Test Dell XPS M1710 Spiele-Notebook
Beworben als Spiele-Notebook, muss das Dell XPS M1710 mit hochaufgelöstem 17" Bildschirm, schnellen Core Duo Prozessor und GeForce Go 7900 GS bei uns im Test zeigen ob es hält was es verspricht.
Gehäuse
"Dank seines kühnen und kantigen Designs machen Sie mit dem M1710 stets eine gute Figur, im Spiel oder auf Reisen."
Soweit Dell zu dem neuen M1710 Bolliden - und man muss ihnen zumindest zu "kühn und kantig" recht geben. Es ist nunmal ein Gerät für Techniker - Design follows Function. Die Bildschirmrückseite ist jedoch das Highlight des robusten Laptops. Hier haben sich die Designer ordentlich ausgetobt. Ein leuchtender XPS Schriftzug, der auch einem VW Golf GTI gut stehen würde, ziert den metallisch wirkenden Deckel. Zusätzlich gibt es noch leuchtende LEDs seitlich in den Lüftungsgittern und an der Front, die man per mitgelieferten Tool farblich auf den eigenen Geschmack anpassen kann. Sie sind aber auch deaktivierbar (siehe auch im Kapitel Akkulaufzeit über die Auswirkungen).
Nun aber zu den Fakten. Das Gehäuse ist ordentlich verarbeitet. Es macht einen stabilen und robusten Eindruck und gibt nur in den über der Tastatur befindlichen Weichplastikteilen merkbar nach. Es wirkt bullig und ist auch beim Tippen merkbar hoch (die Unterarme liegen spürbar auf der hohen Kante auf, die jedoch gut abgerundet ist und sich dadurch nicht unangenehm eindrückt). Mit seinen gemessenen 3.94 kg Gewicht gehört das Dell Notebook auch nicht zu den Leichtgewichten - das soll es aber auch nicht als Desktopreplacement. Die Displayscharniere wirken stabil und halten den großen 17" Bildschirm fest in jeder Position. Im Test knarrten sie jedoch ab und zu lautstark, nachdem das Display längere Zeit offen geblieben ist. Auf der Unterseite steht das Notebook stabil auf mehreren Standfüßen, jedoch ist einer auf dem entnehmbaren Akku aufgebracht. Trotzdem bleibt das Notebook noch relativ stabil (bei Druck auf de rechte untere Ecke wackelt es).
Die verbauten Lautsprecher bieten für die Größe einen ansprechenden Klang und dank des kleinen eingebauten Subwoofers sogar etwas Bässe.
Die Schnittstellenausstattung kann durchaus als üppig bezeichnet werden. DVI, Firewire und 6 USB Anschlüsse sind schon ziemlich gut. Auch die Anordnung ist durchaus gelungen, da die meisten hinten zu finden sind.
Das mitgelieferte gedruckte Handbuch ist ausführlich (190 Seiten) und zeigt sogar den Wechsel der wichtigsten Hardwarekomponenten.
Eingabegeräte
Die verbaute Tastatur bietet einen weichen Anschlag und lässt sich angenehm bedienen. Sie bietet normalgrosse Tasten mit gutem Layout (z.B. normal-grosse Entertaste). Nur die Funktions- und Pfeiltasten sind etwas kleiner ausgeführt. Die hohe (aber abgeflachte) Gehäusekante ist jedoch etwas unangenehm beim länger Schreiben. Zusätzliche bietet das XPS M1710 Multimediatasten an der Vorderseite.
Das im Breitbildformat ausgeführte Touchpad (mit leuchtendem XPS Logo) lässt sich genauso wie die grossen weichen Touchpadtasten präzise bedienen.
Display
Das spiegelnde 17 Zoll Breitbild-Display gefällt mit satten Farben und einer guten Helligkeit von mehr als 200 cd/m². Der maximale Kontrast von 572:1 (min. Helligkeit zu max. Helligkeit) beweist diesen subjektiven Eindruck. Möglich wird dies durch die spiegelnde Oberfläche (nicht aufgerauht) des Bildschirm, die zu störenden Reflexionen führen kann. Dell nennt dies auch TrueLife.
Die feine Auflösung des 17 Zoll Breitbildschirms mit der HD tauglichen Auflösung von 1920x1200 hat Vor- als auch Nachteile. Die feinen Strukturen gefallen beim Programmieren als auch bei Bildbearbeitung. Leider werden die Icons in Windows XP schon arg klein und wenn man die DPI Auflösung in den Windows Einstellungen höher setzt, dann werden viele Menüs unschön (Windows kann leider nicht gut skalieren).
Die Ausleuchtung von 71.5 % ist eher unterdurchschnittlich, da das linke obere Eck in unserem Testlaptop deutlich schwächer ausgeleuchtet war.
Die Blickwinkelstabilität des Bildschirms gefällt ganz gut. Die Farben bleiben von der Seite lange stabil, nehmen jedoch wie üblich von oben und unten relativ schnell ab.
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Ausleuchtung: 72 %
Kontrast: 563:1 (Schwarzwert: 0.4 cd/m²)
Leistung
Da das Dell XPS M1710 Desktopreplacement-Notebook als Spiele-Notebook angepriesen wird, waren wir auf die Leistungswerte besonders gespannt. Nach zahlreichen Spieletests können wir dieses Urteil auch bestätigen. Die Geforce 7900GS gepaart mit dem schnellen 2.0 GHz Core Duo beflügeln das Dell Notebook zu neuen Test-Höchstleistungen. Bessere Ergebnisse könnte man nur noch von der 7900 GTX (demnächst im Test in einem Nexoc Laptop) erwarten.
Im Detail liegen die 3DMark Werte knapp unter denen des Toshiba Satellite P100-191. Bei Doom 3 erreichte das XPS M1710 sogar neue Spitzenwerte im Test, jedoch war ein seltsamer Einbruch der Framerate mit der Einstellung low (also geringsten Details in 640x480) messbar, dass auch beim wiederholten Benchmarken auftrat. Bei Age of Empires 3 konnte das XPS als erster Laptop im Test ein Multiplayer Gefecht mit allen Details auf maximalen Einstellung in 1280x800 halbwegs flüssig darstellen. Nur in grossen Massenschlachten kam es zu kleinen Rucklern.
Die Anwendungsleistung war auch ansehlich. Der PCMark05 erreichte einen neuen Höchstwert und zeigt, dass das Dell Gerät auch für anspruchsvolle Anwendungen geeignet ist.
Informationen zur Leistungseinteilung der verwendeten Grafikkarte und des verwendeten Prozessors finden Sie in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten bzw. unserem Vergleich mobiler Prozessoren.
3DMark 05 Standard | 6337 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3510 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 4450 Punkte | |
Hilfe |
Emissionen
Der praktisch ständig laufende Lüfter bleibt akkustisch unauffällig mit einem leisen Rauschen. Selbst unter Volllast wird das Rauschen nur etwas lauter (max 36 dB) aber nicht unangenehm. Bei längerer Belastung und 25°C Umgebungstemperatur, schaltete der Lüfter dann doch auf die höchste Stufe, die mit 44.9 dB deutlich hörbar bläst. Sofort nach der Belastung schaltete der Lüfter jedoch wieder zurück.
Das Rattern der verbauten Festplatte ist deutlich hörbar und übertönt mit max 40 dB auch die relativ leisen Lüfter. Ohne Lüfter (nur kurz nach dem Einschalten) haben wir 33.3 dB gemessen (ein leises hochfrequentes surren ist hörbar).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.3 / 44 / 36 dB(A) |
HDD |
| 40 dB(A) |
Last |
| 0 / 44.9 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Hitzeentwicklung
Die Hitzeentwicklung bleibt dank des ständig laufenden Lüfters auf der Oberseite in Grenzen. Die Unterseite erhitzt sich jedoch mit bis zu 44°C relativ stark. Interessanterweise ist die Temperatur unter Last, als auch ohne relativ ähnlich. Knapp 2°C Unterschied konnten wir messen. Die Oberfläche und insbesondere die Handballenauflagen bleiben immer relativ kühl und durch die vorgesehene stationäre Positionierung des XPS Notebooks fällt die Wärmeentwicklung auch nicht negativ auf.
Upper side
palmwrist: 30°C max: 36°C avg: 32°C hotspot: rechte Seite der Tastatur
Bottom side
max: 44°C avg: 38°C hotspot: mittig
environment: 25
Akkulaufzeit
Die Akkuleistung des XPS M1710 Notebooks liegt genau in der Mitte aller getesteten Notebooks bei Notebookcheck. Dies verdankt das Desktopreplacement der sparsameren GS Variante der 7900 Grafikkarte und dem Core Duo. Trotzdem sind 81 Watt maximale Leistung nicht gerade wenig. Dank des grossen Akkus schlägt das XPS jedoch den direkten Konkurrenten Toshiba Satellite P100-191 deutlich (z.B. 188 zu 145 Minuten beim Reader Test). Hier die gemessenen Werte :
Batteryeater Reader (ohne LEDS, Text lesen bei minimaler Helligkeit): 188 Minuten (=3h 8min)
mit LED Beleuchtung: 170 Minuten (2h 50min)
Batteryeater Classic (Volllast bei maximaler Helligkeit + WLAN): 82 Minuten (=1h 22min)
Stromverbrauch
Minimum (min. Helligkeit, alles aus): 30,7 Watt
Idle (max. Helligkeit inkl. WLAN) 38.3 - 38.8 Watt (>40 Watt bei Festplattenzugriffen)
ohne WLAN 37.3 Watt
Maximum (WLAN ein, max. Helligkeit, Volllast) bis zu 81 Watt (70 Watt im Durchschnitt)
Fazit
Unser Fazit - Dell lügt nicht - das XPS M1710 ist ein gutes Spiele-Notebook. Die Leistungsdaten und der gute Bildschirm ermöglichen ein angenehmes Spielevergnügen. Die gute Schnittstellenausstattung und Eingabegeräte tragen zusätzlich zum guten Eindruck bei.
Mobil kann man das kleine Monster von Dell jedoch nicht mehr wirklich bezeichnen. Eine Benutzung am Schoß ist wegen der Grösse und des Gewichts nicht wirklich angenehm und auch möchte man es nicht dauernd dabei haben. Wer jedoch einen Ersatz für seinen Desktop in "Autotuner" Optik sucht, wird beim Dell XPS M1710 wahrscheinlich einen passenden Partner finden.
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