Test Acer Aspire One D255 Netbook (N550)
Unter der Bezeichnung Aspire One verkauft Hersteller Acer seine Netbooks, gleich ob mit AMD- oder Intel-Prozessoren bestückt. Das letzte Aspire One im Test hieß schlicht 533 und war mit einem aufgeputschten weil DDR3 tauglichen Atom-N455 ausgerüstet. Aber die Netbook-Welt befindet sich im Umbruch, denn Dual-Core-Atom schickt sich an, die Single-Cores zu ersetzen.
Im Test befindet sich das Aspire One D255 mit Atom N550 (2 x 1.5 GHz), DDR3 Arbeitsspeicher, 250 GB Festplatte und Bluetooth 3.0+HS. Erfahren Sie, ob es sich bei einem Dual Core Atom um eine Revolution, oder nur um eine kleine technische Optimierung handelt. Skepsis ist immer und überall angebracht, denn schon allein aus Marketing-Gründen verkauft sich ein Zweikerner eben besser als ein Einkerner. Wir werden den Atom N550 gründlich mit dem Single Core N450/N455 vergleichen.
Das neue Netbook kommt in einem deutlich veränderten Chassis daher. Mit dem Barebone des Aspire One 533 (N455) hat die Konstruktion außer dem Formfaktor und dem FineTip-Keyboard nichts mehr gemein. Es stammt vielmehr als einer Familie mit dem Aspire One 521 (AMD K125).
Die Formsprache ist wieder etwas kantiger geworden, Ecken sind nicht mehr so deutlich abgerundet und der Deckel ist tiefer eingehangen. Geblieben sind der relativ dünne Deckel und das sich vorn verjüngende Chassis. Die Unterseite besteht wie auch beim One 533 aus einer homogenen Platte, die nur nach Abnehmen der Tastatur gelöst werden kann. Darunter befinden sich die 2.5-Zoll Festplatte, der Arbeitsspeicher und das WLAN-Modul (Mini PCI Express). Ein Versuch scheiterte aber bereits an der Tastatur, da sich dort die kleinen Kunststoff-Arretierungen nicht lösen ließen.
Das Kunststoff-Gehäuse hat eine gute aber keine sehr gute Stabilität. Mit beiden Händen und etwas Kraft gelingt es, die Base-Unit merklich zu verbiegen. Je nach Haltepunkt kann es bei den Verwindungsversuchen auch zu einem Knacksen kommen. Druck auf die knappe Handauflage erzeugt rechts ein deutliches Eindellen. Die Bodenplatte ist hingegen vor Verbiege-Versuchen sicher.
Das AMD-Schwestermodell One 521 (K125) hat trotz optischer Ähnlichkeiten ein stabileres aber auch dickeres Chassis bekommen. Auch der Zugriff auf die Komponenten ist dort anders geregelt, nämlich klassisch über die Bodenplatte.
Der Deckel kann fast bis auf 180 Grad geöffnet werden. Dies erleichtert das Lesen von Dokumenten oder Websites, wenn man den Mini hochkant halten möchte oder muss. Die die in einem rechten Winkel eingehangenen Gelenke sitzen fest an der Base-Unit und wir benötigen, weil sie so straff angezogen sind, beide Hände zum Öffnen. Dafür wippt das Display im Zug oder auf ruckeligen Autofahrten nicht nach.
Die Hochglanz-Optik mit Metallic-Effekt (Deckel) gefällt uns weniger. Die Fläche ist schnell mit schmierigen Fingerabdrücken übersäht. Acer lässt sich aber nicht lumpen und liefert ein Poliertuch mit. Der aufgedruckte Aspire One Schriftzug wirkt leider nicht mehr so hochwertig, wie im One 521 (AMD-Version). Dort ist der Schriftzug in die Fläche eingelassen.
Das D255 bringt die übliche Schlichtheit der Netbook-Schonkost mit. Die sichtbaren Anschlüsse bestehen aus drei USB 2.0 Ports, einem CardReader (SD/MMC), dem VGA-Stecker (D-Sub), dem RJ45-Netzwerk-Anschluss und zwei Klinke-Steckern für Kopfhörer und Mikrofon. Ein sinnhaftes Detail sind die metallisch verstärkten Audio-Ports. Damit sind sie vor dem Abbrechen relativ gut geschützt.
Die unscheinbare Webcam im Display-Rahmen kann Fotos in 1.280 x 1.024 Pixeln aufnehmen (4:3, 1.3MP). Das ist vergleichsweise hoch auflösend. Netbooks von Samsung oder Sony bieten in der Regel nur eine VGA-Auflösung (640 x 480). Videos kann die Webcam in eben dieser VGA-Qualität aufzeichnen.
Kommunikation
Neben WLAN-Draft-N (Atheros AR5B95) stecken Bluetooth und ein Fast Ethernet Controller im Gehäuse. Das Bluetooth-Modul unterstützt den neusten Standard 3.0 +HS. Das Broadcom-Modul besitzt im Gegensatz zu 2.1+EDR (Enhanced Data Rate) einen zusätzlichen Highspeed-Kanal. Mit dem soll eine Übertragungsrate von 24 Mbit/s erreicht werden. Dies gilt leider nicht für den LAN-Controller, der nicht die hohen Übertragungsraten von Gigabit-LAN beherrscht (Atheros AR8152). Ein integriertes 3G-Modul wäre dem Mobility-Anspruch des D255 sehr entgegen gekommen. Eine solche Modellvariante ist bisher noch nicht verfügbar.
Zubehör
In Sachen Software bleibt der Hersteller seinen Leisten treu und legt weder Treiber- noch Recovery-DVD bei. Letztere sollte sich der Kunde mit einem externen Brenner per eRecovery Management selbst brennen. Das Betriebssystem im Werkszustand liegt wie üblich auf einer Recovery-Partition der Festplatte. Zu der vorinstallierten Software gehören Acer Admin-Tools wie ePower Management, Crystal Eye (Webcam) oder Updater.
Zum Netbook gehört ein Android Betriebssystem, das alternativ zu Windows gestartet werden kann. Vorteile: Das Smartphone OS ist binnen Sekunden geladen, benötigt nur wenige Systemressourcen und ist daher sparsam. Es hat einen Webbrowser (Firefox), Google-Webmail, Google-Talk und einen Kalender. Wer schnell etwas recherchieren muss, für den ist Android möglicherweise eine Hilfe. Praktisch können wir uns aber nicht vorstellen, dass irgendjemand dieses Feature nutzt. Aus dem StandBy erwacht das gewohnte Windows 7 Starter ebenfalls binnen Sekunden.
Garantie
Acer gewährt 1 Jahr Garantie inklusive 1 Jahr International Travellers Warranty (ITW).
Tastatur
Acers FineTip-Keyboard besitzt einen kleinen Hub, einen unklaren Druckpunkt und einen festen (rechts) bis schwammigen (links) Anschlag. Die Tasten haben nur einen kleinen Abstand zueinander. Die Blindschreiber-Markierungen auf F und J sind deutlich zu erfühlen. Typisch für ein Netbook sind die zu klein geratenen Richtungstasten inklusive Bild Auf/Ab-Tasten. Wer hiermit schnell einmal steuern will, der landet ungewollt auf der falschen Taste.
Ein zweites Manko beim Tippen auf dem One D255 ist die schmale Handauflage. Größere Hände hängen mit dem Handballen in der Luft und rutschen über die harte Kante ab. Insgesamt ist das Schreibgefühl kurzatmig (geringer Hub) und ohne gutes Feedback (teils schwammiger Anschlag).
Touchpad
Das Multitouch-Pad von Synaptics (V7.2) bildet eine homogene Fläche mit der Handauflage. Zwei winzige haptische Erhebungen grenzen den berührungsempfindlichen Bereich nach rechts und links ab. Das Touchpad besitzt dieselbe glatte Haptik wie die umliegende Handauflage. Das Synaptics-Pad bietet viele Einstellungen zur Anpassung. Wer etwa nicht mit zwei Fingern blättern/rollen will, der deaktiviert diese Funktion einfach.
Die nicht optisch markierte horizontale und vertikale Scroll-Leiste muss erst aktiviert werden, um mit einem Finger in Websites oder Dokumenten zu rollen. Die Fläche des Pads erscheint ausreichend groß. Es ist bis in die Ränder sensibel. Die Tasten haben einen knappen Hub und klicken dumpf. Ihre glatte Oberfläche ist weich und kann einfach vom Rest des Pads unterschieden werden.
Die 10.1-Zoll Anzeige (25.6 Zentimeter) löst mit nur 1.024x600 Bildpunkten (WSVGA) auf. HD-Ready (1.280x720 Pixel) oder 1366 x 768 wären für manche Nutzer sicher optimaler, denn das bringt schlichtweg mehr Übersicht auf die Anzeige und würde sogar das praktikable Bedienen mehrerer Fenster erlauben. Das Panel ist exakt dasselbe wie im One 521.
Die Kontraste des AUO-Panels (B101AW06 V1) stellen sich wie so oft schlecht dar: 195:1. Kontraste beschreiben, wie hoch der Weißanteil im Schwarz ist. Farben wirken auf dem AUO-TFT nur durch den Glare-Type halbwegs brillant. Die Glare-Eigenschaft verstärkt die optische Wirkung der Farben. Den Farbraum haben wir nicht messen können, da die Software unseres Colorimeters den Dienst unter WSVGA verweigerte. Spektakuläre Resultate wären aber auch nicht zu erwarten gewesen.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 189 cd/m²
Kontrast: 195:1 (Schwarzwert: 0.97 cd/m²)
Acer spricht von einem High-Brightness (200-nit) Display. Nit steht für Candela durch Quadratmeter (cd/m²), weshalb sich unsere Messung von durchschnittlich 183 cd/m² nicht mit Acers Behauptung trifft. Lediglich oben rechts werden ergo 204 nit erreicht. Die Ausleuchtung ist gerade so einheitlich (81 Prozent), dass wir auf einem komplett schwarzen Bildschirm noch keine hellen Flecken erkennen.
Für die Farbwahrnehmung ist sind Glare Type Panels nicht die schlechteste Wahl, aber für Tageslicht sind sie eine kleine Katastrophe. Es spiegeln sich Bäume, Häuser, Gartenstühle oder die Bedienperson. Gegen die Reflexionen kann sich die Luminanz von 183 cd/m² nicht behaupten. Um akzeptable Sichtverhältnisse zu erhalten, müssen Anwender Räume oder den Schatten aufsuchen.
In der Sonne macht sich der lackierte Displayrahmen negativ bemerkbar. Feinste Staubpartikel sammeln sich dort wie auf dem Displaypanel. Das mitgelieferte Poliertuch wird damit zur Waffe im Kampf gegen Fingerabdrücke und Staub.
Die horizontalen Blickwinkel sind gerade noch akzeptabel. Bis etwa 40 Grad Abweichung von der Mitte können wir Schrift deutlich ablesen und die Invertierung der Farben bleibt aus. Nach unten oder oben (vertikal), bleibt Schrift auf Grund der Verdunkelung nur bis zirka 25 Grad gut ablesbar. Farben invertieren schon ab 15 Grad deutlich. Eine frontale Sichtposition ist daher für das optimale Bild Voraussetzung.
Das D im Namen unseres Testgerätes steht für Dual. Gemeint ist der Zweikern-Prozessor Intel Atom N550 (2 x 1.5 GHz, 45nm), der auf dem üblichen NM10-Chipsatz von Intel sitzt. Wie beim N450/N455 ist der Grafik-Kern GMA 3150 integriert. Weil weiterhin Hyper Threading unterstützt wird, kann der Dual Core mit insgesamt vier Threads rechnen. Das soll vor allem Multitasking beschleunigen, ein Szenario, mit dem sich Intel Atom mit seiner In-Order-Architektur bisher nicht anfreunden konnte. Ob sich das ändert, klären wir in den folgenden Absätzen.
Der N550 hat einen TDP von 8.5 Watt, das sind drei Watt mehr als der Single Core N450/N455 (5.5 Watt). Die CPU besitzt einen DDR3-Speichercontroller, weshalb ein GByte DDR3-10600-RAM (ein Kingston-Modul) gesteckt ist.
Die im Prozessor integrierte Grafikeinheit GMA 3150 bietet bei einem Kerntakt von 200 MHz und DirectX-9c Support weder Power für Spiele noch für eine anständige Hardwareunterstützung. Zur weiteren Ausrüstung gehören eine 2.5-Zoll-Festplatte von Western Digital mit 250 GByte Speicherplatz (WD2500BEVT-08A23).
Wie verhält sich nun die Leistung von Single- und Dual-Core Atom? Der N550 taktet nur mit 2 x 1.5 GHz, während der N455 mit 1 x 1.66 GHz etwas schneller taktet. Wir bemühen zuerst den Multi-Core Benchmark Cinebench R10 32Bit. Der N550 erreicht 1.430 Punkte. Ein N455 schafft 840 (@1.66 GHz, Acer Aspire One 533-13Drr) oder auch 888 Punkte (@1.7GHz, Asus Eee PC 1016P). Kurz: Unter Nutzung aller vier Threads (Hyper Threading) rechnet der Zweikern-Atom 61 Prozent schneller. Ein hoher Takt des Single-Core kann dagegen nichts ausrichten.
Wie sieht es bei Single-Core Rechnungen aus? Der Cinebench R10 Single 32Bit endet auf 509 Punkte. Ein N455 holt auch nur 568 (@1.66 GHz) bzw. 581 Punkte (@1.7GHz) heraus. Einen Nachteil durch die 1.5-GHz-Taktung sehen wir also nicht.
Als unkommentierten Siegertypen wollen wir den Dual-Core Atom N550 aber nicht stehen lassen. AMDs Netbook-CPU V-Series V105 (Eee PC 1015T) kommt mit nur 1 x 1.2 GHz auf 1.021 Punkte, allerdings nur im Single-Core Test des Cinebench R10 32Bit. Noch schneller rechnet der Athlon K125 (1 x 1.7 GHz) aus dem 10-Zoller Acer Aspire One 521: 1.491 Punkte. Auch was die Systemleistung betrifft, gemessen mit dem PCMark Vantage, kann sich letzterer AMD K125 über das Dual-Core-Atom Testgerät hinwegsetzen.
PCMark Vantage Result | 1498 Punkte | |
Hilfe |
Ob der Anwender mit einem Dual-Core-Netbook besser fahren, kann uns der Systembenchmark PCMark Vantage zeigen. Hierbei kann das One D255 1.498 Punkte erreichen. Klassische Netbooks mit Single Core N450 (z. B. Samsung N150 Eom) liegen bestenfalls bei 1.332 Punkten. Kommt per N455 schnellerer DDR3-RAM ins Spiel, verhilft das auch nicht zu messbar mehr Punkten: 1.160 Punkte (Acer Aspire One 533-13Drr). Wenn der N455 übertaktet auf 1.7 GHz vorliegt, dann reicht es für 1.230 Punkte (Asus Eee PC 1016P). Kurz: Unser Testgerät ist 18 Prozent schneller als der Beste (übertaktete) Single-Core-Atom.
Blicken wir aber wieder auf die AMD-Netbooks, so sprintet ein AMD K125 (Aspire One 521) mit 1.686 Punkten im PCMark Vantage davon (+ 12 %). Ein AMD V105 (Eee PC 1015T) ist mit seinen 1.360 Punkten allerdings langsamer (- 9 %).
Am Ende der Erbsenzählerei steht die gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit. Die ist beim Aspire One D255 wie auch beim AMD-K125-Modell (Aspire One 521) deutlich flüssiger und damit angenehmer als bei allen Single-Core-Netbooks, die wir im Test hatten.
Spricht damit alles für unser Testgerät? Im Prinzip schon, nur auf perfekt hochaufgelöste 1080p-Videos in muss man in Teilen weiterhin verzichten. Die CPU-Last ist gegenüber dem Playback auf Single-Core-N455 etwas gesunken. Videos in 1.280 x 720 Pixel (720p, H264) können ohne Einschränkungen wiedergegeben werden (zirka 65 % CPU Last). Full-HD-Testvideos ruckeln aber streckenweise und 82% CPU Last auf allen vier Threads spricht nicht für den besten Video-Spaß. Es kommt aber auf die Kodierung des Filmes an, unsere 1080p-Trailer von Coral Reef Adventure und The Magic of Flight liefen problemlos mit 38 % CPU-Last.
Ob HD-Video ein Argument für oder gegen den Kauf ist, das liegt im Ermessen des Nutzers. Die grobe WSVGA-Auflösung spricht ebenso wenig für einen HD-Unterhalter wie der fehlende HMI-Port zum Anschluss eines Fernsehers.
3DMark 03 Standard | 629 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 280 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 140 Punkte | |
Hilfe |
Die Western Digital Festplatte (Typ WD2500BEVT-08A23) mit 250 GByte arbeitet mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 5400 U/Min. HD-Tune ermittelt einen Durchschnittswert von 51.5 Megabyte pro Sekunde (Sequentielles Lesen). Dieser Datendurchsatz liegt deutlich unter dem Mittelfeld vergleichbarer 2.5-Zoll Festplatten in Netbooks und auch Notebooks (zirka 65 MB/s).
Wer aufrüsten will, der hat es ein wenig schwerer als bei anderen Netbooks oder Notebooks. Zuerst muss die Tastatur entnommen werden, dann können von Innen die Schrauben der Bodenplatte gelöst werden. Eine bebilderte Anleitung dazu enthält der Testbericht Acer Aspire One 533. Die SATA Festplatte ist sehr leise. Ihr Rauschen können wir nur bei aufgelegtem Ohr vernehmen.
Geräuschemissionen
Der Lüfter der Aspire One D255 ist ein ständiger Begleiter. Er schaltet sich zwar im Idle hin und wieder ab (30.1 dB(A)), bei geringster Tätigkeit des Nutzers, wie Aufruf von Tools oder Wechseln von Websites, ist er aber hörbar aktiv (33.2 dB(A)). Das ist ein Unterschied zu Single-Core-Netbooks, die im günstigsten Fall ohne Lüfter auskommen (Dell Inspiron Mini 1012) oder diesen für längere Zeit ausschalten (Samsung N150).
Das gleichmäßige Rauschen ist aber nicht störend. Office-Tätigkeiten oder Musik-Hören begleitet der Lüfter mit 34.8 dB(A). Auf die Nerven kann die Kühlung empfindlichen Gemütern allenfalls bei Höchstlast gehen. Ein Stresstest bringt den Pegel auf 36.6 dB(A), wobei es keine Schwankungen gibt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.1 / 33.2 / 34.4 dB(A) |
HDD |
| 31.5 dB(A) |
Last |
| 34.8 / 36.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Der geringe Leerlauf-Stromverbrauch (4.3 Watt minimal) spricht für eine geringe Abwärme-Produktion der Komponenten. Die Messungen mit dem Infrarot-Thermometer bestätigen das. Im Leerlauf wird die Arbeitsumgebung nicht wärmer als 32 Grad. Die wärmsten Punkte sind die Mitte der Tasten und das Touchpad. Die Unterseite bei meist inaktivem Lüfter ist jetzt maximal 34 Grad warm, wobei die Temperatur gleichmäßig verteilt ist.
Unter Belastung (Stresstest) steigen die Temperaturen an der Unterseite deutlich an. Der wärmste Punkt auf der Bodenplatte befindet sich nahe des Luftauslasses (46.8 Grad Celsius). Der Durchschnitt liegt aber bei lediglich 35 Grad. Die Oberseite wird punktuell wärmer als im Idle, der Durchschnitt bleibt aber dank fallender Temperaturen auf der rechten Seite gleich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-3 °C).
Lautsprecher
Der Klang der zwei Stereo-Lautsprecher ist akzeptabel aber nicht gut. Sie sitzen im vorderen Bereich der Bodenplatte und beschallen den Tisch. Die Tischplatte reflektiert die Schallwellen und sorgt für eine gleichmäßige Ausbreitung. Beim Tragen oder Abdecken der kleinen Membrane verändert sich dadurch natürlich das Klangbild, meist ins Negative.
Der Sound ist mittenlastig, Tiefen gibt es mangels Subwoofer bzw. zu kleiner Membranen gar keine. Die üblichen SRS-Soundoptionen stehen nicht zur Verfügung. Wir können den Virtual Surround aktivieren, hören aber keinerlei Verbesserung. Nur über den Kopfhörer-Ausgang können externe Lautsprecher oder Kopfhörer angeschlossen werden. Der Pegel erscheint im Hörtest rauschfrei.
11 Stunden hören sich nach einer gigantischen Laufzeit mit einem Dual-Core-Atom an. Diese 660 Minuten erreicht das One D255 aber nur im Leerlauf bei niedrigster Helligkeit und inaktivem WLAN. Für die Praxis relevanter ist der WLAN-Test mit seinen sehr guten 6:35 Stunden. Das ist sogar mehr, als die N455-Single-Core Variante Aspire One 533 erreichte (5:49 Stunden). Letzterer hat ebenfalls einen 49 Wh Akku mit 4.400 mAh.
Viel Freude werden Nutzer beim Abspielen von Filmen von der Festplatte haben (nicht H.264). Hierbei hält der 10.1-Zoller 6:33 Stunden durch. Die Helligkeit des TFTs war auf zirka 100 cd/m² eingestellt und die Funkmodule waren deaktiviert. Bei Höchstlast (BatteryEater Classic Mode) sinkt die Laufzeit auf 4:50 Stunden. Die Funkmodule waren währenddessen aktiv und die Helligkeit maximiert. Der Single-Core Aspire One 533 gab schon nach 4:27 Stunden auf.
Dual-Core bringt schlechtere Laufzeiten? Trotz höherem TDP können wir nichts davon feststellen. Im Gegenteil, WLAN-, Last- und Idle-Laufzeit steigen im Vergleich zu einem N455-Netbook mit identischer Akku-Kapazität (Aspire One 533).
Die sehr hohen Laufzeiten werden Erwartungsgemäß durch einen geringen Strombedarf gestützt. Das Multimeter zeigt im Leerlauf lediglich 4.3 Watt an. Hierfür ist das WLAN deaktiviert und die Luminanz auf niedrigste Stufe gesetzt. Wer das Gerät stets im Höchstleistungsmodus bei voller Helligkeit betreibt, der rechnet mit akzeptablen 8 Watt. Selbst das ist für ein Netbook eine geringe Energieaufnahme (Aspire One 533: 4.8 & 9 Watt).
Das Stecker-Netzteil ist für 40 Watt genormt. Das reicht locker für den maximalen Stromverbrauch von 14.4 Watt und lässt massig Reserven für die Ladung des Akkus. Hierfür braucht der Aspire One D255 aber sehr lange 3:53 Stunden. Das ist fast so lange, wie das Gerät beim WLAN-Surfen oder beim Filme-Schauen im Akkubetrieb läuft.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 4.3 / 6.3 / 8 Watt |
Last |
12.2 / 14.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Der Aspire One D255 bringt für 349 Euro ein Leistungsplus (61 % CPU-Benchmark, 18 % Gesamtleistung) sowie eine mindestens gleichwertige Laufzeit (WLAN-Surfen 6:35 Stunden) wie Single-Core N455-Netbooks. Die Arbeit unter Windows 7 Starter geht flüssig von der Hand und macht mehr Spaß als mit Einkern-Modellen. Trotz fehlender Hardwareunterstützung durch die integrierte GMA-3150-Grafik laufen hochauflösenden 720p-Videos ruckelfrei und zum Teil auch 1080p-Videos.
Wer Mobilität anstrebt, der wird sich an dem nicht entspiegelten, kontrastschwachen und zu dunklen Display (für Außeneinsatz) stören. Weitere Stolpersteine auf dem Weg zum Sehr Gut sind die etwas schwammige Tastatur, der knappe Tastenhub des Touchpad und die quasi nicht vorhandene 3D-Leistung bzw. Hardwareunterstützung.
Wer die derzeit ultimative Netbook-Performance sucht, der sollte sich mit Asus Lamborghini VX6 (Nvidia Ion 2, Atom D525) und Aspire One 521 (AMD K125, HD 4250) beschäftigen. Bei beiden Modellen muss man aber eine geringere Laufzeit in Kauf nehmen.
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