte verkaufen, hat man bei Toshiba geduldig den Launch der 8700M GT Serie abgewartet, da man sich hier nochmals einen ordentlichen Leistungssprung im Gegensatz zur 8600er Serie erwartete.
Das Toshiba Satego X200 wird aktuell mit einer T7300 Core 2 Duo CPU ausgeliefert zu der sich insgesamt 2GB Arbeitsspeicher, 2 Festplatten mit insgesamt 240GB Speicherkapazität (120+120GB) und letztlich eine NVIDIA Geforce 8700M GT Grafikkarte gesellen.
Bei dieser Konfiguration gilt natürlich insbesondere der verbauten topmodernen Grafikkarte ein besonderes Augenmerk. Die Geforce 8700M GT Grafikkarte verfügt im Gerät über 256MB DDR3 Video Speicher, der wie bereits bei 8600M GT Modellen zu sehen war, durch sehr gute Performance bemerkbar macht. Die Taktung der GPU bzw. des Videospeichers betrug 625/700 MHz.
Im Vergleich zur Quadro NVS 320M Grafikkarte wie wir sie vor kurzem im HP Compaq 8710p Notebook getestet hatten und mit vergleichbaren Benchmarkergebnissen ebenso zur 8700M Serie gehört, zeigt die 8700M GT hier eine Steigerung des GPU Taktes um 50 MHz. Die Quadro NVS wurde also offenbar zugunsten einer geringeren Leistungsaufnahme und geringeren Emissionen sowie einem insgesamt erhöhten Stabilitätsanspruches etwas heruntergetaktet.
Im Benchmarktest zeigt die NVIDIA Geforce 8700M GT Grafikkarte hervorragende Ergebnisse. Sie setzt sich im 3D Mark Test deutlich vor alle bisher getesteten Modelle mit Ausnahme von SLI Lösungen.
Interessanterweise gilt dies aber nur für den klassischen 3DMark Benchmarktest. Im praktischen Test zeigt sich dann nämlich ein etwas anderes Bild. So liegt die Grafikkarte im Doom 3 Timedemo Benchmarktest bei Detailstufe Ultra lediglich auf dem Niveau einer Geforce 7600 und wird von der Geforce 9700GS sogar deutlich überholt. Ganz zu schweigen von der Geforce 7950GTX Grafikkarte die hier in etwa die doppelte Framerate der 8700M GT zustande bringt. Im FEAR Benchmarktest kann man in etwa das selbe Ergebnis beobachten.
Bei aktuellen Spielen ohne DirectX 10 Unterstützung kann man also immer noch getrost auf die neue Grafikkarten Generation verzichten. Was helfen dem ambitionierten Gamer gute 3D Mark Ergebnisse, wenn die Spieleperformance nicht den Erwartungen entspricht?
Interessant könnte es dann natürlich noch bei kommenden DirectX 10 Titeln werden, wo auf ein besseres Abschneiden der neuen 8000er Serie zu hoffen ist. Im Lost Planet (DX10 Support) Performance Test erreichte das Satego X200 durchschnittlich 15fps. Wir sind gespannt auf den Vergleich mit weiteren Grafikkarten.
Nähere Informationen zur Grafikkarte finden Sie hier bzw. in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten. Detailinformationen zur Core 2 Duo CPU finden Sie hier.
Besuchen Sie auch unsere Benchmarkliste mobiler Prozessoren bzw. die Benchmarkliste mobiler Grafikkarten, um das Gerät mit anderen Konfigurationen zu vergleichen.
3DMark 2001SE Standard | 24971 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 13601 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 8904 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 4802 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 5232 Punkte | |
Hilfe |
Command and Conquer III | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1440x900 | high | 30 fps | |
1280x800 | high | 30 fps | |
1024x768 | high | 30 fps | |
800x600 | high | 30 fps |
Weitere Benchmarkergebnisse:
Supreme Commander
[Test bei Skirmish 1 vs 1 auf einer kleinen Map, durchschnittliche Bildrate]
- Auflösung 1024x768, Detail Presets auf "high" - 30 fps im Gameplay - gut spielbar.
- Auflösung 1280x800, Detail Presets auf "high" - 25 fps im Gameplay - gut spielbar.
- Auflösung 1440x900, Detail Presets auf "high" - 20 fps im gameplay - noch einigermaßen gut spielbar.
Lautstärke
Trotz der guten gebotenen Leistung halten sich die Emissionen, allen voran die Lautstärke des Gerätes sehr im Grenzen. Im Idle Betrieb bleibt das Toshiba Satego X200 sehr leise und bleibt mit einer Lautstärke von 35.4 dB auf einem sehr angenehmen Geräuschniveau.
Unter Last wird der Lüfter dann verständlicherweise etwas lauter und läuft dann gut hörbar mit einer Lautstärke von etwa 39.7 dB bzw. zeitweise mit Spitzen von bis zu 42.8 dB.
Insgesamt kann das Satego X200 als leises Gerät bezeichnet werden, welches zu keinem Zeitpunkt störend ist, und selbst im Gameplay überraschend zurückhaltend agiert.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35.4 / 35.4 / 35.4 dB(A) |
HDD |
| 36.7 dB(A) |
DVD |
| 36.8 / dB(A) |
Last |
| 39.7 / 42.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Selbiges wie bei der Lautstärke gilt auch für die Oberflächentemperatur des Gerätes. Weder an der Ober- noch an der Unterseite konnten selbst nach längeren Spielesessions auffällige Temperaturen gemessen werden. Maximalwerte von gerade einmal 31.8 °C an der Oberseite bzw. 36.2 °C an der Unterseite erinnern eher an die Messwerte eines knapp ausgestatteten Office Gerätes…
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-1.7 °C).
Lautsprecher
Endlich hatten wir wieder einmal ein Gerät am Prüfstand, dessen Soundsystem auch wirklich zum Musikhören einlud. Oberhalb der Tastatur sind links und rechts optisch sehr eindrucksvoll gestaltete Boxen angeordnet. Insgesamt vier Harman/Kardon Speaker werden hier an der Oberseite angeboten.
Zusätzlich ist an der Unterseite ein Subwoofer eingelassen, der mit seinen voluminösen Tönen die Boxen an der Oberseite effektiv unterstützt. Das Ergebniss kann sich sehen lassen. Klangfülle, Qualität und Lautstärke überzeugen.
Lediglich ein Kritikpunkt sollte hier noch angemerkt werden: Die Speaker liegen hinter einer großzügig gelochten Abdeckung die nicht ohne weiteres abgenommen werden kann. Wie mit der Zeit unvermeidlich eindringende Schmutzpartikel wieder von den Membranen gefischt werden sollen, das ist uns ein Rätsel…
Ausgestattet mit einem großen aber voll integrierten (und nur mit langen beigefesten Fingernägel entfernbaren) 6000 mAh Akku (64.8 Wh) hofft das Satego auch auf gute Akkulaufzeiten.
Klarerweise ist diese bei einem DTR Gerät von dieser Größe eher sekundär, um der Definition Notebook gerecht zu werden wird aber trotzdem nicht darauf verzichtet.
Die gemessenen Laufzeiten reichen von knapp über einer Stunde unter Last bis hin zu etwa 4 Stunden bei minimalem Energiebedarf. Dabei handelt es sich um übliche Laufzeiten, die auch bei einem DTR Gerät ganz passable Figur machen.
Wie sieht eigentlich das perfekte Gaming Notebook aus? Schickes Gehäuse, robuste Eingabegeräte, gutes Display und Leistung ohne Ende? Schon mal nicht so schlecht. Das Toshiba Satego X200 erfüllt zumindest schon den Großteil dieser Aspekte.
Das Gehäuse ist zwar relativ wuchtig, insgesamt aber schön und stylisch gestaltet. Auch die Verarbeitung und Robustheit des Chassis können sich sehen lassen. Die Eingabegeräte bieten Platz und Übersicht, müssen sich bei längerer intensiven Benutzung allerdings noch bewehren.
Hinsichtlich Display bietet das Satego X200 einen 17 Zöller mit spiegelndem Display und WXGA+ Auflösung. Für den Preis ein faires Angebot, wenn auch teils etwas höhere Auflösungen wünschenswert wären. Das spiegelnde Display ist eine Mode Erscheinung um die man speziell bei Gaminggeräten kaum herum kommt.
Die Leistung stimmt. Die Benchmarkergebnisse sind erstklassig, wenn auch die praktischen Spieletests nicht ganz so überzeugen konnten. Möglicherweise (hoffentlich) kann die Geforce 8700M GT ihre Trümpfe erst bei den neuen DX 10 Games voll ausspielen, den bei aktuellen DX9 Games bleibt sie deutlich hinter 7950 GTX und vergleichbaren.
Überraschend gering fiel im Test sowohl die Lautstärke als auch die Oberflächentemperatur des Gerätes aus. In Anbetracht der gebotenen Leistung ist dies dem Gerät besonders hoch anzurechnen. Der gebote Sound hingegen überzeugt mit Harman/Kardon Speakern und extra Subwoofer.
Letztlich fällt sogar die Akkulaufzeit einigermaßen brauchbar aus, was jedoch nicht wirklich ein Entscheidungsgrund beim Kauf eines Desktop Replacement Gerätes sein sollte.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können Sie hier in unserem Forum diskutieren.