Test Toshiba NB520-108 Netbook
Der Media-Markt nennt es mobiles Soundwunder. Wir nennen es den seltenen Versuch, einen 10-Zoller mit einem Subwoofer und 2 x 2 Watt Harman/Kardon Lautsprechern aus zu rüsten. Ob der mobile DJ damit unterwegs tatsächlich das Großraumabteil eines ICE beschallen kann, das erfahren Sie im Abschnitt zum Sound.
Vor kurzem haben wir das Schwestermodell Toshiba NB550D-10H einem ausführlichen Test unterzogen. Es war das erste Netbook in unseren Händen mit der neuen AMD C-50 APU inklusive Radeon HD 6250-Grafikeinheit. Fusion entpuppte sich als spannende Alternative zu den aktuellen Atom N550 Systemen. Der Grund: Flüssige HD-Wiedergabe durch UVD 3 Video-Dekoder und hochauflösende Ausgabe des Bildes per HDMI.
Genau diese HD-Fähigkeit hat unser vorliegendes NB520-108 nicht zu bieten. Der Atom N550 Dual-Core hat nur eine GMA 3150 ohne zeitgemäßen Video-Dekoder zur Seite. Das reichte in den bisherigen Single-Core Atom-Testgeräten nicht für H.264 kodierte HD Videos über 720p (und Flash HD Videos z.B. auf YouTube). Ob sich das durch den Zweikerner N550 ändert, das erfahren Sie in diesem Test.
Mit einer frischen Optik geht Toshiba in das neue Netbook-Jahr. Das schwarze Kunststoff-Gehäuse des alten NB500 wurde durch knallige aber matte Pastellfarben ergänzt. Die Umrandung der Lautsprecher, die Maustasten und nicht zuletzt die Färbung des Deckels, sorgen für ein farbenfrohes Erscheinungsbild. Unser Testgerät in der Farbe Braun-Metallic wirkt dezent, denn es trägt nicht zu knallig auf.
Die stabile Konstruktion mit den straff angezogenen Scharnieren und der festen Bodenplatte liegt wertig in der Hand. Die Tastenfläche sitzt überall fest auf. Das mittige Nachgeben, das wir beim Schwestermodell NB550D feststellten, fanden wir hier nicht mehr vor.
Die gummierte Oberfläche des Displaydeckels kann in den Farben Braun-Metallic (wie Testgerät), Lime-Green-Metallic oder Orange-Metallic bestellt werden. Die Musterung und auch die stumpfe Fläche sorgen für eine exzellente Griffigkeit. Fingerabdrücke haben am NB520 nur an der glänzenden Display-Rahmung eine Chance. Die Deckel-Fläche wie auch seine Ecken sind relativ steif und können kaum eingedrückt bzw. verzerrt werden.
Das Gewicht von 1.28 Kilogramm inklusive dem 6-Zellen-Akku liegt im Rahmen für ein Netbook mit 10-Zoll-Anzeige. Auf der Unterseite befindet sich eine Wartungsabdeckung für den Tausch von Arbeitsspeicher- oder Festplatte. Das WLAN-Modul kann ebenso ersetzt werden. Die unbelegte Verschraubung einer Half-Size Mini PCIe Karte, die unter der Platte zu erkennen ist, kann nicht eigenständig durch ein Bauteil belegt werden. Hier fehlt schlichtweg der aufgelötet Steckplatz. Wir meinen, das Netbook ist wegen einer UMTS-Version (SD-Card Slot unter dem Akku) mit diesem Leer-Platz ausgerüstet.
Das NB520 bringt die übliche Schlichtheit der Netbooks mit. Die sichtbaren Anschlüsse bestehen aus drei USB 2.0 Ports, einem CardReader an der Frontseite (nur SD), dem VGA-Stecker (D-Sub), dem RJ45-Netzwerk-Anschluss und zwei Klinke-Steckern für Kopfhörer und Mikrofon.
Die unscheinbare Webcam im Display-Rahmen kann Fotos nur in VGA, d. h. 640 x 480 Pixeln, aufnehmen (0.3MP). Doch nicht nur die Auflösung ist gering, sondern auch die Qualität. Die lichtschwache Webcam liefert ein stark rauschendes Bild.
Kommunikation
Neben WLAN-Draft-N (Atheros AR9002WB-1NG) stecken Bluetooth und ein Fast Ethernet Controller im Gehäuse (kein Gigabit LAN). Das Bluetooth-Modul unterstützt nur 2.1+EDR, es soll aber ein Software-Upgrade auf Bluetooth 3.0 herunterladbar sein (Toshiba Support Webseite). Damit wird der jetzt schon vorhandene zusätzliche Highspeed-Kanal des Moduls genutzt (bis 24 Mbit/s). Ein integriertes 3G-Modul besitzt unser Testgerät nicht. Der vorhandene Sim-Card-Slot (unter Akku) und der Platzhalter für ein entsprechendes UMTS/HSDPA-Modem lassen aber eine baldige 3G-Version hoffen.
Zubehör
In Sachen Software geht der Hersteller den üblichen Weg und legt weder Treiber- noch Recovery-DVD bei. Letztere kann sich der Kunde mit einem externen Brenner per Recovery Media Creator selbst brennen. Das Betriebssystem im Werkszustand liegt wie üblich auf einer Recovery-Partition der Festplatte.
Eine Reihe von so genannten Usability-Tools soll das Leben mit dem 10-Zoller einfacher machen. Die Menge an Tools scheint übertrieben und der Nutzer hat die Qual der Wahl, was er löscht und was nicht. Toshiba steuert Media Controller, Eco Stromsparfunktion, USB Sleep-and-Charge, Smart Display und TEMPRO Performance Tuning bei. Ein Nero-Paket bündelt Backup-Tool, Brenner, Datenrettung und Media Hub (Medienwiedergabe).
Garantie
Toshiba gewährt 2 Jahre internationale Bring-In Garantie inkl. Vor-Ort Abholservice in Deutschland und Österreich. Voraussetzung hierfür ist eine Anmeldung der Reparatur an der Toshiba Notebook Hotline.
Tastatur
Die Tasten besitzen einen mittleren Hub, einen deutlichen Druckpunkt und einen festen Anschlag. Die gesamte Fläche der Eingabe gibt an keiner Stelle nach. Die Tasten haben einen geringen Abstand zueinander, haben aber mehrheitlich fast die Dimensionen wie bei einem 15.6-Zoller. Die Umlaute und Shift/Enter wurden als Ausgleich verkleinert. Zudem machen sich die Tasten bis an die äußerste Kante des Chassis breit. Positiv: Die Richtungstasten ein Stück-weit in Richtung Handauflage ausbrechen und erleichtern damit das blinde Ertasten.
Touchpad
Das Multitouch-Pad von Synaptics (V7.2) bietet viele Einstellungen zur Personalisierung. Wer zum Beispiel kein Multi-Touch möchte, der schaltet es einfach ab. Wer von Mehrfinger-Gesten nicht genug bekommen kann, der deaktiviert die vertikale und die horizontale Scrollbar und vergrößert damit die real nutzbare Fläche.
Die Fläche des bis die Ränder sensitiven Pads ist stumpf und bietet einen sehr deutlichen Reibungswiderstand. Die Pad-Tasten bieten einen mittleren Hub und klicken leise. Das Feedback mit dem deutlichen Druckpunkt ist angenehm und erlaubt zügiges Klicken mit dem Daumen.
Die 10.1-Zoll Anzeige löst mit nur 1.024x600 Bildpunkten (WSVGA) relativ grob auf. HD-Ready (1.366x768) wäre für viele Nutzer optimaler. Eine bessere Übersicht würde dann sogar das praktikable Bedienen mehrerer Fenster erlauben. So aber bleibt es beim NB520 beim ständigen Scrollen und Wechseln der Fenster. Höhere Auflösungen gibt es nur per externer Anzeige am VGA-Port. Wir haben ein Full-HD TFT angeschlossen und erlebten bei Fotos und 1080p Trailern ein perfektes Bild (auch wenn der Trailer ruckelte).
Die Kontraste des LG-Panels (LP101WSA-TLN1) stellen sich schlecht dar: 160:1. Farben wirken auf dem spiegelnden TFT trotz des Glare-Type nicht besonders brillant. Im Vergleich zu einer matten Anzeige wertet die Glare-Eigenschaft die optische Wirkung der Farben auf. Den Farbraum haben wir nicht messen können, da die Software unseres Colorimeters den Dienst unter WSVGA verweigert.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 184 cd/m²
Kontrast: 160:1 (Schwarzwert: 1.15 cd/m²)
Unsere Messung von durchschnittlich 180 cd/m² belegt eine leuchtschwache Displayanzeige. Sicher, für Innenräume reichen 120 cd/m² aus, doch im Außenbereich kommt die geringe Helligkeit nicht gegen die Sonne an.
Für die Wirkung von Farben sind Glare-Type-Panels nicht die schlechteste Wahl. Für das Tageslicht allerdings sind sie eine Katastrophe. Es spiegeln sich Bäume und Häuser oder auch die Bedienperson. Gegen die Reflexionen kann die geringe Luminanz von 180 cd/m² nichts ausrichten. Für akzeptable Sichtverhältnisse müssen Anwender den Schatten aufsuchen oder den Blickwinkel gezielt anpassen. In der Sonne macht sich zusätzlich der lackierte Displayrahmen negativ bemerkbar. Er setzt die Spiegelung des Panels fort und sammelt zudem Staub und Kratzer.
Die horizontalen Blickwinkel sind klein. Nur bis etwa 40 Grad Abweichung von der Mitte können wir Bilder sauber und ohne Invertierung der Farben erkennen. Schrift kann aber bis 80 Grad deutlich abgelesen werden. Vertikal bleibt Schrift auf Grund der Verdunkelung nur bis zirka 25 Grad gut ablesbar. Farben invertieren schon ab 15 Grad deutlich. Die frontale Sichtposition ist daher für ein optimales Bild Voraussetzung.
Mit dem Zweikern-Prozessor Intel Atom N550 (2 x 1.5 GHz, 45nm) auf dem NM10-Chipsatz von Intel kehrte bereits vor einigen Monaten frischer Wind in die Netbook-Riege ein. Die Arbeit an Netbooks geht damit unter Windows 7 flüssiger von der Hand, aber von einer Verdoppelung der Leistung kann nicht die Rede sein.
Wie bei den Single-Cores N450/N455 ist der Grafik-Kern GMA 3150 integriert. Weil weiterhin Hyper Threading angesagt ist, kann der Dual-Core mit insgesamt vier Threads rechnen. Das beschleunigt vor allem Multitasking. Der N550 hat eine TDP von 8.5 Watt, drei Watt mehr als N450/N455 (5.5W). Die CPU unterstützt DDR3, weshalb 1 GB PC3-10600 eingebaut ist. Zur weiteren Ausrüstung gehören eine 2.5-Zoll-Festplatte mit 250 GByte Speicherplatz (Toshiba MK2565GSXN).
Für eine Verbesserung der Multitasking-Operationen sorgen die vier Rechen-Threads, wie ein Vergleich mit dem Single-Core Atom N455/N450 zeigt. Unser N550 erreicht im Multi-Core Benchmark Cinebench R10 32Bit 1.463 Punkte. Ein N455/N450 schafft hierbei nur 840 (Acer One 533-13Drr) bzw. 938 Punkte (Asus Eee PC 1008P). Die Einkerner sind durchschnittlich um zirka 40% unterlegen, was nicht überrascht.
Interessanter ist, wie sich die neue AMD Fusion APU C-50 im Vergleich schlägt. Denn diese werkelt im Schwestermodell Toshiba NB550D. Der Zweikerner C-50 mit seinen 1.0 GHz ist im Cinebench R10 Multi 14% langsamer. Ein Einkerner Athlon K125 (1.7 GHz, Non-Fusion, Acer Aspire One 521) ist 12% langsamer. Beim Rechnen mit einem Thread hat jedoch die C-50 APU die Nase vorn: Im SuperPI 2M Benchmark rechnet C-50 zirka 20% schneller, trotz der geringeren Taktung.
PCMark Vantage Result | 1635 Punkte | |
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Reine CPU-Benchmarks pendeln also zwischen N550 und AMD C-50. Je nach Test gewinnt mal der Eine, mal der Andere. Der Systembenchmark PCMark Vantage soll nun zeigen, wie sich die Gesamtleistung aufstellt. Der Gesamt-Score von 1.635 Punkten liegt deutlich über den 1.438 Punkten des Toshiba NB550D.
Unser N550-System geht also voran, obwohl die GMA 3150 Grafik deutlich schwächer ist, als die Radeon HD 6250. Der Gaming-Sub-Score zeigt das: 711 versus 1.335 Punkte. Dafür schlägt der Productivity-Score deutlich zu Gunsten des N550-Systems aus: 1.450 versus 959 Punkte.
Am Ende spricht die gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit. Und die macht keinen Unterschied zwischen Fusion- und N550-System (ohne HD-Video und spezielle Programme mit Hardwareunterstützung). Beide 10-Zoller bedienen sich etwas zäh, das Öffnen von Programmen oder das Wechseln zwischen Fenstern dauert immer einen Tick zu lang. Dies zählt nach wie vor zu der typischen Minimal-Leistung von Netbooks. Die Radeon HD 6250 macht jedoch zu Gunsten des Fusion-Systems den Unterschied, siehe unter Video Playback in HD.
3DMark 2001SE Standard | 2294 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 640 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 281 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 144 Punkte | |
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Die Toshiba-Festplatte (Typ MK2565GSXN) mit einer Bruttokapazität von 250 GByte erreicht im HD-Tune einen brauchbaren Datendurchsatz. 62 MB/s liegen im Sequential-Read-Test auf durchschnittlichem Level aktueller 2.5-Zoll Notebook-Festplatten.
Auf perfekt hochaufgelöste 1080p-Videos muss der Nutzer nicht grundsätzlich verzichten. Die Prozessor-Last steigt jedoch konstant stark an, so dass aus dem Mobilbetrieb schnell ein Last-Einsatz wird, der die Akkulaufzeit drückt und den Lüfter konstant rumoren lässt. Zudem wird die Anwendungsgeschwindigkeit dabei so zäh, dass keine anderen Aufgaben erledigt werden können. Zum Beispiel baut sich das Bild nur stoßweise auf, wenn wir vom Media Player zum Browser oder in die Energiesteuerung wechseln.
Die folgenden Screens zeigen sechs Playback-Szenarios mit 1080p oder 720p Material. Die Last liegt in jedem Fall über 50%, was schon teilweise ein ruckelndes Bild liefert. Es kommt wohl auf die Kodierung des Filmes an, der 1080p-Trailer von Elephant's Dream lief bei 65-95% Last flüssig, während Coral Reef Adventure und The Magic of Flight mit tendenziell weniger Last streckenweise in Bildhängern verharrten.
Wenn HD-Video ein Argument in der Kaufentscheidung ist, dann sollten besser ein paar Euro mehr für die Schwester NB550D mit AMD-Fusion und passendem Video Dekodierer hingelegt werden. Die Radeon HD 6250-Grafikeinheit sorgt dort für eine deutliche Entlastung der CPU und es gibt zudem einen HDMI-Anschluss (statt VGA).
Geräuschemissionen
Der Lüfter des NB520 wird zum ständigen Begleiter. Er schaltet sich im Idle nur ganz selten ab, weshalb wir den Minimal-Wert bei aktivem Lüfter von 32.8 dB(A) eingetragen haben. Dieses Geräusch ist konstant und von daher nicht störend. Die Festplatte ist leiser als dieser Grundpegel des Lüfters.
Office-Tätigkeiten, Videos oder Musik begleitet der Lüfter mit bis zu 35.1 dB(A). Dieser Pegel ist deutlich, wäre aber noch nicht störend, wenn er denn gleichmäßig wäre. Statt dessen nimmt es die Temperatursteuerung sehr genau und regelt scheinbar bei jeder Temperatur-Änderung auf Grund von kurzer CPU-Last sofort die Drehzahl. Dadurch wird der Lüfter andauernd leiser und lauter, je nachdem ob man eben eine Datei kopiert oder nur im Doc-File scrollt.
Bei Höchstlast (Stresstest) steigt der Pegel auf bis zu 41.3 dB(A), wobei es keine Schwankungen mehr gibt. diese Lautstärke wird im normalen Einsatz aber nicht erreicht, sie war nur bei gleichzeitiger Ausführung von Prime95 (CPU) und 3DMark2006 provozierbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.8 / 32.8 / 34.9 dB(A) |
HDD |
| 31.3 dB(A) |
Last |
| 37.7 / 41.3 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Messungen mit dem Infrarot-Thermometer zeigen ein seltenes Bild, denn Leerlauf- und Last-Temperaturen scheinen identisch. Es ist sogar so, dass die Oberflächentemperaturen im Durchschnitt vollkommen identisch sind. Der unstete Lüfter schafft es also, die Temperaturen in jedem Betriebszustand auf demselben, kühlen Level zu halten. Dies bestätigt das Auslesen des Temperatursensors an der CPU: Minimum (63 Grad) und Maximum (67 Grad) liegen eng beieinander.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 27.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 27.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (+2.2 °C).
Lautsprecher
Der Hersteller spricht vom Bass Enhanced Sound-System mit Dolby Advanced Audio und verbaut ein Paar Harman/Kardon-Lautsprecher und zwar direkt in die Handauflage. Befürchtungen, die Hände werden den Klang negativ beeinflussen, bewahrheiten sich nur bei bewusster, vollständiger Abdeckung derselben. Die Lautsprecher bieten eine Leistung von jeweils 2 Watt, was gegenüber den sonst üblichen 0.5 Watt (oder sogar weniger) für eine beachtliche Lautstärke bei klarem Klangbild sorgt.
Der kleine Subwoofer auf der Unterseite verstärkt die Tiefen, von fetten Bässen wollen wir jedoch nicht sprechen. Das Klangbild wird durch die hinzukommenden Tiefen differenziert und relativ ausgewogen. Bei maximaler Lautstärke, die für die Winzigkeit des 10-Zollers beachtlich ist, fühlen sich die kleinen Membranen nicht mehr wohl. Es setzt zwar kein Klirren oder Kratzen ein, die Tonlagen werden aber unsauber. Hier hilft es dann, den Volume-Pegel ein wenig zurück zu setzen.
Toshiba bewirbt die Sleep-and-Music Funktion des Mikrofoneingangs. Per Klinke-zu-Klinke Kabel kann bspw. ein MP3-Player bei ausgeschaltetem Netbook die Lautsprecher ansteuern. Der eingebaute Verstärker nutzt hierzu den Akkustrom, womit kleine Aktivboxen entstanden wären.
Über den 3.5mm-Stereo-Klinke Ausgang können externe Lautsprecher bzw. ein Heimkino-System angesteuert werden. Den Luxus der Soundausgabe per HMI-Audiosignal, wie die Fusion-Schwester NB550D, besitzt das NB520 nicht.
11:30 Stunden hören sich nach einer gigantischen Laufzeit an. Diese 693 Minuten erreicht das NB520 aber nur im Leerlauf bei niedrigster Helligkeit und inaktivem WLAN. Für die Praxis relevanter ist der WLAN-Test mit seinen sehr guten 7:00 Stunden. Das ist aber weniger als die Fusion-Variante NB550D erreicht (8:43 Stunden). Letztere hat aber auch einen etwas stärkeren 63 Wattstunden Akku zur Verfügung. Unser N550-Testgerät muss mit 57 Wh Akku (5.300 mAh) auskommen.
Viel Freude gibt es auch beim Abspielen von Filmen von der Festplatte (nicht H.264). Hierbei hält der NB205 6:27 Stunden durch. Die Helligkeit des TFTs war auf zirka 100 cd/m² eingestellt und die Funkmodule waren inaktiv.
Bei Höchstlast (BatteryEater Classic Mode) sinkt die Laufzeit auf 5:17 Stunden. Die Funkmodule waren währenddessen aktiv und die Helligkeit maximiert. Der Dual-Core AMD Fusion C-50 machte schon nach das 4:19 Stunden das Licht aus. Die Auflade-Zeit ist leider passend zur Laufzeit sehr lang: Bei eingeschaltetem Gerät braucht der NB520 ganze 4:30 Stunden.
Starke Laufzeiten gehen in der Regel mit einer geringen Energieaufnahme ab Steckdose einher. Dies trifft beim NB520 zu. Das Multimeter misst im Leerlauf lediglich 6.4 Watt an. Hierfür war das WLAN deaktiviert und die Luminanz auf niedrigste Stufe gestellt. Wer den 10-Zoller stets im Höchstleistungsmodus bei voller Helligkeit betreibt, der kommt auf akzeptable 8 Watt.
Die Schwester NB550D weist im Leerlauf sehr ähnliche Verbrauchswerte vor: 5.4 bis 8.7 Watt (Leerlauf min-max). Das winzige Stecker-Netzteil ist für 30 Watt genormt. Das reicht für den maximalen Stromverbrauch von 31.3 Watt inklusive Ladung des Akkus.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 6.4 / 7.6 / 8 Watt |
Last |
15.4 / 14.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Das Toshiba NB520-108 bringt ab 329 Euro ein beinahe rundes Netbook-Paket auf den Markt. Die Leistung kann sich gegenüber den Single-Core Netbooks (N450/N455) leicht verbessern. Die Arbeit geht jetzt flüssiger von der Hand, das Adjektiv „schnell“ kann aber nicht benutzt werden.
Das Atom-N550-System ist in der Messung der Systemleistung schneller, als das Schwestermodell NB550D mit AMD Fusion APU. Unser Testgerät hinkt der AMD-Schwester aber in Sachen HD-Video und Prozessorentlastung nach. Mangels eines zeitgemäßen Video-Dekodierers lastet 720p oder 1080p Material den Prozessor so stark aus, dass an andere Arbeit nicht zu denken ist. Die Aussage, dass HD-Videos nicht ruckelfrei abgespielt werden können, konnte aber nur in einem Teil der Probe-Videos bestätigt werden.
Die Akkulaufzeit von sieben Stunden (WLAN-Test) muss sich nicht verstecken. Die Befürchtung, ein Dual-Core Atom verringert die Laufzeit, tritt abermals nicht ein. Ebenso gelungen sind die Haptik und die Verarbeitung von Chassis, Scharnieren und Eingabegeräten. Den Mobilitätsaspekt stört am Meisten das nicht entspiegelte, kontrastschwache und zu dunkle Display (für Außeneinsatz). Gerade weil die Schwester NB550D der bessere Videounterhalter ist, hätte unser Testmodell eine helle und matte Anzeige bekommen sollen.
Im Netbook-Umfeld überragend ist die Akustik des 2.1 Systems mit Mini-Subwoofer und Harman/Kardon Lautsprechern (2x2Watt).
Wer einen ultimativen Netbook-Entertainer sucht, der sollte sich mit dem Asus Lamborghini VX6 (Nvidia Ion 2, Atom D525), dem Eee PC 1015PN (Nvidia Ion 2, Atom N550), dem Aspire One 521 (AMD K125, HD 4250) und natürlich mit dem Toshiba NB550D-10H (AMD Fusion APU, HD 6250) beschäftigen. AMD Fusion wird auch im Asus Eee PC 1015B und im Acer Aspire One 522 zum Einsatz kommen.