Test Dell Inspiron 1720 Notebook
Stummer Schrei nach Leistung... Endlich ist es soweit! Nach andauernden Lieferproblemen haben wir nun endlich ein Dell Inspiron 1720 zur Verfügung gestellt bekommen. Der große Bruder des Dell Inspiron 1520 bietet vorerst "lediglich" Geforce 8600M GT Grafikpower wobei das bullige Gehäuse und die großzügig dimensionierten Lüfter schon nach den richtig dicken Gaming Grafikkarten lechzen...
Eines hat sich offenbar auch bei den neuen Inspiron Geräten im Vergleich zu den alten nicht verändert: Das Notebook besitzt nach wie vor stattliche Abmessungen und ein ebenso stolzes Gewicht.
Beim Design hat man sozusagen das ehemalige Inspiron 9400 leicht "in Form geschliffen". Damit wirkt das mächtige Gehäuse etwas eleganter und schneidiger als beim Vorgänger. Vor allem die Abrundung an der Vorderkante macht sich nicht nur gestalterisch gut, sie trägt auch zur Ergonomie und zum Schreibkomfort bei.
Ansonsten ist die Gestaltung des Dell 1720 sehr schlicht ausgefallen. Da die gesamte Oberseite inklusive Tastatur in Silber gehalten ist, versprüht das Gerät beinahe eine Spur von Eleganz sofern man bei einem "Lastwagen" wie dem Inspiron 1720 überhaupt von einer solchen sprechen kann.
Erstklassig fällt beim Inspiron 1720 die wirklich sehenswerte Steifigkeit und Robustheit des Gehäuses aus. Wo man auch versucht zu drücken oder zu biegen, das Gehäuse hält tapfer dagegen. Kein Wunder, besteht doch etwa die Gehäusewanne aus hochwertigem Aluminium.
Lediglich ein Punkt lässt hinsichtlich Stabilität etwas Kritik zu: Die Displayscharniere. Zwar sind sie relativ groß und stabil ausgeführt, beim Justieren des Display Öffnungswinkels fällt aber ein leichtes mögliches Wippen des Bildschirmes auf.
Das Display verfügt über einen Doppelhakenverschluss, der den Bildschirm im geschlossenen Zustand fixiert. Ein leichtes mögliches Wackeln in dieser Position kann dieser aber nicht verhindern. Schön wäre gewesen, wenn der Haken nicht nur eine metallene Farbe abbekommen hätte, sondern auch wirklich materialecht gefertigt worden wäre. Dies hätte das robuste Image des 1720 nochmals unterstrichen.
Noch ein Punkt hinsichtlich Verschluss: Der Schieber an der Vorderkante des Displays ist zwar schön geformt und verchromt, hinsichtlich der Bedienbarkeit kann dieser aber nicht punkten. Selbst der leichtgängige Federzug der Verschlussmechanik bietet schon genug Widerstand damit man mit dem Finger vom Schieber abgleitet. Erst der Einsatz hoffentlich vorhandener Fingernägel vermag den Schieber zu bewegen.
Nun zu unserem letzten Punkt betreffend Gehäuse, der Anschlussausstattung. Etwas konträr zum Dell Inspiron 9400 bietet das 1720 die Anschlüsse eher an den Seiten bzw. an den hinteren Eckbereichen an. Hier findet man insgesamt 5 USB 2.0 Ports, Firewire und einen S-Video bzw. VGA Port. Eher im vorderen Bereich an den Seiten findet man zusätzlich noch einen ExpressCard Slot und die beiden Audioports.
Bedenkt man, dass es sich beim 1720 um ein stattliches Desktop Replacement Gerät, ohne Docking Möglichkeit handelt, so stellt sich die doch Frage nach dem Verbleiben von digitalen Bild Ausgängen in Form eines DVI bzw. HDMI Anschlusses…
Die silberfarbene Tastatur sieht nicht nur gut aus, sie lässt sich auch sehr angenehm bedienen. Die Tasten wirken nicht allzu dicht gedrängt, und das obwohl ein zusätzlicher Nummernblock am Gerät Platz finden musste. Dies ist sicher ein wesentliches Plus gegenüber der 9400er Serie.
Das Tippgefühl der einzelnen, gut dimensionierten Tasten ist als sehr angenehm zu beschreiben. Etwas gewöhnungsbedürftig ist unter Umständen die leicht dezentrale Position der Tastatur, die aufgrund des Nummernblocks etwas nach links rückt. Selbiges gilt auch für das Touchpad.
Hier sind wir auch schon beim nächsten Kritikpunkt. Das Touchpad fiel oftmals durch sein störrisches Verhalten auf. Hin und wieder wollte der Zeiger einfach nicht dorthin wohin er eigentlich sollte. Ob dies nun ein Hardwareproblem oder eher der Software, möglicherweise sogar Windows Vista zu verdanken ist, dass bleibt offen.
Die Oberfläche des Pads überzeugt jedenfalls durch gute Gleiteigenschaften, und auch die beiden Tasten fallen durch ihr gutes Druckgefühl auf.
Eine Reihe von Zusatztasten, sprich Tasten für die Lautstärkeregelung und andere zur Steuerung von Mediaplayer Funktionen, sind an der abgerundeten Vorderkante formschön eingelassen und werden bei Bedienung mit blauen LEDs beleuchtet.
In dem von uns getesteten Produktsample des Inspiron 1720 fand ein 17 Zoll 1440x900 WXGA+ "TrueLife" Displaypanel Verwendung. Insgesamt kann man dieser Displayvariante nur bedingt eine Empfehlung aussprechen. Schon alleine die Auflösung wirkt auf der Fläche eines 17 Zöllers etwas plump und unübersichtlich.
Glücklicherweise wird für das Inspiron 1720 auch ein WUXGA "Ultrasharp" Display mit einer Auflösung von 1920x1200 angeboten (wie auch das WXGA+ Panel spiegelnd), welches dann ein deutliches Plus an Übersicht bietet. Möglicherweise handelt es sich dabei sogar um jenes Panel wie es bereits im Dell Inspiron 9400 eingesetzt wurde, und welches in unseren Tests durchaus passabel abschnitt.
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Ausleuchtung: 81 %
Kontrast: 464:1 (Schwarzwert: 0.6 cd/m²)
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Ausleuchtung: 64 %
Kontrast: 277:1 (Schwarzwert: 0.7 cd/m²)
Die maximal gemessene Helligkeit des verbauten WXGA+ Displays betrug im Test 194.1 cd/m² im zentralen Bereich des Bildschirmes. Aufgrund des starken Helligkeitsabfalls in den unteren Eckbereichen (lediglich 124.2 cd/m²) erreicht das Display eine Ausleuchtung von nur schwachen 64.0%.
Die durchschnittliche Helligkeit des WXGA+ Displays von nur 155.6 cd/m² enttarnt den Maximalwert als Ausreißer nach oben. Die minimale Helligkeit von 0.7 cd/m² bedingt unter Berücksichtigung der maximalen Helligkeit einen maximal möglichen Kontrast von annehmbaren 277:1.
Die Verwendung des Dell Inspiron 1720 im Freien ist vor allem aufgrund der stark spiegelnden Oberfläche, die bei besonders hellen Umgebungslichtverhältnissen sehr starke Reflexionen verursacht, sehr eingeschränkt.
Die Blickwinkelstabilität des Displays ist zwar in Richtung beider Achsen als ausreichend zu beschreiben, jedoch kommt es speziell im vertikalen Bereich schon bei weniger starken Abweichungen zu starken Bildveränderungen die insbesondere bei der Betrachtung von oben bis zur völligen Unkenntlichkeit des Bildes reichen. Im horizontalen Bereich ist bei flacheren Blickwinkeln mit auftretenden Spiegelungen zu rechnen.
Wie vermutlich allen Inspiron Fans noch bekannt ist, war ein wesentlicher Grund der für den Kauf eines 9400 stand, die gute Leistung des Gerätes. Zuletzt war das Gerät mit Grafikkarten bis hin zur immer noch erstklassigen Geforce 7950 GTX erhältlich. Damit stand auch jederzeit ausreichend Power für aktuelle Games zur Verfügung.
Das Dell Inspiron 1720 bietet in der von uns getesteten Konfiguration die, wir behaupten jetzt mal "vorläufige", Top Ausstattung mit einer NVIDIA Geforce 8600M GT. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass diese aktuelle Grafiklösung nicht nur hinsichtlich Benchmarkergebnissen, sondern auch in Bezug auf die praktisch getestete Performance nur auf dem Niveau einer Geforce 7900GS oder sogar deutlich darunter liegt.
Die NVIDIA Geforce 8600M GT wird zur Zeit schon in vielen 15 Zoll Geräten verbaut, und erreichte ihre bisher beste von uns gemessene Leistung im Asus G1S, was auf die dort verbauten GDDR3 Speichermodule und eine möglicherweise höhere Taktung zurückzuführen ist. Im Dell 1720 finden DDR2 VRAM Anwendung womit dann auch nur durchschnittliche Ergebnisse einzufahren sind.
Insgesamt kann dem Dell Inspiron in der getesteten Ausstattung eine passable Spieleperformance zugestanden werden. Aktuelle Games sind durchaus spielbar, Bei Auflösung und Details muss jedoch je nach gewünschter Performance zurückgesteckt werden.
Insgeheim gehen wir davon aus, dass auch für das Dell Inspiron 1720 noch stärkere Grafikkarten verfügbar werden sollten. So wäre etwa die bald erscheinende Geforce 8700 ein möglicher Kandidat, der das Leistungsspektrum des 1720 gehörig erweitern könnte.
Vielleicht noch ein paar Worte zur restlichen Ausstattung: Das Testsample wies insgesamt zwei Gig Arbeitsspeicher auf, die jedoch auf 2 Module zu je 1024MB aufgeteilt sind. Das Upgrade auf maximal 4GB Speicher schlägt sich dann mit aktuell stolzen 392,70.- Euro zu Buche.
Außerdem war eine 160GB Harddisk mit 5400 U/min verbaut die jedoch durch etwas langsame Zugriffszeiten auffiel. Das Gehäuse des Dell 1720 bietet Platz für insgesamt 2 Festplatten die mit derzeit maximal 2x250GB richtig viel Platz für deine Daten bieten.
Ach ja, beinahe wäre eines vergessen worden: Das 1720 verfügte in dieser Ausstattung über eine T7100 CPU mit 1.8 GHz. Upgrades bis hin zur T7700 CPU mit 2.4 GHz sind natürlich gegen das nötige Kleingeld möglich.
Nähere Informationen zur Grafikkarte finden Sie hier bzw. in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten. Detailinformationen zur Core 2 Duo CPU finden Sie hier.
Besuchen Sie auch unsere Benchmarkliste mobiler Prozessoren bzw. die Benchmarkliste mobiler Grafikkarten, um das Gerät mit anderen Konfigurationen zu vergleichen.
3DMark 2001SE Standard | 18265 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 8722 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 5319 Punkte | |
3DMark 06 Score Unknown Setting | 3213 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 4660 Punkte | |
Hilfe |
Weitere Benchmarkergebnisse:
Supreme Commander
[Test bei Skirmish 1 vs 1 auf einer kleinen Map]
- Auflösung 1024x768, Detail Presets auf "high" - 15-27fps, mit etwa 25 fps im Gameplay gut spielbar.
- Auflösung 1280x800, Detail Presets auf "high" - 10-21fps, mit etwa 20 fps im Gameplay noch einigermaßen spielbar.
- Auflösung 1440x900, Detail Presets auf "high" - 9-16fps, mit knapp unter 15 fps im gameplay nur noch schlecht spielbar.
Command an Conquer III
[Test bei Gefecht 1 vs 1 auf einer kleinen Map]
- Auflösung 1024x768, Presets auf "high", AA off - 21-27fps, gut spielbar.
- Auflösung 1280x800, Presets auf "high", AA off - 18-22fps, spielbar.
- Auflösung 1440x900, Presets auf "high", AA off - 18-20fps, noch einigermaßen gut spielbar, ruckeln beim scrollen auffällig.
Beide Games auch in der jeweils höchsten angeführten Auflösung spielbar, Leistungseinbußen werden aber bereits erkennbar. Spätestens bei großen Multiplayer Schlachten wird man aber vermutlich bei den Anforderungen zurückschrauben müssen.
Lautstärke
Bei der Beobachtung der Geräuschkulisse wird die "Untermotorisierung" des Inspiron 1720 dann so richtig offensichtlich. Egal welches Profil man wählt, auch unter "Höchstleistung" bleibt das Gerät im Idle Betrieb kaum hörbar.
Selbst unter Last wartet man dann vergeblich darauf, dass der große Lüfter an der Unterseite des Gerätes mal so richtig Gas gibt. Davon jedoch keine Spur, denn mit maximal gemessenen 36.7 dB fällt auch der Lautstärkewert unter Last schon beinahe lächerlich aus.
Offenbar ist das Gerät bereits mit einem Kühlsystem ausgestattet, dessen Leistungsfähigkeit weit über dem Bedarf eines T7100 CPUs und einer 8600M GT Grafikkarte liegen...
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.4 / 36.7 / 33.5 dB(A) |
HDD |
| 31.8 dB(A) |
DVD |
| 35.1 / dB(A) |
Last |
| 0 / 36.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Äquivalent zur Lautstärke verhielt es sich auch mit den gemessenen Oberflächentemperaturen. Die Maximaltemperatur an der Oberfläche lag bei gerade mal 33.2°C.
Auch die Unterseite der Aluminium Baseunit bleibt mit maximalen 39.6°C im zentralen Bereich relativ kühl.
Upper side
palmwrist: 30.1°C max: 33.2°C avg: 31.3°C
Bottom side
max: 39.6°C avg: 36.5°C
Lautsprecher
An der Vorderkante befinden sich 2 Lautsprecher die ihren Sound in Richtung Unterlage werfen. Die maximale Lautstärke kann sich dabei durchaus sehen lassen, dabei muss jedoch mit einem deutlich hörbaren Übersteuern gerechnet werden.
Bei gemäßigter Lautstärke kann sich der Klang der Speaker durchaus hören lassen. Bass ist vorhanden, könnte jedoch besser sein.
Der analoge Audioausgang über die Kopfhörerbuchsen an der rechten Geräteseite liefert guten, rauschfreien Sound.
Digitale Soundausgabe ist nur mittels eines passenden Adapters über den S-Video Port möglich.
Ausgestattet mit einem richtig großen 85 Wh Akku, bietet selbst das große und gut ausgestattete Dell Inspiron 1720 eine ganz passable Akkulaufzeit.
Die Testergebnisse reichten von knapp 2 Stunden unter Last als minimale Laufzeit bis hin zu beinahe 6 Stunden bei minimalem Energieverbrauch. Inwiefern dies bei einem 3.9 kg Gerät sinnvoll ist muss jeder für sich entscheiden, geschadet hat ein bisschen mehr Akkulaufzeit jedenfalls noch nie.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 13.6 / 17 / 19.8 Watt |
Last |
24.8 / 23.1 Watt |
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 21.6 / 25.6 / 28.3 Watt |
Last |
59.2 / 54 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Wir waren immens gespannt, was die neue Inspiron Serie mit sich bringen wird, hatte doch die alte 9400 Reihe immens großen Erfolg und gehörte auch bei uns im Magazin zu den am häufigsten gelesenen Artikeln.
Insgesamt bleibt folgender Eindruck: Daumen leicht nach oben. Wobei man sagen muss, die Erwartungen unsererseits waren sehr hoch, insbesondere hinsichtlich Leistung. Auch die Anschlussausstattung konnte nicht vollends überzeugen.
Das Gehäuse weist alle Qualitäten des Inspiron 9400 auf, wobei vor allem die robuste und stabile Aluminiumwanne besonders hervorzuheben ist. Auch hinsichtlich Gestaltung und Design konnte man etwas zulegen.
Ähnliches gilt auch für die Eingabegeräte, insbesondere die Tastatur. Durch einen zusätzlichen Nummernblock wird der Platz am Gehäuse nun vernünftig ausgenutzt und der gebotene Tippkomfort wurde dennoch aufrechterhalten.
Das im Testsample verbaute WXGA+ Panel konnte weder mit der gebotenen Auflösung, noch durch die Messwerte überzeugen. Es bleibt damit sozusagen die günstigere Alternative zum etwas teureren ebenfalls erhältlichen WUXGA Display, dessen Messergebnisse (wenn es baugleich blieb) schon im Dell 9400 Test beeindruckten.
Die Performance des Gerätes fällt etwas unspektakulär aus. Zwar wird ausreichend Leistung geboten um auch aktuelle Spiele (wenn auch mit Einschränkungen) spielen zu können, am Limit mit der verbauten Hardware ist das Inspiron 1720 aber noch lange nicht. Wir hoffen auf baldige Ausstattungsvarianten mit leistungsfähigeren Grafikkarten.
Von dieser "chronischen Unterforderung" profitieren klarer Weise der Lüfter des Gerätes, welcher stets nur sehr zurückhaltend läuft, und auch die niedrige Oberflächentemperatur des Gehäuses.
Letztlich erreichte das Dell Inspiron 1720 auch bei der Akkulaufzeit gute Ergebnisse. Minimal 2 Stunden und maximal knapp 6 Stunden sind Werte, die bei Desktop Replacement Geräten sehr selten zu finden sind.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können Sie hier in unserem Forum diskutieren.