Sony Vaio VGN-AR11S
Das Sony Vaio VGN-AR11S ist zweifelsohne ein Schmuckstück in Sachen Form und Gestaltung. Jedoch nicht nur das Auftreten imponiert, auch die inneren Werte, dank Geforce Go 7600GT und Sonys Blu-Ray Laufwerk wirken überzeugend.
Hinweis: Bei unserem Testgerät handelte es sich um ein Vorseriengerät. Abweichungen vom Verkaufsmodell sind daher möglich.
Gehäuse
Mit dem Design des AR11S setzt sich Sony wieder einmal klar von den Konkurrenten ab. Einerseits prägt ein schlichtes straightes Design das Layout von Tastatur, Zusatztasten und Touchpad. Schön übersichtlich und geordnet werden dem Benutzer zahlreiche Funktionen angeboten. Andererseits versteht es Sony, mit einer umlaufenden sanft geschwungenen Chromleiste, dezent Akzente zu setzen und das Vaio AR11S so richtig exklusiv aussehen zu lassen.
Zwar werden an Materialien nur Kunststoffe eingesetzt, diese weisen jedoch eine vorzügliche Haptik auf, und wirken sehr hochwertig. Im Gegensatz zur matten, leicht melierten Handballenauflage und Tastatureinfassung, ist der Displaydeckel und die Displayeinfassung in ein mit hochglänzendem Klarlack überzogenes Schwarz getaucht. Fingerabdrücke und Schmutzspuren sind dabei zwar vorprogrammiert, aber im Grunde genommen verhält sich dies wie bei einem metallic schwarz glänzenden Sportwagen: Wer sein Auto liebt, der poliert!
Trotz des tollen Aussehens muss man dem Notebook in Punkto Verarbeitung ein paar Vorwürfe machen: Im Bereich der Handballenauflagen kommt es bei Druck immer wieder zu Knarrgeräuschen. Unter Druck bedeutet in diesem Fall leider auch beim Auflegen der Handgelenke während des Tippens. Besonders ist das bei der Rechten Handballenauflage der Fall, welche offensichtlich durch die hier platzierten Schnittstellen (PCCard, Expresscard, 2x USB 2.0, SDCard und Memorystick Reader) in ihrer Stabilität geschwächt ist, und einwirkende Kräfte nur mit lautem Raunzen hinnimmt.
Anfangs überrascht die scheinbar magere Schnittstellenausstattung, und von einem TV und HDMI Ausgang fehlt jede Spur. Nach kurzer Zeit findet man dann aber doch hinter zwei Klappen an der Rechten Seite versteckt, einen LAN und Modem Anschluss sowie hinter einer längerem separaten Klappe einen VGA Ausgang, den gesuchten HDMI Port, S-Video In/Out, einen Mini AV Eingang und einen Firewire 1394 Port (400 Mbit/s).
An der Rechten Gehäuseseite vorne befinden sich außerdem noch zwei USB 2.0 Ports sowie ein ExpressCard und ein PCCard Slot.
An der Rückseite des Gehäuses ist neben einer großzügigen Öffnung für den Lüfter und einer Ausnehmung für den Akku einen Antennenanschluss (nicht bei unserem Testgerät), ein weiterer USB 2.0 Port sowie der Stromanschluss zu finden.
Linker Hand findet man ganz hinten die Audio Anschlüsse (Microphone, Headphones und optical out) sowie davor liegend das Blu-Ray Laufwerk und ein Kensington Schloss.
In der rechten Hälfte der Vorderseite ist ein WLan Schalter, ein Lesegerät für Sonys Memorystick und ein SDCard Reader sowie der Infrarotport situiert. Ebenfalls unter einer Klappe an der Unterseite versteckt, findet man den Docking Anschluss.
Insgesamt muß man darauf hinweisen, dass sich die Schnittstellen relativ verstreut rund um das ganze Gerät befinden. Auch die Anhäufung der Bild, Netzwerk und USB Schnittstellen an der rechten Gehäuseseite könnten bei Rechtshänder den Bewegungsradius der Maus etwas einängen.
Auch bei der Kippvorrichtung des Displays, also den Scharnieren, hat sich Sony etwas besonderes einfallen lassen: Die massiven nach vorne gekrümmten Scharniere sind an der Rückseite des Displays befestigt, und sind so von vorne kaum zu sehen. Von ihrer interessanten Ausgestaltung abgesehen, haben sie das Display trotz leichten Nachwippens fest im Griff.
Das Vaio VGN-AR11S ist mit einem dezentralen einfachen Verschlusshaken ausgestattet, welcher manuell ver- bzw. entriegelt werden muss. Der Mechanismus mag zwar innovativ sein, überzeugen könnte er aufgrund seiner klapprigen Handhabung jedoch nicht. Außerdem lässt der Verschluss im geschlossenen Zustand ein deutliches Wackeln des Displays zu.
Aufgefallen ist außerdem, dass der Akku relativ wackelig im Gehäuse sitzt. Zwar wird der Stromkontakt nie unterbrochen und das Gerät bleibt auch im Akkubetrieb stets eingeschaltet, aber trübt diese wackelige Angelegenheit doch etwas den guten Eindruck den das Gerät an sich hinterlässt.
Eingabegeräte
Das AR11S ist mit einer klassischen Sony Tastatur ausgestattet. Dazu gehören auch die abgestuften Tasten mit quadratischer Grundfläche und abgerundeten Ecken im oberen Bereich. Die Tasten weisen eine vernünftige Größe auf, und auch das Layout erscheint logisch und gewohnt.
Die Tastatureinheit lässt sich im der rechtren Hälfte leicht eindrücken, bleibt aber unspektakulär. Auch das Tippgefühl kann als "Sony-like" beschrieben werden. Also vergleichsweise geringer Druckwiderstand mit kurzem aber rundem Druckpunkt und einem harten Druckstopp. Bei der Bedienung passierten mir immer wieder Fehlgriffe und Tippfehler, die meisten davon durch das gleichzeitige Anschlagen zweier Tasten. Grund dafür dürfte neben einer gewissen notwendigen Eingewöhnungszeit auch die völlig plane Oberfläche der Tasten sein.
Das Touchpad befindet sich relativ weit Vorne an der Vorderkante des Gerätes. Besonders gut gefallen hat die nur geringe Einlassung in das Gehäuse, so dass zwar das Ende des Pads gut fühlbar bleibt, die Einfassung jedoch nicht unangenehm am Scrollen hindert. Das Pad spricht sehr gut an, und weist auch eine angenehme Oberfläche auf.
Die Touchpadtasten sind direkt in die Vorderkante der Base Unit integriert, und durch einen leichten Versatz nach unten nicht ganz so gut zu bedienen.
Links neben der Tastatur findet man noch einige, völlig eben in das Gehäuse eingelassene Tasten zur Regelung der Lautstärke und als bedienungsfreundliches Feature auch eine Taste zum Öffnen der Laufwerkslade des Blu-Ray Disc Drives. Rechts oberhalb der Tastatur befindet sich auch noch eine Leiste mit Druckknöpfen zur Steuerung eines Mediaplayers bzw. im TV Modus.
Unter Umständen könnte man dem AR11S vorhalten, dass es keinen separaten NUM-Block bietet, obwohl rein platztechnisch dies mit Sicherheit kein Problem dargestellt hätte.
Display
Übersichtlich, scharf und farbecht wirkt das eindrucksvolle 1920x1200 Pixel auflösende und damit voll HD taugliche Display. Es handelt sich bei dem Display um ein spiegelndes Panel, mit einer erkennbaren violetten Beschichtung. Das Displays wirkt rein subjektiv gesehen ausreichend hell.
Im Test wurde eine gute maximale Helligkeit im mittleren oberen Bereich des Displays mit 182,2 cd/m² gemessen. Auch die Farbwiedergabe ist wie in der Grafik erkennbar einigermaßen ausbalanciert. Der maximal mögliche Kontrast beträgt unserer Messung zufolge 260:1. Nicht besonders fällt die Ausleuchtung des Displays aus. Aufgrund eines starken Abfalls der Helligkeit an der rechten Seite (120,1 cd/m²) beträgt diese nur 65,9%.
Bezüglich der Reaktionsschnelligkeit können wir dem Sony VGN-AR11S mir erreichter Stufe 6 im Pixperan Lesbarkeitstest ein für Notebooks durchschnittliches Zeugnis ausstellen.
Die Blickwinkelstabilität des Displays kann im horizontalen Bereich als sehr gut bezeichnet werden, aber auch im vertikalen Bereich macht das Display gute Figur. Es kommt zwar zu einer leichten Abdunklung bzw. Aufhellung bei starker Winkelveränderung im vertikalen Bereich, die Lesbarkeit bleibt aber zu jedem Zeitpunkt voll erhalten.
|
Ausleuchtung: 66 %
Kontrast: 232:1 (Schwarzwert: 0.7 cd/m²)
Leistung
Gute Ergebnisse brachte die Paarung des T2500 Core Duo Prozessors mit 2,0 GHz und der NVidia Geforce Go 7600GT. Die GT Version der Geforce 7600 zeichnet sich dabei durch eine Erhöhung der Anzahl der Pixelpipelines von 8 auf 12 und eine Erhöhung der Chip bzw. der Speichertaktung von 450/500 MHz auf 500/600 MHz aus.
Durch diese Maßnahmen lässt die 7600GT den Klassenkonkurrenten X1600 von ATI klar hinter sich, und reiht sich hinter den Stallkollegen 7800 und 7900GS von NVidia ein.
Dementsprechend gut daher natürlich auch die Benchmarkergebnisse im Anwendungsbereich.
Beim aktuellen Spiel "Call of Duty 2" wurde mit den Einstellungen "optimal game settings" (4xAA, Vsync-no, shadows-yes) und einer Auflösung von 1024x768 eine Framerate zwischen 35 und 50 fps beobachtet. Nach erhöhen der Auflösung auf 1280x1024 verringerte sich dieser Wert auf 25-30 fps.
3DMark 2001SE Standard | 20865 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 11090 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 4918 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 2833 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 04 Standard | 5337 Punkte | |
PCMark 05 Standard | 4262 Punkte | |
Hilfe |
Emissionen
Lautstärke
Ursprünglich war auch im Idle Betrieb immer wieder ein pulsierender Lüfter feststellbar. Ein Bios Update behob dieses Problem und verringerte das pulsierende Geräusch erheblich.
Trotz der guten Leistung die das AR11S zur Verfügung stellt, bleibt das Gerät relativ leise. Im Office Betrieb bleibt der Lüfter großteils völlig ausgeschalten oder läuft nur auf kleinster Stufe und ist so kaum wahrnehmbar. Ab und zu kann es zu einem kurzen Hochdrehen kommen. Im Betrieb unter Last wird dann der Ventilator hörbar, aber durch das Geräusch, welches sich eher nach dem über die geschlossenen Fenster streichenden Wind anhört, fällt der Lüfter nicht unangenehm ins Ohr. Maximal wurden passable 40,3 dB gemessen.
Etwas unangenehm ist uns das Blu-Ray Laufwerk aufgefallen, welches sich beim Abspielen von DVDs mit gut hörbaren 37,5 dB bemerkbar macht.
Temperatur
Eine Erwärmung auf eine "Betriebstemperatur" von bis zu 40°C stellt sich relativ rasch nach dem Einschalten des Gerätes ein. Dann kommt es aber auch bei längeren hohen Leistungsanforderungen zu keinen nennenswerten Temperaturanstiegen. Die Oberseite bleibt speziell im Bereich der Handballenauflagen stets angenehm da unauffällig temperiert.
Upper side
palmwrist: 33.4°C max: 38.6°C avg: 35.0°C
Bottom side
max: 42.9°C avg: 38.8°C hotspot: rechts hinten unterhalb des Lüfters
environment: 22.5
Lautsprecher
Vergleichsweise guten Klang zaubern die an der Unterseite des Displays eingelassenen Lautsprecher hervor. Selbst mit leichten Bässen können diese Speaker dienen. Die Maximallautstärke kann mit ausreichend beurteilt werden.
Akkulaufzeit
Leistung benötigt Energie. Das gilt scheinbar speziell für die Geforce 7600GT. Unter Last erreichte das Sony Vaio VGN-AR11S eine Stunde und 25min Akkulaufzeit. Mitverantwortlich dafür ist mit Sicherheit auch das Display.
Die maximale Laufzeit lag im Test bei etwas mehr als 2 Stunden. Der Akkubetrieb sollte daher eher als Notfalllösung verstanden werden.
BatteryEater Classic Test (Last): 1h 25min
BatteryEater Readers Test (max. Laufzeit): 2h 10 min
Stromverbrauch
Ohne Last (Idle), min. Helligkeit, ohne WLAN: 31.1 Watt
+ max. Helligkeit: 42.9 Watt
+ WLAN: 43.7 Watt
Volllast (+WLAN, max Helligkeit): max. 76.7 Watt
Fazit
Das Sony Vaio VGN-AR11S ist durchaus ein gelungener Wurf. Dank Geforce 7600GT bietet dieses Gerät auch gute Leistung im Gaming Bereich, was bei den meisten, bezüglich Grafik eher schwach ausgestatteten Sony Geräten nicht unbedingt der Fall ist.
Besonders gut gefallen hat das Design des Gerätes, das sich wirklich sehen lassen kann. Keine Spur von Ornamentik sondern gerade Linien zwecks Übersicht und dennoch eine schnittig-elegante Seitenkante.
In dieser Hinsicht muss man aber auch auf kleine Schwächen bei der Verarbeitung hinweisen. Ein wackeliger Akku, knarrende Handballenauflagen und teils zu geringe Verwindungssteifigkeit sind Punkte die ein Gerät dieser Preisklasse nicht notwendig hat.
Die Eingabegeräte, insbesondere die Tastatur gestalten sich für einen nicht Sony Benutzer als etwas gewöhnungsbedürftig, taugen aber mit Sicherheit auch für intensive Arbeitsanwendungen.
Das hochauflösende HD fähige Display in bekannter Sony Manier kann durchaus begeistern. Bildschärfe, Farbdarstellung und Blickwinkelstabilität können sich sehen lassen. Dennoch konnten wir Ausleuchtungsschwächen speziell im rechten Bereich des Displays feststellen.
Wie bereits angesprochen ist das Sony Vaio VGN-AR11S auch im Hinblick auf die verfügbare Leistung durchaus gut ausgestattet. Core Duo CPU und Geforce 7600GT garantieren Spaß im Multimediabereich.
Die maximale Akkulaufzeit leidet leider etwas unter der üppigen Hardwareausstattung: Zwischen knapp einer Stunde und etwas mehr als zwei Stunden liegt die maximale Akkulaufzeit des Gerätes.
Ein großes Plus des AR11S ist mitunter das gute Abschneiden bezüglich Emissionen. Sowohl die Messung der Temperatur- als auch der Lärmemissionen durch den Lüfter fielen sehr positiv aus.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können sie in unserem Forum diskutieren. -> Forum