Test Samsung Galaxy S2 Plus (i9105P) Smartphone
Mitte Januar war es soweit: Wie der koreanische Elektronikriese Samsung stolz verkündete, durchbrach die hauseigene Smartphone-Serie Galaxy S die Schallmauer von 100 Millionen verkauften Exemplaren – und Analysten erwarten, dass allein vom kommenden Topmodell Galaxy S4 noch einmal mindestens genauso viele Exemplare abgesetzt werden können.
So gespannt viele Kunden und die internationale Fachpresse dem neusten High-End-Kracher auch entgegenfiebern, darf man jedoch eines nicht vergessen: Smartphones der 500-Euro-Kategorie sind längst nicht für jeden Käufer erschwinglich. Umso wichtiger ist es, auch in den niedrigeren Preisklassen gut aufgestellt zu sein – sei es durch günstige Einstiegsgeräte oder aber den Abverkauf älterer Modelle zu attraktiven Preisen.
Auf genau dieses probate Mittel setzt Samsung nun beim Galaxy S2. Knapp zwei Jahre nach der ursprünglichen Vorstellung legt der Hersteller das Smartphone als Galaxy S2 Plus neu auf – doch was versteckt sich hinter dieser Bezeichnung? Auf den ersten Blick bleibt vieles beim Alten: So misst das AMOLED-Display weiterhin 4,3 Zoll und löst mit 800 x 480 Pixeln auf, der Dual-Core-SoC taktet mit 1,2 GHz, und Fotos werden von einer 8,0-Megapixel-Kamera aufgenommen. Den Speicher hat Samsung gar von 16 auf nur noch 8 GB abgespeckt, was dank microSD-Slot jedoch zu verschmerzen ist. Viel interessanter sind dagegen andere Neuerungen, zum Beispiel die (optionale) NFC-Unterstützung oder das aktualisierte Android Betriebssystem (4.1.2 Jelly Bean) samt TouchWiz-5.0-Oberfläche. Doch reicht das, um den Kaufpreis von gut 300 Euro zu rechtfertigen?
Samsung hat die Gehäusekonstruktion weitestgehend unverändert vom Vorgänger Galaxy S2 übernommen. Ringsum beherrscht einfacher, aber durchaus hochwertig wirkender Kunststoff die Optik, wobei der Käufer zwischen zwei verschiedenen Farben (Blau und Weiß) wählen kann. Schicke Details wie der metallisch glänzende Displayrahmen lassen das Smartphone dabei gleichermaßen edel wie eigenständig erscheinen – auch nach zwei Jahren ist das Design keinesfalls altbacken. Leider erkennt man auf den glänzenden Oberflächen jedes noch so kleine Staubkorn, sodass ständiges Putzen auf der Tagesordnung steht.
Auch ohne den Einsatz von Leichtmetallen kann das Gehäuse mit einer guten Stabilität überzeugen. Nichts knarzt oder knackt, obwohl das S2 Plus gerade einmal 8,9 Millimeter dick ist (ohne NFC 8,5 Millimeter) und nur 121 Gramm auf die Waage bringt. Dies ist nur unwesentlich schwerer als das Galaxy S3 Mini (112 Gramm), welches zudem ein kleineres 4-Zoll-Display besitzt. Im Gegensatz zum Google Nexus 4 lässt sich die Rückseite ohne zusätzliches Werkzeug öffnen, was angesichts der fragil wirkenden Klippkonstruktion besser mit der nötigen Vorsicht erfolgen sollte.
In puncto Verarbeitung hat Samsung ganze Arbeit geleistet: Nirgends können wir störende Spaltmaße oder scharfe Kanten entdecken. Das von Corning Gorilla Glas überzogene Display schließt bündig mit dem Rahmen ab und unterstreicht den hohen Qualitätsanspruch des gesamten Gerätes – mit dem S3 Mini kann sich das S2 Plus damit locker messen. Konstruktionsbedingt noch etwas besser schneidet das Unibody-Gehäuse eines iPhone 5 ab, ohne dass wir dieses in Anbetracht des vielfach höheren Preises jedoch als direkten Konkurrenten heranziehen wollen.
Wie die meisten anderen Android Smartphones kommt auch das Galaxy S2 Plus mit wenigen Hardware-Tasten aus. Rechts am Gehäuse befindet sich der Ein-/Aus-Schalter, während auf der gegenüber liegenden Seite ein länglicher Button für die Lautstärkesteuerung untergebracht wurde. Beide Tasten besitzen einen präzisen und festen Druckpunkt und sind auch bei einhändiger Bedienung gut erreichbar. Hinzu kommen die bekannten Android Tasten Home, Menü und Zurück, von denen die letzten beiden als Sensortasten ausgeführt wurden.
Wie üblich lässt sich das Smartphone über eine Micro-USB-Schnittstelle (USB 2.0, MHL-Standard) mit dem heimischen PC synchronisieren beziehungsweise laden. Ebenso standardkonform präsentieren sich die 3,5-Millimeter-Buchse für Headsets oder Kopfhörer sowie der integrierte Kartenleser. Dieser kann mit MicroSD-Karten bis maximal 64 GB umgehen und ist angesichts des knappen internen Speichers ein besonders wichtiges Extra.
Software
Das Galaxy S2 Plus wird ab Werk mit der recht aktuellen Android Version 4.1.2, Codename "Jelly Bean", ausgeliefert. Mit Android 4.1 wurden verschiedene Neuerungen integriert, die unter anderem die Performance verbessern ("Project Butter") oder neue Features ergänzen. So darf sich der Anwender nun über einen virtuellen, intelligenten Assistenten nach Vorbild von Apples Siri freuen, der von der Wettervorhersage bis zum Durchsuchen von E-Mails einen stetig wachsenden Funktionsumfang bietet. Eine zwingende Voraussetzung für diesen "Google Now" getauften Dienst ist jedoch eine dauerhaft verfügbare Internetverbindung.
Ebenso praktisch sind die Fähigkeiten der Samsung eigenen Bedienoberfläche TouchWiz, welche in der Version 5.0 zum Einsatz kommt. Ein Feature hat uns dabei besonders gut gefallen: Videos können als kleines Popup auf den Bildschirm gelegt werden, während man gleichzeitig mit anderen Anwendungen arbeitet – echtes Multitasking, wie man es von einem Smartphone bisher kaum kannte.
Kommunikation & GPS
Eine erste kleine Enttäuschung gleich vorweg: Auf den Mobilfunk-Turbo LTE muss das S2 Plus – ebenso wie beispielsweise auch das Nexus 4 – leider verzichten. Sieht man von diesem Makel einmal ab, kann die Ausstattung des Smartphones jedoch als ordentlich bezeichnet werden. In UMTS-Netzen mit HSPA(+)-Erweiterung sind Bruttodatenraten von bis zu 21,6 Mbit/s im Down- sowie 5,76 Mbit/s im Upload möglich. Dank Quadband-Unterstützung (GSM: 850/900/1800/1900 MHz, UMTS: 850/900/1900/2100 MHz) und W-CDMA kann der Anwender so nahezu weltweit telefonieren und surfen.
Neben dem obligatorischen WLAN- (802.11a/b/g/n) und Bluetooth-Support (Version 3.0) können einige Varianten des Galaxy S2 Plus auch mit NFC (Near Field Communication) aufwarten. Samsung hat die entsprechenden Geräte mit einem zusätzlichen "P" am Ende der Modellbezeichnung gekennzeichnet (i9105P) und bietet diese zu einem praktisch identischen Kaufpreis an. Auch wenn der Standard derzeit hierzulande noch kaum verbreitet ist, sind die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten (Micropayment, Schlüsselfunktion, allgemeine Datenübertragung auf kurze Entfernung) ein zukünftig nicht zu unterschätzendes Extra.
Für die besonders in Navigationsanwendungen wichtige Ortsbestimmung verlässt sich das Smartphone nicht nur auf die Signale der amerikanischen GPS-Satelliten, sondern kann zusätzlich das russische Glonass-System nutzen. Bei schlechten Empfangsbedingungen steigt damit die Wahrscheinlichkeit, genaue Positionskoordinaten ermitteln zu können.
Telefonfunktionen
Die übersichtliche Telefonanwendung wird auch Smartphone-Neulingen keine Rätsel aufgeben und weiß mit durchdachter Bedienung aufzuwarten. Wer einen Kontakt von links nach rechts überstreicht, löst automatisch einen Anruf aus; ein Wisch in die entgegengesetzte Richtung öffnet das Nachrichtenfenster. Noch einfacher sind Telefonate mit aktivierter "Direct Call"-Funktion: Einfach das Telefon ans Ohr halten und der geöffnete Kontakt wird automatisch angewählt.
Kameras & Multimedia
Der rückwärtige Kamerasensor des S2 Plus löst mit ordentlichen 8,0 Megapixeln auf (3.264 x 2.448 Bildpunkte) und übertrifft damit die konzerninterne Konkurrenz in Form des Galaxy S3 Mini (5,0 Megapixel). Das Resultat sind scharfe und farblich ausgewogene Fotos, die sich im Konkurrenzvergleich nicht verstecken müssen. Selbstverständlich wurde auch an einen LED-Blitz sowie eine Videofunktion gedacht, welche Aufnahmen in FullHD-Auflösung ermöglicht. Der Autofokus könnte zwar noch etwas flotter arbeiten, doch trübt dies den insgesamt guten Gesamteindruck nur unwesentlich.
Erwartungsgemäß deutlich kritischer fällt unser Urteil über die Frontkamera aus. Mit 2,0 Megapixeln (1.600 x 1.200 Bildpunkte) und dementsprechend schlechterer Detailwiedergabe dient selbige vor allem für Videochats, die allerdings auf eine nochmals niedrigere Auflösung von 720 x 480 Pixeln beschränkt sind.
Zubehör
Neben dem Smartphone samt Akku gehören auch noch ein passendes Netzteil, ein USB-Kabel sowie ein Headset (In-Ear-Bauweise, verschiedene Aufsätze) zum Lieferumfang. Weiteres Zubehör wie beispielsweise eine Speicherkarte oder eine Hülle wird der Anwender – wie bei den meisten Konkurrenten – dagegen vergeblich suchen.
Garantie
Samsung gewährt bei allen aktuellen Smartphones eine 24-monatige Herstellergarantie auf Material- und Verarbeitungsfehler, welche jedoch nur für das Gerät selbst gilt. Die Garantie auf jegliches Zubehör ist auf magere 6 Monate beschränkt; davon unbeeinflusst bleibt natürlich die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung (2 Jahre).
Eingabegeräte & Bedienung
Wer bereits mit anderen Android Geräten zu tun hatte, wird sich auch an die Bedienung des Galaxy S2 Plus schnell gewöhnen. Der Touchscreen als zentrales Eingabegerät arbeitet sowohl präzise als auch verzögerungsfrei und ist zudem ausreichend groß, um auch mit ausgewählter QWERTZ-Tastatur jeden Buchstaben sicher treffen zu können. Das Layout selbst entspricht bis auf winzige Unterschiede dem normalen Android Standard. Nostalgiker können auf Wunsch aber auch eine klassische Mobiltelefon-Ansicht mit großen Zifferntasten auswählen.
Die Smartphone-Welt ist im Pixelrausch: Im High-End-Segment nähern sich die Hersteller zügig der 500-dpi-Marke, FullHD-Displays wie beim neuen HTC One gehören da schon fast zum guten Ton. Klar, von einem 300-Euro-Gerät kann man solch hohe Auflösungen natürlich (noch) nicht erwarten, doch erscheinen die 800 x 480 Bildpunkte des Galaxy S2 Plus mittlerweile reichlich angestaubt. Zumindest qHD (960 x 540 Pixel) würden wir uns bei einem 4,3-Zoll-Display schon wünschen – dies verbessert nicht nur die Schriftqualität, sondern steigert auch den Komfort beim Browsen, da mehr Informationen auf einmal dargestellt werden können. Immerhin verzichtet Samsung auf die sogenannte PenTile-Technik, welche mit einer reduzierten Zahl von Subpixeln arbeitet.
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Ausleuchtung: 96 %
Helligkeit Akku: 239 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
Als Entschädigung für die etwas enttäuschende Auflösung darf sich der Anwender über die famose Bildqualität des Super-AMOLED-Plus-Panels freuen. OLED-Displays sind traditionell für ihre brillanten Farben sowie eine nahezu perfekte Schwarzwiedergabe bekannt – Stärken, die sich beim S2 Plus einmal mehr bestätigen. Unser Messgerät scheiterte sogar daran, einen Kontrastwert für die Anzeige zu bestimmen, da bei schwarzen Bildbestandteilen schlicht keine Resthelligkeit mehr messbar war. Dementsprechend satt und plastisch werden Bilder, Filme und Spiele dargestellt; je kontrastreicher eine Szene ist, desto größer ist der Vorteil gegenüber einem normalen IPS-Display.
Der Außeneinsatz zählt bei einem Smartphone zu den wichtigsten Eigenschaften überhaupt, sodass das Display neben einer guten Bildqualität auch eine adäquate Helligkeit aufweisen muss. Mit durchschnittlich 240 cd/m² kann uns das Galaxy S2 Plus hier nicht restlos überzeugen – die besten Modelle am Markt erreichen problemlos 400 bis 500 cd/m². Da die Displayoberfläche wie bei jedem Smartphone verspiegelt ist, sollte man dementsprechend direktes Sonnenlicht nach Möglichkeit meiden; ähnliches gilt allerdings auch für das Galaxy S3 (Mini) und viele andere Kontrahenten.
Bereits IPS-Displays bieten selbst bei sehr schrägen Blickwinkeln eine weitestgehend unverfälschte Darstellung des Bildinhaltes. Dennoch kann sich das AMOLED-Panel unseres Testkandidaten nochmals spürbar absetzen und bewahrt aus jeder denkbaren Position seine tollen Kontraste und Farben. Auch wenn das ähnlich teure Nexus 4 in vielen anderen Disziplinen unbestreitbar überlegen ist – diesen Pluspunkt kann man dem S2 Plus nicht nehmen.
Mit einem scheinbar unveränderten 1,2-GHz-SoC mit zwei Rechenkernen tritt das S2 Plus zu unseren Benchmarktests an – doch bei genauerem Hinsehen lassen sich einige Unterschiede entdecken: Nachdem in der Vergangenheit bereits Chips der hauseigenen Exynos Serie (Exynos 4210 im S2 i9100) sowie von Texas Instruments (TI OMAP4430 im S2 i9100G) verbaut wurden, setzt Samsung nun auf einen Broadcom BCM28155.
CPU-seitig sollte der neue SoC kaum Überraschungen bieten: Die Kerne basieren noch immer auf der Cortex-A9-Architektur (ARMv7 inklusive NEON-Erweiterung) und können über zwei 32-Bit-Kanäle auf den 1 GB großen LPDDR2-Speicher zugreifen. Der Fertigungsprozess wurde hingegen von 45 nm auf 40 nm LP verbessert, was auf eine verringerte Leistungsaufnahme und somit längere Akkulaufzeiten hoffen lässt.
Eine große Unbekannte ist die unter der Bezeichnung "VideoCore-IV" laufende Grafikeinheit. Bereits zwischen den beiden bisherigen SoCs gab es hier beachtliche Leistungsdifferenzen, die dem älteren Exynos Chip zum Teil die doppelte Performance des TI-Derivates bescheinigten. Wir werden nachfolgend untersuchen, wie sich das Galaxy S2 Plus damit gegen starke Mittelklasse-Konkurrenten wie das Google Nexus 4 (Snapdragon S4 Pro, Adreno 320, 2 GB RAM) schlägt.
GLBenchmark 2.5 - 1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 |
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 |
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 |
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 |
Epic Citadel - High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Google Nexus 4 |
Quadrant Standard Edition 2.0 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 |
Im Mittel der von uns getesteten synthetischen Benchmarks ordnet sich das Galaxy S2 Plus zwar klar hinter dem Topmodell Galaxy S3, aber immer noch vor dem S3 Mini ein. Unangefochten an der Spitze liegt das Nexus 4 von Google, dessen Hardware-Power in dieser Preisklasse wohl noch einige Zeit unerreicht bleiben wird. Positiv überrascht sind wir insbesondere von der Grafikleistung des S2 Plus: Auch wenn die VideoCore-GPU im Epic-Citadel-Benchmark von der geringen Displayauflösung profitiert – das Nexus 4 muss mehr als die doppelte Pixelzahl bewältigen –, sind die erzielten 52,6 fps äußerst beachtlich. Der Vorgänger Galaxy S2 (i9100) lag hier bei nur etwa 34 fps.
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
HTC Windows Phone 8S |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
HTC Windows Phone 8S |
Sunspider | |
1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 4 | |
0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
HTC Windows Phone 8S |
* ... kleinere Werte sind besser
Auch in der Praxis begeistert das S2 Plus mit einer jederzeit flüssigen Bedienung – "Project Butter" und einem hochoptimierten Browser sei dank. Selbst große Webseiten laden innerhalb weniger Sekunden, Zoomen oder Scrollen erfolgt absolut weich und unterbrechungsfrei. In zwei von drei Browserbenchmarks kann unser Testkandidat damit sogar das auf dem Papier überlegene Nexus 4 übertrumpfen.
Ein weiterer Grund für die gute Alltagsperformance ist der schnelle Flash-Speicher. Mit nur 8 GB (davon 3,7 GB frei) wurde dieser zwar recht knapp bemessen, dafür liegen die Übertragungsraten auf absolutem Top-Niveau. Selbst das teurere Galaxy S3 wird mit über 47 MB/s beim Lesen und gut 15 MB/s beim Schreiben (jeweils sequentiell) eindrucksvoll in die Schranken gewiesen.
Spiele
Ob das Galaxy S2 Plus auch grafisch aufwändige 3D-Spiele bewältigt, haben wir mit zwei frei verfügbaren Titeln aus dem Play Store getestet. In Temple Run 2 konnten wir uns sowohl von der Leistungsfähigkeit der verbauten Hardware (geschätzte Framerate: über 30 fps) als auch der exakten Arbeit aller Sensoren überzeugen. Ebenso werden auch alle Eingaben per Touchscreen direkt und mit hoher Genauigkeit umgesetzt.
Der Online-Shooter Shadowgun: DeadZone läuft mit einer Framerate von etwa 25 fps nicht ganz so perfekt flüssig, ist aber dennoch ohne größere Einschränkungen spielbar. Für 2D-Spiele wie Angry Birds besitzt das Galaxy ohnehin mehr als ausreichende Reserven.
Sprachqualität
Vor lauter Features vergisst man manchmal fast, wofür ein Handy oder Smartphone eigentlich gedacht ist: zum telefonieren! In unserem Test konnte das S2 Plus einen recht guten und stabilen Empfang unter Beweis stellen, der mit anderen Smartphones (Sony Xperia Play, HTC Evo 3D) vergleichbar ist. Die Sprachqualität, sowohl bei unserem Testkandidaten als auch dem jeweiligen Gesprächspartner, gab dabei ebenso wenig Anlass zur Kritik. Dank einer hohen maximalen Hörerlautstärke sind auch Telefonate auf Messen oder in anderen lauten Umgebungen problemlos möglich.
Temperatur
Im Gegensatz zu manchem High-End-Modell mit energiehungrigem Quad-Core-SoC produziert der Zweikerner des S2 Plus keine allzu große Abwärme. Selbst bei andauernder Volllast erreicht die Gehäuseoberfläche maximal rund 37 °C, also etwa Handtemperatur. Throttling konnten wir demzufolge auch bei gleichzeitiger Belastung von Prozessor und Grafikkarte nicht beobachten. Im Leerlauf oder bei alltäglicher Nutzung (Telefonieren, Videos schauen, leichtes Browsing) bleibt das Smartphone sogar vollkommen kalt, was für eine ausgesprochen niedrige Leistungsaufnahme spricht – doch dazu später mehr.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Überraschend klar und mit einer ausreichenden Maximallautstärke kann sich der Mono-Lautsprecher auf der Rückseite des S2 Plus in Szene setzen. Je nach Musikrichtung lassen sich die vollen Pegelreserven allerdings nicht immer komplett auskosten, da es insbesondere bei hohen Tönen schnell zu leichtem Übersteuern kommt. Auch Bässe werden von einigen anderen Smartphones noch etwas besser wiedergegeben, sodass für den optimalen Musikgenuss in jedem Fall Kopfhörer oder ein Headset verwendet werden sollten. Das beigelegte In-Ear-Modell (EHS64AVFWE) ist das gleiche, welches wir bereits vom Schwestermodell Galaxy S3 kennen; Klangqualität und Tragekomfort (6 verschiedene Aufsätze) bewegen sich im guten Mittelfeld.
Energieaufnahme
Mit einer Leistungsaufnahme von 1,0 bis 1,8 Watt im Leerlauf erweist sich das Smartphone als etwas energiehungriger als erwartet; vergleichbare Konkurrenten sind meist um einige hundert Milliwatt genügsamer. In Anbetracht der enormen Beeinflussung des Leerlaufverbrauches durch das Netzteil wollen wir diese Zahlen jedoch nicht näher interpretieren.
Aussagekräftiger sind dagegen die Werte unter Volllast. Wie erwartet agiert der Dual-Core-SoC mit 2,2 bis 2,6 Watt deutlich sparsamer als die Quad-Core-Boliden im Galaxy S3 (3,3 bis 3,4 Watt) oder Nexus 4 (3,9 bis 6,5 Watt). Das sollte sich auch in guten Akkulaufzeiten auszahlen, auf die wir nun einen Blick werfen wollen.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 1 / 1.2 / 1.8 Watt |
Last |
2.2 / 2.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die abnehmbare Rückseite ermöglicht es dem Anwender, den verbauten 6,1-Wh-Akku im Falle eines Defekts oder bei starkem Verschleiß eigenständig zu wechseln. Bezogen auf die verbaute Hardware sowie die Displaygröße wurde der Energiespeicher vollkommen ausreichend dimensioniert und erlaubt eine maximale Laufzeit vor über 14 Stunden (WLAN an, Helligkeit minimal, Lesen einer Textdatei).
Bei angepasster Displayhelligkeit (etwa 150 cd/m²) und Surfen per WLAN sind die Reserven des Akkus nach 9 Stunden und 38 Minuten erschöpft. In diesem praxisnahen Szenario hält das Galaxy S2 Plus damit ähnlich lange durch wie das S3 Mini oder das Motorola RAZR i. Das Nexus 4 muss dagegen schon gut zwei Stunden eher die Segel streichen. Bei den meisten Nutzern muss das S2 Plus damit etwa alle zwei Tage an die Steckdose – für ein aktuelles Smartphone kein schlechter Wert.
Werden Prozessor und Grafikeinheit mittels der App Stability Test an ihre Grenzen gebracht, sinkt die Laufzeit auf etwas über 4 Stunden ab (maximale Helligkeit, Funkmodule an). Bei längeren Spiele-Sessions sollte das Netzteil damit besser griffbereit liegen.
Zugegebenermaßen: Seit Google mit dem Nexus 4 ein High-End-Smartphone zum Dumpingpreis anbietet, haben es andere Hersteller nicht gerade leicht, mit ihren Mittelklasse-Modellen zu punkten. Dennoch konnte uns das Samsung Galaxy S2 Plus über weite Strecken überzeugen - warum, wollen wir nun noch einmal zusammenfassen.
Beginnen wir zunächst mit dem Gehäuse: Verarbeitung, Haptik und Stabilität geben keinen Anlass zur Kritik, obwohl das Smartphone ausgesprochen schlank und leicht daherkommt. Das 4,3-Zoll-Display bildet dabei den optimalen Kompromiss zwischen Bildgröße und Hosentaschen-Tauglichkeit – einzig die Auflösung ist nicht mehr ganz up to date. Im Gegenzug begeistert die AMOLED Technik mit brillanter Bildqualität, die von keinem IPS-Panel getoppt wird.
Die Leistungsfähigkeit des Dual-Core-SoCs entspricht in etwa dem 2 Jahre alten Vorgängermodell. Immerhin: Die Benutzeroberfläche ist butterweich animiert und Webseiten laden in rasanter Geschwindigkeit – ein schneller Browser und Android 4.1 machen es möglich. Auch die Features der Samsung Oberfläche TouchWiz 5.0 bieten einen echten Mehrwert gegenüber so manchem Konkurrenten. Hinzu kommen eine ordentliche 8-Megapixel-Kamera, NFC sowie der extrem praktische MicroSD-Slot.
Unterm Strich hat sich das S2 Plus damit klar seine Kaufempfehlung verdient, auch wenn der aktuelle Preispunkt von gut 300 Euro beileibe kein Schnäppchen darstellt. Für Enthusiasten, die besonderen Wert auf allerneueste Hardware legen, bleibt damit auch weiterhin das Nexus 4 der unangefochtene Star im Android Lager (zumindest in dieser Preisklasse).