Test Dell Precision M90 Notebook
Schweres Geschütz. Das Dell M90 ist gebaut fürs Grobe. Da wäre zum einen das robuste und unverwüstliche Gehäuse aus Alu und Verbundwerkstoffen, und dann natürlich auch noch die leistungsfähige Ausstattung mit Core 2 Duo CPU und richtig starken NVIDIA Quadro FX Grafikkarten, den Profi CAD Version von NVIDIAs Geforce Grafikchips.
Kaum zu verleugnen ist die Ähnlichkeit des M90 zum Dell Inspiron 9400. Man könnte ja schon beinahe glauben, es handle sich um dasselbe Gehäuse. Das trifft zwar für die Formensprache zu, aber bei der Materialwahl gibt es doch einen wesentlichen Unterschied.
So wurden beim M90 ausschließlich absolut hochwertige Materialen eingesetzt. Die Baseunit besteht aus Aluminium und Magnesium und das Display wurde durch einen großzügigen Aluminiumeinsatz zusätzlich verstärkt.
Die Folge dieser wahren Materialschlacht ist ein absolut verwindungssteifes und robustes Gehäuse. Zwar kann es stellenweise zu leichten Verformungen bei punktueller Druckbelastung kommen, aber insgesamt bleibt das Bild eines nahezu unverwüstlichen Gerätes. Auch leichte Knarrgeräusche waren hin und wieder zu vernehmen. Insbesondere der Gehäuseteil oberhalb der Tastatur machte durch seine geringe Druckresistenz und sogar ein leichtes mögliches Wackeln unangenehm auf sich aufmerksam.
Das Display weist trotz des Aluminium Einsatzes an der Außenseite eine nur mäßige Verwindungssteifigkeit auf. Die Scharniere wirken ausreichend groß dimensioniert. Ein Nachwippen beim Verstellen des Öffnungswinkels konnten sie dennoch nicht verhindern.
Ebenso war die Kunststoffabdeckung der Scharniere eher wackelig und passte nicht in das ansonsten hochwertige Bild des Gerätes. Dafür verrichtet der Doppelhakenverschluss einen guten Dienst, und hielt das Display beinahe ohne erkennbares Wackeln in geschlossener Position.
Die Anschlüsse des Dell Precision M90 befinden sich überwiegend an der Rückseite des Gerätes. Hier werden unter anderen ein DVI Port, und 4 USB 2.0 Ports angeboten. Mit den 2 weiteren USB Ports an der linken Geräteseite kommt das M90 damit auf insgesamt 6 USB Anschlussmöglichkeiten.
Die Standard Tastatureinheit wirkt inmitten des riesigen und mächtigen Gehäuses beinahe etwas mickrig und verlassen. Daraus folgt auch der erste Kritikpunkt. Bei einem 17 Zoll Notebook mit vergleichbaren Abmessungen wäre ein zusätzlich zur Tastatur angebotener Nummernblock durchaus wünschenswert.
Bezüglich des Schreibgefühls ist der Tastatur jedoch kaum etwas vorzuwerfen. Die Tasten lassen sich angenehm weich drücken, und werden auch zielgenau getroffen. Das Geräusch beim Tippen bleibt im Rahmen und fällt nicht unangenehm auf.
Das Touchpad ist grundsätzlich ohne Probleme zu bedienen und weist außerdem eine angenehme Oberfläche auf. Es liegt jedoch im Gehäuse einige Millimeter abgesenkt, wodurch man beim Navigieren immer wieder mit dem Zeigefinger an den umlaufenden Rändern anstößt.
An der Vorderkante findet man wie auch beim Dell Inspiron 9400 eine Reihe von Mediatasten zur Steuerung von Audio- und Videofunktionen.
Das getestete Display mit einer Auflösung von 1440x900 Pixel (WXGA+) wies eine matte Oberfläche auf. Neben dieser Displayvariante ist außerdem noch ein WUXGA Panel mit einer maximalen Auflösung von 1920x1200 Pixel erhältlich, welches ebenso über eine spiegelfreie Oberfläche verfügt.
Die maximale Helligkeit des getesteten WXGA+ Displays lag bei überaus guten 170.2 cd/m² im mittleren oberen Bereich des Displays. Die Ausleuchtung beträgt aufgrund eines doch deutlichen Helligkeitsabfalls am linken Rand des Displays lediglich 72.6%.
Das Messdiagramm zeigt einen guten Verlauf der roten und grünen Farbkurve sowie eine deutliche Abweichung der blauen Farbkurve nach unten. Für den Benutzer wird dies in einer Bilddarstellung mit etwas wärmeren Farben (rot dominiert) bemerkbar.
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Ausleuchtung: 73 %
Kontrast: 206:1 (Schwarzwert: 0.8 cd/m²)
Der Schwarzwert (minimal darstellbare Helligkeit) wurde mit 0.8 cd/m² gemessen was einen maximalen Kontrast des Displays von annehmbaren 213:1 bedingt. Im Pixperan Lesbarkeitstest erreichte das M90 Stufe 7, was dem Display eine leicht überdurchschnittliche Bewertung der Reaktionsgeschwindigkeit beschert.
Die spiegelfreie Oberfläche als auch die gute Helligkeit des Displays, sollten das Dell Precision M90 auch für den Einsatz im Freien einigermaßen fit machen.
Die Blickwinkelstabilität im vertikalen Bereich zeichnet sich durch einen etwas knappen Arbeitsbereich aus. Die übliche Verdunklung und Aufhellung beim Abflachen des Betrachtungswinkels stellt sich hier relativ schnell ein. Im horizontalen Bereich kann die Blickwinkelstabilität mit durchwegs gut bezeichnet werden.
Das Dell Precision M90 kann mit einer Reihe von unterschiedlichen Core 2 Duo Prozessoren und darüber hinaus auch mit verschiedenen Grafikkarten unterschiedlicher Leistungsprofile ausgestattet werden. Diese Flexibilität ist mit Sicherheit einer der größten Vorteile des M90.
Das Testexemplar war mit einer T7200 Core 2 Duo CPU mit 2.0 GHz ausgestattet. Für die Grafik zeichnete sich eine NVIDIA Quadro FX 1500M mit 256MB VRam verantwortlich. Diese Kombi liefert sowohl im Anwendungsbereich, als auch im 3D Bereich durchwegs passable Leistungen.
Mögliche Prozessorvarianten für das Precision M90 reichen von einer T5500 C2D CPU mit 1.6 GHz als kleinste Lösung bis hin zur T7600 mit 2.33 GHz als leistungsstärkste Variante.
Bei den Grafikkarten stehen drei verschiedene Modelle aus dem Hause NVIDIA zur Auswahl: Quadro FX 1500M mit 256MB, Quadro FX2500M mit 512 und eine Quadro FX 3500M mit 512MB als High End Lösung.
Hinzu kommen diverse Festplattenmodelle mit aktuell bis zu 120GB Kapazität bei 5400 Umdrehungen und 100GB bei 7200 Upm. Der Arbeitsspeicher kann bis zu 4GB (Dual-Channel) aufgerüstet werden. Im Testgerät waren 2x 512MB PC5300 Speichermodule verbaut.
Die Leistungspalette des Dell Precision M90 reicht somit von gut ausgestattet bis hin zur absoluten High End Maschine. Es bleibt dem Benutzer überlassen, welche Anforderungen er an sein M90 stellt. Fest steht jedenfalls, wie hoch auch immer diese Anforderungen sein mögen, das Precision M90 wird mit Sicherheit damit fertig werden. Auch ein Spielen ist mit dem M90, je nach gewählter Grafiklösung mit besserer oder mäßiger Performance natürlich möglich.
Nähere Informationen zur Grafikkarte finden Sie hier bzw. in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten. Detailinformationen zur Core 2 Duo CPU finden Sie hier.
Besuchen Sie auch unsere Benchmarkliste mobiler Prozessoren bzw. die Benchmarkliste mobiler Grafikkarten, um das Gerät mit anderen Konfigurationen zu vergleichen.
3DMark 05 Standard | 6386 Punkte | |
3DMark 06 Score Unknown Setting | 3906 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 5006 Punkte | |
Hilfe |
Lautstärke
Der Lüfter des M90 lief beim Testgerät auch im Idle Betrieb ständig, blieb aber von der Lautstärke im Hintergrund und kann als wenig störend bezeichnet werden. Je nach Leistungsanforderung kann sich die Drehzahl des Ventilators auch erhöhen und wir dann auch deutlich hörbarer. Das Lüftergeräusch selbst kann am besten als rauschend bezeichnet werden.
Des Weiteren ist anzumerken, dass das Gerät offenbar über 2 getrennte Lüfter verfügt, wobei sich einer um die Abwärme der CPU und der andere um die GPU kümmern dürfte. Leider war es uns nicht möglich das Gerät zu öffnen und diesen Punkt zu klären.
Temperatur
Die gemessenen Oberflächentemperaturen des M90 hielten sich selbst unter Last sehr in Grenzen. Während an der Oberseite die maximale Temperatur bei etwa 35°C lag, betrug auch an der Unterseite der gemessene Maximalwert lediglich knapp über 40°C.
Upper side
palmwrist: 26.1°C max: 35.8°C avg: 31.2°C
Bottom side
max: 40.6°C avg: 34.7°C
Lautsprecher
Das Notebook verfügt über 2 Lautsprecher an der Vorderkante des Gerätes sowie über einen Subwoofer der an der Unterseite platziert ist. Der Klang ist als durchaus gut zu bezeichnen, die Basstöne könnten durchaus noch eine Spur stärker betont werden.
Das Dell Precision M90 verfügt über einen 7200 mAh 9-Zellen Akku der das Testgerät mit oben angeführter Ausstattung mindestens etwas mehr als eine Stunde, und maximal bis zu 3 Stunden mit Energie versorgt.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 32 / 37.7 / 37.7 Watt |
Last |
76.4 / 75.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Dell Precision M90 ist in der Tat eine richtige Workstation. Bei den Möglichkeiten der Ausstattung bis hin zum absoluten Power Gerät kommt man schon sehr in Versuchung, das Notebook mit Desktop PCs zu vergleichen. An der Leistung des Gerätes sollte es zumindest nicht scheitern.
Ein besonderer Pluspunkt des M90 ist das robuste und stabile Gehäuse, das mit dem Einsatz von hochwertigen Materialien wie Aluminium und Magnesium überzeugt. Einige kleine, nicht ganz sauber gelöste Details, wie etwa die Displayscharniere oder den etwas wackeligen Bauteil oberhalb der Tastatur muss man aber trotzdem hinnehmen.
Die Tastatur ist zwar gut und angenehm zu bedienen, etwas schade ist jedoch, dass das Precision M90 über keinen separaten Nummernblock verfügt. Speziell bei Grafik oder CAD Anwendungen wäre dieser sicher hilfreich. Externe Lösungen sind natürlich verfügbar.
Die Leistungsdaten des Gerätes können sich durchaus sehen lasen, und die Komponenten lassen sich ganz nach den Bedürfnissen des Benutzers aufeinander abstimmen.
Die Emissionen des M90 hielten sich durchaus im Rahmen, und sollten wenig störend im Hintergrund bleiben. Es sei den, das Gerät wird ständig belastet.
Die Akkulaufzeit beträgt je nach Ausstattung zwischen ein und maximal drei Stunden. Das Gerät kann also nur sehr beschränkt mobil eingesetzt werden wobei die Abmessungen und das Gewicht des M90 natürlich Grenzen setzen.
Ein wichtiger Punkt ist natürlich auch der Support. Beim M90 gewährt Dell 3 Jahre lang Business Support.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können sie in unserem Forum diskutieren. -> Forum